F&A: Würden Sie bitte erklären, wie wir Römer 16,17-18 anwenden sollten?

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Würden Sie bitte erklären, wie wir Römer 16,17-18 anwenden sollten?

„Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, dass ihr euch in acht nehmt vor denen, die Zwietracht und Ärgernis anrichten entgegen der Lehre, die ihr gelernt habt, und euch von ihnen abwendet. Denn solche dienen nicht unserm Herrn Christus, sondern ihrem Bauch; und durch süße Worte und prächtige Reden verführen sie die Herzen der Arglosen.“

Umstände, wie sie in diesen Versen beschrieben werden, sind für alle Betroffenen schwierig, aber was Paulus hier anweist, kann klar verstanden und befolgt werden. Wenn diese Richtlinien angewendet werden, werden die Ergebnisse zum Frieden innerhalb der Kirche Gottes führen.

Der Grund dafür, dass mit störrischen Leuten, die Uneinigkeit stiften, umgegangen werden muss, ist der, dass die treuen Mitglieder beschützt werden müssen. Dies ist eine ernste Verantwortung, die im Besonderen der Predigerschaft auferlegt ist:

„Gehorcht euren Lehrern und folgt ihnen, denn sie wachen über eure Seelen − und dafür müssen sie Rechenschaft geben −, damit sie das mit Freuden tun und nicht mit Seufzen; denn das wäre nicht gut für euch“ (Hebräer 13,17).

Rebellische Leute wollen „ihre Seite“ der Angelegenheit von sich geben und den Dingen ihre persönliche Sicht auferlegen. Der richtige Umgang mit dieser Art von Problemen besteht darin, die Predigerschaft zu Rate zu ziehen, und nicht im Verbreiten von Geschichten unter den Geschwistern, die Zwiespalt hervorrufen. Eine charakteristische Gemeinsamkeit von denjenigen, die verärgert und öffentlich ungehorsam geworden sind, ist ein Widerwille, sich der Führung unterzuordnen, die von Jesus Christus eingesetzt wurde. Oftmals wird diese Einstellung von einer unnachgiebigen und absoluten Verweigerung begleitet, die Angelegenheiten mit einem Prediger Gottes zu besprechen.

Wenn jemand zügellos und streitsüchtig ist oder für fremde Doktrinen wirbt, — wozu auch gehört, dass man die Organisation und die Verwaltung der Kirche Gottes in Frage stellt – dann lehrt die Bibel klar, dass dies unterbunden werden muss. Diese Art von Widerstand verursacht Verwirrung. Sie pflanzt Samen von Zweifel und Argwohn. Durch störendes und streitsüchtiges Murren beginnen Leute, Lügenzeugnissen zu glauben — bis hin zu dem Punkt, dass ihr Glaube geschädigt wird, bis sie sogar, falls sie nicht bereuen, den Heiligen Geist und das ewige Leben im Reich Gottes verlieren mögen (vergleiche Hebräer 6,4-6).

Wenngleich es herzzerreißend sein mag, sich von denen zu trennen, die einmal mit uns den Weg des Christentums gegangen und jetzt ungehorsam geworden sind, dürfen Gottes Anweisungen nicht ignoriert oder abgeschwächt werden!

Bedenken wir diese kraftvollen Ermahnungen:

„Von törichten Fragen aber, von Geschlechtsregistern, von Zank und Streit über das Gesetz halte dich fern; denn sie sind unnütz und nichtig. Einen ketzerischen Menschen meide, wenn er einmal und noch einmal ermahnt ist, und wisse, daß ein solcher ganz verkehrt ist und sündigt und sich selbst damit das Urteil spricht“ (Titus 3,9-11);

„Ihr aber, liebe Brüder, laßt’s euch nicht verdrießen, Gutes zutun. Wenn aber jemand unserm Wort in diesem Brief nicht gehorsam ist, den merkt euch und habt nichts mit ihm zu schaffen, damit er schamrot werde. Doch haltet ihn nicht für einen Feind, sondern weist ihn zurecht als einen Bruder“ (2.Thessalonicher 3,13-15);

Und,

„Ich habe euch in dem Brief geschrieben, daß ihr nichts zu schaffen haben sollt mit den Unzüchtigen. Damit meine ich nicht allgemein die Unzüchtigen in dieser Welt oder die Geizigen oder Räuber oder Götzendiener; sonst müßtet ihr ja die Welt räumen. Vielmehr habe ich euch geschrieben: Ihr sollt nichts mit einem zu schaffen haben, der sich Bruder nennen läßt und ist ein Unzüchtiger oder ein Geiziger oder ein Götzendiener oder ein Lästerer oder ein Trunkenbold oder ein Räuber; mit so einem sollt ihr auch nichtessen. Denn was gehen mich die draußen an, daß ich sie richten sollte? Habt ihr nicht die zu richten, die drinnen sind? Gott aber wird, die draußen sind, richten. Verstoßt ihr den Bösen aus eurer Mitte!“ (1.Korinther 5,9-13).

Etwas früher im 5. Kapitel beschrieb Paulus die Sünde eines der Mitglieder. Seine Zurechtweisung bezog sich nicht nur auf das Individuum, sondern auch auf die Mitglieder, die es diesem Mann willentlich erlaubten, weiterhin in ihrer Mitte zu verweilen.

Die Botschaft von Paulus an die Korinther hinsichtlich ihrer Loyalität ließ wenig Raum für Kompromisse:

„Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Ungerechtigkeit? Was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis? Wie stimmt Christus überein mit Beliar? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen?“ (2.Korinther 6,14-15).

Menschen, die nicht in der Wahrheit Gottes bleiben, sind in ernster Gefahr, in die Welt zurückzukehren — in die Gesellschaft, deren Gott Satan ist (vergleiche 2.Petrus 2). Ihr Licht wird in Dunkelheit übergehen, und sie werden Ungläubige werden. Deswegen haben wir solch ausdrückliche Warnungen gegen die Gemeinschaft mit rebellischen Personen. Zu seiner Zeit musste Paulus mit denjenigen umgehen, die die Führung Christi ablehnten — wie wir es in unserer Zeit tun müssen:

„Folgt mir, liebe Brüder, und seht auf die, die so leben, wie ihr uns zum Vorbild habt. Denn viele leben so, daß ich euch oft von ihnen gesagt habe, nun aber sage ich’s auch unter Tränen: sie sind die Feinde des Kreuzes Christi. Ihr Ende ist die Verdammnis, ihr Gott ist der Bauch, und ihre Ehre ist in ihrer Schande; sie sind irdisch gesinnt“ (Philipper 3,17-19).

Es steht jedem immer frei, unsere Gemeinschaft in Stille zu verlassen, ohne zu versuchen, Verstimmung zu verursachen oder andere dazu zu bringen, ihnen zu folgen. Jedoch muss man die strenge Verkündigung von Samuel an König Saul im Gedächtnis behalten: „Denn Ungehorsam ist Sünde wie Zauberei, und Widerstreben ist wie Abgötterei und Götzendienst“ (1.Samuel 15,23).

Wie sollten die treuen Mitglieder diejenigen behandeln, die nicht mehr länger mit uns sind?

Hier bedarf es göttlicher Weisheit. Einige sind schwach und benötigen Ermutigung, und wir können dafür beten, dass Gott ihnen helfen wird, sie zur Reue zu führen (Nur Gott kann ihnen Reue schenken– vergleiche 2.Timotheus 2,24-26). Andere, die unverhohlen rebellisch und voll von Feindseligkeit und Anschuldigungen sind, müssen gemieden werden. Wir müssen verstehen, dass diese Einstellungen oft durch täuschendes Auftreten maskiert sind, um sich selbst zu rechtfertigten.

Es mag Zeiten geben, wenn eine Person öffentlich identifiziert wird, weil sie für Zwiespalt sorgt, und die Predigerschaft muss dann auch eine solche Person kenntlich machen (vergleiche 2.Timotheus 1,15; 2,17; 3.Johannes 1,9). Außerdem ist es die Verantwortung jedes Mitgliedes, diejenigen zu meiden, die gegen die Kirche Gottes streiten — sogar wenn deren Situation eher privat behandelt wird. Ein offenes Ohr für diejenigen zu haben, die sich in Rebellion befinden, ist sehr gefährlich!

Erinnern wir uns daran und beachten wir sorgfältig Jesu Worte bezüglich der Zeit kurz vor seiner Wiederkehr:

„Dann werden viele abfallen und werden sich untereinander verraten und werden sich untereinander hassen“ (Matthäus 24,10).

Das treue Volk Gottes muss die Anweisungen, die uns gegeben wurden, beherzigen! Wir dürfen keine Kompromisse mit den Entscheidungen der Kirche Gottes schließen, die getroffen werden, um uns zu beschützen und Frieden und Harmonie unter uns aufrecht zu erhalten.

Wenden auch wir an, was der Apostel Johannes lehrte. Seine Anweisungen wurden etliche Jahrzehnte nach der Gründung der Kirche Gottes (im Jahre 31 nach Christus) gegeben, und sie gelten heute genauso wie damals:

„Seht euch vor, daß ihr nicht verliert, was wir erarbeitet haben, sondern vollen Lohn empfangt. Wer darüber hinausgeht und bleibt nicht in der Lehre Christi, der hat Gott nicht; wer in dieser Lehre bleibt, der hat den Vater und den Sohn. Wenn jemand zu euch kommt und bringt diese Lehre nicht, so nehmt ihn nicht ins Haus und grüßt ihn auch nicht. Denn wer ihn grüßt, der hat teil an seinen bösen Werken“ (2.Johannes 1,8-11).

Verfasser: Dave Harris