Mitgliederbrief – 15. Oktober 2021

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Liebe Mitglieder und Freunde,

Wir sind gerade von einem Fest zurückgekehrt, auf das sich die Mitglieder der Kirche Gottes das ganze Jahr über gefreut haben – ein Tag, an dem wir unseren Alltag ruhen lassen und gemeinsam in Frieden und Harmonie Gott anbeten konnten. Aber die Möglichkeit, diese Tage zu begehen, war nicht ganz unproblematisch, denn wir konnten sie nicht so feiern, wie wir es in früheren Zeiten getan hatten, ohne Einschränkungen und andere Komplikationen, mit denen wir zuvor nicht konfrontiert waren. Das hat sich bereits beim letzten Fest gezeigt. Die Welt, wie wir sie einst kannten, hat sich verändert, und es sieht nicht so aus, als würde sie besser werden oder zur „Normalität“ zurückkehren.

In meiner Predigt in Amerika am letzten großen Tag mit dem Titel „Right now“ („Genau jetzt“) habe ich erwähnt, dass wir alle Zeugen eines Wunders an diesem Fest geworden sind. Dass wir in der Lage waren, Gottes heilige Tage so zu begehen, wie wir es getan haben, unter verschiedenen Umständen und mit mannigfaltigen Herausforderungen, die wir durchmachen mussten, um es überhaupt zum Fest zu schaffen, und dass wir trotzdem das Privileg hatten, uns zu treffen, wird als ein Wunder betrachtet. Und doch gab es Geschwister unter uns, die aufgrund von Krankheit nicht am Fest teilnehmen konnten.

Wir haben viele Beispiele gehört und viele Gebetsbitten über die Prüfungen erhalten, die viele Geschwister in praktisch jeder kirchlichen Organisation innerhalb des Leibes Christi durchmachen mussten, um das Fest halten zu können, wie die Notwendigkeit von Impfungen für Reisen, Covid-Tests und anhaltende Probleme bei der Beantragung von Beurlaubungen von Schule und Arbeit, was für einige immer noch jedes Jahr ein Problem ist. Und jetzt kommt noch die Pandemie hinzu, die die Herausforderungen in einer Weise vergrößert, die wir wahrscheinlich nie für möglich gehalten hätten. Hier mussten und müssen wir wirklich alles in Gottes Hände legen.

Nun sind wir zurückgekehrt, und die Herausforderungen gehen weiter, vor allem für die Geschwister in den Vereinigten Staaten, Kanada, Australien und gewissen europäischen Ländern. Viele sind mit dem Covid-Virus und anderen Komplikationen zurückgekommen. Das Volk Gottes leidet. Aber Gott ist sich all dessen sehr bewusst, und er prüft uns weiterhin auf verschiedene Weise, um zu sehen, wie wir darauf reagieren. Dies spiegelt die Art und Weise wieder, wie seine Auserwählten in den Beispielen geprüft wurden, von denen wir in der Bibel lesen. Auch Jesus Christus hat genauso gelitten wie wir, und er weiß genau, was wir durchmachen. Petrus drückt es folgendermaßen aus: „Der Gott aller Gnade aber, der euch berufen hat zu seiner ewigen Herrlichkeit in Christus Jesus, der wird euch, die ihr eine kleine Zeit leidet, aufrichten, stärken, kräftigen, gründen“ (1 Petrus 5,10). Die Leiden, die wir durchmachen, sind nur vorübergehend, aber sie sind ein notwendiger Schritt, um das zu erreichen, wozu wir bestimmt sind.

