Mitgliederbrief der Church of the Eternal God („Kirche des Ewigen Gottes“) 13.2.2020

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Liebe Geschwister und Freunde, 

In Galater 5 lesen wir über die Werke des Fleisches und die Frucht von Gottes Geist. Eine solche Frucht ist die Langmut, und ich würde behaupten, dass diese Frucht für die meisten von uns nicht leicht zu erlangen ist. 

Im Vergleich dazu ist Gott eindeutig sehr langmütig. Strong’s hebräische und griechische Lexika übersetzen das Wort „makrothumia“ mit „(objektiv) Nachsicht (oder subjektiv) Stärke; Langmut, Geduld. Langmut wird definiert als das Ertragen von Unrecht oder Schwierigkeiten; geduldiges Ertragen von dauerhaften Kränkungen oder Strapazen; stoisch, tolerant oder klaglos; zuvorkommend, zwanglos und viele andere Bezeichnungen.“ Passen diese Beschreibungen auf Sie und mich? 

Man könnte sagen, dass wir uns beklagen, weil es viel zu beklagen gibt, und vielleicht ist daran auch etwas Wahres. „Langmut“ (im Englischen: long-suffering, also das „andauernde Leiden“) ist kein Wort, das wir heute im Allgemeinen verwenden, und vielleicht wird es als ein etwas veraltetes Wort angesehen. 

Ich habe keinen Zweifel daran, dass wir alle in den letzten Jahren in einem gewissen Umfang mit Problemen zu kämpfen hatten. Ich erinnere mich noch gut an einen ehemaligen Kollegen, der alle Probleme als „Bereiche der Gelegenheiten“ bezeichnete, und natürlich hatte er damit Recht. Langmut ist der Weg eines Christen, Schwierigkeiten und Krankheiten zu ertragen, aber auch die Probleme, weil man sich von der übrigen Gesellschaft unterscheidet. Es ist eine Gelegenheit, zu wachsen und zu überwinden und Gott zu zeigen, dass wir den Lebensweg, den er uns offenbart hat, vollständig angenommen haben.

Wenn wir langmütig sein wollen, dürfen wir nicht nachgeben und müssen Beharrlichkeit (das „Dabei-bleiben“; im Englischen „stick-to-it-iveness“) und Durchhaltevermögen zeigen, was eines der sieben Erfolgsprinzipien ist, die Herbert W. Armstrong lehrte (der verstorbene menschliche Führer der Weltweiten Kirche Gottes). Wenn wir beharrlich sind, halten wir durch, und bis zum Ende durchhalten ist eine absolute Notwendigkeit für uns alle. In Matthäus 24,13 heißt es in der neuen Lutherbibel 2009: „Wer aber ausharrt bis ans Ende, der wird gerettet werden“. Daher muss Langmut auch Beharrlichkeit beinhalten, und Beharrlichkeit bedeutet, dass wir ausharren müssen. Beide sind eng miteinander verbunden und können nicht voneinander getrennt werden. 

Wie steht es mit uns im Hinblick auf diesen wichtigen Bestandteil unseres christlichen Lebens? Mit dem immer größer werdenden Druck wird Langmut immer unverzichtbarer. Aber wir können Trost finden. Wir sind nicht allein. Wir alle haben oder hatten in gewissem Umfang Probleme, und viele der großen Persönlichkeiten der Bibel mussten diese essenziellen Eigenschaften der Langmut und Beharrlichkeit entwickeln. Die Patriarchen von einst brauchten sie, die Apostel im Neuen Testament brauchten sie, Herr Herbert Armstrong brauchte sie (seine Autobiographie ist voll von Beispielen, wo dies notwendig war), und wir brauchen sie heute – denn wir sind nicht anders! 

Aber warum? Wenn immer alles gut gehen würde, könnten wir nicht den Charakter entwickeln, den Gott erwartet – und den wir als zukünftige unsterbliche Mitglieder der Gottfamilie brauchen. Wir müssen sicherstellen, dass wir nicht einfach aufgeben. Im Allgemeinen mögen wir es nicht und streben auch nicht danach, Entbehrungen und Schwierigkeiten zu ertragen, aber diese helfen uns, Langmut zu entwickeln. Unsere menschliche Natur will solche charakterbildenden Übungen vermeiden. Aber wir haben alle unsere Probleme und Prüfungen – das ist Teil des christlichen Lebensweges und automatisch Teil des Veredlungsprozesses. Langmütigkeit, Festhalten und Ausdauer sind absolute Erfordernisse in unserem christlichen Leben. Weniger davon bedeutet Scheitern, und wir sind nicht zum Scheitern berufen worden. 

Das Vertrauen zu Gott ist nicht nur absolut notwendig und effektiv, sondern offensichtlich ein Hauptgrund, warum wir durch Prüfungen gehen, und Langmut ist Teil dieses Prozesses. Wir erhalten nicht immer eine schnelle Antwort oder sofortige Lösungen. Wie bereits erwähnt, ist Langmut untrennbar mit Beharrlichkeit verbunden, mit dem Festhalten, dem Dabeibleiben, dem Weitermachen, ohne aufzugeben, was wiederum Ausdauer bedeutet – UND wir müssen bis zum Ende durchhalten. 

Es ist die einzige Charaktereigenschaft des Geistes, bei der im Wort selbst die Zeit mit eingebaut ist. Langmut – Ausdauer! Dieser Prozess hilft uns zu erkennen, warum Langmut ein Teil der Frucht des Geistes ist. 

Langmut wird in dem „New Bible Commentary“ auch definiert als „die Entscheidungsvollmacht Gottes, mit der er die Strafen der Menschen hinauszögert“. Während sich die Lage in der Gesellschaft immer weiter verschlechtert, muss Gott extrem langmütig sein, um zu tolerieren, dass die Dinge scheinbar immer so weitergehen. Wir sollen langmütig sein, aber wir müssen auch ganz einfach über die Langmut erstaunt sein, die Gott für seine Schöpfung hat. 

Wir brauchen uns nur die Ausschweifungen der Menschen anzusehen, wie sie mit ihren Mitmenschen umgehen, und den Zustand der Nationen und der Welt, um zu erkennen, dass Langmut eine Charaktereigenschaft ist, die Gott mehr zeigt, als irgendein Mensch es jemals tun könnte. Wie können wir das wissen? Schauen wir uns an, was heute in der Welt geschieht, und wir werden zahlreiche Beweise dafür sehen, wie langmütig Gott wirklich ist. Wie oft haben wir schon Menschen sagen hören, dass wenn es an ihnen läge, sie schon längst gehandelt hätten? Wir haben einfach nicht dieselbe Langmütigkeit, die Gott hat! Wir verstehen natürlich, dass Gott einen Plan für die Menschheit hat. Er hat festgelegt, dass der Mensch sich unter der Leitung Satans etwa 6.000 Jahre lang selbst regieren darf. Während dieser Zeit würde Gott den Menschen seine eigenen Entscheidungen treffen lassen, um letztendlich die Wahrheit zu erkennen, dass der Mensch ohne Gott zum Scheitern verurteilt ist. 

Wir dürfen keinesfalls in Gottes Langmütigkeit einen Widerwillen sehen zu helfen, und obwohl Gott sich Zeit lässt, wird er verderbliches Verhalten ausmerzen. Sein Volk KANN und MUSS dafür bitten, dass Gott um seinetwillen eingreift, und er wird es auch zu seiner Zeit tun.

Die Homosexuellen-Lobby, welche noch vor wenigen Jahren unbemerkt war, ist nun im Mainstream angekommen und ihr Verhalten wird jetzt vollends akzeptiert. Dieser Wandel wurde über Jahre hinweg orchestriert und endete damit, dass alles dies jetzt als „normal“ gilt. Die Bibel stellt sich jedoch sehr klar dar, wenn auch die nationalen Führungspersönlichkeiten, von denen sogar manche offen erklären, Sie seien Christen, ganz unverhohlen biblische Lehren ignorieren, um ihre Agenda voran zu bringen. 

Wenn sie ihre Bibel öffnen würden, um den Bericht über Sodom und Gomorra in Genesis 19 zu lesen und daraus die richtigen Erkenntnisse zu gewinnen, so hätten sie niemals diesen Pfad beschritten. 

Gleichgeschlechtliche „Ehe“ wird ebenso von Gott als ein Gräuel betrachtet und ist auch ein Widerspruch in sich selbst. Wieder einmal stellt sich die Bibel hier sehr klar dar; Ehe besteht nur zwischen einem Mann und einer Frau, aber unsere Führer scheinen zu denken, sie wüssten es besser als Gott. Er ist langmütig in dieser Hinsicht—aber nicht mehr allzu lange.

Gotteslästerung ist etwas, was von den Lippen jüngerer und älterer Menschen zu vernehmen ist. Alter scheint keine Hürde zu sein, um den Namen Gottes des Vaters und Jesu Christi in lästerlicher Weise zu missbrauchen. Viele denken gar nicht daran, die dies eine Beleidigung gegenüber ihrem Schöpfer ist. 

Der Anstieg terroristischer Aktivitäten in vielen Teilen der Welt ist eine weitere gräuliche Boshaftigkeit, welche Gott momentan toleriert, aber sicherlich nicht mehr allzu lange. Vieles davon wird im Namen falscher Religionen ausgeübt, die abgeschafft werden, wenn Jesus Christus auf diese Erde wiederkehren und sein wahres göttliches Königreich errichten wird. Kein Heidentum und keine falsche Anbetung werden dann mehr toleriert. 

Es herrscht so viel falsches Handeln im finanziellen Verwaltungswesen in jeder Form und in jedem Ausmaß vor, und dies wird für einen weltweiten finanziellen Zusammenbruch sorgen, wenn Gott gemäß seiner Absicht bereit ist, es geschehen zu lassen. Die Geldgier ist definitiv eine starke Wurzel des Übels (1.Timotheus 6,10), und die Wege, die jemand beschreitet, um es zu erlangen, sind höchst erstaunlich. 

In allen Ecken und Enden der in der Welt befindlichen Gesellschaften finden wir Sünden der Unzucht, der Unreinheit und Wollust, des Götzendienstes, der Zauberei, des Hasses, der Streitsucht, der Eifersucht, der Wutausbrüche, des Zorns, der egoistischen Ambitionen, der Meinungsverschiedenheiten und Irrlehren, des Neides und Mordes, der Trunkenheit, der Rivalitäten, und Ähnliches – so wie es schon vor ca. 2,000 Jahren der Fall gewesen ist (siehe Galater 5,20-21). So hat sich nichts wirklich geändert mit der Ausnahme, dass in diesen letzten Tagen alles noch viel schlimmer geworden ist, aber jene, die solches tun oder praktizieren, „werden das Reich Gottes nicht erben“ (Galater 5,21).

Satan und seine Dämonen leben und sind wohl auf, und sie sind bereit, so viele Menschen wie irgend möglich zu vernichten. Wir müssen aber der Wahrheit anhängen, die uns über die Jahre in der wahren Kirche Gottes gelehrt worden ist. Wir sollen in den Situationen langmütig sein, in denen Gott erlaubt, dass wir in einer ungöttlichen Gesellschaft geprüft und getestet werden. Wir mögen darüber verwundert sein, dass die Langmut Gottes das Böse und falsche Handeln noch für eine kleine Zeit gewähren lässt, aber nur bis zu dem Zeitpunkt, zu dem er eingreift, und er ist sprichwörtlich „der Meister des Timings“. 

Wie lange lebten Sodom und Gomorra in solch ungöttlicher Weise, bevor Gott entschlossen eingriff? Wir können darauf nicht antworten, weil uns die Bibel keine solchen Informationen zur Verfügung stellt. Aber so wie er damals eingriff, so wird er es auch wieder tun, wenn er glaubt, dass die Zeit dafür die richtige ist. Er ist ein langmütiger Gott, und wir müssen ebenso langmütig in unserem christlichen Leben sein, sodass wir in Gottes Reich eingehen können, das bei Christi Rückkehr hier auf Erden errichtet werden wird.

Lassen Sie uns alle Langmut Bestandteil unseres täglichen Lebens werden lassen, und nehmen wir diesen Charakterzug der Frucht des Heiligen Geistes sehr ernst (Galater 5,22). So werden wir belohnt werden, wenn Gottes Langmut in Bezug auf all das Übel in dieser Welt letztlich ihr Ende nimmt und das Reich Gottes endlich errichtet wird. Was wird dies für eine herrliche Zeit sein – und hoffentlich wird es nicht in allzu ferner Zukunft geschehen! 

Mit christlicher Liebe 

Brian Gale (Vereinigtes Königreich) 

Ursprüngliche Übersetzung aus dem Englischen: Robert Muhr und Robert Kintzi