Unseren Weg erleuchten

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Als ich vor vielen Jahren während meines Studiums in New York Feldstudien betrieb, faszinierte mich ein Leuchtturm am äußersten Ende von Long Island. Der Montauk-Leuchtturm ist das letzte Stück Mauerwerk zwischen New York und Portugal. Im Jahre 1792 von George Washington in Auftrag gegeben, wurde er 1796 fertiggestellt. Er zählt zu den ältesten Leuchttürmen in den Vereinigten Staaten. Jedoch existiert eine ganze Reihe von Leuchttürmen auf der Welt, die wesentlich älter sind.

Der älteste Leuchtturm ist angeblich der Herkulesturm im spanischen Galicien. Aufzeichnungen zufolge wurde er im zweiten Jahrhundert nach Christus erbaut. Einige andere, die im 15. Jahrhundert erbaut wurden, sind ebenfalls noch erhalten. Bei unseren Familienausflügen an die Küste von Zentralkalifornien hat es mir der im Jahre 1890 erbaute Leuchtturm von Port San Luis sehr angetan. Die komplexe Linse, die so viele Schiffe geleitet hat, ist faszinierend. Diese Fresnel-Linse erzeugte alle 30 Sekunden abwechselnd rote und weiße Lichtblitze und war 17 Seemeilen (31 km) weit auf dem Meer sichtbar. Diese Linse, die oft als die „Erfindung, die eine Million Schiffe rettete“, bezeichnet wird, wurde 1969 außer Dienst gestellt und durch ein einfaches elektrisches Licht ersetzt.

Es geht mir keineswegs um eine tiefgehende Studie von Leuchttürmen, sondern vielmehr darum, eine Parallele zu dem Licht unseres Lebens zu ziehen, Gott dem Vater und seinem Sohn Jesus Christus. Wie leicht es ist, sich in dieser Welt zu verirren! Das ist es, was Satan für uns will, denn wenn wir vom Kurs abkommen, dann gelingt es uns nicht mehr, die Sünde sicher zu umschiffen. Wir brauchen Gottes Licht, um uns zu leiten, besonders, wenn wir am Verlieren und angreifbar sind.

Betrachten wir eine Bibelstelle in Psalm 119, und zwar in Vers 105: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“ Gottes Wort ist unser Leuchtturm in dieser nebligen, düsteren Welt, die voller Untiefen und Abgründe ist. Niemand von uns möchte das Leben verlieren, das Gott jedem von uns geschenkt hat, aber noch weitaus schlimmer ist es, die Chance auf das ewige Leben zu verlieren. Tragischerweise kann genau das geschehen, wenn wir sein Licht missachten und uns von der Dunkelheit leiten lassen. Satan will nicht, dass wir uns auf Gott verlassen, um die Fallstricke der Versuchung zu vermeiden.

Bedenken wir die Worte des Propheten in Jesaja 60,19-20: „Die Sonne soll nicht mehr dein Licht sein am Tage, und der Glanz des Mondes soll dir nicht mehr leuchten, sondern der HERR wird dein ewiges Licht und dein Gott wird dein Glanz sein. Deine Sonne wird nicht mehr untergehen und dein Mond nicht den Schein verlieren; denn der HERR wird dein ewiges Licht sein, und die Tage deines Leidens sollen ein Ende haben.“

Das Licht des Leuchtfeuers weist den Schiffen nicht allein den Weg in die Fahrrinne und zum Hafen; es dient ebenfalls zur Warnung und signalisiert den Kapitänen, ihre Seekarten zu konsultieren und nach Gefahren Ausschau zu halten. Auch kann das Leuchtfeuer mit einem Navigationssignal kombiniert sein, das ein zusätzliches Maß an Sicherheit bietet. Gleichermaßen ist auch Gottes Wort nicht nur der Polarstern, der uns den Weg weist, sondern es warnt uns auch vor der Sünde, die uns umgibt und der wir erliegen können, wenn wir nicht auf der Hut sind.

In Gottes Reich werden wir weder Sonne und Mond noch einer Leuchte bedürfen. In Offenbarung 22,5 lesen wir: „Und es wird keine Nacht mehr sein, und sie bedürfen keiner Leuchte und nicht des Lichts der Sonne; denn Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“ Diese Bibelstelle verweist uns auf Jesaja, sowohl auf Kapitel 60, wie zuvor zitiert, als auch auf Kapitel 9, wo er das kommende Licht voraussah, das Jesus Christus war und ist. Jesus sagte uns in Johannes 8,12, dass er das Licht in unserem Leben ist; wir lesen: „Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben.“

Der Punkt, auf den es ankommt, ist, dass wir Jesus und den Vater brauchen, um uns in dieser Welt zurechtzufinden. Ohne Gottes Gnade würden wir ziellos umherirren und uns in den zahlreichen Fallen verstricken, die Satan den Menschen allgemein, und den Geschwistern im Besonderen, stellt. Wir können diese Welt allein nur durch und mit Jesus Christus überwinden.

In Micha 7,8 lesen wir: „… so ist doch der HERR mein Licht.“ Die Israeliten zahlten einen Preis dafür, dass sie sich in die Sünde verirrt hatten, aber Gott war barmherzig mit ihnen, wie er es auch mit uns ist. Wenn wir Reue und Gehorsam zeigen, wenn wir betrübt sind und ihn suchen, dann wird er da sein und uns den Weg weisen. Wenn wir uns mit unseren Gedanken, unserem Handeln und unserem Gehorsam Gott zuwenden, lässt er uns nicht im Stich. Er wird unseren Weg leiten und uns stärken, aber wir müssen im Glauben und im Gehorsam darum bitten. Und in 4.Mose 6,25 lesen wir, dass das Resultat jenseits unserer Vorstellungskraft sein wird: „…der HERR lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig…“

Wenn wir Glauben haben und Gottes Geboten gehorsam sind, dann können wir in seinem Licht wandeln, anstatt in das Böse zu stolpern. Gottes Erwartung an uns ist einfach: Folge und gehorche! In Sprüche 6,20-23 können wir das deutlich erkennen: „Bewahre, mein Sohn, das Gebot deines Vaters, und verwirf nicht die Lehre deiner Mutter! Binde sie beständig auf dein Herz, schlinge sie um deinen Hals; wenn du gehst, sollen sie dich geleiten, wenn du dich niederlegst, sollen sie dich behüten, und wenn du aufstehst, so sollen sie zu dir reden! Denn das Gebot ist eine Leuchte und das Gesetz ist ein Licht; Unterweisung und Ermahnung sind ein Weg des Lebens“ (Schlachterbibel).

Wir wissen, dass Gott uns, die wir berufen sind, einen Weg bereitet hat, dem wir folgen sollen, und ein Leuchtfeuer, um unseren Weg zu erleuchten.

Verfasser: Frank Bruno

Ursprüngliche Übersetzung: Daniel Blasinger