Mitgliederbrief der Church of the Eternal God („Kirche des Ewigen Gottes“) 27. August 2020

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Liebe Geschwister und Freunde,

Wir nähern uns sehr schnell dem Laubhüttenfest. Wie rasant haben sich die Dinge in den letzten sechs Monaten geändert, was auch dazu führte, dass Menschen gezwungen waren, ihre Reisepläne zu ändern, wo sie das Fest halten wollten. Satan hat sehr stark mit seinen Versuchungen gewirkt, um Gottes Volk in vielen verschiedenen Umständen und auf mancherlei Weise zu brechen. Seine Angriffe in dieser Zeit vor den Festen sind anstrengend und stressig. Als ich über meine eigenen Prüfungen nachsann, verstand ich, dass es gar nicht so schwer ist, in Zeiten der Frustration oder der Wut auf bestimmte Situationen, Menschen oder mit dem Leben schlechthin entmutigt zu werden.

Es ist einfach, auf das zu sehen, was wir momentan erdulden, und zu verstehen, dass dies harte Prüfungen sind, die uns manchmal bis fast hin zu dem Punkt des Aufgebens bringen, aber all das zeigt uns auch, dass, wenn wir durch all das gehen, wir an Stärke, Glauben, Geduld, Wissen und Durchhaltevermögen wachsen. Wir mögen vielleicht Familienmitglieder verlieren, Freunde und weltliche „Schätze“ (Matthäus 19,29), aber all diese Dinge stehen in keinem Verhältnis zu dem, was Gott in uns und durch uns tagtäglich vollbringt.

Wie ist es zu erklären, dass, speziell vor den heiligen Festtagen Gottes, Satan es uns extrem schwer macht, diese zu besuchen und er uns versucht, sie zu brechen? Was ist es, was Sie momentan durchmachen? Wie persönlich nehmen Sie die Prüfungen, die Ihnen jetzt gerade widerfahren? Wie gehen Sie mit Ihrer Prüfung um? Sind Sie dabei, mit Ihrem Kopf immer und immer wieder gegen dieselbe Wand zu rennen? Oder werden Ihnen neue Wege offenbart? Wenn wir uns ehrlich die Zeit für eine Selbsteinschätzung nehmen und beobachten, welche Dinge momentan geschehen (Klagelieder 3), so können wir beginnen zu sehen, inwieweit Gott mit uns arbeitet und wie er uns für seine Zwecke und seinen Dienst formt, was immer das auch sein mag (Psalm 119,73-80).

Was ich aus all dem lernen kann, ist, dass Gott die Kontrolle behält. Ich allein habe nicht die nötige Stärke, Weisheit oder Kraft, die Probleme zu meistern. Sodann, wenn ich mich in Demut an Gott wende (Kolosser 4,2) und ihm die Dinge vortrage, die momentan geschehen, dann antwortet er. Das ist nicht etwas, was die meisten Menschen tun würden. Die Handlung, alles vor Gott zu bringen und um seine Hilfe und sein Verständnis zu bitten, erfordert eine Einstellung der Demut. Gott möchte sehen, dass wir aufhören zu denken, dass wir schon bereits alles wüssten. Er möchte herausfinden, ob wir willens sind, auf ihn zu warten (Jakobus 4,10).

Wenn wir uns auf die Herbstfeste vorbereiten, mit was verbringen wir unsere Zeit? Welche Art von Gesinnung kultivieren wir jeden Tag in uns? Sind wir darauf fokussiert, unserer Beziehung zu Gott wachsen lassen zu wollen? Oder sind wir so vom Leben selbst „vereinnahmt“, dass wir uns überhaupt nicht um unseren geistlichen Zustand scheren und gedankenlos mit den Aufgaben und Prüfungen umgehen, die uns täglich belagern? Es ist die Einstellung, für die wir uns entscheiden. Wir wählen, wie nah wir Gott sein möchten. Gott wird Prüfungen in unserem Leben zulassen, um uns bis an den Punkt zu bringen, der uns zeigt, dass wir uns nicht länger nur auf uns selbst verlassen können. Er wird damit fortfahren, uns zu unterstützen und die Dinge aus unserem Leben zu entfernen, die uns davon abhalten, uns ihm zu nähern. Und er wird uns formen, bessern und heilen (1 Petrus 5,6).

Eines der schwierigsten Dinge, die ein Mensch erreichen kann, ist Freude zu finden in den Prüfungen, die ihm widerfahren. Jakobus 1,2-5 spricht davon, „freudig“  zu sein, wenn wir leiden. Um dies zu bewerkstelligen, müssen wir die richtige Einstellung und Gesinnung haben, und wir müssen den Glauben des Vaters und Jesu Christi in uns leben und wirken lassen. Sonst werden wir keine Freude finden. Statt frustriert, verärgert oder gar wütend über unsere Prüfungen zu sein, würde die korrekte Gesinnung darin bestehen, auf die Dinge zu achten, die wir aus dem Ganzen lernen könnten. Was ist das Leid, für das uns Gott als würdig erachtet (Hebräer 5,8)? Jakobus spricht ebenso davon, dass Prüfungen „Geduld“ oder besser „Durchhaltevermögen“ erzeugen. Durchhaltevermögen ist nicht etwas, was mal eben so herbei gezaubert wird! Christus sagt uns in Matthäus 24,13: „… wer aber bis ans Ende [beharrt], der wird selig.“

Es werden uns Situationen und Prüfungen begegnen, bei denen man meinen könnte, sie seien fast unmöglich zu überwinden, zu bewältigen oder zu ertragen. Aber wenn wir beginnen, Gott wirklich zu vertrauen; wenn wir beginnen, alle Dinge seiner Fürsorge anzuvertrauen, werden wir mehr und mehr die Wahrheit erkennen und erleben, dass Gott willens ist und darauf wartet, uns zu helfen. Paulus fasste dies in Römer 8,28-30 so zusammen: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind. Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; die er aber berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht hat, die hat er auch verherrlicht.“

Wir sollten uns alle die Zeit nehmen, wirklich darüber nachzudenken und zu beten, was es ist, was Gott einem jeden einzelnen in unserem Leben versucht zu zeigen. Er bereitet uns auf die Zeit vor, die vor uns liegt, der wir entgegensehen. Er bereitet uns darauf vor, ihm in allen Dingen nahe zu sein. Er bereitet uns darauf vor, Gottwesen in seiner Familie zu werden, sodass wir anderen helfen können, wenn ihre Zeit gekommen ist. Unser Potential liegt direkt vor uns. Und wenn wir nun ein wenig leiden müssen, um das größere Wohl zur Reife zu bringen, so sei es.

Wir beten für jeden einzelnen von Ihnen, dass Sie eine zutiefst erfüllende Festzeit im Herbst haben werden.

Mit vielen Gedanken an Sie und Liebe,

Ihr Bruder in Christus,

Kalon Mitchell

Ursprüngliche Übersetzung aus dem Englischen: Robert Kintzi