Zum Wohle Aller

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Ich habe einmal einen Science-Fiction-Film gesehen, in dem die beiden Hauptdarsteller bereit waren, ihr Leben zu opfern, um eine technologische Bedrohung für den gesamten Planeten abzuwenden. Sie taten dies, ohne zu zögern, zum Wohle der Menschheit, die durch diese fortgeschrittene Maschinentechnologie bereits stark dezimiert war.

Vor etwa zweitausend Jahren sah sich ein Mann einer wütenden, von Satan inspirierten Menge gegenüber, die seine Kreuzigung forderte, obwohl er nichts Unrechtes getan hatte. Er schrie nicht, um seine Unschuld zu beteuern, er jammerte nicht und beklagte sich nicht, sondern er nahm alles gelassen hin, weil er wusste, dass sein Leiden und sein Tod vorherbestimmt und für das höchste Gut der Menschheit notwendig waren. Dieser Mensch war Jesus Christus. Er wurde abgelehnt, verfolgt, verspottet, verhöhnt, angespuckt, geschlagen, gegeißelt, gekreuzigt und schließlich durch den Speer eines römischen Soldaten getötet, der seine Seite durchbohrte– wobei er wohl wusste, dass all dies lange vor seinem Tod prophezeit worden war.

Warum würde er dies tun, wo er doch nichts Unrechtes getan hatte und angesichts der ihm vorgeworfenen Anklagen völlig schuldlos war?

Er tat es zum Wohle der Menschheit, auch wenn die Welt damals die Tragweite und die Bedeutung seines Opfers genauso wenig verstand, wie es heute der Fall ist. Er tat es, damit der Mensch letztlich seine Bestimmung erfüllen könnte, ein Gottwesen zu werden—um durch sein Blut die Erlösung für die Menschheit zu ermöglichen; ein Opfer, das in der damaligen Zeit wie auch heute keineswegs gewürdigt wurde und wird.

Er erlangte seine Vollkommenheit als Mensch durch das, was er erlitt—er lernte, wie er angesichts von Prüfungen gehorsam bleiben konnte. Nicht, dass er jemals ungehorsam gewesen wäre; jedoch musste er erfahren, was es bedeutet, ein Mensch zu sein und nicht zu sündigen. Als Geistwesen und zweites Mitglied der Gottfamilie musste er nie durch diese Art von körperlichen Leiden gehen, um Gehorsam zu „erlernen“.

Als Mensch hat er uns ein perfektes Beispiel gegeben und uns eine wichtige Lektion erteilt; nämlich, dass wir durch Prüfungen und Leiden vollkommen werden. Wenn Sie sich einen Silberbarren betrachten, dann werden Sie feststellen, dass 99,9999 % eingestanzt sind. Dies bedeutet, dass beinahe alle Verunreinigungen entfernt wurden. Das Silbererz wird zunächst eingeschmolzen, und die Schlacke, d. h. die Unreinheiten, die sich darin befinden, kommen an die Oberfläche und werden abgeschöpft. Dieser Vorgang muss mehrmals wiederholt werden, um schließlich die Reinheit von 99,9999 % zu erreichen.

In Psalm 66,10 heißt es eindeutig: „Du, o Gott, hast uns geprüft, du hast uns geläutert wie Silber im Schmelzofen“ (Hoffnung für Alle).

Unsere Prüfungen, die Leiden, denen wir ausgesetzt sind, läutern uns auf dem Weg zur Vollkommenheit, so dass wir unsterbliche Gottwesen in der Gottfamilie werden können. Außerdem werden wir eine goldene Krone erhalten, denn aus Gold ist die vollkommenste Auszeichnung in der physischen Existenz gefertigt—die Goldmedaille. Wir werden den Goldstandard erreichen, und wir werden ebenfalls ein weißes Gewand erhalten. Dieses symbolisiert die Rechtschaffenheit oder unsere rechtschaffenen Taten, denn zu dem Zeitpunkt werden wir vor unserem Gott perfekt und vollkommen rechtschaffen sein.

Ich weiß, dass Prüfungen nicht leicht sind, und einige von uns haben seit dem Laubhüttenfest ziemlich schwere Prüfungen durchgemacht; wenn man sie aber als Vervollkommnung auf dem Weg zu einem Gottwesen betrachtet, so sind sie leichter zu ertragen.

Paulus versichert uns, dass „die Leiden der jetzigen Zeit nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns geoffenbart werden soll“ (Römer 8,18; Schlachterbibel)—der Erlösung und dem Eingang in das kommende Reich Gottes. Lassen wir uns also von den Prüfungen nicht negativ beeinflussen, sondern freuen wir uns vielmehr darauf, im Reich Gottes zu sein, denn die gegenwärtigen Prüfungen und Leiden bereiten uns darauf vor, Gottwesen zu werden.

Verfasser: Rene Messier

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger