Geliebt und gehalten

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In unseren Sabbatversammlungen singen wir oft eine Hymne, die auf dem Wortlaut von Psalm 119 beruht. Der Titel lautet: „Herr, ich lieb‘ Dein Gesetz.“

Leider spiegelt dieser Titel keineswegs wider, was die meisten Menschen über Gottes Gesetz denken. Weder liebt die überwiegende Mehrheit der nominellen Christen das Gesetz Gottes, noch hält sie es. Vielmehr verkünden viele energisch (und manchmal bösartig), dass die Gesetze Gottes „abgeschafft“ seien.

Wenn man jedoch das Gesetz Gottes abschafft, dann ist es buchstäblich unmöglich, ein Christ zu sein! Weil Christus das Gesetz Gottes gehalten hat, hat er niemals gesündigt, und Sünde ist die Übertretung des Gesetzes (1.Johannes 3,4; Zürcher Bibel 1970). Und da Jesus Christus die Gesetze Gottes geliebt und gehalten hat, müssen wir dies ebenfalls tun:

„Und daran merken wir, dass wir ihn kennen, wenn wir seine Gebote halten. Wer sagt: Ich kenne ihn, und hält seine Gebote nicht, der ist ein Lügner, und in dem ist die Wahrheit nicht. Wer aber sein Wort hält, in dem ist wahrlich die Liebe Gottes vollkommen. Daran erkennen wir, dass wir in ihm sind. Wer sagt, dass er in ihm bleibt, der soll auch leben, wie er gelebt hat“ (1.Johannes 2,3-6).

Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, dass religiöse Menschen oftmals andere zu bekehren versuchen, indem sie sie fragen: „Bruder, kennst du den Herrn?“ Dieser „Herr“, den sie im Munde führen, ist mit Sicherheit nicht der Sohn Gottes, der in der Bibel offenbart wird, denn Jesus selbst sagte:

„Ihr sollt nicht meinen, dass ich gekommen sei, um das Gesetz oder die Propheten aufzulösen. Ich bin nicht gekommen, um aufzulösen, sondern um zu erfüllen! Denn wahrlich, ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergangen sind, wird nicht ein Buchstabe noch ein einziges Strichlein vom Gesetz vergehen, bis alles geschehen ist. Wer nun eines von diesen kleinsten Geboten auflöst und die Leute so lehrt, der wird der Kleinste genannt werden im Reich der Himmel; wer sie aber tut und lehrt, der wird groß genannt werden im Reich der Himmel“ (Matthäus 5,17-19; Schlachterbibel).

Das Worldwide English (New Testament) gibt Matthäus 5,17 folgendermaßen wieder:

„Denkt nicht, dass ich gekommen bin, um das Gesetz und die Schriften der Propheten wegzunehmen. Nein, ich bin nicht gekommen, um sie wegzunehmen. Vielmehr bin ich gekommen, um zu tun, was sie sagen, das getan werden muss.“

Was Christus hier erklärt, ist so klar, so einfach! Erstens, dass er gekommen war, um das Gesetz Gottes zu halten, ohne zu sündigen (Hebräer 4,15); und zweitens, dass er alle Prophezeiungen erfüllen würde, die über ihn geschrieben wurden (Lukas 24,44).

Christus hat das Gesetz Gottes geliebt und gehalten. Und genau das ist es, was wahre Christen ebenfalls tun müssen:

„Denn dies ist die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten, und seine Gebote sind nicht schwer“ (1.Johannes 5,3; Elberfelder Bibel).

Einer der Gründe, weshalb Menschen Gottes Gesetz ablehnen, ist die Tatsache, dass es schwer zu halten ist – tatsächlich ist es uns aus eigener Kraft vollkommen unmöglich, Gott gegenüber absolut gehorsam zu sein. Paulus formulierte dies folgendermaßen: „Denn wir wissen, dass das Gesetz geistlich ist; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft“ (Römer 7,14).

Dennoch wird uns befohlen, das Gesetz Gottes zu lieben und zu halten. Wir können dies tun, indem wir uns Gott aufrichtig und von Herzen zuwenden und ihn um seine Hilfe bitten, damit wir uns in unserem Leben bekehren, so wie Petrus es lehrte:

„Petrus antwortete ihnen: Kehrt um und jeder von euch lasse sich auf den Namen Jesu Christi taufen zur Vergebung eurer Sünden; dann werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen“ (Apostelgeschichte 2,38; Einheitsübersetzung 2016).

In unserer Generation reagieren sehr, sehr wenige Menschen auf Gott. Die Welt versinkt immer schneller in einem unentwirrbaren Chaos und nur wenige werden sich aus dem Würgegriff Satans befreien, dem „Gott dieser Welt“ (2.Korinther 4,4).  Jene, die das tun werden, sind diejenigen, die Gottes Gesetze geliebt und gehalten haben.