Die Ausübung von Freundlichkeit

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Der Krieg in der Ukraine bringt, wie so viele andere Konflikte auch, grausame und unmenschliche Dinge ans Licht. Berichte in den Nachrichten beginnen mit einer Warnung: „Was Sie gleich sehen werden, könnte für Sie verstörend sein!“ 

Es hat den Anschein, Menschen lassen sich nur allzu leicht dazu verleiten, in ein anderes Land einzufallen und dort gnadenlos zu morden. Das menschliche Mitgefühl hat scheinbar ausgedient. Doch selbst angesichts der sinnlosen Zerstörung, die in der Ukraine stattfindet, tritt eine unglaubliche gütige Freundlichkeit zutage, und zwar in der Art und Weise, wie andere Nationen, vor allem Polen – gemeinsam mit Rumänien, Moldawien, Ungarn, der Slowakei und Deutschland – ukrainische Flüchtlinge aufgenommen haben, deren Zahl in die Millionen geht!

Die Ausübung von Freundlichkeit, Güte und Erbarmen scheint jedoch die Ausnahme zu sein. Es ist nahezu unerträglich geworden, die aktuellen Nachrichten in den so genannten demokratischen Ländern zu verfolgen, denn was wir dort zu sehen bekommen, sind oftmals schreckliche Beispiele grausamer Brutalität. Nur gelegentlich gibt es Berichte, die Freundlichkeit, Mitgefühl oder Liebe zu unseren Mitmenschen zeigen.

All dies sollte für uns Anlass sein, uns einer Selbstprüfung zu unterziehen. Leuchten oder scheinen wir, die wir wahre Christen sind, als „Lichter in der Welt“ (Philipper 2,15)? Eine Möglichkeit dafür ist, Freundlichkeit zu zeigen, wenn sich uns die Gelegenheit dazu bietet.

Im Kreise unserer Familien (einschließlich unserer Kirchenfamilie) ist Freundlichkeit in dieser Hinsicht unbedingt erforderlich.

Den Ehemännern wird gesagt: „… liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat und hat sich selbst für sie dahingegeben“ (Epheser 5,25). Für die Ehefrauen heißt es: „Ihr Frauen, ordnet euch euren Männern unter, wie sich’s gebührt in dem Herrn“ (Kolosser 3,18). Den Kindern wird gesagt: „Ihr Kinder, seid gehorsam euren Eltern in dem Herrn; denn das ist recht“ (Epheser 6,1). Und die Geschwister werden ermahnt: „Die brüderliche Liebe untereinander sei herzlich. Einer komme dem andern mit Ehrerbietung zuvor“ (Römer 12,10).

Wie ist es um unser Familienleben bestellt? Sind die Ehemänner freundlich gegenüber ihren Frauen und Kindern? Behandeln die Ehefrauen ihre Männer und Kinder mit Freundlichkeit? Sind die Kinder freundlich zu ihren Eltern? Erweisen wir unseren Brüdern und Schwestern Freundlichkeit?

Betrachten wir schließlich die Ausübung von Freundlichkeit, wie sie im folgenden Zusammenhang dargestellt wird:

„So zieht nun an als die Auserwählten Gottes, als die Heiligen und Geliebten, herzliches Erbarmen, Freundlichkeit, Demut, Sanftmut, Geduld; und ertrage einer den andern und vergebt euch untereinander, wenn jemand Klage hat gegen den andern; wie der Herr euch vergeben hat, so vergebt auch ihr! Über alles aber zieht an die Liebe, die da ist das Band der Vollkommenheit“ (Kolosser 3,12-14).

Verfasser: Dave Harris

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger