Lehrt Uns die Bibel Etwas über die Verwendung von Tätowierungen und Tattoos?

Drucken

Obwohl es auch in unserer westlichen Gesellschaft bei vielen Menschen, einschließlich Seeleuten, Soldaten, Entertainern, Sängern und Schauspielern, sowie sogar bei religiösen Menschen und natürlich bei Jugendlichen äußerst populär ist, den eigenen Körper tätowieren zu lassen, so verbietet die Bibel diese an sich sehr hässliche Praktik doch eindeutig.

3.Mose 19,28 sagt uns: „… ritzt euch nicht in die Haut und macht euch keine Tätowierungen! Ich bin der HERR“ (Hoffnung für Alle).

Die Übersetzung „Tätowierungen“ ist eine genaue Wiedergabe des ursprünglichen hebräischen Wortlauts. Die Schlachterbibel schreibt: „…ihr sollt euch keine Zeichen einätzen!“ Die hier beabsichtigte Bedeutung ist „Tattoo“ oder „Tätowierung“. Die Elberfelder Bibel übersetzt „geätzte Schrift“ („tätowierte“ in der Anmerkung) und die Menge Bibel spricht von einer „Ätzschrift“ („eingeätzten Bildern oder Schriftzeichen“ in der Anmerkung). Die revidierte Lutherbibel von 1984 schreibt: „Ihr sollt um eines Toten willen an eurem Leibe keine Einschnitte machen noch euch Zeichen einätzen…“

Vergleichen Sie ebenfalls die Gute Nachricht, die Zürcher Bibel, die Pattloch Bibel und die Einheitsübersetzung 2016.

Das mit „Tätowierung“ übersetzte hebräische Wort lautet qa’aqa. Strong’s Exhaustive Concordance of the Bible definiert es unter der Nummer 7085 als eine „Einritzung“, einen „Einschnitt“ oder ein „Zeichen“. Die Interlinear Bible Hebrew-Greek-English in der Edition von Jay P. Green Sr. verwendet das Wort „Tätowierung“ als eine wörtliche Übersetzung der Nummer 7085 aus dem Kommentar von Strong.

Die Ryrie Studienbibel kommentiert 3.Mose 19,28 wie folgt:

„Heiden praktizierten sowohl das Einschneiden („cutting“) als auch das Tätowieren des Körpers.“

Der Bibelkommentar von Soncino merkt an: „… ‚noch Zeichen einritzen‘, d.h. mit einer Nadel tätowieren.“

Nelson’s Illustrated Bible Dictionary sagt über Tätowierungen:

„Ein dauerhaftes Zeichen oder Bild, das am Körper mittels Einritzens der Haut und Einbringung einer nicht entfernbaren Farbe angebracht wird. Die moralischen und zeremoniellen Gesetze im 3. Buch des Mose erklären: ‚Ihr sollt um eines Toten willen an eurem Leibe keine Einschnitte machen noch euch Zeichen einätzen; ich bin der HERR‘ (3.Mose 19,28). Jegliche Form des Ritzens… des eigenen Körpers war den Hebräern verboten. Solche Einschnitte wurden mit heidnischen Kulten in Verbindung gebracht, die ihre Anhänger für die Totentrauer tätowierten.“

Die Nelson Study Bible fügt an: „Der menschliche Körper wurde von Gott gestaltet und war von ihm dazu bestimmt, unversehrt und schön zu sein. Die Entstellung des Körpers entehrte Gott, in dessen Bild die Person geschaffen wurde. Sich um der Toten willen ins Fleisch zu schneiden und den Körper zu tätowieren… hatte unter den heidnischen Nachbarn der Israeliten eine religiöse Bedeutung. In Israel galten solche Praktiken als Zeichen der Rebellion gegen Gott.“

Der Bibelkommentar von Matthew Henry weist auf folgendes hin: „Die Riten und Zeremonien, mit denen sie [die Heiden] auf Bestattungen ihre Trauer ausdrücken, dürfen nicht nachgeahmt werden… Sie dürfen ihrem Fleisch um der Toten willen weder Schnitte zufügen noch Bilder einätzen; denn dies taten die Heiden, um die fürchterlichen Götzen, von denen sie träumten, zu besänftigen und diese ihren verstorbenen Freunden gegenüber gnädig zu stimmen.“

Jamieson, Fausset and Brown, Commentary on the Whole Bible schreibt zu diesem Thema:

„… noch euch Zeichen einätzen – durch tätowieren – noch Figuren oder Blumen, Blätter, Sterne und andere fantasievolle Elemente auf verschiedenen Körperteilen einprägen–dies wurde manchmal durch ein Brandeisen und manchmal durch [das Einätzen von] Tinte oder Farbe bewerkstelligt…“

Der Broadman Bible Commentary fügt hinzu: „Die eigentümlichen Zeichen, auf die sich die Verse 27-28 beziehen, waren allesamt in der alten Welt praktizierte Trauerriten. Ihr Zweck war es, den Trauernden für böse Geister, die um eine verstorbene Person herum schweben könnten, unkenntlich zu machen. In Israel war eine solche Unterwerfung und Ehrerbietung vor der Gegenwart und der Macht böser Geister verboten.“

Obwohl sich religiöse Menschen der Bibelstelle in 3.Mose 19,28 bewusst sind, behaupten manche dennoch, dass sie ihre Körper nur zur Dekoration tätowieren, ohne über böse Geister nachzudenken oder um einen Verstorbenen zu betrauern. Sie meinen, 3.Mose 19,28 verbiete lediglich das Tätowieren im Zusammenhang mit der Trauer um Verstorbene. Wir müssen jedoch begreifen, dass das Tätowieren, auch wenn es ursprünglich dazu gedient haben mag, die Trauer für eine tote Person auszudrücken, eine permanente Natur hat—die Person würde die Tätowierung auch noch tragen, nachdem die Trauer für den Verstorbenen vorbei war.

