Aufstieg und Fall von Deutschland und Europa


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Einführung

So überraschend dies auch erscheinen mag, die Bibel hat vieles über die bevorstehende Zerstörung von Deutschland und Europa zu sagen. Um diese Prophezeiungen zu verstehen, müssen wir zunächst einmal wissen, wo Deutschland in der Bibel erwähnt wird. Sie werden es nicht unter seinem heutigen Namen finden, jedoch belegen die biblischen Aufzeichnungen ebenso wie Geschichte und Archäologie, dass die heutigen Völker der Deutschen und der Österreicher die Nachkommen der alten Assyrer sind. (Zum Beweis lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Deutschland in der Prophezeiung“.)

Die alte Hauptstadt von Assyrien war Ninive. Wie wir sehen werden, wurde Ninive zerstört, nicht jedoch, ohne zuvor eine Warnung erhalten zu haben. Im Buch Jona lesen wir, dass der Überbringer dieser Warnung der Prophet Jona war. Als Jona die Menschen von Ninive vor der drohenden Zerstörung warnte, bereuten sie ihre Sünden, und die Stadt und das Volk wurden verschont. Allerdings nicht für immer. Nachfolgende Generationen von Assyrern verübten erneut schreckliche Sünden, und dieses Mal wurde Ninive völlig zerstört, wie unter anderem im Buch Nahum berichtet wird.

Die Ereignisse um Ninive sind jedoch mitnichten lediglich längst vergangene Geschichte. Sowohl das Buch Jona als auch das Buch Nahum sind Teil der Botschaft der „Kleinen Propheten“ für die Endzeit—für unsere Gegenwart. Das bedeutet, dass Gott das moderne Assyrien—die deutschsprachigen Völker—vor der bevorstehenden Zerstörung warnt. Und ebenso wie einst in der Antike stehen die modernen Hauptstädte Deutschlands und möglicherweise Österreichs sowie die moderne religiöse „Hauptstadt“ des Europäischen Reiches vor der totalen Vernichtung. Dies wird sich während des prophetischen „Tages des Herrn“ zutragen, einer Zeitspanne, die etwa ein Jahr vor der Wiederkunft Christi beginnt.

Zahlreiche prophetische Bibelstellen befassen sich mit der Zeit des Tages des Herrn, darunter, wie wir noch besprechen werden, die Bücher Habakuk und Joel. Sie finden viele ausführliche Informationen dazu in unseren kostenlosen Broschüren „Deutschland in der Prophezeiung“ und „Europa in der Prophezeiung—Die Erfüllung von Endzeit–Ereignissen.“

Wir werden zunächst mit einer Analyse der historischen Ereignisse und deren prophetischer Anwendung im Buch Jona beginnen. Es enthält eine Botschaft nicht nur für das antike und das moderne Ninive, sondern ebenfalls für Gottes Kirche in unserer heutigen Zeit. Die Kirche muss ihren Auftrag erfüllen, die Nationen zu warnen, einschließlich Deutschland und Europa, und sie darf kein unwilliger Diener sein, wie Jona es zu Anfang war.

Das Buch Jona

Der Überlieferung nach hat Jona das Buch um 786 v. Chr. selbst geschrieben. In 2.Könige 14,23-25 wird Jona als Prophet und als Knecht Gottes bezeichnet. Er stammte aus Gat-Hefer, einem Ort nordöstlich von Nazareth.

Jona war ein Zeitgenosse von Elia und Elisa sowie des Propheten Amos. Die Bedeutung des Namens „Jona“ ist „Taube“.

In Psalm 55,7-9 lesen wir, dass David eine Taube sein und wegfliegen wollte, um seinen Problemen zu entfliehen. In 1.Mose 8,8-12 ist die Taube ein Symbol für die Hoffnung auf Überleben und einen Neuanfang. Matthäus 3,16 informiert uns, dass der Geist Gottes wie eine Taube herabfuhr. In Matthäus 10,16 wird uns gesagt, wir sollen „ohne falsch“ sein wie die Tauben. Dies kann auch mit „harmlos“ übersetzt werden.

Daraus können wir bereits ersehen, dass wir keineswegs versuchen dürfen, vor Gott wegzulaufen, sondern dass wir unseren Auftrag voller Eifer und mit ganzem Herzen erfüllen müssen. Wir sind verpflichtet zu tun, was Gott uns zu tun gebietet, und zwar ohne Arglist und Hintergedanken. Wir sollen nicht nach eitlem Ruhm oder Anerkennung für uns selbst streben. Wir sollen nicht unseren eigenen Vorteil oder den unserer speziellen Gruppe oder gar unserer Nation suchen, wenn das bedeutet, dass wir nicht bereit sind, den Auftrag zu erfüllen, den Gott uns übertragen hat.

Andererseits sollen wir uns nicht verhalten wie törichte Tauben, ohne Verstand, so wie Jona es seinerzeit tat und wie Ephraim es heute tut (vergleichen Sie Hosea 7,11). [Ephraim, ein Sohn Josephs und Enkel Jakobs oder Israels, bezieht sich heute auf Großbritannien, wie in unserer kostenlosen Broschüre „Niedergang und Aufstieg von Großbritannien und Amerika“ erläutert wird. In jener Broschüre zeigen wir ebenfalls auf, dass weitere moderne Nachkommen des Hauses Israel heute in den USA, Kanada, Australien, Neuseeland und anderen englischsprachigen Nationen zu finden sind. Das moderne Haus Juda beschreibt die heutigen Juden und insbesondere den Staat Israel.]

Das Buch Jona wird traditionell am Versöhnungstag gelesen, der eine Zeit beschreibt, in der alle Menschen Versöhnung mit Gott erlangen werden. Gott wird alle Menschen zur Umkehr auffordern und ihnen Zugang zu seinem heiligen Geist gewähren (vergleichen Sie unsere kostenlose Broschüre „Die Bedeutung von Gottes Heiligen Herbstfeiertagen“). Jona sollte Gottes Versöhnung mit der Welt symbolisieren und ein physischer Vorläufer von Gottes Versöhnung mit der Nation von Assyrien sein, aber zunächst weigerte er sich, ein solches Symbol zu werden. Wir sollen heute Versöhnung predigen, die mit Umkehr oder Reue beginnt. Deutschland und Österreich erhalten heute diese Warnung, aber bisher hören nicht viele darauf und lassen von ihren bösen Wegen ab.

Das Buch Jona befindet sich in der Mitte der so genannten Kleinen Propheten, genau zwischen Amos, Obadja und Micha. Jedes dieser prophetischen Bücher ist von besonderer Bedeutung und Relevanz für die Endzeit. Das gilt auch für das Buch Jona.

Jona, Kapitel 1

Jona 1,1-3 beginnt den faszinierenden Bericht über den Auftrag an Jona wie folgt:

„Es geschah das Wort des HERRN zu Jona, dem Sohn Amittais: Mache dich auf und geh in die große Stadt Ninive und predige wider sie; denn ihre Bosheit ist vor mich gekommen. Aber Jona machte sich auf und wollte vor dem HERRN nach Tarsis fliehen und kam hinab nach Jafo. Und als er ein Schiff fand, das nach Tarsis fahren wollte, gab er Fährgeld und trat hinein, um mit ihnen nach Tarsis zu fahren und dem HERRN aus den Augen zu kommen.“

Jona lief davon. Er floh nach Jafo [oder Joppe], um von dort aus nach Tarsis zu reisen. Heute ist Jafo identisch mit der modernen Stadt Tel Aviv, deren offizieller Name Tel Aviv–Jaffa ist.

Joppe oder Jafo wird später in der Bibel erneut erwähnt, und zwar in Apostelgeschichte 9,36.42–43 und in Apostelgeschichte 10,5. Hier hatte der Apostel Petrus die Vision von einem großen leinenen Tuch empfangen, das mit unreinen und gemeinen Tieren gefüllt war. Dreimal wurde ihm gesagt, er solle davon essen (Apostelgeschichte 10,16), und als er sich noch fragte, was die Erscheinung bedeutete (Apostelgeschichte 10,17), kamen drei Männer (Apostelgeschichte 10,19) und baten ihn, ihren Herrn Kornelius zu besuchen, einen römischen Soldaten (Vers 22). Da begriff Petrus die Bedeutung der Vision—dass er keinen MENSCHEN als unrein oder gemein behandeln sollte (Apostelgeschichte 10,28, neue Lutherbibel 2009), und dass Gott den Heiden die Umkehr gegeben hatte, die zum Leben führt (Apostelgeschichte 11,18; 10,35). Wie wir im Folgenden noch sehen werden, war es keineswegs Zufall, dass Jona nach Joppe floh und Petrus die Vision in Joppe empfing.

Wir lesen, dass Jona nach Tarsis fliehen wollte. Diese Stadt ist höchstwahrscheinlich identisch mit dem heutigen Tartessos, einer phönizischen Handelsstadt im Südwesten Spaniens. Jona versuchte also, in eine Stadt zu fliehen, die genau in der entgegengesetzten Richtung von Ninive lag, dem Ort, an den Jona eigentlich hätte gehen sollen.

WARUM versuchte Jona, nach Tarsis zu fliehen? Die Bibel sagt in Vers 3, dass er „vor dem HERRN“ fliehen wollte, um „dem HERRN aus den Augen zu kommen.“ Glaubte Jona etwa, dass Gott ihn dann nicht mehr sehen oder finden könnte? Das ist zu bezweifeln. Jona muss Schriftstellen wie Psalm 139,1-12 gekannt haben, in denen erklärt wird, dass Gott immer gegenwärtig ist—egal, wo wir hingehen oder wo wir sind.

Als Diener Gottes und als Prophet muss Jona gewusst haben, dass er sich vor Gottes Geist, der überall ist, nicht verstecken kann. Gott der Vater ist eine Person, ebenso wie sein Sohn, Jesus Christus. Aber durch den heiligen Geist, der keine Person ist, sondern Gottes Kraft und geistige Essenz, ist Gott überall oder allgegenwärtig. Der heilige Geist ist wie die Luft, die überall ist, oder das Licht. Das Licht geht jedoch von einer Quelle aus, und ebenso verhält es sich mit dem Geist Gottes. Die Quelle sind Gott der Vater und Jesus Christus. Warum hat Jona dann versucht, Gott zu entfliehen?

Jona kannte bestimmte Prophezeiungen über die Vernichtung des alten Israel (vergleichen Sie Amos 2,6-16). Und Jona wusste ebenfalls, dass die Zerstörung Israels durch die Hand der alten Assyrer geschehen würde (Hosea 9,3; Jesaja 10,5-6). Und bedenken Sie, dass diese Prophezeiungen auch und vor allem für uns heute gelten und deutlich machen, dass das moderne Assyrien Teil eines europäischen Machtblocks sein wird, der die modernen Häuser Israel und Juda vernichten wird.

Die Argumentation von Jona könnte also in etwa wie folgt gewesen sein: Wenn ich Ninive warne, die assyrische Hauptstadt, und Ninive daraufhin sein böses Verhalten bereut, nicht von Gott vernichtet wird und überlebt, dann kann Gott Assyrien gebrauchen, um Israel zu zerstören, mein eigenes Land. Das bedeutet, ich werde zumindest indirekt für die Zerstörung meines Landes durch die Assyrer verantwortlich sein. Und meine Landsleute werden nicht sonderlich erbaut sein, wenn sie erfahren, dass ich es war, der den Feind unseres Landes gewarnt und vor der Vernichtung bewahrt hat, damit uns dann dieser Feind vernichten konnte.

Zu einer späteren Zeit, als der Prophet Jeremia die Juden aufforderte, sich den Babyloniern zu ergeben, wurde er dafür vom König von Juda als Verräter behandelt.

Heute haben die Church of the Eternal God mit Hauptsitz in den USA sowie ihre international angegliederten Organisationen, die Global Church of God im Vereinigten Königreich, die Church of God, a Christian Fellowship in Kanada, und die in Deutschland ansässige Kirche des Ewigen Gottes e.V. den Auftrag, das moderne Assyrien und den europäischen Machtblock vor ihrer bevorstehenden Zerstörung durch fernöstliche Nationen zu warnen. Doch bevor es zur Vernichtung Europas kommt, werden die modernen Häuser Israel und Juda von Europa in einem Krieg besiegt und erobert worden sein.

Außerdem könnte Jona zusätzlich folgenden Gedanken gehabt haben: Wenn Assyrien aufgrund meiner Warnung bereut, so dass es nicht zerstört wird, dann werde ich als falscher Prophet angesehen, denn ich habe ja gesagt, dass Assyrien zerstört werden würde. In jedem Fall bin ich der Verlierer. Aber in Hesekiel 3,17-19 wird berichtet, was Jona hätte erkennen und sagen sollen:

„Du Menschenkind, ich habe dich zum Wächter gesetzt über das Haus Israel. Du wirst aus meinem Munde das Wort hören und sollst sie in meinem Namen warnen. Wenn ich dem Gottlosen sage: Du musst des Todes sterben! und du warnst ihn nicht und sagst es ihm nicht, um den Gottlosen vor seinem gottlosen Wege zu warnen, damit er am Leben bleibe, – so wird der Gottlose um seiner Sünde willen sterben, aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Wenn du aber den Gottlosen warnst und er sich nicht bekehrt von seinem gottlosen Wesen und Wege, so wird er um seiner Sünde willen sterben, aber du hast dein Leben errettet.“

Das ist es, was auch wir heute sagen müssen! Und auch wenn die Erfüllung der Prophezeiungen über die Zerstörung der USA und des Vereinigten Königreichs sowie Deutschlands und Europas vielleicht nicht mehr lange auf sich warten lässt, so bleibt der Auftrag der Kirche dennoch bestehen: Zu warnen und Gottes Wort zu einem Zeugnis zu verkünden, in der Hoffnung, dass einige umkehren und sich Gott zuwenden werden.

Darüber hinaus ist es sehr wahrscheinlich, dass Jona der Meinung war, wie man in Israel zur Zeit von Jona allgemein glaubte, dass Gott sich nur um Israel kümmerte und sich nicht um andere Nationen scherte. Wenn dem so war, dann konnte Jona nicht verstehen, warum Gott ihn, einen Propheten ISRAELS, nach Ninive sandte, einer heidnischen Stadt, um DIESE zu warnen. Selbst in neutestamentlicher Zeit musste die Kirche zunächst langsam begreifen, dass Gott nicht nur der Gott einer bestimmten Nation ist, sondern der Gott ALLER Völker. Er kümmert sich nicht nur um die englischsprachigen Nationen, sondern um alle Nationen weltweit.

Erinnern wir uns auch daran, dass Mose alle möglichen Ausreden ersann, warum er nicht nach Ägypten gehen konnte, um sein Volk aus der Sklaverei zu befreien. Und als ihm keine Ausrede mehr einfiel, sagte er ganz offen zu Gott: Schicke, wen du willst, aber nicht mich.

Jeremia hatte ebenfalls nicht den Wunsch, als Prophet zu bestimmten Völkern zu gehen. Er sagte zu Gott: Schicke jemand anderen, denn ich bin zu jung.

Und so versuchte Jona ebenfalls zu fliehen und Gott zu entkommen. Vielleicht dachte er: Wenn ich in die entgegengesetzte Richtung fliehe, dann muss Gott einen anderen finden, der die Warnung an Assyrien überbringt. Und mit seiner Flucht wollte er Gott zeigen: Schicke, wen du willst, aber nicht mich.

Der Rest des ersten Kapitels zeigt uns, wie Gott einen großen Sturm auf dem Meer hervorruft und wie er den Seeleuten zu verstehen gibt, dass der Sturm wegen Jona kam.

In Jona 1,4-9 lesen wir:

„Da ließ der HERR einen großen Wind aufs Meer kommen, und es erhob sich ein großes Ungewitter auf dem Meer, dass man meinte, das Schiff würde zerbrechen. Und die Schiffsleute fürchteten sich und schrien, ein jeder zu seinem Gott, und warfen die Ladung, die im Schiff war, ins Meer, dass es leichter würde. Aber Jona war hinunter in das Schiff gestiegen, lag und schlief. Da trat zu ihm der Schiffsherr und sprach zu ihm: Was schläfst du? Steh auf, rufe deinen Gott an! Ob vielleicht dieser Gott an uns gedenken will, dass wir nicht verderben. Und einer sprach zum andern: Kommt, wir wollen losen, dass wir erfahren, um wessentwillen es uns so übel geht. Und als sie losten, traf’s Jona. Da sprachen sie zu ihm: Sage uns, warum geht es uns so übel? Was ist dein Gewerbe und wo kommst du her? Aus welchem Lande bist du und von welchem Volk bist du? Er sprach zu ihnen: Ich bin ein Hebräer und fürchte den HERRN, den Gott des Himmels, der das Meer und das Trockene gemacht hat.“

Jona litt an Selbsttäuschung. Er versuchte, vor Gott zu fliehen; er weigerte sich, das zu tun, was Gott ihm auftrug, und dennoch sagt er: „Ich … fürchte den Herrn.“ Verhalten wir uns manchmal auch so?

Lesen wir weiter in Jona 1,10-12:

„Da fürchteten sich die Leute sehr und sprachen zu ihm: Warum hast du das getan? Denn sie wussten, dass er vor dem HERRN floh; denn er hatte es ihnen gesagt. Da sprachen sie zu ihm: Was sollen wir denn mit dir tun, dass das Meer stille werde und von uns ablasse? Denn das Meer ging immer ungestümer. Er sprach zu ihnen: Nehmt mich und werft mich ins Meer, so wird das Meer still werden und von euch ablassen. Denn ich weiß, dass um meinetwillen dies große Ungewitter über euch gekommen ist.“

Anstatt sich Gott zuzuwenden, Gottes Willen für sein Leben anzunehmen und seinen Auftrag zu erfüllen, wollte er lieber sterben.

Weiter in Jona 1,13-16:

„Doch die Leute ruderten, dass sie wieder ans Land kämen; aber sie konnten nicht, denn das Meer ging immer ungestümer gegen sie an. Da riefen sie zu dem HERRN und sprachen: Ach, HERR, lass uns nicht verderben um des Lebens dieses Mannes willen und rechne uns nicht unschuldiges Blut zu; denn du, HERR, tust, wie dir’s gefällt. Und sie nahmen Jona und warfen ihn ins Meer. Da wurde das Meer still und ließ ab von seinem Wüten. Und die Leute fürchteten den HERRN sehr und brachten dem HERRN Opfer dar und taten Gelübde.“

Gott vollbringt ein weiteres Wunder—das Meer wurde im selben Augenblick ruhig, als Jona über Bord geworfen wurde. Wir sehen hier auch einen bemerkenswerten Kontrast: Jona, der hebräische Prophet Gottes, weigerte sich, den Willen Gottes zu erfüllen und hatte nicht einmal zu Gott gebetet. Während des Sturms schlief er im untersten Teil des Schiffes. (Auch Elia war vor Gottes Auftrag davongelaufen und schlief ein, bereit zu sterben. Aber ein Engel weckte ihn auf und gab ihm zweimal zu essen, damit er sein Werk fortsetzen konnte). Die heidnischen Seeleute beteten zuerst zu ihren Götzen, dann aber zu dem wahren Gott. Und SIE taten Gottes Willen. Und dann opferten sie Gott und legten ihm Gelübde ab.

Jona, Kapitel 2

Jona 2,1 ist wahrscheinlich der „umstrittenste“ Vers des Buches. Wir lesen:

„Aber der HERR ließ einen großen Fisch kommen, Jona zu verschlingen. Und Jona war im Leibe des Fisches drei Tage und drei Nächte.“

Viele sind der Meinung, dass das Buch Jona aufgrund dieses Verses eine Legende, ein Märchen und eine Erfindung sein muss. Denn wie kann ein Mensch von einem Fisch verschluckt und später lebendig ans Land gespien werden (siehe Jona 2,11)?

Jesus Christus hat jedoch den historischen Inhalt des Buches Jona als wahr akzeptiert, insbesondere die Geschichte von Jona im Bauch des großen Fisches. Wir lesen in Matthäus 12,38–40:

„Da fingen einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern an und sprachen zu ihm: Meister, wir möchten gern ein Zeichen von dir sehen. Und er antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und abtrünniges Geschlecht fordert ein Zeichen, aber es wird ihm kein Zeichen gegeben werden, es sei denn das Zeichen des Propheten Jona. Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.“

Es ist bemerkenswert, dass viele diese Worte Christi über seinen Tod im Grab ebenfalls nicht als Teil der Wahrheit akzeptieren. Sie sagen, Christus sei nicht drei Tage und drei Nächte im Grab gewesen, sondern nur 1 ½ Tage und zwei Nächte. Sie sagen, Christus sei an einem Freitag gekreuzigt worden und an einem Sonntag auferstanden. Aber Christus sagte, er würde drei Tage und drei Nächte im Grab sein, also 72 Stunden, GENAU WIE Jona drei Tage und drei Nächte im Wassergrab des Seeungetüms war. Und die Geschichte und die Heilige Schrift beweisen auch, dass Christus an einem Mittwochnachmittag—kurz vor Sonnenuntergang—gekreuzigt und ins Grab gelegt wurde, und dass er nach 72 Stunden, am späten Samstagnachmittag, kurz vor Sonnenuntergang, wieder auferstanden ist. (Für biblische und historische Beweise lesen Sie unsere kostenlose Broschüre „Jesus Christus—ein großes Geheimnis“).

Wie Jona zum Zeichen für die Menschen von Ninive wurde, so wurde Jesus Christus ein Zeichen für die Menschen seiner Generation (Lukas 11,30). Und sicherlich wird Gottes Kirche in Erfüllung ihres Auftrags, die Welt zu warnen—einschließlich des modernen Assyriens—, zu einem Zeichen für die Endzeitgeneration werden, da das Volk Gottes von allen gehasst werden wird (Matthäus 10,22; Lukas 21,17).

Überdies finden wir in historischen Aufzeichnungen die Bestätigung, dass Menschen von Seeungeheuern verschluckt werden und für kurze Zeit in deren Bäuchen überleben können.

In Eerdmans Handbook to the Bible heißt es auf Seite 448, dass Pottwale und große Haie, die einen Menschen verschlucken können, im östlichen Mittelmeer nicht unbekannt sind.

In „Miracles and Riddles of the Holy Scriptures“ („Wunder und Rätsel der Heiligen Schrift“) lesen wir auf Seite 254: „Seit geraumer Zeit wird angenommen, dass der große Fisch, der Jona verschluckte, kein Fisch, sondern ein Pottwal war. Pottwale verschlingen ihre Beute vollständig, und ihr Rachen ist groß genug für einen menschlichen Körper… Im Jahr 1891 wurde, wie historische Aufzeichnungen belegen, ein Seemann lebendig im Bauch eines solchen Wals gefunden, einen Tag, nachdem sein Schiff gesunken war.“

Der Wissenschaft sind spektakuläre Kämpfe zwischen Pottwalen und Riesenkalmaren, Riesentintenfischen oder Riesenkraken in den Tiefen des Ozeans bekannt. Überreste solcher Kalmare, Tintenfische oder Kraken wurden in den Bäuchen von Pottwalen gefunden. Diese Überreste waren weitaus größer als der Körper eines Menschen.

Aber könnte es überhaupt ein Pottwal gewesen sein? Lesen wir in der Bibel nicht, dass Jona von einem großen Fisch verschluckt wurde? Und ein Pottwal ist kein Fisch, sondern ein Säugetier. Die wissenschaftlichen Klassifizierungen von Meeressäugetieren und Fischen mögen nicht unbedingt mit den biblischen Klassifizierungen übereinstimmen. Es sei darauf hingewiesen, dass wissenschaftliche Klassifizierungen gelegentlich recht willkürlich, unbeständig und wenig überzeugend sind: Sie unterscheiden zwischen Tieren, die Eier legen—dann ist es kein Säugetier—und Tieren, die keine Eier legen, sondern lebende Nachkommen zur Welt bringen, die dann gesäugt oder gestillt werden—dann ist es ein Säugetier. Ein zusätzliches Kriterium ist, ob das Meerestier Lungen hat—wenn ja, dann ist es kein Fisch. Diese Unterscheidung gilt für die meisten, aber lange nicht für alle Wasserlebewesen. Das Schnabeltier legt beispielsweise Eier, wird aber als Säugetier eingestuft. Der Hai legt keine Eier, sondern bringt lebende Nachkommen zur Welt, aber natürlich wird er als Fisch klassifiziert.

Die biblischen Klassifizierungen unterscheiden sich manchmal von den wissenschaftlichen Klassifizierungen. Dies gilt zum Beispiel für Vögel und Säugetiere. So bezeichnet die Wissenschaft Fledermäuse als Säugetiere, die Bibel jedoch als Vögel (3.Mose 11,13.18). Ebenso sagt die Wissenschaft, dass der Hase kein Wiederkäuer ist, während die Bibel behauptet, dass dies sehr wohl der Fall ist (3.Mose 11,6). Es besteht also ein Unterschied zwischen der „wissenschaftlichen“ und der biblischen Bezeichnung dessen, was „wiederkäuen“ bedeutet.

Bibelkommentatoren wie Rienecker stellen fest, dass sich die Bibel mit dem Wort „Fisch“ manchmal auf alle im Meer lebenden Kreaturen bezieht.

In 1.Mose 1,21 lesen wir: „Und Gott schuf große Walfische und alles Getier, das da lebt und webt, davon das Wasser wimmelt“. In 1.Mose 1,28 werden alle diese Meerestiere unter dem Wort „Fische“ zusammengefasst.

In Matthäus 12,40, wo Jesus über den Bauch des „Fisches“ spricht, der Jona verschlang, lautet das griechische Wort „ketos“. Es bezieht sich auf ein großes Meerestier. Andere Übersetzungen sagen hier „Wal“ oder „Meeresungeheuer“. Die Zürcher Bibel 1970 schreibt „Meeresungetüm“, und die Pattloch Bibel schreibt „Ungetüm“. Der Verweis in Jona 1,17 auf den Fisch, der Jona verschlang, KÖNNTE also durchaus einen Hinweis auf einen Wal enthalten, beispielsweise einen Pottwal.

Vor allem aber darf man nicht die Tatsache vergessen, dass der große Fisch oder der Wal, der Jona verschluckte, nicht als ein bloßes Naturschauspiel, sondern als ein Wunder beschrieben wird. Gott hat dieses Wunder gewirkt. In Jona 1,17 lesen wir in der Authorized Version [Aufgrund der abweichenden Zählweise in englischen und deutschen Bibeln hat das erste Kapitel des Buches Jona im englischen 17 Verse anstatt 16]: „The LORD HAD prepared a great fish…“ („Der HERR HATTE einen großen Fisch bereitet.“) Das scheint darauf hinzudeuten, dass Gott einen solchen Fisch oder Wal oder ein Seeungeheuer nur für diese Gelegenheit geschaffen hatte. Es war ein Tier, das Jona verschlingen, in seinem Bauch bewahren, und ihn drei Tage und drei Nächte später unversehrt und frei von Verletzungen an Land ausspeien konnte.

Vieles deutet darauf hin, dass Gott dieses Ereignis sehr sorgfältig geplant hatte. Vor allem, weil Christus das Zeichen des Jona später als einziges Zeichen verwenden würde, das er seiner Generation geben würde, um zu beweisen, dass er der Messias ist. Bedenken Sie auch, dass Jona in der Gegend von Nazareth aufwuchs, wo später auch Jesus aufwachsen würde.

Das würde demzufolge bedeuten, dass Gott von Anfang an wusste, dass Jona zunächst nicht Gottes Willen befolgen, sondern bei dem Versuch, vor Gott zu fliehen, auf einem Schiff landen würde, das nach Tarsis segelte. Gott wusste, dass die Seeleute Jona über Bord werfen würden, um von dem großen Fisch verschlungen zu werden, den Gott für diese Gelegenheit erschaffen hatte. Es besteht kein Zweifel daran, dass Gott, als er Jona für diese Aufgabe berief, die Gedanken von Jona kannte, ebenso wie seine Denkweise und seine Reaktion. Aber Gott wusste, dass Jona letztlich seine Aufgabe erfüllen würde, und er wusste ebenfalls, wie er ihn dazu bringen konnte, dies zu tun.

Bedenken Sie ebenfalls, dass Gott wusste, dass der Pharao Israel nicht ziehen lassen würde, es sei denn, er würde durch eine mächtige Hand und viele Zeichen und Wunder dazu gezwungen werden (2.Mose 3,19-20). Und Gott sagte, er habe den Pharao zu diesem Zweck erweckt und an die Macht gebracht, damit Gott diese Wunder zu seiner Ehre und Herrlichkeit wirken konnte (Römer 9,17).

Wie Gott im Leben des Jona gewirkt hat, so wirkt er auch in unserem Leben. Manchmal denken wir vielleicht, dass wir uns vor Gott verstecken können; dass wir uns weigern können, jene Dinge zu tun, von denen wir wissen, dass sie richtig sind und die Gott von uns verlangt. Aber wenn Gott erwartet, dass wir seinen Willen tun, dann wird er auch dafür sorgen, dass wir ihn tun—mit oder ohne unsere Mitarbeit. Wenn wir uns Gott jedoch widersetzen, dann bringen wir viel Schmerz und Kummer über uns selbst.

Der Rest von Kapitel 2 beschreibt das Gebet von Jona im Bauch des Fisches. Es wird so dargestellt, dass der Fisch dem Jona Befreiung und Errettung aus dem Verderben bringt. Indem der Fisch Jona verschluckt, verhindert er, dass dieser im Meer ertrinkt.

Lesen wir Jona 2,2-10:

„Und Jona betete zu dem HERRN, seinem Gott, im Leibe des Fisches und sprach: Ich rief zu dem HERRN in meiner Angst und er antwortete mir. Ich schrie aus dem Rachen des Todes und du hörtest meine Stimme. Du warfst mich in die Tiefe, mitten ins Meer, dass die Fluten mich umgaben. Alle deine Wogen und Wellen gingen über mich, dass ich dachte, ich wäre von deinen Augen verstoßen, ich würde deinen heiligen Tempel nicht mehr sehen. Wasser umgaben mich und gingen mir ans Leben, die Tiefe umringte mich, Schilf bedeckte mein Haupt. Ich sank hinunter zu der Berge Gründen, der Erde Riegel schlossen sich hinter mir ewiglich. Aber du hast mein Leben aus dem Verderben geführt, HERR, mein Gott! Als meine Seele in mir verzagte, gedachte ich an den HERRN, und mein Gebet kam zu dir in deinen heiligen Tempel. Die sich halten an das Nichtige, verlassen ihre Gnade. Ich aber will mit Dank dir Opfer bringen. Meine Gelübde will ich erfüllen dem HERRN, der mir geholfen hat.“

Zum Ende seines Gebets erklärt Jona, dass er Gott zum Dank Opfer bringen wird. Er wusste also, dass er überleben und ans Ufer getragen werden würde. Außerdem wird das Gebet damit eingeleitet, dass Jona zu Gott als „seinem Gott“ betet. Trotz all seiner Rebellion wusste er tief in seinem Inneren, wer sein Gott war.

Wann hat Jona dieses Gebet gesprochen? Scheinbar, als er von dem Fisch verschluckt wurde—nicht drei Tage später, sondern gleich zu Beginn. War Jona während dieser drei Tage und drei Nächte am Leben? Möglicherweise. Aber denken Sie daran, was Christus sagte: „Denn WIE Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des Fisches war, SO wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Schoß der Erde sein.“ Und Christus war drei Tage und drei Nächte lang TOT. Möglicherweise war also auch Jona tot und Gott hat ihn in dem Moment wieder auferweckt, als der Fisch ihn an das Ufer spie. Das wäre ein weiteres Wunder, zusätzlich zu dem Wunder, von dem wir in Jona 2,11 lesen, wo es heißt: „Und der HERR sprach zu dem Fisch und der spie Jona aus ans Land.“

Gott gibt dem Fisch den Befehl, Jona an das trockene Land zu speien, und der Fisch befolgt diesen Befehl. Wir sehen hier die unbegrenzte Kontrolle Gottes über die Ereignisse. Gott verfügt, was geschehen soll, und es geschieht.

Dies ist keineswegs die einzige Begebenheit, bei der Gott laut Bibel Tieren befiehlt, seinen Willen auszuführen. In 1.Könige 17,4 lesen wir zum Beispiel, dass Gott den Raben gebot, Elia mit Nahrung zu versorgen.

Hier wird ebenfalls deutlich gemacht, dass ein Mensch nichts gegen Gottes Willen tun kann. Jona versuchte, Gottes Willen zu unterlaufen, indem er in die entgegengesetzte Richtung floh, aber Gott sorgt dafür, dass Jona in der Nähe des Ortes landet, an den er gehen sollte. In verschiedenen Bibelkommentaren heißt es, dass Jona in der Gegend von Sinope, am Südufer des Schwarzen Meeres, auf das trockene Land gespien wurde, nördlich von Assyrien.

Jona, Kapitel 3

In Kapitel 3 wiederholt Gott seinen Auftrag an Jona—nach Ninive zu gehen, um das Volk vor dem drohenden Unheil zu warnen—, und dieses Mal ist Jona gehorsam.

In Jona 3,1-4 lesen wir:

„Und es geschah das Wort des HERRN zum zweiten Mal zu Jona: Mach dich auf, geh in die große Stadt Ninive und predige ihr, was ich dir sage! Da machte sich Jona auf und ging hin nach Ninive, wie der HERR gesagt hatte. Ninive aber war eine große Stadt vor Gott, drei Tagereisen groß. Und als Jona anfing, in die Stadt hineinzugehen, und eine Tagereise weit gekommen war, predigte er und sprach: Es sind noch vierzig Tage, so wird Ninive untergehen.“

Ninive, die Hauptstadt Assyriens, wird in 1.Mose 10,11-12 als die „große“ Stadt bezeichnet. Sie war eher eine Art Stadtstaat. Kleinere, umliegende Städte gehörten zu ihr. Der Durchmesser der gesamten Region wurde auf 97 Kilometer geschätzt. Später dann, in Jona 4,11, sagt Gott uns, dass in der Stadt 120.000 Menschen lebten, die nicht zwischen rechts und links unterscheiden konnten. Wenn mit diesem Ausdruck kleine Kinder gemeint sind, die noch nicht zwischen Recht und Unrecht oder Gut und Böse unterscheiden konnten, dann würde das bedeuten, dass zusätzlich 200.000 bis 300.000 Jugendliche und Erwachsene in der Region lebten.

Weiter heißt es in Jona 3,5-10:

„Da glaubten die Leute von Ninive an Gott und ließen ein Fasten ausrufen und zogen alle, groß und klein, den Sack zur Buße [besser: Reue] an. Und als das vor den König von Ninive kam, stand er auf von seinem Thron und legte seinen Purpur ab und hüllte sich in den Sack und setzte sich in die Asche und ließ ausrufen und sagen in Ninive als Befehl des Königs und seiner Gewaltigen: Es sollen weder Mensch noch Vieh, weder Rinder noch Schafe Nahrung zu sich nehmen, und man soll sie nicht weiden noch Wasser trinken lassen; und sie sollen sich in den Sack hüllen, Menschen und Vieh, und zu Gott rufen mit Macht. Und ein jeder bekehre sich von seinem bösen Wege und vom Frevel seiner Hände! Wer weiß? Vielleicht lässt Gott es sich gereuen und wendet sich ab von seinem grimmigen Zorn, dass wir nicht verderben. Als aber Gott ihr Tun sah, wie sie sich bekehrten von ihrem bösen Wege, reute ihn das Übel, das er ihnen angekündigt hatte, und tat’s nicht.“

Die Menschen von Ninive, ob groß oder klein, ob reich oder arm, mitsamt ihrem König, glaubten Jona, bereuten ihre Taten und begannen zu fasten. Als Gott dies sah, beschloss er, die Stadt nicht zu vernichten. Christus bestätigt, dass die Reue der Assyrer in Ninive wahrhaftig und aufrichtig war. Es war zwar nicht die Art Reue, die zur ewigen Erlösung führte, jedoch war es eine Änderung des Herzens und des Handelns, eine Abkehr vom Bösen. Sie werden zusammen mit allen anderen Menschen, die in diesem Leben nicht zum Heil berufen wurden, beim sogenannten Großen Weißen Throngericht oder in der Zweiten Auferstehung (dem „Jüngsten Gericht“) auferweckt werden, wie Christus in Matthäus 12,41 erklärt:

„Die Leute von Ninive werden auftreten beim Jüngsten Gericht mit diesem Geschlecht und werden es verdammen; denn sie taten Buße [bereuten] nach der Predigt des Jona. Und siehe, hier ist mehr als Jona.“

Gott zerstörte Ninive damals nicht, weil die Menschen „sich bekehrten von ihrem bösen Wege.“ Jeremia 18,7-8 bestätigt, dass dies im Allgemeinen Gottes Art und Weise zu handeln ist. Wir lesen dort Gottes Worte: „Bald rede ich über ein Volk und Königreich, dass ich es ausreißen, einreißen und zerstören will; wenn es sich aber bekehrt von seiner Bosheit, gegen die ich rede, so reut mich auch das Unheil, das ich ihm gedachte zu tun.“

Jona, Kapitel 4

Das vierte Kapitel beschreibt den Unmut des Jona, weil Gott Ninive nicht vernichtet hat.

In Jona 4,1-2 lesen wir:

„Das aber verdross Jona sehr und er ward zornig und betete zum HERRN und sprach: Ach, HERR, das ist’s ja, was ich dachte, als ich noch in meinem Lande war, weshalb ich auch eilends nach Tarsis fliehen wollte; denn ich wusste, dass du gnädig, barmherzig, langmütig und von großer Güte bist und lässt dich des Übels gereuen.“

Jona bekundete, dass er unter anderem deshalb nicht nach Ninive gehen wollte, weil er befürchtete, Gottes Langmut und Barmherzigkeit würden die Assyrer retten und Gott davon abhalten, sie zu vernichten. Aber Jona hätte begreifen müssen, dass ER ebenso barmherzig wie Gott hätte sein sollen; dass Gott wollte, dass er barmherziger wird. Doch zu Anfang konnte Jona das nicht erkennen.

In Jona 4,3 lesen wir, dass Jona zu Gott sprach:

„So nimm nun, HERR, meine Seele von mir; denn ich möchte lieber tot sein als leben.“

Jona wollte erneut sterben, weil Gott nicht so handelte, wie Jona es sich wünschte.

Wir lesen weiter in Jona 4,4-5:

„Aber der HERR sprach: Meinst du, dass du mit Recht zürnst? Und Jona ging zur Stadt hinaus und ließ sich östlich der Stadt nieder und machte sich dort eine Hütte; darunter setzte er sich in den Schatten, bis er sähe, was der Stadt widerfahren würde.“

Jona weigerte sich, Gottes Frage nach der Rechtmäßigkeit seines Zorns zu beantworten. Stattdessen suchte er sich einen Unterschlupf an der Ostseite der Stadt, um zu beobachten, was geschehen würde, in der Hoffnung, dass die Reue der Niniviten nicht aufrichtig war, so dass die Stadt dennoch zerstört werden würde.

Weiter in Jona 4,6-8:

„Gott der HERR aber ließ eine Staude wachsen; die wuchs über Jona, dass sie Schatten gäbe seinem Haupt und ihm hülfe von seinem Unmut. Und Jona freute sich sehr über die Staude. Aber am Morgen, als die Morgenröte anbrach, ließ Gott einen Wurm kommen; der stach die Staude, dass sie verdorrte. Als aber die Sonne aufgegangen war, ließ Gott einen heißen Ostwind kommen, und die Sonne stach Jona auf den Kopf, dass er matt wurde. Da wünschte er sich den Tod und sprach: Ich möchte lieber tot sein als leben.“

Uns wird nicht gesagt, was das für ein Wurm war, den Gott speziell bereitete, ebenso wie er die Staude bereitet hatte. Aber als der Wurm die Staude beschädigte, verdorrte sie. Gott hat all dies gewirkt, um Jona eine Lektion zu erteilen. Gott bereitete die Pflanze in einer Nacht und er ließ sie in einer Nacht verderben (Vers 10). Beachten Sie ebenfalls, dass die Authorized Version in den Versen 6, 7 und 8 schreibt: „God prepared“ („Gott bereitete“). Es heißt nicht: „God had prepared“ („Gott hatte bereitet“). Dies steht im Gegensatz zu Jona 2,1, wo wir von dem großen Fisch lesen, der Jona verschluckte. Wie gezeigt, übersetzt die Authorized Version: „[T]he Lord HAD prepared a great fish“ („Gott hatte einen großen Fisch bereitet“). Vergleichen Sie hierzu die Übertragung der Neuen evangelistischen Übersetzung von Jona 2,1: „Doch Jahwe HATTE einen großen Fisch kommen lassen…“ 

In Vers 8 lesen wir, dass Jona erneut sterben wollte. Das dritte Mal bereits äußerte Jona in diesem kurzen Buch den Wunsch zu sterben.

Wir fahren mit Jona 4,9-11 fort, womit das Buch Jona abgeschlossen wird:

„Da sprach Gott zu Jona: Meinst du, dass du mit Recht zürnst um der Staude willen? Und er sprach: Mit Recht zürne ich bis an den Tod. Und der HERR sprach: Dich jammert die Staude, um die du dich nicht gemüht hast, hast sie auch nicht aufgezogen, die in einer Nacht ward und in einer Nacht verdarb, und mich sollte nicht jammern Ninive, eine so große Stadt, in der mehr als hundertundzwanzigtausend Menschen sind, die nicht wissen, was rechts oder links ist, dazu auch viele Tiere?“

Gott offenbart sich erneut als Herrscher und Bewahrer. Auch die Menschen in Ninive waren seine Kinder, die er geschaffen hatte—nicht nur die Israeliten. Und darüber hinaus hatte Gott auch alle Tiere geschaffen, die in Ninive lebten.

Hier wird ebenfalls der Gedanke vermittelt, dass Jona Mitleid mit der Pflanze hatte, um die er sich weder gemüht hatte noch hatte er sie zum Wachsen gebracht, und die lediglich für eine kurze Zeit existierte. GOTT im Gegensatz dazu hatte Mitleid mit den Menschen und Tieren Ninives, um die Gott sich gemüht und die er zum Wachsen gebracht hatte, die seit langer Zeit existierten und wo Menschen lebten, die nicht zwischen Gut und Böse unterscheiden konnten.

Das Buch Jona beschreibt den Willen Gottes, alle Völker mit ihm zu versöhnen. Aus diesem Grund wird es von der jüdischen Gemeinschaft am Versöhnungstag gelesen. Das Buch verdeutlicht, dass Gott, wenn es um das Heil geht, nicht die Person oder ihre nationale Herkunft ansieht, sondern dass Gott jeden annimmt, der bereit ist, sich dem Willen Gottes zu unterwerfen. Kein Mensch ist in Gottes Augen unrein oder gemein, und sein Evangelium vom bald kommenden Reich Gottes soll allen Völkern in der ganzen Welt verkündet werden (Matthäus 24,14), damit jeder Mensch gerettet werden kann, der bereut und sich bekehrt (Lukas 24,46-47), gleich welcher Nationalität oder Rasse er entstammt.

Diese Lehre wird im Alten Testament nicht nur im Buch Jona verkündet, sondern unter anderem auch im Buch Rut. Rut war keine Israelitin, sondern eine Moabiterin, aber sie heiratete Boas, und aufgrund dieser ehelichen Beziehung wurden zuerst König David und später Jesus Christus geboren.

Dass Gott die nichtjüdischen Völker liebt, wird in der Bibel deutlich offenbart. In Amos 9,7 heißt es: „Seid ihr Israeliten mir nicht gleichwie die Mohren [Äthiopier]? spricht der HERR. Habe ich nicht Israel aus Ägyptenland geführt und die Philister aus Kaftor und die Aramäer aus Kir?“

Diese Lehre findet sich selbstverständlich auch im Neuen Testament und wird dort erläutert. Jedoch dauerte es eine Zeit, bis die Kirche diese Lehre verstand. Matthäus 4,12-16 sagt uns, dass Christus schon bei seinem ersten Kommen ein Licht für die Heiden geworden war. Aber er betonte auch, dass Umkehr notwendig sei (Vers 17). Matthäus 8,5-13 und Lukas 4,24-30 sind weitere Beispiele, die aufzeigen, wie Christus mit den Heiden umging und was er über sie zu sagen hatte.

Tragischerweise wurde die Reue der Menschen von Ninive nicht an die nächsten Generationen weitergegeben. Jeder Mensch ist selbst für sein Handeln verantwortlich. Ein Sohn oder eine Tochter erbt die Rechtschaffenheit nicht von einem rechtschaffenen Vater oder einer rechtschaffenen Mutter (Hesekiel 14,14.19-20; Jeremia 15,1). Wie später erläutert wird, insbesondere im Buch Nahum, erbten die nachfolgenden Generationen von Ninive nicht die reumütige Haltung ihrer Vorväter, und so wurde die Stadt Ninive in der Folge vernichtet.

Wir erwähnten bereits, dass das Buch Jona zu den Kleinen Propheten gehört. Die neuzeitliche Bedeutung des Buches Jona für uns heute ist eindeutig der Auftrag von Gottes Kirche, die modernen Assyrer vor drohendem Unheil zu warnen.

Ob das heutige Assyrien als Nation auf eine solche Warnung hören wird, darf stark bezweifelt werden. Doch einige wenige werden hören. Aber ungeachtet dessen darf dies nicht unser Hauptaugenmerk sein. Gott befahl dem Hesekiel der heutigen Zeit, das moderne Haus Israel zu warnen, und wir wissen, dass nur sehr wenige darauf hören werden. Manche jedoch werden zur Reue kommen, glauben und sich taufen lassen. Sie werden vor der furchtbaren Großen Trübsal beschützt, die unmittelbar vor uns liegt.

Jona hätte willens sein müssen, seine Mitmenschen vor dem drohenden Untergang zu warnen. Anfangs war dies nicht der Fall, aber wir glauben, dass er zur Reue kam und die Irrtümer seines Handelns einsah. Schließlich bediente sich Gott seiner, um das Buch Jona zu schreiben. Die endzeitliche Kirche Gottes sollte von Jonas Beispiel lernen und bereitwillig und mit Feuereifer die Botschaft der Warnung über die bevorstehende Zerstörung an das moderne Assyrien und Europa sowie an die Häuser Israel und Juda verkünden. Denn die Zerstörung kommt, wie im Buch Nahum so anschaulich beschrieben wird, das wir als nächstes besprechen werden.

Das Buch Nahum

Das Buch Nahum beschreibt die Zerstörung des modernen Assyriens und Europas durch die heutigen Meder und andere fernöstliche Nationen.

Die Bedeutung von Nahum ist „Trost“ oder „voller Zuspruch.“ Es ist die Kurzform von Nehemia, was so viel bedeutet wie „der Herr tröstet.“

Nahum stammte aus Elkosch, möglicherweise aus Kapernaum, was so viel wie „Nahums Stadt“ bedeutet. Er soll zur Zeit von Joel gelebt haben.

Im Buch Jona kamen die Assyrer in Ninive zur Reue (Jona 3,5-10). Insofern ist es durchaus bemerkenswert, dass Deutschland und Österreich in der heutigen Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg keine Angriffskriege mehr geführt haben, obwohl insbesondere Deutschland in einigen Kriegen verwickelt war und zu einem der größten Hersteller und Exporteure von Waffen in der Welt geworden ist.

Während und nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Deutschland durch die Kirche Gottes eine Botschaft der Warnung übermittelt. Als Deutschland besiegt war und zahlreiche deutsche Städte am Ende des Zweiten Weltkrieges in Schutt und Asche lagen, verkündete Gottes Kirche, dass sich das gefallene Deutschland erneut erheben und äußerst mächtig werden würde, und dass es schließlich der ganzen Welt Zerstörung bringen würde.

In jüngster Zeit verwickelt sich Deutschland immer mehr in Kriege und Stellvertreterkriege (beispielsweise in den Krieg Russlands gegen die Ukraine), und so dauert die Warnung durch die Kirche Gottes weiter an.

In der Ryrie Studienbibel lesen wir, dass das Buch Nahum etwa 100 Jahre nach der Predigt des Jona in Ninive geschrieben wurde. Das Volk von Ninive und Assyrien war schnell wieder zu seinen grausamen und heidnischen Praktiken zurückgekehrt. Sie hatten Samaria (das Nordreich, d.h. das Haus Israel) im Jahr 722 v. Chr. zerstört.

Ninive galt als uneinnehmbar, mit seinen 30 Meter hohen Mauern und 18 Meter tiefen Gräben. Es war die Hauptstadt der Assyrer. Ninive, das von Nimrod erbaut worden war (1.Mose 10,11), wurde um 612 v. Chr. zerstört. Im Jahre 1842 n. Chr. wurde die Stadt wiederentdeckt.

Die Zerstörung von Ninive erfolgte durch ein Bündnis zwischen Medern, Babyloniern, Persern und anderen, die sich gegen Ninive wandten. Es waren vor allem die Meder, die Ninive belagerten und zerstörten. Wie wir noch ausführen werden, sind die modernen Meder heute in Ländern wie Russland, der Ukraine und Weißrussland zu finden. Sie werden gemeinhin als „Weißrussen“ bezeichnet.

Nahum, Kapitel 1

In Nahum 1,1 lesen wir:

„Dies ist die Last für Ninive, das Buch der Weissagung Nahums aus Elkosch.“

Nach dem Soncino Kommentar ist die Bedeutung des Wortes „Last“ das „Erheben (der Stimme).“ Es kennzeichnet die Ernsthaftigkeit oder Gewichtigkeit der Botschaft (vergleichen Sie Habakuk 1,1; Maleachi 1,1).

Nahum 1,2 schreibt:

„Der HERR ist ein eifernder und vergeltender Gott, ja, ein Vergelter ist der HERR und zornig. Der HERR vergilt seinen Widersachern; er wird es seinen Feinden nicht vergessen.“

Die neue Lutherbibel 2009 bringt Vers 2 etwas genauer:

„Der HERR ist ein eifersüchtiger und rächender Gott, ja, ein Rächer ist der HERR und voller Zorn; der Herr ist ein Rächer an seinen Widersachern und hält fest am Zorn gegen seine Feinde.“

Hier haben wir einen Hinweis auf den prophetischen Tag des Zorns oder den Tag des Herrn, der etwa ein Jahr vor der Wiederkunft Christi beginnen wird. Daraus ersehen wir die ungefähre Zeitangabe, wann sich die Vernichtung des endzeitlichen „Ninive“ zutragen wird.

In Nahum 1,3 heißt es:

„Der HERR ist geduldig und von großer Kraft, vor dem niemand unschuldig ist. Er ist der HERR, dessen Weg in Wetter und Sturm ist; Wolken sind der Staub unter seinen Füßen.“

Die Menge Bibel übersetzt diesen Vers richtiger, wie folgt:

„Der HERR ist wohl langsam zum Zorn und groß an Gnade (Anmerkung: Im Hebräischen steht ‚Kraft‘), lässt aber (den Schuldigen) keineswegs ungestraft…“

Gott wird das gottlose Ninive bestrafen. In der Antike verehrten die Menschen „Naturgötter“, die mit heftigen Winden und Wolken mit viel Regen in Verbindung gebracht wurden. Vordringlich geht es hier um den Gott Baal (den Sonnengott) und die Göttin Astarte, auch bekannt als Ishtar, die Göttin des Frühlings, die zur Osterzeit verehrt wurde. Der Gedanke, der hier zum Ausdruck kommt, ist, dass Gott mächtiger ist als alle anderen „Götter“ oder Götzen; sie sind allesamt Staub unter seinen Füßen.

Wie bereits erwähnt, leben die modernen Assyrer in den deutschsprachigen Ländern wie Deutschland und Österreich. Und gleichwohl sie vielleicht keine Winde und Wolken mehr verehren mögen, beten sie doch noch immer heidnische Götter wie Baal und Ishtar an, wenn sie ihre „heiligen Tage“ zelebrieren, wie den wöchentlichen Sonntag, das Weihnachtsfest, oder Karfreitag und Ostersonntag. (Weitere Informationen dazu finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre „Das Geheimnis des Weihnachtsfestes“.)

Nahum 1,4 fährt fort:

„Er schilt das Meer und macht es trocken; alle Wasser lässt er versiegen. Baschan und Karmel verschmachten, und was auf dem Berge Libanon blüht, verwelkt.“

Gott gestattete Israel, das Rote Meer und den Jordan trockenen Fußes zu durchqueren. Baschan, Karmel und der Libanon waren als sehr fruchtbare Regionen bekannt (vergleichen Sie Micha 7,14-15; Amos 1,2; Hesekiel 31,16). Gott will uns damit sagen, dass selbst die fruchtbarsten Regionen des heutigen Assyriens verdorren oder zerstört werden.

In Nahum 1,5 heißt es:

„Die Berge erzittern vor ihm, und die Hügel zergehen; das Erdreich bebt vor ihm, der Erdkreis und alle, die darauf wohnen.“

Die Berge und Hügel stehen symbolisch für die Anführer und bedeutenden Persönlichkeiten des heutigen Assyriens. Sie erzittern und zergehen vor Gott.

Allerdings ist in dieser Passage auch von buchstäblichen Erdbeben die Rede, wie wir in Nahum 1,6 lesen können:

„Wer kann vor seinem Zorn bestehen, und wer kann vor seinem Grimm bleiben? Sein Zorn brennt wie Feuer, und die Felsen zerspringen vor ihm.“

„Sein Zorn“ beschreibt erneut den Tag des Zornes Gottes oder den Tag des Herrn. In Offenbarung 6,12-17 und Offenbarung 16,17-18 wird diese Zeit mit gewaltigen und schweren Erdbeben in Verbindung gebracht.

Die in Vers 6 gestellte Frage, „Wer kann vor seinem Zorn bestehen…?“, wird zum Beispiel in Psalm 15,1-5; 24,3-6 beantwortet.

Nahum 1,7 fährt fort:

„Der HERR ist gütig und eine Feste zur Zeit der Not und kennt die, die auf ihn trauen.“

Gott wird seinem Volk—den wahrhaft bekehrten Christen—eine „Feste“ oder einen Schutz während der Zeit der Großen Trübsal und des Tages des Herrn gewähren. In der Menge Bibel heißt es: „… und er kennt die, welche bei ihm Zuflucht suchen…“

Beginnend mit Nahum 1,8 wird Gott konkreter, was die Art seiner Bestrafung des modernen Assyriens und seiner Hauptstadt, des modernen Ninive, betrifft. Wir lesen:

„Er schirmt sie [damit wären die wahren Christen gemeint], wenn die Flut überläuft. Er macht ein Ende mit seinen Widersachern, und seine Feinde verfolgt er mit Finsternis.“

Allerdings übersetzt die neue Lutherbibel 2009 hier genauer:

„Er lässt die Flut alles überschwemmen und macht mit ihrem Ort ein Ende, und seine Feinde verfolgt er mit Finsternis.“

Die überlaufende oder alles überschwemmende Flut beschreibt Armeen, die ihre Feinde vernichten (vergleichen Sie Offenbarung 12,15 und Jesaja 8,7-8. Beachten Sie ebenfalls Daniel 11,40.) Darüber hinaus findet sich in Offenbarung 16,10-11 ein Hinweis auf die Finsternis, mit der Gott seine Feinde verfolgt. Wir lesen, dass das Reich des Tieres—des endzeitlichen assyrischen Führers eines vereinigten europäischen Machtblocks—„verfinstert“ wird.

In Nahum 1,9 heißt es:

„Was wollt ihr ersinnen wider den HERRN? Er führt doch das Ende herbei. Es wird das Unglück nicht zweimal kommen.“

Mit anderen Worten: Alle menschlichen Pläne und Machenschaften der Assyrer können sich nicht gegen Gott und seinen Willen durchsetzen. Vielmehr ist die endgültige Vernichtung Assyriens in der Endzeit unausweichlich, wie die nachfolgenden Verse zeigen.

Nahum 1,10-11 lautet wie folgt:

„Denn wenn sie auch sind wie die Dornen, die noch ineinander wachsen und im besten Saft sind, so sollen sie doch ganz verbrannt werden wie dürres Stroh. Denn von dir ist gekommen, der Arges ersann, der Böses wider den HERRN plante.“

Die Schlachterbibel bringt diese beiden Verse wie folgt:

„Sie sind zwar verflochten zu einem Dornengestrüpp und trunken wie vom Wein; doch sollen sie wie dürre Stoppeln völlig verzehrt werden. Von dir ist ausgegangen, der Böses ersann gegen den HERRN, ein frevlerischer Ratgeber.“

Die Menge Bibel schreibt für „frevlerischer Ratgeber“ „nichtswürdiger Ränkeschmied.“ Die wörtliche Übersetzung lautet „Ratgeber des Belial“, was auf satanischen Einfluss und Besessenheit hindeutet. Aus der Offenbarung wissen wir, dass das Tier dämonisch besessen sein wird. König Sanherib könnte ein Vorläufer gewesen sein (2.Könige 18,13), aber diese Endzeitprophezeiung bezieht sich auf das Tier oder den modernen König von Assyrien (Jesaja 10,5-7). In Hosea 5,13 wird er „König Jareb“ genannt. Jareb bedeutet Kämpfer—jemand, der streiten, kämpfen und erobern will. Sein Schicksal wird in Jesaja 30,30-33 beschrieben.

Nahum 1,12 fährt fort:

„So spricht der HERR: Sie mögen kommen so gerüstet und mächtig, wie sie wollen, sie sollen doch umgehauen werden und dahinfahren. Ich habe dich gedemütigt, aber ich will dich nicht wiederum demütigen.“

Gott sagt, dass er die modernen Häuser Israel und Juda durch die Macht des Tieres gedemütigt oder gestraft haben wird, ebenso wie er die alten Häuser Israel und Juda durch die Assyrer und Babylonier gestraft hat. Andere Übersetzungen schreiben: „Ich habe dich sehr gestraft…“

Nahum 1,13 erklärt:

„Jetzt will ich sein Joch, das du trägst, zerbrechen und deine Bande zerreißen.“

„Joch“ beschreibt Sklaverei und Gefangenschaft, wie wir in Jesaja 10,27 und in Jeremia 30,8 lesen können. Die modernen Häuser Israel und Juda werden im Krieg besiegt und von der letzten europäischen Wiederauferstehung des alten Römischen Reiches unter der Herrschaft eines „assyrischen“ Führers—des Tieres—versklavt werden. Dieser Angriff wird zu Beginn der Großen Trübsal stattfinden. Aber Gott verspricht, dass er ihre Gefangenschaft beenden wird, wenn Jesus Christus wiederkommt, um sie aus der Sklaverei zu befreien und sie in das Gelobte Land zurückzubringen.

In Nahum 1,14 heißt es:

„Wider dich hat der HERR geboten, dass von deinem Namen kein Nachkomme mehr bleiben soll. Vom Hause deines Gottes will ich ausrotten die Götzen und Bilder; ein Grab will ich dir machen, denn du bist zunichte geworden.“

Dieser Vers, der sich speziell an den endzeitlichen König von Assyrien richtet, vermittelt den Gedanken, dass er keine Nachkommen haben wird. Die Zürcher Bibel 1970 übersetzt: „… Dein Name soll nicht mehr fortgepflanzt werden.“

Dies könnte ein möglicher Hinweis darauf sein, dass das Tier homosexuell ist. Daniel 11,37 könnte diese Schlussfolgerung unterstützen, wo wir über den König des Nordens lesen, eine andere Bezeichnung für das Tier oder den König von Assyrien. Es heißt dort: „…er wird weder den Lieblingsgott der Frauen noch einen andern Gott achten…“

Diese Übersetzung ist etwas unklar. Die Lutherbibel 1964 schreibt: „… er wird weder Frauenliebe noch irgendeines Gottes achten…“ Die Schlachterbibel schreibt: „Er wird sich auch nicht um den Gott seiner Väter kümmern, noch um die Sehnsucht der Frauen.“ Sie bemerkt dann folgendes in einer Fußnote: „Dies könnte bedeuten, dass [er] homosexuell ist; aber mit Sicherheit meint es, dass er kein normales Interesse an Frauen besitzt…“

Wir lesen ebenfalls, dass Gott die Götzen und Bilder im Haus des Königs ausrotten wird, und dass der König selbst getötet wird, da Gott ihm ein Grab machen wird. Dieses Grab ist der feurige Pfuhl, wie er in Offenbarung 19,20 beschrieben ist.

Der König wird als „zunichte geworden“ beschrieben. In der Authorized Version lesen wir „abscheulich“, und die Living Bible schreibt: „Du stinkst nach Sünde.“ Die Menge Bibel fügt in einem Kommentar den Ausdruck „ein Scheusal“ an. Eine Vorerfüllung dieser Ereignisse könnte der Tod Sanheribs sein (Jesaja 37,37-38). Wie die Ryrie Studienbibel feststellt, wurde Ninive zu jener Zeit von den Babyloniern und Medern geplündert und zerstört. Wir haben es hier jedoch mit einer endzeitlichen Prophezeiung zu tun, wenn das endzeitliche Babylon (das wirtschaftliche und religiöse System des modernen Europas) von den modernen Medern vernichtet wird.

Im Altertum lebten die Meder im heutigen Iran. Ursprünglich standen sie unter assyrischer Herrschaft, lehnten sich aber gegen die Assyrer auf, vertrieben diese schließlich und setzten ihre Herrschaft über die Perser durch. Dann griffen sie Ninive an und stürzten das assyrische Reich. Unter Kyrus dem Großen betrachtete man die Meder und die Perser als ein einziges Volk. Die Encyclopedia Britannica (Ausgabe von 1959) weist darauf hin, dass zumindest ein Teil der Meder keine Iraner oder Indoeuropäer waren, sondern möglicherweise mit den zahlreichen Stämmen des Kaukasus in Verbindung standen.

Der Historiker Herodot schrieb in Terpsichore, dass die Meder begannen, sich in Südrussland und der heutigen Ukraine niederzulassen. Er erklärte: „Sie sagen, dass sie eine Kolonie der Meder sind.“ Plinius schrieb in Naturalis Historia, Buch VI, Abschnitt xi, dass die Menschen, die das Land entlang des Flusses Don besiedelten, behaupten, „von den Medern abzustammen.“

Die Kirche Gottes geht seit langem davon aus und lehrt, dass die modernen Meder, welche die fernöstlichen Nationen bei der Zerstörung Europas anführen werden, unter den russischen und ukrainischen Völkern zu finden sind. Dies bedeutet, dass Russland und die Ukraine zusammenarbeiten und sich schließlich mit anderen fernöstlichen Nationen, wie beispielsweise China, verbünden werden, um gegen Europa zu kämpfen, und das kurz vor Christi Wiederkehr. Die aktuellen Entwicklungen scheinen darauf hinzudeuten, dass diese Ereignisse nicht mehr allzu weit entfernt sind.

Jesaja 13,17-19 bestätigt, dass Gott vornehmlich die modernen Meder gebrauchen wird, um das moderne babylonische System unter dem modernen König von Assyrien zu zerstören:

„Denn siehe, ich will die Meder gegen sie erwecken, die nicht Silber suchen oder nach Gold fragen, sondern die Jünglinge mit Bogen erschießen und sich der Frucht des Leibes nicht erbarmen und die Kinder nicht schonen. So soll Babel, das schönste unter den Königreichen, die herrliche Pracht der Chaldäer, zerstört werden von Gott wie Sodom und Gomorra,“

Jeremia 51,27-28 vermittelt dasselbe Konzept:

„Richtet auf das Banner auf Erden, blast die Posaune unter den Völkern! Heiligt die Völker zum Kampf gegen die Stadt Babel! Ruft wider sie die Königreiche Ararat, Minni und Aschkenas! Sammelt Kriegsleute gegen sie, bringt Rosse herauf, zahlreich wie Heuschrecken! Heiligt die Völker zum Kampf gegen sie, die Könige von Medien samt allen ihren Fürsten und Herren und das ganze Land ihrer Herrschaft.“ Vergleichen Sie hierzu ebenfalls Jeremia 51,11.

In Jesaja 21,2 wird die Zerstörung des modernen Babylons durch die modernen Meder und die modernen Elamiter (Iraner oder Perser) beschrieben.

Die modernen Meder werden Teil der modernen Könige des Ostens sein—einer Allianz fernöstlicher Nationen. Sie werden scheinbar gemeinsam mit oder unabhängig von den zehn europäischen Kernnationen die Stadt Rom zerstören und niederbrennen—die religiöse Hauptstadt des wiedererstandenen Römischen Reiches—, die Stadt, die auf sieben Hügeln erbaut ist (Offenbarung 17,9.16.18; 18,10.16.18-19.21).

Beachten Sie, dass Offenbarung 17,9, von Luther mit der Stadt „auf sieben Bergen“ übersetzt, in der Hoffnung für Alle wie folgt wiedergegeben wird: „Die sieben Köpfe bedeuten sieben Hügel, von denen aus die Frau ihre Macht ausübt.“ Die Frau wird sodann als die „große Stadt“ identifiziert, „die über alle Könige der Erde herrscht“ (Vers 18, Hoffnung für Alle).

Manche vertreten die Meinung, Ninive könnte eine Bezeichnung für das moderne Rom sein, aber Rom ist weder die Hauptstadt noch überhaupt eine Stadt im modernen Assyrien
(Deutschland oder Österreich). Es ist von daher weitaus wahrscheinlicher, dass Ninive die politische Hauptstadt des wiederauferstandenen Römischen Reiches bezeichnet, die ebenfalls vernichtet werden wird. Auch wenn das Tier zeitweilig „prächtige Zelte“ in Jerusalem haben wird (Daniel 11,45), so werden sein Thron und seine politische Hauptstadt noch immer in Europa liegen. Und somit werden die modernen Meder auch das moderne Ninive zerstören, was heute Berlin wäre. (Einige haben vorgeschlagen, dass diese Hauptstadt Wien, die Hauptstadt Österreichs, sein könnte. Wiederum haben andere vorgeschlagen, dass Brüssel das moderne Ninive sein könnte, doch Brüssel ist weder die Hauptstadt noch eine große Stadt des modernen Assyriens.)

Vieles ist über die Angst vor einem Atomkrieg zwischen Russland und Deutschland geschrieben worden. Dieser Krieg wird in der Tat stattfinden, und dabei werden die modernen Meder die moderne Stadt Ninive vollständig auslöschen, allerdings erst NACHDEM das moderne europäisch-babylonische Reich die USA, das Vereinigte Königreich und den Staat Israel angegriffen und erobert haben wird.

Nahum, Kapitel 2

Nahum 2,1 lautet:

„Siehe auf den Bergen die Füße eines guten Boten, der da Frieden verkündigt! Feiere deine Feste, Juda, und erfülle deine Gelübde! Denn es wird der Arge nicht mehr über dich kommen; er ist ganz ausgerottet.“

Die Freudenboten der frohen Kunde und des Friedens (Jesaja 52,7-10; 41,27; Römer 10,14-15) verkünden insbesondere Juda, dass Ninive zerstört ist (vergleichen Sie die Ryrie Studienbibel). Nun kann Juda wieder die wöchentlichen und jährlichen Heiligen Tage Gottes feiern (3.Mose 23,2). Gleichzeitig wird Juda auch ermahnt, seine Gelübde zu halten (Psalm 116,14), denn „der Arge“—das Tier—, der in das Gelobte Land eingedrungen war und es erobert hatte, ist ganz ausgerottet oder vernichtet. Nach dem Soncino Kommentar ist „der Arge“ eine Übersetzung desselben Wortes in Nahum 1,11, das, wie wir weiter oben erklärt haben, mit „Ratgeber des Belial“ übersetzt werden sollte.

In Nahum 2,2 heißt es:

„Es wird gegen dich heraufziehen, der dich zerstört. Bewahre deine Festung! Gib acht auf die Straße, rüste dich aufs beste und stärke dich aufs gewaltigste!“

Der Soncino Kommentar informiert uns, dass dies eine Anspielung auf die Meder ist, die Ninive im Jahr 625 v. Chr. belagerten. Die Ausdrücke „Gib acht auf die Straße“ und „rüste dich aufs beste“ sind ironisch zu verstehen. Obwohl die Assyrer dachten, sie könnten nicht erobert werden, war ihr Untergang beschlossen. Gleiches gilt heute für das moderne Assyrien.

Nahum 2,3 lautet:

„… Denn der HERR wird die Pracht Jakobs erneuern wie die Pracht Israels, denn man hat sie völlig verheert und ihre Reben verderbt…“

Die Menge Bibel übersetzt: „Denn der HERR stellt den Weinstock Jakobs wieder her gleichwie den Weinstock Israels…“ Hierbei wird betont, dass alle Stämme Israels eingeschlossen sind.

Nahum 2,4-5 lautet:

„Die Schilde seiner Starken sind rot, sein Heervolk glänzt in Purpur, seine Wagen stellt er auf wie leuchtende Fackeln, seine Rosse rasen. Die Wagen rollen auf den Gassen und rasseln auf den Straßen; sie glänzen wie Fackeln und fahren einher wie die Blitze.“

Der Hinweis auf „rot“ und „Purpur“ könnte militärische Farben bezeichnen, oder auch Blut. Die Wagen oder Streitwagen, die „glänzen wie Fackeln und fahren einher wie Blitze“, sind zerstörerische moderne Kriegswaffen. Sie beschreiben die Waffen der modernen Meder, die Assyrien—die Nationen Deutschlands und Österreichs—vernichten werden.

Nahum 2,6 fährt fort:

„Aufgeboten werden seine Gewaltigen, sie stürzen heran auf ihren Wegen, sie eilen zur Mauer, und aufgerichtet wird das Schutzdach.“

Der König von Assyrien denkt an seine Gewaltigen oder mächtigen militärischen Führer und verlässt sich auf sie, aber diese stürzen nur auf ihren Wegen und sind nicht in der Lage, eine wirkungsvolle Verteidigung (ein Schutzdach) zu gewährleisten.

In Nahum 2,7 heißt es:

„Da werden die Tore an den Wassern geöffnet, und der Palast vergeht in Angst.“

In der Antike umgaben der Tigris und kleinere Flüsse Teile der Hauptstadt. Das alte Ninive lag an drei Flüssen. Die Tore der Dämme wurden geöffnet, und die Mauern brachen ein. Der Palast wurde eingenommen.

Berlin liegt ebenfalls an einem großen Fluss, der Spree, die durch die Stadt fließt. Es gibt auch kleinere Flüsse, wie die Havel, von denen die Stadt umschlossen wird. (Wien liegt natürlich an der Donau.)

Die Formulierung „der Palast vergeht in Angst“ kann gemäß der englischen Ausgabe der Ryrie Studienbibel mit „der Tempel der Ishtar vergeht in Angst“ übertragen werden. Der moderne Götzendienst der heidnischen Osterfeierlichkeiten in „Assyrien“ wird an dieser Stelle erneut betont.

Nahum 2,8 fährt fort:

„Die Königin wird gefangen weggeführt, und ihre Jungfrauen werden seufzen wie die Tauben und an ihre Brust schlagen.“

Im Hebräischen wird die Königin, die „gefangen weggeführt“ wird, als „Huzzab“ bezeichnet. So wird dieser Vers auch in der Authorized Version wiedergegeben. Gemäß dem Soncino Kommentar ist „Huzzab“ entweder der Name für die Königin oder für die Stadt [so wie sich Rahab auf eine Person oder auf das Land Ägypten beziehen kann (Jesaja 30,7)], oder er bezeichnet den Namen der Hauptgottheit von Ninive.

In der Schlachterbibel (John Mac Arthur Studienbibel) heißt es in der Anmerkung zu Nahum 2,8, der Begriff beziehe sich auf „Ninives Göttin, wahrscheinlich Ischtar, die [das bedeutet wohl, deren Statue] von den Angreifern weggenommen wurde.“

Die „Jungfrauen“ waren in Wahrheit Tempelprostituierte, die das Schicksal ihrer Göttin beklagten. 

In der heutigen Zeit könnte man an die „Jungfrau Maria“ denken, die unter anderem als Himmelskönigin bezeichnet wird (vergleichen Sie dazu Jeremia 7,18)—, und an das Klagen der Nonnen—geistliche Prostituierte der Hure aus Offenbarung 17—,wenn ihre Statue oder ihr Bildnis weggenommen werden wird (vergleichen Sie zu einer Statue den möglichen Hinweis in Offenbarung 13,15).

In Nahum 2,9 lesen wir:

„Ninive ist wie ein voller Teich, aber seine Wasser müssen verrinnen. ‚Stehet, stehet!‘, ruft man, aber da wird sich niemand umwenden.“

Der volle Teich mit seinen Wassern ist eine Anspielung auf die Bewohner von Ninive (vergleichen Sie eine ähnliche Aussage in Offenbarung 17,15).

Nahum 2,10 fährt fort:

„So raubet nun Silber, raubet Gold! Denn hier ist der Schätze kein Ende und die Menge aller kostbaren Kleinode.“

Den Angreifern wird befohlen, die reichen Schatzkammern von Ninive zu plündern.

Nahum 2,11 lautet:

„Nun muss sie verheert und geplündert werden, dass aller Herzen verzagen und die Knie schlottern, aller Lenden zittern und aller Angesicht bleich wird.“

In Joel 2,6 wird ein ähnlicher Ausdruck verwendet, um die—vor Entsetzen bleich gewordenen—menschlichen Gesichter zu beschreiben. Dort wird der Angriff Assyriens auf Israel und die Reaktion Israels beschrieben. In Nahum 2,11 werden der Angriff der Meder und die Reaktion Ninives und Assyriens beschrieben, wodurch ebenfalls Gottes absolute Gerechtigkeit verdeutlicht wird.

Nahum 2,12 fährt fort:

„Wo ist nun die Wohnung der Löwen und die Höhle der jungen Löwen, wo der Löwe und die Löwin mit den jungen Löwen herumliefen, und niemand wagte sie zu scheuchen?“

Ninive war und wird ein wilder Löwe sein, d.h. eine starke Militärmacht, mit jungen Löwen [assyrischen Kriegern] und einer Löwin [andere schreiben: einem alten Löwen], die niemand herausfordern wollte und will. Daraus folgt, dass, wenn es um das moderne Assyrien geht, das biblische Hauptaugenmerk auf Deutschland zu liegen scheint.

In Nahum 2,13 heißt es:

„Der Löwe raubte genug für seine Jungen und würgte für seine Löwinnen. Seine Höhlen füllte er mit Raub und seine Wohnung mit dem, was er zerrissen hatte.“

„Löwinnen“ könnte eine Beschreibung von Ehefrauen oder Geliebten sein. Das assyrische Heer der Endzeit wird auch in Offenbarung 9,8 und Joel 1,6 bildlich beschrieben, mit deutlichen Hinweisen auf Löwen und Löwinnen.

Nahum 2,14 schließt das zweite Kapitel wie folgt ab:

„Siehe, ich will an dich, spricht der HERR Zebaoth, und deine Wagen anzünden, und das Schwert soll deine jungen Löwen fressen. Und ich will deinem Rauben ein Ende machen auf Erden, dass man die Stimme deiner Boten nicht mehr hören soll.“

Junge Löwen oder hochrangige assyrische Offiziere werden durch das Schwert getötet. Außerdem werden ihre militärischen Waffen und Ausrüstungen vollends vernichtet. Die Stimmen der königlichen Boten, welche die Befehle des Königs von Assyrien weitergeben, wird man nicht mehr hören, einschließlich die des Propagandaministers und seiner Helfer, denn diese werden alle sterben.

Nahum, Kapitel 3

In Nahum 3,1-2 lesen wir:

„Weh der mörderischen Stadt, die voll Lügen und Räuberei ist und von ihrem Rauben nicht lassen will! Denn da wird man hören die Peitschen knallen und die Räder rasseln und die Rosse jagen und die Wagen rollen.“

Die mörderische Stadt beschreibt die Einwohner von Ninive, also rücksichtslose Menschen. Das Knallen der Peitschen beschreibt die Methode, mit der die Rosse zu größerer Geschwindigkeit angetrieben werden. Die Ryrie Studienbibel setzt die erwähnten Rosse mit denen der Meder und Babylonier in Beziehung. Hier werden auch moderne Kriegswaffen der modernen Meder beschrieben.

Nahum 3,3 fährt fort:

„Reiter rücken herauf mit glänzenden Schwertern und mit blitzenden Spießen. Da liegen viele Erschlagene, eine Unzahl von Leichen; ihrer ist kein Ende, sodass man über sie fallen muss.“

Glänzende Schwerter und blitzende Spieße sind wiederum ein Hinweis auf moderne Waffen und Kriegsführung.

In Nahum 3,4 heißt es weiter:

„Das alles um der großen Hurerei willen der schönen Hure, die mit Zauberei umgeht, die mit ihrer Hurerei die Völker und mit ihrer Zauberei Land und Leute an sich gebracht hat.“

Der Bezug auf die Hure, die in Offenbarung 17 und 18 beschrieben wird, ist offensichtlich (siehe Offenbarung 17,1-2.18; und Offenbarung 18,3.23. Beachten Sie auch Offenbarung 14,8). Die verführerische Hure, die mit Zauberei umgeht, reitet auf dem Tier—der letzten politischen und militärischen Wiederbelebung des alten Römischen Reiches unter scheinbar deutscher Führung. Deutschland (und nicht Österreich) wird höchstwahrscheinlich die führende Nation der endzeitlichen babylonischen Erneuerung sein. Die Hure—die falsche religiöse Macht—beeinflusst und reitet auf Ninive, der politischen Hauptstadt des modernen Assyriens.

Ihre Zaubereien werden auch in Jesaja 47,9.12 anschaulich beschrieben.

Der Soncino Kommentar weist auf folgendes hin: „Die Assyrer lockten ihre Opfer in die Falle, als lägen diese unter einem Zauberbann.“

Die Assyrer waren—und werden es wieder sein—im Bann Satans und seiner Dämonen. Das war in der Antike so, es war offenkundig, als Hitler an der Macht war, und es wird wieder so sein. Die modernen Assyrer werden auch im Bann der Hure stehen—der großen falschen „babylonischen“ Kirche aus Offenbarung 17.

Wir sollten auch beachten, dass Nahum 3,3-4 erklärt, dass Gott Ninive für seine Zusammenarbeit mit der Hure und die Annahme der bösen Praktiken der Hure bestraft.

In Nahum 3,5 wird die Hure weiter angesprochen:

„Siehe, ich will an dich, spricht der HERR Zebaoth; ich will dir den Saum deines Gewandes aufdecken über dein Angesicht und will den Völkern deine Blöße und den Königreichen deine Schande zeigen.“

Jesaja 47,1-3 enthält eine Beschreibung der modernen religiösen Macht der babylonischen Mysterienreligion, wobei die Hure als „Tochter der Chaldäer“ bezeichnet wird, von der wir lesen, dass Gott ihre Blöße aufdeckt.

In Nahum 3,6-8 heißt es:

„Ich will Unrat auf dich werfen und dich schänden und ein Schauspiel aus dir machen, dass alle, die dich sehen, vor dir fliehen und sagen sollen: Ninive ist verwüstet; wer will Mitleid mit ihr haben? Und wo soll ich dir Tröster suchen? Meinst du, du seist besser als die Stadt No-Amon, die da lag am Nil und vom Wasser umgeben war, deren Mauern und Bollwerk Wasserfluten waren?“

Diese Verse führen uns zurück zur politischen Hauptstadt des heutigen Assyriens. Ninive wird mit „No-Amon“ verglichen, einem anderen Namen für Theben in Ägypten, das am Nil gelegen war. Der Name bedeutet „Stadt des [Gottes] Amon.“

Die Assyrer zerstörten Theben im Jahr 663 v. Chr. Die Stadt galt als uneinnehmbar und wurde auch die „Stadt der hundert Tore“ genannt. Das moderne Ninive wird ebenfalls besiegt und zerstört werden, wenn auch die Europäer nicht so recht daran glauben mögen, dass dies geschehen könnte.

Nahum 3,9 lautet:

„Kusch und Ägypten waren ihre unermessliche Macht, Put und Libyen waren ihre Hilfe.“

Die Schlachterbibel übersetzt etwas genauer:

„Kuschiten waren ihre Stärke, Ägypter, ja, ohne Zahl; Put und die Lubier gehörten zu ihren Hilfsvölkern.“

No-Amon hatte mächtige Verbündete, aber sie waren nicht in der Lage zu helfen. Zu diesen Verbündeten gehörten Kusch (Äthiopien), Ägypten sowie Put (Libyen) und die Lubier, Einwohner bestimmter sehr einflussreicher Regionen in Libyen.

Das moderne Assyrien wird ebenfalls Araber als Verbündete in seinem Kampf gegen Israel haben (vergleichen Sie Psalm 83, 2-9).

Nahum 3,10-11 fährt fort:

„Dennoch wurde sie vertrieben und musste gefangen wegziehen. Ihre Kinder sind auf allen Gassen zerschmettert worden, und um ihre Edlen warf man das Los, und alle ihre Gewaltigen wurden in Ketten und Fesseln gelegt. Auch du musst trunken werden und von Sinnen kommen; auch du musst Zuflucht suchen vor dem Feinde!“

Das moderne Ninive wird vom Kelch des Zorns oder der Wut Gottes „trunken“ werden (vergleichen Sie zur Verwendung der Formulierung Jesaja 51,17; Offenbarung 16,19 und Psalm 75,9). Sie werden versuchen, sich zu verstecken und Zuflucht vor ihrem Feind zu suchen, aber dieser Versuch wird vergeblich sein. Einige englische Übersetzungen übertragen diesen Vers mit: „Du wirst vergeblich Zuflucht vor deinem Feind suchen.“

Nahum 3,12-15 lautet:

„Alle deine festen Städte sind wie Feigenbäume mit reifen Feigen: wenn man sie schüttelt, so fallen sie dem in den Mund, der sie essen will. Siehe, dein Kriegsvolk soll zu Weibern werden, und die Tore deines Landes sollen deinen Feinden geöffnet werden, und das Feuer soll deine Riegel verzehren. Schöpfe dir Wasser, denn du wirst belagert werden! Verstärke deine Bollwerke! Knete den Ton und tritt den Lehm und mache harte Ziegel! Aber das Feuer wird dich fressen und das Schwert töten—es wird dich fressen, wie Käfer fressen—, magst du auch zahlreich werden wie Käfer, magst du auch zahlreich werden wie Heuschrecken.“

Die New King James Bible spricht hier nicht von Käfern und Heuschrecken, sondern durchweg von Heuschrecken. Ähnlich die Einheitsübersetzung 2016: „… Dann wird das Feuer dich fressen, wird das Schwert dich vertilgen, wird dich fressen wie ein Heuschreckenschwarm. Werde zahlreich wie die Heuschrecken, zahlreich wie die Wanderheuschrecken!“

In Joel 1,4 und in Joel 2,25 werden die Heuschrecken mit einem großen Heer verglichen (dazu mehr in unserer Besprechung des Buches Joel). Hier wird eine ähnliche Analogie verwendet, indem gesagt wird, dass das Schwert die Niniviten wie ein Heuschreckenschwarm verschlingen wird. Ebenso wie die Assyrer sich wie fressende und vertilgende Heuschrecken verhielten, so werden sie ihrerseits von den Medern wie von Heuschrecken gefressen und vertilgt werden.

In Nahum 3,16 heißt es:

„Du hast mehr Händler, als Sterne am Himmel sind; aber nun werden sie ausschlüpfen wie Käfer und davonfliegen.“

Die Händler gehörten zum antiken Handelszentrum Tyrus (Hesekiel 27,23-24). Da es sich jedoch um eine Prophezeiung für die heutige Zeit handelt, steht das moderne Tyrus für das babylonische Wirtschaftssystem unter moderner assyrischer oder deutscher Führung. Deutschland ist heute die mächtigste Wirtschaftsmacht in Europa.

In Nahum 3,17 lesen wir:

„Deine Wachleute sind so viele wie die Heuschrecken und deine Werber so viele wie die Käfer, die sich an die Zäune lagern in den kalten Tagen; wenn aber die Sonne aufgeht, heben sie sich davon, dass man nicht weiß, wo sie bleiben.“

Die Authorized Version schreibt hier: „Deine Gekrönten sind wie die Heuschrecken“ („Thy crowned are as the locusts“). Die Befehlshaber („die Gekrönten“) werden mit modernen Armeen und modernen Massenvernichtungswaffen gleichgesetzt. In Offenbarung 9,7 finden wir eine Beschreibung der modernen Kriegsmaschinerie: „Und die Heuschrecken sahen aus wie Rosse, die zum Krieg gerüstet sind, und auf ihren Köpfen war etwas wie goldene Kronen, und ihr Antlitz glich der Menschen Antlitz…“

In Nahum 3,18 heißt es weiter:

„Deine Hirten werden schlafen, o König von Assur, deine Mächtigen schlummern. Dein Volk wird auf den Bergen zerstreut sein, und niemand wird sie sammeln.“

Mit den Hirten sind die religiösen Führer des modernen Ninive gemeint, und die Mächtigen sind die militärischen und politischen Anführer. Sie alle schlummern tief und fest, und so wird die Zerstörung des verstreuten und ziellosen Volkes schnell und unerwartet eintreten.

In Nahum 3,19 heißt es:

„Niemand wird deinen Schaden lindern, und deine Wunde wird unheilbar sein. Alle, die das von dir hören, werden in die Hände klatschen über dich; denn über wen ist nicht deine Bosheit ohne Unterlass ergangen?“

Ninives unheilbare Wunde (vergleichen Sie die in Jeremia 30,12 verwendete Terminologie) sowie Beulen und Striemen, die niemand lindern kann (vergleichen Sie Jesaja 1,5-6), zeigen klar und deutlich, dass ihr Schicksal besiegelt sein wird, und nichts wird daran etwas ändern. Diejenigen, die vom Fall Ninives und dem Ende des Königs von Ninive (dem Tier) hören, werden vor Freude und Genugtuung in die Hände klatschen (Psalm 47,1-4), da endlich das Ende ihrer Bosheit gekommen ist. Eine anschauliche Beschreibung vom Ende des bösen Königs von Assyrien und des modernen babylonischen Systems (der Tiermacht und ihres endzeitlichen Führers sowie der religiösen Führung) findet sich auch in Jesaja 14,3-8. Aber auch die Könige des Ostens, einschließlich der modernen Meder, die gegen Jerusalem ziehen werden, werden der Strafe Gottes für ihre Boshaftigkeit nicht entgehen (Sacharja 12,9; 14,2-3.12.15).

Nach ihrer Bekehrung jedoch werden die Assyrer im Millennium eine wichtige und führende Rolle spielen (Jesaja 19,23-25). Darüber hinaus werden alle Verstorbenen während der Zeit des Großen Weißen Throngerichts ihre Chance auf Errettung erhalten, und das schließt sowohl die Niniviten zur Zeit Noahs und Nahums mit ein als auch die heutigen, modernen Niniviten.

Das nächste Buch, das wir hier besprechen werden, das Buch Habakuk, führt uns in die Zeit der Antike zurück und verdeutlicht, wie und warum die Häuser Israel und Juda von Babylon und Assyrien zerstört werden sollten—eine Begebenheit, die dem Propheten Jona bekannt war und aufgrund der er sich vermutlich zunächst weigerte, die Niniviten zu warnen. Obwohl diese Ereignisse in der Antike stattfanden, ist das Buch Habakuk eine Prophezeiung für unsere Tage.

Es beschreibt daher in erster Linie die Zerstörung der modernen Häuser Israel und Juda durch das moderne babylonische System unter assyrischer Herrschaft, zeigt aber auch die anschließende Bestrafung des modernen Babylons und des modernen Assyriens durch eine mächtige Macht aus dem Fernen Osten.

Das Buch Habakuk

Nach der rabbinischen Tradition bedeutet das Wort Habakuk „Einer, der umarmt“ oder „festklammert.“ Der Gedanke ist, dass sich der Prophet Habakuk an Gott klammert. Die Ryrie Studienbibel kommentiert, dass er wegen seiner Liebe zu Gott „Umarmer“ genannt wurde.

Er könnte ein levitischer Sänger gewesen sein (vergleichen Sie Habakuk 3,19 u.a. in der Menge Bibel: „… Dem Musikmeister auf meinem Saitenspiel“).

Er war ein Zeitgenosse von Jeremia, Hesekiel, Daniel und Zephanja. Seine Bezugnahme auf die Chaldäer veranlasste einige zu der Annahme, dass er im siebten Jahrhundert v. Chr. schrieb, kurz bevor Juda durch Nebukadnezar erobert wurde, und Daniel und andere in die Gefangenschaft nach Babylon geführt wurden.

Habakuk beschreibt die Niederlage der modernen Häuser Israel und Juda durch das endzeitliche babylonische System Europas unter der Führung des Königs von Assyrien, sowie dessen anschließende Bestrafung.

Habakuk, Kapitel 1

Habakuk 1,1 beginnt mit den Worten:

„Dies ist die Last, die der Prophet Habakuk geschaut hat.“

Manchmal ist es eine Last oder beschwerlich, Gottes Prophezeiungen von Zerstörung und Unheil zu verkünden. Aber nach dem Soncino Kommentar bedeutet das Wort für Last hier „die Stimme erheben“, mit anderen Worten, die Warnungen Gottes wie eine mächtige Posaune verkünden.

Habakuk 1,2 fährt fort:

„HERR, wie lange soll ich schreien, und du willst nicht hören? Wie lange soll ich zu dir rufen: ‚Frevel!‘, und du willst nicht helfen?“

Habakuk beklagt die Gewalt in Israel und wartet auf Gottes Eingreifen.

Weiter in Habakuk 1,3-4:

„Warum lässt du mich Bosheit sehen und siehst dem Jammer zu? Raub und Frevel sind vor mir; es geht Gewalt vor Recht. Darum ist das Gesetz ohnmächtig, und die rechte Sache kann nie gewinnen; denn der Gottlose übervorteilt den Gerechten; darum ergehen verkehrte Urteile.“

Habakuk spricht immer wieder über die furchtbare Situation in Israel, einschließlich Raub, Gewalt, Streit, Zank, die Ablehnung von Gottes Gesetz und einen Mangel an Gerechtigkeit. Infolgedessen werden die Gerechten von den Gottlosen verfolgt, und pervertierte Urteilssprüche werden zugunsten der Gottlosen und gegen die Unschuldigen erlassen. Eine weitere Beschreibung der Situation in Israel und Juda, die Habakuk anspricht, findet sich in 2.Könige 17,9-10.13-16.19-20, mit besonderem Augenmerk auf die Götzenanbetung.

Wir müssen jedoch beachten, dass dies eine Prophezeiung für unsere Zeit ist, und die Anklage gegen „Israel“ richtet sich gegen die modernen Nationen der Häuser Israel und Juda, d.h. die Nationen der USA, des Vereinigten Königreichs, Kanadas, Australiens, Südafrikas, Neuseelands und des Staates Israel.

Habakuk 1,5 fährt fort:

„Schauet hin unter die Heiden, sehet und verwundert euch! Denn ich will etwas tun zu euren Zeiten, was ihr nicht glauben werdet, wenn man davon sagen wird.“

Genauer bringt es die Menge Bibel, die schreibt: „Denn ein Werk vollführt er (Gott) in euren Tagen—ihr werdet es nicht glauben, wenn man es euch erzählt.“

Wir lesen nun, wie Gott zu antworten beginnt. Er sagt Habakuk, dass er zu dessen Lebzeiten ein Werk verrichten wird, das die Menschen vollkommen verwundern und überraschen wird. Weil dies jedoch eine Prophezeiung für die Tage der Endzeit ist, sagt Gott uns, dass er zu unseren Tagen solch ein vollkommen unerwartetes Werk vollbringen wird.

In Habakuk 1,6 erfahren wir, was das Werk ist, das Gott tun wird:

„Denn siehe, ich will die Chaldäer erwecken, ein grimmiges und schnelles Volk, das hinziehen wird, so weit die Erde ist, um Wohnstätten einzunehmen, die ihm nicht gehören.“

Zur Zeit Habakuks gebrauchte Gott die alten Chaldäer, um Israel zu bestrafen. In unserer Zeit wird Gott die modernen Chaldäer gebrauchen, um die Häuser Israel und Juda zu bestrafen.

Die Chaldäer bildeten das Rückgrat des neubabylonischen Reiches (Esra 5,12; 2.Könige 25,1.5; 2.Chronik 36,17). Im zweiten Kapitel des Buches Daniel wird das Wort zusätzlich auf die babylonische Priesterkaste angewandt, die sich ebenfalls mit Wahrsagerei, Astrologie und Magie oder Zauberei beschäftigte.

Im Einflussbereich Babylons hatten die Chaldäer auch eine religiöse Funktion—vor allem, weil die Planetenbahnen als Ausdruck des Willens von Gottheiten interpretiert wurden, die es zu ergründen galt.

In der Spätantike wurde der Name Chaldäer fast ausschließlich für die Babylonier verwendet und wurde in erster Linie eine Bezeichnung für Astrologen, da Babylon auf dem Gebiet der Astrologie führend war. Die „Chaldäischen Orakel“ aus dem 2. Jahrhundert galten als beliebtes Buch der Weissagung.

Sie glaubten auch sehr stark an die Macht der Dämonen. Einigen Kommentaren zufolge lautet eine Beschreibung der „Macht“ dieser heidnischen Götter wie folgt:

„Gegen den Kopf des Menschen wendet der verfluchte Asak seine Macht, gegen das Leben des Menschen der grausame Nemtor, gegen den Hals des Menschen der gemeine Utuk, gegen die Brust des Menschen der verderbte Alu, gegen die Eingeweide des Menschen der böse Ekim, gegen die Hand des Menschen der furchtbare Gallin.“

In unserer Zeit beschreiben die Chaldäer das moderne Babylon—eine religiöse, politische, wirtschaftliche und militärische Macht. Es ist die endgültige und letzte Auferstehung des alten Römischen Reiches—ein Zusammenschluss von Kirche und Staat—unter der Führung eines charismatischen Führers—dem Tier oder König des Nordens oder König Jareb des (modernen) Assyrien, der mit dem „falschen Propheten“—einem mächtigen religiösen Führer—zusammenarbeiten wird. Unter der Führung des Tieres und dem Einfluss des falschen Propheten wird sich das Volk der modernen Chaldäer aufmachen, „Wohnstätten einzunehmen, die ihm nicht gehören“ (Habakuk 1,6). Diese Besatzungsmacht unter dem modernen assyrischen Führer wird auch in Jesaja 10,13-14 und in Daniel 11,41-44 beschrieben.

In gewisser Weise erfolgt die letzte Auferstehung des Römischen Reiches aufgrund der Gottlosigkeit Israels (vergleichen Sie auch Jesaja 10,6).

In Apostelgeschichte 13,38-41 wendet Paulus den Abschnitt aus Habakuk 1,5-6 auf die Verkündigung des Evangeliums an, aber auch als Warnung für diejenigen, die die Wahrheit ablehnen.

Weiter lesen wir in Habakuk 1,7-10:

„Grausam und schrecklich ist es; es gebietet und zwingt, wie es will. Ihre Rosse sind schneller als die Panther und bissiger als die Wölfe am Abend. Ihre Reiter fliegen in großen Scharen von ferne daher, wie die Adler eilen zum Fraß. Sie kommen allesamt, um Schaden zu tun; wo sie hinwollen, stürmen sie vorwärts und raffen Gefangene zusammen wie Sand. Sie spotten der Könige, und der Fürsten lachen sie. Alle Festungen werden ihnen ein Scherz sein; denn sie schütten Erde auf und erobern sie.“

Es wird eine mächtige, schnelle und grausame Armee beschrieben, die ihre Feinde in einem Blitzkrieg besiegt. Die Symbolik bezieht sich eindeutig auf das wiedererstandene Römische Reich in Europa, das in Offenbarung 13,2 beschrieben wird.

Habakuk 1,11 fährt fort:

„Alsdann brausen sie dahin wie ein Sturm und jagen weiter; mit alledem machen sie ihre Kraft zu ihrem Gott.“

Diese Übersetzung ist sehr ungenau. Die New King James Bible schreibt: „Dann ändert sich sein Sinn, und er übertritt; er begeht ein Vergehen, indem er seinem Gott diese Macht zuschreibt.“

Das in der New King James Bible mit „Sinn“ übertragene Wort bedeutet wörtlich „Wind“ oder „Geist“, wie dies auch in der Anmerkung der New King James Bible erklärt wird. Was hier beschrieben wird, ist dämonischer Einfluss oder dämonische Besessenheit, ebenso wie in Hiob 4,12-16, wo die gleiche Terminologie verwendet wird (Beachten Sie insbesondere Vers 15—dort mit „Hauch“ übersetzt).

