Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt… Teil 1

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Hier ist der 1. Teil der erweiterten deutschen Übersetzung unserer englischen Broschüre „And Lawlessness Will Abound…“

Einleitung

Vor beinahe zweitausend Jahren prophezeite Jesus Christus unter der Inspiration Gottes des Vaters, dass die letzte Generation der Menschen so niederträchtig und gottlos sein würde, dass sie gewillt wäre, „alles Fleisch“ in einem weltweiten Krieg zu vernichten (Matthäus 24,22; Schlachterbibel). Zu dieser Zeit der bevorstehenden vollständigen Auslöschung allen Lebens wird „die Liebe in vielen“—sogar in Gottes Kirche—„erkalten“ (Matthäus 24,12). Es existiert ein Grund für diese Gleichgültigkeit, und Gott teilt ihn uns im selben Vers mit: „weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt“ (Schlachterbibel).

Zu eben dieser Zeit wird es sein, als würde das Volk sagen: „es ist kein Gesetz mehr da“ (Klagelieder 2,9; Schlachterbibel). Stattdessen werden sie durch das „Geheimnis der Gesetzlosigkeit“ (2.Thessalonicher 2,7; Schlachterbibel) in die Irre geführt. Dieses mysteriöse Konzept war bereits zu Lebzeiten des Apostels Paulus spürbar, aber es wurde im Lauf der Jahrhunderte immer schlimmer. Kurz vor der Wiederkehr Jesu Christi wird eine religiöse Persönlichkeit erscheinen, die der „Gesetzlose“ genannt wird (2.Thessalonicher 2,8; Schlachterbibel). Die überwältigende Mehrheit der Menschen—diejenigen, die „die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben“—wird diesen Menschen akzeptieren, unterstützen oder sogar anbeten (2.Thessalonicher 2,10), in der Annahme, er wäre Gott selbst (Vers 4).

Wie kann das sein angesichts der Tatsache, dass doch die meisten Menschen, vor allem in der westlichen Welt, bekennende Christen sind und als solche vermeintlich die Lehren der Bibel annehmen? Stimmen sie denn nicht damit überein? Halten sie denn nicht das grundlegende, und man möchte sagen, verfassungsmäßige Gesetz der Bibel, die Zehn Gebote, ebenso wie Gottes Satzungen und Rechtsvorschriften, welche die Zehn Gebote weiterführend definieren und erklären? Wie könnten bekennende Christen in der Bibel als Menschen bezeichnet werden, die der „Gesetzlosigkeit“ nachfolgen?

Tatsache ist leider, dass die meisten bekennenden Christen keineswegs glauben, dass die Zehn Gebote nach wie vor in Kraft und gültig sind. Sie sehen von daher keine Notwendigkeit, diese auch zu halten – weder dem Buchstaben nach noch „im Geist und in der Wahrheit“ (Johannes 4,24).

Bevor Sie diese Aussage ablehnen, bedenken Sie die Tatsache, dass die Bibel nirgendwo die Ersetzung der Heiligung des wöchentlichen Sabbats durch die Anbetung des Sonntags gestattet. Das vierte Gebot lautet: „Gedenke des Sabbattages, dass du ihn heiligest“ (2.Mose 20,8). Der Sabbat (die Zeitspanne von Freitagabend, Sonnenuntergang, bis Samstagabend, Sonnenuntergang,) ist der letzte der sieben Tage der Woche. Gott selbst hat den Sabbat bei der Erschaffung des Menschen ausgesondert und ihn dadurch geheiligt. Er forderte daraufhin, dass der Mensch den Sabbat heilig halten muss, so wie er selbst es getan hat. Der Sabbat ist noch heute gültig und in Kraft. Der Sonntag ist mitnichten der Sabbat. Sonntag ist der erste Tag der Woche, nicht der letzte. Wie viele bekennende Christen aber halten den Sabbat heilig? Nur sehr wenige! Es war die katholische Kirche, die das Sabbatgesetz „abänderte“ und damit die Prophezeiung in Daniel 7,25 erfüllte, die eine Kirche beschreibt, die sich „unterstehen“ würde, „Festzeiten und Gesetz zu ändern“ – also das „Gesetz“, das uns sagt, welche „Festzeiten“ in Gottes Augen heilig sind. Gott hat diese durch Menschen herbeigeführte Veränderung jedoch keineswegs gebilligt. Und indem sie der Führung der katholischen Kirche in dieser Frage und in vielen anderen Lehren gefolgt sind, wurden „viele zu Fall gebracht“ (Maleachi 2,8).

Abgesehen von der offensichtlichen Diskrepanz zwischen der biblisch angeordneten Sabbatheiligung und der vom Menschen erdachten Anbetung des Sonntags stellen wir die Frage: Wie viele Christen kennen Sie, die wirklich an die Verbindlichkeit der übrigen neun der Zehn Gebote glauben und diese auch halten?

Wie viele kennen Sie, die entschlossen sind, niemals zu lügen, niemals zu töten, niemals Gottes Namen zu missbrauchen, niemals Götzen anzubeten, niemals zu stehlen und niemals die Frau des Nächsten zu begehren oder irgendetwas, das dem Nächsten gehört?

Es ist nur zu offensichtlich, dass sehr wenige entschlossen sind, Gottes Gesetz nicht zu übertreten. Dies ist der Fall, weil unser fleischlich gesinnter Geist nicht in der Lage ist, dem Gesetz untertan zu sein (Römer 8,7) und deshalb scheinbar überzeugende „logische Argumente“ erfunden hat, die aus der Bibel heraus „beweisen“ sollen, dass tatsächlich „kein Gesetz mehr da“ ist.

Was Sünde ist!

Die Bibel lehrt uns von Anfang bis Ende, dass die Sünde, wenn sie nicht bereut wird, uns daran hindert, in das Reich Gottes einzutreten. Gott erwartet und fordert von uns, dass wir die Sünde überwinden. Und wenn Gottes Heiliger Geist in uns wohnt, dann können wir die Sünde besiegen – was bedeutet, dass wir aufhören können, Gottes Gesetz zu brechen. Wir lesen in Römer 8,4: „So kann sich in unserem Leben der Wille Gottes erfüllen, wie es das Gesetz schon immer verlangt hat; denn jetzt bestimmt Gottes Geist und nicht mehr die sündige menschliche Natur unser Leben“ (Hoffnung für Alle).

Wenn wir Gottes Gesetz befolgen, dann sündigen wir nicht. Sünde wird definiert als „die Übertretung des Gesetzes“ (1.Johannes 3,4; Zürcher Bibel 1970). Man könnte also sagen, so wie es die Elberfelder Bibel, die Schlachterbibel und die Menge Bibel übereinstimmend schreiben: „… Sünde ist die Gesetzlosigkeit“. Diejenigen, die in Gesetzlosigkeit leben und ihr nachfolgen, leben und folgen der Sünde nach. Uns wird ebenfalls gesagt, dass jegliche Ungerechtigkeit Sünde ist (1.Johannes 5,17). Halten wir im Gegensatz dazu Gottes Gebote, so leben wir in Gerechtigkeit, da Gott all seine Gebote als „Gerechtigkeit“ definiert (Psalm 119,172; Elberfelder Bibel).

Aber was genau ist das „Gesetz“, das wir brechen, wenn wir sündigen? Ist es eine Art „neues Gesetz“, das Christus eingeführt hat, während er gleichzeitig die Gebote seines Vaters aufhob? Oder ist es dasselbe „alte Gesetz“, durch das die Sünde von Anbeginn an definiert wurde—das Gesetz der Zehn Gebote?

Wir lesen in Matthäus 19,16-19 über einen jungen Mann, der einst mit einer interessanten Frage zu Christus kam. Er fragte ihn, was er „Gutes“ tun solle, um das „ewige Leben“ zu erhalten. Christus antwortete ihm mit folgenden Worten: „… Willst du aber zum [ewigen] Leben eingehen, so halte die Gebote…“ (Vers 17). Der junge Mann stellte daraufhin die Frage, die heute vermutlich viele bekennende Christen stellen würden: „Welche?“ (Vers 18).

Achten Sie genau auf Christi Antwort. Sagte er: „Selbstverständlich nicht die alten ,jüdischen‘ Gebote, die Israel auf dem Berg Sinai empfangen hat! Nicht jene alten Relikte aus der Vergangenheit. Du sollst vielmehr das neue Gesetz halten, das ich bringe, um diese veralteten, belastenden Zehn Gebote zu ERSETZEN!“?

Keineswegs! Seine Antwort ist in den Versen 18 und 19 festgehalten: „Jesus aber sprach: ‚Du sollst nicht töten; du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; ehre Vater und Mutter!‘ und ‚Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!.‘“ Christus zitierte die letzten sechs der Zehn Gebote. Er zitierte keines der ersten vier der Zehn Gebote, die unsere Liebe für Gott definieren. Hat er dem jungen Mann gesagt, dass er Gott nicht mehr lieben müsse? Natürlich nicht! Es liegt auf der Hand, dass Christus, obwohl er nur einige der Zehn Gebote zitiert hat, deutlich verstanden haben wollte, dass wir nur dann das ewige Leben erlangen können, wenn wir sie alle halten.

Wie der weitere Verlauf der Bibelstelle zeigt, bezog sich Christus auf ein ganz konkretes Problem des reichen Jünglinges. Als ein jüdischer Bürger jener Tage wusste er, dass ALLE Aspekte von Gottes Zehn Geboten gehalten werden müssen—und er behauptete, dies von Jugend an getan zu haben (Matthäus 19,20). Christus offenbarte dem jungen Mann jedoch, dass es ihm in Wahrheit an der Liebe zu seinem Nächsten und der Liebe zu Gott ermangelte, da er seine Reichtümer vor Gott und den Nächsten stellte (Matthäus 19,21). Er stolperte über Christi Herausforderung, sich von seinem großen Reichtum loszusagen, ihn den Armen zu geben und Christus nachzufolgen. Christus wollte den jungen Mann in das Predigeramt berufen. Doch sein Reichtum war der wichtigste Aspekt im Leben des Jünglings geworden, und er war nicht in der Lage, sich ZUERST Gott und seinem Nächsten unterzuordnen und ihnen zu dienen (Matthäus 19,22).

Diese Stelle darf aber nicht so verstanden werden, dass alle Christen sich von ihrem Besitz lossagen und zu Bettlern werden sollen. Vielmehr geht es hier um eine ganz spezifische individuelle Problematik des reichen Jünglings, die Christus ansprach.

Das Gesetz der Zehn Gebote

So mancher würde jedoch diesen deutlichen Worten von Christus widersprechen und dagegen argumentieren wollen. Die Behauptung ist, dass Christus nur einige der Zehn Gebote zitiert hat und dass deshalb auch nur diese zu halten seien, und da er sich nicht ausdrücklich auf das Gebot des Sabbats bezog, müsse auch dieses Gesetz nicht länger eingehalten werden (Denken Sie jedoch daran, dass Christus keines der ersten vier Gebote zitiert hat!).

Diejenigen, die so denken, übersehen ein sehr wichtiges biblisches Prinzip. Der Apostel Jakobus, der leibliche Halbbruder von Jesus Christus, erklärt dieses Prinzip und widerlegt gleichzeitig diejenigen, die behaupten, dass wir heute nicht alle Zehn Gebote Gottes halten müssten. Lesen wir seine entschiedene Antwort in Jakobus 2,8-12: „Wenn ihr das königliche Gesetz erfüllt [das heißt, haltet] nach der Schrift: ‚Liebe deinen Nächsten wie dich selbst‘, so tut ihr recht; wenn ihr aber die Person anseht, tut ihr Sünde und werdet überführt vom Gesetz als Übertreter. Denn wenn jemand das ganze Gesetz hält [oder erfüllt] und sündigt gegen ein einziges Gebot, der ist am ganzen Gesetz schuldig. Denn der gesagt hat: ‚Du sollst nicht ehebrechen‘, der hat auch gesagt: ‚Du sollst nicht töten.‘ Wenn du nun nicht die Ehe brichst, tötest aber, bist du ein Übertreter des Gesetzes. Redet so und handelt so wie Leute, die durchs Gesetz der Freiheit gerichtet werden sollen.“

Die Zehn Gebote als ein Paket!

Jakobus sagt uns, dass wir sündigen, wenn wir nur eine einzige Vorschrift des „ganzen“ Gesetzes brechen. Er macht deutlich, dass das „Gesetz“, von dem er spricht, tatsächlich die Zehn Gebote sind. Er veranschaulicht diesen Punkt, indem er zwei der Zehn Gebote auswählt—das Gesetz gegen Mord und das Gesetz gegen Ehebruch. Er erklärt uns, dass wir ein „Übertreter des [ganzen] GESETZES“ sind, wenn wir auch nur ein einziges der Zehn Gebote verletzen. Beachten Sie, dass Jakobus das Wort „Gesetz“ als einen zusammenfassenden Begriff verwendet, um alle Zehn Gebote Gottes mit einzuschließen.

Wir verhalten uns heute genauso in menschlichen Angelegenheiten. Jemand könnte gegen eine bestimmte Verkehrsregelung verstoßen haben, und der Polizeibeamte könnte zu ihm sagen: „Sie haben gegen das Gesetz verstoßen.“ Der Beamte hätte Recht, da diese bestimmte Verkehrsregelung tatsächlich ein Teil des gesamten, menschlichen Gesetzes ist. Als Christus dem jungen Mann sagte, dass er die Gebote halten müsse und dann einige der Zehn Gebote zitierte, wobei er sich speziell auf die letzten sechs Gebote konzentrierte, machte er sehr deutlich, dass er sich auf alle Zehn Gebote bezog, indem er diese als ein „Gesamtpaket“ bezeichnete—ebenso, wie es der Apostel Jakobus tat.

Hat Christus das Gesetz Gottes abgeschafft?

Einige, die sich den Argumenten des fleischlich gesinnten Geistes hingegeben haben—der dem Gesetz Gottes gegenüber feindlich gesinnt ist—haben dieses Konzept eines „Pakets“ verwendet, um zu „beweisen“, dass das gesamte Gesetz Gottes abgeschafft sei. Ihr absurdes „Argument“ lautet in etwa wie folgt: Da bestimmte Schriften zeigen, dass ein „Gesetz“ nicht mehr in Kraft ist, wurden deshalb (so wird behauptet) alle Zehn Geboten abgeschafft, und Jesus Christus brachte ein „neues Gesetz“, das neun der Zehn Gebote umfasst, wobei das Sabbatgebot weggelassen wurde.

Wir werden zeigen, dass das „Gesetz“, das in der Tat nicht mehr in Kraft ist, nichts mit den Zehn Geboten zu tun hat. Doch das scheinbar „kluge“ Argument des menschlichen Geistes, das beweisen soll, dass man Gottes eindeutiges Gebot brechen kann, dem Sabbat zu gedenken und diesen heilig zu halten, wird durch missbräuchliche Verwendung der folgenden Bibelstellen „unterstützt“: Galater 3, Römer 5 und Hebräer 10.

Richtig verstanden, lehren diese Schriftstellen jedoch keineswegs die Abschaffung der Zehn Gebote—vielmehr beweisen sie das Gegenteil; nämlich, dass die Zehn Gebote noch immer in Kraft und wirksam sind! Lassen Sie uns gemeinsam die oben genannten Schriftstellen analysieren.

Schafft Galater 3 die Zehn Gebote ab?

In Galater 3,17-19.22.24-25 lesen wir: „Ich meine aber dies: Das Testament [besser: der Bund], das von Gott zuvor bestätigt worden ist, wird nicht aufgehoben durch das Gesetz, das vierhundertdreißig Jahre danach gegeben worden ist, sodass die Verheißung zunichte würde. Denn wenn das Erbe durch das Gesetz erworben würde, so würde es nicht durch Verheißung gegeben; Gott aber hat es Abraham durch Verheißung frei geschenkt. Was soll dann das Gesetz? Es ist hinzugekommen um der Sünden willen [Elberfelder Bibel: „Es wurde der Übertretungen wegen hinzugefügt], bis der Nachkomme da sei, dem die Verheißung gilt, und zwar ist es von Engeln verordnet durch die Hand eines Mittlers…

„Aber die Schrift hat alles [besser: jeden] eingeschlossen unter die Sünde, damit die Verheißung durch den Glauben an Jesus Christus [besser: „Jesu Christi“, vgl. Anmerkung in der Elberfelder Bibel] gegeben würde denen, die glauben…

„So ist das Gesetz unser Zuchtmeister [besser: Erzieher, vergleichen Sie die neue Lutherbibel 2009] gewesen auf Christus hin, damit wir durch den Glauben gerecht würden. Nachdem aber der Glaube gekommen ist, sind wir nicht mehr unter dem Zuchtmeister.“

Lehrt uns diese Textstelle, dass die Zehn Gebote abgeschafft wurden, wie manche behaupten? Hatte Paulus überhaupt die Zehn Gebote im Sinn, als er über das „Gesetz“ sprach, das „um der Sünde willen“ hinzugekommen ist oder hinzugefügt wurde?

Um diese Bibelstelle richtig zu verstehen, müssen wir begreifen, dass die Bibel das Wort „Gesetz“ manchmal nur für einen Teil des gesamten Rechtssystems verwendet. Wir müssen den Zusammenhang der jeweiligen Bibelstelle betrachten, um festzustellen, ob sich das Wort „Gesetz“ auf das gesamte Rechtssystem Gottes bezieht oder nur auf einen Teil, und wenn nur auf einen Teil, um welchen Teil es sich handelt.

Das Gleiche gilt heutzutage in menschlichen Angelegenheiten. Wir könnten sagen: „Das Gesetz verlangt, dieses oder jenes zu tun oder zu unterlassen“, und wir beziehen uns dabei möglicherweise auf eine bestimmte Regelung im Bürgerlichen Gesetzbuch, im Strafgesetzbuch oder in den Verwaltungsverordnungen.

Aus Galater 3, Vers 17 und 19 erfahren wir, dass das „Gesetz“ „vierhundertdreissig Jahre“ nach Gottes Bund mit Abraham „hinzugefügt“ wurde. Dieses „Gesetz“ wurde „um der Sünde willen“ hinzugefügt. Weiterhin haben wir in Vers 22 gesehen, dass die Schrift jeden „unter die Sünde“ einschloss. Wir wissen bereits, dass Sünde die Übertretung des Gesetzes ist. Das in Galater 3 erwähnte Gesetz wurde hinzugefügt, weil das Volk gesündigt hatte—weil es Gottes geistliches Gesetz übertreten hatte.

Wenn Paulus im dritten Kapitel des Briefes an die Galater von dem „Gesetz“ spricht, bezieht er sich gar nicht auf die Zehn Gebote, sondern auf völlig andere Regelungen.

Die Bibel widerspricht sich nicht. Eine Schriftstelle „bricht“ eine andere Schriftstelle nicht oder „löst“ sie „auf“ (Johannes 10,35). Ein Gesetz wurde um der Sünden oder der Übertretungen willen hinzugefügt. Bei diesem Gesetz kann es sich nicht um die Zehn Gebote handeln. Vielmehr wurde dem Volk ein zusätzliches Gesetz gegeben, weil es das Gesetz der Zehn Gebote übertreten und damit gesündigt hatte. Worum es sich bei diesem zusätzlichen Gesetz handelte, wird sehr bald deutlich werden.

Autor: Norbert Link

Ursprüngliche Übersetzung aus dem Englischen: Daniel Blasinger