Was ist Wahrheit?

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Als Jesus vor Pilatus stand, sagte er, dass er dazu geboren und in die Welt gekommen war, um die Wahrheit zu bezeugen, und dass jeder, der aus der Wahrheit ist, seine Stimme hört. Pilatus stellte daraufhin sarkastisch eine Frage, ohne eine Antwort zu erwarten: „Was ist Wahrheit?“ (Vergleichen Sie Johannes 18,37-38.)

Das ist tatsächlich eine sehr gute Frage. Was ist Wahrheit? Wie können wir sicher sein, dass das, was wir wissen, die Wahrheit ist? Woher kommt die Wahrheit? Wie sollen wir mit der Wahrheit umgehen?

Für Pilatus hing die Wahrheit davon ab, was gerade politisch zweckmäßig war. Was ihm die Gunst derer einbrachte, denen er gefallen wollte.

Selbst für Historiker variiert die Wahrheit oder wird mit einer gewissen Färbung versehen; je nachdem, wer die Aufzeichnung historischer Ereignisse in Auftrag gegeben hat. Wenn ein Geschichtsbuch den damaligen König in einem schlechten Licht darstellt, dann wäre der Historiker möglicherweise nicht lange genug am Leben gewesen, um die Veröffentlichung seines Buches zu erleben.

Was ist also Wahrheit? Ich habe eine Reihe von Definitionen gefunden, von denen ich einige zitieren möchte:

• Der wahre oder tatsächliche Zustand einer Sache

• Übereinstimmung mit den Tatsachen

• Eine überprüfte oder unbestreitbare Tatsache oder Realität

• Ehrlichkeit, Integrität

• Genauigkeit

• Übereinstimmung mit einem Maßstab oder Original.

Diese letzte Definition ist sehr nützlich und wird später noch behandelt.

Woher wissen wir, dass wir im Besitz der Wahrheit sind, wenn doch viele Religionen behaupten, sie hätten „die Wahrheit”, und ihre „Wahrheit” sich von dem unterscheidet, was wir glauben? Liegt es an unserer überlegenen Intelligenz? Sind wir so klug, dass wir den Weg zur Wahrheit logisch erschließen können?

Wenn ich an die Mitglieder der Kirche denke, mich selbst eingeschlossen, dann sehe ich Menschen, die irren können, Menschen, die Fehler machen, Menschen, die menschlich sind und denen Fehler unterlaufen können. Wir sind nicht die intelligentesten Menschen der Welt, und Gott sagt uns ja auch, dass „nicht viele Weise nach dem Fleisch” berufen sind (vergleichen Sie 1.Korinther 1,26). Es ist also nicht unsere Intelligenz, die uns befähigt, die Wahrheit zu erkennen.

Tatsächlich können wir, gerade weil wir uns unserer Fehlbarkeit bewusst sind, zur Erkenntnis der Wahrheit gelangen. Wir sind bereit zuzugeben, dass das, was wir vor unserer Bekehrung zu wissen glaubten, möglicherweise falsch war, insbesondere in Bezug auf Gott und seine Kirche. Aus diesem Grund können wir uns ändern, wenn uns die Wahrheit aufgezeigt wird.

Vielen wirklich intelligenten Menschen, die sich ihrer Intelligenz bewusst sind, fällt es sehr schwer, Fehler zuzugeben. Es verletzt ihren Stolz zu sehr, und deshalb wollen sie sich nicht eingestehen, dass sie sich irren könnten.

Aber noch wichtiger als das Wissen um unsere Fehlbarkeit und die Bereitschaft zur Veränderung ist, dass die echte Wahrheit allein durch Gottes Inspiration erkannt werden kann. Sobald wir diese Inspiration von Gott erhalten haben, können wir beispielsweise anhand erfüllter Prophezeiungen beweisen, dass die Bibel sein Wort ist. Wir können die Existenz Gottes auch durch wissenschaftliche Fakten und die Wunder der Schöpfung beweisen.

Ohne Gottes Inspiration können wir die Wahrheit über den Sinn des Lebens nicht erkennen, ebenso wenig wie andere geistliche Wahrheiten: Warum sind wir hier? Was sind wir? Was hält die Zukunft bereit? Wie können wir ewiges Leben erlangen?

Um diese Wahrheiten zu verstehen, müssen wir also zugeben, dass wir Menschen sind und Fehler machen können. Wir müssen uns erneut ändern, was Gott uns ermöglicht, indem er uns Reue schenkt (siehe 2.Timotheus 2,25), und wir brauchen Gottes heiligen Geist—erst dann können wir die Wahrheit erkennen.

Gott gibt uns zahlreiche Anweisungen, wie wir mit der Wahrheit umgehen sollen.

Tatsächlich existieren auf dieser Welt Menschen, die einer Sache auf den Grund gehen. Menschen, die Untersuchungen durchführen, wie Richter oder Anwälte. Diese Personen wissen ebenfalls, dass Menschen fehlbar sind. Die Mehrheit der Informationen, die Menschen miteinander teilen, sind übertrieben, gefärbt, und falsch interpretiert. Sie basieren auf Annahmen oder sind schlichtweg falsch.

Diese Richter und Anwälte wissen, dass es sorgfältiger Untersuchungen bedarf, um die tatsächliche Wahrheit herauszufinden und Fakten von Unwahrheiten zu trennen. Sie wissen, dass das, was die Mehrheit glaubt oder was „man sagt”, nicht unbedingt der Wahrheit entspricht.

Wenn man ihnen etwas erzählt, fragen sie vielleicht: „Woher wissen Sie, dass das wahr ist? Hat Ihnen das jemand gesagt oder haben Sie es selbst gesehen? Handelt es sich um Hörensagen oder um etwas, das Sie aus eigener Erfahrung wissen und als Tatsache bestätigen können? Können Sie das beweisen?“

Deshalb gibt Gott uns Anweisungen, wie wir mit seiner Wahrheit umgehen sollen. In 1.Thessalonicher 5,21 heißt es: „Prüft aber alles, und das Gute behaltet“, oder wie es die Authorized Version bringt: „Beweist alles.“ Glauben Sie nichts ohne Beweise, auch nicht Dinge, an die wir vielleicht unser ganzes Leben lang geglaubt haben. Seien Sie bereit, Ihre Meinung zu revidieren, wenn sich etwas als falsch herausstellt.

In Römer 12,2 heißt es: „Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist, nämlich das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“ Wir müssen uns davon überzeugen, dass der Weg Gottes besser ist als der Weg der Welt, und wir müssen uns ändern, um diesen Weg zu beschreiten. Wir dürfen nicht einfach davon ausgehen, dass etwas wahr ist, nur weil wir es von jemandem hören, sondern müssen Gottes Wort und seine Verheißungen sorgfältig untersuchen, um zu erlennen, was wirklich wahr ist.

Schauen wir uns noch einmal die letzte Definition von Wahrheit an: „Übereinstimmung mit einem Maßstab oder Original.“ Wir erinnern uns, dass Christus in Johannes 17,17 (Authorized Version) sagte: „Heilige sie durch deine Wahrheit; dein Wort ist Wahrheit.“ Die Bibel ist der Maßstab für geistliche und moralische Wahrheit, und daran sollten wir die Wahrheit messen. Alles, was nicht damit übereinstimmt, entspricht nicht Gottes Wahrheit.

Wenn wir uns die erste aufgezeichnete Sünde der Menschen betrachten, dann wussten Adam und Eva um die Wahrheit  – Gottes Wort –, nämlich dass sie sterben werden, wenn sie von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen aßen, aber Satan täuschte Eva mit einer Lüge. Sie mass Satans Worte nicht an Gottes Wahrheit. Und wenn man erst einmal eine Lüge glaubt, dann wird es leichter, andere Lügen zu akzeptieren und ganz und gar getäuscht zu werden.

Im Kapitel über die Liebe lesen wir, dass der Gerechte sich an der Wahrheit erfreut (vergleichen Sie 1.Korinther 13,6). Der erste Bestandteil der Waffenrüstung Gottes ist, dass wir unsere Lenden mit der Wahrheit umgürten (siehe Epheser 6,14). Die Wahrheit schützt davor, von Satan oder bösen Geistern getäuscht und in die Irre geführt zu werden.

Deshalb müssen wir in der Wahrheit wandeln und sie studieren, damit wir sie richtig von der Lüge unterscheiden können. Aber Gott gibt in 2.Thessalonicher 2,9-13 eine sehr ernste Warnung: „Der Böse aber wird in der Macht des Satans auftreten mit großer Kraft und lügenhaften Zeichen und Wundern und mit jeglicher Verführung zur Ungerechtigkeit bei denen, die verloren werden…” Und warum wird das geschehen? „…weil sie die Liebe zur Wahrheit nicht angenommen haben, dass sie gerettet würden. Darum sendet ihnen Gott die Macht der Verführung, sodass sie der Lüge glauben, damit gerichtet werden alle, die der Wahrheit nicht glaubten, sondern Lust hatten an der Ungerechtigkeit. Wir aber müssen Gott allezeit für euch danken, vom Herrn geliebte Brüder, dass Gott euch als erste zur Seligkeit erwählt hat, in der Heiligung durch den Geist und im Glauben an die Wahrheit…“

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger

Kirche des Ewigen Gottes
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