Mitgliederbrief – 14. März 2023

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Liebe Mitglieder und Freunde, 

wir leben heute in einer Welt, die einem ständigen Wandel unterworfen ist. Was vor zwanzig Jahren als normal angesehen wurde, unterscheidet sich sehr von dem, was heute „normal“ ist. Und die Medien sind eine sehr mächtige Kraft, um diese Veränderungen als normalen Teil des Lebens zu akzeptieren. 

Hier in Australien haben wir gerade die WorldPride-Veranstaltung in Sydney erlebt, einschließlich der Mardi Gras-Parade. Sie waren ständig in den Nachrichten zu sehen, und viele Interviews mit den Teilnehmern wurden zur besten Sendezeit ausgestrahlt. Das Ziel der WorldPride-Veranstaltung bestand darin, dass sie als alternative, aber völlig akzeptable Lebensweise angesehen wird. In der Tat werden diejenigen, die sie nicht akzeptieren, heftig kritisiert.

Für Christen stellt sich die Frage, woher wir wissen, was richtig und was wahr ist, und, was noch wichtiger ist, was Gott von dem hält, was wir um uns herum sehen. 

Die Wahrheit ist ein Thema, das über vierhundertfünfzig Mal in der Bibel erwähnt wird, im Alten und im Neuen Testament, und ihre Bedeutung wird uns offenbart. 

Als Mose zum zweiten Mal auf dem Berg war, rief der Herr seinen Namen aus, und dieser Name beinhaltete „reich an Gnade und Wahrheit“ (siehe 2.Mose 34,6 in der New King James Bible, vgl. auch die Anmerkung in der Elberfelder Bibel). Gott ist reich an Wahrheit; das ist ein Teil seines Charakters.

Es gibt so viele Aussagen, in denen die Wahrheit auf Gott bezogen wird, besonders in den Psalmen. „Und des HERRN Wort ist wahrhaftig“ (siehe Psalm 33,4). Seine Wahrheit ist so groß, dass wir lesen: „Denn deine Güte reicht, so weit der Himmel ist, und deine Wahrheit, so weit die Wolken gehen“ (siehe Psalm 57,11) und „seine Wahrheit [währt] für und für“ (siehe Psalm 100,5). Psalm 119,142 offenbart, dass Gottes Gesetz Wahrheit ist, und in Psalm 119,151 heißt es: „…alle deine Gebote sind Wahrheit.“

Eine der Aussagen, die Jesus Christus über die Wahrheit gemacht hat, steht in Johannes 14,6 als Antwort auf eine Frage von Thomas. „Jesus spricht zu ihm: ‚Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.‘“ Wir sehen, dass Jesus „die Wahrheit“ sagte, nicht nur „Wahrheit“. Das steht so in allen Versionen, auch im griechischen Original, und zeigt uns, dass Jesus definiert, was Wahrheit ist. Er ist die Wahrheit und alles, was er tut und sagt, ist Wahrheit.

Um auf die Einleitung zurückzukommen: Woher wissen wir, ob die Veränderungen in der modernen Gesellschaft richtig oder falsch sind? Woher wissen wir, was Gott über sie denkt? Um das zu erkennen, müssen wir sie mit den Werken Gottes vergleichen, die in der Wahrheit getan werden, mit dem Gesetz Gottes, das Wahrheit ist, und mit den Geboten Gottes, die ebenfalls Wahrheit sind. 

Aber wir müssen mehr als nur Wissen über die Wahrheit haben; wir müssen sie lieben, an ihr festhalten und sie niemals loslassen. In 2.Thessalonicher 2,9-11 wird davor gewarnt, die Wahrheit nur zu kennen, ohne sie zu lieben. „Der Böse [oder der Gesetzlose] aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden, weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, dass sie gerettet würden. Darum“—weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben—„sendet ihnen Gott die Macht der Verführung, so dass sie der Lüge glauben…“ In diesem Fall wird Liebe mit dem griechischen Wort agape übersetzt, das die Liebe bezeichnet, die Gott uns durch seinen Heiligen Geist schenkt (siehe Römer 5,5).

Das zeigt uns, wie wichtig es ist, die Wahrheit zu lieben, damit wir, wenn die Täuschung kommt, was sicherlich der Fall sein wird und sogar gegenwärtig der Fall ist, sei es die moralische Täuschung in der Welt oder die religiöse Täuschung, diese Täuschung mit der Wahrheit Gottes vergleichen und sie zurückweisen können. Wenn wir die Wahrheit nur kennen, aber nicht lieben, ist es leicht, sie loszulassen und der Welt oder dem kommenden falschen religiösen Führer zu folgen und deshalb unterzugehen. 

Wenn man etwas liebt, hält man es fest. Je mehr wir die Wahrheit lieben, desto stärker werden wir an ihr festhalten. 

Interessanterweise ist der erste Teil der Waffenrüstung Gottes, die wir zum Kampf gegen Satan und seine Dämonen brauchen, die Wahrheit, mit der wir „umgürtet“ sein müssen (siehe Epheser 6,14; Schlachterbibel). Und nicht nur das: Der Apostel Paulus wies die Philipper an, über bestimmte positive Dinge nachzudenken, und zwar in erster Linie über die Dinge, die wahrhaftig sind (vgl. Philipper 4,8).

Schon die erste Warnung, die Jesus am Ölberg aussprach, lautete, sich nicht täuschen zu lassen, insbesondere nicht von falschen „Heilsbringern“ und falschen Propheten. Mit anderen Worten: Haltet an der Wahrheit fest, damit ihr erkennt, was verführerisch ist und was ihr ablehnen müsst. 

Wir können auch lesen, was dem letzten überlebenden Apostel, Johannes, seine größte Freude bereitete. In 3.Johannes 4 heißt es: „Ich habe keine größere Freude als die, zu hören, dass meine Kinder in der Wahrheit leben.“ Seine Kinder waren diejenigen, die er selbst oder durch die Prediger, die er ausgebildet hatte, den Weg Gottes gelehrt hatte. 

Als ich eine frühere Gemeinde besuchte, hatten viele Menschen nach außen hin die Wahrheit. Sie hielten den Sabbat und die heiligen Tage ein, vermieden unreine Speisen und schienen voll und ganz Teil der Gemeinde zu sein. Sie mögen dies jahrzehntelang getan haben. Aber als falsche Lehren eingeführt wurden, nahmen viele diese falschen Lehren begierig an und gingen sofort daran, unreines Fleisch zu essen, hörten auf, den Zehnten zu zahlen, usw. Sie haben die Wahrheit nicht geliebt und sind schließlich von der Kirche abgefallen.

Christus ermahnte seine Jünger in Johannes 8,32: „…und [ihr] werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen.“ Das heißt, frei von Täuschung und letztlich frei vom zweiten Tod. Stattdessen werden sie für immer in Gottes Reich sein; vorausgesetzt, sie lieben und leben nach der Wahrheit—Gottes Wahrheit. 

Denken Sie daran, was Christus in seinem Gebet in Johannes 17,17 sagte: „Heilige sie in der Wahrheit; dein Wort ist die Wahrheit.“ Es ist in Gottes Wort, der Bibel, wo wir die Wahrheit finden, damit wir der Täuschung entgehen können, mit der uns diese Welt und Satan verführen und zerstören wollen. 

Mit viel Liebe und Sorge, Ihr Bruder im Dienst Christi, 

Paul Niehoff (Australien)

Ursprüngliche Übersetzung aus dem Englischen: Robert Indlekofer