Wir mögen uns fragen, warum diese Dinge geschehen, warum so viele in der Kirche Gottes über die Opfer hinaus betroffen sind, die wir bereits bringen mussten, um an dem Fest teilnehmen zu können, und warum wir nun nach unserer Rückkehr weiter leiden müssen. Die Antwort sollte ganz klar sein. Satan gibt nicht eher Ruhe, als bis er alles getan hat, was er konnte, um uns davon abzubringen weiterzumachen, bis zu dem Punkt, an dem wir unseren Antrieb und unseren Eifer verlieren könnten. Aber Satan kann nur tun, was Gott zulässt. Und während Satan versucht, uns zur Sünde zu verführen, erlaubt Gott, dass wir durch Prüfungen und Tests gehen, um uns zu bewähren—indem wir der Sünde widerstehen und sie überwinden. Wir haben eine Wahl zu treffen, und Gott möchte, dass wir die richtige Wahl treffen, indem wir auf ihn schauen und unseren Glauben und unser Vertrauen darauf setzen, dass er für alle unsere Bedürfnisse sorgt. Johannes gibt uns dieses Versprechen: „Und das ist die Zuversicht, die wir haben zu Gott: Wenn wir um etwas bitten nach seinem Willen, so hört er uns“ (1. Johannes 5,14). Wir müssen also weiterhin um sein Eingreifen beten.

Ich beendete meine Predigt am letzten großen Tag mit der Feststellung, dass dies KEINE Zeit zum Schlafen ist, KEINE Zeit, sich zurückzulehnen und zu entspannen, wenn es um unser geistiges Leben geht. Was jetzt in der Welt vor sich geht, ist erst der Anfang, und es ist frustrierend. Es wird noch frustrierender werden, und das ist genau das, was Satan will. Er will, dass wir zusammenbrechen. Er will uns entmutigen und zermürben, und er mag dazu politische und religiöse Führer dieser Welt benutzen, um das zu erreichen. In Daniel 7,25 lesen wir, dass das „kleine Horn“ „die Heiligen des Höchsten“ verfolgen [neue Lutherbibel 2009] oder vernichten [Lutherbibel 1984] wird. Das Wort für „verfolgen” oder „vernichten“ bedeutet wörtlich „abnutzen”, „verschleißen“ oder auch „zermürben“ und „sich erschöpfen“. Die Schlachter Bibel und die Elberfelder Bibel schreiben „aufreiben“. Das Wort beschreibt die allmähliche Abnutzung, so wie ein Kleidungsstück abgenutzt wird. Das ist Satans Strategie, indem er uns auf die eine oder andere Weise mit ständiger Belästigung und andauernder Verfolgung konfrontiert. Wir dürfen Satan nicht gewinnen lassen! Wir sind stärker als er, weil wir Gott auf unserer Seite haben. Gott versichert uns, dass wir Satan widerstehen und jedes Problem meistern können—mit Gottes Hilfe. Wir sollten für die baldige Wiederkunft Christi beten, um mit dem ganzen Wahnsinn endlich ein Ende zu machen. Aber wären wir bereit für seine Wiederkunft? Das ist eine Frage, die sich jeder für sich selbst stellen und beantworten muss, denn Gott wartet auch darauf, dass wir jetzt handeln, wie Paulus in Römer 13,11 sagt: „Und das tut, weil ihr die Zeit erkennt, nämlich dass die Stunde da ist, aufzustehen vom Schlaf; denn unser Heil ist jetzt näher als zu der Zeit, da wir gläubig wurden.“

Die Zeiten, in denen wir uns jetzt befinden, sollten ein Weckruf für das sein, was in nicht allzu ferner Zukunft auf uns zukommen wird, wenn sich die Prophezeiung vor unseren Augen entfaltet. Wir wissen nicht sicher, was das nächste Jahr bringen wird, wo oder ob wir in der Lage sein werden, Gottes Festtage gemeinsam als Kirche zu feiern, wie wir es bisher jedes Jahr getan haben. Bei dieser Ungewissheit können wir sicher sein, dass Gott sich dieser Situation sehr wohl bewusst ist und dass er mit uns ist und uns leitet, führt und lenkt, solange wir treu, sorgfältig und vertrauenswürdig bleiben, und solange wir voll und ganz mit seinem Plan für uns und seine Kirche übereinstimmen. Möge Gott mit UNS allen sein!

Im Dienste Gottes und mit christlicher Liebe,

Michael Link

Ursprüngliche Übersetzung aus dem Englischen: Robert Kintzi