Seien Sie willens, anderen zu vergeben!

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Der Apostel Paulus schreibt: „Ist’s möglich, soviel an euch liegt, so habt mit allen Menschen Frieden“ (Römer 12,18). Einer der Wege, wie wir „mit allen Menschen Frieden“ haben können, besteht darin, anderen Menschen gegenüber keinen Groll zu hegen.

Als christliche Botschafter tragen wir Gott gegenüber eine große Verantwortung, und die Bereitschaft zur Vergebung ist ein zentraler Bestandteil unserer Rolle.  Lesen wir, was Christus in dieser Hinsicht gelehrt hat:

„Denn wenn ihr den Menschen ihre Übertretungen vergebt, wird euch euer himmlischer Vater auch vergeben! Wenn ihr aber den Menschen nicht vergebt, vergibt euch euer himmlischer Vater auch nicht eure Übertretungen!“ (Matthäus 6,14-15; Abraham Meister NT 1989).

Wir alle haben bereits Menschen erlebt, die von tiefem Groll erfüllt sind und manchmal jahrelang an ihren verbitterten Gefühlen festhalten.  Ein solcher Geisteszustand ist erdrückend und gefährlich, denn er kann wie ein Krebsgeschwür wuchern und den rechtschaffenen Charakter verdrängen. Bestehende Feindseligkeit zwischen Menschen wächst nicht selten, weil keinerlei Schritte unternommen werden, um die Streitigkeiten umgehend beizulegen. Jesus gab den Mitgliedern seiner Kirche die folgende Ermahnung für den Umgang mit Verfehlungen untereinander, aber das Prinzip lässt sich ganz allgemein anwenden:

„Sündigt aber dein Bruder an dir, so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm allein. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen“ (Matthäus 18,15).

Worin besteht nun die Verantwortung, jemand zu sein, der willens ist zu vergeben?  Im obigen Beispiel mussten offensichtlich sowohl der Betroffene als auch der Verursacher das Problem gemeinsam aus der Welt schaffen.  Auf diese Weise wird auch das Gleichnis vom verlorenen Sohn dargestellt; bemerken Sie jedoch, wie bereitwillig der Vater die Rückkehr seines reumütigen Sohnes aufnimmt:

„Er machte sich auf den Weg und ging zurück zu seinem Vater. Der erkannte ihn schon von weitem. Voller Mitleid lief er ihm entgegen, fiel ihm um den Hals und küsste ihn“ (Lukas 15,20; Hoffnung für Alle).

Wenn es unser Bestreben ist, in gottgefälliger Weise unsere Vergebungsbereitschaft zu zeigen, dann sollten wir es anderen, mit denen wir Probleme haben mögen, nicht unnötig schwer machen, auf uns zuzugehen. Vielmehr müssen wir uns daran erinnern, wie bereitwillig Gott uns immer wieder aufnimmt, wenn wir vor ihn treten und um Vergebung unserer Sünden bitten, denn genau das ist es, was er verspricht: „So fern der Morgen ist vom Abend, lässt er unsre Übertretungen von uns sein“ (Psalm 103,12).

Das Passa naht, und wir sind aufgefordert, uns vorher sorgsam zu prüfen (1.Korinther 11,28).  Eine Möglichkeit, dies zu tun, besteht darin, zu erkunden, wie erfolgreich wir sind, anderen zu vergeben. Sind wir in der Lage und gewillt, zu vergeben—sowohl bei den kleinsten als auch den größten Verfehlungen, denen wir uns gegenübersehen?

Aufgrund des vollkommenen und selbstlosen Opfers Jesu Christi für uns haben wir bei Gott Vergebung gefunden und werden sie auch weiterhin finden.

Seien Sie wie Gott der Vater und Jesus Christus—seien Sie willens, anderen zu vergeben.

Verfasser: Dave Harris

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger