F&A – Wie unterscheiden sich die Kirche des Ewigen Gottes und ihre international angegliederten Organisationen von anderen christlichen Kirchen? (Teil 3)

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In den ersten beiden Teilen dieser Serie haben wir betont, dass die Kirche Gottes der tragende Pfeiler und das Fundament der Wahrheit ist und bleiben muss (1.Timotheus 3,15; Hoffnung für Alle), und dass sie die Verantwortung hat, die Wahrheit festzuhalten und zu bewahren, allen verführerisch scheinenden Hindernissen und allem verlockenden Kompromissgeist zum Trotz. Wir haben unseren Glauben an die Unfehlbarkeit der Heiligen Schrift besprochen sowie unsere doktrinären Grundlagen und unsere Kirchenverwaltung. Wir haben erklärt, was die Bibel damit meint, dass die Kirche ein geistlicher Organismus ist, und dabei deutlich gemacht, dass diese Tatsache keineswegs die Notwendigkeit einer physischen Organisation ausschließt. In diesem Zusammenhang haben wir die Wichtigkeit des korrekten biblischen Namens der Kirche aufgezeigt.

Jesus Christus gab seiner Kirche einen sehr wichtigen Auftrag, der ganz besonders in diesen letzten Tagen von Bedeutung ist.

Wenn wir uns auf diesen Auftrag und seine Durchführung konzentrieren, so finden wir ein weiteres Identifikationsmerkmal von Gottes wahrer Kirche. Wir beschreiben diese wichtige Aufgabe in unseren Glaubensgrundsätzen unter „Der Kirchenauftrag“ wie folgt:

„Wir glauben, dass es der Auftrag und die Mission der Kirche ist, das Evangelium vom Reich Gottes allen Völkern zu einem Zeugnis zu verkünden und alle Nationen—besonders die verlorenen Stämme des Hauses Israel (hauptsächlich in den USA, Großbritannien, gewissen Staaten des Commonwealth und in Nordwest-Europa) vor drohendem Unheil zu warnen, sowie die ‚Herde Christi‘—die Kirche—geistlich und physisch zu ‚ernähren.‘“

In diesem Teil werden wir uns auf den Auftrag der Kirche konzentrieren, das Evangelium vom Reich Gottes allen Nationen zu einem Zeugnis zu verkünden. In der nächsten Folge werden wir dann die übrigen Teile des Auftrages der Kirche besprechen—unter anderem, die Nationen zu warnen und die Herde Christi zu ernähren. 

Richtig verstanden können nur sehr wenige identifiziert werden, die den Auftrag der Kirche erfüllen, das Evangelium in aller Welt zu einem Zeugnis zu predigen. Aber wir lesen in der Bibel über die Bedeutung der Verkündung des Evangeliums vom Reich Gottes in dieser Endzeit, und sobald Gott bestimmt, dass dieser Auftrag erfüllt ist, wird Christus zurückkehren. In Matthäus 24,14 lesen wir: „Und es wird gepredigt werden DIES Evangelium VOM REICH in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“ Markus 13,10 bestätigt dies: „Und das Evangelium muss zuvor gepredigt werden unter allen Völkern.“ 

Es gibt nur ein Evangelium (Galater 1,6-9). Es wird in der Bibel als das Evangelium VOM REICH Gottes identifiziert (Markus 1,14, Schlachter Bibel; Lukas 4,43; 8,1. Vgl. auch Lukas 9,2.60; Apostelgeschichte 1,3; 8,12; 19,8; 20,25; 28,23.30-31). 

Christus sprach in vielen Gleichnissen über das Reich Gottes. Er tat dies, damit nur jene, deren Geist für die Wahrheit geöffnet wurde (die kleine Herde), seine Botschaft verstehen würden (Lukas 8,9-10).

Beachten Sie, dass es das Evangelium ist, das gepredigt werden muss. Das Wort „Evangelium“ bedeutet „Gute Nachricht“ oder „Frohe Botschaft“. So wie Christus kam, um das Evangelium oder die „Gute Nachricht“ von dem Reich zu predigen (Matthäus 9,35), so taten es auch die frühen Apostel (vgl. 1.Korinther 9,16), und so muss es seine Kirche auch heute tun. Die Tatsache, dass die weltweite Verkündigung des Evangeliums einZeichen für die baldige Wiederkehr Christi ist, zeigt uns, dass es der Welt seit beinahe 2000 Jahren nicht gepredigt wurde, nachdem die frühen Apostel verstorben waren.

Auch ist zu beachten, dass das Evangelium neben anderen Aspekten eine Botschaft über Jesus Christus enthält (Lukas 24,44-46); über die Gnade Gottes (Apostelgeschichte 20,24); über Reue [„Busse“ ist eine falsche Übersetzung] und Vergebung der Sünden (Lukas 24,47); über den Glauben an, und den Gehorsam gegenüber dem Evangelium (Markus 1,15; Römer 10,16; 2.Thessalonicher 1,8); über unser Heil (Epheser 1,13, Elberfelder Bibel); über Frieden (Epheser 6,15); über die Verheißung ewigen Lebens (2.Timotheus 1,10); über die Herrschaft Christi und seiner Heiligen hier auf Erden (Offenbarung 20,4 ,6; Daniel 2,44; 7,21-22, 27); und über das Reich Gottes (Lukas 9,11, King James Bible).

Allerdings enthält das Evangelium VOM Reich Gottes noch weit mehr.

Wir lesen, dass es eine Botschaft VON Jesus Christus ist (Römer 1,16, Schlachter 2000; 1 Korinther 9,12), oder das Evangelium Christi (2.Korinther 2,12). Es ist eine Botschaft, die von Gott dem Vater an Jesus Christus gegeben wurde, dem „Boten des Bundes“ (Maleachi 3,1, Schlachter 2000), um sie zu verkünden (vergleichen Sie auch Offenbarung 1,1).  Aber die Botschaft des Evangeliums ist auch die Botschaft Christi oder von Jesus Christus, weil sie das Evangelium VOM Reich Gottes genannt wird, und Christus ist ein Mitglied des Reiches Gottes. Gott ist ein Königreich oder eine herrschende Familie. Die Gottfamilie wird in unseren Glaubensgrundsätzen unter „Gott ist eine Familie“ wie folgt beschrieben:

„Wir glauben, dass Gott ein Königreich oder eine Familie ist—das Reich oder die Familie Gottes (Epheser 3,14-15); dass die Gottfamilie aus dem Vater und dem Sohn, Jesus Christus, besteht, dass jedoch der Mensch das Potential hat, ein Teil der Familie Gottes zu werden (Epheser 3,16-19); und dass Gott der Vater alles durch Jesus Christus erschaffen hat (Kolosser 1,16; Hebräer 1,1-2).“

Beide, sowohl der Vater als auch der Sohn, haben schon immer als GOTTFAMILIE existiert. Darüber hinaus ist es das Potential der Menschen, Anteil an der Gottfamilie zu erlangen, als unsterbliche Gottwesen in die Gottfamilie aufgenommen zu werden—wiedergeborene Söhne und Töchter von Gott dem Vater und Brüder und Schwestern von Jesus Christus zu werden, die aus Geist bestehen werden, wie auch Gott der Vater und Jesus Christus Geist sind. Das Evangelium VOM Reich Gottes ist ein Evangelium, das im Reich Gottes seinen Ursprung hat, der herrschenden Gottfamilie. Es ist das Evangelium VON Gott dem Vater (Römer 1,1 und 1.Thessalonicher 2,8-9 in der King James Bible; im Deutschen steht, „das Evangelium Gottes“) und VON Jesus Christus, dem Sohn Gottes (Markus 1,1).

Aber es war auch das Evangelium des Paulus, der es als „mein Evangelium“ beschreibt (Römer 2,16; 16,25; 2.Timotheus 2,8) und es ist ebenfalls „UNSER“ Evangelium (2.Korinther 4,3; 2.Thessalonicher 2,14). Der Grund hierfür ist folgender: Wenn wir getauft wurden und die Gabe des Heiligen Geistes erlangt haben, dann sind wir Geist-gezeugte Mitglieder der Familie Gottes und des Reiches Gottes. Damit haben wir das große Privileg und die Verantwortung erhalten, das Evangelium oder die gute Nachricht VOM—ausgehend vom—Reich oder der Familie Gottes zu predigen, die derzeit aus dem Vater und dem Sohn besteht, und aus uns als gezeugten Kindern Gottes. Wenn wir den heiligen Geist empfangen haben, der in uns wohnt und uns leitet, dann sind wir ein Teil des Reiches Gottes geworden, jedoch zunächst nur als gezeugte Kinder oder „Embryos“.

Die Botschaft des Evangeliums enthält unseren Glauben daran, dass Jesus Christus für uns als unser persönlicher Heiland und Erlöser gestorben ist, und es beinhaltet das korrekte Verständnis darüber, wer Jesus Christus war und ist. Wir erklären dies in unseren Glaubensgrundsätzen unter

Glaube an Jesus als den Messias“:

„Wir glauben, dass Jesus von Nazareth der Messias ist, der Christus oder Gesalbte, der göttliche Sohn Gottes des Vaters; dass er im Anfang bei Gott dem Vater war (Johannes 1,1); dass er der Messias wurde (Johannes 1,14), im Fleisch von der Jungfrau Maria geboren; dass er ein Leben ohne Sünde lebte; dass er gekreuzigt wurde und für uns starb, wodurch er die Strafe für unsere Sünden bezahlte; dass er begraben wurde und drei Tage und drei Nächte tot im Grabe lag; dass er auferweckt wurde und in den Himmel auffuhr, wo er zur rechten Hand Gottes des Vaters sitzt; dass er heute der Hohepriester aller wahren Christen ist, für die er vor Gott dem Vater eintritt; dass er zur Endzeit wiederkommen wird, um das Reich und die Regierung Gottes auf Erden zu errichten, wenn er auf dem Thron Davids (z.Zt. in Großbritannien) sitzen und alle Nationen regieren wird (Lukas 1,32-33; Daniel 7,14).“

Eine sorgfältige Untersuchung der folgenden Aussagen sollte bemerkenswerte Unterschiede zu den meisten anderen christlichen Konfessionen offenbaren. Wir glauben eindeutig, dass die Bibel uns sagt,

1)    dass Christus vor seinem ersten Kommen Gott war und schon immer als Gott existierte—ein Gott-WESEN oder eine Gott-PERSÖNLICHKEIT; was bedeutet, dass er weder ein Engel war, noch von Gott dem Vater erschaffen wurde, noch ein göttlicher „Gedanke“ war, dem ein menschlicher Körper verliehen wurde;

2)    dass der Vater schon immer der Vater war und der Sohn schon immer der Sohn, das zweite Mitglied der Gottfamilie;

3)    dass Christus ein Mensch wurde und aufhörte, ein unsterbliches Gottwesen zu sein; was bedeutet, dass er NICHT völlig Gott und völlig Mensch war, als er auf Erden lebte;

4)    dass Maria eine Jungfrau war, die Christus durch die Kraft des Heiligen Geistes Gottes des Vaters empfangen hat, aber dass Maria keine Jungfrau blieb; vielmehr, dass sie und Josef nach Christi Geburt vier weitere Söhne und mindestens drei Töchter hatten;

5)    dass Jesus Christus die Sünde im Fleisch überwand, und zwar durch die Kraft des Geistes Gottes des Vaters, der in ihm wohnte, und dass er niemals gesündigt hat;

6)    dass er gefoltert und ermordet wurde und starb;

7)    dass er tot war; was bedeutet, dass er keine unsterbliche Seele hatte, die weiterlebte, und dass er (seine „Seele“) nicht in die „Hölle“ hinabstieg, um den Toten oder Dämonen zu predigen, während er im Grabe lag. Wir glauben auch nicht an die blasphemische Idee, dass der „Sohn Gottes“ weiter im Himmel lebte, als Teil einer unveränderlichen „Dreieinigkeit“, während Christus tot auf Erden war;

8)    dass Jesus für drei Tage und drei Nächte im Grab war; was bedeutet, dass er nicht an einem Freitag gekreuzigt und am folgenden Sonntag auferweckt wurde. Vielmehr wurde er an einem Mittwoch gekreuzigt und kurz vor Sonnenuntergang ins Grab gelegt, zu Beginn des ersten Tages der Ungesäuerten Brote, einem jährlichen Sabbat, der am Mittwochabend mit Sonnenuntergang begann. Er wurde nach drei Tagen und drei Nächten zu ewigem Leben und der Herrlichkeit auferweckt, die er hatte, bevor er ein Mensch wurde, und er verließ das Grab zu Ende des wöchentlichen Sabbats, bei Sonnenuntergang;

9)    dass er zu Gott dem Vater in den dritten Himmel aufgefahren ist, wo er jetzt als unser lebendiger Hohepriester fungiert, der vor Gott dem Vater für das Volk Gottes eintritt;

10)  dass er auf diese Erde zurückkehren wird, wie er es versprochen hat, um Gottes Herrschaft auf Erden zu errichten;

11)  dass er nur einmal, für alle sichtbar, zu Ende der siebten und letzten Posaune zurückkehren wird; dass er von Davids Thron aus regieren wird, der von Großbritannien (wo er derzeit ist) nach Jerusalem verlegt werden wird; und dass er seine Herrschaft mit den wiedergeborenen unsterblichen Kindern Gottes teilen wird; und

12)  dass er und seine unsterblichen Heiligen IM Reich Gottes auf der Erde herrschen werden, nicht vom Himmel aus über die Erde, und dass damit jedwede Herrschaft des Menschen über den Menschen beendet wird.

Gott IST eine Familie von Gottwesen, aber der Heilige Geist ist weder Gott noch ein Gottwesen oder eine Person. Dies ist ein weiterer entscheidender Unterschied zwischen der Kirche des Ewigen Gottes und der ihr angegliederten Organisationen, und den meisten anderen christlichen Denominationen. In unseren Glaubensgrundsätzen unter „Der Heilige Geist Gottes“ sagen wir folgendes:

„Wir glauben, dass der Heilige Geist die Kraft Gottes ist, die sowohl von dem Vater als auch von dem Sohn ausgeht, und dass Gott den Heiligen Geist einer Person, die aufrichtig bereut hat, zur Zeit der Erwachsenentaufe verleiht. Wir glauben, dass Gott der Vater Christus durch die Kraft des Heiligen Geistes von den Toten auferweckt hat und dass Gott auch uns auf gleiche Weise von den Toten auferwecken wird (1.Korinther 6,14; Römer 8,11). Wir glauben, dass wir keine wahren Christen sind, wenn der Heilige Geist Gottes nicht in uns wohnt (Römer 8,9). “

Dies bedeutet, dass der Heilige Geist KEINE Person ist, und dass deshalb der falsche Glaube an Gott als eine Dreieinigkeit—„eine Person in drei Personen“—abzulehnen ist. Es ist auch keineswegs biblisch, an nur ein Gottwesen zu glauben, das aus drei Verhaltensformen, Modifikationen oder „drei Hypostasen“ dieses „einen Wesens“ besteht. Vielmehr IST Gott eine Familie, die aus ZWEI Gottwesen besteht, die in Absicht und Geist „eins“, „einig“ oder  „vereint“ sind, jedoch mit dem Ziel, die Gottfamilie zu vergrößern, indem weitere Mitglieder hinzugefügt werden. 

Hinsichtlich dieser Tatsache schreiben wir in unseren Glaubensgrundsätzen unter „Der Anteil des Menschen an der Familie Gottes“ :

„Wir glauben, dass es das Potential des Menschen ist, ein wiedergeborenes, unsterbliches, göttliches Mitglied der Gottfamilie zu werden; dass Gott den Prozess eingeleitet hat, sich durch den Menschen zu vermehren; und dass jene, die den Heiligen Geist erhalten haben, bereits ‚gezeugte‘ Kinder Gottes sind, ohne jedoch bislang verherrlicht zu sein (1.Johannes 3,1-3; Römer 8,12-17). Wir glauben, dass Jesus Christus, der ‚Logos‘ oder ‚das Wort Gottes‘ oder ‚der Sprecher‘ (Johannes 1,1; 1.Johannes 1,1-3; Offenbarung 19,13), das zweite göttliche Mitglied der Gottfamilie, Mensch wurde, um im Fleisch die Sünde zu überwinden und um für uns zu sterben (Römer 8,3), so dass wir durch die Annahme des Opfers Christi und durch unsere Bereitschaft, Christus in uns leben zu lassen, ebenso göttliche Mitglieder der Gottfamilie werden können.“

Wir haben in Gottes Wort die klare Anweisung erhalten, die Botschaft des Evangeliums vom Reich Gottes, und alles, was damit verbunden ist, zu einem Zeugnis zu verkünden. Dies bedeutet, dass wir nicht versuchen, andere zur Wahrheit zu bekehren, da wir verstanden haben, dass Gott eine Person zur Wahrheit berufen und die geistliche Fähigkeit geben muss, die Wahrheit verstehen zu können. Dementsprechend schreiben wir in unseren Glaubensgrundsätzen unter „Bekehrungsversuche“:

„Wir glauben nicht daran, dass wir andere bekehren sollen. Wir versuchen deshalb auch nicht, dadurch Kirchenmitglieder zu ‚werben‘, dass wir mit Schildern, Schriften und Broschüren am Straßenrand stehen oder von Haus zu Haus gehen, um unsere Literatur anzupreisen. Wir führen unsere verschiedenen kostenlosen Projekte in dem Bemühen aus, nach Möglichkeit allen Menschen zu dienen, und zwar unabhängig von ihrer Rasse, ihrer Nationalität oder ihrer religiösen Zugehörigkeit. Wir glauben an den göttlichen Weg, anderen zu helfen, was uns u.a. durch das Entrichten des Zehnten und freiwilliger Opfergaben ermöglicht wird.“

Anstatt zu versuchen, andere zu bekehren oder zu „konvertieren“, sind wir angewiesen, das Evangelium zu einem Zeugnis zu verkünden. Das griechische Wort für „Zeugnis“ ist „marturion“ und bedeutet wörtlich „bezeugen“ oder „Zeugnis ablegen“. Dieses Wort findet sich auch in Apostelgeschichte 4,33, wo wir lesen: „Und mit großer Kraft bezeugten die Apostel die Auferstehung des Herrn Jesus, und große Gnade war bei ihnen allen.“ Ein verwandtes griechisches Wort („marturia“) findet sich in Johannes 3,11, wo Christus zu Nikodemus sagt: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wir reden, was wir wissen, und bezeugen, was wir gesehen haben; ihr aber nehmt unser Zeugnis nicht an.“ 

Darüber hinaus sagt Christus folgendes in Johannes 5,36: „Ich aber habe ein größeres Zeugnis („marturia“) als das des Johannes; denn die Werke, die mir der Vater gegeben hat, damit ich sie vollende, eben diese Werke, die ich tue, bezeugen („martureo“) von mir, dass mich der Vater gesandt hat.“ 

Ein weiteres verwandtes griechisches Wort, welches mit „Zeuge“ übersetzt wird, ist „martus“. In Apostelgeschichte 1,8 sagt Christus zu seinen Aposteln: „…aber ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen, der auf euch kommen wird, und werdet meine Zeugen sein in Jerusalem und in ganz Judäa und Samarien und bis an das Ende der Erde.“

Petrus bekannte, dass er und die andern Apostel und Jünger Zeugen von Christi Ermordung und seiner Auferstehung waren (Apostelgeschichte 2,32; 5,32; 13,31), sowie seines Lebens als Mensch (Apostelgeschichte 10,39.41). Darüber hinaus wurde Paulus damit beauftragt, ein Zeuge Christi zu sein (Apostelgeschichte 22,14-15; 26,16).

Da die Kirche heute die Aufgabe hat, das Evangelium vom Reich zu einem Zeugnis zu predigen, muss sie auch mit Freimut von den Dingen sprechen, die sie kennt und gesehen hat. Niemand heute hat Jesus buchstäblich gesehen, aber jene, in denen Gottes Geist wohnt, haben die „Kräfte der zukünftigen Welt“ und das „gute Wort Gottes“ „geschmeckt“ (Hebräer 6,4-5), und sie haben Gottes Liebe, die Gott zu uns hat, „erkannt und geglaubt“ (1.Johannes 4,16). Sie sollen von dem gesamten Evangelium vom Reich mit Überzeugung und Eifer Zeugnis ablegen, in vollständigem Glauben an alles, was die Bibel uns darüber offenbart (Apostelgeschichte 24,14; 2.Korinther 4,13).

Ihre Botschaft muss mit Kühnheit und Klarheit verkündigt oder bezeugt werden, damit andere, die Gott berufen will, zum Glauben kommen und ihn annehmen können (2.Thessalonicher 1,10).

Wir erfahren auch, dass das Ende dieses bösen Zeitalters kommen und Christus zurückkehren wird, wenn das Evangelium zu einem Zeugnis in aller Welt gepredigt worden ist. Heute predigt die Kirche Gottes das wahre Evangelium in aller Welt, hauptsächlich durch die verschiedenen Möglichkeiten des Internets oder durch die Versendung von gedrucktem Material. 

Dies bedeutet nicht, dass jede einzelne Person auf dem Planeten die Botschaft des Evangeliums vernommen haben muss. Wir lesen in Jesaja 66,19, dass einige vor der Wiederkehr Christi nichts von Gott und seiner Herrlichkeit gehört haben werden. Christus sagte seinen Jüngern auch, dass sie nicht in der Lage sein würden, alle Städte von Israel vor seiner Rückkehr zu erreichen (Matthäus 10,23). Gott wird entscheiden, wann der Auftrag der Kirche, das Evangelium in aller Welt zu verkünden, hinreichend erfüllt ist, so dass er seinen Sohn zurücksenden kann. 

Das griechische Wort für „Welt“ ist „oikumene“ und kann als bewohnbare Erde oder Land beschrieben werden. Manchmal verwendet die Bibel den Begriff „in aller Welt“ oder ähnliche Ausdrücke in einem etwas allgemeinen Sinn. Beachten Sie dies in Lukas 2,1; Apostelgeschichte 11,28; 17,6; 24,5; und Römer 10,18, wo in allen Stellen das griechische Wort „oikumene“ gebraucht wird. Beachten Sie auch Johannes 12,19, wo das griechische Wort „kosmos“ gebraucht wird: „alle Welt läuft ihm nach.“

Manche mögen denken, dass Christus noch lange nicht zurückkehren wird, denn ihrer Ansicht nach wurde das Evangelium noch nicht in aller Welt gepredigt. Aber ihre Gedanken mögen nicht Gottes Gedanken sein, und uns wird gesagt, dass Christus zu einer Zeit zurückkehrt, wenn wir es nicht erwarten (Matthäus 24,42.44). Die Kirche Gottes muss wachsam und eifrig in der Erfüllung ihres Auftrages sein, das Evangelium zu predigen. Sie muss beharrlich darin sein, das Werk zu tun (Jakobus 1,25, Elberfelder Bibel). Sie darf nicht selbstgefällig und abgelenkt werden, und den Blick auf die wichtigste Aufgabe, das Predigen des Evangeliums, verlieren, indem sie stattdessen andere Vorstellungen verfolgt, wie zum Beispiel die Idee, dass sie „missionarische Werke“ in Ländern der Dritten Welt betreiben sollte, oder dass man diese Welt durch Regierungswahlen verbessern könne oder das Militär unterstützen müsse.

In der nächsten Folge werden wir die anderen Aspekte des andauernden Auftrags Gottes für seine Kirche behandeln, nämlich die Nationen von Israel und die ganze Welt zu warnen und ihnen zu verkünden, dass das Ende nahe herbeigekommen ist, und dass eine schreckliche Zeit der Strafe über die Nationen von Israel und die gesamte Welt wegen ihrer Sünden und Gräueltaten hereinbrechen wird—und wegen ihres Unwillens zu bereuen und von ihren bösen Wegen umzukehren. Um in der Lage zu sein, diesen Teil des Evangeliums wirksam zu verkünden, muss Gottes Kirche den Geist der Prophetie haben. Wir werden auch die Verantwortung und die Aufgabe von Gottes Kirche besprechen, die Herde Christi zu ernähren—sowohl geistlich als auch physisch.

(Fortsetzung folgt)

Verfasser: Norbert Link