Verwirrung ist ihr Leitfaden

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Wenn man sich die tumultartigen und zerstörerischen Ereignisse des letzten Jahres ansieht, ist es sehr offensichtlich, dass Menschen, wenn sie sich nur von ihrer eigenen fleischlichen Natur leiten lassen, zu nichts anderem als zu verwirrten Bestien werden. Ob es die Zerstörung und Eroberung von Teilen unserer Städte oder die Erstürmung unserer Hauptstadt ist, diese Ereignisse zeigen eine Denkweise, die völlig losgelöst von Gott ist. Pöbel- oder Mitläufermentalität ist nicht nur eine abgedroschene Beschreibung von gesellschaftlichem Verhalten. Menschen verlieren oft ihren gesunden Menschenverstand, wenn sie sich von anderen beeinflussen und kontrollieren lassen. Und dieser Verlust der persönlichen Kontrolle beginnt immer damit, dass Menschen sich in Einstellungen oder Haltungen begeben, die zu Verwirrung führen. „Denn wo Neid und Selbstsucht ist, da ist Unordnung und jede böse Tat“ (Jakobus 3,16; Schlachter 2000).

Dieser fleischliche Charakterzug ist nicht nur bezeichnend für unsere Zeit.  Wie in der Apostelgeschichte beschrieben, wurde die gleiche Charakteristik gegen die frühen Nachfolger Christi eingesetzt. „Es erhob sich aber um diese Zeit eine nicht geringe Unruhe über den Weg. Denn einer mit Namen Demetrius, ein Silberschmied, machte silberne Tempel der Artemis und verschaffte den Handwerkern nicht geringen Gewinn. Diese und die Zuarbeiter dieses Handwerks versammelte er und sprach: Ihr Männer, ihr wisst, dass unser Wohlstand von diesem Gewerbe kommt; und ihr seht und hört, dass nicht allein in Ephesus, sondern auch fast in der ganzen Provinz Asia dieser Paulus viel Volk überredet und verführt, wenn er sagt: Was mit Händen gemacht ist, das sind keine Götter. Aber es droht nicht nur unser Gewerbe in Verruf zu geraten, sondern auch der Tempel der großen Göttin Artemis wird für nichts geachtet werden; und sie selbst, die verehrt wird in der ganzen Provinz Asia, ja auf dem ganzen Erdkreis, wird ihrer Hoheit beraubt“ (Apostelgeschichte 19,23-27; revidierte Lutherbibel 2017).

Als der Pöbel hereinstürmte, um die Apostel aufzuhalten, taten sie dies mit Verwirrung als ihrem Leitfaden. „Und die ganze Stadt geriet in Aufruhr; sie stürmten einmütig zum Theater und ergriffen Gaius und Aristarch aus Makedonien, die Gefährten des Paulus… Dort schrien die einen dies, die andern das, und die Versammlung war in Verwirrung, und die meisten wussten nicht, warum sie zusammengekommen waren“ (Apostelgeschichte 19,29.32).

Gesellschaftliches Chaos beginnt immer mit Täuschung und Verblendung gegenüber der Wahrheit. Egal wie gut die Argumentation des Menschen auch sein mag, alles, was nicht von Gott kommt, ist Verwirrung. Christus hat die Unterscheidung zwischen göttlicher und fleischlicher Gesinnung klar aufgezeigt. Als Christus von seinem Tod und seiner Auferstehung predigte, wurde Petrus bestürzt. „Und Petrus nahm ihn (Christus) beiseite und fing an, ihm zu wehren. Er aber wandte sich um, sah seine Jünger an und bedrohte Petrus und sprach: Geh hinter mich, du Satan! Denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist“ (Markus 8,32-33). Wie Christus durch seine Zurechtweisung an Petrus zeigte, gibt es für die Wahrheit keinen Mittelweg, sie ist absolut.

Es ist keine leichte Aufgabe, uns vom Chaos der Welt abzugrenzen, wenn wir von solchem Durcheinander umgeben sind. Aber genau das ist der Grund, warum wir von Gott berufen sind, Lichter zu sein. „Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens“ (1.Korinther 14,33). Wir müssen uns selbst festigen und in diesem einfachen und doch tiefgründigen Verständnis verwurzelt bleiben.

Verfasser: Robb Harris

Ursprüngliche Übersetzung: Robert Muhr