Lehre Uns zu Beten – Teil 11 („Und führe uns nicht in Versuchung…“)

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Das ist der 11. Teil der erweiterten deutschen Übersetzung unserer englischen Broschüre, „Teach Us to Pray“ („Lehre Uns zu Beten!“).

Die meisten Menschen in der bekennenden christlichen Welt sind mit diesem sehr bekannten Ausspruch vertraut. Viele sagen ihn jeden Sonntag in der Kirche. Manche mögen ihn im täglichen Gebet benutzen. Aber verstehen sie wirklich, was sie sagen? Wenn dem so wäre, dann würden sie es möglicherweise nicht mehr auf diese Weise sagen wollen.

Dieser Satz wird gemeinhin Jesus Christus zugeschrieben. Laut der revidierten Lutherbibel 1984 wies Christus seine Jünger an, zum Vater zu beten: „Und führe uns nicht in Versuchung“ (Matthäus 6,13). Aber HAT Christus uns wirklich gesagt, dass wir auf diese Weise zum Vater beten sollen, mit genau diesem Wortlaut?

So übersetzt, wäre dies eine merkwürdige Bitte an den Vater. Warum sollte Gott uns überhaupt versuchen wollen? Warum sollten wir Gott bitten, uns nicht in Versuchung zu führen?

In der Tat besteht hier ein Problem mit der Übersetzung der revidierten Lutherbibel 1984, aber auch mit den meisten anderen deutschen Versionen, wie der Elberfelder Bibel, der Schlachterbibel und der Menge Bibel, die hier ebenfalls irreführend übersetzt sind.

Die Bibel macht sehr deutlich, dass Gott uns NICHT zur Sünde versucht (Jakobus 1,13). Daher würde er niemals aktiv etwas tun, um uns dazu zu bringen, dass wir sündigen. Christus wollte keineswegs, dass wir zum Vater beten: „Führe uns nicht in Versuchung!“

Oder: „Bewirke, dass wir in unserem Leben versucht werden.“

Jedoch lässt Gott zu, dass gewisse Dinge in unserem Leben geschehen, unabhängig davon, ob er mit unseren Handlungen einverstanden ist oder nicht. Er erlaubt uns zu handeln, wie es uns beliebt, ganz einfach, weil er uns mit der Fähigkeit geschaffen hat, eigene Entscheidungen zu treffen. Er zwingt uns nicht dazu, nicht zu sündigen, und er verändert auch zu diesem Zeitpunkt weder die Gesellschaft um uns herum, noch entfernt er Satan von seinem irdischen Thron (vergleichen Sie Offenbarung 2,13). Dies bedeutet, dass wir oftmals Einflüssen auf unser Leben ausgesetzt sind, die Versuchungen zur Sünde darstellen. Und so müssen wir GOTT BITTEN, DIESE EINFLÜSSE ZU BEGRENZEN, damit wir nicht versucht werden zu sündigen. Der beste Weg, uns selbst vor der Sünde zu bewahren, ist, uns nicht in eine Situation zu begeben, in der wir versucht werden zu sündigen. Wir sollen „das Böse in jeder Gestalt“ meiden (1.Thessalonicher 5,22) und die „Unzucht“ fliehen (1.Korinther 6,18; Schlachterbibel).

Die Hoffnung für Alle übersetzt Matthäus 6,13 wie folgt: „Lass uns nicht in Versuchung geraten…“

Die Gute Nachricht schreibt: „Lass uns nicht in die Gefahr kommen, dir untreu zu werden…“

Mit anderen Worten: Bewahre uns davor, dass wir in Situationen geraten oder uns selbst in solche hinein manövrieren, in denen wir zur Sünde verführt werden könnten.

Das griechische Wort für „führen“ oder „hineinführen“ lautet eisphero, was auch „in etwas hineinbringen“ bedeuten kann (vergleichen Sie 1.Timotheus 6,7).

Der Commentary on the Whole Bible von Jamieson, Fausset and Brown sagt: „Wir sind geneigt, dies als eine Bitte zu begreifen, nicht aus freiem Willen heraus in die Versuchung hinein gezogen oder gesogen zu werden, oder, um es etwas bildhafter zu sagen: ,mache uns nicht vertraut [mit der Versuchung].‘“

Unsere Begierden verleiten uns zur Sünde

Jakobus 1,14-15 sagt uns, dass wir zur Sünde versucht werden, wenn wir von unseren eigenen Begierden gereizt und gelockt werden. Wenn wir unseren Begierden nachgeben, anstatt diese zu bekämpfen und zu überwinden, dann werden wir sündigen. Die Versuchung unserer eigenen Begierden verleitet uns zur Sünde, weil wir unfähig oder unwillens sind, diesen zu widerstehen.

Christus ermahnte seine Jünger in Matthäus 26,41: „Wachet, und betet, damit ihr nicht in Versuchung geratet!“ (Menge Bibel). Er fügte hinzu, dass unser Geist oder unser Sinn nicht gewillt sein mögen zu sündigen, dass unser Fleisch jedoch schwach ist. Wir benötigen zusätzlich Stärke von Gott, damit wir nicht der Versuchung unseres eigenen Fleisches nachgeben und sündigen. Wir müssen darum beten, dass wir nicht in Versuchung geraten (Lukas 22,40; Menge Bibel).

Paulus warnte uns beispielsweise davor, nicht den starken Wunsch nach Reichtum zu haben, „denn die, welche um jeden Preis reich werden wollen, geraten in Versuchung und in eine Schlinge und in viele törichte und schädliche Begierden, welche die Menschen in Untergang und Verderben stürzen“ (1.Timotheus 6,9; Menge Bibel).

Wenn wir jemand anderem dabei helfen wollen, seine geistlichen Probleme zu überwinden, dann müssen wir achtgeben, dass wir nicht durch unsere eigenen Begierden zur Sünde versucht werden, was geschehen kann, wenn wir nicht auf uns selbst und unseren geistlichen Zustand blicken, sondern stolz oder selbstgerecht werden (Galater 6,1).

Satan versucht uns zur Sünde

Paulus war besorgt, dass die Christen von Thessaloniki so stark von Satan beeinflusst worden waren, dass sie wegen ihrer Prüfungen und Schwierigkeiten ihren Glauben verloren haben könnten. Er sagte in 1.Thessalonicher 3,5: „Darum hielt ich es auch nicht mehr länger aus, sondern erkundigte mich nach eurem Glauben, ob nicht etwa der Versucher euch versucht habe und unsere Arbeit umsonst gewesen sei“ (Schlachterbibel).

Während Gott uns niemals zur Sünde versucht, so gibt es auf der anderen Seite nichts, was Satan mehr liebt, als uns dazu zu bringen, zu sündigen. Paulus warnt Ehepaare vor Satans bösen Methoden. In 1.Korinther 7,5 sagt er:

„Entzieht euch einander nicht [von sexueller Betätigung], es sei denn nach Übereinkunft eine Zeit lang, damit ihr zum Fasten und Beten Ruhe habt; und dann kommt wieder zusammen, damit euch der Satan nicht aufgrund eurer Unenthaltsamkeit versucht“ (neue Lutherbibel 2009). Paulus ermahnt Ehepaare, dass sie dem Satan nicht erlauben sollten, sie zu einer sexuellen Sünde, einschließlich der Sünde des Ehebruchs, zu versuchen, weil sich beide Partner in ihrer Ehe nicht ausreichend gegenseitige sexuelle Aufmerksamkeit schenken.

Wir wissen ebenfalls, dass Satan Jesus Christus in der Wüste versuchte. Wir lesen, dass der Versucher (Matthäus 4,3) „…[nachdem er] alle Versuchungen vollendet hatte…, von ihm eine Zeitlang [wich]“ (Lukas 4,13).

Die Gesellschaft versucht uns zur Sünde

Die Pharisäer, Sadduzäer und Herodianer versuchten Christus bei zahlreichen Gelegenheiten. Wir lesen, dass sie herbei kamen, „…und um ihn zu versuchen, [und] baten… ihn, er möge ihnen ein Zeichen aus dem Himmel zeigen“ (Matthäus 16,1; Elberfelder Bibel). Zu einem späteren Zeitpunkt stellten sie ihm die Fangfrage, ob man Steuern zahlen müsse oder nicht, und Jesus antwortete:

„Ihr Heuchler, was versucht ihr mich?“ (Matthäus 22,18).

Aber… Gott prüft uns!

Obwohl Gott uns niemals zur Sünde versucht, so prüft er uns doch, um uns dabei zu helfen, NICHT zu sündigen. Manchmal können diese Prüfungen sehr schwierig sein. Und dies ist eine weitere Weise, Christi Aussage zu begreifen, die das Gebet zum Vater betrifft.

Zum Beispiel schreibt David H. Stern in Jüdisches Neues Testament: „Und führe uns nicht in zu harte Prüfungen.“

Dies ist aus folgendem Grund eine ebenfalls akkurate Übersetzung:

Das im Neuen Testament verwendete griechische Wort für „Versuchung“ (peirasmos) und das griechische Wort für „versuchen“ (peirazo) können ebenfalls „Prüfung“ und „prüfen“ bedeuten. Gleiches gilt für die hebräischen Worte im Alten Testament, massah und nasah, die sowohl „Versuchung“ und „versuchen“ bedeuten können, als auch „Prüfung“ und „prüfen“. Die richtige Verwendung ergibt sich aus dem Zusammenhang der Passage, und die korrekte Übersetzung ist in den meisten Fällen sehr deutlich.

Wie wir sehen werden, sollten wir uns wünschen, dass Gott uns prüft, damit wir in geistlicher Hinsicht an Stärke zunehmen, um in seinen Augen würdig zu werden. Wir wissen jedoch, dass wir den Vater bitten können, es uns nicht zu schwer zu machen, wie Christus es in dem Gebetsumriss angedeutet hat. Jeremia betete einst: „Weise mich zurecht, HERR, doch mit Maßen und nicht in deinem Grimm, damit du mich nicht aufreibst“ (Jeremia 10,24; neue Lutherbibel 2009). David tat dies ebenfalls (Psalm 6,2; Psalm 38,2).

Darüber hinaus sollten Christen der Endzeit, da sie besonders betroffen sind, ebenfalls beten: „… und unterwerfe uns nicht der letzten Prüfung“ (Matthäus 6,13; New American Testament). Dies bezieht sich auf die Große Trübsal—„[die] Stunde der Versuchung [oder: Prüfung, vgl. Menge Bibel], die kommen wird über den ganzen Weltkreis, zu versuchen [oder: prüfen, vgl. Menge Bibel], die auf Erden wohnen“ (Offenbarung 3,10). Christus sagt, dass viele von denen, die ihm eifrig nachfolgen, vor dieser Stunde der letzten Prüfung oder Versuchung bewahrt werden können (gleicher Vers).

Wir sollten nicht versuchen, den Prüfungen Gottes zu entgehen

Obwohl wir Gott darum bitten können, uns nicht zu hart zu prüfen, sollten wir ihn jedoch niemals darum bitten, uns überhaupt nicht zu prüfen. Wir sollten wissen, dass Gott uns prüfen und züchtigen MUSS, wenn wir der Züchtigung bedürfen. David wollte, dass Gott ihn prüft. Wir lesen in Psalm 26,2: „Prüfe mich, HERR, und erprobe mich, erforsche meine Nieren und mein Herz!“

Gott prüfte Abraham (1.Mose 22,1 und Hebräer 11,17; Schlachterbibel).

Jesus prüfte Philippus (Johannes 6,5-6).

Gott sagte zu Mose, dass er das Volk Israel „prüfen“ würde, „ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht“ (2.Mose 16,4). Er erklärte, dass er möglicherweise sogar einem Träumer oder Propheten, der falsche Doktrinen lehrt, erlauben würde, in der Gemeinschaft oder Gemeinde Israels aufzustehen, „… denn der HERR, euer Gott, prüft euch, um zu erfahren, ob ihr den HERRN, euren Gott, wirklich von ganzem Herzen und von ganzer Seele liebt“ (5.Mose 13,3-4; Schlachterbibel). Zur Zeit der Richter prüfte Gott Israel durch die Völker (Richter 2,21-22).

Gott prüft Sie, „damit er [Ihnen] am Ende Gutes tue“ (5.Mose 8,16; Schlachterbibel), und „damit [Sie] NICHT sündig[en]“ (2.Mose 20,20; Schlachterbibel).

Aus diesem Grund lesen wir: „Meine Brüder! Freut euch, wenn ihr auf die verschiedenste Weise auf die Probe gestellt werdet! Denn ihr wisst, wenn euer Glaube die Probe besteht, gibt er euch Standhaftigkeit!“ (Jakobus 1,2-3; Die Gute Nachricht). Später in Vers 12 sagt Jakobus: „Wer auf die Probe gestellt wird und sie besteht, darf sich freuen; denn Gott wird ihm den Siegeskranz geben: das ewige Leben, das er allen versprochen hat, die ihn lieben“ (Die Gute Nachricht).

Und Petrus sagt uns: „Freut euch darüber, auch wenn ihr jetzt noch für kurze Zeit leiden müsst. Denn ihr werdet auf die Probe gestellt, damit sich zeigt, ob euer Vertrauen [oder: euer Glaube] echt ist. Das vergängliche Gold wird in Feuer auf seine Echtheit geprüft. So muss auch euer Vertrauen [euer Glaube], das viel kostbarer ist als Gold, geprüft werden, um sich als echt zu erweisen. Ihr werdet dafür Lob, Herrlichkeit und Ehre erhalten, wenn Christus sich allen Menschen zeigt“ (1.Petrus 1,6-7; Die Gute Nachricht).

Stellen Sie Gott nicht auf die Probe!

Wir sollten Gott bitten, uns dabei zu helfen, ihn niemals auf unangebrachte Weise „auf die Probe zu stellen“, da wir uns damit gegen ihn versündigen würden. Wir können Gott nicht versuchen, „[d]enn Gott kann nicht versucht werden zum Bösen…“ (Jakobus 1,13), jedoch könnten wir ihn übermäßig auf die Probe stellen—dies sollten wir jedoch NIEMALS tun!

Die Bibel enthält mehrere Beispiele von Menschen, die Gott auf falsche Weise auf die Probe gestellt oder „geprüft“ haben (vergleichen Sie Hebräer 3,8-9).

„Sie prüften Gott immer wieder“, indem sie an ihm zweifelten und seine Macht in ihrem Sinn begrenzten (Psalm 78,41-42; Revised Standard Version). Sie prüften Gott in ihrem Herzen, indem sie sich fragten, ob er denn willens und in der Lage war, ihnen zu helfen (Psalm 78,18-19; new King James Bible).

Sie prüften Gott, indem sie sich fragten, ob er überhaupt in ihrer Mitte war. 2.Mose 17,7 sagt: „Und er gab dem Ort den Namen Massa und Meriba wegen des Streitens der Söhne Israel, und weil sie den HERRN geprüft hatten, indem sie sagten: Ist der HERR in unserer Mitte oder nicht?“ (Elberfelder Bibel).

Die Bibel ermahnt uns, Gott niemals in solcher Weise zu prüfen. Christi berühmte Antwort, die er dem Satan in der Wüste gab, sollte richtigerweise folgendermaßen übersetzt werden: „Jesus antwortete ihm: In der Schrift heißt es auch: Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht auf die Probe stellen“ (Matthäus 4,7; Einheitsübersetzung, vergleichen Sie Die Gute Nachricht: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, nicht herausfordern.“)

Wir dürfen Gott nicht auf die Probe stellen, indem wir ihn dazu zwingen wollen, etwas zu tun, was unserem Willen entspricht (aber nicht Gottes Willen). Satan versuchte Christus dazu, gegen Gott zu sündigen, indem er ihm vorschlug, sich vom Dach des Tempels zu stürzen, um damit Gott den Vater dazu zu zwingen, einzugreifen und Christus zu helfen. Christus wusste, dass er gegen den Vater gesündigt hätte, wenn er dies getan hätte, weil er ihn „herausgefordert“ hätte.

1.Korinther 10,9 ermahnt uns: „Stellt die Güte und Geduld von Christus, dem Herrn, nicht auf die Probe. Sie taten es damals, wurden von Schlangen gebissen und starben“ (Hoffnung für Alle). Sie stellten Christus auf die Probe—die Persönlichkeit der Gottfamilie, die zu Zeiten des Alten Testaments direkt mit dem alten Israel wirkte—indem sie Gottes Absichten für ihr Leben anzweifelten und sich darüber beklagten, dass Christus sie nicht sogleich mit Nahrung und Wasser versorgt hatte (4.Mose 21,4-6).

Schließlich fragte Petrus einige der Kirchenältesten, warum sie Gott auf die Probe stellen und den Jüngern ein Joch auf den Nacken legen wollten, weil sie darauf bestanden, dass sich die Heiden beschneiden lassen und die alttestamentlichen Rituale des Opfersystems halten müssten (Apostelgeschichte 15,1.10). Die Gute Nachricht übersetzt Vers 10: „Warum fordert ihr nun Gott heraus…?“ Die new King James Bible sagt: „Warum prüft ihr Gott…?“

Auch hier bleibt wiederum festzuhalten, dass die meisten deutschen Bibeln diese Stelle, wie auch viele andere, total falsch mit „Warum versucht ihr Gott…?“ übersetzen. Das ist umso mehr verwunderlich, da die Übersetzer doch die Stelle in Jakobus 1,13 kennen sollten, die uns klar sagt, dass Gott niemanden versucht und dass er auch nicht zum Bösen versucht werden kann.

Die jüdischen Kirchenmitglieder „versuchten“ Gott nicht, sondern stellten Gott auf die Probe oder forderten ihn heraus und bezweifelten sein Wirken—denn Gott hatte ja den Heiden bereits Einlass in die Kirche durch die Gabe des Heiligen Geistes gewährt, ohne von ihnen zu verlangen, sich beschneiden zu lassen. Wir alle sollten dafür beten, dass auch heute Prediger keine Regeln und Vorschriften für die Mitglieder einführen, die Gott auf die Probe stellen und nicht in Einklang mit seinem Willen sein würden.

Zusammenfassung

Wenn wir Gott den Vater bitten, uns vor Versuchung oder schwerwiegenden schmerzhaften Prüfungen zu bewahren, dann verstehen wir, dass der Vater uns niemals zur Sünde versucht. Stattdessen kommt die Versuchung zu sündigen durch unsere eigenen Begierden, durch die Gesellschaft um uns herum, und durch Satan den Teufel. Christus sagte uns, dass wir den Vater darum bitten sollen, uns vor der Versuchung zur Sünde zu bewahren.

Wir verstehen ebenfalls, dass Gott uns prüft, um uns besser kennenzulernen. Seine Prüfungen haben den Zweck, uns zu stärken und uns dazu zu befähigen, nicht zu sündigen. Wir sollten den Vater nicht bitten, uns vor jeglicher Prüfung zu bewahren, sondern ihn gemäß den Worten Christi darum bitten, dass er uns keine Prüfung stellt, die für uns zu schwer wäre. Umgekehrt sollten wir den Vater um Kraft bitten und um die Weisheit, ihn nicht auf die Probe zu stellen oder herauszufordern, indem wir ihn und seine Macht anzweifeln und—in unserem Denken—seine Fähigkeit beschränken, uns zu helfen, und andererseits versuchen, ihm unseren Willen aufzuzwingen oder sogar sein Wirken in unserem Leben in Frage zu stellen.

Verfasser: Norbert Link

(Fortsetzung folgt)