Es ist ebenfalls wichtig, den Ursprung einer bestimmten Praktik zu betrachten.

Wenn das Tätowieren, wie von den meisten Kommentaren angedeutet, ursprünglich durchgeführt wurde, um böse Geister zu besänftigen und auch aus diesem Grund verboten wurde, dann wäre es noch immer falsch, solch eine Praktik heute auszuüben, selbst wenn es aus anderen Motiven geschähe. Mitglieder der Kirche Gottes feiern beispielsweise kein Halloween, da dieses Fest eindeutig heidnischen oder dämonischen Ursprungs ist. Und diese Tatsache wird keineswegs aufgrund der Argumentation abgeändert, dass die meisten Menschen, die heutzutage Halloween feiern, dies nicht bewusst tun, um Dämonen zu besänftigen oder zu vertreiben.

Überdies enthält 3.Mose 19,28 zwei Gebote: Das erste Gebot verbietet es, sich um der Toten willen Schnitte im Fleisch zuzufügen. Das zweite Gebot geht noch darüber hinaus. Es sagt: „… auch sollt ihr euch nicht Zeichen einritzen“ (Zürcher Bibel). Obwohl das Tätowieren „eines Toten wegen“ eingeschlossen ist, so ist es nicht darauf beschränkt. Gemäß 3.Mose 19,28 sind grundsätzlich alle Arten des Tätowierens oder des Einritzens verkehrt.

Wir müssen begreifen, dass das Tätowieren eine Form der „Verstümmlung“ ist (vergleichen Sie Encyclopedia Britannica, Band 21, erschienen 1959). Ein Christ darf sich nicht selbst „verstümmeln“, außer wenn es von Gott explizit befohlen oder implizit gestattet wird, wie im Falle der Beschneidung. Ein weiteres erlaubtes Beispiel findet sich z.B. bei dem Knecht, der sich aufgrund seiner Loyalität zu seinem Herrn einen Pfriemen durch sein Ohr bohren lässt (2.Mose 21,5-6; heute wäre dies analog mit dem Durchbohren des Ohres für einen Ohrring für Frauen vergleichbar.)

Ein Christ soll sich in richtiger und pflegender Weise um seinen Körper kümmern (Epheser 5,29). Er soll GOTT mit seinem Körper verherrlichen, da er weiß, dass sein Körper der Tempel oder die Wohnstätte von Gottes heiligem Geist ist (1.Korinther 3,16; 6,19-20).

Weitere Beweise zum Hintergrund dieser heute populären Handlung des Tätowierens können in 5.Mose 14,1 gefunden werden, wo Gott heidnische Praktiken wie das Schneiden oder Entstellen des eigenen Körpers streng verbietet. Weiterhin konfrontiert Elia in dem Bericht in 1.Könige 18 die falschen religiösen Führer seiner Tage. Vers 28 sagt: „Und sie riefen laut und ritzten sich mit Messern und Spießen nach ihrer Weise, bis ihr Blut herabfloss.“ Wenn Jesus Menschen konfrontierte, die von Dämonen besessen waren, dann bestand ein übliches Verhalten dieser Menschen darin, sich selbst in destruktiver Weise zu verletzen.

Das Tätowieren hat zum Aufkommen weiterer Formen der Körperverstümmlungen geführt, die sich oftmals als permanente Entstellungen erwiesen haben. Religiöse Menschen haben sich vor ihrer Bekehrung auf mannigfaltige Weise tätowieren lassen, wie z.B. mit Kreuzen, Christus- oder Marienbildern oder Engeln. Sie bereuen dies heute zutiefst, doch müssen sie damit leben, da die Entfernung solcher Tätowierungen, wenn dies überhaupt möglich ist, sehr schmerzhaft ist und schreckliche Narben hinterlässt. Das Gleiche gilt auch ganz besonders für Tätowierungen mit sexuellen, dämonischen oder anderen absolut unangebrachten nicht-religiösen Darstellungen. Es ist das Beste, erst gar nicht auf diese falschen Handlungen zu verfallen.

Andere, und leider gerade auch Jugendliche, haben sich der schmerzhaften Betätigung des „Cutting“ oder des Ritzens ergeben, um durch Schmerzzufügung „Befriedigung“ oder Ablenkung von Problemen zu erlangen. Diese masochistische Handhabung ist natürlich auf das Stärkste zu verurteilen.

Grundsätzlich ist jede Form des Einritzens oder Tätowierens verkehrt. Das gilt auch für sog. „permanentes“ Make-Up, das durch Einritzen von Farben unter die Haut bewerkstelligt wird. Eine Ausnahme mag bei einer Schönheitsoperation nach Unfällen oder bei Geburtsfehlern vorliegen, aber auch hier ist zu beachten, dass vielfach Farben benutzt werden, die nachweislich gefährlich sind und nach Eintritt in die Blutbahn schwere Schäden erzeugen können.     

Die richtige und wahre Anbetung Gottes vermeidet die Praktiken des Ritzens, Einätzens und Tätowierens nicht nur, sondern das Christentum ist ein Lebensweg, auf dem Personen bemüht sind, Gott durch die Art von Gehorsam zu ehren, die sich auf Liebe gründet—nicht auf Selbstverstümmlung und hässliche Entstellung.

Verfasser: Norbert Link