Hungersnot…

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Das Wort Hungersnot ist derzeit in aller Munde, heute sogar mehr als je zuvor. Durch den Einmarsch Russlands in die Ukraine hat sich das komplette Weltbild verändert und die Menschen erleiden große Angstzustände. Durch die gegenseitigen Sanktionen, mit denen sich die Weltherrscher traktieren, werden die Spannungen und die Probleme zwischen ihnen und in der ganzen Welt immer größer und schlimmer, bis es letztendlich zu einem atomaren Weltkrieg kommen wird.

Wir wissen, dass wir derzeit in den Anfang der Wehen stecken, und dass diese u.a. auch auf eine kommende große Hungersnot hindeuten. Der derzeitige Handel mit Nahrungsmitteln und mit ihren Spekulationen auf den Börsenmärkten nimmt immer mehr zu. So werden die Nahrungsmittelpreise immer teurer und die Inflation der Welt wird weiter ansteigen. Dies bezieht sich nicht alleine nur auf Weizen und Mais, sondern viele andere Lebensmittel sind dabei auch betroffen, wie z.B. Reis und Soja, aber auch Kaffee, Zucker und Rohöl und vieles mehr, ohne dabei die stetig ansteigenden Energiepreise zu erwähnen.

Der Tagesspiegel schrieb am 03.05.2022: „Wir steuern auf die größte Hungersnot der Menschheitsgeschichte zu.

Die Bauern in der Ukraine können viel weniger Rohstoffe produzieren, die Infrastruktur ist zerstört, die Häfen sind blockiert. Aber die Probleme sind noch viel größer.

„Die ärmsten Länder sind schon durch die Pandemie hart getroffen. Dazu kommt noch der Klimawandel mit Dürren in Afrika und China. Weil Energie fehlt, produziert China weniger Dünger, und wegen der Blockade des Schwarzen Meers werden kaum Düngemittel aus Russland und Weißrussland exportiert. Hinzu kommen noch globale Logistikprobleme. Selbst wenn es genug zu essen gäbe, kommt das Essen nicht unbedingt da an, wo es gebraucht wird. Die russische Invasion erschüttert das Welternährungssystem zutiefst. Wir fürchten, dass sich die Zahl der hungernden Menschen 2023 oder 2024 verdoppelt. Wenn wir zehn Prozent weniger Kunstdünger haben als wir bräuchten, raubt das bis zu 320 Millionen Menschen die Ernährungsgrundlage.“

In Österreich hat die Stadt Wien auf ihrer Plattform folgende Aussage gepostet:

„Verschwendung auf der einen Seite, Hunger auf der anderen.

„1,3 Milliarden Tonnen Lebensmittel werden im Jahr weggeworfen oder sind Verluste entlang der Wertschöpfungskette. Für Europa schätzen die Autorinnen und Autoren einen jährlichen pro Kopf Verlust über die gesamte Wertschöpfungskette von 280 bis 300 Kilogramm. Europäerinnen und Europäer sowie Nordamerikanerinnen und Nordamerikaner werfen zwischen 95 und 115 Kilogramm Essen im Jahr im Haushalt weg, vor allem Obst und Gemüse, obwohl ein Großteil noch genießbar wäre. Hinzu kommen Berge von Lebensmitteln, die der Einzelhandel aussortiert.“

Was für ein Szenario hier auf die Menschheit zurollt, kann man sich für die Welt in seinem vollen Ausmaß noch nicht einmal ansatzweise vorstellen.

Dies führt zu einer entscheidende Frage für uns. Erwecken solche Nachrichten auch in uns Angstzustände und Sorgen wegen einer kommenden Hungersnot?

Christus hat uns bereits vor 2000 Jahren vor genau diesem Szenario gewarnt: „Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei; seht zu und erschreckt nicht. Denn das muss so geschehen; aber es ist noch nicht das Ende da. Denn es wird sich ein Volk gegen das andere erheben und ein Königreich gegen das andere; und es werden Hungersnöte sein und Erdbeben hier und dort. Das alles aber ist der Anfang der Wehen (Matthäus 24,6-8).

Die Welt ignoriert diese Aussagen, aber für uns sollte klar sein, dass sich diese Prophezeiungen Gottes heute direkt vor unseren Augen erfüllen. Wenn wir die Worte Christi beherzigen und das tun, was er uns geboten hat, nämlich die Gesetze Gottes von Herzen zu halten, werden Gott der Vater und Jesus Christus bei uns sein und uns in diesen schrecklichen Zeiten helfen, versorgen und beschützen.

Denken wir an die Hungersnot zur Zeit Abrams, so dass er nach Ägypten ziehen musste (1.Mose 12,10). Auch Isaak floh vor einer Hungersnot (1.Mose 26,1). Als zur Zeit Josefs, der ein gerechter Herrscher direkt unter dem Pharao war, die Hungersnot in allen Landen ausbrach, zeigte Gott seine Macht und bewahrte die Kinder Israel vor dem Hungertod (1.Mose 41,53-57).

In 1.Mose 45,11 konnte Josef aufgrund der Macht Gottes Jakob und seinen Nachkommen versprechen, ihnen zu helfen: „Ich will dich dort versorgen, denn es sind noch fünf Jahre Hungersnot, damit du nicht verarmst mit deinem Hause und allem, was du hast.“ Als Israel in der Wüste war und nichts zu essen hatte, versorgte Gott es mit Manna und Wachteln (2.Mose 16).

Aber auch viele Propheten erlebten Hungersnöte, wie z.B. Elia und Elisa, doch sie wurden von Gott errettet. Und David schrieb mit voller Erkenntnis und Überzeugung: „Ich bin jung gewesen und alt geworden und habe noch nie den Gerechten verlassen gesehen und seine Kinder um Brot betteln“ (Psalm 37,25).

Christus ernährte einmal fünftausend Menschen durch fünf Brote und zwei Fische, und alle wurden satt (Markus 6,30-44). Bei einer anderen Gelegenheit versorgte er viertausend in der Wüste mit sieben Broten (Markus 8,1-9).

Warum also sollte uns Gott heute in einer Hungersnot sterben lassen? Zugegeben, es wird Momente geben, in der wir geprüft werden, und es mag für den einen oder anderen schwierig sein. Paulus erlebte, was es heißt zu hungern. Doch wie Paulus in seinem Brief an die Römer schrieb: „Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert?“ (Römer 8,35). Paulus war der vollen Überzeugung, dass ihn und uns nichts erschüttern kann!

Christus sagt uns, worauf wir uns konzentrieren müssen: „Darum sollt ihr [euch] nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Womit werden wir uns kleiden? Nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft. Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen (besser: gegeben werden). Darum sorgt nicht für morgen, denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat“ (Matthäus 6,31-34).

Es spielt letzten Endes keine Rolle für uns persönlich, wie viel mit Nahrungsmitteln in der Welt spekuliert wird oder wie viel davon im Abfall landet, oder wie stark die Weltbevölkerung im Angesicht von Hunger ansteigt, auch wenn das alles sehr traurig ist.  Was für uns von allergrößter Bedeutung ist, ist, dass wir uns klar werden müssen, dass uns nur Gott bei allem künftigen Leid und Elend helfen kann und wird.

Gott vertraut einem jeden von uns. Und so müssen auch wir ihm im vollsten Umfang vertrauen.

Verfasser: Thilo Hanstein