Politik–ein schmutziges Geschäft!

Drucken

Die Ereignisse, die letzte Woche in Deutschland stattgefunden haben, verdeutlichen wieder einmal, wie schmutzig die Politik ist. Viele in der Welt haben erleichtert aufgeatmet, als die zwei größten Parteien Deutschlands, die CDU und die SPD, endlich eine große Koalitionsvereinbarung unter Angela Merkel (CDU) und Martin Schulz (SPD) zustande gebracht haben, wodurch die historische regierungslose Übergangszeit nach Deutschlands Wahl im September endlich zu Ende gehen würde.  Doch kaum war das geschehen, als Schulz aufgrund politischer Manöver in seiner eigenen Partei gezwungen wurde zu erklären, dass er nicht für das für ihn beabsichtige Amt des Außenministers in der neuen Regierung zur Verfügung stehen würde.

Die deutsche Presse verstand schon die eigentlichen Motive hinter diesen Entwicklungen. Viel Schuld wurde Sigmar Gabriel (SPD) angelastet, der gegenwärtig noch das Amt des Außenministers provisorisch und quasi als „Hausmeister“ innehat. Bild Online schrieb am 9. Februar, dass Gabriel mit schmutzigen Tricks gegen Schulz gearbeitet habe; dass genau die Genossen, die Schulz mit 100 Prozent zu ihrem Oberhaupt gewählt haben, wenige Monate später seinen unwürdigen Abgang herbei erpresst hätten; dass er von ihnen als Kanonenfutter gebraucht würde; und dass das politische Ende von Martin Schulz so ziemlich jedes Vorurteil bestätige, das man über Niedertracht und Charakterlosigkeit in der Politik haben kann.

Bild führte weiter aus, dass ein Machtkampf in der SPD wühle; dass Schulz ein Ultimatum gestellt worden sei; und dass Gabriel andeutete, es habe angeblich eine Vereinbarung zwischen ihm und Schulz bestanden, wonach er—Gabriel—Außenminister bleiben würde als Gegenleistung für die Abtretung des Parteivorsitzes an Schulz. Doch die deutsche Presse behauptet auch, dass Gabriel nur deshalb als Parteivorsitzender zurückgetreten sei, weil er nicht den Schneid gehabt habe, gegen Angela Merkel anzutreten und zu verlieren, falls keine große Koalition zustande kommen würde  (was die meisten Beobachter auch nicht erwarteten), weshalb er sich im entscheidenden Moment hinter seiner fünfjährigen Tochter versteckt und ihr den bitterbösen und politisch vernichtenden Satz in den Mund gelegt habe, Papa müsse jetzt nicht mehr viel Zeit mit dem Mann mit den Haaren im Gesicht verbringen. Diese Handlungsweise, für die sich Gabriel viel Kritik aus den eigenen Reihen einhandelte und für die er sich danach entschuldigte, wurde in der Presse als erbärmlich abgestempelt.

Schulz wurde auch sehr dafür angegriffen, dass er seine Meinung änderte (oder sein Wort brach, je nachdem, wie man es sehen will) und in Koalitionsverhandlungen mit der CDU eintrat, obwohl er zunächst nach der Wahl im September erklärt hatte (wie alle andere führenden SPD Genossen auch, inklusive Gabriel), dass es seitens der SPD keine Koalition mit Merkel geben würde. Doch man muss beachten, dass Präsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) sehr für die große Koalition plädierte, da keine der Alternativen „wünschenswert“ gewesen seien. Und es kann keinem Zweifel unterliegen, dass Schulz in den Verhandlungen eine Meisterleistung für die SPD erbracht hat. Die Local schrieb am 7. Februar: „Die SPD erreichte es, für sich das Außenministerium, das Finanzministerium und das Arbeitsministerium zu erlangen. Sie haben das sehr gut für sich selbst gemacht… Die einzige Frage ist, was hat eigentlich die CDU bekommen?“ Nun, die Antwort ist: Angela Merkel hat die Kanzlerschaft bekommen… für sich selbst, und sie hat ja nun erklärt, dass sie für die vollen vier Jahre Kanzlerin und Parteivorsitzende der CDU bleiben werde.

Mit diesem Ergebnis hätte die SPD eigentlich Martin Schulz sehr dankbar sein sollen. Stattdessen ließen sie ihn wie eine heiße Kartoffel fallen— angeblich, weil unzufriedene Jungsporne in der SPD sonst keine Gewähr geboten hätten, dass die SPD Mitgliedschaft den Koalitionsvertrag akzeptieren würde. Der Telegraph  kommentierte am 9. Februar, dass „Schulz, ehemaliger Präsident des Europaparlamentes, als der nächste deutsche Bundeskanzler gehandelt wurde, als er aus Brüssel zurückkam und in die nationale Politik einstieg. Das Land befand sich in einer Schulz-Euphorie. Doch dann führte er seine Partei im September zu ihrem schlimmsten Wahlergebnis. Seine politische Klariere ist nun fast sicher zu Ende…“

Die deutsche Presse ist der gleichen Meinung. Bild Online schrieb, stellvertretend für viele Zeitungen, dass Schulz das Ende seiner Polit-Karriere erreicht habe, die mit 100 Prozent begann und mit nichts endet.

Wir sind anderer Auffassung. Wir hatten vorausgesagt, dass Donald Trump amerikanischer Präsident werden würde, als er seine Kandidatur für die Republikaner bekanntgab, obwohl es nur sehr wenige gab, die damals mit uns übereinstimmten. Wir hatten vorausgesagt, dass Merkel und Schulz eine große Koalition zusammenhämmern würden, obwohl die meisten diese Möglichkeit verneinten und dachten, Merkel würde eine Koalition mit kleineren Parteien eingehen (die sog. „Jamaika-Koalition“) und falls das nicht klappen würde, würde es Neuwahlen geben. Das haben wir nie geglaubt. Wir haben auch gesagt, dass Schulz eine wichtige Rolle in der deutschen Regierung bekleiden werde, und wir sagen dies auch weiterhin, obwohl er zur Zeit, nach Abgabe des Parteivorsitzes, „nur“ als ein einfacher Bundestagsabgeordneter tätig sein wird, und obwohl die nahezu einhellige politische Meinung die Möglichkeit eines Comebacks verneint.

Ob die politische Karriere von Martin Schulz in der Tat zu Ende ist, bleibt abzuwarten. In der Vergangenheit gab es so manche Politiker, die in der Versenkung verschwanden, dann aber in spektakulärer Weise zurückkehrten. Man denke nur an Napoleon, Mussolini und natürlich Adolf Hitler. Selbst Bayerns Ministerpräsident Horst Seehofer galt als abgestempelt; doch scheint er nun für das Amt des Innenministers vorgesehen. Geschichtlich betrachtet sind merkwürdige und unerwartete Entwicklungen in dem schmutzigen Geschäft der Politik erfolgt, und könnte es nicht sein, dass die tödliche Wunde, die Schulz erhalten hat, in der Zukunft geheilt wird, worüber sich in der Tat die ganze Welt verwundern würde?

Wir wissen alle, das die Politik gemein ist—verroht bis zu ihren tiefsten Wurzeln. Das jüngste Beispiel in Deutschland hat diese universelle Wahrheit erneut bestätigt. Sprichwörtliche Politiker werden von Lügen angetrieben, von Verrat, Hinterlist und gebrochenen Versprechen, wobei sie Prinzipientreue und göttlichen Charakter vermissen lassen. Wie die Bibel sagt: „Da ist keiner, der gerecht ist, auch nicht einer.“ Die Politik ist wie eine Prostituierte, die ihre Liebhaber empfängt, doch nur so lange, wie sie sie gebrauchen kann. Warum ist das so? Einfach deshalb, weil der Urheber der Politik kein anderer ist als Satan der Teufel—ein schmutziges, gemeines, lügendes Wesen ohne irgendwelche Prinzipien oder göttlichen Charakter. Satan beherrscht diese Welt. Er bringt die üble Politik dieser Welt zustande, und er beeinflusst und inspiriert jene, die sich in diesem Feld betätigen. Nichts Gutes kann jemals daraus entspringen. Das ist der Grund, warum wahre Christen absolut nichts damit zu tun haben dürfen. Vielmehr sollten sie dafür beten, dass das Reich Gottes sehr bald kommen möge, das ein für alle Mal das schmutzige Geschäft der Politik beenden wird.