Gott dienen mit einem willigen Geist

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Was für eine Haltung erwartet Gott von uns, wenn wir uns in seinem Werk engagieren? Und zu seinem Werk gehören natürlich hin und wieder Opfer sowie weitere Handlungen. Wir wissen, dass Gott einen fröhlichen Geber lieb hat; eine Tatsache, an die wir regelmäßig im Hinblick auf unsere Opfergaben zu den jährlichen Heiligen Tagen erinnert werden (siehe 2.Korinther 9,7).

In den Schriften des Alten Testaments wurde der Begriff „willig“ im Zusammenhang mit der Errichtung der Stiftshütte für die Opfergaben verwendet, welche die Menschen für den Bau darbrachten. In der New King James Bible wird der Begriff „willig“ oder „freiwillig“ ganze fünfmal in 2.Mose 35 verwendet, was deutlich macht, wie wichtig dieses Attribut für Gott ist. Die erste Erwähnung findet sich in 2.Mose 35,5, wo wir lesen: „Nehmt von dem, was ihr habt, ein Hebopfer für den HERRN, sodass jeder das Hebopfer für den HERRN mit willigem Herzen bringe: Gold, Silber, Kupfer…“ (Neue Lutherbibel 2009). Die Lutherbibel 1984 schreibt hier „freiwillig.“ Die zugrundeliegende Bedeutung des Begriffes „willig“ in diesem Kapitel ist „großzügig, von innen heraus, freiwillig, reichlich“ – allesamt Haltungen, die Gott sich von uns wünscht, wenn wir ihm dienen.

Viel später, als König David seinen Sohn anleitete, der zukünftige König zu sein und Gott zu dienen, verwendete er in 1.Chronik 28,9 die Ausdrücke „mit ganzem Herzen“ und „mit williger Seele.“ In diesem Fall ist „willig“ die Übersetzung eines anderen hebräischen Wortes, das „sich freuen, Lust haben, Gefallen finden“ bedeutet. Mit anderen Worten: Freude daran, Gott zu dienen und sein Volk in richtiger Weise zu regieren.

Kurz bevor Salomo mit dem Bau des Tempels in Jerusalem begann, lesen wir in 1.Chronik 29,6: „Da waren die Häupter der Sippen, die Fürsten der Stämme Israels, die Obersten über tausend und über hundert und die Vorsteher über des Königs Besitzungen willig“, reichlich Material für den Bau des Tempels bereitzustellten, so wie es auch König David getan hatte.

Das Neue Testament gibt uns ein interessantes Beispiel für einen Mann, der Gott mit einem willigen Geist diente, und das war Kornelius. „Der war fromm und gottesfürchtig mit seinem ganzen Haus und gab dem Volk viele Almosen und betete immer zu Gott“ (Apostelgeschichte 10,2). Allen Gutes zu tun, besonders aber den Hausgenossen des Glaubens, wann immer wir Gelegenheit haben, wird in Galater 6,10 erwähnt. Dazu gehört ebenfalls, dass wir großzügig oder bereitwillig Almosen oder wohltätige Gaben geben. Bemerkenswert an dem Bericht über den Besuch des Engels bei Kornelius ist ebenfalls, dass der Engel die Gebete des Kornelius den Almosen voranstellt, derer Gott gedacht hat (siehe Apostelgeschichte 10,4 und Apostelgeschichte 10,31). So denkt also Gott an beides, aber Gott stellt hier die Gebete an die erste Stelle, während er in Apostelgeschichte 10,2 die Almosen an die erste Stelle setzt. Beides ist wichtig für Gott.

Natürlich gibt es auch Warnungen, wenn wir Gott nicht bereitwillig dienen. Jeremia 48 sagt uns, dass Gott ein Heer gebraucht (möglicherweise die Chaldäer, je nachdem, auf welchen Kommentar man sich bezieht), um das alte Moab wegen seiner Einstellung und seines Verhaltens zu vernichten. (Wir wissen natürlich, dass diese gesamte Passage hauptsächlich eine Prophezeiung für die „letzte Zeit“ ist, vergleichen Sie Jeremia 48,47). In Jeremia 48,10 lesen wir: „Verflucht sei, wer des HERRN Werk lässig tut; verflucht sei, wer sein Schwert aufhält, dass es nicht Blut vergießt!“ Die New King James Bible schreibt hier “betrügerisch“.

Das Neue Testament nennt uns Beispiele von Menschen, die Gottes Werk betrügerisch oder nachlässig tun.

Schon früh in der neutestamentlichen Kirche versuchte ein Ehepaar, die Apostel und die Kirche zu täuschen. Hananias und Saphira behaupteten, ihre Gabe sei der volle Erlös dessen, was sie verkauft hatten, obwohl es nur ein Teil davon war. Sie überhöhten ihre Gabe – möglicherweise, um größeres Lob zu erhalten. Lesen Sie dazu Apostelgeschichte 5,1-2. Gott inspirierte Petrus, den Betrug zu durchschauen, und das Ergebnis war, dass Gott sowohl den Mann als auch seine Frau tötete, weil sie den heiligen Geist belogen hatten.

Im Brief an die Gemeinde in Laodizea in Offenbarung 3,14-22 verurteilt Gott die Laodizäer, weil sie nicht eifrig waren. Sie meinten, sie seien reich, hätten sich Wohlstand erworben und bräuchten nichts, während Gott ihnen sagte, dass sie elend und jämmerlich seien, arm, blind und bloß. Weil sie selbstzufrieden und in ihrem Leben nicht eifrig waren, auch nicht in Bezug auf ihre Notwendigkeit, zu bereuen und zu überwinden, verrichteten sie das Wenige, was sie an Gottes Werk überhaupt ausführten, nur nachlässig oder mit achtloser Hand. Wegen dieser Haltung wollte Gott sie aus seinem Mund ausspeien.

Anhand dieser Beispiele sehen wir also, dass wir, ganz gleich, ob wir einen großen oder einen kleinen Anteil an Gottes Werk haben, unseren Teil bereitwillig und voller Eifer erfüllen müssen, nicht nachlässig oder mit betrügerischer Absicht. Wenn wir auf richtige Weise handeln, dann wird Gott wohlgefällig an uns denken.

Verfasser: Paul Niehoff (Australien)

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger