Redefreiheit oder keine Redefreiheit, das ist hier die Frage!

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In der Rubrik „Aktuelle Weltnachrichten“ vom 18. Februar 2021 findet sich folgender Artikel:

„Schwarze Liste für LGBT-‚Hass‘-Gruppen

“C-Fam schrieb am 12. Februar:

“Das UN-Büro für Rechte sammelt die Namen von allen, die sich in irgendeiner Weise gegen die LGBT-Agenda stellenPolitiker, religiöse Führer und Organisationen aus aller Welt, die das Leben und die Familie verteidigen, werden wahrscheinlich vom UN-Büro für Menschenrechte auf eine schwarze Liste gesetzt. Die drastische neue Maßnahme kann dazu verwendet werden, Sanktionen gegen Pro-Familien-Befürworter zu verhängen und sie terroristischen Angriffen auszusetzen…

“In der breit formulierten Aufforderung bittet das UN-Büro für Menschenrechte um Beispiele für ‚öffentliche Äußerungen oder Erklärungen von politischen und/oder religiösen Führern‘, welche die LGBT-Rechte herausfordern… Das UN-Büro für Menschenrechte konzentriert sich besonders auf Religionen von Pro-Leben- und Pro-Familien-Gruppen. Es fragt nach allen ‚Beispielen, in denen das Konzept des Geschlechts in religiösen Erzählungen oder Erzählungen von Tradition, traditionellen Werten oder Schutz der Familie‘ in Opposition zu neuen LGBT-Gesetzen und Politiken verwendet wurde…“

Dies war äußerst interessant für mich, da ich ein Buch mit dem Titel „Trigger Warning – Is the Fear of Being Offensive Killing Free Speech“ gelesen habe [„Trigger Warnung – Tötet die Angst, jemanden zu kränken, die Redefreiheit?“]. Der Autor dieses Buches, Nick Hume, gibt folgende ausgezeichnete Analyse:

„Die jüngsten Auseinandersetzungen um Freiheit und Gleichstellung in den westlichen Gesellschaften waren gleichermaßen eng mit der Redefreiheit verknüpft. Die Forderung nach freier Rede, das Recht, dass ihre Stimmen gehört werden, hat sich als Kernpunkt der Kämpfe um die Emanzipation der Frauen, der Befreiung der Homosexuellen, sowie der Rassengleichheit in Großbritannien und den USA erwiesen. Es liegt eine bittere Ironie in dieser Entwicklung…, denn heute fordern Feministinnen, Transsexuelle oder antirassistische Aktivisten eine Einschränkung der Redefreiheit, um damit die Rechte der Identitätsgruppen zu schützen, die sie zu vertreten vorgeben. Ohne die Bemühungen derer, die in der Vergangenheit für mehr Redefreiheit gekämpft haben, wären diese autoritären Aktivisten heutzutage überhaupt nicht in der Lage, sich zu Wort zu melden und zu ihren Gunsten die Einschränkung eben dieser Freiheit in der Gegenwart einzufordern.“

Herr Hume sagte weiter: „Wir leben im Zeitalter des entgegengesetzten Voltaire… Voltaire war im Frankreich der Aufklärung des 18. Jahrhunderts ein Pionier der freien Meinungsäußerung. Voltaire wird eine der großen historischen Aussagen zu diesem Thema zugeschrieben: ‚Ich missbillige, was du sagst, aber ich werde dein Recht, es zu sagen, bis zum Tode verteidigen.‘ Der cri de coeur [d.h. der leidenschaftliche Aufschrei, wie der Appell, die Bitte oder der Protest] der heutigen Hardcore-Oppositionstäter kehren sein Prinzip total um: ‚Ich weiß, dass ich das, was Sie sagen wollen, verabscheue und werde mich durch das, was Sie sagen wollen, beleidigt fühlen, und ich werde bis zum Ende der freien Meinungsäußerung mein Recht verteidigen, Sie davon abzuhalten, es zu sagen.“ Der entgegengesetzte Voltaire will keine Ideen oder Argumente hören, die ihn beleidigen könnten. Er würde dem anderen das Recht absprechen, es überhaupt zu sagen.“

Anders ausgedrückt: Diejenigen, die das Recht auf freie Meinungsäußerung in erster Linie genutzt haben, sind froh darüber, dass sie dies in Verfolgung ihrer Ziele getan haben, und wenn das erreicht ist, versuchen sie dann, jeden Kommentar, jede Diskussion oder Debatte zu genau diesem Thema zu unterbinden. Redefreiheit oder keine Redefreiheit, wir alle wissen, was die Antwort ist! Man kann es auch die „Cancel Culture“, also eine Kultur des Boykotts nennen.

Spiel, Satz und Sieg, so denken sie zumindest. Vielleicht für den Moment, aber es wird eine Zeit kommen, wenn dieser Irrsinn enden wird. Es wird weder notwendig sein, dass Familiengruppen ihre Position verteidigen, noch wird es denjenigen, die LGBT-Rechte und andere gottlose Praktiken fördern, gestattet sein, mit solchen Methoden zu arbeiten. Vielmehr werden sie lernen und begreifen, wie falsch sie die ganze Zeit über lagen.

Die Wahrheit, die uns von Gott in seinem Wort gegeben wurde, und die von jenen, die in der Annahme, es besser zu wissen, beiläufig und gefühllos weggeworfen wird, diese Wahrheit wird zur Norm werden. Und die Gesellschaft im bald kommenden Reich Gottes wird einen Weg einschlagen, der auf Schritt und Tritt zu einer wohlgeordneten Gesellschaft und zur Zufriedenheit führt. Wir, die wir zur Erkenntnis dieser Wahrheit berufen sind, freuen uns sehnlichst auf eine solche Zeit!

Verfasser: Brian Gale (Vereinigtes Königreich)

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger