Die Schlüssel zur glücklichen Ehe und Familie!

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Vorwort

Viele Ehen und Familien befinden sich in schlechtem Zustand, besonders in der westlichen Gesellschaft, in der wir endlose Kreisläufe von Ehe – Scheidung – Wiederheirat vorfinden. Das Zusammenleben, ohne jedoch verheiratet zu sein, ist mittlerweile zur Normalität geworden, während gesunde, haltbare Ehen und glückliche, grundsolide Familien die Ausnahme bilden. Warum finden wir in der heutigen westlichen Welt Ehen in solch einem ordnungslosen Zustand vor? Haben wir die entscheidenden Schlüssel übersehen, die das Verständnis von der Herstellung einer glücklichen Ehe und Familie öffnen?

 

Viele Ehen und Familien befinden sich in schlechtem Zustand, besonders in der westlichen Gesellschaft, in der wir endlose Kreisläufe von Ehe – Scheidung – Wiederheirat vorfinden. Das Zusammenleben, ohne jedoch verheiratet zu sein, ist mittlerweile zur Normalität geworden, während gesunde, haltbare Ehen und glückliche, grundsolide Familien die Ausnahme bilden.

Warum finden wir in der heutigen westlichen Welt Ehen in solch einem ordnungslosen Zustand vor? Zuerst müssen wir verstehen, dass menschliche Partnerschaften im Leben ein Produkt der angewandten Grundsätze sind. Wenn wir falsche Prinzipien gebrauchen, erhalten wir schlechte Ergebnisse; die richtigen Grundsätze dagegen haben gute Resultate zur Folge.

Haben wir die entscheidenden Schlüssel übersehen, die das Verständnis von der Herstellung einer glücklichen Ehe und Familie öffnen? Das haben wir in der Tat!

Überraschenderweise sind diese Schlüssel nicht neu. Sie waren bereits für Tausende von Jahren in schriftlicher Form verfügbar. Sie blieben indes unentdeckt oder missverstanden, einfach sich selbst überlassen. Und viele, die diese Schlüssel finden, „verlieren“ sie wieder, indem sie sie nicht korrekt in ihrem Leben anwenden.

Jene überaus wichtigen Schlüssel können wir in einem Buch finden, das sich – verbreiteter als irgendein anderes Buch der Welt – bei den meisten Menschen im Besitz befindet. Es ist die Heilige Schrift, die Bibel, das gedruckte Wort Gottes. Ja, die Erkenntnis um die glückliche, funktionierende Ehe und die erfolgreiche, enge Familie rührt unmittelbar von unserem Schöpfer her! Die Textstellen bezüglich menschlicher Beziehungen sind bisher für zu viele Leute ein Rätsel gewesen. Nun ist es an der Zeit, das Rätsel zu lösen. Wissen Sie, wo in der Bibel jene Schlüssel zu finden sind?

Teil 1

Die christliche Ehe

Im Hinblick auf biblische Grundsätze für eine glückliche Ehe lehren heutige christliche Kirchen eine Vielfalt von Auffassungen, bis hin zu sich widersprechenden Extremen. Während einige Geistliche die totalitäre Herrschaft des Ehemannes und die blinde Unterwerfung der Ehefrau befürworten, lehren andere hingegen den direkten Gegensatz, vom krassen Liberalismus, der die Führung des Mannes ablehnt, bis hin zur zwanglosen Anarchie innerhalb der Ehe. Wir erkennen einen deutlichen Mangel an Respekt, an Liebe, und eine grobe Missachtung des Verantwortungsbewusstseins. In unserer „Wegwerfgesellschaft“ lassen wir überdies das wichtigste, was uns glücklich machen würde, fallen – unsere Familienbindung.

Zu viele Ehen stehen ernsten Schwierigkeiten gegenüber, die auf dem falschen Verständnis der verschiedenen Rollen und Aufgaben der Ehemänner und -frauen basieren, und in der Ehescheidung oder einer rechtlichen Trennung gipfeln können. Darum sind wir dazu berufen, zur klaren, unveränderten Lehre der Bibel zurückzukehren, um die glückliche, gesunde, erfolgreiche christliche Ehe wiederherzustellen. Doch sind wir wirklich bereit, auf Gottes Wort zu hören und zu tun, was es sagt?

Scheidung – eine Lösung?

Zuerst müssen wir uns verinnerlichen, dass unsere Ehe Erfolg haben soll. Gott hasst die Scheidung (Maleachi 2,16). Paare, die ernsthaften Schwierigkeiten gegenüberstehen und die Scheidung als deren bequeme „Lösung“ ansehen, mögen einen folgenschweren, gar verhängnisvollen Fehler begehen. Scheidung ist nur selten eine positive Lösung. Biblisch gesehen, ist die Scheidung mit einhergehender Freiheit zur nochmaligen Heirat mit einer anderen Person nur unter ganz bestimmten Voraussetzungen erlaubt. Gott erschuf die Ehe mit der Absicht, dass sie gedeihe und bestehe (Matthäus 19,4-6). Zwei wahrhaft bekehrte Christen (solange beide während ihrer Ehe bekehrt bleiben) dürfen sich niemals scheiden und später jemand anderen heiraten! Ihre Ehe wurde von Gott auf Lebenszeit geschlossen (1. Korinther 7,10.11; Römer 7,1-3; Lukas 16,18).

Was aber geschieht mit einem verheirateten Paar, bei dem ein Ehegatte ein Christ ist und jede Bemühung unternimmt, Gottes Gesetzen zu entsprechen, der andere Gatte jedoch nicht? Selbst in solch einem Fall stellt eine Scheidung mit darauf folgender Wiederheirat keine biblische Lösung dar, es sei denn, der „ungläubige“ Gatte weigert sich, seinen ehelichen Pflichten nachzukommen und ist nicht länger gewillt, mit dem „Gläubigen“ zusammen zu leben (vgl. 1. Korinther 7,12-16). Derlei Verleugnung ehelicher Verantwortung seitens des „Ungläubigen“ kann zum Beispiel in Ehebruch und anderer „sexueller Ausschweifung“ gesehen werden (Matthäus 5,31.32; 19,9). Aber selbst dann wird eine Beratung mit Geistlichen dringend empfohlen, die die Erhaltung der Ehe, die Vermeidung einer Trennung der Ehepartner zum Ziel haben muss.

Diese Broschüre soll interessierten Lesern helfen, ihre ehelichen und familiären Beziehungen nach den klaren, im Wort Gottes dargelegten Anweisungen zu verbessern. Die Anwendung jener geistigen Prinzipien in der Ehe und der Familie führt zu einer Vermeidung der Scheidung und der Trennung familiärer Bindungen. Solche Dinge gehören dann alsbald der Vergangenheit an.

Wir alle benötigen Verbesserungen

Während wir die Eheanleitung Gottes in der Bibel erforschen, werfen wir jeweils einen Blick auf die Rollenverteilung des Mannes und der Frau. Seien wir uns gegenüber in der Verwendung solcher Prinzipien ehrlich; es ist nicht nur unser Partner oder irgendein anderes Pärchen, auf das sich ein bestimmtes Merkmal anwenden ließe. Urteilen wir nicht über andere, sondern prüfen wir vielmehr uns selbst. Wenn sich mit unserem Partner Probleme auftun, beachten wir zuallererst die an uns ausgesprochene Warnung: „Denn wir verfehlen uns alle mannigfaltig“ (Jakobus 3,2).

Wir müssen verstehen, dass wir uns alle zu verbessern haben. Dabei spielt es keine Rolle, wie viel wir schon erlebt haben mögen. Wir müssen allezeit bereit sein, dazu zu lernen und das Gelernte in die Tat umzusetzen.

Die Rollenverteilung des Ehemannes und der -frau

„(U)nd lebt in der Liebe, wie auch Christus uns geliebt hat und hat sich selbst für uns gegeben (…). Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts (…). Prüft, was dem Herrn wohlgefällig ist (…). So seht nun sorgfältig  darauf, wie ihr euer Leben führt, nicht als Unweise, sondern als Weise, und kauft die Zeit aus; denn es ist böse Zeit. (…) Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi“ (Epheser 5,2.8.10.15.21).

Versuchen wir diesen Auszug des Paulusbriefes an die Epheser sorgfältig zu analysieren.

Was auch immer die Rolle eines Ehemannes oder einer Ehefrau sein mag, sie muss überprüft und auf der Grundlage des eben Gelesenen durchgeführt werden. Wenn wir nicht „in der Furcht Christi“ und „in der Liebe“ leben, kann keine glückliche Ehe entstehen, selbst wenn die beschriebene Rollenverteilung perfekt ausgeübt wird. Wir müssen uns vielmehr darauf konzentrieren, wie wir diese Rollen durchzuführen haben. Und zwar in weiser, nicht in unweiser, Überlegung, was der „Wille Gottes“ in bestimmten, uns konfrontierenden Situationen ist, und nicht, was uns am Genehmsten ist. Letztendlich müssen wir das Beste aus unserem zeitlich begrenzten Leben machen; unsere Aufgabe soll zum Ruhme Gottes und zur Erfüllung seines Willens dienen. Tun wir das, leben wir „in der Liebe“ – in der Liebe zu Gott und in der Liebe zu unserem Partner.

Und wenn wir in solch einer Liebe wandeln, werden wir dazu fähig sein, uns unterzuordnen. Dies bedeutet, dass wir auf die Interessen und Bedürfnisse der anderen Person eingehen können und nicht nur auf unsere Wünsche Acht geben. Sich unterzuordnen bedeutet nicht, Anarchie oder keine Führung zu haben, sondern wer führen will, muss bereit sein, am meisten zu dienen und zu helfen. Überrascht Sie diese Tatsache?

„Tut nichts aus Eigennutz oder um eitler Ehre willen, sondern in Demut achte einer den andern höher als sich selbst, und ein jeder sehe nicht auf das Seine, sondern auch auf das, was dem andern dient. Ein jeder sei gesinnt, wie Jesus Christus auch war“ (Philipper 2,3-5).

Die Rolle des Ehemannes

Nun betrachten wir die biblisch orientierte Rolle eines Mannes in der Ehe. Wie wir aus der Schrift erkennen werden, ist der Mann als der führende oder leitende Teil der Familie bestimmt. Aber richten wir ein Augenmerk darauf, in welcher Hinsicht dies gemeint ist. „Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat“ (Epheser 5,25).

Der Mann soll seine Ehefrau lieben

Die Liebe zu ihren Frauen wird Ehemännern in gleicher Weise erwidert. Gott und Christus liebten uns zuerst (vgl. Römer 5,8). Diese Liebe müssen wir erwidern (vgl. Jakobus 1,12; 2,5). Soeben haben wir gelesen, dass Christus in seiner ergebenen Demut andere Menschen „höher“ als sich selbst geschätzt hat. Er war sogar bereit, sein Leben für andere zu opfern. Solch hingebungsvolle Liebe sollte ein Mann für seine Frau hegen. „Niemand hat größere Liebe als die, daß er sein Leben lässt für seine Freunde“ (Johannes 15,13). Diese Liebe muss ein aufopfernder Mann seiner Frau, seinem besten Freund, in Worten und Taten entgegenbringen. Die Ehefrau bedarf des Wissens um die Opferbereitschaft ihres Mannes, sie mit seinem Leben beschützen zu wollen. Mit so einer Liebe zur Ehefrau kann ihre Reaktion darin bestehen, dass sie bereitwillig von ihm auferlegte Aufgaben ausführt.

Die Frau wird einen Mann sehen, der um sie besorgt ist, und nicht einen Tyrannen, der sich daran erfreut, seine Autorität gegenüber seiner Frau auszuleben. Frauen sind in dieser Hinsicht sehr empfindsam geworden, weil jene Autorität von Männern sehr oft missbraucht wurde. Wenn Frauen den Eindruck bekommen, dass der Mann als ein Tyrann über sie zu herrschen bestrebt ist, werden sie dadurch entmutigt, frustriert und in ihrem Verhalten defensiv werden. Dessen muss sich der Mann bewusst sein; er sollte seine Frau daher weder erniedrigen noch in einem barschen Ton mit ihr reden, vielmehr muss er ihr zeigen, dass er in der Lage ist, die Beherrschung zu bewahren.

Männer sollen ihre Frauen so sehr lieben wie Christus seine Gemeinde liebte. Doch wie sehr liebte Christus seine Gemeinde? Fahren wir mit Epheser 5,25 fort: „(…) und hat sich selbst für sie dahingegeben (…)“ – er war bereit, für sie zu sterben. Er hat darauf verzichtet, ein herrliches, unsterbliches Gotteswesen zu sein, um auf Erden als Mensch zu dienen. Er war bereit, als Mensch schreckliche Qualen zu erleiden, in allen erdenkbaren Bereichen versucht zu werden, von allen Freunden verlassen zu sein, verraten, gefoltert und letztendlich gekreuzigt zu werden. Dies tat er für seine Gemeinde. Obwohl Gott und Jesus Christus sich vollkommen sicher waren, dass Christus nicht sündigen würde, war es ihm trotzdem möglich gewesen zu sündigen. Nun sehen wir, dass Christus sogar willens war, seine ewige Gottheit für die Gemeinde, seine Braut, aufzugeben. Wenn Christus der Sünde verfallen wäre, hätte ihn sein Vater nicht zum ewigen Leben auferstehen lassen, da nur das sündenlose Leben Christi zur Vergebung aller Sünden der gesamten Menschheit geführt hat. Hätte Christus auch nur ein einziges Mal gesündigt, wäre er nicht wieder in seinen vorherigen Stand in der Gottesfamilie versetzt worden, und es hätte auch keine Hoffnung für die Menschheit gegeben, wiedergeborene Mitglieder in der Gottesfamilie zu werden.

Können wir wirklich begreifen, wie sehr Christus seine Gemeinde geliebt hat und welches Ausmaß seine Opferbereitschaft, uns seine Liebe zu beweisen, annahm? Wenn wir begriffen haben, was er alles für uns erleiden musste, sollte es für uns nicht allzu schwer fallen, sich ihm unterzuordnen. Wenn ein Mann seine Frau in gleicher Weise aufrichtig liebt und sein Leben für sie zu opfern bereit ist, sollte es für die Frau kein Problem darstellen, sich der Führung ihres Mannes anzuvertrauen.

Was bedeutet es für den Mann, sein Leben für seine Frau zu opfern?

Das Leben für seine Frau zu geben, ebenso wie Christus sein Leben für seine Gemeinde gab, bedeutet so viel mehr, als nur dazu bereit zu sein zu sterben, wenn dies notwendig ist. Sein Leben zu geben, wie es Christus tat, ist eine Lebensaufgabe. Jesus Christus hat sein unsterbliches und ewiges Leben als Gotteswesen für ein Leben als Mensch hingegeben. Er lebte über dreißig Jahre als Mensch. Eine einzige von ihm begangene Sünde hätte alles enden lassen. Er gab sein Leben für uns, im wahrsten Sinne des Wortes.

In diesem Sinne muss der Mann sein Leben für seine Frau geben. Dies ist ein lebenslanger Prozess. Wenn ein Mann „Herr“ über seine Frau sein will, muss er ihr „Diener“ sein (vgl. Matthäus 20,25-28). Christus sagte, dass er zu dienen gekommen ist. Auch seine Jünger lehrte er zu dienen, wenn sie groß sein wollten.

Sein Leben zu geben heißt nach diesem Prinzip, der Ehefrau zu dienen, nach dem zu trachten, was die Frau möchte und nicht nach dem, was der Mann begehrt. Der Mann sollte seiner Frau mit Ehre und Respekt begegnen. Einem christlichen Ehemann sollte das Ziel, seiner Frau zu helfen, ihr volles geistiges Potential zu entwickeln, immer gegenwärtig sein. Wenn er sie nur kritisiert und ihre Taten immerzu hinterfragt, wird sie dadurch verschüchtert werden und im Gebrauch ihrer Gott gegebenen Fähigkeiten und Talente zaghaft, was das geistige Wachstum hindert.

In Epheser 5,26-29 heißt es: „(…) Er hat sie gereinigt durch das Wasserbad im Wort, damit er sie vor sich stelle als eine Gemeinde, die herrlich sei und keinen Flecken oder Runzel oder etwas dergleichen habe, sondern die heilig und untadelig sei. So sollen auch die Männer ihre Frauen lieben wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, der liebt sich selbst. Denn niemand hat je sein eigenes Fleisch gehasst; sondern er nährt und pflegt es, wie auch Christus die Gemeinde.“ Liebt ein Mann seine Frau, liebt er auch sich selbst. In Epheser 5,33 lesen wir weiter: „Darum auch ihr: ein jeder habe lieb seine Frau wie sich selbst; die Frau aber ehre den Mann.“

Dies schließt das sowohl körperliche als auch geistige Nähren und Pflegen ein, wie wir eben gelesen haben. Außergewöhnliche Umstände ausschließend, ist der Mann dazu bestimmt, für ein finanzielles Einkommen zu sorgen, um seiner Frau zu zeigen, wie sehr er sie liebt und um sie besorgt ist.

Der Mann hat seine Frau zu behandeln wie den wertvollsten Schatz, den diese Welt zu bieten hat. Von der physischen Ebene her betrachtet, bedeutet es, dass der Mann sich um die Bedürfnisse seiner Frau kümmert und ihr Komplimente für jene nützlichen Dinge macht, die ihr gelingen. Er sollte seine Frau und ihre Taten niemals als selbstverständlich hinnehmen. Auf der geistigen Ebene sollte er sie stets lehren. Dies setzt jedoch voraus, dass er eine enge Beziehung zu Gott aufbaut und seine Frau und Familie nach dem Weg Gottes zu führen lernt, indem er selbst ein gewissenhaftes Beispiel abgibt.

Die Sprüche 31 über den Ehemann

In den Sprüchen 31 wird vieles über die Frau gesagt, aber beachten wir einmal, was in Sprüche 31,28.29 über den Mann geschrieben steht: „Ihre Söhne stehen auf und preisen sie, ihr Mann lobt sie: ‚Es sind wohl viele tüchtige Frauen, du aber übertriffst sie alle.’“

Wenn wir uns diesen berühmten Textabschnitt in Sprüche 31 der „tugendhaften Frau“ genauer anschauen, werden wir überrascht sein, was sie alles tut. Aber beachten wir auch, dass ihr Mann sie diese Sachen tun lässt. Er ist keine kontrollierende Instanz, welche sie daran hindert, gute Dinge zu vollbringen. Er vertraut ihr vielmehr (vgl. Vers 11). Sie steht früh auf und „gibt Speise ihrem Hause“ (Vers 15), “(s)ie trachtet nach einem Acker und kauft ihn“ (Vers 16). Sie pflanzt einen Weinberg „vom Ertrag ihrer Hände“ (Vers 16). Beachten wir: es ist die Frau, die das alles tut, nicht ihr Ehemann. Sie ist fähig, kluge Entscheidungen zu treffen. „Sie macht einen Rock und verkauft ihn, einen Gürtel gibt sie dem Händler“ (Vers 24). Zudem schaut sie, „wie es in ihrem Hause zugeht“ (Vers 27). Sie ist leistungsfähig und in der Lage, ihren Haushalt selbstständig zu organisieren.

Wir haben gelesen, dass sie „gerne“ (Vers 13) arbeitet. Dies könnte sie nicht, wenn nicht ihr Mann ihr seine Liebe zeigen würde, indem er ihren persönlichen Interessen Raum lässt und – wieder – jene Art von Liebe erweist, die den Partner dazu befähigt, sich dem anderen zu fügen.

Der Mann soll nicht verbittert sein!

Beachten wir eine weitere biblische Vorschrift: „Ihr Männer, liebt eure Frauen und seid nicht bitter gegen sie“ (Kolosser 3,19).

Dieser Satz fordert uns alle auf, jegliche Verbitterung zu beenden. Bitterkeit ist wie ein wuchernder Krebstumor, der unser innerliches Licht zerfrisst, bis es erloschen ist. Wenn wir unseren Partner aufrichtig lieben – wie können wir ihm gegenüber ernsthaft verbittert sein? Wenn wir dennoch gegen jemanden Groll hegen, besonders gegen unsere eigene Ehefrau, dann haben wir den benötigten Zustand der ganzheitlichen Liebe noch nicht erreicht. Nehmen wir Epheser 4,31.32 hinzu: „Alle Bitterkeit (… sei) fern von euch (…). Seid aber untereinander freundlich und herzlich und vergebt einer dem andern, wie auch Gott euch vergeben hat in Christus.“

Sind Ehemänner freundlich und herzlich zu ihren Frauen? Sind sie bereit, ihnen zu vergeben? Oder fühlen sie sich gekränkt und tragen sogar zu dieser Kränkung bei? Erlauben sie dem Unmut, in ihre Herzen zu schleichen, wird er Stück für Stück die Liebe zur Frau zunichte machen. Und dann sind es die Männer, welche das Gebot Gottes übertreten, das besagt, gegenüber ihren Frauen nicht verbittert zu sein und sie wie sich selbst zu lieben.

Nehmen wir jene Art der Liebe zur Frau zur Kenntnis, die Gott dem Mann abverlangt: „Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses“ (Römer 13,10). Wenn der Mann seine Frau aufrichtig liebt, wird er ihr weder physisches noch psychisches Leid antun; er wird nicht versuchen, brutal über sie zu herrschen.

Wie ein Mann seine Frau lieben sollte

Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf 1. Korinther 13, dem berühmten „Liebeskapitel“ der Bibel, und versuchen wir zu erkennen, was wir in Bezug auf die Beziehung zwischen Mann und Frau lernen können. Analysieren wir, wie ein Mann seine Frau lieben sollte.

Beginnen wir mit 1. Korinther 13,4: „Die Liebe ist langmütig (…).“ Lieben Männer ihre Ehefrauen, werden sie Langmut oder Geduld mit ihnen haben. Sie werden sogar in der Lage sein, die Fehler der Frauen für eine längere Zeit zu ertragen, ohne aufgeben zu wollen und in gleicher Weise zu reagieren. Gott ist mit uns sehr geduldig. Diese Geduld müssen wir mit unseren Frauen teilen.

„Die Liebe ist (…) freundlich (…)“: Gottes Liebe ist freundlich, selbst bei Versuchungen, die möglicherweise durch Missverständnisse entstanden sind – wenn etwas nicht unseren Vorstellungen entspricht. Können Männer freundlich zu ihren Frauen sein, wenn sie das zu tun vergessen, um was sie gebeten wurden? Oder wenn sie etwas falsch machen? Gott ist es; denn er verurteilt uns nicht, wenn unser Herz gerecht ist. Ein Mann muss freundlich zu seiner Frau sein und das schätzen, was sie für ihn tun wollte, auch wenn dies nicht so gelingen mag, wie es beabsichtigt war.

„(D)ie Liebe eifert nicht (…)“: Dies kann man auch mit „Die Liebe kennt keinen Neid“ übersetzen. Wie viel Streit wäre beigelegt, wenn dieser Aspekt häufiger in die Tat umgesetzt werden würde? Die „neidlose“ Einstellung des Mannes erlaubt der Frau, in ihren Bemühungen fortzuwirken. Der Geist des Neides jedoch ist bestrebt, das Bemühen zu lähmen und den Fähigkeiten ein Ende zu setzen. Göttliche Liebe kennt keinen Neid. Des Mannes Liebe unterstützt und fördert das Tun der Frau. Jene göttliche Liebe müssen Männer für ihre Frauen haben, um sie das tun lassen zu können, worin sie gut sind. Sie dürfen ihre Frauen nicht um die von Gott gegebenen Qualitäten und Fähigkeiten beneiden oder sich gar darüber ereifern, weil sie sich dadurch bedroht fühlen.

„(D)ie Liebe treibt nicht Mutwillen (…)“: Andere übersetzen: „Die Liebe rühmt sich nicht.“ Wir sollten nicht auf das stolz sein, was wir zu tun vermögen. Göttliche Liebe ist bescheiden. Wenn wir Gutes tun, achten wir dann darauf, dass es andere gesehen haben, um Anerkennung und Ehre von ihnen zu erhalten? Wenn dies der Fall ist, so werden wir unsere Belohnung von Menschen erhalten, nicht von Gott (vgl. Matthäus 6,1-4). Männer müssen diese Art der bescheidenen Liebe für ihre Frauen besitzen. Sie sollen Gutes tun, weil sie es wollen, weil sie ihre Frauen lieben, und NICHT, weil sie von ihren Frauen dafür gelobt werden wollen. Wir sollten einander für unsere Werke anerkennen, doch das sollte nicht der ausschlaggebende Beweggrund sein, aus dem heraus wir es tun.

„(Die Liebe) bläht sich nicht auf (…)“ oder ist nicht überheblich: Wahre göttliche Liebe ist selbstlos, sie möchte nur das Beste für die anderen. Eine arrogante Haltung jedoch ist introvertiert, sie lässt andere Menschen unberücksichtigt und konzentriert sich nur auf das eigene Wollen.

Vers 5: „(Die Liebe) verhält sich nicht ungehörig (…)“: Dies umfasst gute Umgangsformen. Männer sollen sich gegenüber Frauen stets höflich und gesellschaftlich akzeptabel verhalten, nicht nur, wenn Leute in der Nähe sind.

„(Die Liebe) sucht nicht das Ihre (…)“: Die Liebe ist nicht durch Egoismus motiviert. Liebe bringt das Prinzip des Gebens mit sich und nicht das des Nehmens. Sie möchte dienen und nicht bedient werden. Sie motiviert andere zu geben und beizutragen, sie kennt keinen Neid oder Eifersucht, aber erfreut sich an guten Werken. Wenn die Liebe sich nicht auf das Gute und die Fürsorge anderer konzentriert, ist sie leer, selbstsüchtig und unbrauchbar.

„(Die Liebe) lässt sich nicht erbittern (…)“: Göttliche Liebe lässt sich nicht leicht aus der Fassung bringen. Wenn eine Frau etwas Falsches tut, wird der tolerante Ehemann nicht gleich wie ein Vulkan in die Luft gehen. Liebt ein Mann seine Frau auf eine wahrhaftig aufrichtige Weise, so wie uns Christus liebt, wird er die nötige Geduld mit ihr aufbringen und zu verstehen versuchen, was und weshalb etwas passiert ist. Er wird ihr Hilfestellung leisten im Überwinden der das Problem verursachenden Schwäche.

„(Die Liebe) rechnet das Böse nicht zu (…)“: Wenn Männer ihre Frauen wirklich lieben, dann werden sie sie nicht ständig mit dem Argwohn behandeln, jede ihrer Entscheidungen genau prüfen zu müssen. Das Herz des Mannes darf sich auf seine tugendhafte Frau „verlassen“, wie wir in Sprüche 31,11 lesen können. Die Neue Internationale Version übersetzt die Bibelstelle in 1. Korinther 13,5 („(Die Liebe) rechnet das Böse nicht zu (…)“) wie folgt: „Die Liebe erinnert sich keiner Fehler.“ Die Lebendige Bibel sagt: „Die Liebe hegt keinen Groll.“ Eine andere Übersetzung lautet: „Liebe merkt sich keine Vergehen.“

Wie wahr das doch ist! In Sprüche 10,12 lesen wir: „Haß erregt Hader; aber Liebe deckt alle Übertretungen zu.“ Der gottlose Mensch „gräbt nach Unheil“ (Sprüche 16,27). Andererseits, „(w)er Verfehlung zudeckt, stiftet Freundschaft“ (Sprüche 17,9). „(E)s ist seine Ehre, daß er Verfehlung übersehen kann“ (Sprüche 19,11). „Eine Ehre ist es dem Mann, dem Streit fern zu bleiben“ (Sprüche 20,3). Um unsere Ehen sähe es weit besser aus, würden wir das Prinzip, über Verfehlungen hinweg zu sehen, sehr viel öfter anwenden. Doch bedauerlicherweise ist häufig das Gegenteil der Fall.

Vers 6 und 7: „(Die Liebe) freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit; sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“ Wenn Männer solch ein Verständnis von Liebe ihren Frauen entgegenbringen – wie könnten ihre Frauen das nicht anerkennen?

Männer müssen ihre Frauen verstehen

Wir haben feststellen können, dass Gott von Männern erwartet, ihren Frauen wahre göttliche Liebe zu bekunden – jene Art von Liebe, die der Welt nicht bekannt ist. Um jemanden wahrhaftig und ehrlich zu lieben, muss man seine oder ihre Bedürfnisse kennen. Man muss wissen, wie der Partner denkt, welches Begehren er oder sie hat, welche Träume, Wünsche, welche Neigungen und Abneigungen.

Nehmen wir 1. Petrus 3,7 zur Kenntnis: „Desgleichen, ihr Männer, wohnt vernünftig mit ihnen zusammen und gebt dem weiblichen Geschlecht als dem schwächeren seine Ehre. Denn auch die Frauen sind Miterben der Gnade des Lebens und euer gemeinsames Gebet soll nicht behindert werden.“

Männer müssen ihre Frauen verstehen können. Versteht der Mann seine Frau nicht, muss er sie fragen, was sie gerne tun möchte, welche Träume sie hat, welche Vorlieben und Abneigungen. Dabei muss er sehr viel Zeit aufwenden, mit seiner Frau zu reden, wie mit seinen nahestehendsten Freunden. Und ihr natürlich mit Achtung und Ehre begegnen, sie für das, was sie tut, loben. Er darf sie niemals vor anderen Leuten demütigen. Nichts verletzt eine Frau mehr als von ihrem Mann respektlos und unhöflich behandelt zu werden – besonders in der Öffentlichkeit. Leider haben das schon alle Männer getan und sollten für diese Respektlosigkeit Reue empfinden.

Mit Liebe und Respekt hat der Mann seine führende Position zu gestalten. Doch worin besteht der Zweck einer solchen Führung des Mannes? Dass ER von anderen als der CHEF des Hauses betrachtet werden kann? Dass ER von anderen als derjenige angesehen wird, der den Geboten Gottes folgt und dem seine Frau gehorcht? Weit gefehlt! Solche Eitelkeiten dürfen wir nicht hegen.

Der Grund, weshalb der Mann eine liebevolle Führung für seine Frau sein soll, liegt darin, dass Gott Mann und Frau gebot, ein Fleisch zu sein, eine geistige Einheit. Ihr christliches Ziel ist es, gemeinsam in das Königreich Gottes einzutreten, gemeinsam das ewige Leben zu erben, auf das sie schon jetzt Anwärter sind. Aus diesem Grund hat der Mann aus der wahren göttlichen Liebe zu seiner Frau heraus zu handeln und die Frau zu wissen, dass er so handeln muss. Sie wird dann auch viel eher bereit sein, seine Fehler zu übersehen. Wenn die Liebe des Mannes so groß ist, dass er auf einer anhaltenden, lebenslangen Grundlage die Bereitschaft zeigt, sein Leben für sie opfern, und stets um sie besorgt ist, geistig sowie körperlich—welche christliche Frau würde sich nicht dem Mann unterordnen wollen?

Wenn die Ehe jedoch in die Brüche geht, so ist selbst unsere individuelle und persönliche Beziehung zu Gott beeinträchtigt. Deshalb rät Petrus den Männern, „vernünftig mit ihnen (den Frauen) zusammen (zu wohnen) und (…) dem weiblichen Geschlecht als dem schwächeren seine Ehre (zu geben, so dass das Gebet) (…) nicht behindert werden (soll)“ (1. Petrus 3,7). Petrus legt die volle Verantwortung auf die Schultern des Mannes, sicher zu stellen, dass das Gebet nicht behindert wird.

Die Rolle der Ehefrau

Wenn es einen Bereich in der Rolle des Mannes gibt, der für den Verfall der Ehe verantwortlich sein könnte, dann ist es der Mangel am Ausdruck der Liebe gegenüber seiner Frau.

Und wenn es einen Bereich in der Rolle der Frau gibt, der für den Niedergang des Ehebundes verantwortlich sein könnte, dann ist es die mangelnde Bereitschaft, sich ihrem Mann unterzuordnen.

Die Bibel stellt die führende Rolle des Mannes in der Familie sehr deutlich dar. Er soll kein Diktator oder Tyrann sein, kein stolzes und arrogantes Scheusal; vielmehr ist er durch Gott berufen, die Familie in Liebe zu führen, und wenn er dies auf göttliche Weise tut, wird die Frau kein allzu grosses Problem haben, dies zu unterstützen.

Eine Frau muss sich ihrem Mann unterordnen

Lesen wir 1. Korinther 11,3: „Ich lasse euch aber wissen, daß Christus das Haupt eines jeden Mannes ist; der Mann aber ist das Haupt der Frau; Gott aber ist das Haupt Christi.“

Wie Gott, der Vater, das Haupt Christi ist, so ist der Mann oder Ehemann das Haupt der Frau oder Ehefrau. Gott und Jesus Christus sind sich in ihren Gedanken, in ihren Zielen und Absichten vollständig gleich und sie lieben sich vollkommen. Gott der Vater sagte: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“ (Matthäus 3,17). „Der Vater hat den Sohn LIEB (…)“ (Johannes 3,35) und Christus LIEBTE seinen Vater (vgl. Johannes 14,31). Er ordnete sich seinem Vater bis zu seinem Tod unter und gehorchte ihm, in dem Wissen, dass sein Vater ihn über alles liebte und er niemals Schlechtes über ihn kommen lassen würde. Wenn ein Mann das Haupt seiner Frau und seiner Familie sein möchte – so wie es sein soll – dann muss er so handeln wie Gott seinem Sohn gegenüber gehandelt hat. Umgekehrt hat sich die Frau wie Christus seinem Vater gegenüber zu verhalten.

Um eine gleichartige, der Beziehung zwischen dem Vater und seinem Sohn entsprechende Ehe zu entwickeln, müssen wir über diese Beziehung lesen und lernen, wie wir sie auf die Ehe zwischen Mann und Frau übertragen können.

Wie das Unterordnen möglich wird

Wir können viel Interessantes aus dem Buch des Johannes erfahren, was die Beziehung zwischen Gott, dem Vater, und seinem Sohn, Jesus Christus, betrifft. Richten wir besondere Aufmerksamkeit auf die Grundsätze der Unterordnung, welche in den folgenden Versen offenbart werden:

  • Johannes 3,35: „Der Vater hat den Sohn lieb und hat ihm alles in seine Hand gegeben.“ Göttliche Liebe teilt! Deshalb müssen Männer ihre Besitztümer mit ihren Frauen teilen. Die Bereitschaft zu teilen, schafft gegenseitiges Vertrauen. Da darf eine ‚Das ist meins und das gehört dir!’-Einstellung keinen Platz finden. Siehe Johannes 16,15: „Alles, was der Vater hat, das ist mein.“
  • Johannes 5,20: „Denn der Vater hat den Sohn lieb und zeigt ihm alles, was er tut (…).“ Göttliche Liebe teilt mit! Der Mann muss seine Frau wissen lassen, was er tut. Solche Offenheit schafft beiderseitiges Vertrauen und stärkt die gemeinschaftliche Bindung.
  • Johannes 5,22.23: „Denn der Vater richtet niemand, sondern hat alles Gericht dem Sohn übergeben, damit sie alle den Sohn ehren, wie sie den Vater ehren (…).“ Ein liebender Ehemann möchte, dass seine Frau in der Öffentlichkeit angesehen und respektiert ist; deshalb ist er bereit, seine Ehre mit ihr zu teilen. Er wird es vermeiden, sie öffentlich zu brüskieren und sie dadurch zu erniedrigen.
  • Johannes 5,43: „Ich bin gekommen in meines Vaters Namen (…).“ Die Frau erwirbt den Namen ihres Gatten; dies demonstriert die Verbundenheit der beiden. Sie sind nicht mehr geteilt, denn sie sind „eins“ geworden, EINE Familie, EINE Ehe, EIN Fleisch. Das ist Gottes Plan. Und was sagte Christus über seine Beziehung mit Gott, seinem Vater? „Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10,30). Sie waren und sind völlig verbunden in ihrem Willen, in ihren Absichten und Zielen. Wie Jesus für seinen Vater stand, so steht auch eine Frau für ihren Mann. Diese Einheit der beiden schafft außerordentliches beiderseitiges Vertrauen und Selbstbewusstsein, und zeigt nach außen hin ein glücklich verheiratetes und wahrhaftig vereintes Paar.
  • Johannes 8,29: „(…) Er läßt mich nicht allein; denn ich tue allezeit, was ihm gefällt.“ Ein Mann wird seine Frau niemals verlassen, wenn sie das tut, was ihm wohlgefällt. Desgleichen wird die Frau fortwährend bestrebt sein, nur das zu tun, was dem Mann Gefallen bereitet.
  • Johannes 8,49: „(…) (I)ch ehre meinen Vater (…).“ Ebenso muss die Frau ihren Mann ehren. Das tut sie jedoch nicht, wenn sie ihn vor der Öffentlichkeit erniedrigt oder sich seine Autorität zu Eigen macht; auch nicht, wenn sie die Entscheidungsfindung übernimmt. Christus liebte seinen Vater und Gott liebte seinen Sohn. Christus wusste, dass sein Vater sein Haupt war, das er ehrte und respektierte. Er tat immerzu, was seinem Vater gefiel und dafür wurde er von seinem Vater gelobt, wie wir anhand des nächsten Verses feststellen können.
  • Johannes 8,54: „(…) Es ist aber mein Vater, der mich ehrt (…).“ Wie Christus seinen Vater ehrte, so ehrte sein Vater ihn. Desgleichen müssen sich Mann und Frau gegenseitig achten. Die Liebe beruht auf der gegenseitigen Ehrerbietung. An dieser Stelle ein Zitat aus Epheser 5,33: „(…) (E)in jeder habe lieb seine Frau wie sich selbst; die Frau aber ehre den Mann.“ Hieran können wir erkennen, dass die Achtung und der Respekt auf Gegenseitigkeit beruhen müssen. Wenn der Mann sich in einer sich der Verantwortung entziehenden Art und Weise verhält, wenn er zum Beispiel betrunken ist, wenn er seine Kinder missbraucht oder ständig seine Frau anbrüllt, wird es für seine Frau sehr schwierig sein, ihrem Mann aufrichtig liebevollen Respekt entgegen zu bringen. Aus diesem Grund gebührt es Männern, sich in einer das Entgegenbringen von Respekt anregenden Weise zu benehmen.
  • Johannes 10,15: „(W)ie mich mein Vater kennt, und ich kenne den Vater.“ Wie genau kennen sich Mann und Frau tatsächlich? Nur wenn sich beide Partner wirklich kennen, können sie in ihrer Liebe und Achtung zueinander wachsen. Und das müssen sie, wenn sie eine glückliche Ehe, eine Beziehung voller wahrer göttlicher Liebe führen wollen. Christus akzeptierte seinen Vater als sein Haupt, weil er ihn kannte. Er wusste, dass sein Vater die Autorität nie gegen ihn missbrauchen würde. Wissen Frauen dasselbe über ihre Männer?

Wie sollen sich unterordnende Frauen belehrt werden?

Beachten wir Titus 2,4: „(Die alten Frauen sollen) die jungen Frauen anhalten, daß sie ihre Männer lieben (…).“

Abermals erwartet Gott von beiden, von Mann und Frau, gegenseitige Liebe. Wie wir bereits gelesen haben, sind Männer angehalten, ihre Frauen zu lieben. Nun wird uns der Umkehrschluss vor Augen geführt, denn auch Frauen sollen ihre Männer lieben. Wird die Frau von ihrem Mann aufrichtig geliebt, wird sie dies erwidern. Ein Problem entsteht, wenn der Mann seine Frau nicht liebt und er stattdessen seine Position ihr gegenüber missbraucht.

Fahren wir mit Vers 4 fort: „(…) ihre Kinder lieben, besonnen seien, keusch, häuslich, gütig, und sich ihren Männern unterordnen, damit nicht das Wort Gottes verlästert werde.“

Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, Paulus richtet seine Rede an alte Frauen, jüngere Mütter mit kleinen Kindern zu unterrichten. Es ist daher nicht ratsam zu versuchen, neben der Familie ein zusätzliches Arbeitsverhältnis aufrechtzuerhalten. Vielmehr sollte man sich voll und ganz auf die Kleinkinder und den Haushalt konzentrieren. Kleinkinder bedürfen der Mutter zuhause. Weiter erfahren wir, dass ältere, verständige Frauen angehalten sind, die jüngeren Frauen zu lehren, sich ihren Männern unterzuordnen, damit das Wort Gottes nicht verlästert werde. Doch weshalb wäre das Wort Gottes verlästert, wenn Frauen sich ihren Männern nicht unterordneten? Weil es Gott ist, der befiehlt, gehorsam und unterwürfig zu sein! Und wenn Männer ihre Frauen wahrhaftig lieben, liegt es ihnen sicherlich fern, von ihnen zu fordern, was für sie und die Familie schädigend ist. So KÖNNEN Frauen ihren Männern ruhigen Gewissens folgen.

Können all diese Grundsätze harmonisch miteinander funktionieren, ohne dass sie sich gegenseitig behindern oder gar aufheben? Eines bedingt das andere, keines davon ist isoliert anzusehen. Der Mann mit seiner Frau bildet ein Team, das sich um eine erfolgreiche Ehe bemühen muss.

Sich unterordnende Frauen dürfen nicht in der Kirche predigen

Paulus verdeutlicht in 1. Timotheus 2,11-15: „Eine Frau lerne in der Stille mit aller Unterordnung. Einer Frau gestatte ich nicht, daß sie lehre, auch nicht, daß sie über den Mann Herr sei, sondern sie sei still. Denn Adam wurde zuerst gemacht, danach Eva. Und Adam wurde nicht verführt, die Frau aber hat sich zur Übertretung verführen lassen. Sie wird aber selig werden dadurch, daß sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie bleiben mit Besonnenheit im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung.“

Richten wir parallel hierzu das Augenmerk auf 1. Korinther 14,34.35: „Wie in allen Gemeinden der Heiligen sollen die Frauen schweigen in der Gemeindeversammlung; denn es ist ihnen nicht gestattet zu reden, sondern sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. Wollen sie aber etwas lernen, so sollen sie daheim ihre Männer fragen. Es steht der Frau schlecht an, in der Gemeinde zu reden.“

Hier sehen wir einige Aspekte zur Rolle der Frau beschrieben, die von einer gewissen Unterordnung, einschließlich der untergeordneten Rolle gegenüber ihrem Mann, handeln.

Frauen ist es nicht gestattet, in Kirchen weder zu sprechen, zu lehren, noch zu predigen, sie sollen vielmehr zuhause ihren Mann fragen. Dies setzt selbstverständlich voraus, dass der Mann für seine Frau Zeit hat und nicht zu beschäftigt ist, sich ihrer Fragen anzunehmen. Des Weiteren muss er auch über ein gewisses Verständnis verfügen, um aufkommende Fragen seiner Frau vollständig und zufriedenstellend beantworten zu können. Wenn er keine Antworten weiß, sollte er jene fragen, die Auskunft geben können.

Zwar ist sowohl im Alten Testament (siehe Exodus 15,20 und Richter 4,4) als auch im Neuen Testament (Apostelgeschichte 21,9) von Prophetinnen die Rede – es wird auch eine Zeit kommen, in der junge Frauen wieder prophezeien werden –, jedoch können diese Bibelstellen nicht zur Rechtfertigung von predigenden Frauen in der Kirche herangezogen werden, zumal Paulus dies ausdrücklich untersagt.

Dennoch werden oftmals die Verse 24-26 des achtzehnten Kapitels der Apostelgeschichte angeführt, um Frauen die Berechtigung zur Predigt in der Kirche zu geben. In dieser Passage holen Aquila und Priszilla Apollos zu sich, da sie ihn in der Synagoge predigen hörten, und sie „legten ihm den Weg Gottes noch genauer aus“ (Vers 26). Es geht aus dieser Stelle nicht eindeutig hervor, in welchem Umfang die Frau Apollos aufklärte, oder ob sie ihrem Mann lediglich zustimmte. In jedem Fall ist es bemerkenswert, dass beide Apollos zu sich nahmen und nicht vor der Öffentlichkeit bloßstellten.

In unserer heutigen medialen Welt steht den kirchlichen Organisationen eine Fülle an Möglichkeiten – wie das Radio, Fernsehen, die Printmedien und sogar Internet – zur Verfügung, um ihre geistlichen Ansichten zu verbreiten. Frauen sollten weder im Radio noch im Fernsehen Predigten halten noch biblische, prophetische oder sonstige Werke geistlicher Natur schreiben. Aber sie könnten durchaus Abhandlungen über das Kindererziehen, das Haushalten oder das Kochen verfassen—Dinge, die mehr unser physisches Leben betreffen.  Nehmen wir uns an dieser Stelle Zeit für einige interessante Kommentare zu diesem Thema.

Rieneckers Lexikon zur Bibel vergleicht im Kapitel über Frauen das von Gott bestimmte Verhältnis zwischen Mann und Frau mit der Rolle des Dienens und der Erfüllung einer Aufgabe innerhalb der Kirche. „Frauen prophezeien zwar (1. Korinther 11,5; Apostelgeschichte 21,9), doch nur Männer werden ausdrücklich als Propheten erwähnt (Vers 10). Zu lehren, d.h. das Amt des Lehrers in der Gemeinde einzunehmen, gestattet Paulus der Frau nicht (1. Timotheus 2,12). Etwas anderes ist es, wenn Apollos von Aquila und Priska im gemeinsamen Gespräch genauer in der Lehre Gottes eingeführt wird (Apostelgeschichte 18,26).“

Jamieson, Fausset and Brown kommentieren 1. Korinther 14,34.35 wie folgt: „Wenn Frauen in der Öffentlichkeit reden, stellt dies eine unabhängige Handlung dar, die im Kontrast zur Unterordnung gegenüber dem Mann steht (vgl. Epheser 5,22; Titus 2,5; 1. Petrus 3,1). Es werden einige Frauen fragen, ob sie im Falle des Nichtverstehens des Lerneffektes wegen die Frage nicht öffentlich stellen sollten. Doch Paulus’ klare Antwort darauf lautet, dass nicht öffentlich sondern privat nachgehakt werden soll, und zwar beim eigenen Mann.“

Jamieson, Fausset and Brown kommentieren die Passage 1. Timotheus 2,11.12 wie folgt: „Lernen – nicht lehren (…). Sie sollte vor der Öffentlichkeit nicht einmal Fragen stellen (…). Sie kann lehren, jedoch nicht öffentlich (siehe Apostelgeschichte 18,26).“

Die Heilige Schrift macht es unverkennbar deutlich, dass eine Frau nicht gegenüber ihrem Mann Autorität ausüben soll. Das israelische Volk des Alten Testaments erzürnte Gott dadurch, dass die Männer ihren Frauen erlaubten, über sie zu herrschen (vgl. Jesaja 3,12). Denn es sollen Männer gegenüber ihren Frauen angebrachte Autorität ausüben, nicht umgekehrt. Und das mit göttlicher Liebe, ohne ihre Autorität je zu missbrauchen. So beschämend es für eine Frau ist, ihrem Mann gegenüber Autorität auszuüben, so beschämend ist es auch für einen Mann, dies zuzulassen.

Aus 1. Korinther 11,7.8 geht hervor: „(…) (D)ie Frau aber ist des Mannes Abglanz. Denn der Mann ist nicht von der Frau, sondern die Frau von dem Mann.“ Die Frau ist von Gott geschaffen worden, um dem Mann zu helfen und nicht, um seine Rolle zu übernehmen. Gott hat die Frau nicht geschaffen, um dem Mann zu sagen, was er zu tun hat oder verärgert zu sein, wenn er nach reichlicher Überlegung eigenständig entscheidet, bestimmte Dinge nicht zu tun.

Subordination zu Gott hat Vorrang

Kolosser 3,18: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie sich’s gebührt in dem Herrn.“ Es entspräche nicht dem Herrn, wenn der Mann unvernünftige Anweisungen gäbe, eigennützig handelte oder seine Frau nicht mehr liebte. Obwohl das Gebot sich unterzuordnen, direkt an die Frau gerichtet ist, setzt es voraus, dass sich der Mann zuerst Gott unterwirft und von seiner Frau nichts Ungöttliches verlangt. Wenn der Mann von der Frau zum Beispiel fordert zu lügen, so darf sie dem ungeachtet nicht lügen. Gottes Gebote kommen immer an erster Stelle. Wir müssen Gott mehr gehorchen als den Menschen (vgl. Apostelgeschichte 5,29). Frauen dürfen in ihrer dem Mann untergeordneten Rolle nicht sündigen. Sie dürfen ihr auf der Bibel basierendes Gewissen nicht beschweren (vgl. Römer 14,23).

Die Anwendung dieser Grundsätze kann sich manchmal als schwer erweisen und den individuellen Rat eines Geistlichen erfordern. Dabei ist es von großer Wichtigkeit, mit einem solchen Konflikt mit Liebe und Respekt für den Partner umzugehen, anstatt mit überheblicher, selbstgerechter Art den Streit zu verschärfen.

Epheser 5,22: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter wie dem Herrn.“ Führen wir uns nochmals vor Augen, dass wir uns Gott nicht unterordnen, wenn wir seine Gebote übertreten. So sind Frauen dazu angehalten, sich nicht ihren Männern unterzuordnen, wenn dies eine Gebotsübertretung nach sich ziehen würde.

Vers 23: „Denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus das Haupt der Gemeinde ist, die er als seinen Leib erlöst hat.“ Wie Christus der Erlöser seines Leibes – der Kirche – ist, so kann der Mann als der Erlöser seiner Frau betrachtet werden. Er muss alles unternehmen, was die Frau in ihrer geistigen Entwicklung fördert.

Vers 24: „Aber wie nun die Gemeinde sich Christus unterordnet, so sollen sich auch die Frauen ihren Männern unterordnen in allen Dingen.“ Das ist es auf den Punkt gebracht, solange nicht eines der Gebote Gottes übertreten wird.

Dieses Gebot ist an Männer wie Frauen in der Kirche gerichtet—es besagt nicht, dass jeder Mann Herr über jede Frau ist. Stellten wir eine paradoxe Folgerung an, so würde das heißen, dass ein erwachsener Sohn (ein Mann) in einer seiner Mutter (einer Frau) überlegenen Stellung wäre. Doch wir müssen verstehen, dass die Bibel Frauen in der Gesellschaft nicht als zweitklassige Menschen darstellt. Vielmehr sind Männer wie Frauen vor Christus gleich, wie wir aus Galater 3,28.29 entnehmen können: „Hier ist nicht Jude noch Grieche, hier ist nicht Sklave noch Freier, hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Christus Jesus. Gehört ihr aber Christus an, so seid ihr ja Abrahams Kinder und nach der Verheißung Erben.“

Sich ungläubigen Männern unterordnen?

Es ist wahr, dass in 1. Petrus 3,1-6 von Frauen verlangt wird, sich auch Männern unterzuordnen, die nicht an das Wort Gottes glauben. Beachten wir den genauen Wortlaut des Gebots: „Desgleichen sollt ihr Frauen euch euren Männern unterordnen, damit auch die, die nicht an das Wort glauben, durch das Leben ihrer Frauen ohne Worte gewonnen werden, wenn sie sehen, wie ihr in Reinheit und Gottesfurcht lebt“ (Vers 1 und 2).

Dabei ist hier nicht die Rede von einem Leben in schmerzlicher Furcht vor dem Ehemann, vielmehr sollten Frauen in Ehrfurcht vor Gott leben. „(E)in Weib, das den Herrn fürchtet, soll man loben“ (Sprüche 31,30). Schon in Epheser 5,21 konnten wir lesen, dass wir uns einander unterordnen sollen „in der Furcht Christi“. Petrus gibt eindeutig zu verstehen, dass Frauen nicht in Furcht vor ihren ungehorsamen Männern leben müssen, sondern sich ihnen in der Furcht vor Gott unterordnen sollen. Hierbei lässt es sich wiederholt anführen, dass Frauen ihren Männern nicht gehorchen würden, wenn sie von ihnen Dinge verlangen würden, die dem Wort Gottes entgegenstehen.

Fahren wir mit 1. Petrus 3,3 fort: „Euer Schmuck soll nicht äußerlich sein wie Haarflechten, goldene Ketten oder prächtige Kleider, (Vers 4) sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck des sanften und stillen Geistes: das ist köstlich vor Gott.“

Ziehen wir parallel dazu 1. Timotheus 2,9.10 hinzu: „(So will ich nun, …) daß die Frauen in schicklicher Kleidung sich schmücken mit Anstand und Zucht, nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarem Gewand, sondern, wie sich’s ziemt für Frauen, die ihre Frömmigkeit bekunden wollen, mit guten Werken.“

Weiter mit 1. Petrus 3,5: „Denn so haben sich vorzeiten auch die heiligen (gottesfürchtigen) Frauen geschmückt, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und sich ihren Männern unterordneten, (Vers 6) wie Sara Abraham gehorsam war und ihn Herr nannte; deren Töchter seid ihr geworden, wenn ihr recht tut und euch durch nichts beirren laßt.“

Vergleichen wir an dieser Stelle die letzten beiden Verse mit der Übersetzung in der New Revised Standard Version: „Es war eine lange Zeit her, da sich die heiligen Frauen schmückten, die ihre Hoffnung auf Gott setzten und die Vormachtstellung des Mannes anerkannten. So gehorchte Sara Abraham und nannte ihn Herr. Ihr seid deren Töchter geworden, solange ihr tut, was recht ist und euch durch nichts verwirren laßt.“

Es gibt immer Hoffnung!

Nach dieser Fülle von Belegen sollten wir alle erkannt haben, dass niemand von uns – weder Männer noch Frauen – die Pflichten vollkommen erfüllt haben. Wir alle haben auf viele verschiedene Weisen versagt. Dennoch, es gibt immer Hoffnung! Gott kann uns vergeben und uns die zuversichtliche Kraft zum Weitermachen und Verbessern verleihen.

Wenn Sie an einem kritischen Punkt in Ihrer Beziehung angelangt sind, verursacht durch begangene Fehler, bitten Sie Gott um seine Hilfe und um einen Wandel in ihrem Herzen. Legen Sie zusammen mit ihrem Partner ihre schwierige Situation im gemeinsamen Gebet dar. Bitten Sie Gott, Ihnen die Bereitwilligkeit zu geben, seine unabdingbare Führung zu akzeptieren, vergangene Fehler zu vergeben und die Ehebeziehung zu retten.

Lesen wir in diesem Sinne Philipper 3,12-14: „Nicht, daß ich’s schon ergriffen habe oder schon vollkommen sei; ich jage ihm aber nach, ob ich’s wohl ergreifen könnte, weil ich von Christus Jesus ergriffen bin. Meine Brüder, ich schätze mich selbst noch nicht so ein, daß ich’s ergriffen habe. Eins aber sage ich: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist, und jage nach dem vorgesteckten Ziel, dem Siegespreis der himmlischen Berufung Gottes in Christus Jesus.“

Unsere geistige Hochzeit steht noch bevor!

Unsere physische christliche Hochzeit lässt bereits ahnen, welch herrliche und ewige Hochzeit zwischen Jesus Christus, dem Bräutigam, und uns, seiner Kirche und Braut, bevorsteht (vergleiche Epheser 5,30-32, wo Paulus die eheliche Institution auf die geistige Beziehung zu Jesus Christus überträgt, der in Matthäus 25,1 als der Bräutigam identifiziert ist). Welch prächtige Zukunft liegt doch vor uns. Bemühen wir uns um die Schaffung und Erhaltung glücklicher Ehen, und freuen wir uns auf die baldige Erfüllung unserer Bestimmung – nämlich die Hochzeit mit unserem Herrn und Erlöser, Jesus Christus, bei seiner Rückkehr (vgl. Offenbarung 19,7-9; Hosea 2,19.20).

Teil 2

Die christliche Familie

Neben den klaren Anweisungen für Männer und Frauen, die die Bibel zur individuellen Rollen- und Aufgabenverteilung gibt, definiert sie zudem die Pflichten und Verantwortlichkeiten von Vätern und Müttern gegenüber ihren Kindern, und umgekehrt.

Solange wir unsere Eheprobleme nicht in den Griff bekommen, werden wir auch der einhergehenden Familienprobleme nicht Herr werden. Oftmals wissen Eltern zu wenig über das vernünftige Erziehen, und rebellische Kinder sind das Resultat. Von Scheidungskindern erwartet man, dass sie den plötzlichen Verlust einer geliebten Person ohne weiteres verarbeiten können. Sie wachsen oft bei mehrfachen Vätern, Müttern und Großeltern auf, und sind viel zu oft auf sich allein gestellt, da sich niemand ihrer annimmt.

Dies können wir in einer erschreckenden und ernüchternden Prophezeiung der Bibel für die letzten Tage – kurz vor der Rückkehr Christi – nachlesen, die sich an die tragische Realität aller zerbrochenen Familien wendet. Traurigerweise haben solche Lebensweisen auch bei christlichen Familien Einkehr gehalten. Wenn sich jedoch dieser Zustand auf unserem Planeten nicht ändert, so sagt Gott, wird etwas Schreckliches passieren.

Unser Familienleben muss sich verbessern!

Maleachi 3,23.24: „Siehe, ich will euch senden den Propheten Elia, ehe der große und schreckliche Tag des Herrn kommt. Der soll das Herz der Väter bekehren zu den Söhnen und das Herz der Söhne zu ihren Vätern, auf daß ich nicht komme und das Erdreich mit dem Bann schlage (totale Zerstörung).“

In Vers 19 wird der Tag des Herrn beschrieben als „ein Tag, der brennen soll wie ein Ofen. Da werden alle Verächter und Gottlosen Stroh sein, und der kommende Tag wird sie anzünden (…).“

In Matthäus 24,22 werden wir an die Worte Christi erinnert, dass niemand „selig werden“ bzw. überleben würde, wenn Gott nicht einschritte. In anderen Worten, wenn Gott diese Tage nicht verkürzen würde, würde niemand sein Leben retten können. ALLE würden sterben! Doch Gott wird diese Tage verkürzen „um der Auserwählten willen.“ Eine Gruppe von Menschen wird vor den kommenden schrecklichen Tagen geschützt werden, und nur WEGEN ihnen wird der Erde KEINE totale Zerstörung widerfahren.

Maleachi 3,20 handelt von diesen Menschen, die anders sein werden: „Euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, soll aufgehen die Sonne der Gerechtigkeit und Heil unter ihren Flügeln (…).“ Wenn wir Gott fürchten, werden wir die notwendige Heilung erfahren. Denn es bedarf der Heilung Gottes, um die verstockten Herzen der Eltern und Kinder einander zuzuwenden. Es ist GOTT, der uns zur Buße leitet (vgl. Römer 2,4; 2. Timotheus 2,25). Reue vor Gott und anderen gegenüber bewirkt eine wiederhergestellte, geheilte Beziehung zu Gott und den Menschen.

Dies setzt voraus, dass selbst Beziehungen zwischen gottesfürchtigen Eltern und Kindern der Heilung bedürfen – so sollte es aber NICHT sein. Es wird schlechter, bevor es besser wird. Daher wird es höchste Zeit, dass wir uns auf die klaren, biblisch fundierten Anweisungen für Eltern und Kinder konzentrieren, so dass wir erkennen, was wir tun können und müssen, um im göttlichen Prozess der Heilung unserer Ehen und Familienbindungen mitzuwirken.

Die Rolle der Eltern

Beginnen wir mit der Rolle der Eltern gegenüber ihren Kindern. Wie wir noch sehen werden, schließt der biblische Begriff „Vater“ die „Mutter“ mit ein – beide Elternteile sollten bei der essentiellen Erziehung und Bildung des Kindes zusammenwirken.

Aus Epheser 6,4 geht hervor: „Und ihr Väter, reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Ermahnung des Herrn.“

Erziehung in dem Herrn!

Väter und Mütter sind angehalten, ihre Kinder in einer göttlichen Umgebung großzuziehen. Sie sollen ihre Kinder ständig mit den Grundsätzen Gottes umgeben. Wie? Kinder lernen, was sie sehen. Wir geben ihnen durch unsere Taten sowie durch unsere Worte ein erzieherisches Beispiel, doch sie werden nichtig, wenn unsere Worte nicht mit unseren Werken einhergehen. So können wir auch keine christlichen Werte vermitteln, wenn sie nicht mit den Geboten Gottes übereinstimmen.

Wenn wir durch unsere Worte oder Taten das Lügen, das Stehlen, das Töten, das Ehebrechen oder die Gotteslästerung rechtfertigen, lehren wir unsere Kinder nicht Gottes Wort und erziehen sie nicht in der Zucht und Ermahnung des Herrn.

Entnehmen wir aus Deuteronomium 6,25, was Eltern ihren Kindern beibringen sollten: „Und das wird unsere Gerechtigkeit sein, daß wir alle diese Gebote tun und halten vor dem Herrn, unserm Gott, wie er uns geboten hat.“

Dies setzt jedoch voraus, dass die Eltern zu jeder Zeit die Gebote achten (vgl. Deuteronomium 6,17). Natürlich wird dies rasch von den Kindern hinterfragt werden (siehe Vers 20). Hierauf müssen die Eltern gewissenhaft reagieren und antworten (vgl. Vers 21). Solche Gelegenheiten dürfen sich Eltern in keinem Fall entgehen lassen, viel eher sollten sie ihre Kinder auch dann unterrichten, wenn sie eben nicht fragen.

Bevor man überhaupt in der Lage ist, Gottes Lehren glaubhaft und aufrichtig lehren zu können, müssen sie in Fleisch und Blut übergegangen sein: „Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollst du zu Herzen nehmen und sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du in deinem Hause sitzt oder unterwegs bist, wenn du dich niederlegst oder aufstehst“ (Deuteronomium 6,6.7).

Wenn wir uns Gottes Worte NICHT zu Herzen nehmen, WIE KÖNNEN WIR sie dann unseren Kindern wirksam weitergeben? Wenn wir uns selbst nicht sicher sind, dass Gottes Gebote unfehlbar sind, wie können wir dies unseren Kindern glaubhaft machen? Wenn wir selbst nicht daran glauben, dass es nie richtig ist zu lügen, zu stehlen, zu morden, den Sabbat nicht zu halten oder unsere Frau zu betrügen, wie können wir unsere heranwachsenden Kinder dann in der Zucht und Ermahnung des Herrn erziehen?

Nicht reizen!

Erinnern wir uns an Epheser 6,4, wo wir gelesen haben, dass wir unsere Kinder nicht zum Zorn reizen sollten. Dies kann auf viele verschiedene Weisen geschehen. Oft provozieren wir sie so sehr, dass sie sogar „scheu werden“ (Kolosser 3,21).

Eine solche Entwicklung begünstigen wir, wenn wir zu viel auf einmal von unseren Kindern verlangen. Sie befinden sich in einer elementaren Lernphase ihres sich entwickelnden Lebens und sind bei weitem noch nicht erwachsen. Aus diesem Grund müssen wir wohlwollende Geduld mit ihnen aufbringen. Vermitteln wir ihnen das Gefühl, als würden deren Leistungen uns nie zufrieden stellen, so verbittert und verängstigt sie dies nur. Im schlimmsten Fall könnte dies im Verlust ihres Lebensmuts kulminieren, wenn sie schließlich denken, dass alles, was sie auch tun, ihre Eltern zu keiner Zeit befriedigt. Eltern fördern dies zwangsläufig, wenn sie ihre Kinder nicht für ihre guten Leistungen loben oder aufgrund ihrer Misserfolge trösten und ihnen Mut zureden, es das nächste Mal besser zu machen.

Aus 1. Thessalonicher 2,10-12 können wir erkennen, was der Apostel Paulus einem Vater und einer Mutter zur Erziehung eines Kindes nahe legt: „Ihr und Gott seid Zeugen, wie heilig und gerecht und untadelig wir bei euch, den Gläubigen, gewesen sind. Denn ihr wißt, daß wir, wie ein Vater seine Kinder, einen jeden von euch ermahnt und getröstet und beschworen (oder angefleht) haben, euer Leben würdig des Gottes zu führen, der euch berufen hat zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit.“

Wie Kinder in dem Herrn zu erziehen sind!

Eltern, die ihre Kinder Gott-würdig erziehen möchten, müssen sie ermahnen, trösten und beschwören oder anflehen. Doch dazu müssen Eltern ihr eigenes Leben auf der Basis heiliger, untadeliger und gerechter Grundsätze ausrichten. Hierbei bedeutet „gerecht“, dass kein Kind vor dem anderen bevorzugt wird und gerechte Strafen vergeben werden. Kinder müssen erkennen können, dass ihre Eltern ein „Gott ergebenes“ Leben führen, das nach den Gesetzen Gottes ausgerichtet ist. Die Eltern müssen diese Gesetze „untadelig“ einhalten, so dass sich die Kinder ebenso daran halten werden.

Dazu müssen Eltern ihre Kinder ermahnen, diesem Beispiel zu folgen, und sie auf diesem Weg begleiten, sie unterstützen und ermutigen, weiter zu machen, wenn Kinder Schwierigkeiten in der Schule oder auf der Universität zu meistern gefordert sind. Der von den Eltern ausgehende Zuspruch unter Berücksichtigung des Gesetzes Gottes stellt einen Anstoß für Standhaftigkeit dar und dient der soliden Charakterfestigung.

Wir Eltern müssen unsere Kinder stets in der Erwartung und mit dem Ziel erziehen, dass sie dem Wort Gottes gehorsam sind.

In 1. Timotheus 3,4 wird uns gesagt, dass ein Bischof oder ein Geistlicher „seinem eigenen Haus gut vorsteh(en) und gehorsame Kinder (…) in aller Ehrbarkeit“ haben muss. Er muss „gläubige Kinder (haben), die nicht im Ruf stehen, liederlich oder ungehorsam zu sein“ (Titus 1,6).

Doch wie kann ein Kind solche Eigenschaften entwickeln, wie kann es gläubig, ehrbar und hörig anstatt unverbesserlich und aufsässig werden?

Wie es Schlüssel für glückliche und erfolgreiche Ehen gibt, so sind in der Bibel auch Schlüssel für das erfolgreiche Kindererziehen und das Bilden glücklicher Familien vorhanden.

Die Schlüssel des erfolgreichen Kindererziehens!

Hebräer 12,5-7: „(U)nd (ihr) habt bereits den Trost vergessen, der zu euch redet wie zu seinen Kindern: ‚Mein Sohn, achte nicht gering die Erziehung des Herrn und verzage nicht, wenn du von ihm gestraft wirst, denn wen der Herr liebhat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt’ (Sprüche 3,11.12). Es dient zu eurer Erziehung, wenn ihr dulden müßt. Wie mit seinen Kindern geht Gott mit euch um; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züchtigt?“

Anhand dieser Textstelle können wir zahlreiche Methoden feststellen, die es auf die Kinder anzuwenden gilt. Werfen wir einen Blick auf jene anwendbaren Methoden.

Eltern müssen ihre Kinder lieben

Grundsätzlich müssen Vater und Mutter ihre Kinder lieb haben, denn auch Gott handelt nur aus Liebe zu uns. Wie wir uns auch immer gegenüber unseren Kindern verhalten mögen, es muss aus Liebe geschehen, denn wir haben sie lieb und streben stets nach dem Besten für sie. Wir dürfen sie nicht abwimmeln, nur weil sie uns auf die Nerven gehen und wir unsere Ruhe haben möchten. Wenn unsere Kinder wissen, dass wir ihnen gegenüber nur aus Liebe handeln, so wie wir in dem Wissen sind, dass Gottes Handlungen auf Liebe basieren, werden sie weniger dazu neigen, unseren Maßnahmen zuwider zu handeln oder durch sie entmutigt zu werden.

Wir kommen nicht darum herum, unsere Kinder gelegentlich zurechtweisen zu müssen, oder wie die Bibel in Hebräer 12:5-7 pointiert, sie zu „strafen“, zu „züchtigen“ und zu „schlagen“. Doch was bedeuten diese Worte genau?

Eltern müssen züchtigen

Beginnen wir mit den Begriffen „Züchtigung“ und „züchtigen“. Das Substantiv wurde von dem griechischen „paideia“ übersetzt und das Verb von dem griechischen „paideuo“. Laut Young‘s Analytical Concordance to the Bible bedeuten diese soviel wie „Unterrichtung“ oder „Schulung“, „unterrichten“ oder „schulen“. Der eigentlichen Bedeutung kommen wir durch Strong‘s Exhaustive Concordance of the Bible’s Definition unter den Nummern 3809 und 3811 näher: „Unterricht, d.h. Bildung oder Schulung durch disziplinierende Zurechtweisung…; ein Kind erziehen, d.h. unterrichten oder disziplinieren (durch Bestrafung): züchtigen, anleiten, lehren.“

Biblisch gesehen ist nichts falsch an einer Bestrafung eines unartigen Kindes, dessen inkorrektes Verhalten eine Strafe erfordert. Die Bestrafung sollte auf keinen Fall unverhältnismäßig übertrieben ausfallen, sie sollte konsequent und der Entgleisung des Kindes entsprechend durchgeführt werden. Wir haben gelesen, dass Christus jeden „züchtigt“ (griechisch „paideuo“ für unterrichten, ausbilden, disziplinieren), den er liebhat (vgl. Offenbarung 3,19). Christus tut dies aus Liebe zu uns. So müssen auch wir unsere Kinder aus Liebe zurechtweisen und züchtigen. Es ist ebenso notwendig, barmherzig und duldsam zu sein, denn auch Christus verzichtete zuweilen, sündigen Leuten bestimmte Strafen aufzuerlegen. So verdammte er eine beim Ehebruch überführte Frau nicht, weil er gesehen hat, dass sie keiner Strafe mehr bedurfte, denn sie hatte ihre Lektion gelernt (vgl. Johannes 8,1-11).

Eltern müssen strafen

Was bedeutet es, zu strafen? Gott straft uns (vgl. Hebräer 12,5), und ebenso müssen wir unsere Kinder bestrafen. Aber wie macht man das richtig?

Im Griechischen heißt „strafen“ „elegcho“. Young‘s definiert dieses griechische Wort als „überzeugen“ oder „verurteilen“. Strong‘s Erläuterung zu diesem Wort unter Nr. 1651 lautet: „ermahnen, verurteilen, überzeugen, auf einen Fehler aufmerksam machen, strafen, tadeln.“

An diesen Definitionen können wir erkennen, dass wir unsere Kinder auf ihre begangenen Fehler aufmerksam machen müssen. Es ist nicht Sinn der Sache, sie für ihr Vergehen zu bestrafen, ohne ihnen zu erklären, welches Unrecht sie getan haben und warum es falsch war.

Jedoch nützt dies auch nicht viel, wenn wir nicht zu unseren Worten stehen und nach gleichen Prinzipien handeln. Wenn wir unser Kind ermahnen, nicht hätte lügen zu sollen, das Kind allerdings erwidert, dass wir am Tag zuvor dasselbe gemacht haben, war unsere Methode nicht sehr erfolgreich.

Wenn unser Junge in einen Kampf gerät und wir ihn dafür bestrafen, er aber entgegnet, dass wir letzte Nacht fernsahen und dabei brüllten, den Schurken endlich zu erschießen, wird unsere Belehrung sehr wahrscheinlich nicht fruchten.

Wenn uns der Sprössling seine Überlegung mitteilt, dem Militär beizutreten, mit dem Argument, wir hätten uns erst gestern für die Notwendigkeit eines präventiven Angriffs auf andere Länder geäußert, so dürfen wir über seine Reaktion nicht überrascht sein, denn wir waren dann keine würdevollen Vertreter des Gesetzes Gottes.

Wenn uns unsere Tochter gesteht, dass sie gerne mit ihrem Freund zusammenleben möchte und sie uns an eine eigene Affäre mit der Sekretärin oder dem Nachbarn erinnern muss, dürfen wir nicht mit Zorn und Enttäuschung reagieren, denn dann waren wir wahrlich keine guten Vorbilder.

Wenn die schwangere Tochter bekennt, dass sie abtreiben will und uns unsere Auffassung, dass Abtreibung in bestimmten Fällen legitim sei, entgegenhält, dann sind wir keine guten Lehrer gewesen.

All die Auswirkungen unserer heutigen Jugend haben tief sitzende Wurzeln in der Vergangenheit, die nun zu den gegenwärtigen Vorstellungen und Haltungen geführt haben, denn Kinder folgen dem elterlichen Beispiel. Abraham hat mehrere Male gelogen, als er sagte, dass Sara seine Schwester sei (vgl. Genesis 12,11-13; 20,1.2.13). Sein Sohn Isaak hat später genau dasselbe mit seiner Frau Rebekka getan (vgl. Genesis 26,6.7).

Eltern müssen “schlagen“

In Hebräer 12 haben wir schon gelesen, dass Gott jeden Sohn „schlägt“, den er annimmt. Das griechische Gegenstück hierzu ist „mastigoo“ und bedeutet laut Young‘s „schlagen, prügeln“. Um voreiligen Schlüssen vorzubeugen, betrachten wir uns, wie Gott uns „schlägt“. Er tut dies auf vielfältige Weisen. Strong‘s definiert dieses Wort unter Nr. 3146 als „prügeln – wörtlich sowie im übertragenen Sinne“.

Es gibt für den körperlichen Missbrauch niemals eine Rechtfertigung. Auf der anderen Seite jedoch sollte körperliche Züchtigung nicht als körperlicher Missbrauch abgestempelt und verboten werden, so wie es in unserer westlichen Zivilisation zu beobachten ist. Eine solche Entwicklung ist die Frucht einer vernachlässigenden anti-autoritären Erziehung, die einen Fluch über unsere westliche Welt gebracht hat. Dennoch müssen wir als verantwortliche und fürsorgliche Eltern uns dessen bewusst sein, dass es in einigen Ländern gesetzlich verboten ist, Kinder körperlich zu züchtigen, und dies schlimmstenfalls in einer Wegnahme unserer Kinder kulminieren könnte. Selbst in Ländern, in denen das körperliche Züchtigen nicht verboten ist, herrscht unter vielen Regierungspolitikern eine regelrechte Aversion dagegen. In den Vereinigten Staaten gab es Fälle, in denen Sozialarbeiter versuchten, gläubige Christen von ihren Kindern zu trennen, da sie aufgrund ihrer biblisch inspirierten Überzeugung ihre Kinder mit Beherrschung und sorgender Liebe körperlich gezüchtigt haben.

Beachten wir, was die Bibel zu einer grundsätzlichen Haltung gegen die Bestrafung konstatiert: „Wer seine Rute (oder Stock, buchstäblich wie sinnbildlich) schont, der haßt seinen Sohn; wer ihn aber liebhat, der züchtigt ihn beizeiten (oder frühzeitig)“ (Sprüche 13,24).

Hier wird der Gebrauch einer Rute oder eines Stocks mit zeitiger oder baldiger Züchtigung assoziiert; in dieser Passage ist also die Begrifflichkeit der angemessenen Züchtigung enthalten. Natürlich züchtigen wir keinen Jugendlichen oder Erwachsenen, denn das muss schon früh in der Entwicklung des Kindes geschehen. Doch müssen wir uns stets vor Augen halten, dass wir dies unserem Kind zuliebe tun. Wenn wir dies aus anderen Beweggründen tun, so entspricht es dann nicht mehr Gottes Willen. Die Bestrafung sollte nie körperliche Verletzungen beim Kind hervorrufen, oder in unkontrolliertes Prügeln ausarten. Der Sinn besteht darin, das widerspenstige Benehmen zu bannen, und nicht die Haut mit blauen Flecken zu übersäen.

Die Ryrie Study Bibel kommentiert diese Stelle so: „Die hier angesprochene Züchtigung meint eine Erziehung entweder durch Worte ((Sprüche) 15,5; 24,32) oder durch Taten (23,13).“

Sprüche 23,13.14 lautet: „Laß nicht ab, den Knaben zu züchtigen; denn wenn du ihn mit der Rute schlägst, so wird er sein Leben behalten; du schlägst ihn mit der Rute, aber du errettest ihn vom Tode.“ Die Ryrie Study Bibel meint hierzu: „Ein weiser Lehrer warnt vor einer Vernachlässigung des Kinderdisziplinierens (…). Disziplin mag ein Kind vor einem vorzeitigen Tod bewahren.“

Wir haben schon eine Menge von Nachlässigkeiten in der Erziehung gehört, doch wird eines nur selten erwähnt—nämlich, das Kind aus fürsorglicher Liebe zu disziplinieren, wenn dies zum eigenen Vorteil des Kindes notwendig ist.

„Züchtige deinen Sohn, solange Hoffnung da ist, aber laß dich nicht hinreißen, ihn zu töten“ (Sprüche 19,18). Lamsa übersetzt dies etwas umgewandelt: „Züchtige deinen Sohn, solange Hoffnung da ist, aber laß keine Schande über deine Seele bringen.“ Die Ryrie Study Bibel schreibt: „(V)ernachlässige die Kindeszüchtigung nicht, auf dass nicht der Tod über den Sohn komme.“

Doch wie kann das sein? Wie lässt sich die Brücke zwischen der Vernachlässigung und dem Tod des Kindes schlagen? Nehmen wir zu Klärung beider Fragen Sprüche 22,15 hinzu: „Torheit steckt dem Knaben im Herzen; aber die Rute der Zucht treibt sie ihm aus.“

Die Torheit des Kindes beseitigen!

Nicht überwundene Torheit kann fatale Konsequenzen nach sich ziehen. Eltern müssen die Züchtigung mit der gewissenhaften Motivation ausführen, dem Kind helfen zu wollen, die immanente Torheit loszuwerden. Wenn wir mit unseren Kindern böse werden und sie einfach in ihre Zimmer „einsperren“, weil wir anders mit dieser Situation nicht fertig werden, haben wir das Ziel des Kindererziehens verfehlt. Vielmehr müssen wir als besorgte Eltern zusehen, dass jene Unvernunft aus den Köpfen unserer Kinder schnellstens verschwindet.

Die menschliche Natur ist gottfeindlich, denn Satan hat uns von Kindesbeinen an seine Gedanken und seine Begierden in unsere Herzen gelegt. Jene Gedanken und Gelüste sind in Gottes Augen Torheit. Aus diesem Grund müssen bekehrte Eltern dazu beitragen, diesen Prozess umzukehren – sie müssen ihren Kindern also helfen, ihre Torheit loszuwerden. Wenn das Kind damit leben muss und diese Unvernunft nährt, wird es bösartig werden.

Wie schon erläutert, haben in der Erziehung beide Elternteile, sowohl der Vater als auch die Mutter, Pflichten zu erfüllen. Beachten wir hierzu Deuteronomium 21,18-20: „Wenn jemand einen widerspenstigen und ungehorsamen Sohn hat, der der Stimme seines Vaters und seiner Mutter nicht gehorcht und auch, wenn sie ihn züchtigen, ihnen nicht gehorchen will, so sollen ihn Vater und Mutter ergreifen und zu den Ältesten der Stadt führen und zu dem Tor des Ortes und zu den Ältesten der Stadt sagen: Dieser unser Sohn ist widerspenstig und ungehorsam und gehorcht unserer Stimme nicht und ist ein Prasser und Trunkenbold.“

Wie aus Vers 21 hervorgeht, wurde hierfür die höchste Strafe – die Steinigung – ausgesprochen, und von Gott angeordnet. Heutzutage sind von den Eltern solche Strafen natürlich nicht zu verhängen. Auf vielerlei Wegen und durch verschiedenartige Umstände bewirkt Gott strenge Strafen direkt am Kind, wenn die Unvernunft weiter besteht – oftmals sind solche Strafen eine automatische Konsequenz des schlechten Verhaltens des Kindes.

Wenn Kinder erwachsen werden, haben sie eine selbstständige Funktion zu übernehmen, selbst wenn die Erziehung der Eltern ausgezeichnet war. Sie sind nun verantwortlich für die Entscheidungen, die sie treffen. Es gibt keine besseren Eltern als Gott, doch erst Luzifer (Satan) und später Adam und Eva entschieden, Gott nicht zu gehorchen. Es gibt auch keinen besseren Ehemann als Gott, doch das alte Israel – in der Bibel als mit Gott verheiratet dargestellt (Jeremia 3,14; 31,32) – entschied sich ebenfalls, Gott nicht zu gehorchen.

Auch wenn heranwachsende Kinder ihre eigenen Entscheidungen werden treffen müssen, muss das höchste Ziel der Eltern darin liegen, ihnen die Fähigkeit beizubringen, richtige, auf Gottes Wort basierende Entscheidungen zu fällen.

Geteilte elterliche Verantwortlichkeiten

In Deuteronomium 21,18-20 wurde verdeutlicht, dass in der Erziehung der Mann wie die Frau ihren Anteil der Verantwortung tragen. Beide müssen diszipliniert mit dem Ungehorsam ihrer Kinder umgehen können.

Führen wir an dieser Stelle Sprüche 1,8 an: „Mein Sohn, gehorche der Zucht deines Vaters und verlaß nicht das Gebot deiner Mutter.“ Es ist die Mutter und auch der Vater, die dem Kind ihre Regeln auferlegen. Natürlich müssen deren Gebote mit denen Gottes übereinstimmen und dürfen nicht anders geartet sein.

Ziehen wir Sprüche 29,15 hinzu: „Rute und Tadel gibt Weisheit; aber ein Knabe, sich selbst überlassen, macht seiner Mutter Schande.“ Ein ungebändigtes Kind bringt Schande über seine Mutter, da sie ihn hätte zurechtweisen müssen.

Ein Kind ist ein Kind!

In Sprüche 22,6 lesen wir: „Gewöhne einen Knaben an seinen Weg, so läßt er auch nicht davon, wenn er alt wird.“ Laut der Ryrie Study Bibel steht der Weg für „die Gewohnheiten und Interessen des Kindes. Dabei muss seine Individualität und Neigung in Erwägung gezogen werden, in Abstimmung mit dem jeweiligen Grad der physischen und geistigen Entwicklung.

Unsere Kinder wachsen zu schnell auf, wir geben ihnen kaum noch Zeit zum Spielen und zum Genießen ihrer Kindheit. Wir lassen sie nicht ihren kindlichen Interessen nachgehen. Viel zu früh möchten wir sie als junge Erwachsene sehen. Dies trifft vor allem auf die gegenwärtige Unterhaltungsindustrie zu, und dieser Gedanke ist bis in unsere gesamte Gesellschaft und in unser ganzes Denken vorgedrungen. In den USA und vielen westlichen Nationen ist es üblich geworden, Kinder im Alter von fünf Jahren in sogenannte Vorschulen zur Entlastung der Eltern zu stecken. Viele Erzieher vertreten eine Ansicht, die vor solchen Praktiken warnt, und sagen, dass es noch viel zu früh sei, von den Eltern getrennt zu werden.

Ein Blick auf unsere heutigen Gesellschaften – besonders auf jene der westlichen Welt – reicht, um eine von Grund auf verschiedene Lebensweise als die von Gott vorgesehene vorzufinden. Wir können von einer von Gott beabsichtigten Art des Familienlebens lesen, bei der der Vater in Reichweite und in der Lage ist, seinen Sohn oder seine Tochter zu erziehen. In unserer modernen Welt jedoch ist der Vater im Grunde ständig abwesend, um außerhalb des Heims arbeiten zu gehen.

Zudem kommt belastend hinzu, dass Kinder nicht nur schon in frühen Jahren an Vorschulen weitergereicht werden, sondern dadurch auch von der wohlwollenden Erziehung ihrer christlichen Eltern abgschnitten sind. Und wenn dann noch junge Mütter erwerbstätig sind und ihre Kinder in Kindertagesstätten stecken, dann ist auch der letzte positive Einfluss der christlichen Eltern verschwindend gering.

Erinnern wir uns an Gottes Ermahnung in Titus 2,4.5, wo junge Frauen angehalten sind, ihre Kinder zu lieben und häuslich zu sein, damit das Wort Gottes nicht verlästert wird. Dabei steht hierbei die Liebe zu den Kindern im Zusammenhang mit der Häuslichkeit. Der unersetzliche Einfluss, Kindern den Weg Gottes näher zu bringen, darf nicht anderen überlassen werden.

Die Quintessenz liegt darin, dass wir alles in unserer Macht liegende tun müssen, um in dieser von Satan regierten Welt seinen Einflüssen entgegenzuwirken. Wenn außergewöhnliche Umstände die Mutter zwingen, außer Haus arbeiten zu müssen, sollte sie versuchen, ihre Arbeitszeit so zu gestalten, dass sie in der Lage ist, möglichst viel Zeit mit ihren jungen Kindern zu verbringen.

Chance und Verantwortung junger Mütter

Eine junge Mutter hat bei der Kindererziehung einerseits eine enorme Chance und andererseits eine riesige Verantwortung. In 1. Timotheus 2,15 unterstreicht die Bibel jene Verantwortung und zugleich Herausforderung: „Sie wird aber selig werden dadurch, daß sie Kinder zur Welt bringt, wenn sie bleiben mit Besonnenheit im Glauben und in der Liebe und in der Heiligung.“

Durch das Gebären der Kinder wird die Frau selig werden oder am Leben bleiben – demnach wird sie nicht verfrüht sterben. Zur Seligwerdung durch das Kindergebären kommentiert die Ryrie Study Bibel sodann, „dass die größte Leistung einer Frau in der Hingabe zu ihrer göttlich-bestimmten Rolle besteht: ihrem Mann zu helfen, Kinder zur Welt zu bringen und ein besonnenes, tugendhaftes Leben zu führen“.

Paulus muss wohl auch die Befriedigung der Mutter im Sinn gehabt haben, wenn sie sieht, wie ihre Kinder den auf Gottes Gesetzen basierenden Lebensstil verfolgen. Beachten wir die interessante Definition aus der Lamsa-Übersetzung: „Wenn ihre Nachkommen das Leben weiterhin nach dieser Besonnenheit und Tugendhaftigkeit ausrichten, wird sie (die Mutter) durch ihre Nachwelt weiterleben.“

Mit anderen Worten, es ist wahrlich eine Freude für eine Mutter, ihre Kinder dem Wort Gottes getreu aufwachsen zu sehen. Anstelle eines Schamgefühls wird die Mutter nicht nur eine gewisse Erfüllung und Zufriedenheit verspüren, ihre Kinder auf den richtigen Weg geleitet zu haben, sondern auch Freude und Glücksgefühle erleben, wenn ihr Kind auf diesem Weg verbleibt.

Jetzt können wir erkennen, dass die Mutter in der Kindererziehung eine enorm wichtige Rolle spielt. Sie muss ihren Kindern richtiges Benehmen beibringen und ein echtes Verständnis von Gott und seinem Gesetz lehren.

Die Rolle der biblischen Frau in der Kindererziehung

Nun stellen wir einen Bezug zu den Einflüssen historischer Frauen auf ihre Kinder her, wie sie in der Bibel aufgezeichnet sind. In vielen Fällen wurde ihr Glaube an Gott nicht von ihren Männern geteilt. Dennoch waren sie in der Lage, ihre Kinder in der Furcht Gottes zu erziehen. Beim Lesen solcher Passagen sollten wir nicht vergessen, dass Kinder heilig sind, für einen heiligen Zweck geschaffen, auch wenn nur ein Elternteil bekehrt ist (siehe 1. Korinther 7,14). Das bedeutet, dass Kinder eines gläubigen Christen Zugang zu Gott besitzen. Sie können sich also Gott nähern und ihn erreichen – er erhört sie und sie können von ihm Antworten auf ihre Gebete erwarten.

Sehen wir uns das Beispiel von Ahas in 2. Chronik 28,1-4 an: „Ahas war zwanzig Jahre alt, als er König wurde; und er regierte sechzehn Jahre zu Jerusalem. Er tat nicht, was dem Herrn wohlgefiel, wie sein Vater David, sondern wandelte in den Wegen der Könige von Israel. Dazu machte er den Baalen gegossene Bilder und opferte im Tal Ben-Hinnom und verbrannte seine Söhne im Feuer nach den greulichen Sitten der Heiden, die der Herr vor den Israeliten vertrieben hatte, und opferte und räucherte auf den Höhen und auf den Hügeln und unter allen grünen Bäumen.“

Hier liegt uns die Beschreibung eines niederträchtigen Königs vor. Doch nun werfen wir einen Blick auf das, was nach seinem Tod geschah, und auf seinen Sohn Hiskia, der sein Nachfolger wurde: „Und Ahas legte sich zu seinen Vätern, und sie begruben ihn in der Stadt, in Jerusalem; denn sie brachten ihn nicht in die Gräber der Könige von Israel. Und sein Sohn Hiskia wurde König an seiner Statt (2. Chronik 28,27). Hiskia war fünfundzwanzig Jahre alt, als er König wurde; und er regierte neunundzwanzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Abi, eine Tochter Secharjas. Und er tat, was dem Herrn wohlgefiel, wie sein Vater David (2. Chronik 29,1.2).“

Überraschenderweise tat Hiskia, was Gott Freude bereitete, obwohl er der Sohn eines schändlichen Königs war. Dies muss auf den positiven Einfluss der Mutter Abi zurückzuführen sein, die in dieser Passage mit Namen erwähnt wird.

Diese Geschichte findet in 2. König 20,21; 21,1.2 seine Fortsetzung: „Und Hiskia legte sich zu seinen Vätern. Und sein Sohn Manasse wurde König an seiner Statt. Manasse war zwölf Jahre alt, als er König wurde; und er regierte fünfundfünfzig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Hefzi-Bah. Und er tat, was dem Herrn mißfiel, nach den greulichen Sitten der Heiden, die der Herr vor Israel vertrieben hatte.“

Hiskia war ein gerechter König. Sein Sohn Manasse jedoch wurde zu einem der schlimmsten Könige in der Geschichte des Reiches Juda. Er wurde zum König ernannt, als er zwölf Jahre alt war. Dabei wird seine Mutter Hefzi-Bah namentlich angeführt. Es ist geradezu offensichtlich, dass ihr schlechter Einfluss auf ihren Sohn Manasse der maßgebendste Grund für sein gottloses Verhalten war.

Auf Manasse folgte sein Sohn Amon, der nächste abscheuliche König. Doch richten wir nun unsere Aufmerksamkeit auf Amons Sohn Josia: „Josia war acht Jahre alt, als er König wurde; und er regierte einunddreißig Jahre zu Jerusalem. Seine Mutter hieß Jedida, eine Tochter Adajas aus Bozkat. Und er tat, was dem Herrn wohlgefiel, und wandelte ganz in dem Wege seines Vaters David und wich nicht davon ab, weder zur Rechten noch zur Linken“ (2. Könige 22,1.2).

Josia war erst acht Jahre alt, als er König wurde. Auch seine Mutter wird hier mit Namen genannt: Jedida. Obwohl er der Sohn eines beschämenden Königs gewesen ist, wurde er einer der rechtschaffendsten und herausragendsten Könige aller Zeiten (vgl. 2. Könige 23,25). Auch hier ist es geradezu offenkundig, dass seine Mutter Jedida ihn in der Furcht Gottes erzogen haben muss.

Wurde uns nun nicht deutlich vor Augen geführt, welch erstaunlich positiven Einfluss eine redliche Mutter auf ihr Kind besitzen kann? Weshalb denn fühlen sich so viele christliche Mütter zu „herausfordernderen“ und „lohnenderen“ Aufgaben außerhalb ihres Heimes berufen, als nur „einfach“ Mutter zu sein und den Haushalt zu meistern? Frauen, die keine Kinder bekommen wollen, um ihre Karriere nicht zu gefährden oder gar ihren Job aufzugeben, folgen nicht ihrer göttlichen Bestimmung. Frauen, welche nicht zu Hause bei ihren jungen Kindern bleiben wollen, weil sie ihren Job nicht an den Nagel hängen möchten, folgen ebenso wenig den Weisungen Gottes. Natürlich reden wir dabei nicht von Frauen, die keine Kinder gebären können oder nicht den passenden Mann zum Heiraten gefunden haben. Um es abschließend zu verdeutlichen: In Gottes Augen stellt das Muttersein und das Zuhausebleiben bei den Kleinkindern die größte Herausforderung, die höchste Berufung, die sinnvollste Beschäftigung und die aufstrebendeste Karriere dar, die es für eine Frau gibt.

Die Rolle der Kinder

Zu einer glücklichen und erfolgreichen christlichen Familie müssen Kinder ebenfalls ihren Teil beitragen. Wir alle sind Kinder, ob jung oder alt. Denn wir alle haben Eltern. In einigen Fällen mögen unsere Eltern vielleicht verstorben sein, doch in vielen Fällen leben unsere Eltern oder zumindest ein Elternteil noch. Nun stellt sich die Frage, welche Verantwortungen und Funktionen haben Kinder?

Sind unsere Herzen – die Herzen der Eltern und der Kinder – uns gegenseitig zugewandt, wie wir es in Maleachi 4,6 lesen? Erlauben wir, unsere familiären Beziehungen von Gott heilen zu lassen, wenn sie der Heilung bedürfen? Haben wir immer noch regelmäßigen Kontakt zu unseren Eltern, auch wenn wir nicht in ihrer unmittelbaren Nähe wohnen? Schreiben wir ihnen oder rufen wir sie an? Nehmen wir uns Zeit, um sie besuchen zu können? Bringen wir ihnen den angebrachten Respekt entgegen? Sind wir ihnen dankbar, auch dafür, was sie für uns getan haben und noch immer für uns tun? Ehren wir sie in aufrichtiger Weise, so wie es Gott uns geboten hat?

„Seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn“

Lesen wir nun die klaren, an uns – die Kinder – gerichteten Anweisungen der Bibel bezüglich unserer Beziehung zu unseren Eltern. Paulus sagt hierzu in Epheser 6,1-3: „Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht. ‚Ehre Vater und Mutter’, das ist das erste Gebot, das eine Verheißung hat: ‚auf daß dir’s wohlgehe und du lange lebest auf Erden’.“

Als Kinder müssen wir unseren Eltern in dem Herrn gehorsam sein. Dies bedeutet, dass wir ihnen nicht gehorchen sollen, wenn es nicht in dem Herrn geschieht, also den Geboten Gottes widerspricht – entweder vom wörtlichen oder geistigen Standpunkt her gesehen. Sobald ein Kind alt genug ist, um Gottes Verständnis des Lebens zu verstehen, muss es diesem Folge leisten.

Christus tat dies. Als er zwölf Jahre alt war, sagte er zu seinen Eltern, dass er in dem sein musste, was seines Vaters ist (vgl. Lukas 2,49). Als ein kleiner Junge blieb er seiner Mutter und seinem Stiefvater insoweit gehorsam (vgl. Lukas 2,51), als er den Willen Gottes nicht beugte. Als ein Erwachsener respektierte er den Wunsch seiner Mutter und verwandelte Wasser in Wein (siehe Lukas 2,1-11). Doch er gehorchte nicht seiner Mutter, wenn es gegen den Willen Gottes verstiess. Wenn er zum Beispiel mit geistlichem Unterricht beschäftigt war und seine Mutter ihm befahl, davon abzulassen und aus dem Haus zu kommen, weigerte er sich (vgl. Markus 3,31-35; Matthäus 12,46-50). Nichtsdestotrotz hielt er seine Eltern stets in Ehren. Als er am Kreuz hing, sah er zu, dass sich Johannes, der Jünger, mit dem ihn eine enge Freundschaft verband, um seine Mutter kümmern würde (siehe Johannes 19,25-27). Dieses Beispiel müssen wir uns zu Herzen nehmen. Denn es gibt keine Rechtfertigung, die Eltern nicht zu ehren (vgl. Levitikus 19,3; Deuteronomium 5,16; Exodus 20,12). Schließlich würden wir ohne sie nicht existieren.

Lesen wir zudem in Kolosser 3,20: „Ihr Kinder, seid gehorsam den Eltern in allen Dingen; denn das ist wohlgefällig in dem Herrn.“ Wir müssen unseren Eltern in allen Dingen gehorsam sein, wenn deren Anweisungen nicht gegen das Wort Gottes verstossen. Denn es ist dem Herrn niemals wohlgefällig, wenn wir ihm gegenüber ungehorsam sind. Wir haben schon die Tatsache diskutiert, dass Frauen Gott gegenüber nicht ungehorsam sein können, um ihrem Mann zu gehorchen. In gleicher Weise dürfen Kinder ihren Eltern nicht gehorchen, wenn sie dadurch das Gesetz Gottes übertreten würden. Sie dürfen nicht lügen, nicht stehlen und nicht töten, auch wenn sie damit den fahrlässigen Anweisungen der Eltern entsprechen würden.

Harmonie zwischen Eltern und Kindern IST möglich!

Philipper 2,22: „Ihr aber wißt, daß er sich bewährt hat; denn wie ein Kind dem Vater hat er mit mir dem Evangelium gedient.“

Dies ist eine sehr interessante Passage. Sie verbildlicht ein harmonisches Verhältnis zwischen Vater und Sohn. Beide arbeiten zusammen und sind es auch gewillt, zusammenzuarbeiten. Der Sohn ist nicht zu stolz, unter der Autorität des Vaters zu stehen. Wenn der Vater sanftmütig, liebevoll, hilfsbereit und gleichzeitig gerecht ist, gibt es absolut keinen Grund, weshalb der Sohn nicht seinem Vater dienen, ihn nicht ehren und ihm gehorchen sollte.

Christliche Kinder dürfen auf keinen Fall die in der westlichen Welt vorherrschende Haltung annehmen, wonach Kinder versuchen, über ihre Eltern zu bestimmen. Lassen wir uns anhand Jesaja 3,5 vor Augen führen, was passiert, wenn sich Eltern nicht sofort mit solchen Verhaltensweisen ihrer Kinder auseinandersetzen: „Und im Volk wird einer den andern bedrängen, ein jeder seinen Nächsten. Der Junge geht los auf den Alten und der Verachtete auf den Gelehrten.“

Wir haben Jesaja 3,12 bereits zuvor angeführt, um zu verdeutlichen, dass in Gottes Augen eine Frau nicht über den Mann zu herrschen hat. Diese Bibelstelle sagt uns des Weiteren: „Kinder sind Gebieter meines Volks, und Weiber beherrschen es (…).“

Wahre Christen sind Gottes Volk. Doch sind in Jesaja 3,12 die wahren Christen von heute beschrieben? Erheben sich unsere Kinder über uns und gestatten wir unseren Frauen, sich über ihre Männer zu erhöhen? Wenn das so ist, müssen wir dies schnellstens ändern! Die Wege Gottes sind uns deutlich offenbart. Frauen sollen nicht über die Männer gebieten und ebenso wenig sollen Kinder ihre Eltern unterdrücken. Nur wenn wir alle dies verstehen und unsere jeweiligen auferlegten Rollen bewahren, wird uns eine wahrhaft glückliche und erfolgreiche Ehe und eine von Gott gesegnete Familie garantiert sein.

Kinder müssen ihre Eltern respektieren

„Wenn unsre leiblichen Väter uns gezüchtigt haben und wir sie doch geachtet haben (…)“ (Hebräer 12,9).

Paulus sagt dies, als ob es eine selbstverständliche, allgemein anerkannte Tatsache des Lebens wäre. Offenbar war dies zur Zeit des Paulus auch so gewesen. Unglücklicherweise ist dies in unseren heutigen Gesellschaften nicht mehr gegeben; der Respekt für die Eltern ist in Wirklichkeit rar gesät. Wie viele Kinder respektieren heute ihre Eltern noch? Wie viele Kinder schätzen die Lehren der Eltern und erkennen ihre Zurechtweisungen an? Achten Kinder noch auf die Hausordnung? Oder missachten sie sie regelmäßig? Nehmen wir – selbst als Erwachsene – die Anliegen unserer Eltern ernst? Oder versuchen wir sie ständig von unserer Ansicht zu überzeugen?

Sehen wir uns diesbezüglich einige Ermahnungen aus dem Buch der Sprichwörter an, die uns die richtige Beziehung zu unseren Eltern darstellen. Diese wertvollen Anweisungen betreffen uns Kinder alle, ob jung oder alt.

Sprüche 19,26: „Wer den Vater misshandelt und die Mutter verjagt, der ist ein schandbarer und verfluchter Sohn.“ Dies ist eine entsetzliche Anklage an unsere sogenannte „christliche“ westliche Zivilisation, in der weit zu viele Fälle von Elternmissbrauch existieren, in der Söhne und Töchter ihre Eltern mitunter schlagen oder jede ihnen nützliche Hilfe verweigern, oder die eigenen Eltern sogar vertreiben, sobald sie alt und hilfebedürftig werden. Solches untragbares Verhalten führt jedoch zur Anklage vor Gott.

Sprüche 20,20: „Wer seinem Vater und seiner Mutter flucht, dessen Leuchte wird verlöschen in der Finsternis.“ Das Fluchen stellt das Gegenteil von ehren dar. Wir dürfen unsere Eltern niemals verfluchen, nicht einmal in unseren Gedanken. Würden wir dies nicht bereuen, würden wir unmittelbar von Katastrophen heimgesucht werden, wie es die Schrift sagt.

Sprüche 23,22: „Gehorche deinem Vater, der dich gezeugt hat, und verachte deine Mutter nicht, wenn sie alt wird.“ Gott hat unsere Eltern benutzt, um uns das Leben zu schenken. Ohne sie würden wir logischerweise nicht existieren. Deswegen müssen wir auf sie hören. Denn sie sind um einiges erfahrener als wir. Aus diesem Grund sollen wir sie im Alter nicht gering schätzen oder gar verachten. Auch wenn unsere Eltern eine scheinbar „seltsame“ Art besitzen, Dinge zu handhaben! Wir dürfen ihnen gegenüber keine verschmähende Haltung einnehmen, denn dies könnte im wahrsten Sinne des Wortes gefährlich für uns werden.

Sprüche 30,11: „Es gibt eine Art, die ihrem Vater flucht und ihre Mutter nicht segnet.“ Segnen wir unsere Eltern? Versuchen wir sie glücklich zu machen? Nehmen wir uns die Zeit, ihnen zu danken, was sie für uns getan haben und immer noch für uns tun? Es ist eine Sache, sie nicht zu verfluchen, aber segnen wir sie? Lassen wir sie auch wissen, dass wir sie segnen? Helfen wir ihnen, wenn sie Hilfe bedürfen? Sind wir ihnen von ganzem Herzen dankbar und würdigen wir sie für ihre Leistungen für uns?

Sprüche 30,17: „Ein Auge, das den Vater verspottet, und verachtet, der Mutter zu gehorchen, das müssen die Raben am Bach aushacken und die jungen Adler fressen.“

Wir haben Jugendliche bestimmt schon einmal sagen hören: „Was – Du gehorchst deiner Mutter? Du tust, was sie dir sagt? O, komm schon, in welch einer Welt lebst du eigentlich? Du hast Respekt für die „Alten“? Wir leben doch im 21sten Jahrhundert, falls du es noch nicht mitbekommen hast! Sowas ist doch uralt!“ Ist es das wirklich? Wenn die Herzen der Eltern sich nicht zu den Kindern bekehren, und die Herzen der Kinder nicht zu den Eltern, dann wird Gott die Menschheit nicht am Leben erhalten! Doch glücklicherweise werden einige auf Gottes Warnung reagieren, und die Menschheit vor der totalen Vernichtung bewahren (vgl. Matthäus 24,22).

Nutzen Sie diese Schlüssel!

In dieser Broschüre konnten wir die lebenswichtigen Schlüssel, die zur glücklichen Ehe und zur harmonischen Familie führen, verstehen lernen. Gott möchte, dass die Menschen seine vollkommenen Gesetze um ihretwillen in ihrem Leben anwenden. Wenn wir dies tatsächlich beherzigen und Gottes Führung suchen, wird Gott in unseren Ehen und Familien existent sein, sie lenken und beschützen. In Jesaja 66,2 gibt Gott uns das Versprechen, uns zu unterstützen, wenn wir eine Einstellung bewahren, die ihm Freude bereitet: „Ich sehe aber auf den Elenden und auf den, der zerbrochenen Geistes ist und der erzittert vor meinem Wort.“

Im Buch Maleachi erwähnt Gott jene Menschen in besonderer Weise, die ihn fürchten oder achten und seinen Namen in Ehren halten. Lesen wir, was Gott zu jenen sagt: „(…) und ich will mich ihrer erbarmen, wie ein Mann sich seines Sohnes erbarmt, der ihm dient.“

In der Bibel ist Gott als unser Vater offenbart (vgl. Matthäus 6,9; 23,9). Er möchte seine Familie glücklich sehen, und der einzige Weg liegt in der Umsetzung jener uns offenbarten Schlüssel.

Uns ist ein unermessliches Privileg gegeben, das Potenzial zu erkennen, WIE wir unsere Ehen und Familien verbessern können. Doch mit dem Wissen kommt Verantwortung! Wir müssen nach dem handeln, was wir wissen! Anstatt vergessliche Zuhörer und Leser zu sein, müssen wir das Wort Gottes in die Tat umsetzen (siehe Jakobus 1,22-25). Wenn wir dies beherzigen, wird das in glücklichen und erfolgreichen Beziehungen resultieren, und unsere Ehen und Familien werden sich stabilisieren und dauerhaft werden.

Es liegt nun an uns, Gottes Herausforderung anzunehmen – wollen wir Täter des Wortes Gottes sein oder nur Hörer? Unser körperliches sowie geistiges Überleben – besonders das Bestehen unserer Familie – ist davon anhängig!