Nachdem dieser Führer an die Macht gekommen ist, wird er dämonisch besessen sein (Offenbarung 16,13-14)—sein Geist wird sich ändern. Er macht sich eines Vergehens schuldig, indem er den Gräuel der Verwüstung an der heiligen Stätte aufstellt (Daniel 11,31; 12,11; Matthäus 24,15). Er schreibt seine Macht seinem Gott zu—ein möglicher Hinweis auf den falschen Propheten (Offenbarung 19,20), den er für einen Gott halten könnte und dem er nachfolgt (vergleichen Sie Daniel 11,36-39).

Wir lesen weiter in Habakuk 1,12:

„Aber du, HERR, mein Gott, mein Heiliger, der du von Ewigkeit her bist, lass uns nicht sterben; sondern lass sie uns, o HERR, nur eine Strafe sein, und lass sie, o unser Fels, uns nur züchtigen.“

Nun antwortet Habakuk Gott, indem er ihn anfleht, Israel nicht als Nation aussterben zu lassen, sondern die Chaldäer nur als vorübergehende Strafe zu gebrauchen; ein Widerhall der Bitte des Propheten Jeremia, wie sie in Jeremia 10,24 zu lesen ist.

Weiter in Habakuk 1,13:

„Deine Augen sind zu rein, als dass du Böses ansehen könntest, und dem Jammer kannst du nicht zusehen! Warum siehst du dann aber den Räubern zu und schweigst, wenn der Gottlose den verschlingt, der gerechter ist als er?“

Habakuk konstatiert die zeitlose Tatsache, dass Gottes Augen Ungerechtigkeit keineswegs gutheißen können. Sodann stellt er die Frage, warum Gott die räuberischen Chaldäer nicht daran hindert, Israel anzugreifen, wo sie doch noch ungerechter sind als die Israeliten. Gleiches trifft auch für unsere heutige Zeit zu. Natürlich kennt Habakuk tief in seinem Innern die Antwort, denn er hatte im vorherigen Vers gesagt, dass Gott die Chaldäer gebrauchen wird, um Israel für seine Bosheit zu bestrafen. Aber die Tatsache, dass ein böses Volk von Gott gebraucht wird, um seinen Plan auszuführen, bedeutet keineswegs, dass es nicht seinerseits zu gegebener Zeit von Gott für seine Bosheit schwer bestraft wird.

In Habukuk 1,14-17 beschreibt Habakuk die Gefangenschaft des alten und des modernen Israel und Juda durch die alten Chaldäer und das moderne babylonische System:

„(14) Du lässt es den Menschen gehen wie den Fischen im Meer, wie dem Gewürm, das keinen Herrn hat. (15) Sie ziehen’s alles mit der Angel heraus und fangen’s mit ihrem Netze und sammeln’s mit ihrem Garn. Darüber freuen sie sich und sind fröhlich. (16) Darum opfern sie ihrem Netze und räuchern ihrem Garn, weil durch diese ihr Anteil so fett und ihre Speise so üppig geworden ist. (17) Sollen sie darum ihr Netz immerdar ausleeren und Völker umbringen ohne Erbarmen?“

In Vers 16 wird der zuvor durch den König geäußerte Gedanke, der seinen Erfolg seinem Gott—dem falschen Propheten—zuschreibt, ebenfalls auf die Chaldäer angewandt. Diese opfern oder räuchern der religiösen Hure oder der gefallenen Frau in Offenbarung 17, von der sie glauben, dass sie ihnen den militärischen Sieg schenkt.

Habakuk, Kapitel 2

In Habakuk 2,1 heißt es:

„Hier stehe ich auf meiner Warte und stelle mich auf meinen Turm und schaue und sehe zu, was er mir sagen und antworten werde auf das, was ich ihm vorgehalten habe.“

Ein moderner Wächter, der die „Last“ des Herrn (Habakuk 1,1) kraftvoll und energisch verkünden soll, steht auf seiner Warte oder seinem „Posten“ (Elberfelder Bibel; vergleichen Sie ebenfalls Jesaja 21,8.11-12 in der Elberfelder Bibel, wo vom „Wachtposten“ gesprochen wird). Die neue Lutherbibel 2009 übersetzt Habakuk 2,1: „Hier stehe ich auf meinem Wachposten…“

Die Mehrzahl der deutschen Übersetzungen geben diesen Vers so wieder, als würde der Knecht Habakuk darauf warten, dass Gott auf die Fragen antwortet, die er ihm zuvor gestellt hat. Gottes moderne Knechte werden wachen und Gottes Warnung verkünden, in der Hoffnung, dass einige darauf achten und sich von ihren bösen Wegen abkehren werden, aber die meisten werden nicht auf sie hören (Jeremia 6,17).

Wir lesen weiter in Habakuk 2,2-3:

„Der HERR aber antwortete mir und sprach: Schreib auf, was du geschaut hast, deutlich auf eine Tafel, dass es lesen könne, wer vorüberläuft! Die Weissagung wird ja noch erfüllt werden zu ihrer Zeit und wird endlich frei an den Tag kommen und nicht trügen. Wenn sie sich auch hinzieht, so harre ihrer; sie wird gewiss kommen und nicht ausbleiben.“

Habakuk sollte klar und deutlich niederschreiben, was er sah, damit diejenigen, die vorbeikommen, es lesen können (um möglicherweise zu fliehen und Schutz und Zuflucht zu suchen). Dieser Abschnitt bezieht sich eindeutig auf die Endzeit und versichert uns, dass eintreten wird, was Gott prophezeit hat (vergleichen Sie Offenbarung 10,5-7).

In Habakuk 2,4 heißt es:

„Siehe, wer halsstarrig ist, der wird keine Ruhe in seinem Herzen haben, der Gerechte aber wird durch seinen Glauben leben.“

Das Wort für „halsstarrig“ sollte besser mit „stolz“, „aufgeblasen“ oder „vermessen“ übertragen werden. Die Stolzen werden keinen inneren Frieden oder keine Ruhe haben, was ihre verdiente Strafe ist. Während die stolzen Chaldäer keinen Frieden haben werden, ist das Gegenteil für die wahren Gläubigen der Fall (Römer 1,17; Galater 3,11; Hebräer 10,38).

Habakuk 2,5 fährt fort:

„So wird auch der treulose Tyrann keinen Erfolg haben, der stolze Mann nicht bleiben, der seinen Rachen aufsperrt wie das Reich des Todes und ist wie der Tod, der nicht zu sättigen ist: Er rafft an sich alle Heiden und sammelt zu sich alle Voelker.“

Die neue Lutherbibel 2009 übersetzt diesen Vers wie folgt:

„Aber der Wein betrügt den stolzen Mann, sodass er nicht zufrieden sein kann, der seine Seele aufsperrt wie das Totenreich und der unerbittlich ist wie der Tod, der nicht zu sättigen ist, sondern alle Nationen an sich rafft und alle Völker zu sich sammelt.“

Auch hier geht es um den König der modernen Chaldäer—das Tier—, der stolz ist und durch den Wein oder die religiöse Täuschung der Hure (Offenbarung 17,1-2) und ihres Vertreters—des falschen Propheten—betrogen und verführt wird.

Habakuk 2,6-7 schreibt:

„Was gilt’s aber? Diese alle werden einen Spruch über ihn machen und ein Lied und ein Sprichwort sagen: Weh dem, der sein Gut mehrt mit fremdem Gut – wie lange wird’s währen? – und häuft viel Pfänder bei sich auf! Wie plötzlich werden aufstehen, die dich beißen, und erwachen, die dich peinigen! Und du musst ihnen zum Raube werden.“

Die Meder werden die modernen Chaldäer und das gesamte babylonische System zerstören, einschließlich der religiösen Hauptstadt Roms und der politischen Hauptstadt des Reiches, also dem modernen Ninive, das scheinbar Berlin [oder möglicherweise Wien] sein wird. So wie Gott die Babylonier erwecken wird, um Israel zu bestrafen, so wird er die Meder erwecken, um Babylon zu bestrafen. Wenn es heißt, dass einige das Tier „beißen“ werden (hebräisch: „naschak“: „Zins auferlegen“, „verzinsen“), dann könnte das ein Hinweis darauf sein, dass der europäische Machtblock in irgendeiner Weise bei den modernen Medern verschuldet war. Andere Übersetzungen schreiben hier von „Gläubigern“ (vergleichen Sie u.a. die Pattloch Bibel).

In Habakuk 2,8 lesen wir:

„Denn du hast viele Völker beraubt. So werden dich wieder berauben alle übrigen Völker um des Menschenblutes willen und um des Frevels willen, begangen am Lande und an der Stadt und an allen, die darin wohnen.“

Die Authorized Version übersetzt: „Weil du viele Völker verderbt hast, wird dich der ganze Rest des Volkes verderben, wegen des Menschenblutes und wegen der Gewalt DES Landes, DER Stadt und ALLER, die darin wohnen.“

Die Gewalt der Stadt könnte sich hier nicht nur auf das moderne Ninive beziehen, sondern auch auf die Stadt Rom, die auf sieben Hügeln erbaut ist und die Herrschaft über die Völker innehat. Sie steht auch stellvertretend für das gesamte babylonische System (vergleichen Sie Offenbarung 17,18). Dieses System, zu dem auch der militärische und politische Anführer gehört, ist gewalttätig und voller Blutvergießen (Offenbarung 18,24).

In Habakuk 2,9 heißt es dann:

„Weh dem, der unrechten Gewinn macht zum Unglück seines Hauses, auf dass er sein Nest in der Höhe baue, um dem Unheil zu entrinnen!“

Diejenigen, die in diesem Vers angesprochen werden, mögen denken, sie könnten dem Unheil und ihrer Strafe entrinnen, indem sie ihre Häuser hoch oben in der Höhe bauen, so wie ein Adler sein Nest auf dem hohen Berg baut. Das „Weh[e]“ kann sich nicht nur auf die Chaldäer und ihre kommende Bestrafung beziehen, sondern auch auf die Israeliten, die denselben bösen Praktiken folgen. In Offenbarung 8,13 werden drei „Wehe“ erwähnt, die sich in den folgenden Kapiteln auch auf die modernen Chaldäer und die modernen Meder beziehen.

Habakuk 2,10-11 schreibt:

„Aber dein Ratschlag wird zur Schande deines Hauses geraten; denn du hast zu viele Völker zerschlagen und damit gegen dein Leben gesündigt. Denn auch die Steine in der Mauer werden schreien, und die Sparren am Gebälk werden ihnen antworten.“

Die gesamte Gesellschaftsstruktur schreit nach Gerechtigkeit, und alle erhoffen das Ende des babylonischen Systems.

In Habakuk 2,12 lesen wir:

„Weh dem, der die Stadt mit Blut baut und richtet die Burg auf mit Unrecht!“

Jeremia 22,13 drückt denselben Grundgedanken aus, während Micha 3,8-10 insoweit insbesondere die Häuser Israel und Juda und vor allem die Stadt Jerusalem anspricht.

Habakuk 2,13 fährt fort:

„Wird’s nicht so vom HERRN Zebaoth geschehen: Woran die Völker sich abgearbeitet haben, muss mit Feuer verbrennen, und wofür die Leute sich müde gemacht haben, das muss verloren sein?…“

Gott sorgt dafür, dass die Pläne und Vorstellungen jener Völker zunichte gemacht werden, die Gott gegenüber eine feindliche Gesinnung an den Tag legen. Jeremia 51,58 formuliert diesen Gedanken im Besonderen für das moderne Babylon.

Habakuk 2,14 schreibt:

„Denn die Erde wird voll werden von Erkenntnis der Ehre des HERRN, wie Wasser das Meer bedeckt.“

In Vers 14 heißt es in der neuen Lutherbibel 2009:

„Denn die Erde wird erfüllt sein von der Erkenntnis der Herrlichkeit des Herrn, wie die Wasser das Meer bedecken.“

Diese wunderbare Prophezeiung wird im Alten Testament fünfmal gegeben (vergleichen Sie Habakuk 2,14; 4.Mose 14,21; Psalm 72,19; Jesaja 6,3; und Jesaja 11,9. In allen dieser Stellen ist die Rede von „Herrlichkeit“, nicht von „Ehre“. Insbesondere Jesaja 11,9 lautet, richtig übersetzt: „Die Erde wird voll Erkenntnis der Herrlichkeit des HERRN sein, wie Wasser das Meer bedeckt.“). Sie wird sich erfüllen, wenn Christus zur Erde zurückgekehrt ist.

Im Kontrast dazu finden wir im Buch Habakuk fünfmal das Wort „Wehe“ oder „Weh dem“ in Bezug auf Babylon (vergleichen Sie Habakuk 2,6; 2,9; 2,12; 2,15; 2,19).

In Habakuk 2,15-16 lesen wir:

„Weh dem, der seinen Nächsten trinken lässt und seinen Grimm beimischt und ihn trunken macht, dass er seine Blöße sehe! Du hast dich gesättigt mit Schande und nicht mit Ehre (besser: „Herrlichkeit“). So trinke du nun auch, dass du taumelst! Denn an dich wird kommen der Kelch in der Rechten des HERRN, und du wirst Schande haben statt Ehre (besser: „Herrlichkeit“).“

So wie Babylon seinen grimmigen Wein der verkehrten Lehren in den Kelch des Volkes gegossen hat, so wird es selbst und alle Nationen, die gleichermaßen schuldig sind, einschließlich der modernen Häuser Israel und Juda, aus dem Kelch des Zorns des Herrn trinken müssen. Dies finden wir in Bibelstellen wie Jeremia 25,15-29 und Jesaja 51,17 sowie in Offenbarung 16,19 sehr anschaulich beschrieben.

Habakuk 2,17 fährt fort:

„Denn der Frevel, den du am Libanon begangen, wird über dich kommen, und die vernichteten Tiere werden dich schrecken um des Menschenblutes willen und um des Frevels willen, begangen am Lande und an der Stadt und an allen, die darin wohnen.“

Die verstörten Tiere werden die Menschen in Angst und Schrecken versetzen, weil dem Land Gewalt angetan oder es vergewaltigt wurde. Gott wird die Vernichtung von Pflanzen, Tieren und Menschen rächen, die das babylonische System anrichtet. Die „Tiere“ könnten sich auch auf die Könige des Ostens—insbesondere die Meder—beziehen, die das moderne Babylon zerstören werden.

In Habakuk 2,18 heißt es:

„Was wird dann das Bild helfen, das sein Meister gebildet hat, und das gegossene Bild, das da Lügen lehrt? Dennoch verlässt sich sein Meister darauf, obgleich er nur stumme Götzen macht.“

Dies bezieht sich auf die modernen Chaldäer, und möglicherweise auch auf die Häuser Israel und Juda. Der Hinweis auf das gegossene Bild als Lehrer der Lüge ist bemerkenswert im Lichte von Offenbarung 13,15, wo wir über das Bild des Tieres lesen, das reden kann. Dieses Bild wird auf Geheiß der religiösen Macht und des falschen Propheten errichtet werden. Es könnte sogar in dem Tempel aufgestellt werden, der noch vor Christi Wiederkunft erbaut werden wird.

Weiter in Habakuk 2,19:

„Weh dem, der zum Holz spricht: ‚Wach auf!‘, und zum stummen Steine: ‚Steh auf!‘ Wie sollte ein Götze lehren können? Siehe, er ist mit Gold und Silber überzogen, und kein Odem ist in ihm.“

Der „stumme“ Stein ist ein Stein ohne Atem oder Geist. Er kann nicht sprechen. Jedoch können Dämonen sehr wohl eine Illusion erschaffen, die sehr real wirken mag, so wie es scheinbar in Offenbarung 13,15 beschrieben wird. Gewiss ist es für einen Dämon möglich, „durch“ einen Stein zu sprechen und so zu tun, als ob der Stein spricht. Dies ist ein zentraler Punkt der Verwirrung.

Habakuk 2,20 schließt das zweite Kapitel wie folgt ab:

„Aber der HERR ist in seinem heiligen Tempel. Es sei vor ihm stille alle Welt!“

Gott ist in seinem heiligen Tempel im Himmel, von dem aus er das Geschehen auf der Erde beobachtet (Psalm 11,4-5). Wenn Gott sein Gericht vom Himmel her verkündet, wird die Erde erschrecken und still werden (Psalm 76,9; Sacharja 2,17; vergleichen Sie ebenfalls Offenbarung 8,1).

Habakuk, Kapitel 3

Kapitel 3 enthält ein Gebet, oder besser ein Lied, das man als Klagelied bezeichnen könnte. Manche sagen, es sei ein Lied für die Unschuldigen.

Habakuk 3,1-2 lautet:

„Dies ist das Gebet des Propheten Habakuk, nach Art eines Klageliedes: HERR, ich habe die Kunde von dir gehört, ich habe dein Werk gesehen, HERR! Mache es lebendig in naher Zeit, und lass es kundwerden in naher Zeit. Im Zorne denke an Barmherzigkeit!“

Ein ähnliches Wort für „Klagelied“ wird in Psalm 7 verwendet, der ein Klagepsalm ist. Habakuk bittet Gott, sein Werk lebendig zu machen, es also erneut geschehen zu lassen. Die Hoffnung für Alle schreibt: „… Greif in dieser Zeit noch einmal so machtvoll ein, lass uns bald wieder dein Handeln erleben!“ Dies bezieht sich, wie wir bereits gesehen haben, auf den Aufstieg der endzeitlichen Chaldäer und die Verkündigung des Evangeliums. Geschehen soll dies in naher Zeit oder „inmitten der Jahre“ (vgl. neue Lutherbibel 2009; Elberfelder Bibel und Menge Bibel), was bedeutet, plötzlich und unerwartet. Es wird eine Zeit sein, die im Tag des Herrn—dem Zorn Gottes—ihren Höhepunkt findet. Habakuk fleht um Gnade für die Unschuldigen in dieser dramatischen Zeit. Wenn die Chaldäer ihr Werk vollendet haben und das Evangelium gepredigt worden ist, wird Jesus Christus zurückkehren. Hosea 6,2 spricht vom Ende dieser schrecklichen Zeit nach zwei Tagen und am dritten Tag, wenn Gott sein Volk aufrichten wird.

Habakuk 3,3 fährt fort:

„Gott kam von Teman und der Heilige vom Gebirge Paran. SELA. Seines Lobes war der Himmel voll, und seiner Ehre war die Erde voll.“

Teman bezieht sich auf die Türkei. Derselbe Hinweis auf die Wiederkunft Christi findet sich in Richter 5,4, wo wir vom Gebiet Edoms oder der Türkei lesen. Beachten Sie ebenfalls 5.Mose 33,2-5, wo von der Zeit die Rede ist, als Gott dem Volk Israel donnernd die Zehn Gebote vom Berg Sinai verkündete. Die Art der Formulierung dieser Passage im Buch Habakuk scheint jedoch anzudeuten, dass sich Habakuk 3,3 auf die Wiederkunft Christi bezieht.

In Habakuk 3,4-5 lesen wir:

„Sein Glanz war wie Licht; Strahlen gingen aus von seinen Händen. Darin war verborgen seine Macht. Pest ging vor ihm her, und Seuche folgte, wo er hintrat.“

Die Tafelbibel 1911 gibt den letzten Teil von Vers 5 wie folgt wieder: „… und von Seinen Füßen geht aus die Glut“, und die Authorized Version schreibt: „… brennende Kohlen gingen vor seinen Füßen her.“

Die gesamte Beschreibung erinnert uns an die Kohlen im Zusammenhang mit der Beschreibung der Herrlichkeit Gottes und seiner heiligen Engel in Jesaja 6,6 und Hesekiel 1,13-14. Der zeitliche Rahmen dieser Bibelstelle ist der Zorn Gottes und die Ausgießung seiner sieben letzten Plagen, die im Buch der Offenbarung beschrieben werden. Dieselbe Thematik zieht sich durch das gesamte dritte Kapitel des Buches Habakuk.

In Habakuk 3,6-8 heißt es:

„Er stand auf und ließ erbeben die Erde; er schaute und ließ erzittern die Heiden. Zerschmettert wurden die uralten Berge, und bücken mussten sich die uralten Hügel, als er wie vor alters einherzog. Ich sah die Hütten von Kuschan in Not und die Zelte der Midianiter betrübt. Warst du zornig, HERR, auf die Flut? Entbrannte dein Grimm wider die Wasser und dein Zorn wider das Meer, als du auf deinen Rossen rittest und deine Wagen den Sieg behielten?“

Die Hütten von Kuschan beziehen sich auf Äthiopien, das biblische Kusch, das sich in Not und Bedrängnis befindet (vergleichen Sie Daniel 11,43). Die Rosse und Wagen beziehen sich auf die Engel Gottes und ihre feurigen Wagen, die während dem Wirken von Elia und Elisa erwähnt werden.

In Habakuk 3,9-10 lesen wir:

„Du zogst deinen Bogen hervor, legtest die Pfeile auf deine Sehne. SELA. Du spaltetest das Land, dass Ströme flossen, die Berge sahen dich und ihnen ward bange. Der Wasserstrom fuhr dahin, die Tiefe ließ sich hören. Ihren Aufgang vergaß die Sonne…“

Diese poetische Beschreibung von Gottes machtvollem Eingreifen findet ihren Widerhall in Psalm 77,17-21, der sich speziell auf die Flucht aus der ägyptischen Sklaverei bezieht. Da aber das gesamte Buch Habakuk eine Prophezeiung für unsere Zeit ist, spiegelt es auch wider, was Christus tun wird, wenn er zurückkehrt. Die Dualität zeigt sich auch deutlich im nächsten Vers.

In Habakuk 3,11 lesen wir:

„… und der Mond stand still; beim Glänzen deiner Pfeile verblassen sie, beim Leuchten deines blitzenden Speeres.“

Die Sonne wird nicht aufgehen und der Mond wird stillstehen (vgl. Habakuk 3,10-11), so wie Gott zur Zeit Josuas auf übernatürliche Weise eingegriffen hat (Josua 10,13). Er wird auch bei seiner Rückkehr auf übernatürliche Weise eingreifen, um für sein Volk zu kämpfen und es zu befreien.

Habakuk 3,12-13 lautet:

„Du zertratest das Land im Zorn und zerdroschest die Heiden im Grimm. Du zogst aus, deinem Volk zu helfen, zu helfen deinem Gesalbten. Du zerschlugst das Dach vom Hause des Gottlosen und entblößtest die Grundfeste bis auf den Fels. SELA.“

Das „Dach“ (andere Übersetzungen schreiben „Haupt“) ist eine Anspielung auf das Tier, und das „Haus der Gottlosen“ ist eine Beschreibung der modernen gottlosen Chaldäer. Sie werden alle vernichtet werden, wenn Jesus Christus zurückkehrt.

In Habakuk 3,14 heißt es:

„Du durchbohrtest mit seinen Pfeilen sein Haupt, seine Scharen zerstoben wie Spreu, denn ihre Freude war, zu zerstreuen und zu fressen den Elenden im Verborgenen.“

Die revidierte Lutherbibel 2017 übersetzt etwas genauer:

„Du durchbohrst mit seinen eigenen Pfeilen das Haupt seiner Krieger. Sie stürmen heran. Ihre Freude ist es, mich zu zerstreuen, als wollten sie den Elenden im Verborgenen fressen.“

Derjenige, der zerstreut werden soll, könnte das moderne Haus Juda beschreiben. Aber der Feind wird sich selbst mit seinen eigenen Pfeilen vernichten, wie in Sacharja 14,13 zu lesen ist.

Weiter in Habakuk 3,15:

„Du tratest nieder seine Rosse im Meer, im Schlamm der Wasserfluten.“

Dies könnte erneut ein Hinweis auf Gottes übernatürliches Eingreifen in der Zukunft sein, der sich dabei symbolischer Pferde oder seiner Engel bedienen wird (vergleichen Sie Micha 7,15).

Die nächsten Verse kehren in die Zeit vor dem Eingreifen Gottes zurück, wenn die Chaldäer—das moderne Babylon unter dem Tier—die modernen Häuser Israel und Juda angreifen werden.

In Habakuk 3,16 heißt es:

„Weil ich solches höre, bebt mein Leib, meine Lippen zittern von dem Geschrei. Fäulnis fährt in meine Gebeine, und meine Knie beben. Aber ich will harren auf die Zeit der Trübsal, dass sie heraufziehe über das Volk, das uns angreift.“

Die Zeit der Trübsal oder der Bedrängnis bezieht sich auf die Zeit der Großen Trübsal und den Tag des Herrn. In einer Vision sieht Habakuk den Schutz des Volkes Gottes, und harrt darauf, dass es in Frieden ruhen kann. Die Authorized Version übersetzt Habakuk 3,16 wie folgt: „Als ich es hörte, zitterte mein Leib, und meine Lippen bebten vor der Stimme; Fäulnis kam in meine Gebeine, und ich zitterte in mir selbst, damit ich am Tag der Trübsal Ruhe finde: Wenn er zu den Völkern heraufkommt, wird er sie mit seinen Truppen überfallen.“

Dies könnte sich auf das Tier und seinen Angriff auf das Volk Israel und Juda beziehen, aber ebenso auf seine Invasion weiterer Länder mit seinen Truppen [d.h. die Truppen jener zehn Nationen, die dem Tier ihre Macht übergeben haben (vergleichen Sie Offenbarung 17,12-13)].

Habakuk 3,17-18 lautet:

„Da wird der Feigenbaum nicht grünen, und es wird kein Gewächs sein an den Weinstöcken. Der Ertrag des Ölbaums bleibt aus, und die Äcker bringen keine Nahrung; Schafe werden aus den Hürden gerissen, und in den Ställen werden keine Rinder sein. Aber ich will mich freuen des HERRN und fröhlich sein in Gott, meinem Heil.“

Obwohl es allerorts Unheil und Katastrophen geben wird, weist Habakuk auf Gottes großartiges Ziel für sein Volk und für die gesamte Menschheit hin. Eine vergleichbare Aussage findet sich in Jesaja 61,10-11, wo die Wiederkunft Christi—des Bräutigams—und die wunderschönen Zustände während des Millenniums beschrieben werden. Und so lesen wir den würdigen Abschluss der vollständigen Thematik im nächsten und letzten Vers.

In Habakuk 3,19 heißt es:

„Denn der HERR ist meine Kraft, er wird meine Füße machen wie Hirschfüße und wird mich über die Höhen führen. Vorzusingen, beim Saitenspiel.“

Derselbe Ausdruck von Hoffnung und Überzeugung findet sich in 2.Samuel 22,34 und in Psalm 18,32-34. Wenn Gott auf unserer Seite ist, uns führt, leitet und stärkt, dann brauchen wir uns nicht zu fürchten, und er wird uns mit großer Herrlichkeit und ewigem Leben in seiner Familie ehren.

Eine Prophezeiung aus dem Buch Hosea

Bevor wir uns dem Buch Joel zuwenden, möchten wir uns mit einer besonderen Reihe von endzeitlichen Bibelversen in den Büchern Hosea und Sacharja befassen. In Hosea 5,7 lesen wir: „Sie sind dem HERRN untreu und zeugen fremde Kinder; darum wird sie auch der Neumond fressen samt ihrem Erbteil.“ Vers 1 wendet sich an die Priester, das Haus Israel und das Haus des Königs. In Vers 3 heißt es, dass Gott Ephraim gut kennt und dass Israel ihm nicht verborgen ist.

In Vers 5 lesen wir, dass Israel und Ephraim um ihrer Schuld willen fallen werden, und dass Juda mit ihnen fallen soll. In Vers 8 heißt es, dass die Posaune geblasen werden soll, was offensichtlich auf einen bevorstehenden Krieg hindeutet. Und in Vers 9 lesen wir weiter, dass Ephraim am Tag der Bestrafung zur Wüste werden soll. In Vers 10 ist von Gottes Zorn die Rede, und in Vers 13 lesen wir, dass Ephraim in Assur keine Hilfe von König Jareb erlangen wird. Abschließend kündigt Vers 15 an, dass Ephraim und Juda letztlich Gott aufrichtig suchen werden, wenn es ihnen übel ergeht, was auf Reue hindeutet.

Der Zusammenhang des gesamten Kapitels beschreibt endzeitliche Ereignisse und richtet sich an die modernen Nachkommen der alten Häuser Israel und Juda. Die Erwähnung Ephraims ist in erster Linie als Beschreibung der Nationen und Völker des Vereinigten Königreichs zu verstehen, vielleicht auch Kanadas, Australiens, Neuseelands und der weißen Bevölkerung anderer englischsprachiger Nationen, die zum „Commonwealth of Nations“ [früher bekannt als British Commonwealth] gehören, wie Südafrika und Simbabwe. Und wenn Israel zusätzlich zu Ephraim erwähnt wird, bezieht sich das auf Ephraims Bruder Manasse, dessen Nachkommen heute in den Vereinigten Staaten zu finden sind. Juda ist natürlich eine Anspielung auf den Staat Israel und die Juden im Allgemeinen, und die modernen Völker von Assur sind heute in Deutschland und Österreich zu finden.

Gott spricht von der Posaune des Krieges (die sich auch auf das Posaunenfest bezieht, wie wir sehen werden) und von seinem Zorn, den er kurz vor der Wiederkunft Christi, am Tag seines Zorns, über alle Völker ausgießen wird. (Zum Posaunenfest lesen Sie bitte unsere kostenlose Broschüre „Die Bedeutung von Gottes Heiligen Herbstfeiertagen.“)

Schließlich wird auf die Priester—die religiöse Führung der oben genannten Länder—und das Haus des Königs verwiesen, was sich auf das Königshaus und die Monarchie Großbritanniens bezieht.

Da wir in Vers 5 lesen, dass Ephraim, Israel (Manasse) und Juda alle gemeinsam fallen werden, was bedeutet dann Vers 7, der uns sagt, dass wegen ihrer Hurerei (Vers 3) und der Zeugung heidnischer Kinder der „Neumond“ sie und ihren Erbteil oder ihre Nachkommenschaft fressen wird?

Unter den Kommentaren herrscht Uneinigkeit über die Bedeutung dieser Bibelstelle. Viele von ihnen übersehen die endzeitliche Anwendung des Verses. Mehrere Kommentare erkennen jedoch die Tatsache an, dass der „Neumond“—der erste Tag des Monats—im Zusammenhang mit dem Blasen einer Posaune oder einer Schofar und einer Trompete erwähnt wird. Dies bezieht sich offensichtlich auf den jährlichen Heiligen Tag des Posaunenfestes. Dieser Tag wird auch heute noch von Christen und Juden begangen, allerdings ohne rituelle Opfer, und er symbolisiert vor allem die sieben letzten Posaunen, die in der Offenbarung erwähnt werden und die in der Wiederkunft Jesu Christi gipfeln. Der Gedanke scheint zu sein, dass, ebenso wie Christus schnell und unerwartet zu einer Zeit des weltweiten Krieges zurückkehren wird, die Zerstörung des modernen Israel und Juda im Krieg ebenfalls schnell und unerwartet erfolgen wird.

Hoseas Endzeitprophezeiung in Kapitel 5 beschreibt die plötzliche Kriegsniederlage der USA und des Vereinigten Königreichs, womöglich auch Kanadas, Australiens, Neuseelands, Südafrikas und Simbabwes, zusätzlich zum Staat Israel und vieler Juden. Dies wird durch einen modernen König von Assyrien—dem „Tier“ oder dem „König des Nordens“—geschehen, der eine europäische Kooperation von zehn Nationen oder Nationengruppen anführen wird, die in Offenbarung 17 als zehn Könige und in Daniel 2 als zehn Zehen beschrieben werden.

Diese zehn Nationen oder Könige werden die Macht für „eine Stunde“ (Offenbarung 17,12) empfangen—wiederum eine sehr kurze Zeit—um sie mit dem „Tier“ zu teilen. Sie werden für ihn kämpfen, und er wird von dem „falschen Propheten“ begleitet und unterstützt werden, dem religiösen Führer einer weltumspannenden Organisation, die von sich behauptet, christlich zu sein. Da der Hinweis in Offenbarung 17,12 auf „eine Stunde“ nicht 60 Minuten bedeutet (er bezieht sich offenbar auf 3 ½ Jahre, siehe Daniel 7,25, oder eine etwas kürzere Zeitspanne), muss auch der Hinweis auf den „Monat“ in Hosea 5,7 keineswegs eine Zeitspanne von 30 Tagen bedeuten—was hier ausgedrückt wird, ist die Kürze der Zeit. So wird zum Beispiel der Tag des Herrn wahrscheinlich ein Jahr dauern… nicht nur 24 Stunden (vergleichen Sie Jesaja 34,8; 61,2; 63,4).

Eine Prophezeiung aus dem Buch Sacharja

Eine interessante Parallelstelle finden wir in Sacharja 11,8, wo es heißt: „Und ich vertilgte die drei Hirten in einem Monat. Und ich mochte die Schafe nicht mehr und sie wollten mich auch nicht mehr.“ Auch über diesen Vers gibt es zahlreiche Spekulationen, und viele davon beziehen ihn lediglich auf die Zeit Sacharjas. Die Prophezeiungen im Buch Sacharja beziehen sich jedoch auf die Endzeit, ebenso wie Hosea 5,7, und der Hinweis auf „einen Monat“ in beiden Passagen ist auffällig.

Einige haben dies so verstanden, dass sich Sacharja 11,8 auf Hirten oder Führer in verschiedenen Splittergruppen der Kirche Gottes bezieht, die die Geschwister ausbeuten, einen gottlosen Lebensstil an den Tag legen, verkehrte Lehren und Praktiken predigen oder sich religiöse Titel anmaßen, die nur Christus gehören, oder die Positionen von Rang und Größe innerhalb der Predigerschaft beanspruchen, wie beispielsweise ein Apostel, ein Prophet oder einer der zwei Zeugen zu sein, die ihnen jedoch keineswegs von Gott verliehen wurden.

Andere schlugen vor, dass sich die drei Hirten vielleicht auf Führer oder einflussreiche Personen aus den Überresten früherer Epochen der Kirche Gottes oder aus der allerletzten Epoche beziehen könnten, mit denen Gott wegen ihrer Untreue und Treulosigkeit umgehen wird.

Im Lichte von Hosea 5,7 könnte sich der Hinweis auf den „Monat“ in Sacharja 11,8 auch auf Gottes schnelles Eingreifen in Bezug auf drei gottlose Wesen beziehen, die direkt oder indirekt für die Niederlage und Zerstörung des modernen Israel und Juda verantwortlich sein werden:

Eine Möglichkeit ist, dass sich Gott hier auf drei Führer von „Ephraim“, „Israel“ (Manasse) und „Juda“ (Hosea 5,5) bezieht. Durch ihr gottloses Verhalten ziehen sie Gottes Zorn auf sich und verursachen oder begünstigen dadurch indirekt die Niederlage ihrer sündigen Länder, die in kurzer Zeit zusammenbrechen werden. Gott wird ihre Niederlage aufgrund ihrer zahlreichen nationalen Sünden herbeiführen, aber in erster Linie wird Gott die Schuld den gottlosen politischen und religiösen Führern dieser Nationen zuweisen (vergleichen Sie Jesaja 1,5.10; 3,12; 9,14-16; 28,7; Jeremia 2,8; 23,11-14.16-22.26-27; sowie Hesekiel 22,25-27 und Micha 3,1-7).

Diese „drei Hirten“ könnten sich auf die politische Führung der USA, des Vereinigten Königreichs und des Staates Israel zur Zeit von Gottes Eingreifen beziehen. Da Gott in Hosea 5,1 die Priester, das Haus Israel und das Haus des Königs anspricht, ist es ebenfalls möglich, dass die drei Hirten, die innerhalb „eines Monats“ vertilgt werden sollen, die religiöse, politische und königliche Führung der USA, des Vereinigten Königreichs und des Staates Israel bezeichnen könnten. In jedem Fall bedeutet dies, dass der Zusammenbruch dieser Institutionen und falschen religiösen und politischen Führer plötzlich und schnell erfolgen wird. [Zum Sturz der Monarchie in Großbritannien lesen Sie bitte die Kommentare in unserer kostenlosen Broschüre „Niedergang und Aufstieg von Großbritannien und Amerika“, wo wir auf Seite 15 feststellen: „Der letzte König des Hauses David wird möglicherweise, vor Christi Wiederkehr, für eine sehr kurze Zeit aufhören zu regieren: ‚So soll’s euch zu Bethel auch ergehen um eurer großen Bosheit willen; schon früh am Morgen wird der König von Israel untergehen’ (Hosea 10,15).“

Diese Zerstörung wird durch das moderne „Babylon“ verursacht werden—die letzte europäische Wiederauferstehung des antiken „Heiligen Römischen Reiches“. Daher läge eine weitere Möglichkeit für der Vertilgung der drei gottlosen Hirten in den drei Mächten oder Machtblöcken, die direkt für die Niederlage der modernen Nachkommen der alten Häuser Israel und Juda verantwortlich sein werden—nämlich das Tier, der falsche Prophet und die Gruppe der zehn europäischen Kernnationen oder Nationengruppen. So wie Gott die Niederlage der sündigen USA, des Vereinigten Königreichs und Israels in „einem Monat“—in sehr kurzer Zeit—herbeiführen wird, so wird er auch die Niederlage des gottlosen modernen Babylon in „einem Monat“ herbeiführen. In Offenbarung 18,8.10.17 lesen wir, dass das gottlose und dämonisch inspirierte babylonische Endzeitsystem „an einem Tag“ und „in einer Stunde“ gerichtet und vernichtet werden wird. Auch hier wird angedeutet, dass dies unerwartet und innerhalb einer sehr kurzen Zeit geschehen wird. Beachten Sie dazu ebenfalls Jeremia 51,8 und Jesaja 47,5-11.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Hosea 5,7 nicht notwendigerweise aussagt, dass Untergang und Niederlage der USA, des Vereinigten Königreichs und des Staates Israel—der gottlosen religiösen und politischen Führung sowie der gesamten Nationen—innerhalb eines buchstäblichen, aus 30 Tagen bestehenden Monats eintreten wird. Wir werden jedoch eindeutig gewarnt, dass es sehr schnell geschehen wird und dass sie alle zusammen ungefähr zur gleichen Zeit fallen werden. Insbesondere das Posaunenfest warnt uns davor, dass ein kommender gottloser europäischer Machtblock einen schrecklichen Atomkrieg beginnen und die modernen Nachkommen der alten Häuser Israel und Juda zerstören, besiegen und versklaven wird. Weiterhin erfahren wir jedoch durch das Posaunenfest, dass diese europäische Supermacht ebenfalls sehr schnell zerstört werden wird (Jeremia 51,27-33.49).

Vor diesem Hintergrund wollen wir nun die prophetische Botschaft im alten Buch Joel genauer untersuchen.

Das Buch Joel

Das Buch Joel beschreibt Ereignisse vor und während der Großen Trübsal, den himmlischen Zeichen und dem Tag des Herrn.

Diese Ereignisse beinhalten die Kriegsniederlage der USA und des Vereinigten Königreichs durch das neuzeitliche babylonische System in Europa unter der Führung eines modernen assyrischen Führers. Sodann beinhalten sie auch die Bestrafung des modernen Babylons durch die modernen Meder und die Zerstörung aller weltlichen Mächte, die gegen Jesus Christus kämpfen wollen, wenn er zurückkehrt.

Nicht viel ist über den Autor des Buches bekannt, ebenso wenig, wann genau es geschrieben wurde. Der Name Joel bedeutet „Jahwe ist Gott“ oder „Jahwe ist Stärke“. Joels Vater war Petuël, was so viel bedeutet wie „von Gott gerichtet“ oder „zugänglich für Gott.“

Obwohl auf antike Ereignisse angespielt wird, ist das zentrale Thema des Buches der TAG DES HERRN—eine Zeitspanne, die etwa ein Jahr vor der Wiederkunft Christi beginnt—und es stellt jene Ereignisse dar, die zum Tag des HERRN führen und die sich während des Tages des HERRN abspielen. Das Buch beschreibt den Angriff des modernen babylonischen Systems und des modernen Assyriens auf die modernen Häuser Israels und Judas sowie die Zerstörung dieses Systems durch eine fernöstliche Macht.

Joel, Kapitel 1

In Joel 1,1-3 lesen wir:

„Dies ist das Wort des HERRN, das geschehen ist zu Joel, dem Sohn Petuëls. Hört dies, ihr Ältesten, und merkt auf, alle Bewohner des Landes, ob solches geschehen sei zu euren Zeiten oder zu eurer Väter Zeiten! Sagt euren Kindern davon und lasst’s eure Kinder ihren Kindern sagen und diese wiederum ihren Nachkommen…“

Was im Buch Joel beschrieben wird, sind einzigartige Geschehnisse am Ende dieses Zeitalters. Joel 2,2 bestätigt dies, wo es über den Tag des Herrn heißt: „… desgleichen vormals nicht gewesen ist und hinfort nicht sein wird auf ewige Zeiten für und für.“

Joel 1,4 fährt fort:

„Was die Raupen übriglassen, das fressen die Heuschrecken, und was die Heuschrecken übriglassen, das fressen die Käfer, und was die Käfer übriglassen, das frisst das Geschmeiß.“

Einige meinen, hier würden vier buchstäbliche Arten von schädlichen Insekten beschrieben (Wie erwähnt, führen manche Übersetzungen unterschiedliche Arten oder Entwicklungsstadien von Heuschrecken an). Zum Beispiel schreibt die Elberfelder Bibel:

„Was der Nager übriggelassen hatte, fraß die Heuschrecke, und was die Heuschrecke übriggelassen, fraß der Abfresser, und was der Abfresser übriggelassen, fraß der Vertilger.“

In einer Fußnote schreibt die Elberfelder Bibel sodann: „verschiedene Arten oder Bezeichnungen der Heuschrecke; viell. auch Bezeichnung verschiedener Wachstumsstadien.“

Sodann wird die Auffassung vertreten, die Beschreibung beziehe sich auf vier menschliche Reiche und Armeen. Sie identifizieren die „Raupen“ mit Assyrien und Babylon, die „Heuschrecken“ mit Persien, die „Käfer“ mit Griechenland und „das Geschmeiß“ mit Rom.

Die wörtliche Übersetzung des Verses lautet: „Den Rest der Raupe hat die Heuschrecke gefressen; und den Rest der Heuschecke hat der Käfer gefressen, und den Rest des Käfers hat das Geschmeiß gefressen…“

Eine etwas andere Reihenfolge dieser „Insekten“ findet sich in Joel 2,25, wo wir zuerst von den „Heuschrecken“ (Persien) lesen, gefolgt von den „Käfern“ (Griechenland), dem „Geschmeiß“ (Rom) und den „Raupen“ (Assyrien und Babylon), die sich alle auf aufeinanderfolgende Armeen beziehen, die das alte und das moderne Haus Israel und Juda angreifen und erobern.

In Joel 2,25 werden diese Insekten als Gottes großes Heer beschrieben, was zeigt, dass Gott diese Mächte zum Angriff auf Israel und Juda erweckt hat und erwecken wird—oder dass er es zugelassen hat und zulassen wird. In der Antike griffen die vier Mächte Israel und Juda auf die in Joel 1,4 beschriebene Weise und Reihenfolge an; in der neueren Entwicklung fand und findet der Angriff der vier Mächte jedoch in der Abfolge statt, wie sie in Joel 2,25 und in den Büchern Daniel und Offenbarung beschrieben wird.

Joel 1,5-6 fährt fort:

„Wacht auf, ihr Trunkenen, und weint, und heult, alle Weinsäufer, um den süßen Wein; denn er ist euch vor eurem Munde weggenommen! Denn es zieht herauf in mein Land ein Volk, mächtig und ohne Zahl; das hat Zähne wie die Löwen und Backenzähne wie die Löwinnen.“

Das Volk, das sich der Flammenschrift an der Wand gegenüber gleichgültig verhält und das Unheil willentlich ignoriert, das über es hereingebrochen ist, wird zur Reue ermahnt und gewarnt, die Zeichen der Zeit zu erkennen.

Was wir hier beschrieben finden, sind Ereignisse zu Beginn der Großen Trübsal. Auch wenn die Assyrer bereits in das Land eingefallen sind, so ist doch noch Zeit zur Umkehr vorhanden, um Schutz vor den Plagen des Tages des Herrn zu erlangen.

Hinweise auf eine als Löwe beschriebene Armee finden sich in Offenbarung 9,8, wo vom modernen Babylon die Rede ist—der letzten Auferstehung des antiken Römischen Reiches. Und die Zähne des vierten Tieres in Daniel 7,7—Rom und seine zehn Wiederauferstehungen, symbolisiert durch die zehn Hörner—zeigen ebenfalls eine Verbindung zu der Aussage in Joel 1,6 auf.

Weiter in Joel 1,7:

„Es verwüstet meinen Weinstock und frisst meinen Feigenbaum kahl, schält ihn ganz und gar ab, dass seine Zweige weiß dastehen.“

Die vergangene und bevorstehende Zerstörung der Häuser Israel und Juda, insbesondere durch das moderne babylonische System, wird hier anschaulich dargestellt: Der Weinstock oder Weinberg ist ein Hinweis auf das Haus Israel (Jesaja 5,7), während der Feigenbaum eine Beschreibung des Hauses Juda darstellt.

In Joel 1,8 heißt es:

„Heule wie eine Jungfrau, die Trauer anlegt um ihres Bräutigams willen!“

Hier erkennen wir, dass sich diese Botschaft auch an die Kirche Gottes wendet—die geistlichen Israeliten und Juden. Für die Endzeit wird ein Martyrium wahrer Christen prophezeit, insbesondere für diejenigen, die nicht so hingebungsvoll und eifrig für Christus eintreten, wie sie es sollten. Der Ehemann oder Bräutigam ist natürlich Jesus Christus (vergleichen Sie Jesaja 54,5; Matthäus 25,1; 9,15; und Johannes 3,29).

In Joel 1,9 lesen wir:

„Denn Speisopfer und Trankopfer gibt es nicht mehr im Hause des HERRN, und die Priester, des HERRN Diener, trauern…“

Die Beschreibung der antiken Ereignisse gipfelten in der Versklavung des Hauses Juda und der Abschaffung der Tieropfer im Tempel Gottes durch Antiochus Epiphanes. Wir müssen jedoch feststellen, dass ähnliche Ereignisse für die Zukunft prophezeit werden. Das Tier—der letzte deutsche oder österreichische Anführer der letzten Wiederbelebung des alten Römischen Reiches—wird Jerusalem erobern und die Tieropfer unterdrücken, welche die Juden wieder im Hause des HERRN darzubringen begonnen haben werden—dem TEMPEL GOTTES (dem dritten Tempel, der noch vor der Wiederkunft Christi gebaut werden wird).

Joel 1,10-11 fährt fort:

„Das Feld ist verwüstet und der Acker ausgedörrt; das Getreide ist verdorben, der Wein steht jämmerlich und das Öl kläglich. Die Ackerleute sehen traurig drein, und die Weingärtner heulen um den Weizen und um die Gerste, weil aus der Ernte auf dem Felde nichts werden kann…“

Die prophezeite Hungersnot der modernen Häuser Israel und Juda sowie deren Vernichtung werden auch an vielen anderen Stellen in der Bibel beschrieben (vergleichen Sie 5.Mose 32,23-25; Jeremia 14,12-18). Darüber hinaus finden wir, dass eine weltweite Hungersnot für die ganze Erde prophezeit ist (vergleichen Sie Offenbarung 6,5-6; Matthäus 24,7).

In Joel 1,12 heißt es weiter:

„…weil der Weinstock verdorrt ist und der Feigenbaum verwelkt, auch die Granatbäume, Palmbäume und Apfelbäume, ja, alle Bäume auf dem Felde sind verdorrt. So ist die Freude der Menschen zum Jammer geworden.“

Wir bemerken erneut den Hinweis auf den Weinstock und den Feigenbaum, die symbolisch für die modernen Häuser Israel und Juda stehen. Darüber hinaus werden noch andere „Bäume“ erwähnt, die sich ebenfalls auf die Israeliten und die Juden beziehen könnten. Zudem wird in dieser Bibelstelle eine äußerst reale und verheerende Hungersnot für die gesamte Region beschrieben.

In Joel 1,13-14 lesen wir:

„Umgürtet euch und klagt, ihr Priester, heulet, ihr Diener des Altars! Kommt, behaltet auch im Schlaf das Trauergewand an, ihr Diener meines Gottes! Denn Speisopfer und Trankopfer gibt es nicht mehr im Hause eures Gottes. Sagt ein heiliges Fasten an, ruft die Gemeinde zusammen! Versammelt die Ältesten und alle Bewohner des Landes zum Hause des HERRN, eures Gottes, und schreit zum HERRN…“

Erneut stellen wir fest, dass bestimmte Opfergaben aufgrund der Hungersnot nicht gebracht werden können. Bemerkenswert ist ferner auch die Unterscheidung zwischen „meinem Gott“ und „eurem Gott“, als ob die Anbetung Gottes durch das Volk weder mit der richtigen Art der Ehrfurcht erfolgt noch mit der richtigen Gesinnung und Hingabe. Dazu könnte auch die Qualität der Opfer gehören, die eine Zeit lang gebracht werden (vergleichen Sie Maleachi 1,7-8.12-14), bis Gott schließlich zulassen wird, dass sie vollständig unterdrückt werden.

Und schließlich sollte hier nicht übersetzt werden: „Versammelt die Ältesten… zum Hause des HERRN“, sondern besser: „Versammelt, ihr Ältesten, alle Bewohner des Landes…

Die religiösen Anführer werden ermahnt, die richtige Art der Anbetung wiederherzustellen.

Weiter in Joel 1,15:

„O weh des Tages! Denn der Tag des HERRN ist nahe und kommt wie ein Verderben vom Allmächtigen.“

Dieser Vers enthält den ersten Hinweis auf den „Tag des HERRN“, was die direkte Verbindung zu den Ereignissen kurz vor der Wiederkunft Christi aufzeigt. Beachten Sie jedoch, dass der Tag des Herrn „nahe“ ist—er ist noch nicht ganz da.

So beschreibt Jeremia 30,7 etwa die einzigartigen und beispiellosen Ereignisse am Tag des Herrn, die sich auf Jakob oder das moderne Haus Israel beziehen; und Gottes Zorn über alle rebellischen und sündhaften Menschen zu der Zeit wird in Schriftstellen wie Zefanja 1,7.14-16.18; 2,3; sowie Amos 5,18-20 beschrieben.

In Joel 1,16-18 heißt es:

„Ist nicht die Speise vor unsern Augen weggenommen und vom Hause unseres Gottes Freude und Wonne? Der Same ist unter der Erde verdorrt, die Kornhäuser stehen wüst, die Scheunen zerfallen; denn das Getreide ist verdorben. O wie seufzt das Vieh! Die Rinder sehen kläglich drein, denn sie haben keine Weide, und die Schafe verschmachten.“

Dieser Abschnitt verdeutlicht ein weiteres Mal, dass in der Zeit kurz vor dem Tag des Herrn ein physischer Tempel („das Haus unseres Gottes“) existieren wird, aber es wird keine Opfer mehr geben, weil es an Getreide mangeln wird. Die Hungersnot im Land und die Zerstörung durch die einfallende Armee werden so groß sein, dass sogar die Tiere leiden werden. Es ist eine traurige Tatsache, dass die Natur durch die schrecklichen Untaten des Menschen in Mitleidenschaft gezogen wird.

Joel 1,19-20 schließt das erste Kapitel mit diesen Bildern der Zerstörung für das ganze Land ab:

„HERR, dich rufe ich an; denn das Feuer hat die Auen in der Steppe verbrannt, und die Flamme hat alle Bäume auf dem Felde angezündet. Es schreien auch die wilden Tiere zu dir; denn die Wasserbäche sind ausgetrocknet und das Feuer hat die Auen in der Steppe verbrannt.“

Wie wir noch sehen werden, beschreiben das „Feuer“ und die „Flamme“ hier keine herkömmlichen Waldbrände, wie sie in der Natur vorkommen. Interessant ist auch, dass zur Zeit dieser schrecklichen nuklearen Verwüstungen von Tieren die Rede ist. Tiere sind in der Lage, in radioaktiv verseuchten Gebieten zu überleben, wie wir aus Sichtungen in Tschernobyl wissen.

Joel, Kapitel 2

Joel 2,1-2 greift erneut das Thema des Tages des Herrn auf:

„Blast die Posaune zu Zion, ruft laut auf meinem heiligen Berge! Erzittert, alle Bewohner des Landes! Denn der Tag des HERRN kommt und ist nahe, ein finsterer Tag, ein dunkler Tag, ein wolkiger Tag, ein nebliger Tag! Gleichwie die Morgenröte sich ausbreitet über die Berge, so kommt ein großes und mächtiges Volk, desgleichen vormals nicht gewesen ist und hinfort nicht sein wird auf ewige Zeiten für und für.“

Der Befehl, die Posaune zu blasen, ist ein Widerhall der gleichen Anweisung in Passagen wie Jeremia 6,17, um das Volk vor dem kommenden Tag des Herrn und dem bevorstehenden Unheil zu warnen. Doch wie schon in der Antike, werden die modernen Häuser Israels und Judas auch diese Warnung Gottes größtenteils ignorieren (vergleichen Sie Hesekiel 7,14; 13,5). Gott gebietet, wie ein Wächter zu handeln und das Volk und seine Kirche, das geistliche Zion, zu warnen. Das große und mächtige Volk, das Verderben bringt, bezieht sich eindeutig auf eine mächtige menschliche Armee. Die Aussage, „desgleichen vormals nicht gewesen ist“ bezieht sich keineswegs auf die Anzahl der Truppen, sondern vielmehr auf die Einzigartigkeit der letzten Wiederbelebung des alten römischen Reiches (vergleichen Sie Daniel 7,23).

Auch Daniel 12,1 verweist auf diese furchtbare, einzigartige Zeit in der Zukunft, die mit der Großen Trübsal beginnt und im Tag des Herrn ihren Höhepunkt findet (vergleichen Sie auch Matthäus 24,21). Der Tag des Herrn wird ebenfalls in Passagen wie Amos 6,1-3 beschrieben.

Joel 2,3-5 fährt fort:

„Vor ihm her geht ein verzehrendes Feuer und hinter ihm eine brennende Flamme. Das Land ist vor ihm wie der Garten Eden, aber nach ihm wie eine wüste Einöde, und niemand wird ihm entgehen. Sie sind gestaltet wie Pferde und rennen wie die Rosse. Sie sprengen daher über die Höhen der Berge, wie die Wagen rasseln und wie eine Flamme prasselt im Stroh, wie ein mächtiges Volk, das zum Kampf gerüstet ist.“

Wie im vorigen Kapitel angedeutet, versinnbildlichen das verzehrende Feuer und die brennende Flamme die Auswirkungen moderner Waffen, und die Pferde und der Lärm einer prasselnden Flamme beschreiben eine schreckliche europäische Armee unter der Führung des Tieres. Diese Armee wird Massenvernichtungswaffen einsetzen. (Beachten Sie die Parallelstelle in Offenbarung 9,7.9: „Und die Heuschrecken sahen aus wie Rosse, die zum Krieg gerüstet sind… und das Rasseln [oder Prasseln] ihrer Flügel war wie das Rasseln [oder Prasseln] der Wagen vieler Rosse, die in den Krieg laufen…“)

In Joel 2,6 heißt es:

„Völker werden sich vor ihm entsetzen, und jedes Angesicht erbleicht.“

Die eindringende europäische Armee wird rücksichtslos und furchterregend sein.

Joel 2,7-9 bestätigt, dass es sich bei der Analogie dieser „Pferde“ um menschliche Soldaten handelt:

„Sie werden laufen wie Helden und die Mauern ersteigen wie Krieger; ein jeder zieht unentwegt voran und weicht von seiner Richtung nicht. Keiner wird den andern drängen, sondern ein jeder zieht auf seinem Weg daher; sie durchbrechen die feindlichen Waffen und dabei reißt ihr Zug nicht ab. Sie werden sich stürzen auf die Stadt und die Mauern erstürmen, in die Häuser steigen sie ein, wie ein Dieb kommen sie durch die Fenster.“

Der Tag des HERRN kommt wie ein Dieb in der Nacht (vergleichen Sie 1.Thessalonicher 5,1-6).

Weiter in Joel 2,10:

„Vor ihm erzittert das Land und bebt der Himmel, Sonne und Mond werden finster, und die Sterne halten ihren Schein zurück.“

Hier werden eindeutig Erdbeben und die himmlischen Zeichen erwähnt, die ihren Höhepunkt im Tag des Herrn finden—dem Tag des Zornes Gottes, der in Offenbarung 6,12-17 beschrieben wird. Vergleichen Sie hierzu ebenfalls Lukas 21,25-26. Wir werden diese Passagen später noch ausführlicher besprechen.

In Joel 2,11 lesen wir:

„Denn der HERR wird seinen Donner [„seine Stimme“, vergleichen Sie die neue Lutherbibel 2009] vor seinem Heer erschallen lassen; denn sein Heer ist sehr groß und mächtig und wird seinen Befehl ausrichten. Ja, der Tag des HERRN ist groß und voller Schrecken, wer kann ihn ertragen?“

Der Hinweis auf Gottes Heer bezieht sich auf die europäische Armee unter dem modernen König von Assyrien (einem modernen Führer deutscher oder österreichischer Abstammung), wie Jesaja 10,5 deutlich macht. Das gleiche Konzept wird in Jeremia 51,20-23 vermittelt, wo die moderne europäische Armee des babylonischen Systems beschrieben wird.

Gleichwohl es sich um ein böses System unter einem bösen Führer handelt, der über eine böse Europäische Union von zehn Kernnationen oder Nationengruppen herrscht, so ist es doch Gott, der den Ausgang von Kriegen lenkt und bestimmt. Psalm 46,10 sagt uns, dass Gott die Kriege in der Welt „steuert“.

Joel 2,12-14 fährt fort:

„Doch auch jetzt noch, spricht der HERR, bekehrt euch zu mir von ganzem Herzen mit Fasten, mit Weinen, mit Klagen! Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und bekehrt euch zu dem HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte, und es gereut ihn bald die Strafe. Wer weiß, ob es ihn nicht wieder gereut und er einen Segen zurücklässt, sodass ihr opfern könnt Speisopfer und Trankopfer dem HERRN, eurem Gott.“

Die Elberfelder Bibel übersetzt Vers 14 genauer:

„Wer weiß, vielleicht wird er umkehren und es sich gereuen lassen und Segen hinter sich zurücklassen: Speisopfer und Trankopfer für den HERRN, euren Gott.“

Ein Aufruf zur Umkehr ergeht heute an die Menschen und insbesondere an die Häuser Israel und Juda und die Kirche Gottes—geistliche Israeliten und Juden—sowie an alle Nationen, einschließlich derer, die Teil des modernen babylonischen Systems in Europa sind (siehe Jeremia 4,1; Lukas 24,46-47; Apostelgeschichte 17,30; Offenbarung 18,2-4). Diejenigen, die bereuen, werden mit Opfergaben für Gott verglichen, sehen Sie hierzu Römer 12,1 und Römer 15,16 („damit die Heiden ein Opfer werden“).

In Joel 2,15-16 lesen wir:

„Blast die Posaune zu Zion, sagt ein heiliges Fasten an, ruft die Gemeinde zusammen! Versammelt das Volk, heiligt die Gemeinde, sammelt die Ältesten, bringt zusammen die Kinder und die Säuglinge! Der Bräutigam gehe aus seiner Kammer und die Braut aus ihrem Gemach!“

Wieder ertönt der Posaunenschall—die warnende Botschaft an die Kirche („Zion“), um Gottes abtrünnig gewordenes Volk zur Reue zu rufen, und um mit Eifer und Hingabe zu Gott zurückzukehren (Offenbarung 3,19). Es muss sich darauf vorbereiten, als „würdig geachtet“ zu werden, um all den schrecklichen Dingen zu entgehen, die geschehen werden (Lukas 21,36; neue Lutherbibel 2009), und während der Zeit der Großen Trübsal oder der „Stunde der Versuchung“ (Offenbarung 3,10; 12,14) hier auf der Erde an den Ort der Sicherheit gebracht zu werden. Die Bereitschaft, die eigene Behausung zu verlassen und sich mit den Geschwistern zu versammeln (Hebräer 10,24-25), steht in krassem Gegensatz zu denen, die bereit sind, sich während einer angeblichen Pandemie einem Hausarrest, der Selbstisolation und der Quarantäne zu unterwerfen, auch wenn ein solches Verhalten gegen Gottes direktes Gebot verstößt. (Lesen Sie bitte Kapitel 9 unserer kostenlosen Broschüre „Man muss Gott mehr gehorchen als den Menschen“.)

In Joel 2,17-18 heißt es weiter:

„Lasst die Priester, des HERRN Diener, weinen zwischen Vorhalle und Altar und sagen: HERR, schone dein Volk und lass dein Erbteil nicht zuschanden werden, dass Heiden über sie spotten! Warum willst du unter den Völkern sagen lassen: Wo ist nun ihr Gott? Dann wird der HERR um sein Land eifern und sein Volk verschonen.“

Mit den „Priestern“ könnten in der Tat diejenigen angesprochen sein, die mit der Aufgabe betraut worden sind, im Tempel physische Opfer zu bringen. Es könnte sich aber auch um die wahren Diener Gottes handeln—die geistlichen Leviten—, die Gott um Gnade bitten, sein Volk zu verschonen—, das heißt, jenen Mitgliedern der Kirche Gnade zu gewähren, die nicht würdig befunden wurden, am Ort der Sicherheit beschützt zu werden.

Joel 2,19-20 fährt fort:

„Und der HERR wird antworten und zu seinem Volk sagen: Siehe, ich will euch Getreide, Wein und Öl die Fülle schicken, dass ihr genug daran haben sollt, und will euch nicht mehr unter den Heiden zuschanden werden lassen. Und ich will den Feind aus Norden von euch wegtreiben und ihn in ein dürres und wüstes Land verstoßen, seine Spitze in das östliche Meer und sein Ende in das westliche Meer; er soll verfaulen und stinken, denn er hat Gewaltiges getan.“

Nach der Wiederkunft Christi wird es keine Hungersnot mehr geben, und Gott wird sein Volk mit weiteren physischen Segnungen beschenken. Der „Feind aus Norden“ bezieht sich auf die Tiermacht unter dem modernen assyrischen „Führer.“ Eine ähnliche Prophezeiung findet sich in Zefanja 2,13, wo wir lesen, dass Gott „seine Hand ausstrecken [wird] nach Norden und Assur umbringen. Ninive wird er öde machen, dürr wie eine Wüste…“ Da das Thema des Buches Zefanja ebenfalls der Tag des Herrn ist, bezieht sich die zitierte Prophezeiung auf die Endzeit und ein modernes Assur (Assyrien) und eine moderne Stadt Ninive—die Hauptstadt des modernen Assyrien.

Die folgenden Verse beschreiben auf eindrucksvolle Weise die herrlichen Wunder, die Gott nach der Wiederkunft Christi wirken wird.

In Joel 2,21-29 heißt es:

„Fürchte dich nicht, liebes Land, sondern sei fröhlich und getrost; denn der HERR kann auch Gewaltiges tun. Fürchtet euch nicht, ihr Tiere auf dem Felde; denn die Auen in der Steppe sollen grünen und die Bäume ihre Früchte bringen, und die Feigenbäume und Weinstöcke sollen reichlich tragen. Und ihr, Kinder Zions, freut euch und seid fröhlich im HERRN, eurem Gott, der euch gnädigen Regen gibt und euch herabsendet Frühregen und Spätregen wie zuvor, dass die Tennen voll Korn werden und die Keltern Überfluss an Wein und Öl haben sollen. Und ich will euch die Jahre erstatten, deren Ertrag die Heuschrecken, Käfer, Geschmeiß und Raupen gefressen haben, mein großes Heer, das ich unter euch schickte. Ihr sollt genug zu essen haben und den Namen des HERRN, eures Gottes, preisen, der Wunder unter euch getan hat, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden. Und ihr sollt’s erfahren, dass ich mitten unter Israel bin und dass ich, der HERR, euer Gott bin, und sonst keiner mehr, und mein Volk soll nicht mehr zuschanden werden.“

Weiter mit Joel 3,1-2:

„Und nach diesem will ich meinen Geist ausgießen über alles Fleisch, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben, und eure Jünglinge sollen Gesichte sehen. Auch will ich zur selben Zeit über Knechte und Mägde meinen Geist ausgießen.“

Nach Christi Wiederkunft wird er die Nachkommen der modernen Häuser Israel und Juda in das Gelobte Land führen, wo er sie mit physischen Segnungen beschenken und Hungersnöte durch reiche Ernten ersetzen wird (weitere Informationen finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre „Die biblische Prophezeiung—von nun an bis in Ewigkeit“). Dann werden die Menschen begreifen, dass Gott DER EINZIGE Gott ist, und wenn sie bereuen und glauben, dann werden sie Gottes heiligen Geist empfangen. Und zu dieser Zeit werden begleitende Zeichen dieser Gabe ihre Fähigkeit sein, zu prophezeien oder mit geistlichem Verständnis zu weissagen, und sie werden Träume mit Bedeutung haben und Gesichte [Visionen] sehen. Jesaja 44,3 gibt uns eine ähnliche Prophezeiung für die Zeit nach der Wiederkunft Christi.

Eine Vorerfüllung der in Joel 3,1-2 beschriebenen Ereignisse wird in Apostelgeschichte 2,17-18 berichtet, als die Menschen am Pfingsttag des Jahres 31 n. Chr. Gottes heiligen Geist empfingen.

In den nächsten beiden Versen kehrt das Buch Joel jedoch zu den Ereignissen zurück, die vor dem Beginn des Tages des Herrn und der anschließenden Wiederkunft Christi stattfinden werden.

In Joel 3,3-4 heißt es:

„Und ich will Wunderzeichen geben am Himmel und auf Erden: Blut, Feuer und Rauchdampf. Die Sonne soll in Finsternis und der Mond in Blut verwandelt werden, ehe denn der große und schreckliche Tag des HERRN kommt.“

Mit Blut mag hier das Blut der Menschen angesprochen sein; und Rauchdampf oder auch Rauchsäulen (so die neue Lutherbibel 2009) könnten Atomexplosionen beschreiben.

In der Folge der Großen Trübsal und dem Angriff auf die modernen Häuser Israel und Juda, der mit vergossenem Blut der Menschen sowie dem Einsatz schrecklicher Atomwaffen („Feuer und Rauchsäulen“) beschrieben sein könnte, werden himmlische Zeichen [die Sonne verwandelt sich in Finsternis und der Mond in Blut] die Menschen in noch größere Angst versetzen. Diese himmlischen Zeichen (vergleichen Sie auch Lukas 21,25-26) werden wiederum den großen und schrecklichen Tag des Herrn „einleiten.“

Die Reihenfolge der Ereignisse stellt sich also wie folgt dar: Die Große Trübsal; die himmlischen Zeichen; und der Tag des Herrn.

Um die Zukunft der modernen Nachfahren des Hauses Israel und Juda vor Christi Rückkehr sowie das Schicksal des Aufstiegs und Falls des modernen Babylons zeitlich richtig einzuordnen, stellen wir fest:

Die Große Trübsal beschreibt den atomaren Angriff des modernden Babylons auf das moderne Haus Israel und das Haus Juda. Dieser Krieg wird die Vernichtung der USA und des Vereinigten Königreiches, sowie anderer englischsprachiger Länder, und die teilweise Zerstörung des Staates Israel zur Folge haben. Dieser europäische Angriff wird zu Beginn der Großen Trübsal unter der Herrschaft des Tieres stattfinden (Zum gleichen Zeitpunkt wird es auch eine weltweite Christenverfolgung durch das Tier und den falschen Propheten geben.)

Nach Beginn der Großen Trübsal (die sich aber bis zur Wiederkunft Christi fortsetzen wird) werden himmlische Zeichen auftreten, die die Menschen in Angst und Schrecken versetzen werden. Auch sie werden bis zur Wiederkehr Christi fortdauern. Sie werden den Beginn des Tages des Herrn einleiten—den Zeitpunkt, wenn Gott seinen Zorn über eine rebellische Menschheit ausgießen wird.

Es ist während des Tages des Herrn, dass das moderne Babylon von den Königen des Ostens erobert und vernichtet werden wird. Dann—nicht zuvor—werden die Armeen der Russen, Ukrainer, Weißrussen und anderer fernöstlicher Länder wie z.B. Armeen aus China gegen Europa mit Atomwaffen vorgehen, nachdem zuvor Europa einen Krieg gegen den fernen Osten mit biologischen und chemischen Waffen begonnen hatte. All dies wird ungefähr ein Jahr vor Christi Wiederkehr beginnen.

Zu dem Zeitpunkt werden Amerika und England bereits zerstört und der Staat Israel eingenommen worden sein, und überlebende moderne Israeliten und Juden werden als Kriegsgefangene während des Tages des Herrn in Europas Konzentrationslagern oder in anderen Ländern wie Ägypten dahinwelken. Doch Christus wird sie aus ihrer Gefangenschaft befreien, wenn er zurückkommt und die gegen ihn kämpfenden Armeen vernichtet hat.

Diese Reihenfolge (Große Trübsal, himmlische Zeichen, Tag des Herrn) wird an zahlreichen weiteren Stellen in der Bibel bestätigt.

Zum Beispiel lesen wir in Offenbarung 6,12-17:

„Und ich sah: Als es das sechste Siegel auftat, da geschah ein großes Erdbeben, und die Sonne wurde finster wie ein schwarzer Sack, und der ganze Mond wurde wie Blut, und die Sterne des Himmels fielen auf die Erde, wie ein Feigenbaum seine Feigen abwirft, wenn er von starkem Wind bewegt wird. Und der Himmel wich wie eine Schriftrolle, die zusammengerollt wird, und alle Berge und Inseln wurden wegbewegt von ihrem Ort. Und die Könige auf Erden und die Großen und die Obersten und die Reichen und die Gewaltigen und alle Sklaven und alle Freien verbargen sich in den Klüften und Felsen der Berge und sprachen zu den Bergen und Felsen: Fallt über uns und verbergt uns vor dem Angesicht dessen, der auf dem Thron sitzt, und vor dem Zorn des Lammes! Denn es ist gekommen der große Tag ihres Zorns und wer kann bestehen?“

Matthäus 24,29 fügt hinzu:

„Sogleich aber nach der Bedrängnis [der Trübsal] jener Zeit wird die Sonne sich verfinstern und der Mond seinen Schein verlieren, und die Sterne werden vom Himmel fallen, und die Kräfte der Himmel werden ins Wanken kommen.“

In Jesaja 13,6-13, in der revidierten Lutherbibel 2017, wird eine weitere Beschreibung der Ereignisse gegeben, die im Tag des Herrn gipfeln. Beachten Sie in diesem Zusammenhang, dass die Ereignisse, die mit der Großen Trübsal und den anschließenden himmlischen Zeichen beginnen, während des Tages des Herrn bis zur Wiederkunft Christi andauern werden:

„Heulet, denn des HERRN Tag ist nahe; er kommt wie eine Verwüstung vom Allmächtigen. Darum werden alle Hände schlaff, und aller Menschen Herz wird feige sein. Schrecken, Angst und Schmerzen wird sie ankommen, es wird ihnen bange sein wie einer Gebärenden. Einer wird sich vor dem andern entsetzen, feuerrot werden ihre Angesichter sein. Siehe, des HERRN Tag kommt, grausam, voll Grimm und glühendem Zorn, die Erde zu verwüsten und die Sünder von ihr zu vertilgen. Denn die Sterne am Himmel und sein Orion scheinen nicht hell, die Sonne geht finster auf, und der Mond gibt keinen Schein. Ich will den Erdkreis heimsuchen um seiner Bosheit willen und die Gottlosen um ihrer Missetat willen und will dem Hochmut der Stolzen ein Ende machen und die Hoffart der Gewaltigen demütigen, dass ein Mann kostbarer sein soll als feinstes Gold und ein Mensch wertvoller als Goldstücke aus Ofir. Darum will ich den Himmel zittern lassen, die Erde soll beben und von ihrer Stätte weichen durch den Grimm des HERRN Zebaoth, am Tage seines glühenden Zorns.

Joel 3,5 schließt das dritte Kapitel wie folgt ab:

„Und es soll geschehen: wer des HERRN Namen anrufen wird, der soll errettet werden. Denn auf dem Berge Zion und zu Jerusalem wird Errettung sein, wie der HERR verheißen hat, und bei den Entronnenen, die der HERR berufen wird.“

Dieser Vers bezieht sich hauptsächlich auf die vor uns liegende Zeit, und insbesondere, aber nicht ausschließlich, auf die Zeit des Millenniums. Wer Gott anruft, der wird errettet oder besser gesagt von dem kommenden Zorn befreit werden. Jedoch wird es ganz sicher nicht ausreichen, einfach nur zu sagen: „Ich glaube an Jesus.“ Hebräer 5,9 zeigt uns, was notwendig ist: „Und als er vollendet war, ist er für alle, die ihm gehorsam sind, der Urheber des ewigen Heils geworden…“

Wir müssen Gott gehorsam sein, wie wir ebenfalls in Römer 1,5 und in Römer 16,26 lesen. Johannes 3,36 sagt uns, wie wir dem Zorn Gottes entgehen können: „Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorsam ist, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.“

Joel, Kapitel 4

In Joel 4,1 lesen wir:

„Denn siehe, in jenen Tagen und zur selben Zeit, da ich das Geschick Judas und Jerusalems wenden werde…“

Die modernen Nachkommen der Häuser Israel und Juda, die den schrecklichen Angriff auf ihre Länder überleben, werden in die Gefangenschaft geführt. Die Lutherbibel 1912 sagt zum Beispiel: „… wann ich das Gefängnis Juda’s und Jerusalems wenden werde…“

Die Elberfelder Bibel schreibt zwar vom „Geschick Judas und Jerusalems,“ bemerkt aber sodann in einer Fußnote: „o[der] die Gefangenschaft“.

Wenn Christus wiederkommt, wird er sie aus der Gefangenschaft befreien und in das Gelobte Land führen (vergleichen Sie Jeremia 16,14-15; 46,27). Doch ehe es dazu kommt, lesen wir im nächsten Vers darüber, was zuvor geschehen wird.

In Joel 4,2 heißt es:

„[Dann] will ich alle Heiden zusammenbringen und will sie ins Tal Joschafat hinabführen und will dort mit ihnen rechten wegen meines Volks und meines Erbteils Israel, weil sie es unter die Heiden zerstreut und sich in mein Land geteilt haben…“

Die letzte „Schlacht“ wird im „Tal Joschafat“ stattfinden, was so viel bedeutet wie „Gott richtet“ oder „Gott entscheidet.“ Es bezieht sich auf das Kidrontal im Osten Jerusalems. Diese Schlacht wird in Sacharja 14,1-5.12-13.15 ausführlicher beschrieben:

„(1) Siehe, es kommt für den HERRN die Zeit, dass man in deiner Mitte unter sich verteilen wird, was man dir geraubt hat. (2) Denn ich werde alle Heiden sammeln zum Kampf gegen Jerusalem. Und die Stadt wird erobert, die Häuser werden geplündert und die Frauen geschändet werden. Und die Hälfte der Stadt wird gefangen weggeführt werden, aber das übrige Volk wird nicht aus der Stadt ausgerottet werden. (3) Und der HERR wird ausziehen und kämpfen gegen diese Heiden, wie er zu kämpfen pflegt am Tage der Schlacht. (4) Und seine Füße werden stehen zu der Zeit auf dem Ölberg, der vor Jerusalem liegt nach Osten hin. Und der Ölberg wird sich in der Mitte spalten, vom Osten bis zum Westen, sehr weit auseinander, sodass die eine Hälfte des Berges nach Norden und die andere nach Süden weichen wird. (5) Und das Tal Hinnom wird verstopft werden, denn das Tal wird an die Flanke des Berges stoßen. Und ihr werdet fliehen, wie ihr vorzeiten geflohen seid vor dem Erdbeben zur Zeit Usijas, des Königs von Juda. Da wird dann kommen der HERR, mein Gott, und alle Heiligen mit ihm… (12) Und dies wird die Plage sein, mit der der HERR alle Völker schlagen wird, die gegen Jerusalem in den Kampf gezogen sind: ihr Fleisch wird verwesen, während sie noch auf ihren Füßen stehen, und ihre Augen werden in ihren Höhlen verwesen und ihre Zungen im Mund. (13) Zu der Zeit wird der HERR eine große Verwirrung unter ihnen anrichten, sodass einer den andern bei der Hand packen und seine Hand wider des andern Hand erheben wird… (15) Und so wird dann diese Plage auch kommen über Rosse, Maultiere, Kamele, Esel und alle Tiere, die in diesem Heer sind; sie werden von ihr geschlagen gleichwie jene.“

Jesaja 66,15-16 fügt hinzu: „Denn siehe, der HERR wird kommen mit Feuer und seine Wagen wie ein Wetter, dass er vergelte im Grimm seines Zorns und mit Schelten in Feuerflammen. Denn der HERR wird durch Feuer die ganze Erde richten und durch sein Schwert alles Fleisch, und der vom HERRN Getöteten werden viele sein.“

Viele sprechen von der Schlacht von Harmagedon. Aber Harmagedon ist nicht der Ort der Schlacht, sondern der Ort, an dem sich die Heere versammeln, um von dort aus nach Jerusalem zu ziehen und im Tal von Joschafat gegen den wiederkommenden Jesus Christus zu kämpfen. Beachten Sie Offenbarung 16,12-16:

„Und der sechste Engel goss aus seine Schale auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser trocknete aus, damit der Weg bereitet würde den Königen vom Aufgang der Sonne [besser: ‚den Königen aus dem Osten’; neue Lutherbibel 2009]. Und ich sah aus dem Rachen des Drachen und aus dem Rachen des Tieres und aus dem Munde des falschen Propheten drei unreine Geister kommen, gleich Fröschen; es sind Geister von Teufeln, die tun Zeichen und gehen aus zu den Königen der ganzen Welt, sie zu versammeln zum Kampf am großen Tag Gottes, des Allmächtigen. – Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt gehe und man seine Blöße sehe. – Und er versammelte sie an einen Ort, der heißt auf Hebräisch Harmagedon.“

Die Menge Bibel übersetzt Vers 16 richtig wie folgt:

„Und sie (jene unreinen Geister) versammelten sie (die Könige) in der Gegend, die auf hebräisch ‚Harmagedon‘ heißt.“

Das Tier oder König von Assyrien oder König des Nordens—der kommende Führer zehn europäischer Kernnationen oder Nationengruppen—wird einen großen Machtblock im Fernen Osten angreifen, der in der Bibel als „die Könige des Ostens“ bezeichnet wird (vergleichen Sie Offenbarung 9,1-12; Daniel 11,44). Die Könige des Ostens werden einen Vergeltungsschlag gegen Europa für den Angriff des europäischen Machtblocks ausüben (vergleichen Sie Offenbarung 9,13-19).

Kurz vor der Wiederkunft Christi werden scheinbar zumindest Teile der Armeen der Könige des Ostens—vor allem die Russen und Ukrainer—durch Europa stürmen und dort verheerende Verwüstungen anrichten.

Die Bibel zeigt, dass die zehn europäischen Nationen unter der Autorität eines modernen assyrischen Führers deutscher oder österreichischer Abstammung zahlreiche Nationen, einschließlich der USA und des Vereinigten Königreichs, unterwerfen und erobern werden; aber sie werden danach selbst im Krieg von den modernen Medern besiegt werden.

Zur gleichen Zeit oder kurz nach ihrem letzten Angriff auf Europa werden die Könige aus dem Osten den ausgetrockneten Fluss Euphrat überqueren, um ihre Armeen und Ausrüstung an einen Ort namens „Harmagedon“ im Nahen Osten zu verlegen (Offenbarung 16,12.16). „Harmagedon“ oder der „Hügel von Megiddo“ („har“ bedeutet „Hügel“ im Hebräischen) liegt etwa 55 Meilen oder 90 Kilometer nördlich von Jerusalem und etwa 15 Meilen oder 25 Kilometer landeinwärts vom Mittelmeer entfernt.

Megiddo ist ein gewaltiger Hügel mit einem beeindruckenden Ausblick auf das weitläufige und fruchtbare Jesreeltal—ein idealer Ort für Armeen, um sich zu vereinen. Die Könige aus dem Osten sowie alle anderen Könige der Erde werden von Satan, dem dämonisch besessenen Tier und dem dämonisch besessenen falschen Propheten beeinflusst, sich dort zu versammeln (Offenbarung 16,13-14), um ihre Kräfte mit den Armeen des Tieres zu vereinen und den wiederkehrenden Christus zu bekämpfen.

Wir lesen nicht, dass es zu einer Schlacht bei Harmagedon kommen wird—die „Schlacht“ wird weiter südlich im Tal von Joschafat stattfinden, das heute „Kidrontal“ genannt wird und im Osten an Jerusalem grenzt. Christus wird die Armeen, die versuchen, ihn zu bekämpfen, auf übernatürliche Weise vernichten und auslöschen.

Joel 4,3-9 fährt fort:

„[S]ie haben das Los um mein Volk geworfen und haben Knaben für eine Hure hingegeben und Mädchen für Wein verkauft und vertrunken. Und ihr aus Tyrus und Sidon und aus allen Gebieten der Philister, was habt ihr mit mir zu tun? Wollt ihr mir’s heimzahlen? Wohlan, zahlt mir’s heim, so will ich’s euch eilends und bald heimzahlen auf euren Kopf. Mein Silber und Gold habt ihr genommen und meine schönen Kleinode in eure Tempel gebracht; dazu habt ihr auch die Leute von Juda und Jerusalem den Griechen verkauft, um sie weit weg von ihrem Lande zu bringen. Siehe, ich will sie kommen lassen aus dem Ort, wohin ihr sie verkauft habt, und will’s euch heimzahlen auf euren Kopf und will nun eure Söhne und eure Töchter verkaufen in die Hand der Leute von Juda; die sollen sie denen in Saba, einem Volk in fernen Landen, verkaufen; denn der HERR hat’s geredet. Ruft dies aus unter den Heiden! Bereitet euch zum heiligen Krieg! Bietet die Starken auf! Lasst herzukommen und hinaufziehen alle Kriegsleute!“

Die Starken, die aufgefordert werden, sich auf den Krieg vorzubereiten, sind diejenigen, die gegen das moderne Babylon kämpfen werden—also die modernen Meder und ihre Verbündeten.

Wir lesen ebenfalls, dass Gott die Söhne und Töchter heidnischer Völker in die Hand der Leute von Juda verkaufen wird, und diese werden sie denen in Saba verkaufen, einem Volk, das in der Ferne lebt. Dies ist in erster Linie eine Prophezeiung für das Millennium, nachdem Christus das Volk Israel und Juda aus der Gefangenschaft befreit hat. Jedoch lehrt diese Stelle keineswegs die Sklaverei im Millennium. Vielmehr werden die Söhne und Töchter der Heiden ihren Eltern zurückgegeben—oder zu heidnischen Pflegeeltern gegeben, wenn ihre leiblichen Eltern während der Großen Trübsal oder dem Tag des Herrn gestorben sind. Aber beachten Sie, was letztendlich geschehen wird.

Die aus Saba (wörtlich „Sabäer“) werden in Jesaja 60,6 erwähnt, wo wir lesen: „Denn die Menge der Kamele wird dich bedecken, die jungen Kamele aus Midian und Efa. Sie werden aus Saba alle kommen, Gold und Weihrauch bringen und des HERRN Lob verkündigen.“

Eine ähnliche Stelle findet sich in Jesaja 49,22-23, wo wir lesen: „So spricht Gott der HERR: Siehe, ich will meine Hand zu den Heiden hin erheben und für die Völker mein Banner aufrichten. Dann werden sie deine Söhne in den Armen herbringen und deine Töchter auf der Schulter hertragen. Und Könige sollen deine Pfleger und ihre Fürstinnen deine Ammen sein. Sie werden vor dir niederfallen zur Erde aufs Angesicht und deiner Füße Staub lecken. Da wirst du erfahren, dass ich der HERR bin, an dem nicht zuschanden werden, die auf mich harren.“

Diese Passagen implizieren nicht, dass es im Millennium Sklaverei geben wird. Jesaja 14,1-2 besagt:

„Denn der HERR wird sich über Jakob erbarmen und Israel noch einmal erwählen und sie in ihr Land setzen. Und Fremdlinge werden sich zu ihnen gesellen und dem Hause Jakob anhangen. Und die Völker werden Israel nehmen und an seinen Ort bringen, und dann wird das Haus Israel sie als Knechte und Mägde besitzen im Lande des HERRN. Und sie werden gefangenhalten die, von denen sie gefangen waren, und werden herrschen über ihre Bedränger.“

In Albert Barnes’ Notes on the Bible heißt es hierzu:

„‚Und sie werden gefangen halten…’“ – Das bedeutet, sie werden dazu gebracht, Proselyten zu werden. Und sie werden gewillt sein, sie [das Haus Israel] in ihre Behausungen zu begleiten und dort ihre Diener zu werden. Das bedeutet keineswegs, dass sie mit Gewalt unterworfen werden, sondern vielmehr, dass sie [das Haus Israel] in der Lage wären, den Widerstand durch ihren Einfluss zu entwaffnen und dazu zu bringen, Freunde ihrer Religion zu werden… Dies ist ein Beispiel dafür, dass das Volk Gottes zeigen wird, dass es seine Unterdrücker durch ein mildes und gewinnendes Auftreten entwaffnen könnte, und dass es in der Lage wäre, andere dazu zu bewegen, sich ihm anzuschließen. Das geschähe durch die Kraft ihres Vorbilds und Verhaltens sowie ihres Gesprächs und ihres Auftretens…“

Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown fügt hinzu: „‚gefangen’ – nicht durch physische, sondern durch moralische Kraft; die Kraft der Liebe und der Achtung vor Israels Gott [vergleichen Sie Jesaja 60,14].“

Ganz ähnlich heißt es in John Gills Exposition of the Entire Bible:

„… dies wird… am jüngsten Tag geschehen, wenn die Heiden ihre Söhne und Töchter in ihren Armen und auf ihren Schultern und auf Pferden und in Wagen nach Jerusalem tragen werden [Jesaja 49,21-23] … [Sie werden sich] lieber dazu entschließen, ihnen Knechte und Mägde zu sein, als in ihr eigenes Land zurückzukehren, und sie werden für die [Israeliten] eine Art Erbe oder Besitz darstellen… Dies kann verstanden werden als bekehrte Heiden…, die sich bereitwillig und freudig in den Dienst der Kirche Gottes stellen und seinem Volk und einander aus Liebe dienen [Jesaja 61,5]…“

Die gleiche Erklärung sollte auf die Stelle in Joel 4,8 angewandt werden.

Joel 4,10 fährt fort:

„Macht aus euren Pflugscharen Schwerter und aus euren Sicheln Spieße! Der Schwache spreche: Ich bin stark!“

Dies bezieht sich auf die Zeit vor der Wiederkunft Christi und ist eine offensichtliche Umkehrung der prophezeiten tausendjährigen Friedensperiode im Millennium, wie sie in Jesaja 2,4 beschrieben wird, wo wir lesen: „Dann werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“ (Vergleichen Sie auch Micha 4,3.)

Bevor diese friedliche Zeit beginnen kann, sind die Nationen willens, sich auf den Krieg vorzubereiten und die Schlacht im Tal Joschafat zu schlagen, in ihrem Bemühen, Christus zu besiegen, und Gott wird sie nicht an diesem Versuch hindern. Beachten Sie jedoch, was prophezeit ist.

In Joel 4,11-13 heißt es:

„Auf, alle Heiden ringsum, kommt und versammelt euch! – Dahin führe du hinab, HERR, deine Starken! – Die Heiden sollen sich aufmachen und heraufkommen zum Tal Joschafat; denn dort will ich sitzen und richten alle Heiden ringsum. Greift zur Sichel, denn die Ernte ist reif! Kommt und tretet, denn die Kelter ist voll, die Kufen laufen über, denn ihre Bosheit ist groß!“

Die reife Ernte wird auch in Passagen wie Offenbarung 19,15-16; 14,14-20 erwähnt und beschrieben (Vers 20 beschreibt das vergossene Blut dieser feindlichen Heere über eine Strecke von etwa 184 Meilen oder 296 Kilometern).

Joel 4,14 fährt fort:

„Es werden Scharen über Scharen von Menschen sein im Tal der Entscheidung; denn des HERRN Tag ist nahe im Tal der Entscheidung.“

Die Scharen beziehen sich auf die europäischen Armeen unter dem Tier und auf die Armeen der Könige des Ostens.

Joel 4,15-16 fährt fort:

„Sonne und Mond werden sich verfinstern, und die Sterne halten ihren Schein zurück. Und der HERR wird aus Zion brüllen und aus Jerusalem seine Stimme hören lassen, dass Himmel und Erde erbeben werden. Aber seinem Volk wird der HERR eine Zuflucht sein und eine Burg den Israeliten.“

Die himmlischen Zeichen, die nach dem Anfang der Großen Trübsal begonnen haben, werden sich fortsetzen und ihren Höhepunkt zur Zeit der letzten Schlacht der feindlichen Heere gegen Christus erreichen. Zu dieser Zeit wird der Herr—Jesus Christus—aus Zion brüllen (vergleichen Sie Jesaja 31,4-5). Er wird seinem Volk eine Zuflucht sein—bekehrten Christen, die während dieser furchtbaren Zeiten hier auf der Erde an einem Ort der Sicherheit beschützt und ernährt werden (vergleichen Sie Jesaja 33,14-16; Offenbarung 12,6.14). Andere Christen, die sich nicht am Ort der Sicherheit befinden, werden jedoch auch von Gott während des Tages des Herrn vor Gottes Plagen beschützt (wie z.B. die in Offenbarung 7 erwähnten 144,000 Israeliten und die große Schar aus allen Völkern und Nationen). Gott wird sich auch bei der Verteidigung des physischen Volkes Israel und Juda als stark erweisen.

Joel 4,17 fährt fort:

„Und ihr sollt’s erfahren, dass ich, der HERR, euer Gott, zu Zion auf meinem heiligen Berge wohne. Dann wird Jerusalem heilig sein, und kein Fremder wird mehr hindurchziehen.“

Das bedeutet, dass von diesem Zeitpunkt an keine fremde oder ausländische Macht mehr Jerusalem besetzen wird. Und obwohl gleich zu Beginn des Millenniums—und auch zum Ende hin—asiatische Horden versuchen werden, Jerusalem und das Gelobte Land zu besetzen, wird Gott eingreifen, um die Verwirklichung ihrer Pläne zu verhindern.

In Joel 4,18 heißt es:

„Zur selben Zeit werden die Berge von süßem Wein triefen und die Hügel von Milch fließen, und alle Bäche in Juda werden voll Wasser sein. Und es wird eine Quelle ausgehen vom Hause des HERRN, die wird das Tal Schittim bewässern.“

Das Tal Schittim oder Akaziental bezeichnet jenen Ort, von dem aus die Israeliten in das Gelobte Land gezogen sind (Josua 2,1). Die „Bäche in Juda“, die voll Wasser sein werden, finden auch in Sacharja 14,8 Erwähnung, wo sie als „lebendige Wasser“ bezeichnet werden. Die geistliche Anwendung dieser physischen und ausgesprochen wörtlichen Beschreibungen ist offensichtlich.

Joel 4,19 fährt fort:

„Aber Ägypten soll wüst werden und Edom eine Einöde um des Frevels willen an den Leuten von Juda, weil sie unschuldiges Blut in ihrem Lande vergossen haben.“

Jene Mächte, die Israel und Juda und natürlich auch Christus selbst feindlich gegenüberstanden, werden für ihre Taten Rechenschaft ablegen müssen. Dazu gehört Assyrien ebenso wie das gesamte babylonische System. In Offenbarung 18 wird sowohl die Vernichtung des babylonischen Systems beschrieben als auch die Zerstörung der Stadt Rom, die auf sieben Hügeln erbaut ist (Offenbarung 17,9.18).

Das Tier wird mit der Zahl 666 in Verbindung gebracht (Offenbarung 13,18). Diese Zahl bezieht sich auf den Zahlenwert der Buchstaben des Namens oder der Bezeichnung des Tieres. In 1.Könige 10,14 wird auch ein Zusammenhang mit unermesslichem Reichtum hergestellt. Im Griechischen existieren zwei häufig gebrauchte Substantive mit dem Zahlenwert 666: Reichtum und Tradition. Und das Malzeichen des Tieres ist eigentlich eine Umkehrung des Zeichens Gottes für uns, wenn wir sein Wort halten (5.Mose 6,4-8; 11,18). Wir beten Gott vergeblich an, wenn wir die Gebote Gottes aufgrund unserer menschlichen Traditionen aufgeben.

Joel 4,20-21 schließt mit folgenden Worten:

„Aber Juda soll für immer bewohnt werden und Jerusalem für und für. Und ich will ihr Blut nicht ungesühnt lassen. Und der HERR wird wohnen zu Zion.“

Vers 21 ist jedoch ungenau übersetzt. Betrachten wir Vers 21 in der Neuen evangelistischen Übersetzung 2012: „Ihre Blutschuld lasse ich ungestraft, was ich früher nicht durchgehen ließ. Jahwe ist es, der auf dem Zion wohnt.“ Die New King James Bible übersetzt es ähnlich. Die Hoffnung für Alle bemerkt in einer Fußnote, dass der hebräische Text lautet: „Ihre Blutschuld, die ich bisher nicht ungestraft ließ, werde ich ungestraft lassen.“ Die hier vermittelte Idee ist, dass Gott sie aufgrund ihrer aufrichtigen Reue von der Schuld des Blutvergießens freisprechen wird, von der er sie bis dahin nicht freigesprochen hatte.

Es wird eine kommende Friedenszeit prophezeit, die beispiellos ist. Doch bevor es dazu kommt, gibt uns Jesaja 29,9-10 die folgende, ernüchternde Warnung vor kommenden Katastrophen, welche die religiösen Führer dieser Welt nicht begreifen können:

„Starret hin und werdet bestürzt, seid verblendet und werdet blind! Seid trunken, doch nicht vom Wein, taumelt, doch nicht von starkem Getränk! Denn der HERR hat über euch einen Geist des tiefen Schlafs ausgegossen und eure Augen – die Propheten – zugetan, und eure Häupter – die Seher – hat er verhüllt.“

Jedoch lesen wir in Jesaja 29,18-19 die folgende Zusicherung: „Zu der Zeit werden die Tauben hören die Worte des Buches, und die Augen der Blinden werden aus Dunkel und Finsternis sehen; und die Elenden werden wieder Freude haben am HERRN, und die Ärmsten unter den Menschen werden fröhlich sein in dem Heiligen Israels.“

Eine ähnliche Warnung und Zusicherung findet sich auch in Römer 2,5-10:

„Du aber mit deinem verstockten und unbußfertigen [besser: „reuelosen“; die Pattloch Bibel schreibt „unbekehrbaren“] Herzen häufst dir selbst Zorn an auf den Tag des Zorns und der Offenbarung des gerechten Gerichtes Gottes, der einem jeden geben wird nach seinen Werken: ewiges Leben denen, die in aller Geduld mit guten Werken trachten nach Herrlichkeit, Ehre und unvergänglichem Leben; Ungnade und Zorn aber denen, die streitsüchtig sind und der Wahrheit nicht gehorchen, gehorchen aber der Ungerechtigkeit; Trübsal und Angst über alle Seelen der Menschen, die Böses tun, zuerst der Juden und ebenso der Griechen; Herrlichkeit aber und Ehre und Frieden allen denen, die Gutes tun, zuerst den Juden und ebenso den Griechen.“

Stellen wir also sicher, dass wir nach Gottes Herrlichkeit, seiner Ehre, seiner Unsterblichkeit und seinem Frieden streben.

Schlussbemerkung

Wir haben anhand von vier verschiedenen Büchern des Alten Testaments gesehen, dass Gottes Warnung vor dem bevorstehenden Unheil für zahlreiche Nationen und Mächte äußerst real ist. Auf den ersten Blick mögen diese vier Bücher nicht zusammenhängen, jedoch ist das Gegenteil eindeutig der Fall. Und so hat die Kirche Gottes den Auftrag erhalten, die Welt vor dem zu warnen, was ihr bevorsteht. Wir dürfen nicht wie Jona sein, der weggelaufen ist, denn viel steht auf dem Spiel—zu viel.

Die meisten Menschen in den USA, im Vereinigten Königreich, in Kanada, Australien und Neuseeland, das jüdische Volk, die Europäer, insbesondere die Deutschen und die Österreicher, und auch die Menschen in den fernöstlichen Ländern wie Russland und der Ukraine werden NICHT auf Gottes endzeitliche Warnung hören, die aller Wahrscheinlichkeit nach die allerletzte Warnung vor dem Sturm ist. Aber manche—sehr wenige—werden sie hören und beherzigen, und es sind diese wenigen, die vor den kommenden schrecklichen Zeiten geschützt werden können.

Werden SIE einer der wenigen Auserwählten sein?