Gott schenkt uns alle möglichen Erfahrungen, die wir genießen können. Und manchmal beschert er uns auch Erfahrungen, die uns nicht gefallen. Wir können uns unsere Lebensumstände nicht unbedingt aussuchen, aber wir können entscheiden, wie wir darauf reagieren. Die Entscheidungen, die wir als Reaktion auf unsere Umstände treffen, offenbaren die Beweggründe unseres Herzens. Gott wird nicht nur unsere Taten beurteilen, sondern auch unser Herz (vergleichen Sie Jeremia 11,20). Das ist der Grund, warum wir so vielfältige Erfahrungen machen. Gott prüft uns und erwartet, dass wir unsere guten und schlechten Erfahrungen durchstehen, ohne ihn zu verlassen.
In der Bibel gibt es zahlreiche Geschichten, die das Spektrum menschlicher Erfahrungen widerspiegeln. Mir gefällt besonders die Geschichte von Hanna. Sie ist ein Beispiel für unerschütterliches Vertrauen in Gott, das sie in den guten, wie auch in den schlechten Zeiten bewiesen hat. Sie war jahrelang unfruchtbar und stand kurz vor der völligen Verzweiflung, weil sie sich so sehr ein Kind wünschte. Sie flehte Gott an, ihr einen kleinen Jungen zu schenken. Dann wurde sie schwanger und war unendlich dankbar. Um Gottes Großzügigkeit und Barmherzigkeit zu ehren, gab sie ihren Sohn Samuel in die Obhut des Priesters und stellte ihn in den Dienst Gottes. Sie bewies ihren Glauben in den schwierigsten Zeiten und verherrlichte Gott, als er sie mit dem Kind segnete, um das sie gebeten hatte (vergleichen Sie 1.Samuel 1,1-28).
Wir können viel von der Haltung lernen, die Hanna an den Tag legte. In ihrem Lied, das in der Bibel aufgezeichnet ist, lesen wir von ihrer weisen Sichtweise auf Gottes Wirken im Leben der Menschen: „Der HERR tötet und macht lebendig; er führt ins Totenreich und führt herauf! Der HERR macht arm und macht reich; er erniedrigt, aber er erhöht auch. Er erhebt den Geringen aus dem Staub; aus dem Kot erhöht er den Armen, damit er sie sitzen lasse unter den Fürsten und sie den Thron der Herrlichkeit erben lasse. Denn die Grundfesten der Erde gehören dem HERRN, und er hat den Erdkreis auf sie gestellt. Er wird die Füße seiner Getreuen behüten; aber die Gottlosen verstummen in der Finsternis; denn der Mensch vermag nichts aus [eigener] Kraft“ (1.Samuel 2,6-9; Schlachterbibel).
Ihren Worten können wir entnehmen, dass sie die Macht Gottes anerkennt, uns Erfahrungen auszusetzen, welche die ganze Bandbreite von Verzweiflung bis zu Freude umfassen. Sie ist jedoch weise genug, um zu erkennen, dass es wirklich darauf ankommt, dass er in guten wie in schlechten Zeiten ganz und gar am Leben seines Volkes teilhat. Ihre Reaktion sowohl in guten als auch in schwierigen Zeiten zeugt von einem beständigen Vertrauen in ihn, dem sie in allem Ehre erweist. Die vielfältigen Umstände, die Gott zulässt oder sogar für uns vorsieht, sind dazu bestimmt, dass wir aus ihnen lernen und sie für unser Wachstum nutzen können. Das Beste an seinem Wirken ist die übergeordnete Absicht, die er für uns hat. Er wird diejenigen Heiligen beschützen und letztendlich verherrlichen, die ihm treu sind.
Manchmal haben wir vielleicht das Gefühl, dass das Leben nicht fair ist. Aber wir müssen daran denken, dass Gott weiß, was er tut, und dass er sich um uns kümmert. Was auch immer wir erleben, er weiß davon und bereitet es manchmal sogar direkt für uns vor, damit wir es als Gelegenheit begreifen können, gute Werke zu tun (siehe Epheser 2,10). Er weiß, dass wir schwierige Zeiten durchstehen können. Er gibt uns Erfahrungen, aus denen wir lernen können, und deshalb sollten wir diese schwierigen Umstände als kostbar ansehen. Wenn wir diese Tatsache anerkennen können, fällt es uns leichter, im Glauben zu reagieren und ihm zu vertrauen, wie es zum Beispiel Hanna getan hat.
Gott hat nie versprochen, dass das Leben für diejenigen, die ihm gehorchen, leicht sein wird. Aber er verspricht, dass diejenigen, die bis zum Ende durchhalten, gerettet werden (vergleichen Sie Matthäus 10,22; Matthäus 24,13; Markus 13,13). Wir können darauf vertrauen, und das hilft uns dabei, nicht durch die Herausforderungen abgelenkt zu werden, denen wir uns gegenübersehen.
Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger