Mitgliederbrief – 18. Januar 2024

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Liebe Geschwister,

Die Kirche des Ewigen Gottes und ihre internationalen Mitgliedsorganisationen haben den Auftrag, der Welt das Evangelium als Zeugnis zu verkünden und die Herde zu weiden (vgl. Markus 16,15; Johannes 21,16; Apostelgeschichte 20,25-28). Dieser Auftrag bildet die Grundlage für unsere Entscheidungen, wie wir die Ressourcen einsetzen, mit denen Gott uns gesegnet hat. Wir wissen, dass wir vor Gott Rechenschaft darüber ablegen müssen, wie wir die finanziellen Mittel, die er uns durch Zehnten und Opfergaben zur Verfügung stellt, und die Talente unseres Mitarbeiterteams einsetzen. Wir nehmen diese Rechenschaftspflicht zur Erfüllung des Auftrags sehr ernst.

Während unserer jährlichen Konferenzen und monatlichen Treffen diskutieren wir diese Angelegenheiten und beten stets um Gottes Führung in unseren Bemühungen. Im Sommer 2022 haben wir beschlossen, einen Teil unserer Ressourcen für Werbekampagnen zu verwenden, um einige unserer Broschüren kostenlos anzubieten. Unser Ziel ist es, durch diese Werbung bekannter zu werden, um besser gerüstet zu sein, das Evangelium einem breiteren Publikum zu predigen. Auf diese Weise können wir unsere Broschüren interessierten Lesern zur Verfügung stellen und so unseren Auftrag erfüllen, der Welt die gute Nachricht als Zeugnis zu verkünden und die Herde zu weiden. Für jeden Außenstehenden mit einer weltlichen Perspektive ergibt diese Strategie keinen Sinn. Wir geben Geld für Werbung aus, um Broschüren kostenlos zu verteilen, ohne dafür irgendeine finanzielle Gegenleistung zu verlangen. Für die Welt sieht das so aus, als ob wir unser Geld wegwerfen würden. Aber wir glauben, dass Gott das ganz anders sieht und uns befiehlt, das, was wir selbst empfangen haben, kostenlos zu geben. Wir haben die Verantwortung, die frohe Botschaft vom Reich Gottes weiterzugeben, und wenn wir unsere Ressourcen auf diese Weise einsetzen, ist das eine Investition, die sich auf ewig auszahlen wird.

Seit Beginn unserer bescheidenen Werbekampagne haben wir mehr als 3.000 Exemplare der Broschüre „The Fall and Rise of the Jewish People“ („Fall und Aufstieg des jüdischen Volkes“) an diejenigen verschickt, die sie angefordert haben, so dass wir diese Broschüre dreimal nachdrucken mussten. Auch unsere deutsche Broschüre über „Die Zehn Gebote„, die wir im deutschsprachigen Raum anbieten, mussten wir zweimal nachdrucken. Je nach Blickwinkel mag dies beeindruckend groß oder lächerlich klein erscheinen. Größere Kirchen haben in der Vergangenheit und in der Gegenwart ein viel stärkeres Echo hervorgerufen. Vor vierzig Jahren erreichte die von der Worldwide Church of God herausgegebene Zeitschrift „The Plain Truth“ beispielsweise Millionen von monatlichen Abonnenten. Wenn wir jedoch bedenken, wie viele Broschürenanfragen unsere Kirche vor unseren jüngsten Werbekampagnen erhielt, ist dies eine enorme Verbesserung. Während der Schwerpunkt unserer Werbekampagnen auf dem Versand physischer Broschüren liegt, sind alle unsere Broschüren – fast sechzig in englischer Sprache – digital auf unseren Websites in fast jedem Land der Welt frei erhältlich. Es sollte klar sein, dass wir einen optimistischen Standpunkt einnehmen, da wir wissen, dass wir den Tag der kleinen Dinge nicht verachten sollen (vgl. Sacharja 4,10).

Natürlich wäre es ermutigend, wenn mehr Menschen aus der Welt herausgerufen würden, die Broschüren lesen, die wir verschicken, und mit tieferen Fragen auf ihrem Weg zur Bekehrung weitergehen würden. Wir wissen jedoch, dass es nicht unsere Aufgabe ist, Menschen zu bekehren, sondern dass Gott, der Vater, diese Berufung vornimmt (vgl. Johannes 6,44). Wir halten daran fest, dass es unsere Aufgabe ist, der Welt als ZEUGNIS eine warnende Botschaft zu verkünden, auch durch unsere Literatur und unsere Video- und Audiobotschaften, und Material für das geistliche Wachstum derer bereitzustellen, die Gott ruft. Der Maßstab für unseren Erfolg in diesem Zeitalter ist daher, wie effizient wir unsere bescheidenen Mittel einsetzen, um die Welt vor drohendem Unheil zu warnen und Sie, unsere Geschwister, zu erbauen und das Evangelium denen mitzuteilen, die Augen haben, um zu sehen und Ohren, um zu hören. Wie Salomo uns ermutigt: „Lass dein Brot über das Wasser fahren; denn du wirst es finden nach langer Zeit.“ (Prediger 11,1). Wir veröffentlichen unsere Broschüren, eine breite Palette anderer schriftlicher Materialien und Videos in dem Bewusstsein, dass es in erster Linie wichtig ist, das Wort Gottes weiterzugeben, und dass wir uns nicht zu sehr darum kümmern, wie es sich auszahlt.

Bisher habe ich über unsere Werbekampagnen geschrieben, für die es gut wäre, mehr und tiefere Reaktionen zu erhalten. Aber es ist auch ganz natürlich, dass wir uns als Mitglieder mehr von der Kirche erhoffen. Tatsache ist, dass wir eine in alle Winde verstreute Gruppe sind! Das macht es in vielen Fällen unpraktisch, sich persönlich zu treffen, es sei denn, man reist, um sich zum Laubhüttenfest oder anderen heiligen Tagen zu versammeln. Hinzu kommt, dass die meisten unserer Prediger und Mitarbeiter einer Tagesbeschäftigung nachgehen, was die für das Werk der Kirche zur Verfügung stehende Zeit einschränkt. Gleichzeitig hat Gott es uns von Anfang an finanziell ermöglicht, Prediger und Mitarbeiter einzustellen, ohne die wir die Arbeit, die wir tun, einfach nicht tun könnten. Dennoch würde eine Aufzählung all dieser Zwänge, denen wir uns gegenübersehen, den Sinn meiner Ausführungen schmälern, da sie wie eine Reihe von Ausreden klingen würde.

Es geht darum, dass wir – als Kirche und als Geschwister- nicht groß und mächtig sind. Vielmehr haben wir eine kleine Kraft (vgl. Offenbarung 3,8). Ein wenig Stärke zu haben ist etwas anderes als schwach und machtlos zu sein. Ein wenig Stärke zu haben bedeutet, dass unsere Grenzen uns davor bewahren, zu bequem und selbstgefällig zu werden. Wir haben genug Kraft – vielleicht gerade genug, um an der Wahrheit festzuhalten, dem Teufel zu widerstehen und bis zum Ende auszuharren. Der Vorteil, nur wenig Kraft zu haben, besteht darin, dass wir uns auf die grenzenlose Kraft Gottes verlassen müssen, um unsere Kämpfe zu bestehen, weil wir selbst nicht genug Kraft haben. Wir mögen auf mehr hoffen, aber wenn wir bedenken, was wir haben, können wir sehen, wie kraftvoll Gott uns unterstützt, auch wenn das nicht immer auf physische Weise geschehen mag. Glücklicherweise haben wir ein solides finanzielles Fundament, und wir haben ganz sicher kein Geld ausgegeben, das wir nicht haben, indem wir uns Geld geliehen oder Schulden gemacht haben, und wir werden das auch nie tun.

Wenn das Ende dieses Zeitalters naht, werden Entmutigung und Enttäuschung unerbittlich darum wetteifern, unsere Herzen von Gott wegzureißen. Aber wir dürfen uns diesen Angriffen nicht beugen. Wir müssen weiterhin die Ressourcen und die begrenzte Kraft, die wir als Kirche und als Einzelne haben, nutzen, um durchzuhalten.

„Lasst uns aber Gutes tun und nicht müde werden; denn zu seiner Zeit werden wir auch ernten, wenn wir nicht nachlassen. Darum, solange wir noch Zeit haben, lasst uns Gutes tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen“ (Galater 6,9-10). 

Im Dienst Christi,

Eric Rank

Ursprüngliche Übersetzung aus dem Englischen: Robert Indlekofer