Veraltet

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Diese Woche bekam mein Sohn von seinem Musiklehrer eine CD, die ihm dabei helfen soll, ein Musikstück für eine Aufführung zu lernen. Er brachte sie mit nach Hause, allerdings ohne so recht zu wissen, was er damit anfangen sollte. Obwohl die CD-Technologie noch gar nicht so alt zu sein scheint, hatten wir schlicht und einfach keinen CD-Player zur Hand, mit dem er sie abspielen konnte. Ich musste ein wenig im Keller nach einem entsprechenden Wiedergabe-Gerät kramen, damit seine Aufnahme abgespielt werden konnte. Das brachte mich zum Nachdenken darüber, wie schnell die Dinge doch veraltet sind, die wir benutzen.

So wie CDs von Musik-Streaming-Diensten – und ironischerweise auch von Vinyl-Schallplatten – verdrängt werden, so erleben wir auch andere technologische Neuerungen, die altgediente Technologien in den Hintergrund drängen. Elektroautos dominieren jetzt die Marketingkampagnen der Autohersteller. Batteriebetriebene Fahrräder setzen sich auf den Radwegen durch und lassen die von Muskelkraft angetriebenen Drahtesel im Staub zurück. LED-Lampen füllen die Regale der Baumärkte und ersetzen die altbewährten, aber ineffizienten Glühbirnen, die sich in den letzten 150 Jahren kaum verändert haben. Auch wenn es sich hierbei um aktuelle Beispiele handelt, ist es durchaus üblich, dass das Alte durch das Neue ersetzt wird.

Fortschritt war von jeher ein Bestreben der Menschheit. Allerdings bieten neue Technologien uns auch nur neue Möglichkeiten, die gleichen alten Dinge zu tun. Audio-Streaming-Dienste und Bluetooth-Kopfhörer dienen dem Zweck, uns das Hören von Musik zu ermöglichen. Doch die Menschen können der Musik lauschen, seit zum ersten Mal auf dieser Erde ein Mensch für einen anderen gesungen hat. Die Industrie verkündet uns, dass Elektroautos das Reisen einfacher machen sollen, aber Reisen ist möglich, seit zum ersten Mal ein Mensch auf dem Rücken eines Pferdes saß. Salomo erinnert uns daran: „Was geschehen ist, eben das wird hernach sein. Was man getan hat, eben das tut man hernach wieder, und es geschieht nichts Neues unter der Sonne. Geschieht etwas, von dem man sagen könnte; ‚Sieh, das ist neu’? Es ist längst vorher auch geschehen in den Zeiten, die vor uns gewesen sind“ (vergleichen Sie Prediger 1,9-10). Bereits in den alten Tagen, in denen Salomo lebte, konnte er erkennen, dass moderne Erfindungen nur eine Illusion des Fortschritts sind. Aber der Mensch in seinem Stolz glaubt, dass Erfindungen, durch die andere plötzlich veraltet erscheinen, das Maß des „Fortschritts“ sind.

Der Versuch, den Fortschritt durch das Ersetzen althergebrachter Dinge zu erreichen, geht über Technologie und Spielereien hinaus. Heute erleben wir, wie schnell die Wahrheit der Bibel über Bord geworfen wird, um eine modernere Auslegung der so genannten Moral zu etablieren. Um ein einfaches Beispiel zu nennen: Immer mehr nominelle christliche Kirchen verleihen der Ehe einen pervertierten Charakter und ignorieren die klare biblische Lehre, dass sie eine heilige Institution zwischen einem Mann und einer Frau ist. Der Wunsch, die Auslegung der Bibel an die Normen der modernen Kultur anzupassen, kann keineswegs als Fortschritt bezeichnet werden. Vielmehr wird die vollkommene Wahrheit Gottes durch die Vorgehensweise verdorben, biblische Anweisungen selektiv anzuwenden, um sie den menschlichen Wünschen anzupassen. Das Wort Gottes benötigt keinen Austausch, denn es wird niemals veraltet sein.

Wir können uns glücklich schätzen, dass uns Zugang zu den vollkommenen Anweisungen Gottes gewährt ist, die uns jeden Tag unseres Lebens leiten und führen, unabhängig von unseren Lebensumständen. „Alles, was Gott sagt, ist klar und rein. Wer Zuflucht bei ihm sucht, wird in Sicherheit sein“ (Sprüche 30,5; Neue evangelistische Übersetzung 2022). Wir können und müssen dieses reine Wort Gottes in unserem Leben zur Anwendung bringen, wenn wir unser Potenzial ausschöpfen wollen. In der Zukunft wird uns keineswegs etwas Besseres vorliegen, denn die Wahrheit ist beständig, vollkommen und überdauert die Zeit (vergleichen Sie Jesaja 40,8; 1.Petrus 1,23). Die Technik mag versuchen, uns mit jedem Tag neue weltliche Annehmlichkeiten zu bieten, aber wir können uns heute an der vollkommenen Wahrheit der Bibel genügen lassen, wobei wir wohl wissen, dass sie niemals veraltet sein wird.

Verfasser: Eric Rank

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger