Mitgliederbrief der Church of the Eternal God („Kirche des Ewigen Gottes“) 5. August 2019

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Liebe Geschwister, Mitarbeiter und Freunde,

1961 nahm ich an einem Leichtathletik-Treffen in Langley, British Columbia, als zweiter Läufer eines vierhundert Yard langen Staffellaufs teil (etwa 366m). Das Rennen begann gut, und als der erste Läufer mich erreichte, waren wir auf dem zweiten Platz. Nach der Übergabe des Staffelstabes musste ich alle meine Kräfte einsetzen, um den ersten Läufer einzuholen, und etwa zur Mitte des Weges überholte ich ihn auch tatsächlich. Der Übergang zum dritten Läufer verlief reibungslos, und da wir nun an erster Stelle waren, dachte ich, wir würden als Erste ins Ziel kommen, und der Sieg erschien uns sicher. Doch bedauerlicherweise verlief der letzte Übergang schlecht, und wir wurden überholt und belegten den zweiten Platz.

Obgleich wir das Rennen mit einem enttäuschenden zweiten Platz abgeschlossen hatten, sind wir ins Ziel gekommen, was das Wichtigste ist.

Im Fernsehen sah ich einmal einen Läufer in einem Viertel-Meilen-Rennen (etwa 400m). Etwa im letzten Viertel der Strecke erlitt er eine Art Muskelzerrung oder Bänderriss. Er war in einer guten Position gewesen, um das Rennen gewinnen zu können, konnte dann aber nur noch im Schritttempo weitermachen. Er setzte mit diesem Tempo das „Rennen“ trotzdem fort, bis er ins Ziel kam und wurde dabei mit Jubel aus einer applaudierenden Menge begleitet, weil er trotz seiner Verletzung nicht aufgegeben hatte.

Der Apostel Paulus schreibt über das Rennen, in dem wir uns als Christen befinden, in 1.Korinther 9, 24-26 sagt: „Wisst ihr nicht: Die im Stadion laufen, die laufen alle, aber nur einer empfängt den Siegespreis? Lauft so, dass ihr ihn erlangt. Jeder aber, der kämpft, enthält sich aller Dinge; jene nun, damit sie einen vergänglichen Kranz empfangen, wir aber einen unvergänglichen. Ich aber laufe nicht wie ins Ungewisse; ich kämpfe mit der Faust nicht wie einer, der in die Luft schlägt…“ (revidierte Lutherbibel 2017, wie auch im Folgenden).

Die Aufforderung besteht darin, so zu laufen, dass wir den Preis des ewigen Leben erlangen können. Aus geistlicher Sicht bedeutet das nicht, als Erster ins Ziel kommen zu müssen, sondern nur, dass wir das Rennen bis zum Ende laufen, ohne aufzugeben.

Das Aufgeben oder Abbrechen gibt uns keine Möglichkeit zur Belohnung. Beachten Sie Hebräer 12,1: „Darum auch wir: Weil wir eine solche Wolke von Zeugen um uns haben, lasst uns ablegen alles, was uns beschwert, und die Sünde, die uns umstrickt. Lasst uns laufen mit Geduld in dem Kampf, der uns bestimmt ist…“

Achten Sie hier auf die Ermahnung, mit Ausdauer zu laufen und unsere Augen auf die Krone zu richten, die wir bekommen sollen. Auch sollen wir uns nicht von den alltäglichen Sorgen dieser Welt ablenken lassen, die im Vergleich unbedeutend sind.

Unser Rennen und Ziel haben damit zu tun, uns mit der Verkündigung des Evangeliums  zu befassen. Das ist der wahre Grund für unsere Berufung heute. Wir müssen fokussiert bleiben und bis zum Ende durchhalten, um die Krone der Erlösung als unseren Siegespreis zu erlangen.

In Bezug auf das Durchhalten bis zum Ende kann unsere Belohnung wachsen. Je mehr wir bereuen und überwinden und die Talente nutzen, die Gott uns gibt, desto mehr können wir eine höhere Regierungsposition im Reiches Gottes erwarten.

Betrachten wir Davids Einstellung zu seiner Belohnung. Psalm 84,11 lautet: „Denn ein Tag in deinen Vorhöfen ist besser als sonst tausend. Ich will lieber die Tür hüten in meines Gottes Hause als wohnen in den Zelten der Frevler.“

Er wäre froh darüber gewesen, der Torhüter zu sein, solange wie er im Königreich wäre. Aber wir wissen wohl, dass er in Zukunft als König über die Nation Israel regieren wird, wie uns Jeremia 30,9 berichtet: „[Sie werden] dem HERRN, ihrem Gott, und ihrem König David [dienen], den ich ihnen erwecken will.“ Hesekiel 37, 23-24 fügt hinzu: „Und sie sollen sich nicht mehr unrein machen mit ihren Götzen und Gräuelbildern und allen ihren Sünden. Ich will sie retten von allen ihren Abwegen, auf denen sie gesündigt haben, und will sie reinigen, und sie sollen mein Volk sein, und ich will ihr Gott sein. Und mein Knecht David soll ihr König sein und der einzige Hirte für sie alle. Und sie sollen wandeln in meinen Rechten und meine Gebote halten und danach tun.“

Erinnern wir uns an das Gleichnis mit den zehn Pfunden (Lukas 19,11-27)? Die zehn Knechte begannen jeweils mit einem Pfund. Ein Knecht erlangte zehn Pfund. Ihm wurde die Herrschaft über zehn Städte anvertraut. (Hätte er weniger Mühe aufgewendet, wäre ihm eventuell nur Herrschaft über neun Städte zuteil geworden). Ein anderer Knecht, dem ebenso ein Pfund gegeben wurde, vermehrte es aber nicht, und ihm wurde das Pfund genommen, das ihm gegeben worden war. Dies ist gleichbedeutend mit einer Einstellung, nicht das Rennen der Unterstützung des Werkes zu laufen; nicht kontinuierlich zu dienen, zu bereuen und zu überwinden; stattdessen ist man dem Betrug aufgesessen, es sei ausreichend, nur ein wenig an der Wahrheit fest halten zu müssen, ohne sie wirklich zu nutzen und anzuwenden.

Herrschaftspositionen werden vergeben als Belohnung für unsere Anstrengungen bei der Unterstützung im Werk Gottes und für unsere individuelle Überwindung.

Es wurden bereits schon einige Positionen vergeben. Beachten Sie, was Christus Johannes und seinem Bruder in Matthäus 20,23 sagte: „Er sprach zu ihnen: Meinen Kelch werdet ihr zwar trinken, aber das Sitzen zu meiner Rechten und Linken zu geben steht mir nicht zu. Das wird denen zuteil, für die es bestimmt ist von meinem Vater.“

Als ein potentieller Herrscher sollten wir danach streben, die Distanz zurück zu legen, die es uns ermöglicht, die bestmögliche Position zu erlangen, welche Christus uns gerne geben möchte. Beispielsweise lesen wir in Matthäus 19,28: „Jesus aber sprach zu ihnen: Wahrlich, ich sage euch: Ihr, die ihr mir nachgefolgt seid, werdet bei der Wiedergeburt, wenn der Menschensohn sitzen wird auf dem Thron seiner Herrlichkeit, auch sitzen auf zwölf Thronen und richten die zwölf Stämme Israels.“

Die erste Auferstehung ist die bessere (Hebräer 11,35), weil wir dann nicht mehr sterben können und weil wir bereits zu der Verwaltungsgemeinschaft unter Christus im Millennium gehören werden. So wie die menschliche Familie im Millennium wächst, so wird auch unsere Verantwortung als Verwalter und Herrscher mitwachsen, indem wir mit den potentiellen Kindern Gottes arbeiten und sie leiten werden.

Gott hat jedem Mitglied seiner Kirche eine wunderbare Zukunft in Aussicht gestellt. Wir sollten mit Erwartung und Freude auf diese Zukunft schauen. Wir müssen weiterhin mit Ausdauer laufen, um das Rennen zu beenden, sodass wir unsere volle Belohnung als Herrscher und das Geschenk des ewigen Lebens erhalten dürfen, als eine Krone dafür, dass wir die siegreichen Gewinner sein werden.

In christlicher Liebe,

Rene Messier (Kanada)

Ursprüngliche Übersetzung aus dem Englischen: Robert Muhr und Robert Kintzi