Liebe Mitglieder und Freunde,
wie wir alle sehr wohl wissen, leben wir heute nicht unter Gottes Regierung. Tatsächlich sind die heutigen Regierungen ganz anders als die Regierung, die Gott einrichten wird, wenn Christus auf die Erde zurückkehrt. Es gibt heute viele Probleme, die weltliche Regierungen nicht lösen können oder wollen, wobei die anhaltenden Kriege eines der größten Probleme darstellen.
Vor über fünfundvierzig Jahren verfasste Herbert Armstrong eine Reihe ganzseitiger Anzeigen und ließ sie im Wall Street Journal veröffentlichen. Sie behandelten viele Themen, aber ich möchte mich auf die Anzeige mit dem Titel „Eine Stimme ruft: Was ist falsch an der Regierung?“ konzentrieren. Er schrieb über die Notwendigkeit einer Regierung, um Anarchie zu verhindern und unsere Freiheiten und Rechte zu bewahren, die die Freiheiten und Rechte anderer nicht beeinträchtigen.
Er stellte jedoch sodann fest, dass die Ausbildung der Regierungschefs eher das Prinzip des NEHMENS als das Prinzip des GEBENS betonte, da diese Ausbildung auf materiellen Dingen und nicht auf geistlichen Prinzipien basierte. Daher wollten sie im Rahmen ihrer Philosophie mehr Macht und Geld erlangen. Nach der Amtseinführung des damaligen Präsidenten fragte Herr Armstrong einen bekannten Diplomaten, was der kürzlich gewählte Präsident seiner Meinung nach vorhabe. Die Antwort lautete: „Wie er in vier Jahren wiedergewählt werden kann.“ (Diese Haltung scheint auch auf den derzeitigen Präsidenten zuzutreffen, der möglicherweise versuchen wird, nach Ablauf seiner aktuellen Amtszeit an der Macht zu bleiben.)
Diese Haltung der Regierungschefs hat sich bis heute fortgesetzt, und ihr Kontrollniveau hat dramatisch zugenommen. Ich habe so viele Beispiele gefunden, dass sie nicht alle in einen Mitgliederbrief passen würden. Zum Beispiel haben Regierungen in vielen Ländern Abtreibungen legalisiert. In Schweden muss ein Arzt auf Wunsch eine Abtreibung vornehmen. Eine Verweigerung aus Gewissensgründen ist nicht zulässig. In Kanada kann die Regierung ohne richterliche Anordnung Auskunft über die Konten aller Bürger bei Banken, Kliniken und Psychologen einholen, wenn der Verdacht besteht, dass eine Straftat begangen wurde.
Jeder, der die kanadische Grenze überquert, kann ohne Widerspruch seine Computerausrüstung und Mobiltelefone überprüfen lassen. Ebenfalls in Kanada würde ein zur Verabschiedung anstehender Gesetzentwurf es der Regierung ermöglichen, eine Person zu bestrafen, wenn der Verdacht besteht, dass sie in Zukunft eine Straftat im Zusammenhang mit Hassrede begehen wird. Die Höchststrafe für Hassrede selbst wird je nach Schwere der Straftat lebenslange Haft sein. Hassrede selbst ist schwer zu definieren, aber wenn eine Person sich durch das Gesagte oder Geschriebene beleidigt fühlt, könnte dies als Hassrede gewertet werden. Manchmal reicht schon eine anonyme Beschwerde aus, um Maßnahmen zu ergreifen.
Natürlich ist Kanada nicht das einzige Land mit solchen Gesetzen. Auch im Vereinigten Königreich gibt es ähnliche Gesetze, wonach beispielsweise ein Bürger, der ein Video von lokalen Unruhen ins Internet hochlädt, wegen Anstiftung zur Gewalt angeklagt und inhaftiert werden kann. Die Regierungen weltweit verstärken also die Überwachung und damit die Kontrolle ihrer Bürger. Dabei geraten unschuldige Menschen in die Fänge der Justiz und werden zu Unrecht bestraft.
Wir alle haben die staatlichen Kontrollen während der COVID-Pandemie miterlebt, von denen sich viele später als unwirksam und sogar schädlich erwiesen haben. Jeder Arzt, der COVID-Patienten mit nicht zugelassenen, aber wirksamen Behandlungen geheilt hat und dabei entdeckt wurde, wurde bestraft und sogar aus dem Register gestrichen, weil er sich nicht an die Anordnungen der Regierung gehalten hatte.
Wenn wir über Gottes zukünftige Regierung nachdenken, wird sie ganz anders sein. Ja, Gott hat vollständige Überwachung und vollständige Kontrolle, aber er hat eine ganz andere Einstellung. Als Beispiel wird seine Haltung gegenüber seinem Volk, das nach Babylon ins Exil geschickt wurde, in Jeremia 29,11 beschrieben: „Denn ich weiß wohl, was ich für Gedanken über euch habe, spricht der HERR: Gedanken des Friedens und nicht des Leides, dass ich euch gebe das Ende, des ihr wartet.“ Die wörtliche Übersetzung lautet: „…dass ich euch gebe Zukunft und Hoffnung.“
Wenn Christus zurückkehrt, um über die Erde zu regieren, wird uns in Psalm 98,9 Folgendes mitgeteilt: „… denn er kommt, das Erdreich zu richten. Er wird den Erdkreis richten mit Gerechtigkeit und die Völker, wie es recht ist.“ Gottes Gerechtigkeit ist vollkommen, im Gegensatz zu der sogenannten Gerechtigkeit, die wir heute sehen, wo sie mit dem Ziel eingesetzt wird, vermeintliche soziale Ungerechtigkeiten zu korrigieren.
Unter der Herrschaft Gottes und Jesu Christi sind die in Psalm 16,11 beschriebenen Bedingungen sehr positiv. „Du tust mir kund den Weg zum Leben: Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne zu deiner Rechten ewiglich.“
Und was noch wichtiger ist: Das Leiden, das wir heute erfahren, wird beseitigt werden. In Offenbarung 21,3-4 heißt es: „Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“
Können wir uns ein Regierungssystem vorstellen, in dem jede Entscheidung zum Wohle der Regierten getroffen wird, ohne Bestechung oder Korruption? Wir stellen fest, dass die ersten Bitten in der Gebetsanleitung, die Christus in Matthäus 6,10 gegeben hat, lauten: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“ Und deshalb sollen wir „zuerst nach dem Reich Gottes und seiner Gerechtigkeit trachten …“ (vergleichen Sie Matthäus 6,33).
Wir streben also nach einer Regierung, die auf den geistlichen Prinzipien der Gerechtigkeit, der Rechtschaffenheit und der Liebe aufgebaut ist, anstatt nach den heutigen Regierungen, die hauptsächlich auf den selbstsüchtigen Prinzipien der Korruption, des Neides und der Kontrolle über die Bevölkerung basieren. Wir können dies an der jüngsten Schließung der Regierung in den Vereinigten Staaten sehen. Die Bürger wurden als Geiseln genommen, und viele mussten während der Schließung ohne Bezahlung und ohne ausreichende Nahrung auskommen.
Leider wird prophezeit, dass sich die Lage in der heutigen Welt nur noch verschlimmern wird, und wir sollten umso inständiger beten: „Dein Reich komme, dein Wille geschehe.“ Das ist unsere einzige Hoffnung auf eine vollkommene Regierung.
Mit viel Liebe und Sorge,
Ihr Bruder im Dienst Christi,
Paul Niehoff (Australien)
Ursprüngliche Übersetzung aus dem Englischen: Robert Indlekofer