Klick auf Bild für PDF
Für ein kostenloses GEDRUCKTES Exemplar dieser Broschüre, schreiben Sie bitte an apstehen@gmail.com
Einleitung
In Matthäus 24,14 lesen wir: „Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt zum Zeugnis für alle Völker, und dann wird das Ende kommen.“ Das Wort „Evangelium“ bedeutet schlicht und einfach „Gute Nachricht.“
Jesus Christus war ein Bote, der von Gott dem Vater gesandt wurde, um das Evangelium oder die Gute Nachricht vom Reich Gottes zu verkünden. Aber WAS hat er verkündet? Was IST das Reich Gottes? Was hat das „Reich“ Gottes mit Gott zu tun?
Wer und was IST Gott? Ist er eine Person—zwei Personen—drei Personen? Ist er eine unpersönliche „Wolke“ ohne Form und Gestalt und ohne jegliche Gefühle?
Wer und was war und ist Jesus Christus? Wie wurde er der Erstgeborene unter vielen Brüdern? Wie und auf welche Weise wurde er auferweckt? Was für eine Art von Körper hat er heute?
Warum lesen wir, dass der Mensch in Gottes Reich eingehen und daran teilhaben kann (Markus 10,23)? Was hat Gott mit unserer Bestimmung zu tun? Auf welche Weise IST GOTT unsere Bestimmung?
Was geschieht mit uns, wenn wir sterben? Werden wir nach dem Tod wieder auferweckt? Und wenn dem so ist, wie werden wir auferweckt? Warum lesen wir, dass wir nach dem Tod das Reich Gottes „erben“ sollen?
Warum lesen wir, dass wir Geist sein müssen, um in Gottes Reich zu sein? Und was werden wir sein und tun, nachdem wir in das Reich Gottes eingegangen sind?
Die meisten Menschen können mit all diesen Fragen nicht einmal etwas anfangen. Sie sind ihnen ein Geheimnis (Markus 4,11-12). Womöglich sind es auch für Sie Geheimnisse. Aber das muss nicht so sein. Diese Broschüre erklärt, was seit Grundlegung der Erde verborgen war!
Kapitel 1
GOTT IST eine FAMILIE!
Die meisten haben noch nie davon gehört, dass Gott nicht nur ein Wesen oder eine in sich geschlossene Dreieinigkeit aus drei Personen ist, sondern dass Gott eine Familie ist, die über die Schöpfung HERRSCHT. Die Gottfamilie besteht derzeit aus ZWEI Personen—dem Vater und dem Sohn, Jesus Christus.
Der heilige Geist ist keineswegs das dritte Mitglied der Gottfamilie, sondern er ist die Kraft und der Geist Gottes, der sowohl vom Vater als auch vom Sohn ausgeht, wie später noch erklärt wird.
Der Vater ist Gott
Es wird von den meisten bekennenden Christen akzeptiert, dass der Vater Gott ist. Nach der Auferstehung Christi sagte Christus zu Maria: „Ich fahre auf zu meinem Vater und zu eurem Vater, zu MEINEM GOTT und zu eurem Gott“ (Johannes 20,17). In Epheser 1,17 bezeichnet Paulus den Vater als den „GOTT unseres Herrn Jesus Christus.“ Mehrere Jahrzehnte nach dem Tod und der Auferstehung von Jesus Christus finden wir eine Aussage, die von Johannes, einem Apostel Jesu Christi, aufgezeichnet wurde: „Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, DIE IHM GOTT GEGEBEN HAT, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll; und er hat sie durch seinen Engel gesandt und seinem Knecht Johannes kundgetan…“ (Offenbarung 1,1).
Jesus Christus ist Gott
Jedoch gibt es einige, die das Konzept in Frage stellen, dass der Sohn, Jesus Christus, Gott ist, obwohl die Bibel in diesem Punkt sehr eindeutig ist.
Johannes 1,18 sagt uns: „Niemand hat Gott [den Vater] jemals gesehen; der einzige Sohn, der im Schosse des Vaters ist, der hat Kunde (von ihm) gebracht“ (Zürcher Bibel 1970). Beachten Sie die Wiedergabe dieser Passage in der Lutherbibel 1984: „Niemand hat Gott je gesehen; der Eingeborene, DER GOTT IST und in des Vaters Schoß ist, der hat ihn uns verkündigt.“ Die Elberfelder Bibel 2006 kommentiert in einer Anmerkung, dass viele alte und gute Handschriften die Formulierung „der einziggeborene Sohn“ als „der eingeborene GOTT“ wiedergeben.
Außerdem wird Jesus Christus in Römer 9,5 mit „der da ist Gott über alles, gelobt in Ewigkeit“ bezeichnet. In Hebräer 1,8 wird Jesus Christus, der Sohn Gottes, als „Gott“ bezeichnet. In Jesaja 9,5-6 lesen wir über Christus: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns gegeben; und die Herrschaft ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen: Wunderbarer, Ratgeber, starker Gott…“ (Schlachterbibel). Die Lutherbibel 1984 schreibt hier: „Gott-Held.“
Nach seiner Auferstehung identifizierte der „ungläubige Thomas“ Jesus als seinen Gott (Johannes 20,28).
In der Tat bezeichnete sich Jesus Christus im Neuen Testament mehrmals selbst als der „Ich bin“—der Ewige, Ewigexistierende oder Ewiglebende (Johannes 8,58; „bin ich“ sollte mit „Ich bin“ übersetzt werden—eine Bezeichnung für „Jahwe“). Wie wir noch besprechen werden, war ER der Gott des Alten Testaments, der direkt mit den Menschen umging, zu ihnen sprach und sich ihnen gegenüber sogar selbst manifestierte. Es musste Christus sein, der dies tat, denn er selbst sagte, dass niemand jemals die Gestalt „Gottes“ (des Vaters) gesehen oder die Stimme Gottes (des Vaters) gehört hat. (Vergleichen Sie Johannes 1,18; 5,37; 6,46; 1.Johannes 4,12).
Die Juden glaubten, dass sie den Vater anbeteten, weil sie fälschlicherweise davon ausgingen, dass er der Gott des Alten Testaments sei. Deshalb lesen wir, dass Christus kam, um ihnen den Vater zu OFFENBAREN (Matthäus 11,27; Lukas 10,22). Die Juden meinten, den Vater zu kennen, und erkannten nicht, dass Jesus Christus der Gott des Alten Testaments war—nicht Gott der Vater. Und sie lehnten die Tatsache ab, dass Christus der „Immanuel“ war—der „Gott mit uns“ (Matthäus 1,23).
Jesus Christus—das Wort oder der Logos oder der Sohn Gottes—war seit aller Ewigkeit „BEI“ Gott (griechisch: theos), und er „WAR“ ebenfalls Gott (griechisch: theos) (Johannes 1,1-2; die neue Lutherbibel 2009 übersetzt diese Stelle: „Im Anfang war das Wort, und das Wort war bei Gott, und das Wort war Gott. Dieses war im Anfang bei Gott.“). Das bedeutet, dass es zwei Gottwesen gibt—Christus, das „Wort Gottes“ (Offenbarung 19,13), und Gott den VATER.
Christus war eindeutig Gott, bevor er auf diese Erde kam! Paulus erklärt in 1.Timotheus 3,16: „Und anerkannt groß ist das Geheimnis der Gottesfurcht: Gott ist geoffenbart worden im Fleisch, gerechtfertigt im Geist, gesehen von den Engeln, verkündigt unter den Heiden, geglaubt in der Welt, aufgenommen in die Herrlichkeit“ (Schlachterbibel).
In Philipper 2,5-7 heißt es: „Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt GOTTES war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, NAHM DIE GESTALT EINES KNECHTES AN und WURDE WIE DIE MENSCHEN…“ (Schlachterbibel).
Die Bibel macht auch sehr deutlich, dass Christus jetzt Gott IST! Beachten Sie Titus 2,11-14: „Denn es ist erschienen die heilsame Gnade Gottes allen Menschen und nimmt uns in Zucht, dass wir absagen dem ungöttlichen Wesen und den weltlichen Begierden und besonnen, gerecht und fromm in dieser Welt leben und warten auf die selige Hoffnung und Erscheinung der Herrlichkeit des GROSSEN GOTTES UND (unseres) HEILANDS JESUS CHRISTUS, der sich selbst für uns gegeben hat, damit er uns erlöste von aller Ungerechtigkeit und reinigte sich selbst ein Volk zum Eigentum, das eifrig wäre zu guten Werken.“
Beachten sie, dass das Wort „unseres“ von uns in Klammern gesetzt wurde, weil es sich nicht im Urtext findet. Christus ist unser Gott und Heiland.
„Gott“ ist ein FAMILIENNAME
Das Wort „Gott“ ist ein NAME, der sich sowohl auf den Vater als auch auf den Sohn beziehen kann. Es ist in der Tat ein FAMILIENNAME. Epheser 3,14-15 bestätigt diese Wahrheit und sagt uns, dass es der „Vater unseres Herrn Jesus Christus [ist], von dem jede FAMILIE in den Himmeln und auf der Erde BENANNT wird…“ (Elberfelder Bibel 2016). Die New King James Bible schreibt: „… von dem die ganze Familie im Himmel und auf Erden benannt ist“ („is named“) oder ihren Namen hat.
Beachten Sie ebenfalls, wie die New International Version Hebräer 2,11 wiedergibt: „Sowohl der, der die Menschen heilig macht, als auch die, die geheiligt werden, SIND von derselben FAMILIE.“
In der Menge Bibel heißt es in der Anmerkung zu Epheser 2,19 außerdem, dass der Begriff „Gottes Hausgenossen“ die Bedeutung „Glieder der Gottfamilie“ hat. Und die Neue Genfer Übersetzung überträgt den Vers wie folgt: „[I]hr gehört zu Gottes Haus, zu Gottes FAMILIE.“
Im Hebräischen steht für „Gott“ oftmals das Wort Elohim, aber es ist ein Wort mit pluraler Bedeutung. Aus diesem Grund lesen wir in 1.Mose 1,26, dass Gott (Elohim) sagte: „Lasset UNS Menschen machen, ein Bild, das UNS gleich sei.“ Und Gott sagte ebenfalls in 1.Mose 3,22: „Siehe, der Mensch ist geworden wie einer von UNS, zu erkennen [im Sinne von „für sich zu bestimmen oder zu entscheiden“] Gutes und Böses“ (Elberfelder Bibel 2016).
Das Wort Elohim oder „Gott“ kann sich auf jedes der beiden Wesen in der Gottfamilie beziehen. Wenn in 1.Mose 1,26 Gott oder Elohim sagt: „Lasset UNS Menschen machen, ein Bild, das UNS gleich sei“, spricht das eine Gottwesen zum anderen Gottwesen und bezieht sich mit der Formulierung „uns“ auf beide. Und aus dem Neuen Testament wissen wir, dass Gott der Vater alles durch Jesus Christus geschaffen hat (vergleichen Sie Epheser 3,8-9; Hebräer 1,1-2; Kolosser 1,16). Es war also Christus, der das eigentliche Werk der Schöpfung des Menschen vollbracht hat, und er hat den Menschen nach seinem Bild geschaffen. Christus ist auch das Ebenbild des Vaters (vergleichen Sie 2.Korinther 4,3-4 und Kolosser 1,15). Aus diesem Grund hat Christus, als er den Menschen nach seinem Bilde erschaffen hat, ihn also auch nach dem Bilde des Vaters erschaffen. Gott der Vater und Jesus Christus, der Sohn, sehen gleich aus. Der Mensch wurde also nach dem Ebenbild GOTTES geschaffen—nach dem Ebenbild sowohl von Gott dem Vater als auch von Gott dem Sohn.
In Prediger 12,1 heißt es: „Denk an deinen Schöpfer in deiner Jugend…“ Im hebräischen Urtext steht das Wort für „Schöpfer“ im Plural, weshalb der Ausdruck mit „deine Schöpfer“ übersetzt werden sollte. Sowohl der Vater als auch der Sohn sind Schöpfer. Gott der Vater hat alles, einschließlich des Menschen, durch Jesus Christus geschaffen. Eine ähnliche Aussage finden wir in Hiob 35,10: „[A]ber man fragt nicht: ‚Wo ist Gott, mein Schöpfer…‘?“ Im Urtext heißt es: „Wo ist Gott, meine Schöpfer?…“
Jesus Christus war der „Ich bin“—der Ewige, der Ewigexistierende oder Ewiglebende.
Gott der Vater war immer schon der Vater und Jesus Christus war immer schon der Sohn Gottes—was zeigt, dass Gott schon IMMER eine Familie war, wie es die Begriffe „Vater“ und „Sohn“ deutlich machen. Es ist nicht korrekt zu sagen, dass Gott zu dem Vater WURDE und dass Jesus Christus zu dem Sohn WURDE, als Christus im Schoß Marias durch die Kraft des heiligen Geistes des Vaters gezeugt wurde. Christus war IMMER schon der Sohn Gottes, aber als er im Schoß Marias Mensch wurde, WURDE er zum Sohn des Menschen, oder zum Menschensohn. Zu diesem Zeitpunkt wurde Gott [der Vater des Sohnes Gottes] zum Vater von Christus als dem MENSCHENSOHN.
Kapitel 2
Die Gottfamilie IST das Reich Gottes
Christus ist der KÖNIG des Königreiches (unter Gott dem Vater), und die Begriffe König und Königreich werden in der Bibel oftmals synonym oder austauschbar verwendet (vergleichen Sie Daniel 2,37-39, wo Nebukadnezar, der erste König des Standbildes, mit seinem Königreich identifiziert wird).
Christus, der König (Johannes 18,37), herrscht im Königreich Gottes, jedoch nicht über diese Welt (Johannes 18,36), die derzeit von Satan dem Teufel regiert wird. Christus, der Teil des Königreiches Gottes ist, herrscht sodann über das Königreich Gottes unter Gott dem Vater, welcher der Höchste in der Gottfamilie ist (Johannes 14,28; Epheser 1,17; Lukas 1,32; 1.Korinther 11,3).
In Matthäus 12,25-26 antwortet Christus auf die böse und heimtückische Anschuldigung der Pharisäer, die behaupteten, er würde Dämonen mit der Kraft Satans austreiben, indem er Satan (den Herrscher über die dämonische Welt) mit seinem dämonischen Königreich identifiziert (da Satan das Haupt und Teil seines Königreiches ist), indem er Folgendes sagt:
„Jedes Reich, das mit sich selbst uneins ist, wird verwüstet… Wenn nun der Satan den Satan austreibt… wie kann dann sein Reich bestehen?“
Noch deutlicher wird es in Markus 3,23-24: „Wie kann der Satan den Satan austreiben? Wenn ein Reich (Satan) mit sich selbst (Satan) uneins wird, kann es nicht bestehen.“
So wie ein menschlicher König sowohl in seinem Königreich und auch über sein Reich herrscht und Teil dieses Reiches ist; und so wie Satan in und über sein dämonisches Reich herrscht und Teil davon ist, so herrscht Gott in und über sein Königreich und ist Teil davon. Mit anderen Worten: Gottwesen bilden oder sind das Königreich Gottes und herrschen über die Schöpfung.
Kapitel 3
In Gottes Familie sein
Wie wir sehen werden, ist es das Potenzial des Menschen, Gott zu werden—IN der GOTTFAMILIE zu sein. Deshalb werden wir in dieser Broschüre sehr detailliert erklären, wer und was Gott ist—was die Natur Gottes ist—denn Gottes Natur wird auch unsere Natur sein. Wie wir erfahren werden, ist es unsere BESTIMMUNG, Gott zu werden—genauso wie Gott selbst Gott ist!
Der Mensch wurde nach dem Bild und als ein Ebenbild Gottes geschaffen (1.Mose 1,26), um schlussendlich Gott zu werden (1.Korinther 15,49). Das Buch der Psalmen spricht von Menschen als (potenziellen) Göttern. In Psalm 82,6 heißt es: „‚Wohl habe ich gesagt: Ihr seid Götter und allzumal Söhne des Höchsten…“ Jesus verwendete diese Bibelstelle, um zu beweisen, dass er der Sohn Gottes war (Johannes 10,31-39). In Psalm 17,15 lesen wir, dass David sich auf die Zeit freute, in der Gott ihn von den Toten auferwecken würde und in der er in Gottes Bild oder Ebenbild erwachen würde (New King James Bible: „…in Your likeness.“). Wir lesen auch, dass in der Zukunft die Menschen kommen werden, um zu Füßen der wahren (verherrlichten) Christen niederzufallen und sie anzubeten (Offenbarung 3,9). Weder Menschen noch machtvolle Engel sind der Anbetung würdig, sondern nur Gott darf angebetet werden (Apostelgeschichte 10,25-26; Offenbarung 19,10; 22,8-9).
Wahrhaft bekehrte Christen sind bereits Teil der Gottfamilie. Sie sind noch nicht verherrlicht und wiedergeboren, aber sie sind in die Familie Gottes hinein gezeugt worden (Hierauf wird später noch eingegangen werden). Sie SIND bereits Kinder Gottes (1.Johannes 3,1-2), und sie werden WIE Gott und Jesus Christus sein, mit der GLEICHEN göttlichen NATUR, wenn sie zur Zeit der Wiederkunft Christi in die Gottfamilie hineingeboren werden. Sie werden vollkommen Geist und vollkommen Gott sein—nicht länger Fleisch und Blut (Römer 8,19-30).
Jesus Christus ist der ERSTGEBORENE unter vielen Brüdern, die seinem Bild gleich werden sollen (Römer 8,29). Die Bibel sagt uns, dass diejenigen, die heute zum Heil berufen sind und treu bleiben, so sein werden, wie Christus heute ist. Wir werden ihm gleich sein, wie er ist. Wir werden Anteil an der göttlichen Natur des Vaters und Jesu Christi haben (2.Petrus 1,4).
Auch Römer 8,32 verdeutlicht diesen Punkt: „Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben—wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?“
„Alles“ bedeutet genau das, was es besagt—es schließt Gottes Natur und Herrlichkeit mit ein (Römer 5,1-2; 2.Korinther 3,18; Philipper 3,21; 2.Thessalonicher 2,14); und es schließt die Herrschaft über die neuen Himmel und die neue Erde UND die ewige Zukunft von Gottes Königreich mit ein (Offenbarung 21,5-7). Der Mensch soll ein „Miterbe“ mit Christus in „allen“ Dingen werden.
Wir werden zu Mitgliedern der Gottfamilie werden— zu Gottwesen. Wir werden „wie Christus“ sein—Söhne und Töchter Gottes, mit Christus als unserem älteren Bruder.
Das ist es, was wir in Epheser 3,19 lesen. Paulus möchte, dass wir „erfüllt werde[n] mit der ganzen Gottesfülle.“ Was bedeutet das? Es bedeutet, dass wir verherrlichte Gottwesen sein werden (vergleichen Sie Johannes 17,5.22).
Wir werden IM Königreich Gottes sein
Wenn wir als wiedergeborene Christen in die Gottfamilie eintreten und Teil von ihr werden—wenn wir IN der Gottfamilie sind—, dann sind wir auch IM Königreich Gottes.
In 1.Korinther 15,50-54 wird uns gesagt, dass wir das Reich Gottes nicht erben können, solange wir Fleisch und Blut sind. Wir müssen zu Unverweslichkeit und Unsterblichkeit verwandelt werden, um in Gottes Reich zu sein.
Johannes 3,3.5-8 erklärt uns, dass wir wiedergeboren werden müssen, um das Reich Gottes zu „sehen“ und um hinein „kommen“ zu können. Wir müssen aus Geist GEBOREN WERDEN und Geist SEIN, um in Gottes Königreich zu sein. Dann kann uns der Mensch nicht mehr sehen (es sei denn, wir materialisieren uns), so wie man den Wind nicht sehen kann, obwohl man das Rauschen des Windes hören und seine Auswirkungen sehr wohl wahrnehmen kann. In unserer Herrlichkeit werden wir leuchten wie die Sonne IN Gottes Reich (Matthäus 13,43), denn das „Angesicht“ Christi leuchtet, wie die Sonne scheint in ihrer Kraft (Offenbarung 1,16).
Das Reich ist dualer Natur
Herbert W. Armstrong, der verstorbene menschliche Leiter der Kirche Gottes im 20. Jahrhundert, verfasste eine Broschüre mit dem Titel „Ihre unglaubliche Zukunft“ („Your Awesome Future“). Auf Seite 15 wird Folgendes sehr prägnant zum Ausdruck gebracht (Hervorhebungen im Original und durch uns):
„Somit umfasst das ‚Reich Gottes‘ inhaltlich zweierlei:
- EIN STAATSGEBILDE. Ein Staatswesen—oder Reich—besteht aus vier Dingen: (a) einem KÖNIG bzw. Regierungsoberhaupt, (b) Untertanen bzw. Bürgern, (c) einem Staatsgebiet mit fest umrissenen Grenzen sowie (d) Gesetzen und einer ausführenden Körperschaft.
- Eine FAMILIE (wie das Reich Israel die Familie der Kinder Israels war); in diesem Fall wird es die Familie Gottes sein—eine Familie, in die Menschen hineingeboren werden können, eine HERRSCHERFAMILIE mit REGIERUNGSGEWALT über alle Völker, das heißt über die GANZE Erde—und später das gesamte Universum.“
Das Reich Gottes beschreibt also die Herrschaft Gottes (vergleichen Sie Psalm 103,19; Offenbarung 11,15; Daniel 7,14). Wenn wir in das Reich Gottes eingehen oder eintreten (Apostelgeschichte 14,22), werden wir an der Herrschaft Gottes über seine Schöpfung teilhaben (Offenbarung 20,4.6; 22,5; Daniel 7,18.22.27).
Aber wenn wir in das Reich Gottes eintreten, dann treten wir auch in seine Familie ein. Es ist wichtig zu begreifen, dass Gott eine Familie IST; nicht nur, dass er eine Familie HAT. Der Unterschied ist entscheidend. Die Familie Gottes reproduziert sich selbst—sie „adoptiert“ nicht nur Kinder.
Wir haben zuvor gelesen, dass wir die Herrlichkeit Gottes erben sollen. Beachten Sie, was wir darüber hinaus noch erben sollen: In 1.Thessalonicher 2,12 fordert Paulus die Geschwister auf, „euer Leben würdig des Gottes zu führen, der euch berufen hat zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit.“ Nicht nur in seine Herrlichkeit—die Herrlichkeit, die er hat—, sondern auch in sein Königreich, das heißt, in das Reich, dessen Teil und Haupt er ist.
Jesus sagte seinen Jüngern, dass einige von ihnen vor ihrem Tod das Reich Gottes mit Kraft kommen sehen würden (Markus 9,1). Sechs Tage später nahm er Petrus, Jakobus und Johannes mit und ging mit ihnen auf einen hohen Berg, wo sie ihn in verherrlichtem Zustand zusammen mit Elia und Mose in einer Erscheinung (Matthäus 17,9) oder Vision sahen. Ihnen wurden zukünftige Ereignisse offenbart, wenn das Reich Gottes auf Erden herrschen würde. Aus Matthäus 16,28 geht noch deutlicher hervor, was genau Christus den Jüngern vor der Vision sagte: „Wahrlich, ich sage euch: Es stehen einige hier, die werden den Tod nicht schmecken, bis sie den Menschensohn kommen sehen IN seinem Reich.“
Viele lesen über Verse wie diese hinweg, ohne ihre volle Bedeutung zu erfassen: Christus kündigte an, dass einige Jünger in einer Vision das Reich Gottes in seiner Kraft sehen würden—nicht nur den verherrlichten Christus—, sondern den verherrlichten Christus IN seinem Reich. Sie würden das Königreich Gottes kommen sehen und Christus darin als ein Mitglied des REICHES GOTTES.
Dasselbe kommt in Lukas 23,42 zum Ausdruck, wo der reuige Übeltäter am Kreuz sagte: „Jesus, gedenke an mich, wenn du in dein Reich kommst!“ Mit anderen Worten, wenn du als verherrlichtes Wesen in das Reich Gottes eintrittst. In der Menge Bibel heißt es: „…wenn du in deine Königsherrschaft kommst!“
Für viele Menschen ist es ein Geheimnis, WAS das Reich Gottes ist (Matthäus 13,11).
Heute sind wir Mitarbeiter am Reich Gottes (Kolosser 4,11); das heißt, wir sind Mitarbeiter für Gott—das Reich oder die herrschende Familie Gottes—und für seine Regierung, die bald auf dieser Erde errichtet werden wird.
Wie wir noch näher erläutern werden, sollen wir das Evangelium VOM Reich Gottes zu einem Zeugnis verkündigen (Matthäus 24,14)—die gute Nachricht, die von Gott stammt und die Botschaft darüber enthält, was Gott IST; dass Christus bald auf der Erde herrschen wird; und dass der Mensch Gott werden kann, indem er das Reich oder die Familie Gottes ererbt, in sie eintritt und ein Teil von ihr wird.
Kapitel 4
Das Reich Gottes und Jesu Christi
Die Bibel spricht auf verschiedene Weise vom Reich Gottes. Aber wie wir sehen werden, gibt es weder einen Widerspruch, noch gibt es getrennte oder unterschiedliche Reiche.
Es gibt mehrere Beispiele, in denen die Bibel vom Reich GOTTES spricht:
In Markus 10,15.25 lesen wir, dass wir das Reich GOTTES empfangen und hineinkommen müssen. In Markus 14,25 wird Christus mit den Worten zitiert, dass er im Reich GOTTES Wein trinken wird. In Lukas 4,43 sagt er, dass er gekommen ist, um das Evangelium vom Reich GOTTES zu predigen. In Lukas 6,20 fügt er hinzu, dass die Armen glücklich zu preisen sind, denn ihnen gehört das Reich GOTTES.
In Lukas 7,28 erklärt er, dass jeder, der im Reich GOTTES sein wird, größer sein wird als jeder andere Mensch, einschließlich Johannes des Täufers. Menschen—aus Fleisch und Blut bestehend—können das Reich GOTTES nicht ererben, vergleichen Sie 1.Korinther 15,50. Solange sie Fleisch und Blut sind, können sie nicht in das Reich GOTTES eingehen. Sie müssen verwandelt werden, vergleichen Sie die Verse 51-54. Sie müssen aus Wasser und Geist geboren werden, um in das Reich GOTTES eingehen zu können, vergleichen Sie Johannes 3,5. Solange sie nicht „aus dem Geist geboren“ sind, sind sie Fleisch (Vers 6; revidierte Lutherbibel 2017; Elberfelder Bibel 2016), und solange sie nicht von Neuem geboren sind, können sie das Reich GOTTES nicht sehen (Vers 3).
Darüber hinaus werden wir in 1.Korinther 6,9-10 gewarnt, dass die Ungerechten das Reich GOTTES nicht ererben werden. In Lukas 13,28-29 spricht Christus von Abraham, Isaak und Jakob und allen Propheten, die im Reich GOTTES sein werden.
Lassen Sie uns weitere Beispiele betrachten, in denen die Bibel vom Reich CHRISTI spricht:
In Lukas 1,32-33 lesen wir, dass das Reich Christi kein Ende haben wird. In Kolosser 1,13 lesen wir, dass der Vater uns in das Reich seines lieben Sohnes versetzt hat (das heißt, er hat uns unter die Herrschaft des Sohnes gestellt). In 2.Timotheus 4,1.18 ist von dem Herrn Jesus Christus und seinem Reich die Rede. (Vers 1 sollte lauten: „…So bezeuge ich nun vor Gott und dem HERRN Jesus Christus…“; vgl. neue Lutherbibel 2009). In 2.Petrus 1,11 heißt es, dass uns der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilands Jesus Christus reichlich gewährt werden wird.
Wir lesen auch, dass es Gott dem „VATER wohlgefallen“ hat, uns das Reich zu geben (Lukas 12,32). Matthäus 26,29 fügt hinzu, dass Christus mit den Jüngern im Reich seines Vaters Wein trinken wird. In 1.Thessalonicher 2,11-12 heißt es, dass wir unser Leben in einer Weise führen sollen, die Gott dem Vater würdig ist, der uns in sein Reich und seine Herrlichkeit beruft. (Vergleichen Sie 1.Thessalonicher 1,1, woraus hervorgeht, dass „Gott“ sich hier auf „Gott den Vater“ bezieht). In Lukas 22,29-30 heißt es, dass Christus den Aposteln das Reich zueignen wird, so wie es ihm der Vater zugeeignet hat, damit sie in seinem Reich an seinem Tisch essen und trinken und auf Thronen sitzen und die zwölf Stämme Israels richten können. Epheser 5,5 macht auch sehr deutlich, dass das Reich das Reich Gottes und Christi ist: „Denn das sollt ihr wissen, dass kein Unzüchtiger oder Unreiner oder Habsüchtiger—das sind Götzendiener—ein Erbteil hat im Reich Christi und Gottes.“ Schließlich lesen wir in 1.Korinther 15,24.28: „[D]anach das Ende, wenn er [Christus] das Reich GOTT, DEM VATER, übergeben wird, nachdem er alle Herrschaft und alle Macht und Gewalt vernichtet hat … dann wird auch der Sohn selbst untertan sein dem, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott sei alles in allem.“
Da Christus Gott ist und der Vater Gott ist, ist das Reich des Vaters auch das Reich Christi. Beide sind Mitglieder der Gottfamilie.
Kapitel 5
Das Evangelium vom Reich Gottes
Es gibt nur EIN Evangelium (Galater 1,6-9)—und es wird zumeist als das Evangelium vom Reich Gottes bezeichnet (Lukas 8,1). Es wird auch als das Evangelium VON Jesus Christus bezeichnet (Markus 1,1; Römer 1,9; vergleichen Sie 2.Thessalonicher 1,6-8)—nicht nur eine Botschaft ÜBER Christus. Es wird auch als das Evangelium Gottes bezeichnet (Römer 1,1) sowie das Evangelium „von Gott“ (Römer 15,16; New King James Bible).
Gott der Vater ist der Urheber und Eigentümer des Evangeliums. Er hat es Christus anvertraut, damit dieser es hier auf Erden verkündet. Es ist das Evangelium Gottes und Jesu Christi, das die Kirche heute verkünden soll. Beachten Sie, dass es nicht als das Evangelium ÜBER Christus oder ÜBER Gott den Vater bezeichnet wird; es wird auch nicht als das Evangelium ÜBER das Reich Gottes bezeichnet. Vielmehr wird es als das Evangelium VON Gott, VON Christus und VOM Reich Gottes bezeichnet.
Die Unterschiede sind gravierend. Die Botschaft des Evangeliums ist eine Botschaft VON Gott AN den Menschen—sie ist FÜR den Menschen. Sie enthält die Wahrheit über Gott den Vater, über Christus und über das Reich Gottes, aber sie ist noch weitaus umfassender als das. Sie zeigt dem Menschen, wie er EINGANG in das Reich Gottes erlangen kann.
Um es noch einmal zu wiederholen: Das Reich Gottes ist die Familie Gottes. Gott IST eine HERRSCHENDE Familie! Die Familie Gottes—das Reich Gottes—besteht heute, wie es schon immer der Fall war, aus Gott dem Vater und Jesus Christus, dem Sohn. Beide, der Vater und der Sohn, sind GOTT. Sie SIND das Reich oder die Familie Gottes. Bekehrte Christen sind NOCH NICHT im Reich oder der Familie Gottes. Sie sind vom Geist gezeugte Kinder Gottes, die zur Zeit der Wiederkunft Christi auf diese Erde in das Reich Gottes HINEINGEBOREN werden. Dann werden auch sie IM Reich Gottes sein—in der Familie GOTTES. Dann werden sie Gott SEIN.
Um IM Reich Gottes zu sein, muss man Gott SEIN. Der Mensch ist jetzt noch NICHT im Reich Gottes—er ist jetzt noch nicht Gott, denn Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht ererben. Aber es ist die Bestimmung des Menschen, in das ewige Leben einzutreten—in das Reich Gottes; ein Mitglied des Reiches oder der HERRSCHENDEN Familie Gottes zu werden.
Wenn wir das Evangelium VOM Reich Gottes predigen, dann verkünden wir die Botschaft, die dem REICH Gottes—der Familie Gottes—gehört und von ihm oder ihr ausgeht. Das immerwährende oder ewige Evangelium ist die Botschaft VON Gott dem Vater und Jesus Christus dem Sohn. Es ist die Botschaft VOM Reich Gottes—VON der Familie Gottes.
Nun sollte klar geworden sein, warum wir über das Reich Gottes, das Reich des Vaters und das Reich Christi lesen. Gott ist eine Familie, die aus dem Vater und dem Sohn besteht. Gott ist ein Königreich, das auch Regierung und Herrschaft umfasst. Sowohl der Vater als auch der Sohn sind Gott—sie sind Mitglieder des Reiches Gottes. Es ist ein himmlisches Reich. Gott der Vater und Jesus Christus—das Reich Gottes—regieren im und vom Himmel aus. Aber es wird auch auf Erden errichtet werden, wenn Christus wiederkommt. Das Reich Gottes—die Familie Gottes—wird auf der Erde SEIN und herrschen—zuerst durch Christus und später auch durch den Vater, wenn er kommt, um auf der neuen Erde zu leben (Offenbarung 21,1-4).
Die Bibel lehrt uns ganz dogmatisch, dass Gott eine herrschende Familie IST, und dass wir wiedergeborene Mitglieder seiner Familie—seines Reiches—werden können. Es gibt nur EIN Reich Gottes—eine HERRSCHAFT. Gott der Vater und Jesus Christus sind nicht getrennt, sondern vollkommen vereint. Sie sind „EINS.“ Es ist das Reich des Vaters—des Höchsten in der Gottfamilie—und des Sohnes, denn beide sind Gott und bilden das Reich Gottes. Anders ausgedrückt: Das Reich oder die Familie Gottes besteht aus dem Vater und dem Sohn. Das Reich Gottes ist eine Hierarchie, mit Gott dem Vater an der Spitze und Jesus Christus unter ihm. Aber es ist das großartige Potential des Menschen, Teil des Reiches Gottes und der Familie Gottes zu werden—Gott zu werden, UNTER dem Vater und Christus—, und in das Reich Gottes einzutreten und es zu erben als wiedergeborene unsterbliche Mitglieder und Söhne und Töchter Gottes und seiner ewig herrschenden Familie.
Das Evangelium vom Reich Gottes ist ein Evangelium, das seinen Ursprung im Reich Gottes hat—der herrschenden Gottfamilie. Es ist das „Evangelium Gottes“ des Vaters (Römer 1,1; 1.Thessalonicher 2,8-9)—das „Evangelium VON Gott“ dem Vater (2. Korinther 11,7; New King James Bible)—und es ist das „Evangelium Christi“ (2. Korinther 10,14) und „VON Jesus Christus, dem Sohn Gottes“ (Markus 1,1).
Kapitel 6
In die Gottfamilie hineingeboren werden
Gott ist eine WACHSENDE Familie. Er möchte seine Familie vergrößern, indem er viele Söhne und Töchter in seine Familie aufnimmt. Wenn Gott seinen Jüngern seinen heiligen Geist verleiht, werden sie zu GEZEUGTEN Mitgliedern seiner Familie. Diejenigen, die in der heutigen Zeit zum Heil berufen sind, werden zur Zeit der Wiederkunft Christi in seine Familie HINEINGEBOREN—und damit zu Geistwesen und vollwertigen Gottwesen.
Wir müssen unsere Diskussion über die Bestimmung des Menschen damit beginnen, dass wir uns zunächst mit der Frage der „Wiedergeburt“ befassen.
Die meisten bekennenden Christen glauben aufrichtig, dass sie bereits heute wiedergeboren sind. Aber sie irren sich gewaltig. Die Bibel lehrt dies keineswegs.
Noch nicht wiedergeboren
Im dritten Kapitel des Evangeliums nach Johannes erklärte Jesus Christus, dass kein physischer Mensch IM Reich Gottes sein kann und dass man, um Eingang in das Reich Gottes zu erlangen, ein Geistwesen werden muss—ein Mitglied der Gottfamilie. Jesus antwortete Nikodemus in Johannes 3,3.5-6.8: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand von neuem geboren werde, so kann er das Reich Gottes nicht sehen… Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen. Was vom Fleisch geboren ist, das ist Fleisch; und was vom Geist geboren ist, das ist Geist… Der Wind bläst, wo er will, und du hörst sein Sausen wohl; aber du weißt nicht, woher er kommt und wohin er fährt. So ist es bei jedem, der aus dem Geist geboren ist.“
Christus konnte unmöglich von der Erfahrung einer „Wiedergeburt“ in diesem physischen Leben gesprochen haben. Beachten Sie noch einmal: Jemand, der aus Geist geboren ist, der IST Geist. Er ist wie der Wind, den man nicht sehen, aber spüren kann—wie ein mächtiger Wirbelsturm oder Tornado. Christus sagte auch, dass jemand, der nicht wiedergeboren ist, das Reich Gottes weder sehen noch hineingelangen kann. Mit anderen Worten: Solange jemand aus Fleisch und Blut besteht—und nicht aus Geist—, kann er Gottes Reich weder sehen noch hineinkommen.
Gleichwohl wir zum Zeitpunkt unserer Auferstehung oder unserer Verwandlung zur Unsterblichkeit wiedergeboren werden, muss vorher noch etwas anderes geschehen, damit wir wiedergeboren werden KÖNNEN. Die Bibel beschreibt dieses vorangehende Ereignis als geistliche Empfängnis oder „Zeugung“. Einfach ausgedrückt: Bevor wir wiedergeboren werden können, müssen wir von Neuem gezeugt werden—wir müssen eine geistliche Zeugung erfahren. Diese geistliche Zeugung findet zum Zeitpunkt unserer Taufe statt, nachdem wir bereut haben und zum Verständnis und Glauben an das Opfer Christi und das Evangelium vom Reich Gottes gelangt sind. Bei der Taufe empfangen wir dann durch die Handauflegung eines wahren Predigers Gottes die Gabe des heiligen Geistes als Unterpfand—eine Anzahlung oder Garantie (Epheser 1,14; 2.Korinther 5,5)—für unsere endgültige Neugeburt bei unserer Auferstehung als Geistwesen.
Mit dem Empfang von Gottes Geist erwerben wir Anteil an Gottes göttlicher Natur (2.Petrus 1,4), aber es gibt noch einen weiteren Schritt in diesem Prozess. So wie ein Embryo wachsen und sich entwickeln muss, müssen auch wir geistlich wachsen und die Frucht des Geistes entwickeln—den wahrhaftigen Charakter Gottes. Gott betrachtet diejenigen, die seinen Geist empfangen haben, als seine Kinder (2.Korinther 6,17-18). Schlussendlich werden geistgezeugte Kinder bei ihrer Wiedergeburt—bei ihrer Auferstehung und ihrer Verwandlung zur Unsterblichkeit—zu EIGENSTÄNDIGEN GEISTWESEN.
Beachten Sie Lukas 20,35-36: „[W]elche aber gewürdigt werden, jene Welt zu erlangen und die Auferstehung von den Toten, die werden weder heiraten noch sich heiraten lassen. Denn sie können hinfort auch nicht sterben; denn sie sind den Engeln gleich und Gottes Kinder, weil sie KINDER DER AUFERSTEHUNG SIND.“ Die Formulierung „den Engeln gleich“ ist falsch verstanden worden. Sie wird nur einmal im Neuen Testament verwendet und ist eine Übertragung des griechischen Wortes isaggelos. Es beschreibt eine symbolische Analogie in dem Sinne, dass wir nicht mehr sterben können, ebenso wie Engel nicht sterben können. Aber wir werden über Engel richten und ÜBER sie herrschen (1.Korinther 6,3). Wir werden wiedergeborene Kinder Gottes sein, wenn wir auferstanden sind—nicht vorher. Christus nennt uns nicht ohne Grund die „Kinder der Auferstehung“!
Viele behaupten fälschlicherweise, dass sich das griechische Wort, das mit „geboren“ übersetzt wird, auf eine GEBURT vor der Wiederkunft Christi bezieht. Dies ist jedoch ein Irrtum. Das griechische Wort lautet gennao und bedeutet—je nach Kontext—„geboren“ oder „gezeugt“, und es kann sogar den Prozess von „gezeugt werden“ bis „geboren werden“ beschreiben—den gesamten Prozess der „Schwangerschaft“ von der Empfängnis bis zur Geburt. Es ist allein die Entscheidung des Übersetzers, bei der Übertragung des griechischen Wortes gennao entweder „geboren“ oder „gezeugt“ zu verwenden. Aber wenn das Wort „Geburt“ für die „Schwangerschaft“ vor dem eigentlichen Zeitpunkt der „Entbindung“ verwendet und auf diese angewandt wird, dann hat der Übersetzer die falsche Wahl getroffen. In jedem dieser Fälle hätte der Ausdruck „gezeugt“ verwendet werden müssen.
In 1.Johannes 3,1-2 heißt es: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen—und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht. Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“
Nach dem Ebenbild Gottes
Gottes Wort sagt, dass wir IHM GLEICH sein werden. Für die meisten Menschen ist allein die Vorstellung, dass wir Gott sein oder ihm „gleich“ sein können, ein großes Geheimnis! Aber Kolosser 1,15 erklärt uns, dass Christus „das Ebenbild des unsichtbaren Gottes, der Erstgeborene vor aller Schöpfung“ ist. Das griechische Wort für „Ebenbild“ ist eikon. Es bedeutet „Gestalt, Darstellung, Profil.“ Christus sagte, dass derjenige, der ihn sieht, den Vater sieht.
Wie Christus das Ebenbild Gottes des Vaters ist, so sollen auch wir das Ebenbild Christi werden. In Römer 8,29 heißt es: „Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes, damit dieser der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern.“ In 2.Korinther 3,18 führt Paulus die phantastische zukünftige Verwandlung des Menschen weiter aus: „Wir alle aber sehen mit unverhülltem Gesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel und werden in dasselbe Bild verwandelt von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, ganz so wie der Geist des Herrn wirkt“ (neue Lutherbibel 2009). Die revidierte Lutherbibel 2017 schreibt: „… wir werden verwandelt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist.“
Wir werden tatsächlich Gott werden, das heißt zu Gottwesen—ein vollständiges und vollkommenes Ebenbild Gottes des Vaters und Jesu Christi, ähnlich wie ein leibliches Kind oft als Ebenbild seiner Eltern erkannt wird. Diejenigen, die in dieser heutigen Zeit berufen und auserwählt sind, sind bereits [gezeugte] Kinder Gottes und warten darauf, dass sie bei der Wiederkunft Christi vollständig zu einem Geistwesen werden.
Wir müssen verwandelt werden
Paulus sagt in 1.Korinther 15,50: „Das sage ich aber, liebe Brüder, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können…“ Sind Sie noch ein Mensch aus Fleisch und Blut? Wenn ja, können Sie in Ihrem jetzigen Zustand das Reich Gottes nicht ererben. Wie können wir dann in das Reich Gottes kommen? Paulus erklärt in den Versen 51 und 52: „Siehe, ich sage euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, wir werden aber alle verwandelt werden; und das plötzlich, in einem Augenblick, zur Zeit der letzten Posaune. Denn es wird die Posaune erschallen, und die Toten werden auferstehen unverweslich, und wir werden verwandelt werden.“ Dies ist die Art und Weise, wie wir in das Reich oder die FAMILIE Gottes eingehen können. Unsere menschlichen Körper müssen verwandelt werden. Aber verwandelt in was?
Die Verse 42-49 führen weiter aus: „So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft. Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib… Der erste Mensch [Adam] ist von der Erde und irdisch; der zweite Mensch [Jesus Christus] ist vom Himmel… Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen [Menschen], so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen [dem aus Geist bestehenden verherrlichten Jesus Christus].“
Um es noch einmal zu wiederholen: Die Bibel ist sehr deutlich, dass jeder, der im Reich Gottes ist, tatsächlich Gott sein muss. Wir müssen zu Gottwesen werden und an der Herrlichkeit Christi teilhaben, dem Erstgeborenen unter vielen Brüdern. Das ist in der Tat ein Geheimnis, das heute nur sehr wenige verstehen—dass Gott seine Familie vergrößert. Wir werden bereits seine Kinder genannt, aber wir sind noch nicht verherrlicht. Und wenn wir zur Zeit unserer Auferstehung zum ewigen Leben verherrlicht werden, dann werden wir als buchstäbliche Gottwesen, als verherrlichte Söhne und Töchter Gottes, die unsterblich geworden sind, im Reich Gottes sein. Gott der Vater sagt zu Jesus Christus in 1.Mose 1,26: „Lasset uns Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei…“ Gott ist eine Familie, und als er den Menschen schuf, begann er mit seinem großartigen Werk, seine Familie zu erweitern. Es wird eindeutig gelehrt, dass wir Mitglieder der Gottfamilie—oder Gottwesen—werden sollen.
Gott werden
Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde, ihm gleich. Er hat ihn nicht als Geistwesen erschaffen, sondern aus dem Staub der Erde. Der Mensch muss sich qualifizieren, um in ein Geistwesen verwandelt zu werden und in das Reich oder die Familie Gottes einzugehen. Für eine Weile—während dieser Lebenszeit—ist der Mensch also niedriger als Gott geschaffen, aber in der Auferstehung wird er Gott sein (1.Johannes 3,2). Tatsächlich wird er Gott SEIN und in diesem Sinne Gott GLEICH sein [siehe nächstes Kapitel]—ein Mitglied der Gottfamilie, ein Kind Gottes des Vaters und ein Bruder oder eine Schwester Jesu Christi, der das Ebenbild des Vaters (Hebräer 1,1-3) und selbst Gott ist (Johannes 1,1; Elberfelder Bibel 2016: „das Wort war Gott“). Der Mensch wird an der göttlichen Natur Gottes teilhaben—er wird Gott gleich sein, vollständig Gott sein, auch wenn er immer UNTER der Autorität Gottes des Vaters und Jesu Christi stehen wird.
In Psalm 17,15 lesen wir über das Potenzial des Menschen: „Ich aber werde dein Angesicht schauen in Gerechtigkeit; werde gesättigt werden, wenn ich erwache, mit deinem Bild“ (Elberfelder Bibel 2016). Es sollte nach „erwache“ kein Komma stehen (Im Urtext gibt es keine Kommas). David sagte, er würde erwachen mit dem Bilde Gottes. Die New King James Bible sagt: „Ich werde erwachen in Deinem Bild.“ David verstand, dass wir wie Gott aussehen werden, wenn wir auferweckt werden. Auch in Philipper 3,20-21: „Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel [Unsere Namen sind im Himmel aufgeschrieben—dort, wo Gott ist. Wir gehören zu ihm; wir sind seine Kinder. Wir gehören zu einem anderen Land, einer himmlischen Regierung, die auf diese Erde herabkommen wird, wenn Christus wiederkommt]; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus, der unsern nichtigen Leib verwandeln wird, dass er gleich werde seinem verherrlichten Leibe nach der Kraft, mit der er sich alle Dinge untertan machen kann.“ Wir werden das Bild Christi tragen; wir werden aussehen wie er, in seinem verherrlichten Zustand.
Aber mehr noch—wir werden tatsächlich GOTTWESEN SEIN! Herbert W. Armstrong verfasste ein Buch mit dem Titel „Geheimnis der Zeitalter.“ Auf Seite 148 schrieb er das Folgende: „Überlegen wir, wozu Gott überhaupt den Menschen geschaffen hat! Gott vermehrt sich durch den Menschen! Er erschafft im Menschen den vollkommenen, heiligen, gerechten geistlichen Charakter Gottes! Und das soll wiederum Voraussetzung werden für die Wiedererrichtung der Regierung Gottes auf der ganzen Erde. Und ferner Voraussetzung für die Erschaffung von MILLIARDEN GOTTWESEN…“
Heute predigt und verkündet die wahre Kirche Gottes diese gewaltige Erkenntnis in der ganzen Welt zu einem Zeugnis für alle Völker. Wahrhaft bekehrte Christen, die zur Zeit der Wiederkunft Christi noch am Leben sind, werden von physischen Wesen in unsterbliche Gottwesen verwandelt werden. Sie werden zu wiedergeborenen Mitgliedern der Familie Gottes werden. Das Gleiche gilt für diejenigen, die in Christus gestorben sind und bei der Wiederkunft Christi von den Toten auferstehen werden. Auch sie werden zu diesem Zeitpunkt als unsterbliche Gottwesen in die Familie Gottes eingehen (vergleichen Sie Hebräer 11,39-40).
Diejenigen, die vor der Wiederkunft Christi gelebt haben und gestorben sind, ohne jemals die Gelegenheit gehabt zu haben, Christus als ihren persönlichen Erlöser anzunehmen und die Gabe von Gottes heiligem Geist zu empfangen, werden zu einem späteren Zeitpunkt eine solche Gelegenheit erhalten—während der Zweiten Auferstehung oder dem „Großen Weißen Throngericht“ (vergleichen Sie Offenbarung 20,11-12). Zu dem Zeitpunkt können auch sie ihr Potenzial erfüllen und ihre Bestimmung erreichen, unsterbliche Gottwesen in der Familie Gottes zu werden—wenn sie die richtige Entscheidung treffen. DAS IST der Grund, warum Gott die gesamte Menschheit geschaffen hat—um GOTT zu werden—, um zu wiedergeborenen Mitgliedern der FAMILIE GOTTES zu werden. Und genau darum geht es in dem EVANGELIUM VOM Reich Gottes—der Botschaft der Familie Gottes (dem Reich Gottes) an die Menschheit.
Kapitel 7
Gott gleich sein
Wir haben bereits mehrfach gelesen, dass wir Gott werden sollen—Mitglieder der Familie Gottes—und dass wir Christus gleich sein werden. Aber was genau bedeutet das?
Christus ist dem Vater gleich
Philipper 2,3-8 liest sich in der Schlachterbibel wie folgt:
„Tut nichts aus Selbstsucht oder nichtigem Ehrgeiz, sondern in Demut achte einer den anderen höher als sich selbst. Jeder schaue nicht [nur] auf das Seine, sondern jeder [auch] auf das des anderen. Denn ihr sollt so gesinnt sein, wie es Christus Jesus auch war, der, als er in der Gestalt Gottes war, es nicht wie einen Raub festhielt, Gott gleich zu sein; sondern er entäußerte sich selbst, nahm die Gestalt eines Knechtes an und wurde wie die Menschen (Lutherbibel 1984: „ward den Menschen gleich“); und in seiner äußeren Erscheinung als ein Mensch erfunden, erniedrigte er sich selbst und wurde gehorsam bis zum Tod, ja bis zum Tod am Kreuz…“
Wir lesen in Philipper 2,6-7, in der revidierten Lutherbibel 2017: „Er [Jesus Christus], der in göttlicher Gestalt war, hielt es nicht für einen Raub, Gott gleich zu sein, sondern entäußerte sich selbst und nahm Knechtsgestalt an, ward den Menschen gleich …“
In diesem Kapitel wird erklärt, dass Christus in der „Gestalt Gottes“ des Vaters und Gott dem Vater „gleich“ war, dass er aber die „Gestalt eines Knechtes“ annahm und „wie die Menschen“ bzw. „den Menschen gleich“ wurde.
In Johannes 17,5 lesen wir, dass Christus die Herrlichkeit bei Gott hatte, bevor die Welt existierte—was zeigt, dass Christus als ein verherrlichtes Wesen existierte, bevor die Welt geschaffen wurde. Wie Philipper 2,6 sagt, existierte er als Gottwesen—er war Gott GLEICH und daher Gott.
In Johannes 5,18 lesen wir, dass die Juden Christus töten wollten, weil er „sagte, GOTT sei sein Vater, und machte sich selbst GOTT gleich.“
Das griechische Wort für „gleich“ lautet isos und beschreibt Gleichheit—also etwas, das „genauso“ ist, wie etwas anderes—nicht im Sinne von „Identität“ (dass Christus mit dem Vater eine Person sei, mit ihm identisch sei), sondern von Gleichheit. Beachten Sie, dass in Apostelgeschichte 11,17 dasselbe Wort verwendet wird („wenn nun Gott ihnen (den Heiden) die gleiche Gabe gegeben hat“—die Gabe des heiligen Geistes).
Als die Juden sagten, Christus mache sich „selbst Gott“ gleich, verstanden sie, dass er erklärte, er sei Gott (vergleichen Sie Johannes 10,33). Er war Gott im Fleisch—der „Immanuel“, was „Gott mit uns“ bedeutet. Er wird auch als das Ebenbild Gottes bezeichnet (Kolosser 1,13-15).
Der Mensch soll dem Vater und Christus gleich werden
1.Johannes 3,1-2 sagt uns: „Seht, welch eine Liebe hat uns der Vater erwiesen, dass wir Gottes Kinder heißen sollen—und wir sind es auch! Darum kennt uns die Welt nicht; denn sie kennt ihn nicht. Meine Lieben, wir sind schon Gottes Kinder; es ist aber noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden. Wir wissen aber: wenn es (neue Lutherbibel 2009: „er“) offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“
Gottes Wort sagt, dass wir sein werden, WIE er ist. In vielen Übersetzungen heißt es, dass wir „ihm gleich“ sein werden. Das griechische Wort für „gleich“ ist homoios. In der Lamsa-Übersetzung heißt es: „… wir werden ihm gleich sein.“ In der Young’s Literal Translation heißt es: „… gleich ihm werden wir sein.“
Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown erklärt:
„… wir werden ihm gleich sein … Christus, dem wir gleich sein werden, ist das ‚ausdrückliche Ebenbild‘ der Person des Vaters, so dass wir, indem wir Christus gleich sind, dem Vater gleich sein werden.“
In Römer 8,29 heißt es: „Denn die er ausersehen hat, die hat er auch vorherbestimmt, dass sie gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes…“ 2.Korinther 3,18 fügt hinzu: „Wir alle aber spiegeln mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wider, und wir werden verwandelt in sein Bild von einer Herrlichkeit zur andern von dem Herrn, der der Geist ist“ (revidierte Lutherbibel 2017).
Wir sollen die Herrlichkeit Jesu Christi (2.Thessalonicher 2,13-14) und die Herrlichkeit Gottes des Vaters (1.Petrus 5,10) erlangen. Die Herrlichkeit Christi soll in uns sein (Johannes 17,22.5). Unser niedriger, physischer und vorübergehender Leib soll verwandelt und „dem Leib seiner Herrlichkeit gleichgestaltet“ werden—also dieselbe Form haben (Philipper 3,21; neue Lutherbibel 2009).
Das griechische Wort für „gleichgestaltet“ (summorphoo oder, als Substantiv, summorphos) ist von einem Wort abgeleitet, das auch „Natur“ bedeuten kann.
Wir werden tatsächlich Gott werden; das heißt, ein Gottwesen—ein vollständiges und vollkommenes Ebenbild Gottes des Vaters und Jesu Christi, wie auch ein leibliches Kind oft als Ebenbild seiner Eltern erkannt wird. Diejenigen, die in dieser Zeit berufen und auserwählt sind, sind bereits [gezeugte] Kinder Gottes und warten darauf, dass sie bei der Wiederkunft Christi zu einem vollwertigen Geistwesen verwandelt werden.
Wir sollen die Sohnschaft von Gott dem Vater erlangen
Leider geben die Authorized Version und viele andere englische Übersetzungen das griechische Wort für „Sohnschaft“ mit „Adoption“ wieder. Man beachte etwa Römer 8,14-17.23; Galater 4,4-7; und Epheser 1,3-5. In all diesen Abschnitten ist die Wahl des Wortes „Adoption“ falsch und muss durch das Wort „Sohnschaft“ ersetzt werden. Die Lutherbibel 1984 überträgt das Wort in Römer 8,15 mit „einen kindlichen Geist“, in Galater 4,5 mit „Kindschaft“ und in Epheser 1,5 mit „seine Kinder.“ Die neue Lutherbibel 2009 übersetzt an allen drei Bibelstellen korrekt „Sohnschaft“, ebenso wie die Schlachterbibel, die Elberfelder Bibel 2016 und die Menge Bibel. In Matthäus 5,9 lesen wir in der Lutherbibel 1984, dass wir „Kinder Gottes“ sein sollen, die Schlachterbibel, die Elberfelder Bibel 2016 und die Menge Bibel übersetzen hier „Söhne Gottes.“ Römer 8,14 bestätigt, dass wir „Söhne Gottes“ sind, wenn wir uns vom Geist Gottes leiten lassen (neue Lutherbibel 2009). Der Begriff „Söhne Gottes“ schließt „Töchter Gottes“ mit ein (2.Korinther 6,18), und so spricht die Bibel auch von „Gottes Kinder[n]“ (Römer 8,16-17)—aber nicht von „adoptierten“ Kindern.
Strong’s Concordance besagt, dass in diesen Stellen die „Sohnschaft“ gegenüber Gott beschrieben wird.
In der Phillips-Übersetzung wird Römer 8,23 wie folgt wiedergegeben: „… endlich haben wir unsere volle Sohnschaft in ihm erkannt.“ Moffat sagt: „… warten auf die Erlösung des Leibes, das heißt auf unsere volle Sohnschaft.“ Und die Amplified Bible sagt in Bezug auf eine der alternativen Übertragungen: „… unsere Offenbarung als Söhne Gottes.“
Die Literal Emphasis Translation sagt: „eifrig auf die Sohnschaft wartend.“ Weymouth stellt fest: „… während wir warten und uns nach der offenen Anerkennung als Söhne sehnen.“ In der Coverdale-Bibel von 1535 heißt es: „… in uns selbst gewachsen für die Kindschaft …“
Die Lutherbibel 1984, die Elberfelder Bibel und die Menge Bibel übersetzen Römer 8,23 mit „Sohnschaft“ oder „Kindschaft.“
Als „Söhne“ oder „Kinder“ Gottes werden wir, von unserer Natur her, ihm „gleich“ sein und ihn als seine wahren Söhne und Töchter repräsentieren.
Wie Christus in diesem Sinne Gott gleich war, bevor er Mensch wurde (Philipper 2,5-6), und wie er diese Gleichheit mit Gott wieder erlangte, als er zu einem unsterblichen Gottwesen auferweckt wurde, so werden auch wir ihm gleich sein.
Christus sagte, dass Gott der Vater größer ist als er (Johannes 14,28). Es gibt also sogar innerhalb der Familie Gottes unterschiedliche Autoritäten (1.Korinther 11,3). ABER es wird auch gesagt, dass Gott der Vater und Jesus Christus „EINS“ sind (Johannes 10,30) und dass sie „GLEICH“ sind (Johannes 5,18; Philipper 2,6). Sie sind beide Gottwesen, die dieselbe Herrlichkeit und dasselbe Wesen teilen. Und obwohl Christus immer der ERSTGEBORENE unter vielen Brüdern sein wird—und er daher immer eine höhere Autorität haben wird als alle seine wiedergeborenen Geschwister—so werden sie dennoch Christus und Gott dem Vater GLEICH sein. Unterschiedliche Autoritätsebenen machen ein Wesen nicht überlegen oder unterlegen.
Wenn wir Kinder Gottes sind, dann sind wir auch „Kinder des Reichs“ Gottes (Matthäus 13,38), was einmal mehr zeigt, dass das Reich Gottes die FAMILIE Gottes ist, mit Gott dem Vater als dem Höchsten in der Gottfamilie.
Kapitel 8
Kein anderer Gott/Keine anderen Götter
Wie ist Jesaja 43,10 zu verstehen, wo der Herr sagt: „…Vor mir ist kein Gott gemacht, so wird auch nach mir keiner sein.“ Widerspricht das nicht der Lehre, dass es das Potenzial des Menschen ist, Gott zu werden?
Wir haben gesehen, dass es in der Tat das Potenzial des Menschen ist, Gott zu werden—ein vollwertiges Gottwesen in der Familie Gottes. Diese Lehre wurde bereits zu Zeiten des Alten Testaments offenbart, auch wenn die meisten nicht verstanden haben, was tatsächlich gesagt wurde.
Der Zusammenhang von Jesaja 43,10 zeigt, dass Gott von Götzen spricht, die von den Heiden angebetet werden, und leider hatte auch Israel begonnen, solche heidnischen Anbetungen zu übernehmen, ebenso wie es unsere modernen nichtchristlichen und christlichen Nationen heute tun. Im Zusammenhang mit dem Götzendienst sagt Gott in Jesaja 43,12: „Ich hab’s verkündigt und habe auch geholfen und hab’s euch sagen lassen; und es war kein fremder Gott unter euch…“
Die Aussage Gottes in Jesaja 43,10, dass vor dem wahren Gott kein Gott „gemacht“ wurde und dass es nach ihm keinen anderen Gott geben wird, bezieht sich auf fremde Götter AUSSERHALB DER GOTTFAMILIE.
Gott negiert keineswegs die Tatsache, dass er seine Familie vergrößert, aber er betont, dass niemand außerhalb seiner Familie den Anspruch erheben kann, Gott zu sein oder zu werden. Viele menschliche Führer behaupteten, sie seien Gott oder „Götter“ oder göttlich, und in der Zukunft werden zwei mächtige Personen ähnliche falsche Behauptungen aufstellen. Darüber hinaus beten viele Nichtchristen und nominelle Christen „Gottheiten“ oder „Heilige“ oder die „Jungfrau Maria“ an, aber Gott sagt, dass keiner von ihnen angebetet werden darf.
Das Tier und der falsche Prophet
Bitte beachten Sie, was für die nicht allzu ferne Zukunft prophezeit wird. Sowohl das Tier (ein politischer und militärischer Führer) als auch der falsche Prophet—ein religiöser Führer, der auch mit dem „Bild des Tieres“ assoziiert wird—werden von den meisten Menschen angebetet werden, was bedeutet, dass man sie als „Götter“ betrachten wird (Offenbarung 13,4.12.15; 14,11).
In Daniel 11,36-39 lesen wir das Folgende über das Tier, das auch als König des Nordens bezeichnet wird: „Und der König wird tun, was ihm beliebt, und wird sich erheben und großtun gegen jeglichen Gott, und er wird gegen den Gott der Götter unerhörte Worte ausstoßen… Er wird sich auch nicht um den Gott seiner Väter kümmern… überhaupt um gar keinen Gott, sondern gegen alle wird er großtun. Stattdessen wird er den Gott der Festungen verehren; diesen Gott, den seine Väter nicht kannten, wird er verehren mit Gold und Silber… Und er wird gegen die starken Festungen vorgehen mit einem fremden Gott. Wer diesen anerkennt, dem wird er große Ehre erweisen…“ (Schlachterbibel).
Das Tier und der falsche Prophet werden zusammenarbeiten. Das Tier, das von sich selbst behauptet, göttlich zu sein, wird den falschen Propheten als einen fremden Gott verehren und anerkennen (nicht unbedingt „anbeten“). Beide werden behaupten, Götter oder göttlich zu sein.
In der Tat wird der falsche Prophet, der in 2.Thessalonicher 2,3.8 in der neuen Lutherbibel 2009 als „Mensch der Sünde“ oder „Gesetzloser“ bezeichnet wird, „sich als Gott in den Tempel Gottes“ (einem zukünftigen Tempel in Jerusalem) setzen und von sich „vorgeben“ oder verkünden, dass er Gott ist (Vers 4).
Dieser falsche religiöse Führer wird auch in Hesekiel 28 beschrieben, wo er der „Fürst von Tyrus“ genannt wird (Vers 2). Dort heißt es, dass sein Herz hoch erhoben sein wird und er behauptet: „Ich bin ein Gott, ich sitze auf einem Göttersitz mitten im Meer“ (gleicher Vers). Aber Gott antwortet ihm: „[D]u [bist] doch ein Mensch und nicht Gott“ (gleicher Vers). Er sagt ihm auch, dass er sterben wird, und fragt: „Was gilt’s, wirst du dann vor deinen Henkern [wörtlich: „vor dem, der dich schlägt“] noch sagen: ‚Ich bin Gott’, während du doch nicht Gott bist, sondern ein Mensch…?“ (Vers 9).
Natürlich handelt der falsche Prophet unter dem direkten Einfluss Satans des Teufels. Er wird dämonisch besessen sein. Satan wird als der „König von Tyrus“ bezeichnet (Hesekiel 28,12). Als er noch als der Cherub Luzifer bekannt war, wurde er stolz und beschloss, den wahren Gott zu stürzen und gleich dem Allerhöchsten zu sein und ein Gott oder Gott selbst zu werden (Hesekiel 28,12-17; Jesaja 14,12-15). Und es ist Satan der Teufel, der dem Tier und dem falschen Propheten seine Macht und Autorität verleihen wird (Offenbarung 13,4; 12,9).
Aber wir lesen auch, dass Gott das Tier und den falschen Propheten im feurigen Pfuhl vernichten wird—diese „Götter“ werden sterben, denn sie sind bloß Menschen, und Gott ist weitaus mächtiger als sie. Und Gott wird auch mit Satan umgehen, der sich dieser Menschen bedient (Römer 16,20; Offenbarung 20,1-3.7-10).
Fremde Götter
Um auf Jesaja 43,10 zurückzukommen: Viele Kommentare gehen davon aus, dass Gott in diesem Abschnitt nicht seine Beziehung zu seinen Jüngern und deren Potenzial anspricht, sondern seine Beziehung zu fremden Göttern und Götzen.
In Barnes’ Notes on the Bible findet sich der folgende Kommentar:
„[Die Israeliten] waren seine Zeugen, weil er ihnen erstens Vorhersagen über zukünftige Ereignisse gegeben hatte, die sich buchstäblich erfüllt hatten, und zweitens hatte er durch seine so oft erwiesene Macht, sie zu befreien, gezeigt, dass er ein Gott ist, der erretten kann. Nichts davon hatten die Götzengötter getan … Jahwe sagt, dass er das erste Wesen war. Er leitete seine Existenz von niemandem ab. Vielleicht ist das Hebräische ein wenig stärker betont, als es unsere Übersetzung ausdrückt. ‚Vor mir war nie ein Gott gebildet’, was bedeutet, dass er Gott war und vor allen anderen Wesen existierte. Bei den Griechen herrschte die Meinung, dass nicht immer dieselben Götter regiert hätten, sondern dass die älteren Gottheiten von den moderneren verdrängt worden seien. Es ist denkbar, dass eine solche Meinung in der orientalischen Götzenverehrung vorherrschte, und dass Gott hier im Gegensatz dazu zum Ausdruck bringen will, dass er in seinem Reich keinem anderen Gott nachgefolgt sei. Seine Herrschaft war ursprünglich, von niemandem abgeleitet und von anderen unabhängig.
„‚so wird auch nach mir keiner sein’ – Er würde niemals aufhören zu leben; er würde seinen Thron niemals für einen anderen räumen. Dieser Ausdruck ist gleichbedeutend mit dem, was im Buch der Offenbarung ausgesagt wird: ‚Ich bin das Alpha und das Omega, der Anfang und das Ende’ (Offenbarung 1,8). Und es ist bemerkenswert, dass diese Sprache, die offensichtlich Ewigkeit impliziert und die in Jesaja ausdrücklich verwendet wird, um die Göttlichkeit Jahwes zu beweisen, in der Passage, auf die im Buch der Offenbarung Bezug genommen wird, nicht weniger eindeutig auf den Herrn Jesus Christus angewendet wird.“
Gill’s Exposition of the Entire Bible fügt hinzu: „… ‚Vor mir ist kein Gott gebildet worden, und nach mir wird keiner sein’; damit wird angedeutet, dass Götzen von Menschenhänden geformt wurden, und dennoch war keiner von ihnen vor ihm gebildet worden und konnte daher keinen Anspruch auf Gottheit oder auf eine Gleichheit mit ihm erheben; noch sollten danach welche gebildet werden, die mit ihm in Konkurrenz treten könnten…“
In Wesley’s Notes heißt es: „Weder besaßen die Götter der Heiden vor mir eine Existenz, noch werden sie nach mir weiterbestehen; der Herr aber ist Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit; während diese Hochstapler erst seit gestern existieren. Und dabei bezeichnet er sie in verächtlicher Weise als gebildete Götter, um die Lächerlichkeit ihres Anspruchs zu verdeutlichen.“
Im Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown heißt es: „‚Gebildet‘—bevor ich existierte, wurde keiner der falschen Götter gemacht. ‚Gebildet‘ bezieht sich auf die Götzen, nicht auf Gott.“
Matthew Henry’s Whole Bible Commentary fügt hinzu: „Die Götzen existierten erst seit gestern, neue Götter, die erst vor Kurzem aufkamen (5.Mose 32,17); aber der Gott Israels war von Ewigkeit her … ‚Vor mir ist kein Gott gebildet worden, und nach mir wird keiner sein.‘ Die Götzen waren gebildete Götter (dii facti – gemachte Götter, oder eher fictitii – erfundene Götter; von Natur aus waren sie keine Götter, Galater 4,8… Gott wird bis in alle Ewigkeit existieren und angebetet und verherrlicht werden, wenn die Götzen verhungert und abgeschafft sind und der Götzendienst nicht mehr existiert.“
Gott warnt uns alle davor, irgendwelche Götzen oder Götter anzurufen oder anzubeten. Wir sollen einzig und allein den wahren Gott verehren—Gott den Vater und seinen Sohn Jesus Christus. Wir sollen niemanden oder etwas außerhalb der Familie Gottes anbeten. In seinen zeitlosen Zehn Geboten sagt uns Gott: „Ich bin der HERR, dein Gott … Du sollst keine anderen Götter haben neben mir“ (2.Mose 20,2-3).
Nur EIN Gottwesen?
Einige behaupten und lehren, dass Gott KEINE Familie ist, die aus ZWEI Wesen besteht, sondern dass er nur ein einziges Wesen ist. Sie verweisen auf Bibelstellen, die besagen, dass Gott EINS ist.
Zunächst müssen wir aus dem Zusammenhang heraus verstehen, was mit „eins“ gemeint ist. Christus sagte, dass der Vater und er EINS sind (Johannes 10,30). Christus hat damit keineswegs ausgedrückt, dass der Vater und er ein einziges identisches Wesen sind. Vielmehr sprach er über das Konzept der vollkommenen Einheit zwischen dem Vater und ihm. Es gab immer eine vollkommene Harmonie zwischen den beiden Mitgliedern der Gottfamilie, und diese Harmonie wird immer fortbestehen. In der Tat gewann Christus einen Rechtsstreit mit den Pharisäern, indem er bewies, dass der Vater und er, obwohl untereinander „eins“, dennoch ZWEI Wesen sind (Johannes 8,17-18).
Christus betete zum Vater, dass seine Jünger „eins“ werden sollten (Johannes 17,20-23). Er betete nicht, dass sie alle zu einem einzigen Wesen werden sollten, sondern dass sie vollkommen geeint sein sollten. Wir lesen auch, dass Adam und Eva „ein“ Fleisch werden sollten (1.Mose 2,24). Wiederum, auch sie sollten nicht zu einem Wesen werden. Wir können aus diesen Beispielen erkennen, dass die Jünger Christi, ebenso wie Adam und Eva, Einigkeit in ihrer Denkweise, in ihren Absichten und in ihrem Handeln erreichen oder verwirklichen sollten.
Manche behaupten, dass Bibelstellen wie 5.Mose 6,4 das Konzept ablehnen, dass Gott mehr als nur ein Wesen ist. Das ist jedoch nicht der Fall.
In 5.Mose 6,4 heißt es: „Höre, Israel, der HERR [Jahwe] ist unser Gott, der HERR [Jahwe] ist einer“ (revidierte Lutherbibel 2017). Viele sind der Ansicht, dass diese Schriftstelle den Monotheismus lehrt; das heißt, die Existenz eines einzigen Gottes. Und das tut sie in der Tat auch. Es gibt nur einen Gott. Aber Gott ist eine Familie, die aus mehr als einem Wesen besteht. Da Gott sich in seinem Wort nicht selbst widerspricht, was können wir aus 5.Mose 6,4 lernen? Jahwe ist ein einziges Wesen. Das Wesen, das direkt mit Israel umzugehen pflegte, war Jesus Christus (siehe Diskussion weiter unten). Er wurde Jahwe genannt—er war und ist ein einziges Wesen. Es ist also wahr, dass Jahwe—Jesus Christus—„einer“ ist, ein einziges Wesen ist.
Darüber hinaus bezieht sich Jahwe auch auf den Vater—und der Vater ist natürlich ebenfalls ein Wesen. Drittens: Da sich Jahwe sowohl auf den Vater als auch auf den Sohn bezieht, sind sie auch „eins“—eins in Absicht, Ziel, Denkweise, Willenskraft und Entschlossenheit. Sie sind „eins“ oder geeint. Es gibt keine Spaltung in der Familie Gottes. Die New King James Bible übersetzt 5.Mose 6,4: „Der HERR ist eins.“
Außerdem sind viele Kommentare, einschließlich der jüdischen Bibel oder des Tanach sowie die Mehrzahl der deutschen Bibelübersetzungen, der Meinung, dass die Stelle in 5.Mose 6,4 mit „Der Herr ist unser Gott, der Herr allein“ übersetzt werden sollte. Dies würde ebenfalls Sinn ergeben, wenn man bedenkt, dass sowohl Gott der Vater als auch Jesus Christus in der Heiligen Schrift als „HERR“ oder Jahwe bezeichnet werden (vergleichen Sie Sacharja 2,12-15; 4,8-9; 6,9.12-15). In diesem Sinne verbietet es die Verehrung anderer Götter. 5.Mose 6,4 lehrt definitiv NICHT, dass es nur ein einziges Gottwesen gibt, denn dies würde allen anderen Bibelstellen widersprechen, die eine Dualität in der Gottheit begründen.
Um dies zu erläutern, wollen wir uns einige Kommentare betrachten, um zu sehen, wie sie diese Passage auf der Grundlage des hebräischen Originals verstehen. Beachten Sie jedoch, dass die Kommentare, die wir zitieren werden, an das verkehrte Konzept der Dreieinigkeit glauben—ein Gott in drei Personen—, während die Bibel lehrt, dass Gott eine Familie ist, die aus ZWEI Personen besteht, nicht aus drei Personen (da der heilige Geist keine Person ist).
Pluralität in der Gottheit
Dennoch verstehen die folgenden Kommentare, dass es eine PLURALITÄT in der Gottheit gibt und dass 5.Mose 6,4 tatsächlich diese Pluralität lehrt und nicht das Konzept, dass die Gottfamilie nur ein WESEN ist.
So heißt es beispielsweise im Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown:
„Höre, Israel, der HERR ist unser Gott, der HERR ist einer—oder, wie die Worte vielleicht besser übersetzt werden können: ‚Höre, o Israel: Jehova [unser Kommentar: Jahwe ist eine bessere Wiedergabe des hebräischen JHWH als Jehova] ist unser Gott (Elohim, Plural), Jehova allein’… Die Grundlage ihrer Religion war die Anerkennung der EINHEIT Gottes… es ist zu beobachten, dass der Glaube an die EINHEIT Gottes ein Grundprinzip nicht nur ihres Glaubens, sondern auch ihrer politischen Verfassung war. Das soziale Gefüge in allen anderen zeitgenössischen Nationen beruhte auf der angenommenen Idee des Polytheismus…“
Das New Unger’s Bible Handbook fügt hinzu:
„Dies ist der mit Abstand wichtigste Vers für orthodoxe Juden, die ihn ‚Schema‘ nennen, nach ‚Höre‘, dem ersten Wort: ‚Der Herr [JHWH], unser Gott, der Herr ist EINER‘; das Wort ‚Einer‘, hebräisch ‚ehad‘ oder ‚achad‘], drückt die VERBUNDENE EINHEIT aus, im Gegensatz zu ‚yahid‘, was ‚ein Einziger‘ bedeutet, und unterstützt somit nicht die jüdische und unitarische Leugnung der Trinität [besser, der Dualität in der Gottheit]…“
In Clarke’s Commentary on the Bible heißt es:
„Höre, Israel… shema Yisrael, Yehovah Eloheinu, Yehovah achad… Viele meinen, dass Moses mit diesen Worten die Lehre von der Dreieinigkeit [besser: Dualität] in der Einheit lehrt. Das mag sein; aber wenn dem so ist, dann geschieht es nicht deutlicher als im ersten Vers von 1.Mose [wo wir lesen, dass Gott—‚elohim‘ auf Hebräisch—die Himmel und die Erde schuf] … Wenn diese Passage in den Sabbatlesungen in der Synagoge vorkommt, wiederholt die ganze Gemeinde das letzte Wort… achad für mehrere Minuten zusammen mit laustarkem Rufen… aber all ihre Bemühungen… können niemals beweisen, dass in dem Wort … Eloheinu, das mit ‚unser Gott‘ übersetzt wird, nicht eine Pluralität zum Ausdruck kommt … Es würde sich auf eindringlichere Weise für eine Überzeugung der Juden von der Pluralität der Personen in der Gottheit eignen als das Wort achad, das ‚einer’ bedeutet … Einige Christen haben sich den Juden gegen diese Lehre angeschlossen, und manche haben sie sogar noch übertroffen und sich außerordentliche Mühe gegeben, um zu beweisen, dass … Elohim ein Substantiv in der Einzahl ist! Dies ist noch nicht bewiesen worden. Es wäre ebenso leicht zu beweisen, dass es in der Sprache keinen Plural gibt.“
In Gill’s Exposition of the Bible heißt es:
„Dies sind die Worte des Mose, der das Volk aufforderte, aufmerksam zuzuhören, was er über dieses große und bedeutsame Thema—die EINHEIT Gottes—zu sagen hatte, um sie davon abzuhalten, in Polytheismus und Götzendienst zu verfallen … sie widersprechen keineswegs der Lehre von der Dreieinigkeit [besser: Dualität] der Personen in der Einheit des göttlichen Wesens, dem Vater [und dem] Wort…, die [beide] eins sind; der eine Gott, der eine Jehova, wie hier ausgedrückt wird …“
5.Mose 6,4 lehrt keineswegs, dass es nur ein Gott-WESEN gibt. Vielmehr hat Jesus Christus, der Gott des Alten Testaments (siehe Diskussion weiter unten), als Ausdruck des direkten Auftrags von Gott dem Vater die Israeliten gewarnt, Götzendienst und Polytheismus zu betreiben. Vielmehr sollten sie den einen wahren Gott anerkennen und anbeten, der sie aus dem Land Ägypten herausgeführt hat (vergleichen Sie 2.Mose 20,2-3). Es ist zutreffend, dass die meisten Israeliten damals nicht verstanden, dass Gott eine Familie ist, und sie glaubten fälschlicherweise, dass Jesus—das Gottwesen, das sich direkt mit ihnen befasste—Gott der Vater sei.
Man könnte fragen, warum Gott der Vater den Israeliten gestattet hat, das Wort—Jesus Christus—zu verehren und anzubeten, in der irrigen Annahme, sie würden Gott den Vater anbeten. All dies war Teil von Gottes großem Plan. Als Adam und Eva sündigten, haben sie sich selbst (und den Menschen im Allgemeinen) von Gott dem Vater abgeschnitten (siehe weiter unten). Es war Jesus Christus, der sich in alttestamentlicher Zeit direkt mit den Menschen der Antike und dem Volk Israel befassen sollte. Obwohl einige der Menschen der Antike verstanden, dass Gott eine Familie ist—die aus dem Vater und dem Sohn besteht—, war diese Tatsache den meisten keineswegs bewusst. Aber selbst diejenigen, die es verstanden, hatten direkt mit Christus zu tun—wie zuvor erwähnt, hat keiner von ihnen jemals die Stimme des Vaters gehört oder seine Gestalt gesehen. Dennoch gab es immer vollkommene Liebe, Einheit und Harmonie innerhalb der Gottheit, und das ist auch heute der Fall und wird es auch immer sein, und Gott der Vater war in keiner Weise „eifersüchtig“ auf seinen Sohn, als Israel Christus anstelle von ihm anbetete.
Christus kam auf diese Erde, um ganz deutlich zu lehren, dass seine Jünger Gott den VATER im Geist und in der Wahrheit anbeten und ihre Gebete an ihn richten sollen, aber sie werden aufgefordert, dies im Namen Christi zu tun. Christus machte deutlich, dass der Vater die höchste Persönlichkeit innerhalb der Gottfamilie ist. Auch hier gibt es keine Eifersucht innerhalb der Gottfamilie, und Christus ist ganz gewiss nicht eifersüchtig auf den Vater, dass es offenbart werden musste, dass er und nicht Christus angebetet werden muss. Christus wird seinen Vater immer als den Höchsten anerkennen, aber bedenken Sie, dass Gott EINS ist. Die Mitglieder der Familie Gottes leben ohne jegliche Eifersucht untereinander. Sie leben in Liebe, Harmonie und völliger Einheit miteinander.
5.Mose 6,4 negiert keineswegs die Existenz zweier Wesen innerhalb der Gottfamilie, sondern betont die EINHEIT des wahren Gottes. Es enthält auch das zeitlose Verbot, an den Polytheismus zu glauben (der oft aus heidnischen Göttern besteht, die sich gegenseitig bekämpfen), und die Anbetung anderer Götter neben oder anstelle des einen wahren Gottes (der Gottfamilie) ist natürlich ebenfalls verboten.
Keine anderen Götter
Wie sollen wir dann Jesaja 45,5 verstehen, wo der Herr sagt: „Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, kein Gott ist außer mir“?
In Jesaja 45 spricht „der Herr“ (Jahwe) zu Kyrus und verkündet ihm, dass er ein Werkzeug in Gottes Hand sein wird, um seinen Willen zu erfüllen. Er prophezeit insbesondere, dass Kyrus Babylon erobern wird und wie sich das zutragen wird (vergleichen Sie Vers 1), und dass er es zulassen wird, dass Jerusalem wieder aufgebaut und Juda aus der Gefangenschaft befreit wird (vergleichen Sie Vers 13). Der HERR betont auch, dass Kyrus Gott nicht kannte, als er ihn für seinen besondere Auftrag berief (Verse 3-5).
Es scheint, dass Kyrus ein Götzenanbeter des persischen Sonnengottes Mithra war (dessen Tag der Anbetung der Sonntag war und dessen Geburtstag am 25. Dezember gefeiert wurde). Offenbar verehrte er auch den babylonischen Gott Marduk. In diesem Zusammenhang sagt der HERR (Jahwe): „Ich bin der HERR, und sonst keiner mehr, kein Gott ist außer mir“ (Vers 5, vergleichen Sie Vers 6).
Es ist wahr, dass Jahwes Worte mehr umfassen als nur einen Verweis auf Kyrus. Er wiederholt seinen Anspruch in mehreren Versen dieses Kapitels (Verse 14, 18, 21, 22; vergleichen Sie ebenfalls Jesaja 46,9) dass er Gott ist und dass es keinen anderen Gott gibt außer ihm.
In all diesen Abschnitten geht es um den wahren Gott im Gegensatz zu falschen „Göttern“ oder Götzen. Der „HERR“ erklärt, dass er das Universum und alles, was existiert, erschaffen hat; dass er seinen Willen ausführt und dass seine Prophezeiungen in Erfüllung gehen werden; und dass kein anderer „Gott“ irgendeinen Anteil daran hatte oder haben wird. Bedeutet dies aber, wie manche meinen, dass Jesaja lehrte, dass es nur ein einziges Gottwesen gibt—den „HERRN“?
Der „HERR“
Wie wir gesehen haben, kann sich das Wort „HERR“ (Jahwe) auf jedes der beiden Wesen innerhalb der Gottfamilie beziehen. Obwohl es sich normalerweise auf Jesus Christus bezieht, kann es sich auch auf Gott den Vater beziehen. Es ist daher offensichtlich, dass, wenn der HERR sagt, dass er „Gott“ ist und dass es keinen anderen gibt, dies sich entweder auf eine der beiden Persönlichkeiten bezieht, oder auf beide Persönlichkeiten, die beide als „HERR“ bezeichnet werden. Das Wort für „Gott“ ist im Hebräischen oftmals elohim und beschreibt eine (Familien-)Einheit. Denken Sie daran, dass Gott (elohim) am Anfang sagte: „Lasset UNS Menschen machen, ein Bild, das uns gleich sei“ (1.Mose 1,26). Hier wird Gott (elohim) als Pluralwort verwendet, das eine Einheit von mehr als einem Wesen beschreibt.
Der HERR—ob nun in Bezug auf den Vater oder den Sohn—erklärt, dass er—als Repräsentant der Gottfamilie—der Schöpfer des Himmels und der Erde ist. Gott der Vater hat alles durch Jesus Christus geschaffen (vergleichen Sie Kolosser 1,12-16). Kein anderer Gott oder Götze darf angebetet werden oder als an einem Schöpfungsprozess beteiligt angesehen werden. Der Vater und der Sohn sind „eins“—vollkommen vereint in ihrer Vorgehensweise, ihrem Ziel und ihrer Absicht, sodass, wenn der eine spricht, er auch für den anderen spricht.
Mehrere Kommentare haben klar verstanden, dass die oben zitierten Passagen aus Jesaja 45 nicht lehren, dass Gott nur aus einer Person besteht. Zum Beispiel lesen wir in Jesaja 45,22, dass Jahwe sagt: „Wendet euch zu mir, so werdet ihr gerettet, aller Welt Enden; denn ich bin Gott, und sonst keiner mehr“ (revidierte Lutherbibel 2017).
In Clarke’s Commentary to the Bible heißt es dazu:
„Dieser und der folgende Vers enthalten eine klare Vorhersage der universellen Verbreitung der Erkenntnis Gottes durch Christus; und so scheint ihn der Targum verstanden zu haben; siehe Römer 14,11; Philipper 2,10-11. Die Lesart des Targum ist bemerkenswert, nämlich: ‚… schaut auf mein Wort, … den Herrn Jesus.‘“
Gill’s Exposition of the Entire Bible fügt an:
„‚Schaut auf mich‘, …. Und nicht auf Götzen, noch auf irgendeine Kreatur, noch auf die Werke eurer Hände … Von allem muss man wegschauen und nur auf Christus hinblicken… Er muss angesehen werden als der Sohn Gottes, dessen Herrlichkeit die Herrlichkeit des eingeborenen Sohnes des Vaters ist, voller Gnade und Wahrheit; als das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt hinwegnimmt; als der einzige Mittler zwischen Gott und den Menschen; als der Retter und Erlöser … ‚denn ich bin Gott, und sonst keiner‘; und so mächtig zu retten, fähig bis zum Äußersten, alle zu retten, die zu ihm kommen, und durch ihn zu Gott, wo sie auch sein mögen; denn er ist wahrhaftig Gott…“
Diese Kommentare erklären, dass Jahwe, der hier spricht, in Wahrheit Jesus Christus ist; sie verstehen auch, dass Christus Gott ist—aber natürlich nicht das einzige Gottwesen, denn der VATER hat Maria später durch die Kraft des heiligen Geistes mit dem Christuskind befruchtet (Lukas 1,30-35).
Christus—Jahwe—verkündet, dass er Gott ist und es keinen anderen gibt—nicht in Bezug auf Gott den Vater, sondern in Bezug auf heidnische Götzen und Götter, die durch die Machenschaften und unter dem Einfluss Satans des Teufels erfunden wurden, um einen Ersatz für Jesus Christus zu schaffen. Das ist der Grund, warum die Heiden an erlösende „Sonnengötter“ wie Mithra oder Attis glaubten, die um die Osterzeit, an einem Freitag, starben und von denen man glaubte, dass sie an einem Sonntag wieder zum Leben erwachten.
Tragischerweise hat das orthodoxe Christentum diese heidnischen Konzepte übernommen und auf Christus übertragen, indem es behauptet, dass Christus am 25. Dezember geboren wurde; dass er an einem Freitag gekreuzigt wurde und an einem Sonntag auferstanden ist; und dass er heute an einem Sonntag angebetet werden muss. Alle diese unbiblischen Praktiken und Überzeugungen sind heidnischen Ursprungs, und die Bibel verurteilt diese Art von Synkretismus aufs Schärfste (5.Mose 12,29-31; 13,1).
Ebenso lesen wir in Jesaja 46,9, dass Jahwe sagt: „Gedenkt des Vorigen, wie es von alters her war: Ich bin Gott, und sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht.“
Auch hier wird nicht gelehrt, dass es nur ein einziges Gottwesen gibt, sondern, dass wir keine heidnischen Götter anbeten dürfen, da sie von keinerlei Bedeutung sind.
Gill’s Exposition of the Entire Bible merkt an:
„Erinnert euch an die früheren Dinge von alters her…, die so viele Beweise für die wahre Gottheit des Gottes Israels sind, im Gegensatz zu den Götzen der Heiden…“
Jesaja lehrt keineswegs, dass es nur ein einziges Gottwesen gibt, sondern, dass sowohl der Vater als auch der Sohn, der als Jahwe bezeichnet wird, Mitglieder der einen wahren Gottfamilie sind. Jesaja lehrt ebenfalls, dass kein „Gott“ oder „Götze“ als helfender Weg zum Heil angesehen werden darf; vielmehr ist alles, was nicht vom wahren Gott ist oder zu ihm gehört, zu meiden und abzulehnen.
Kapitel 9
Jesus—DER Gott des Alten Testaments
In Kolosser 1,16 heißt es, dass „alles“—das Sichtbare und das Unsichtbare—„in“ und „durch“ und „zu“ Jesus Christus geschaffen wurde. In Johannes 1,1-3 sehen wir, dass „alle Dinge“ durch das Wort, den Logos, Jesus Christus geschaffen wurden; und Hebräer 1,1-2; 2,10 sagt uns, dass Gott der Vater „die Welten“ oder das gesamte Universum und „alle Dinge“ „durch“ Jesus Christus geschaffen hat (Elberfelder Bibel 2016).
Dies zeigt, dass es Jesus Christus war, der Adam und Eva erschaffen hat.
Jesus Christus sprach immer wieder von seiner eigenen Präexistenz. Einmal erklärte er kühn, dass er—ALS Gott—schon vor Abraham gelebt habe. Die Juden waren darüber so empört, dass sie bereit waren, Jesus zu steinigen. Beachten Sie den Dialog und die Reaktion der Juden auf die Worte Christi in Johannes 8,56-58: „[Jesus sagte:] Abraham, euer Vater, wurde froh, dass er meinen Tag sehen sollte, und er sah ihn und freute sich. Da sprachen die Juden zu ihm: Du bist noch nicht fünfzig Jahre alt und hast Abraham gesehen? Jesus sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ehe Abraham wurde, BIN ICH.“
Man kann auch übersetzen: „Ehe Abraham wurde, ICH BIN“ (Vergleiche die New King James Bible).
Als Jesus sagte: „BIN ICH“ (oder: „ICH BIN“) und nicht: „WAR ICH“, verstanden die Juden, dass er sich selbst als Gott identifizierte—als „Jahwe“, der „ICH BIN“ oder Ewige des Alten Testaments. Deshalb „hoben sie Steine auf, um auf ihn zu werfen“ (Vers 59).
Die Juden zu Zeiten Christi lehnten es ab, dass er das Amt des Messias und des Königs Israels erfüllte. Die Prophezeiungen in den Büchern des Alten Testaments wiesen jedoch auf die Tatsache hin, dass es Gott sein würde, der kommen würde, um sie zu befreien (vergleichen Sie Jesaja 7,14 und Matthäus 1,23). Jesus sagte zu den Juden: „Ihr sucht in der Schrift, denn ihr meint, ihr habt das ewige Leben darin; und sie ist’s, die von mir zeugt…“ (Johannes 5,39). In einem anderen Fall, nach seiner Auferstehung, zeigte Jesus einigen seiner Jünger genau diese Beweise: „Und er fing an bei Mose und allen Propheten und legte ihnen aus, was in der ganzen Schrift von ihm gesagt war“ (Lukas 24,27).
Darüber hinaus sagte Jesus in Lukas 10,18, dass er den Satan wie einen Blitz vom Himmel fallen sah, und erklärte damit, dass er bereits existierte, als Satans Rebellion stattfand, was lange vor der Erschaffung des Menschen geschah.
Die Bibel zeigt, dass Jesus Christus als GOTT-Wesen existierte, bevor er vor über 2.000 Jahren als Mensch erschien.
Die Juden zu der Zeit Christi wussten nicht—und die meisten wissen es heute noch nicht—, dass Gott eine Familie ist, die gegenwärtig aus zwei Gottwesen besteht. Christus kam, um ihnen den Vater zu OFFENBAREN (Matthäus 11,27; Lukas 10,22). Die Juden glaubten, den Vater zu kennen, und verstanden nicht, dass der Gott des Alten Testaments, der direkt mit Israel wirkte und sich mit ihnen befasste, Jesus Christus war—und nicht Gott der Vater.
In Johannes 1,18 lesen wir: „Niemand hat Gott je gesehen.“ Johannes 5,37 bestätigt: „Ihr habt niemals seine [des Vaters] Stimme gehört noch seine Gestalt gesehen…“ In Johannes 6,46 lesen wir erneut: „Nicht als ob jemand den Vater gesehen hätte außer dem, der von Gott gekommen ist; der hat den Vater gesehen“—also Jesus Christus. Schließlich heißt es in 1.Johannes 4,12 erneut: „Niemand hat Gott jemals gesehen.“
Gott hat zu Israel gesprochen
Dennoch lesen wir, dass Gott den alten Israeliten erschienen ist. Sie hörten seine Stimme viele Male. Einige sahen die Gestalt Gottes, und sogar zu einem gewissen Grad in seinem verherrlichten Zustand (vergleichen Sie 1.Mose 32,31; 2.Mose 33,11.17-23; 34,6-8; 4.Mose 12,8; 5.Mose 34,10; Jesaja 6,1-10; Hesekiel 1,26-28; 3,23; 8,4). Es war der Geist CHRISTI, der in den alten Propheten lebte, wie 1.Petrus 1,10-11 deutlich beweist: „Nach dieser Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten, die von der Gnade geweissagt haben, die für euch bestimmt ist, und haben geforscht, auf welche und was für eine Zeit der GEIST CHRISTI deutete, DER IN IHNEN WAR und zuvor bezeugt hat die Leiden, die über Christus kommen sollten, und die Herrlichkeit danach.“
Nach biblischem Zeugnis haben einige in alttestamentlichen Zeiten „Gott“ gesehen und seine Stimme gehört. Andererseits lehrten Christus und die Apostel, dass kein Mensch jemals „Gott“ gesehen oder seine Stimme gehört hat. Da Gott sich in seinem Wort nicht selbst widerspricht, muss er hier offensichtlich von zwei verschiedenen Persönlichkeiten sprechen. In der Tat stellt die Bibel klar, dass niemand Gott den Vater je gesehen hat (vergleichen Sie wiederum Johannes 5,37; 6,46). Aber einige haben „Gott“ gesehen; das heißt, das zweite Wesen in der Gottfamilie—Jesus Christus in seiner verherrlichten Gestalt.
Die Bibel bestätigt, dass es Jesus Christus war, der den Menschen in alttestamentlicher Zeit erschien und mit ihnen sprach (vergleichen Sie Johannes 8,56-58; 1.Korinther 10,4.9). Damit betont die Bibel erneut, dass Jesus Christus GOTT war, bevor er Mensch wurde, und dass Gott eine Familie ist, die aus Gott dem Vater und Gott dem Sohn, Jesus Christus, besteht. In der Tat war es Christus, der sich direkt mit Israel befasste.
Daraus folgt, dass Jesus Christus DER Gott des Alten Testaments war, weil ER es war, der mit den Menschen verkehrte und der von den Menschen angebetet wurde, die nicht einmal von der Existenz des Vaters WUSSTEN. Es stimmt zwar, dass die wenigen, die in alttestamentlichen Zeiten zum Heil berufen waren, vom Vater wussten, aber das gilt nicht für die überwältigende Mehrheit der Menschheit. Gott gab ihnen einfach nicht das Verständnis, um dies zu wissen. Selbst diejenigen, die die alttestamentlichen Schriften studierten, verstanden sie nicht (Matthäus 22,29; vgl. New Jerusalem Bible: „ihr versteht weder die Schriften noch die Kraft Gottes“). Christus musste seinen eigenen Jüngern das Verständnis der Schriften eröffnen (Lukas 24,45).
Es ist natürlich richtig, dass rechtschaffene Menschen im Alten Testament, wie Abraham, Mose, David und die Propheten, vom Vater wussten, aber das gilt nicht für die überwältigende Mehrheit und auch nicht für die Juden, die zur Zeit Jesu lebten. In Apostelgeschichte 3,13 heißt es beispielsweise: „Der Gott Abrahams und Isaaks und Jakobs, der Gott unsrer Väter, hat seinen Knecht Jesus verherrlicht…“ Abraham, Isaak und Jakob verstanden, dass ihr Gott der Vater war, der später Jesus Christus, den Sohn, verherrlichen würde.
Dennoch musste Christus als Sohn Gottes kommen, um den Vater zu offenbaren, auch wenn das Alte Testament seine Existenz deutlich macht. Hinweise auf „den Vater“ im Alten Testament finden sich in Jesaja 63,16; Maleachi 1,6; 2,10; 2.Samuel 7,13-14; 1.Chronik 22,10; und 5.Mose 32,6.
In diesen Passagen übermittelte Christus—das „Wort“ oder der Sprecher des Vaters—dem Volk die Worte des Vaters. Wenn in der Bibel vom „Vater“ die Rede ist, bezieht sich das normalerweise strikt und ausschließlich auf das höchste Gottwesen in der Gottfamilie.
Die Juden hatten jedoch den falschen Eindruck, dass sie „den Vater“ anbeteten. Sie verstanden nicht, dass das Gottwesen, das als Bote oder Sprecher des Vaters und der göttlichen Familie fungierte und sich direkt mit den Menschen der Antike befasste, in Wirklichkeit Jesus Christus war. (Vergleichen Sie die Worte Christi in Johannes 8,54: „Es ist aber mein Vater, der mich ehrt, von dem ihr sagt: Er ist unser Gott.“)
Eine Stimme vom Himmel
Wir haben erklärt, dass sich die Worte Jesu, nach denen niemand die Gestalt Gottes gesehen und die Stimme Gottes gehört hat, auf Gott den Vater beziehen, da die Menschen die Gestalt des Sohnes Gottes—Jesus Christus—gesehen und seine Stimme gehört haben. Es war Christus, der die Worte des Vaters übermittelte und sprach. Für die alttestamentlichen Passagen ergibt das Sinn, aber was ist mit der Tatsache, dass die Menschen eine Stimme vom Himmel über Jesus Christus hörten, als Christus hier auf Erden war? Diese Stimme konnte nicht die Stimme Christi gewesen sein.
Es konnte auch nicht die Stimme des Vaters gewesen sein, denn wir lesen später, dass die Menschen zu keinem Zeitpunkt die Stimme Gottes (des Vaters) gehört haben. Es ist auch geradezu lächerlich anzunehmen, dass Gott der Vater nur zu diesem Anlass eine hörbare Stimme formte, die er sonst nicht hatte.
Im Bericht über die Taufe Christi durch Johannes den Täufer heißt es in Matthäus 3,17: „Und siehe, eine Stimme vom Himmel herab sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe.“
Ein weiterer Bericht findet sich in Johannes 12,28-29, kurz bevor Christus verraten wurde. Er betete: „Vater, verherrliche deinen Namen! Da kam eine Stimme vom Himmel: Ich habe ihn verherrlicht und will ihn abermals verherrlichen. Da sprach das Volk, das dabeistand und zuhörte: Es hat gedonnert. Die andern sprachen: Ein Engel hat mit ihm geredet.“
Auch als Christus und einige seiner Jünger auf dem Berg der Verklärung waren, heißt es in Matthäus 17,5: „Als er noch so redete, siehe, da überschattete sie eine lichte Wolke. Und siehe, eine Stimme aus der Wolke sprach: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe; den sollt ihr hören!“
Petrus würde später in 2.Petrus 1,17-18 über diese Erfahrung reflektieren: „Denn er [Jesus] empfing von Gott, dem Vater, Ehre und Preis durch eine Stimme, die zu ihm kam von der großen Herrlichkeit: Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe. Und diese Stimme haben wir gehört vom Himmel kommen, als wir mit ihm waren auf dem heiligen Berge.“
Wie müssen wir diese Passagen verstehen?
Engel übermitteln Gottes Worte
In seinem Kommentar verweist Gill auf die Möglichkeit, dass Engel den Menschen dienen.
Schon zu Zeiten des Alten Testaments lesen wir, dass ein Engel im Namen Gottes sprach und den Befehl Gottes aussprach. Wir lesen in Sacharja 6,5-8:
„Der Engel antwortete und sprach zu mir: Es sind die vier Winde [besser „Geister“; Authorized Version] unter dem Himmel, die hervorkommen, nachdem sie gestanden haben vor dem Herrscher aller Lande. Die schwarzen Rosse ziehen nach Norden, die weißen ziehen nach Westen und die scheckigen ziehen nach Süden. Und die starken Rosse wollten sich aufmachen, um die Lande zu durchziehen. Und er sprach: Geht hin und durchzieht die Lande! Und sie durchzogen die Lande. Und er rief mich an und redete mit mir und sprach: Sieh, die nach Norden ziehen, lassen meinen Geist ruhen im Lande des Nordens.“
Obwohl es ein Engel ist, der zu Sacharja spricht, lesen wir, dass jene, die nach Norden ziehen, „meinen Geist“ ruhen lassen—ein offensichtlicher Hinweis auf Gottes heiligen Geist. Der Engel gibt also Gottes Worte an den Propheten weiter, aber es wird so dargestellt, als ob Gott direkt zu Sacharja gesprochen hätte.
Im Neuen Testament lesen wir in Offenbarung 22,8-16 die Botschaft des Engels, „wahrhaftige Worte Gottes“ (Offenbarung 19,9-10), die von Gott dem Vater und Jesus Christus stammen:
„Und ich, Johannes, bin es, der dies gehört und gesehen hat. Und als ich’s gehört und gesehen hatte, fiel ich nieder, um anzubeten zu den Füßen des Engels, der mir dies gezeigt hatte. Und er spricht zu mir: Tu es nicht! Denn ich bin dein Mitknecht und der Mitknecht deiner Brüder, der Propheten, und derer, die bewahren die Worte dieses Buches. Bete Gott an! Und er spricht zu mir: Versiegle nicht die Worte der Weissagung in diesem Buch; denn die Zeit ist nahe! Wer Böses tut, der tue weiterhin Böses, und wer unrein ist, der sei weiterhin unrein; aber wer gerecht ist, der übe weiterhin Gerechtigkeit, und wer heilig ist, der sei weiterhin heilig. Siehe, ich komme bald und mein Lohn mit mir, einem jeden zu geben, wie seine Werke sind. Ich bin das A und das O, der Erste und der Letzte, der Anfang und das Ende. Selig sind, die ihre Kleider waschen, dass sie teilhaben an dem Baum des Lebens und zu den Toren hineingehen in die Stadt. Draußen sind die Hunde und die Zauberer und die Unzüchtigen und die Mörder und die Götzendiener und alle, die die Lüge lieben und tun. Ich, Jesus, habe meinen Engel gesandt, euch dies zu bezeugen für die Gemeinden. Ich bin die Wurzel und das Geschlecht Davids, der helle Morgenstern.“
Im obigen Abschnitt sehen wir, dass die Botschaft des Engels die direkten Worte Jesu Christi enthält, aber es ist der Engel, der Johannes diese Worte mitteilt. Tatsächlich stammt die Botschaft von Gott dem Vater, die Christus gegeben wurde, der sie seinem Engel übermittelte, damit dieser sie dem Johannes mitteilte (Offenbarung 1,1). Auf dieselbe Weise hat ein Engel den Menschen die Worte des Vaters mitgeteilt, als die Stimme des Engels sagte: „Dies ist mein lieber Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“ (Matthäus 3,17).
Es stimmt natürlich, dass einige Menschen Gott den Vater in Visionen gesehen haben (Daniel 7,9-10; Offenbarung 4,2-11; 5,1; Apostelgeschichte 7,55-58), aber sie haben ihn nie von Angesicht zu Angesicht in seiner Herrlichkeit gesehen. Dafür gibt es Gründe.
Von Gott abgeschnitten
Als Adam und Eva sündigten, schnitt Gott sie vom Zugang zum Baum des Lebens ab, der den heiligen Geist und damit geistliches Verständnis symbolisierte. Darüber hinaus wurde die gesamte Menschheit von diesem Zugang abgeschnitten, mit Ausnahme derer, die ausdrücklich dazu vorherbestimmt waren, vor der Wiederkunft Christi berufen zu werden. Die Tatsache, dass die Menschheit von Gott abgeschnitten wurde, war Gottes Strafe für den Ungehorsam von Adam und Eva—eine direkte Auswirkung von Adams und Evas Verhalten. Nachdem sie gesündigt hatten, war der Baum des Lebens für sie und generell für die gesamte Menschheit nicht länger zugänglich, und der Menschheit wurde gestattet, unter dem Einfluss und der Täuschung Satans ihre eigenen Gesellschaftsformen zu errichten, die ALLE im Widerspruch zu Gottes Lebensweise stehen.
Heute steht die gesamte Welt unter der Herrschaft Satans. Dies schließt ALLE Länder mit ein, einschließlich die Vereinigten Staaten von Amerika, Südamerika, Afrika, Australien, Neuseeland, Kanada, Großbritannien, Kontinentaleuropa, Deutschland, Österreich, Frankreich, Spanien, Italien, der Nahe Osten und der Ferne Osten, Indien, Russland, China, Japan und Korea. Das bedeutet, dass keine menschliche Regierung heute in den Augen Gottes gerecht ist. Das ist einer der Gründe, WARUM wahre Christen aus dem „Babylon“ dieser Welt und ihrer Politik herauskommen müssen, um abgesondert zu sein, und sich von der Unreinheit der wirtschaftlichen, militärischen, bildungspolitischen und religiösen Systeme dieser Welt fernzuhalten, sich nicht mit ihnen zu verbinden, sie nicht anzunehmen oder sich von ihnen belehren zu lassen.
Die Sünde Adams und Evas HAT etwas mit dieser Welt gemacht. Das Konzept der „Erbsünde“ ist eindeutig verkehrt—aber beachten Sie, was tatsächlich GESCHAH, als sie sündigten. In einem kurzen Artikel in der Zeitschrift Plain Truth vom September 1963 wird das Folgende zutreffend erklärt: „… Adam und Eva … sündigten. Sie wurden aus dem Garten Eden vertrieben. Indem sie sündigten, schnitten sie sich selbst von der Führung, Autorität und Erkenntnis Gottes ab (1.Mose 3,24). Adam schnitt sich nicht nur selbst ab—er war auch dafür verantwortlich, dass seine Kinder von der Hilfe und Unterweisung Gottes abgeschnitten wurden. Sogar sein eigener Sohn wurde zum Mörder (1.Mose 4,8) … Adams Sünde war also insofern einzigartig, als dass es die erste menschliche Sünde war—er war es, der den Menschen von Gott abschnitt… Wir wurden nicht gezwungen zu sündigen, weil Adam gesündigt hat!“
Aber die traurige Tatsache ist, dass wir alle dem falschen Beispiel Adams gefolgt sind: Wir haben alle gesündigt und die Strafe des EWIGEN Todes auf uns geladen, und so lesen wir, dass „durch die Sünde des Einen die Vielen gestorben sind“ (Römer 5,15) und das „durch den Ungehorsam des einen Menschen die Vielen zu Sündern geworden sind“ (Römer 5,19).
Es ist also wahr, dass die Menschheit durch das Verhalten Adams und Evas „von Gott“ abgeschnitten wurde, und zwar in dem Sinne, dass sie keinen Zugang zum heiligen Geist und damit zu göttlicher Erkenntnis hat, es sei denn, jemand würde von Gott dem Vater ausdrücklich gezogen und auserwählt, um zu Christus gebracht zu werden (Johannes 6,44.65).
Heute ist die Welt als Ganzes von Gott abgeschnitten und unterliegt der Herrschaft Satans. Gott setzte Luzifer auf den Thron dieser Erde mit der Verantwortung, die Erde in richtiger Weise zu regieren, aber er rebellierte und wurde zu Satan. Als er Adam und Eva dazu inspirierte, sich gegen Gott zu wenden—zu sündigen, indem sie Gottes Gebote übertraten—gab Gott der Menschheit 6.000 Jahre Zeit, um selbst herauszufinden, dass sie ohne Gott nicht leben kann. Und für dieselbe Dauer von 6.000 Jahren hat Gott verfügt, dass Satan auf seinem Thron bleiben würde. Diese 6.000 Jahre werden mit der Wiederkunft Jesu Christi enden, der kommen wird, um Satan—einen gescheiterten Herrscher—zu ersetzen und die Regierung Gottes auf dieser Erde wiederherzustellen.
Aber mit der Entscheidung von Adam und Eva, vom verbotenen Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen zu essen, muss auch eine andere wichtige und oftmals übersehene Konsequenz angesprochen werden. Denn, obwohl wir gesehen haben, dass die Menschheit in Bezug auf den heiligen Geist und den Zugang zu Gott von Gott abgeschnitten war, haben wir auch gesehen, dass Jesus Christus mit den Menschen umgegangen ist und mit ihnen gearbeitet HAT. Christus ging mit ihnen nicht in einer Weise um, dass er ihnen etwa den Zugang zum heiligen Geist und eine Gelegenheit zur Erlösung anbot (das wird später geschehen, zur Zeit des Großen Weißen Throngerichts), aber er HAT zu ihnen gesprochen und sich ihnen gezeigt. Es war Christus, der den alten Israeliten die Zehn Gebote verkündete—nicht der Vater. Und obwohl Christus—als der Sprecher—im Namen des Vaters handelte, verstanden die meisten nicht einmal, dass der Vater existierte. Deshalb musste Christus, als er als Mensch im Fleisch auf diese Erde kam, den gewöhnlichen Juden den Vater offenbaren.
Abgeschnitten von Gott dem VATER
Und deshalb ist es richtig zu sagen, dass Jesus Christus DER Gott des Alten Testaments war, da ER es war, der angebetet wurde. Zu sagen, dass der Vater der Gott des Alten Testaments war, ist irreführend, da dies fälschlicherweise vermittelt, dass der Vater mit den Menschen umging und von ihnen angebetet wurde. Das war nicht der Fall, denn die Sünde von Adam und Eva schnitt sie und die Menschheit [im Allgemeinen] vom Zugang zu Gott dem Vater ab.
In Herbert W. Armstrongs Buch „Geheimnis der Zeitalter“ lesen wir Folgendes auf den Seiten 111-112 unter „Menschen, von Gott geschieden?“:
„Die Person in der Gottfamilie, die mit Adam sprach, war ‚das Wort’ (Logos), die später als Jesus Christus geborene Gottperson. Mit Gott dem Vater hatte Adam keinen Kontakt. Als das WORT den Baum des Lebens den Menschen versagte, war fortan die gesamte Menschheit von Gott dem Vater abgeschnitten, bis zu dem Zeitpunkt, da Christus in höchster Macht und Herrlichkeit zur Erde zurückkehren wird, um Satan vom Erdenthron zu stoßen und die Herrschaft Gottes über die gesamte Erde wiederzuerrichten. Christi erstes Kommen hatte unter anderem den Zweck, den Vater zu offenbaren (Luk. 10, 22). Bis dahin hatte die Welt keine Kenntnis von der Existenz Gottes des Vaters. Aus diesem Grund glaubte auch das Judentum an einen nur AUS EINER PERSON bestehenden Gott. Das ist der Grund, warum die Theologen vergessen (beziehungsweise nie gewusst) haben, dass GOTT eine FAMILIE ist, in die wir als Familienmitglieder hineingeboren werden können. Das ist auch der Grund, warum sie—als sie im Neuen Testament von Gott dem Vater und von der Göttlichkeit Jesu lasen—die falsche Theorie vom heiligen Geist als dritter Person in einer Trinität aufstellten…“
Außerdem ist auf Seite 125 Folgendes zu lesen:
„Von Gott dem Vater wusste die Welt—wohlgemerkt—nichts, bis Jesus kam, und den Vater offenbarte (Matth. 11,27).
„Von Anfang an war die Welt von Gott dem Vater abgeschnitten. Jesus kam, um reumütige Gläubige mit dem Vater zu versöhnen (Röm. 5,10).“
Und so wurde die Welt abgeschnitten von Gott dem Vater, dem HÖCHSTEN der beiden Gottwesen, ebenso wie von der Erkenntnis, wer Gott der Vater und Jesus Christus sind. Der Vater befasste sich nicht direkt mit den Menschen, und er wurde von der überwältigenden Mehrheit nicht angebetet, auch nicht von denen, die die Heilige Schrift zwar gelesen, aber nicht verstanden haben. Niemand hat den Vater je gesehen oder seine Stimme gehört. Es war Christus, der sich den Menschen zeigte und sich mit ihnen direkt befasste. Er war der DER Gott des Alten Testaments.
Kapitel 10
Der Geist des Vaters und Jesu Christi
Ist der heilige Geist, der in bekehrten Christen wohnt, der Geist des Vaters oder der Geist Jesu Christi oder der Geist von beiden?
Diese Frage hängt mit der Kontroverse der „einfachen oder doppelten Ausströmung“ des heiligen Geistes zusammen, die im orthodoxen Christentum heftig diskutiert wird. Während zum Beispiel die römisch-katholische oder lateinische Kirche glaubt und lehrt, dass der heilige Geist vom Vater und vom Sohn ausgeht, so glaubt und lehrt die (griechisch-)orthodoxe Ostkirche, dass er lediglich vom Vater ausgeht, aber durch den Sohn gegeben wird. Da beide Kirchen an das Konzept der Dreieinigkeit glauben (ein Gott in drei Personen, wobei sie fälschlicherweise glauben, dass der heilige Geist eine Person ist), ist ihre Erklärung der Ausströmung des heiligen Geistes zwangsläufig fehlerhaft.
Während Christus als Mensch hier auf Erden lebte, wohnte der Geist Gottes des Vaters in ihm. Vor seiner Menschwerdung wohnte der „Geist Christi“ (1.Petrus 1,11)—ebenso wie der Geist des Vaters—in den Propheten und anderen Menschen des Alten Testaments, und seit der Auferstehung Christi wohnen sowohl sein Geist als auch der Geist des Vaters in den bekehrten Christen, die zum Heil berufen werden.
Der Geist des Vaters
Betrachten wir zunächst die Tatsache, dass es der heilige Geist Gottes des Vaters war, der in dem Menschen Jesus Christus wohnte, als er hier auf der Erde lebte.
In Lukas 4,18-19 lesen wir, dass Jesus, als er in einer Synagoge in Nazareth den Propheten Jesaja zitierte, die folgende Stelle auf sich selbst bezog: „‚Der Geist des Herrn [in diesem Fall bezieht sich ‚Herr’ auf Gott den Vater] ist auf mir [Jesus Christus], weil er [der Vater] mich [Jesus] gesalbt hat, zu verkündigen das Evangelium den Armen; er hat mich gesandt, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und den Zerschlagenen, dass sie frei und ledig sein sollen, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.‘“
Auf sich selbst bezogen, sagte er seinen Zuhörern: „Heute ist dieses Wort der Schrift erfüllt vor euren Ohren“ (Vers 21).
Er heilte die Kranken durch die Kraft des heiligen Geistes (Lukas 5,17; 6,19; 8,46), aber es war nicht seine Kraft, sondern die Kraft des Geistes des Vaters in ihm. Christus sagte, dass er aus sich selbst heraus nichts tun konnte (Johannes 5,19.30; 14,10-11). Es war der Geist Gottes des Vaters, der in Christus wohnte, und zwar ohne Maß oder „Einschränkung“ (Johannes 3,34; neue Lutherbibel 2009). Die Hoffnung für Alle schreibt: „Er [Christus] redet Gottes Worte, denn Gott gibt ihm den Geist in seiner ganzen Fülle.“ Es war der Geist des Vaters in ihm, der ihm die Kraft verlieh, Wunder zu tun. In Apostelgeschichte 10,38 heißt es: „[W]ie Gott [der Vater] Jesus von Nazareth gesalbt hat mit heiligem Geist und Kraft; der ist umhergezogen und hat Gutes getan und alle gesund gemacht, die in der Gewalt des Teufels waren, denn Gott [der Vater] war mit ihm.“ Wir lesen auch, dass Gott der Vater [durch den heiligen Geist] in Christus war, während er litt (2.Korinther 5,19), und ihm die Kraft gab, seine Leiden zu ertragen.
Als er hier auf der Erde als Mensch lebte, besaß er keinen (eigenen) heiligen Geist, den er an andere weitergeben konnte, da er kein verherrlichtes Gottwesen war (vergleichen Sie Johannes 7,38-39). Zu dieser Zeit existierte nur der heilige Geist des Vaters oder war „verfügbar“, und es war der heilige Geist des Vaters, der in Christus wohnte.
Wenn im Neuen Testament von Gott die Rede ist, ist in erster Linie Gott der Vater gemeint, aber es ist natürlich ebenfalls zutreffend, dass Jesus Christus auch Gott ist und bei mehreren Gelegenheiten als solcher bezeichnet wird. In Römer 9,5 wird Christus als „der da ist Gott über alles“ bezeichnet. In Titus 2,13 (neue Lutherbibel 2009) wird Christi Herrlichkeit als die unseres „großen Gottes und Heilandes“ bezeichnet. In Hebräer 1,8-9 wird Christus, der Sohn Gottes, auch „Gott“ genannt, und es heißt, dass sein Gott—Gott der Vater—ihn („Gott“) mit Freudenöl gesalbt hat. In Johannes 1,18 heißt es, dass Jesus Christus Gott ist und uns den Vater verkündigt hat.
Dennoch wird im Neuen Testament in den meisten Fällen, wenn von Gott die Rede ist, auf den Vater verwiesen (vergleichen Sie 1.Korinther 3,23). Und so sehen wir wiederholt und übereinstimmend, dass der heilige Geist Gottes des Vaters in bekehrten Christen wohnt. Gott der Vater hat uns die Wahrheit durch SEINEN Geist offenbart (1.Korinther 2,10). Wir haben den Geist von Gott, dem Vater, empfangen, damit wir „wissen können, was uns von Gott [dem Vater] geschenkt worden ist“ (Vers 12).
Wir lesen, dass wir der Tempel Gottes sind und dass der Geist Gottes (des Vaters) in uns wohnt (1.Korinther 3,16). Dies wird in 1.Korinther 6,19-20 wiederholt: „Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört? Denn ihr seid teuer erkauft; darum preist Gott mit eurem Leibe…“
Wiederum lesen wir in 1.Thessalonicher 4,8, dass Gott (der Vater) SEINEN heiligen Geist in uns gibt, und 1.Johannes 4,12-13 fügt hinzu, dass wir wissen, dass wir in Gott (dem Vater) bleiben und er in uns, weil „er uns von seinem Geist gegeben hat.“
Dies wird in Römer 8,11.14 eindeutig bestätigt:
„Wenn aber der Geist dessen, der Jesus aus den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird derselbe, der Christus aus den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch SEINEN Geist, der in euch wohnt…. Denn alle, die durch den Geist GOTTES geleitet werden, die sind SÖHNE Gottes“ (Schlachterbibel).
Der Geist Christi
Und gleichwohl lesen wir AUCH, dass der Geist Christi, des SOHNES GOTTES, in bekehrten Christen wohnt.
Römer 8,9 macht dies sehr deutlich: „Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn GOTTES Geist in euch wohnt. Wer aber CHRISTI Geist nicht hat, der ist nicht sein.“
In Apostelgeschichte 16,7 heißt es, dass der Geist Jesu Paulus und seinen Mitarbeitern nicht erlaubte, nach Bithynien zu gehen. Philipper 1,19 spricht von dem „Beistand des Geistes Jesu Christi“, und in Galater 4,6 heißt es:
„Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott [der Vater] den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater!“
Seit der Auferstehung und Verherrlichung Christi können sowohl er als auch der Vater in bekehrten Christen wohnen, und zwar durch den heiligen Geist, der von beiden ausströmt oder ausgeht. In Johannes 14,23 lesen wir: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und WIR werden zu ihm kommen und WOHNUNG bei ihm nehmen.“ Wir lesen, dass der Vater den heiligen Geist in Christi Namen sendet (Johannes 14,26); dass Christus den heiligen Geist sendet (Johannes 16,7); und dass Christus ihn vom Vater sendet (Johannes 15,26; Apostelgeschichte 2,33). Wie wir gesehen haben, lassen sich die unterschiedlichen Formulierungen damit erklären, dass der heilige Geist der Geist des Vaters UND des Sohnes ist.
Es ist „ein“ Geist (1.Korinther 12,11.13), weil der Vater und der Sohn „eins“ sind (Johannes 10,30)—sie sind eines Sinnes, vollkommen vereint (vergleichen Sie Johannes 17,11).
Kapitel 11
Wie ist Christus ein Mensch geworden?
Manche bezweifeln, dass Christus überhaupt zu einem Menschen wurde. Andere glauben, dass er völlig Gott und völlig Mensch war—vollkommen Gott und vollkommen Mensch—als er hier auf Erden wandelte. Dann gibt es diejenigen, die lehren, dass, während die „menschliche Gestalt“ Jesu hier auf der Erde wohnte, der „Sohn Gottes“ jedoch weiterhin im Himmel war. Sie glauben, dass der Sohn Gottes weiterlebte, als Jesus „starb.”
Keines dieser Konzepte ist richtig. Das Wort oder der Logos, also der Sohn Gottes—Jesus Christus—ist Fleisch geworden. Als er in Fleisch verwandelt wurde, sich seiner Göttlichkeit entäußerte und seine göttlichen Eigenschaften und seine Herrlichkeit ablegte, hörte er auf, als unsterbliches Geistwesen zu existieren. Vielmehr WURDE er in Fleisch und Blut VERWANDELT. Wie geschah dies?
Wir lesen, dass Christus seit aller Ewigkeit existierte. Es gab nie eine Zeit, in der er nicht existierte. Er war immer das zweite Mitglied der Gottfamilie, die immer aus zwei unsterblichen Gottwesen bestand—Gott dem Vater und Gott dem Sohn. Aber Christus, der „von Grundlegung der Welt an geschlachtet“ war (Offenbarung 13, 8; Authorized Version), WURDE ein Mensch—er bestand ganz aus Fleisch—, damit er die Sünde im Fleisch überwinden und STERBEN konnte. Als er ein Mensch wurde, hörte er auf, als ein Geistwesen zu existieren. Als er starb, hörte er auf zu leben—er, der Sohn Gottes, lebte nicht weiter, während er drei Tage und drei Nächte im Grab lag.
Gott der Vater hat ihn als ein unsterbliches Geistwesen von den Toten auferweckt, mit der Herrlichkeit, die er hatte, bevor er Fleisch wurde.
Gott ist Geist, und so war Jesus Christus Geist, bevor er Mensch wurde, weil Christus Gott war (Johannes 1,1). Solange Christus ein Gottwesen war, strömte sein heiliger Geist von ihm aus, so wie er von Gott dem Vater ausging und ausgeht. Aber um anderen den heiligen Geist zu verleihen, muss man ein verherrlichtes Gottwesen sein. Als Jesus ein Mensch wurde, hatte er keinen eigenen heiligen Geist mehr in sich. Vielmehr war es, wie wir gesehen haben, der VATER, der durch SEINEN—des Vaters—heiligen Geist in Christus lebte. Es war der heilige Geist der Kraft des Vaters, der von Beginn seiner Menschwerdung an ohne Maß in Christus wohnte.
Als Christus ein Mensch wurde, verwandelte der Vater das unsterbliche Geistwesen—Jesus Christus—in einen sterblichen Menschen und wurde damit auch zum Vater des MENSCHEN Jesus Christus. Später „kehrte“ der Vater den Prozess um, indem er das menschliche Wesen—Jesus Christus—wieder in ein unsterbliches Geistwesen zurückverwandelte.
Wie vollbrachte der Vater die Verwandlung von Geist in Fleisch in der Person Jesu? Tatsächlich musste dies eine äußerst einzigartige und ehrfurchtgebietende Leistung gewesen sein, damit Jesus der EINZIG-SO-gezeugte Sohn des Vaters werden konnte—damit Jesus der einzig SO gezeugte Sohn des Vaters wurde (siehe die Diskussion weiter unten zu der Tatsache, dass er der einzig SO, auf diese Weise gezeugte Sohn Gottes war).
Zunächst lesen wir, dass Maria durch die Kraft des heiligen Geistes schwanger wurde. Es war die Kraft Gottes des Vaters, die Maria mit Jesus befruchtete. Um es ohne Umschweife zu sagen: Aus allen biblischen Beweisen, die uns zur Verfügung stehen, schließen wir, dass Jesus im Schoß Marias in ein Spermium verwandelt wurde. Marias Eizelle wurde also befruchtet, wie jedes menschliche Baby durch die Befruchtung einer weiblichen Eizelle durch ein männliches Spermium entsteht. Im Falle Jesu stammte das Spermium jedoch nicht von einem menschlichen Vater, sondern es war das Ergebnis einer Verwandlung vom Unsterblichen zum Sterblichen durch die Kraft des heiligen Geistes von Gott dem Vater.
Der Geist im Menschen
Wenn ein Mensch im Mutterleib gezeugt wird, gibt Gott diesem winzig kleinen Fötus einen Geist—der der Geist im Menschen genannt wird. Wir wissen nicht genau, wie dies geschieht—ob durch ein individuelles wundersames Handeln und Eingreifen Gottes oder durch einen automatischen „Mechanismus“ und „Vorgang“, der irgendwie mit dem männlichen Sperma verbunden oder darin enthalten ist und zum Zeitpunkt der Empfängnis in Gang gesetzt wird. In jedem Fall existierte dieser menschliche Geist vorher nicht in seiner individuellen „Kapazität“—wir lesen, dass Gott ihn im Menschen „formt“ oder „bildet“ (Sacharja 12,1; Schlachterbibel: „Es spricht der HERR, der… den Geist des Menschen in seinem Inneren bildet.“ Vgl. auch Elberfelder Bibel 2016). Dieser individuelle menschliche Geist, der im Augenblick der Empfängnis geschaffen wird und ins Dasein tritt, hat natürlich keine „Erinnerung“ an irgendetwas vor seiner „Erschaffung“ im menschlichen Fötus.
Es scheint, dass dieses Konzept auch auf Christus zutrifft. Als Gott der Vater den MENSCHLICHEN Geist zum Zeitpunkt seiner Empfängnis im Schoß Marias in Christus einpflanzte, trug dieser keinerlei Erinnerung an Christi vorheriges Leben als Gottwesen in sich—da der MENSCHLICHE Geist Christi vor seiner Verwandlung in ein sterbliches menschliches Wesen nicht existierte.
Gleichzeitig lesen wir, dass Christus, als er ein Mensch war, sich deutlich an seine Präexistenz erinnerte. Wir wissen nicht genau, wann Christus begann, sich zu „erinnern“, aber es scheint, dass seine Erinnerung allmählich durch den ihm innewohnenden heiligen Geist Gottes, des Vaters, zu ihm zurückkehrte.
Diese Schlussfolgerung stützt sich auf die Tatsache, dass Christus seinen Jüngern sagte, der heilige Geist werde sie an die Dinge erinnern, die er ihnen gesagt hatte. In gleicher Weise liegt es nahe, dass der Geist Gottes des Vaters Christus an frühere Ereignisse in seinem Leben als Gottwesen erinnerte.
Wenn ein Mensch stirbt, dann kehrt sein menschlicher Geist zu Gott zurück, der ihn gegeben hat. Er wird im Himmel aufbewahrt, um später für den Zweck der Auferstehung des Menschen verwendet zu werden, da er alles von der Person bewahrt hat, einschließlich ihrer äußeren Erscheinung, Gedanken, Erinnerungen, Erfahrungen und Handlungen in ihrem Leben vor dem Tod. Aber der Geist im Menschen ist keine Person, und der heilige Geist ist es auch nicht. Wenn sich ein Mensch bekehrt und ordnungsgemäß getauft wird, dann empfängt er von Gott den heiligen Geist, wodurch er Anteil an der göttlichen Natur erhält, mit dem Potenzial, bei seiner Auferstehung unsterbliches göttliches Leben zu erlangen. Wenn die bekehrte Person stirbt, dann kehren sowohl ihr menschlicher Geist als auch ihr heiliger Geist zu Gott zurück und werden im Himmel aufbewahrt, bis sie zu einem unsterblichen Geistwesen auferweckt wird.
Dasselbe geschah zum Zeitpunkt des Todes Christi. Sein menschlicher Geist kehrte zusammen mit dem heiligen Geist Gottes des Vaters zu Gott zurück, und nach drei Tagen und drei Nächten im Grab ließ Gott der Vater Jesus Christus als unsterbliches, verherrlichtes Gottwesen von den Toten auferstehen, indem er den Geist im Menschen und den heiligen Geist des Vaters gebrauchte, um einen geistlichen Körper mit allen physischen und geistigen Erinnerungen, Gedanken und Errungenschaften zu erschaffen.
Aber im Fall von Christus musste noch mehr geschehen.
Wenn wir zu unserer Diskussion über die leibliche Geburt Christi zurückkehren, erinnern wir uns daran, dass wir gesagt haben, dass Christus von geistiger zu physischer Gestalt verwandelt worden ist. Er gab bereitwillig seine Herrlichkeit auf und legte seine göttlichen Eigenschaften ab. Es stellt sich die Frage, was in diesem Moment mit seinem heiligen Geist geschah. Als Gottwesen besaß er den heiligen Geist aus sich selbst heraus, aber das war nicht mehr der Fall, als er Mensch wurde.
Der heilige Geist Christi
Es hat den Anschein, dass der heilige Geist Christi bei Gott dem Vater im Himmel verblieb—eindeutig NICHT als sich selbst bewusstes Wesen und ganz sicher NICHT als Sohn Gottes—aber so wie Gott nach dem Tod eines bekehrten Menschen dessen menschlichen Geist im Himmel aufbewahrt, zusammen mit dem heiligen Geist, der diesem Menschen gegeben wurde und der in ihm wohnt, so scheint es, dass der Vater, als Christus ein Mensch wurde, den heiligen Geist Christi im Himmel „aufbewahrte“, der nicht in Christus als Mensch sein würde. [Christus hatte natürlich seit seiner Zeugung als Mensch den heiligen Geist Gottes des Vaters ohne Maß oder Begrenzung in sich.]
Später, als Christus starb und sein menschlicher Geist und der heilige Geist des Vaters in ihm zum Vater im Himmel zurückkehrten, haben sich sowohl der heilige Geist des Vaters als auch der Geist Christi (der im Himmel verblieben war) vereinigt oder „verschmolzen“, und als der Vater Christus von den Toten auferweckte, tat er dies mit Hilfe des menschlichen Geistes Christi, sowie mit dem Geist des Vaters, der ohne Maß in Christus gewohnt hatte, und dem Geist Christi, der im Himmel verblieben war. Aber es war immer noch der VATER, der Christus durch die Kraft SEINES Geistes auferweckt hat.
Aber weder der heilige Geist noch der Geist im Menschen sind Wesen oder Personen. Als Christus starb, war er tot. Es gab kein Bewusstsein in ihm, und auch der heilige Geist Gottes des Vaters, der in Christus gewohnt hatte, „lebte“ nicht mit einem Bewusstsein weiter, während Christus im Grab war.
Falsches Verständnis
Ebenso hatte der heilige Geist Christi, der von Gott dem Vater im Himmel aufbewahrt wurde, während Jesus auf der Erde lebte, kein eigenes Bewusstsein. Aber auf der Grundlage unseres Verständnisses kann man klar erkennen, wie die FALSCHE Vorstellung einer bewussten unsterblichen Seele, die nach dem Tod eines Menschen weiterlebt, in den verwirrten Verstand des Menschen gelangen konnte, ebenso wie die FALSCHE Vorstellung, dass der Sohn Gottes als Wesen mit Bewusstsein im Himmel weiterlebte, während der Mensch Jesus auf der Erde lebte und starb. Vielmehr WAR der Mensch Jesus der in seiner Gesamtheit zu Fleisch gewordene Sohn Gottes. Es gab keine „Zweiteilung“ des „Sohnes Gottes“ im Himmel und des „Menschensohnes Jesus“ auf Erden.
Kapitel 12
Der „einziggezeugte“ Sohn
In Johannes 1,17-18 lesen wir: „Denn das Gesetz wurde durch Mose gegeben; die Gnade und die Wahrheit ist durch Jesus Christus geworden. Niemand hat Gott jemals gesehen; der eingeborene Sohn, der im Schoss des Vaters ist, der hat ihn kundgemacht“ (Elberfelder Bibel 2016, mit der Fußnote, dass „eingeborener Sohn“ „einzigartig“ bedeuten kann).
Eine andere Übersetzung ist hier, der „einziggezeugte Sohn,“ wie es zum Beispiel die Authorized Version bringt.
Hier geht es um die Tatsache, dass Jesus Christus gekommen ist, um den Vater und die geistliche Bedeutung des Gesetzes zu offenbaren, und dass er die Vergebung der Sünden ermöglicht hat. Er wird als der „einziggezeugte Sohn“ oder als der „einzig [SO] gezeugte Sohn“ beschrieben (siehe letztes Kapitel), der im „Schoß“ Gottes des Vaters ist, und bekundet damit die innige und enge Beziehung zwischen den beiden Mitgliedern der Gottfamilie.
In Johannes 3,16 wird eine ähnliche Aussage gemacht:
„Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen einziggeborenen [einziggezeugten, so Authorized Version] Sohn gab, damit alle, die an ihn glaubten, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben“ (neue Lutherbibel 2009). Auch hier schreibt die Elberfelder Bibel 2016, in einer Fußnote, dass „eingeborener Sohn“ „einzigartig“ bedeuten kann.
Wir können nur durch Jesus Christus—den „einziggezeugten Sohn“—das Heil und das ewige Leben erlangen, und als ersten Schritt müssen wir an sein Opfer glauben. Aber sein Tod rettet uns nicht; wir werden durch sein Leben gerettet (Römer 5,10), da er durch den heiligen Geist in uns lebt.
Und so lesen wir in 1.Johannes 4,9:
„Darin ist die Liebe Gottes zu uns erschienen, dass Gott seinen einziggeborenen [einziggezeugten, Authorized Version] Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn leben sollen“ (neue Lutherbibel 2009).
Gezeugte Söhne und Töchter
Andererseits werden bekehrte Christen auch als Gottes gezeugte Söhne und Töchter und seine gezeugten Kinder bezeichnet; und Christus wird der Erstgeborene unter vielen Brüdern genannt. Wenn wir Gottes heiligen Geist empfangen, dann sind wir Gottes gezeugte Kinder; und wenn wir bei der Wiederkunft Christi in unsterbliche Geistwesen verwandelt werden, dann werden wir zu Gottes wiedergeborenen Kindern. Ebenso wurde Jesus Christus, als er von den Toten auferstanden ist, der ERST-GEBORENE Sohn Gottes.
In Johannes 1,12-13 lesen wir: „Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden, denen, die an seinen Namen glauben, die nicht aus dem Blut noch aus dem Willen des Fleisches noch aus dem Willen eines Mannes, sondern von Gott geboren [richtig: gezeugt, s.u.] sind.“
Gott muss uns berufen; es hat nichts mit unserem Willen zu tun, berufen zu werden. Und wenn wir darauf antworten und die Wahrheit „annehmen“, dann können wir zum Zeitpunkt unserer Taufe, wenn wir den heiligen Geist empfangen, gezeugte Kinder Gottes werden. In der voranstehenden Bibelpassage sollte der Begriff „gezeugt“ verwendet werden (vergleichen Sie etwa die Übertragungen der Menge Bibel und der Zürcher Bibel 2007, die beide richtig „gezeugt“ anstatt „geboren“ schreiben). Bitte erinnern Sie sich daran, dass das zugrunde liegende griechische Wort gennao sowohl „gezeugt“ als auch „geboren“ bedeuten kann, und es kann sogar den Prozess von der Zeugung bis hin zur Geburt beschreiben.
In Galater 4,4-7 wird diese Entwicklung näher erläutert: „Als aber die Zeit erfüllt war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von einer Frau und unter das Gesetz getan, damit er die, die unter dem Gesetz waren, erlöste, damit wir die Kindschaft [oder: die Sohnschaft] empfingen. Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater! So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.“
Christus hat niemals gesündigt. Er wurde ein Mensch—ganz aus Fleisch und Blut bestehend—um die Sünde im Fleisch zu überwinden und für uns zu sterben und die Strafe für unsere Sünden zu bezahlen. Wir standen unter dem Gesetz—dessen Strafe—und so wurde er unter die Strafe des Gesetzes gestellt, um unsere Erlösung zu ermöglichen. Wir können Gottes heiligen Geist empfangen und Söhne und Töchter Gottes werden—zunächst gezeugte und schließlich wiedergeborene Kinder. Der Begriff „Adoption“, der in vielen englischen Bibelübersetzungen verwendet wird, ist eine falsche Wiedergabe—die bessere Übersetzung ist „Sohnschaft“. Auch die Übersetzung „Annahme an Kindes statt“ ist verkehrt.
Paulus geht in Römer 8,14-23 näher darauf ein:
„Denn alle, die durch den Geist Gottes geleitet werden, die sind Söhne Gottes. Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater! Der Geist selbst gibt Zeugnis zusammen mit unserem Geist, dass wir Gottes Kinder sind. Wenn wir aber Kinder sind, so sind wir auch Erben, nämlich Erben Gottes und Miterben des Christus; wenn wir wirklich mit ihm leiden, damit wir auch mit ihm verherrlicht werden… Die Schöpfung ist nämlich der Vergänglichkeit unterworfen, nicht freiwillig, sondern durch den, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin, dass auch die Schöpfung selbst befreit werden soll von der Knechtschaft der Sterblichkeit zur Freiheit der Herrlichkeit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung mitseufzt und mit in Wehen liegt bis jetzt; und nicht nur sie, sondern auch wir selbst, die wir die Erstlingsgabe des Geistes haben, auch wir erwarten seufzend die Sohnesstellung [Sohnschaft], die Erlösung unseres Leibes“ (Schlachterbibel).
Als bekehrte Christen, in denen der Geist Gottes wohnt, sind wir gezeugte Söhne und Töchter Gottes. Wir haben bereits die Sohnschaft erlangt—wir sind bereits Gottes (gezeugte) Söhne. Aber wenn wir in Geistwesen verwandelt werden, dann werden wir die volle Sohnschaft unsterblicher, wiedergeborener Gottwesen in Gottes Familie erlangen, wie uns in 1.Johannes 3,1-2 gesagt wird.
Ein grundlegender Unterschied
Es gibt einen grundlegenden Unterschied zwischen Jesus Christus, dem „einzig“ gezeugten Sohn Gottes, und den bekehrten Christen, die ebenfalls als gezeugte Söhne Gottes bezeichnet werden. Christus hat immer existiert; es gab nie eine Zeit, in der er nicht existierte. Seit aller Ewigkeit war er das zweite Mitglied der Gottfamilie—das Wort oder der Logos, der Sprecher Gottes des Vaters, wie Johannes 1,1 erklärt. Er war immer der Sohn, so wie Gott immer der Vater war.
Aber als Christus als der „einziggezeugte“ Sohn des Vaters Mensch wurde (Johannes 1,14), wurde er ein GEZEUGTER Sohn Gottes IM FLEISCH. Während wir—Menschen aus Fleisch und Blut—durch die Gabe des heiligen Geistes in uns zu gezeugten Kindern Gottes werden, wurde Christus—das unsterbliche Gottwesen—durch das Wunder der Verwandlung von Geist zu Fleisch zum GEZEUGTEN Sohn Gottes. Er war die EINZIGE Persönlichkeit, die JEMALS auf diese Weise gezeugt wurde, und in diesem Sinne war er der einzig SO, auf diese Weise gezeugte Sohn Gottes. Wir lasen auch, dass er seit seiner Empfängnis als Mensch im Schoß Marias den heiligen Geist Gottes des Vaters ohne Maß in sich trug.
Beachten Sie, wie die wunderbare Verwandlung und Zeugung Christi vonstattenging.
In Matthäus 1,18-23 lesen wir: „Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, dass sie schwanger war von dem heiligen Geist … da erschien ihm [Josef] der Engel des Herrn im Traum und sprach: … was sie [Maria] empfangen hat [wörtlich: was in ihr gezeugt wurde], das ist von dem heiligen Geist. Und sie wird einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen JESUS [Retter] geben, denn er wird sein Volk retten von ihren Sünden. Das ist aber alles geschehen, damit erfüllt würde, was der Herr durch den Propheten gesagt hat, der da spricht: ‚Siehe, eine Jungfrau wird schwanger sein und einen Sohn gebären, und sie werden ihm den Namen Immanuel geben‘, das heißt übersetzt: Gott mit uns.“
Ein paralleler Bericht über die Verkündigung der jungfräulichen Geburt findet sich in Lukas 1,26-38. Beachten Sie besonders die Worte des Engels in den Versen 31-32, 35: „Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, und du sollst ihm den Namen JESUS geben. Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden… Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.“
Kein anderes menschliches Wesen wurde auf diese Weise empfangen und gezeugt, und deshalb IST Christus in diesem Sinne der einziggezeugte Sohn Gottes. Aber Christus ist auch der Erstgeborene unter vielen Brüdern, da er bereits durch seine Auferstehung von den Toten zu einem Geistwesen wiedergeboren ist. Bekehrte Christen sind ebenfalls gezeugte Söhne Gottes. Um den Unterschied zwischen der „Zeugung“ Christi und unserer „Zeugung“ zu betonen, können wir Christus als den einzigen SO gezeugten Sohn Gottes bezeichnen und damit darauf hinweisen, dass andere zwar auch als gezeugte Söhne Gottes bezeichnet werden, ihre „Zeugung“ aber nicht auf dieselbe Weise geschieht und nicht denselben Vorgang beschreibt wie die Zeugung Christi.
Kapitel 13
Hat Gott Gefühle und Emotionen?
Manche haben eine völlig verkehrte Vorstellung von Gott und betrachten ihn als ein unpersönliches „Etwas“ ohne „Glieder“, Form und Gestalt. Das ist keineswegs der Gott der Bibel, der den Menschen nach seinem Bild geschaffen hat (1.Mose 1,26-27)! Gott der Vater hat alles durch seinen Sohn Jesus Christus geschaffen (Kolosser 1,15-16; Hebräer 1,1-2; Johannes 1,1-3). Der Vater und der Sohn sind eine Familie, und die Mitglieder der Gottfamilie werden als Persönlichkeiten mit Form, Gestalt, Gefühlen und Emotionen beschrieben.
Fülle der Freude
Im Folgenden werden nur einige von Gottes Gefühlen und Emotionen aufgezählt:
In Psalm 16,11 lesen wir: „Vor dir ist Freude die Fülle und Wonne… ewiglich…“
In Zefanja 3,17 heißt es: „Denn der HERR, dein Gott, ist bei dir, ein starker Heiland. Er wird sich über dich freuen… und wird über dich mit Jauchzen fröhlich sein.“
5.Mose 30,9-10 fügt hinzu, dass Gott sich „über dich freuen [wird], dir zugut,“ WENN wir ihm gehorchen und seine Gebote halten. Vergleichen Sie auch Jesaja 62,5 und Jeremia 32,41: „Es soll meine Freude sein, ihnen Gutes zu tun…“.
Uns wird gesagt, dass wir „zu deines Herrn FREUDE“ eintreten sollen (Matthäus 25,21). Es wird uns ebenfalls gesagt, dass, wenn ein Sünder bereut und zu Gott zurückfindet, „Freude im Himmel“ sein wird (Lukas 15,7), was die Freude der Engel Gottes einschließt (Vers 10).
Gott schenkt uns seinen heiligen Geist, der von ihm ausgeht. Die Frucht des Geistes spiegelt wider, was Gott ist, und Gottes Geist ist ein Geist der FREUDE (Galater 5,22; vergleichen Sie Römer 14,17; 15,13).
Gleichzeitig zeigt Gott seine Gefühle gegenüber Sündern und sündigen Völkern, die sich weigern, zu bereuen, und einen „Kampf“ gegen Gott planen, indem er sie auslacht und ihnen spottet (Psalm 2,2-4; 37,12-13; 59,8-9).
Gott kann betrübt sein
In diesem Zusammenhang müssen wir uns bewusst machen, dass es Gott schmerzt, wenn wir gegen ihn sündigen und wenn wir ihn verlassen. Wir lesen, dass es ihn „REUTE“, dass er den Menschen geschaffen hatte, und „es BEKÜMMERTE ihn in seinem Herzen“ angesichts der Sünden, die sie begingen, und wegen des schrecklichen Lebensstils, den sie führten (1.Mose 6,6). In Psalm 78,40 lesen wir, dass das sündige Israel ihn in der Wüste „BETRÜBTE.“ In Psalm 95,10 wird Gott wie folgt zitiert: „Vierzig Jahre hegte ich ABSCHEU gegen dieses Geschlecht, und sagte: ‚Sie sind ein Volk mit irrendem Herzen’; sie aber wollten von meinen Wegen nichts wissen“ (Menge Bibel). Die revidierte Lutherbibel 2017 schreibt: „Vierzig Jahre war dieses Volk mir zuwider, dass ich sprach: Es sind Leute, deren Herz immer den Irrweg will und die meine Wege nicht lernen wollen.“ Wir lesen auch, dass wir den heiligen Geist Gottes nicht BETRÜBEN sollen (Epheser 4,30); das heißt, wir sollen nicht sündigen und dadurch Gott betrüben, der durch seinen heiligen Geist in uns wohnt.
Wir lesen sogar, dass Gott denjenigen HASST, der böse gegen ihn sündigt—das heißt, er hasst die Bosheit in dieser Person: „Der HERR prüft den Gerechten, aber den Gottlosen und den, der Unrecht liebt, HASST seine Seele“ (Psalm 11,5; neue Lutherbibel 2009). Gott warnt uns davor, ihn durch unsere Sünden zu erzürnen (Jeremia 25,4-7).
Aber selbst wenn Gott uns für unser sündiges und böses Verhalten bestrafen muss, dann tut er es keineswegs „freudig.“ Vielmehr lesen wir in Jeremia 48,30-33 folgendes über Gottes Strafe gegen Moab:
„Ich kenne seinen Übermut wohl, spricht der HERR; sein Gerede ist nicht aufrichtig, und es handelt auch nicht ehrlich. Darum muss ich über Moab WEHKLAGEN und um ganz Moab JAMMERN; um die Männer von Kir-Heres wird man seufzen. Mehr als um Jaeser muss ich um dich weinen, du Weinstock von Sibma! Deine Ranken haben das Meer überschritten, ihr Schmuck dehnt sich bis nach Jaeser aus. Deine Obsternte und deine Weinlese hat ein Verwüster überfallen, und so ist Freude und Frohlocken aus dem fruchtbaren Gartenland verschwunden und aus dem Land Moab gewichen…“ (Schlachterbibel).
Wir müssen auch begreifen, dass Gott bewegt ist, wenn wir leiden. Er fühlt den Schmerz, den wir ertragen. Er leidet mit uns. In Richter 10,16 lesen wir, dass es Gott jammerte, nachdem Israel zur Reue gekommen war, „dass Israel so geplagt wurde“. In Jesaja 63,9 heißt es in der Hoffnung für Alle: „Denn wenn sie in Bedrängnis waren, LITT auch er.“ Der Vater war „in Christus“ (2.Korinther 5,19), als dieser all seine Leiden durchlebte und als er für uns starb und uns dadurch mit dem Vater versöhnte. Da Gottes Geist in uns ist, LEIDEN wir alle, wenn ein Mitglied des Leibes Christi leidet (1.Korinther 12,26). Und so lesen wir, dass Gott da ist, um uns Freude zu schenken, wenn wir durch Leiden gehen: „Und seid nicht bekümmert; denn die Freude des HERRN ist eure Stärke“ (Nehemia 8,10; Authorized Version).
Christus tritt für uns ein
In Römer 8,26 lesen wir, der heilige Geist „vertritt uns mit UNAUSSPRECHLICHEM SEUFZEN.“ Wir wissen aus anderen Stellen, dass es Christus selbst ist, der uns mit solchem Seufzen vertritt (Vers 34). Da er im Fleisch Leiden, Prüfungen und Versuchungen erfahren hat, kann er uns—als zweites Mitglied der Gottfamilie und als unser barmherziger Hohepriester—beistehen und uns vertreten; er weiß, wie es ist, im Fleisch zu leiden.
Gott ist voller BARMHERZIGKEIT und achtet auf unsere Schwächen (Psalm 78,38-39; 86,15). Wir lesen, dass Gott sich über sein Volk ERBARMT, so wie ein Vater sich über seine Kinder erbarmt (Psalm 103,13).
Seine Barmherzigkeit hat jedoch Grenzen. In Hesekiel 16 beschreibt Gott seine Liebe und Barmherzigkeit gegenüber dem alten Israel, als niemand sonst Erbarmen mit ihm hatte. Er heiratete es und schmückte es mit den kostbarsten Dingen, sodass sein „Ruhm erscholl unter den Völkern deiner Schönheit wegen, die vollkommen war durch den Schmuck [besser: ‚meine Herrlichkeit’; Elberfelder Bibel 2016], den ich [Gott] dir angelegt hatte“ (Vers 14). Aber Israel wurde stolz und verließ sich auf seine Schönheit (Vers 15) und „dankte“ Gott mit sündigem und rebellischem Verhalten und beging geistliche Hurerei (Vers 17). Schließlich verstieß Gott sie, den sie „zum Zorn gereizt“ hatten (Vers 43) durch all ihre schrecklichen Taten. Wenn man das ganze Kapitel liest, kann man erkennen, wie sehr Gott verletzt gewesen sein muss, als er sah, wie seine schöne Frau ihn für andere Liebhaber verließ.
Gott ist eifersüchtig
Gott gestattet uns nicht, jemand anderem als ihm zu dienen. In 2.Mose 34,14 heißt es in der Schlachterbibel: „… du sollst keinen anderen Gott anbeten. Denn der HERR, dessen Name ‚Der EIFERSÜCHTIGE’ ist, ist ein eifersüchtiger Gott…“ Wenn wir uns böse verhalten, ist er eifersüchtig und zornig, und er wird uns vergelten und wird Rache an uns üben. Die Elberfelder Bibel 2016 übersetzt Nahum 1,2 wie folgt: „… der HERR übt Rache an seinen Widersachern und trägt seinen Feinden nach.“ Er ist langsam zum Zorn, aber er wird die Bösen keineswegs ungestraft lassen (Vers 3; Menge Bibel).
Wenn wir nicht umkehren, dann wird er—der eifersüchtige Gott—uns unsere Übertretungen und Sünden nicht vergeben, und wenn wir ihn verlassen und fremden Göttern dienen, wird er sich abwenden und uns „Unheil widerfahren lassen und [uns] vernichten, nachdem er [uns] Gutes getan hat“ (Josua 24,19-20; Menge Bibel). Bitte beachten Sie auch Psalm 78,56-62, 5.Mose 32,15-16 und 1.Korinther 10,22.
Paulus drückte dasselbe Gefühl gegenüber denen aus, die auf falsche Lehrer hörten und dabei waren, sich vom lebendigen Gott zu entfernen, indem er sagte: „Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer“ (2.Korinther 11,2). Die Elberfelder Bibel 2016 übersetzt: „Denn ich eifere um euch mit Gottes Eifer.“
Gott der Vater und Jesus Christus haben Gefühle und Emotionen. Sie sind berührt von dem, was wir tun und erleben, und wir sollten dafür sehr dankbar sein und entsprechend denken und handeln. Als Gottwesen werden auch wir Emotionen haben.
Kapitel 14
Kennt Gott die Zukunft?
Weiß Gott, ob und wann wir sündigen werden? Weiß er, wie die prophezeiten Ereignisse eintreten werden?
Die Antwort hängt von den jeweiligen Umständen ab.
Die Bibel enthält viele bedingungslose Prophezeiungen—die meisten davon für die Endzeit—, die sich unmittelbar vor unseren Augen erfüllen werden. Viele sind mit der Ölbergprophezeiung vertraut, die Jesus Christus seinen Jüngern vor seinem Tod gegeben hat. Auch das Buch der Offenbarung ist eine Prophezeiung für unsere Zeit. Die längste zusammenhängende und ununterbrochene alttestamentliche Prophezeiung findet sich im elften Kapitel des Buches Daniel. Bibelwissenschaftler verstehen, dass diese Prophezeiung in den Ereignissen der Endzeit gipfelt. Einige erkennen an, dass viele Verse des 11. Kapitels historische Ereignisse beschreiben, die bereits eingetreten sind, Ereignisse, die zu der Zeit, als Daniel sie niederschrieb, noch in der Zukunft lagen.
Gott hat zukünftige Ereignisse vorausgesagt
Gott hat eindeutig weit im Voraus bestimmt—vorherbestimmt—, was in der Zukunft geschehen wird. In Jesaja 42,9 wird Gott mit den folgenden Worten zitiert: „Siehe, was ich früher verkündigt habe, ist gekommen. So verkündige ich auch Neues; ehe denn es aufgeht, lasse ich’s euch hören.“ Jesaja 46,9-10 fügt hinzu: „Gedenket des Vorigen, wie es von alters her war: Ich bin Gott, und sonst keiner mehr, ein Gott, dem nichts gleicht. Ich habe von Anfang an verkündigt, was hernach kommen soll, und vorzeiten, was noch nicht geschehen ist. Ich sage: Was ich beschlossen habe, geschieht, und alles, was ich mir vorgenommen habe, das tue ich.“ Jesaja 48,5-7 fährt fort: „Darum habe ich dir’s vorzeiten verkündigt und es dir sagen lassen, ehe es gekommen ist… Von nun an lasse ich dich Neues hören und Verborgenes, das du nicht wusstest. Jetzt ist es geschaffen und nicht vorzeiten, und vorher hast du nicht davon gehört…“
Wie ist das überhaupt möglich? Wie konnte Gott schon vor Tausenden von Jahren wissen, was geschehen würde und was bestimmte Menschen tun würden?
Gott bringt es zustande
Ein Teil der Antwort findet sich in Bibelstellen wie Esra 1,1: „Im ersten Jahr des Kyrus, des Königs von Persien, erweckte der HERR—damit erfüllt würde das Wort des HERRN, das durch den Mund Jeremias gesprochen war—den Geist des Kyrus, des Königs von Persien, dass er in seinem ganzen Königreich mündlich und auch schriftlich verkünden ließ, [dass in Jerusalem der Tempel gebaut werden sollte].“ Wir sehen hier, dass Gott Jeremia eine Prophezeiung gab, und als die Zeit der Erfüllung gekommen war, beeinflusste er König Kyrus, so zu handeln, wie es prophezeit worden war. In der Bibel gibt es zahlreiche Beispiele, in denen ein solches Vorgehen Gottes beschrieben wird.
Wir könnten auch Jesaja 44,24-26 betrachten. Manchmal inspiriert Gott seine Diener, zukünftige Ereignisse zu verkünden, woraufhin er „das Wort seiner Knechte wahr macht und den Ratschluss vollführt, den seine Boten verkündigt haben“ (Vers 26). Die Menge Bibel sagt, dass Gott das Wort seines Knechtes „verwirklicht“, und die Zürcher Bibel 2007 schreibt, dass Gott es „erfüllt.“ Die Elberfelder Bibel 2016 schreibt „bestätigt.“
Gott weiß es schon im Voraus
Wenn der sechste Engel seine Posaune bläst, „wurden losgelassen die vier Engel, die bereit waren für die Stunde und den Tag und den Monat und das Jahr, zu töten den dritten Teil der Menschen“ (Offenbarung 9,15). Diese Schriftstelle sagt uns deutlich, dass Gott vor Tausenden von Jahren verfügt hatte, dass vier Engel ein Drittel der Menschen zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt töten würden. In Vers 16 heißt es weiter: „Die Zahl der Scharen des Reiterheeres betrug zweihundert Millionen—ich hörte nämlich ihre Zahl…“ (Menge Bibel). Weiter heißt es in den Versen 18-21: „Von diesen drei Plagen wurde getötet der dritte Teil der Menschen, von dem Feuer und Rauch und Schwefel… Und die übrigen Leute, die nicht getötet wurden von diesen Plagen, bekehrten sich doch nicht von den Werken ihrer Hände, dass sie nicht mehr anbeteten die bösen Geister und die goldenen, silbernen, ehernen, steinernen und hölzernen Götzen, die weder sehen noch hören noch gehen können, und sie bekehrten sich auch nicht von ihren Morden, ihrer Zauberei, ihrer Unzucht und ihrer Dieberei.“
Wir sollten hier mehrere Tatsachen zur Kenntnis nehmen: Erstens sagte Gott Johannes vor fast 2.000 Jahren, dass kurz vor der Wiederkunft Christi eine Armee von zweihundert Millionen „Reitern“ ein Drittel der Menschheit töten würde. Aber Gott wusste auch, dass der Rest der Menschheit, der diesen Angriff überleben würde, NICHT bereuen würde. Das ist bemerkenswert, denn in einer anderen Situation WIRD der Mensch Gott die Ehre geben (vergleichen Sie Offenbarung 11,13). Gott wusste also, wann einige bereuen würden und wann die meisten es nicht tun würden. Woher weiß Gott, wann einige bereuen werden? Wir können diese Frage zum Teil beantworten: Weil GOTT es ist, der uns Reue gewährt (Römer 2,4: „Weißt du nicht, dass dich Gottes Güte zur Busse leitet?“ Das Wort „Busse“ sollte hier, wie anderswo auch, mit Reue oder Umkehr oder Sinnesänderung wiedergegeben werden). Gott wusste also im Voraus, wem er das Geschenk der Reue zu einem bestimmten Zeitpunkt anbieten würde. Was sich dem menschlichen Verständnis entzieht, ist die Tatsache, dass Gott nicht nur wusste, wann er einigen das Geschenk der Reue anbieten würde, sondern dass er auch im Voraus wusste, wer sein Geschenk annehmen würde.
Darüber hinaus skizziert Gott in den ersten drei Kapiteln des Buches der Offenbarung die Geschichte der neutestamentlichen Kirche und weist unter anderem darauf hin, dass es sieben Epochen geben würde. Gott beschreibt auch die vorherrschenden Merkmale der Christen in jeder dieser Epochen, lange bevor sie existieren würden (vergleichen Sie Kapitel 2 und 3 der Offenbarung).
In den darauffolgenden Kapiteln der Offenbarung skizziert Gott die Geschichte der falschen Kirche und des politischen Systems, das von der Kirche regiert und motiviert werden wird, und weist darauf hin, dass das Römische Reich zehnmal auferweckt werden wird und dass die falsche Kirche sieben dieser Auferstehungen anführen wird. Außerdem werden sowohl ein religiöser Führer [der falsche Prophet] als auch ein politischer Führer [das Tier] eindeutig identifiziert, die gegen den wiederkehrenden Christus kämpfen werden, während zwei christliche Führer, die Zwei Zeugen, genau 1.260 Tage lang prophezeien werden, bevor sie von dem politischen Führer getötet werden. Gott wusste das alles im Voraus. Diese Prophezeiungen werden mit Sicherheit eintreten.
Gott entscheidet sich, nicht zu wissen
Andererseits müssen wir uns bewusst sein, dass Gott sich im Allgemeinen entschieden hat, NICHT zu wissen, ob die Menschen sündigen würden, und das gilt insbesondere für diejenigen, die er „vor den Zeiten der Welt“ (Titus 1,1-2) dazu bestimmt hat, in der heutigen Zeit zur Wahrheit zu kommen. Gott hat den Menschen als Wesen mit freier Entscheidungsgewalt geschaffen, und obwohl er weiß, dass wir Staub sind und ihm bewusst ist, dass „das Sinnen des menschlichen Herzens… böse von Jugend auf“ ist (1.Mose 8,21; neue Lutherbibel 2009; vergleichen Sie Prediger 7,29 in der Schlachterbibel: „Gott (hat) den Menschen aufrichtig geschaffen…; sie aber suchen viele arglistige Machenschaften“). So hat sich Gott im Allgemeinen dafür entschieden, NICHT zu wissen, wie wir uns konkret in einer bestimmten Situation verhalten werden. Deshalb prüft er uns, um zu erfahren, wie wir reagieren werden (2.Mose 15,25-26; 16,4; 5.Mose 8,2.16).
Wie wir gesehen haben, gibt es Ausnahmen. Gott weiß natürlich, wie sich das Tier und der falsche Prophet in der Zukunft verhalten werden, aber wir müssen auch verstehen, dass Gott sie in dieser Zeit nicht zum Heil berufen wird. Die Gelegenheit, umzukehren und Gott zu folgen, wird ihnen später gegeben werden, in der Zeit des Großen Weißen Throngerichts. Auch wusste Christus „von Anfang an“, dass Judas Iskariot ihn verraten würde (Johannes 6,64; 13,11; 17,12; Apostelgeschichte 1,16), aber Judas wurde damals nicht zum Heil berufen, und ihm wird bei der Zweiten Auferstehung Reue angeboten werden.
Gott „lernt“ aus menschlichem Verhalten
Allgemein gesprochen hat Gott jedoch beschlossen, nicht im Voraus zu wissen, ob wir sündigen werden oder nicht, und aufgrund dieser Entscheidung „lernt“ er aus dem menschlichen Verhalten. Das heißt, als er bemerkte, wie böse und schlecht die Menschen vor der Sintflut geworden waren, ist seine Reaktion der Überraschung und des Entsetzens in 1.Mose 6,5-7 deutlich zu erkennen:
„Als aber der HERR sah, dass der Menschen Bosheit groß war auf Erden und alles Dichten und Trachten ihres Herzens nur böse war immerdar, da reute es ihn, dass er die Menschen gemacht hatte auf Erden, und es bekümmerte ihn in seinem Herzen, und er sprach: Ich will die Menschen, die ich geschaffen habe, vertilgen von der Erde … denn es reut mich, dass ich sie gemacht habe.“
Nachdem Gott Saul zum König über Israel gesalbt und ihm den heiligen Geist verliehen hatte, beschloss er, ihm den heiligen Geist wieder zu nehmen und ihn als König abzusetzen, als er sich gegen Gott auflehnte. Aus dem Zusammenhang geht eindeutig hervor, dass Gott nicht im Voraus wusste—weil er sich ENTSCHIEDEN hatte, es nicht zu wissen—, dass Saul sich von Gott abwenden würde. Wir lesen, dass „es den HERRN gereut hatte, dass er Saul zum König über Israel gemacht hatte“ (1.Samuel 15,35).
Später lesen wir auch, dass Israel und die Menschheit im Allgemeinen sich so schrecklich verhalten würden, dass Gott völlig überrascht war, dass der Mensch einen so verdorbenen Zustand erreichen könnte, und sagte, dass das Verhalten des Menschen nie in sein Herz und seinen Sinn gekommen sei (Jeremia 7,31; 19,5; 32,35). Die Living Bible gibt die beabsichtigte Bedeutung wie folgt wieder: „… eine Tat, die so schrecklich ist, dass ich niemals daran gedacht habe, geschweige denn, dass ich sie befohlen hätte (7,31). [Es ist] etwas, das ich nie befohlen habe und mir nicht vorstellen kann, es jemals vorzuschlagen. Was für ein abscheuliches Übel…“ (32,35).
Auf der anderen Seite ist Gott, wenn er uns beruft und uns seinen heiligen Geist verleiht, fest davon überzeugt, dass wir es schaffen können (Philipper 1,6). Er sagte sogar über den jungen David, als er ihn zum König salbte, dass er ein Mann nach seinem eigenen Herzen sei, der seinen ganzen Willen tun würde (1.Samuel 13,14; Apostelgeschichte 13,22). Das bedeutet keineswegs, dass David nicht sündigen würde, aber es bedeutet, dass Gott sein Herz ansah und es kannte (1.Samuel 16,7), und er wusste, dass David seine Sünden bereuen würde, sobald er sich ihrer bewusst würde. Wir lesen auch, dass Gott, nachdem er Abraham geprüft und auf die Probe gestellt hatte, wusste, dass er seinen Kindern den Weg Gottes lehren würde. Gott sagte in 1.Mose 18,19: „Denn ich kenne ihn, dass er seinen Kindern und seinem Haus nach ihm befehlen wird, und sie werden den Weg des Herrn bewahren, Gerechtigkeit und Recht zu üben“ (Authorized Version).
Wusste Gott, dass Adam und Eva sündigen würden?
Dies wirft dann die Frage auf, ob Gott wusste, dass Adam und Eva sündigen und vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen essen würden. Die Antwort ist, dass Gott es NICHT wusste, da er sich dazu ENTSCHIED, es nicht zu wissen, aber er wusste natürlich, dass Adam und Eva sündigen konnten, indem sie ihm nicht gehorchten, da sie als Wesen mit freier Entscheidungsgewalt geschaffen worden waren. Was die Frage betrifft, was passiert wäre, WENN sie den Baum der Erkenntnis abgelehnt und sich stattdessen entschieden hätten, vom Baum des Lebens zu essen, so ist die Antwort, dass sie dann trotzdem nicht unmittelbar unsterblich geworden wären. Auch nachdem sie vom Baum des Lebens gegessen hätten, hätten sie danach von Zeit zu Zeit gesündigt, wie wir es heute tun, denn es gibt KEIN MENSCHLICHES WESEN, das nicht sündigt (1.Könige 8,46; Prediger 7,20; 1.Johannes 1,8). (Es gibt nur eine einzige Ausnahme eines sündenlosen Menschen, siehe unten.) Das bedeutet, dass Jesus Christus unabhängig von der ursprünglichen Entscheidung Adams und Evas im Garten Eden immer noch im Fleisch hätte kommen müssen, um für unsere Sünden zu sterben. Er war tatsächlich von Grundlegung der Welt an dazu vorherbestimmt, unser Opferlamm zu sein (vergleichen Sie Offenbarung 13,8: „… des Lammes, das geschlachtet ist von der Grundlegung der Welt an“; Authorized Version).
Wusste Gott, dass Jesus NICHT sündigen würde?
Dies wirft eine weitere Frage auf. WUSSTEN Gott der Vater und Jesus Christus, als beschlossen wurde, dass der Sohn Gottes Mensch werden würde, um die Sünde im Fleisch zu überwinden, dass Jesus als Mensch NIEMALS sündigen würde, so dass er das perfekte Opfer für uns werden konnte, das die Vergebung unserer Sünden und unseren Eintritt in das Reich Gottes ermöglichen konnte?
Zunächst einmal hatten sowohl der Vater als auch Jesus Christus die absolute Überzeugung und das volle Vertrauen, dass Jesus NICHT sündigen würde. Das schließt jedoch keineswegs die Tatsache aus, dass Jesus als Mensch, der ganz und gar Fleisch geworden ist wie wir heute (Johannes 1,14; Hebräer 2,14; Römer 8,3), hätte sündigen KÖNNEN. Er musste gegen die Sünde ankämpfen, damit er während seines gesamten menschlichen Lebens sündenlos blieb (vergleichen Sie Hebräer 5,6-9; 12,3-4).
Aber es geht um mehr. Wir lesen im gesamten Alten Testament, lange BEVOR Jesus ein Mensch wurde, dass er als Messias im Fleisch Erfolg haben würde (Jesaja 52,13: „Wisset wohl: Mein Knecht wird Erfolg haben“; Menge Bibel), und dass er anschließend als verherrlichtes Gottwesen—zusammen mit den verherrlichten Heiligen—auf und über diese Erde im Reich Gottes herrschen würde (vergleichen Sie Jesaja 2,1-4; Daniel 2,44; 7,9.13-14.27; Sacharja 14,3-5.9). Diese Herrschaft konnte nur dann möglich sein, wenn Jesus nie sündigen würde. Abgesehen von der völligen Gewissheit, dass er nicht sündigen würde, hat es den ANSCHEIN, dass Gott, der die alttestamentlichen Prophezeiungen inspiriert hat, in die Zukunft geschaut hat—über das erste Kommen Christi hinaus, in dem Wissen, dass er sündenlos bleiben würde, da sonst keine der alttestamentlichen Prophezeiungen in Erfüllung gehen könnten, die seine Herrschaft auf Erden als Messias mit Gewissheit vorhersagen.
Gott hat Vertrauen in uns
Das bringt uns zu einer weiteren wichtigen Frage. Auch wenn Gott sich dazu entschieden hat, NICHT zu wissen, ob und wann WIR sündigen werden und ob wir die UNVERGEBBARE Sünde begehen werden, so hat er doch das größte Vertrauen in uns, dass wir ihn NICHT enttäuschen werden. Er weiß, dass die MEISTEN derjenigen, die er vorherbestimmt, berufen, auserwählt und gerechtfertigt hat, in dieser Zeit treu bleiben und als verherrlichte Wesen in sein Reich eingehen werden (Römer 8,29-30; Offenbarung 17,14). Er möchte, dass SIE erfolgreich sind. Doch er warnt uns auch: Obwohl König Saul Gottes heiligen Geist empfangen hatte, verlor er ihn doch wieder und wird offenbar im feurigen Pfuhl enden. Von daher sagt uns Gott: „[H]alte fest, was du HAST, damit niemand deine Krone nehme!“ (Offenbarung 3,11; Elberfelder Bibel 2016). Die Entscheidung liegt bei uns.
Kapitel 15
Reist Gott?
Viele glauben, dass sich Gott als vermeintliche Dreieinigkeit niemals verändern kann—was bedeutet, dass der Sohn Gottes noch im Himmel lebte, als Jesus Christus auf der Erde starb. Es wird ferner geglaubt, dass Gott keine Form und Gestalt hat, sondern dass er eine Art „Wolke“ ist—auch wenn dieser Begriff abgelehnt wird, da es „Form“ und „Gestalt“ impliziert—, dass er einfach überall ist, ohne Form und Gestalt. Das soll heißen, er ist in jedem Stein, in jedem Sandkorn, in jedem Menschen, in jedem Tier, in jedem Engel, in Satan und jedem Dämon, in jedem Wassertropfen.
Dieser Gedanke geht natürlich mit der Vorstellung einher, dass Gott nicht reisen kann—dass er sich nicht von einem Ort zu einem anderen bewegen kann—, da er zu jeder Zeit und überall gleichzeitig ist. Da die Worte in der Bibel das Gegenteil aussagen, wären sie nur als bildhafte Sprache zu betrachten, die für unser begrenztes menschliches Verständnis gedacht ist, da dies alles wäre, was wir begreifen könnten.
Wir möchten rasch hinzufügen, dass diese Konzepte auf die eine oder andere Weise die Lehren des traditionellen Christentums SIND, die von heidnischen Konzepten übernommen wurden, an die ägyptische, babylonische und griechische „Theologen“ und Philosophen glaubten.
Um die Frage, ob Gott reist, aus der Bibel heraus zu beantworten, müssen wir uns näher mit den oben erwähnten Konzepten befassen.
Hat sich Jesus selbst auferweckt?
Beginnen wir damit, zu überprüfen, wer Jesus von den Toten auferweckt hat. War der Sohn Gottes, als Teil der angeblich unveränderlichen Dreieinigkeit, noch am Leben, als Jesus im Grab lag, und hat er sich als Sohn Gottes selbst auferweckt? (Wir lesen, dass Jesus der Sohn Gottes war und ist, Johannes 20,31). Oder hat die „unveränderliche Dreieinigkeit“ (Vater, Sohn und heiliger Geist) Jesus auferweckt?
Einige ziehen eine Stelle in Johannes 2,19 heran (wo Christus sagte: „Brecht diesen Tempel ab, und in drei Tagen will ich ihn aufrichten“), um zu lehren, dass Christus sich selbst VON DEN TOTEN auferweckt hat. Sie behaupten, dass Christus, der Sohn Gottes, niemals gestorben ist, sondern nur seine „menschliche Hülle.“ Sie lehren, dass der Sohn Gottes das zweite Mitglied einer unsterblichen und unveränderlichen Dreieinigkeit war und deshalb nicht gestorben sein kann. Sie setzen voraus, dass Christus—der Sohn Gottes—den menschlichen, sterblichen Jesus auferweckt hat. Diese ABSCHEULICHE IRRLEHRE findet sich nirgendwo in der Bibel! Die Bibel macht sehr deutlich, dass Gott KEINE DREIEINIGKEIT ist, dass Jesus Christus der Sohn Gottes war, und dass ER GESTORBEN IST. Es war Gott der Vater [nicht der Sohn oder die Dreieinigkeit], der den TOTEN Christus VON DEN TOTEN auferweckte.
Zum Beispiel heißt es in Galater 1,1: „Paulus, ein Apostel nicht von Menschen, auch nicht durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, DEN VATER, der IHN auferweckt hat VON DEN TOTEN…“ Als Christus starb und kurz darauf zu einem unsterblichen Geistwesen auferweckt wurde, VERWANDELTE Gott der Vater den physischen Körper Christi (der noch nicht verwest war) in einen geistlichen Körper. Nach drei Tagen und drei Nächten im Grab erweckte Gott der Vater den TOTEN Christus wieder zum Leben. Christus STAND AUF, und in DIESEM Augenblick erfüllte er die Prophezeiung, die er den Juden in Johannes 2,19 gegeben hatte: Er richtete „den Tempel“—seinen LEIB—auf.
Mit anderen Worten: Er lag im Grab auf dem Boden (Johannes 19,40-42), aber als er von Gott dem Vater unsterbliches Leben erhielt, richtete er sich vom Boden auf. Das Wort für „aufrichten“ (griechisch egeiro), wie es in Johannes 2,19 verwendet wird, wird oft benutzt, um jemanden zu beschreiben, der einfach AUFSTEHT. Es wird in Markus 1,31; 9,27 und in Apostelgeschichte 3,7 sowie in Jakobus 5,15 verwendet. In all diesen Fällen standen kranke Menschen von ihrem Krankenbett auf. Gott erhebt, hebt oder richtet sie auf, indem er ihnen die Kraft gibt, aufzustehen oder sich zu erheben. Johannes 2,18-22 lehrt keineswegs, dass Christus sich selbst VON DEN TOTEN auferweckt hat. Vielmehr lehrt die Bibelstelle, dass Christus, nachdem Gott der Vater ihn von den Toten auferweckt hatte, den Tempel seines KÖRPERS aufrichtete, indem er aufstand.
Gott hat Form und Gestalt
Gott sagte, dass Mose die verherrlichte „Gestalt“ des HERRN sah (vergleichen Sie 4.Mose 12,8). Als Gott den Menschen schuf, sagte er, dass der Mensch nach dem Bild Gottes geschaffen wurde, das ihm gleich war (1.Mose 1,26-27; 1.Mose 9,6). Gott wird u. a. mit einem Kopf, Armen, einem Körper, Füßen, Augen und Haaren beschrieben. Der Mensch ist in der physischen Form Gottes geschaffen—er ist ein physisches Abbild der Geistwesen, Gott dem Vater und Jesus Christus dem Sohn. Bitte beachten Sie ebenfalls, dass Christus als das [geistige] Ebenbild Gottes des Vaters beschrieben wird (2.Korinther 4,4). Er sieht aus wie Gott der Vater; deshalb konnte er sagen, selbst als er hier auf Erden in menschlicher Gestalt wandelte: „Wer mich sieht, der sieht den Vater!“ (Johannes 14,9). Auf dieselbe Weise—auf der physischen Ebene—ist der Mensch nach dem Ebenbild Gottes geschaffen.
In Anbetracht der Tatsache, dass Gott Form und Gestalt hat, IST er daher zu einem bestimmten Moment nur an einem Ort zu einer bestimmten Zeit. Als Person ist er nicht überall zur gleichen Zeit, sondern er reist, bewegt sich und wechselt seinen Aufenthaltsort. Das heißt, wenn er auf seinem Thron im Himmel sitzt, ist er nicht im selben Moment auf der Erde, auf dem Planeten Mars oder in einer anderen Galaxie, die Milliarden von Lichtjahren entfernt ist. Deshalb lesen wir, dass Gott vom Himmel herabgestiegen ist, um auf der Erde zu wandeln; dass Jesus Christus nach seiner Auferstehung als ein Geistwesen in den Himmel aufgefahren ist; dass er vor Gott den Vater im Himmel gebracht wurde, um das Königtum und die Macht zu empfangen; und dass er in Macht und Herrlichkeit vom Himmel aus auf diese Erde zurückkehren wird, um alle Völker zu regieren. Natürlich müssen wir auch verstehen, dass Gott innerhalb eines „Sekundenbruchteils“ von einem Ort zum anderen „reisen“ KANN. Doch wenn Gott an einem bestimmten Ort ist, kann er—als Person—nicht zur gleichen Zeit an einem anderen Ort sein.
Wie kann Gott überall zur gleichen Zeit sein?
Es stimmt natürlich, dass Gott der Vater und Jesus Christus durch den heiligen Geist, der von beiden ausgeht, „überall“ sein können, aber NICHT als Personen. David kam nicht zu dem Schluss, dass Gottes wundersame Allgegenwart darauf zurückzuführen sei, dass Gott wie eine form- und gestaltlose „Wolke“ überall sei; er wusste es besser.
Gott der Vater und Jesus Christus sind beide Geistwesen. Sie haben beide Form und Gestalt und bestehen aus Geist. Aber der heilige Geist ist KEIN Wesen—er ist vielmehr die Kraft, die von Gott ausgeht (vergleichen Sie Micha 3,8; Lukas 4,14). Durch die KRAFT von Gottes heiligem Geist werden die Dinge geschaffen. Und Gottes heiliger Geist hat keine Form und Gestalt—Gottes heiliger Geist existiert nicht in einer körperlichen Form. Und so ist Gott—ein Geistwesen, das Form und Gestalt hat—überall durch seinen Geist. (Mehr dazu im nächsten Kapitel.)
Wenn wir 1.Mose 3,8-11 betrachten, dann finden wir, dass Gott—und zwar in der Person Jesu Christi, denn kein Mensch hat den Vater je gesehen (Johannes 1,18; 6,46)—im Garten Eden „ging.“ Das muss ganz wörtlich verstanden werden. Zu jenem Zeitpunkt erschien Christus Adam und Eva in einer physischen Manifestation, aber durch seinen Geist war er immer noch überall. [Später erfahren wir, dass Christus Abraham und Sara zusammen mit zwei Engeln erschien, die sich „als“ Menschen manifestierten, um mit ihnen zu essen und über ihren zukünftigen Sohn zu sprechen und Abraham vor der bevorstehenden Zerstörung von Sodom und Gomorra zu warnen (vergleichen Sie 1.Mose 18,1-2.13.16-33; 19,1).
Gott fährt vom Himmel herab
Wir lesen auch die Worte Christi an Abraham in 1.Mose 18,20-21: „Und der HERR sprach: Es ist ein großes Geschrei über Sodom und Gomorra, dass ihre Sünden sehr schwer sind. Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben nach dem Geschrei, das vor mich gekommen ist, oder ob’s nicht so sei, damit ich’s wisse!“
In einigen Kommentaren heißt es, diese Formulierung [dass Gott hinabfährt, um zu sehen, wie schlimm es ist] sei „anthropomorph“ (die Übertragung menschlicher Eigenschaften, Merkmale oder Attribute auf Gott) oder eine bildhafte Ausdrucksweise, die angeblich „Gottes Allwissenheit oder allumfassendes Wissen beweist.“ Natürlich glauben die meisten Kommentatoren nicht, dass Gott Form und Gestalt hat und dass der Mensch in physischer Hinsicht nach dem geistigen Ebenbild Gottes geschaffen wurde. Sie glauben auch nicht, dass Gott reist und sich von einem Ort zu einem anderen begibt. Aber die Bibel lehrt eindeutig beides.
Eine ähnliche Schlussfolgerung lässt sich aus dem Bericht über den Turmbau zu Babel ableiten. In 1.Mose 11,5-8 lesen wir: „Da fuhr der HERR hernieder, dass er sähe die Stadt und den Turm, den die Menschenkinder bauten. Und der HERR sprach: Siehe, es ist einerlei Volk und einerlei Sprache unter ihnen allen, und dies ist [erst] der Anfang ihres Tuns; nun wird ihnen nichts mehr verwehrt werden können von allem, was sie sich vorgenommen haben zu tun. Wohlauf, lasst uns herniederfahren und dort ihre Sprache verwirren, dass keiner des andern Sprache verstehe! So zerstreute sie der HERR von dort in alle Länder, dass sie aufhören mussten, die Stadt zu bauen.“
Diese Stelle deutet an, dass Christus herniederfuhr, offenbar als Reaktion auf einen Bericht seiner Engel hin [und vielleicht auch als Reaktion auf die Gebete des Lot; siehe nächstes Kapitel], um zu sehen, was in Babel wirklich geschah, und nachdem er die Situation analysiert hatte, beschlossen sowohl der Vater als auch Christus, herniederzufahren, um die Sprachen zu verwirren (oder, wie einige Kommentare nahelegen, Christus sprach zu den Engeln, dass sie mit ihm herniederfahren sollten. In jedem Fall beweist die Heilige Schrift, dass Gott reist).
Wenn wir die Bibel beim Wort nehmen, können wir Folgendes feststellen:
- Gott hat Form und Gestalt, die aus Geist besteht. Von daher MUSS er von einem Ort zum anderen reisen, um sein gewünschtes Ziel zu erreichen.
- Der Sohn Gottes, Jesus Christus, starb und war drei Tage und drei Nächte lang tot und im Grab, ohne jedes Bewusstsein. Er war nicht im Himmel, während er tot im Grab auf der Erde lag. Der Vater hat Christus von den Toten auferweckt. Christus (der Sohn Gottes) war tot und hat sich nicht selbst von den Toten auferweckt (er stand lediglich selbst auf, nachdem er vom Vater auferweckt worden war); und Christus verließ das Grab und fuhr in den dritten Himmel auf—all dies verdeutlicht, dass Gott—hier in der Person des Sohnes Gottes—reist.
- Gott, in der Person Jesu Christi, reiste und fuhr vom Himmel herab, um Abraham zu sehen, und er sandte zwei Engel nach Sodom, um festzustellen, ob es in der Stadt zehn Gerechte geben würde.
- Christus wird mit seinen heiligen Engeln vom Himmel auf die Erde zurückkehren (vergleichen Sie etwa Offenbarung 19,11-14).
All diese Aussagen zeigen durch schriftliche biblische Nachweise, dass Gott reist—dass er sich von einem Ort zum anderen „bewegt“.
Lassen Sie uns noch näher auf die klare Lehre der Bibel in dieser Hinsicht eingehen:
Alles unwahr?
Nach seiner Auferstehung erschien Christus zwei Jüngern und ging mit ihnen einen Teil des Weges nach Emmaus (Lukas 24,13-31). Es wäre ziemlich seltsam, daraus zu schließen, dass Christus zur gleichen Zeit im Himmel neben dem Vater auf seinem Thron saß und sich selbst vom Himmel aus beobachtete, wie er mit den beiden Jüngern auf der Erde wandelte.
Im Buch der Offenbarung lesen wir, dass der Vater, nachdem neue Himmel und eine neue Erde geschaffen worden sind, vom dritten Himmel auf die neue Erde herabsteigen wird, um dort bei den zu Geistwesen verwandelten Menschen zu wohnen (Offenbarung 21,3). Wird er zur gleichen Zeit, während er auf der neuen Erde wohnt, immer noch im dritten Himmel wohnen?
Wenn Christus auf die Erde herabkommt, um das Königreich oder die Regierung Gottes zu errichten und mit den unsterblichen Heiligen auf und über die Erde während des Millenniums und des Großen Weißen Throngerichts zu herrschen, wird Christus dann gleichzeitig auf dem Thron des Vaters im dritten Himmel sitzen? Und da wir unsterbliche Mitglieder der Familie Gottes sein werden, werden wir auch Teil einer riesigen Nirvana-ähnlichen „Wolke“ sein? Ist die Begegnung mit Christus in der Luft, wenn er wiederkommt, und sind Christi und unsere Herrschaft auf der Erde nur Illusionen und Halluzinationen—ein gigantischer Betrug, ersonnen für uns arme Menschen, die die Wahrheit nicht verstehen können? Wenn wir die Fragen so formulieren, dann sollten wir erkennen, wie unsinnig und lächerlich die Vorstellung ist, dass Gott keine Form und Gestalt hat, und dass er angeblich nicht reist.
Beachten wir auch Folgendes:
Christus wird in Wolken wiederkommen, so wie er in Wolken zum Himmel aufgefahren ist (Apostelgeschichte 1,9-11). Er wird herabkommen, um für Israel zu kämpfen (Jesaja 31,4-5). Seine Füße werden an jenem Tag auf dem Ölberg stehen (Sacharja 14,4), und alle Heiligen werden mit ihm sein (Vers 5). Aber nein, sagen uns gelehrte Theologen, nichts davon ist geschehen und wird geschehen, weil Gott in der Person Jesu Christi nicht reist und er keine Füße hat, mit denen er auf dem Ölberg stehen könnte.
Wir lesen auch, dass Gott (Jesus Christus) auf den Berg Sinai herniederkam, um die Zehn Gebote zu verkünden (2.Mose 19,20; 20,1). Später kam er in der Wolke und der Wolkensäule hernieder (4.Mose 11,25; 12,5). Es heißt, dass der Herr auf einer schnellen Wolke daher fährt (Jesaja 19,1), und dass er auf einem Cherub oder Cherubim daherfliegt (Psalm 18,10-11); vergleichen Sie Hesekiel 1,4-28; 9,3; 10,4.18). All dies zeigt natürlich, dass Gott reist, sich bewegt, geht, daher fährt oder fliegt und dabei den Ort wechselt.
Die Bibel sagt uns kurz und bündig, dass Gott (Jesus Christus) vom Himmel herniederfuhr, um Israel aus der Sklaverei zu befreien (2.Mose 3,8). Der geistliche Fels, der mit Israel ging und ihm folgte, war Christus (1.Korinther 10,4).
Er ging an Mose vorbei, um ihm seine Herrlichkeit zu zeigen, die Mose nur von hinten sehen konnte (2.Mose 33,18-23). Er kam in der Wolke herab und stand bei Mose (2.Mose 34,5). Er redete zu Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mensch mit seinem Freund redet (2.Mose 33,11).
Allein die Andeutung, dass all diese unbestreitbaren Tatsachen—und es gibt noch viele mehr—nicht wahr sind und nicht wirklich wiedergeben, was geschehen ist (denn angeblich ist nichts davon geschehen), ist eine Verhöhnung Gottes und seines heiligen Wortes, der Bibel. Gott sieht keineswegs wohlwollend auf diejenigen, die so etwas tun, und er wird sie ganz sicher nicht für schuldlos erklären. Achten wir darauf, dass wir nicht auf die Arglist und Irreführung solcher Menschen hereinfallen (vergleichen Sie Epheser 4,14), sondern dass wir weiterhin Gott und seinem unfehlbaren Wort glauben.
Kapitel 16
Erhört Gott Milliarden von Gebeten zur selben Zeit?
Diese Frage hat viele Menschen verblüfft.
Ein wahrer Christ weiß aufgrund der eindeutigen Beweise der Heiligen Schrift, dass Gott mehrere Gebete gleichzeitig erhören kann und dies auch tut.
Lassen Sie uns verstehen, wie das möglich ist.
Gott kennt unsere Gedanken
David schreibt in Psalm 139,1-2: „… HERR, du erforschest mich und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne.“ David wusste, dass Gott „fern“ sein konnte und dennoch alle seine Gedanken verstand. Weiter in den Versen 3-6: „Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht schon wüsstest. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir [das heißt, er hat ihm Schutz und Sicherheit gegeben]. Diese Erkenntnis ist mir zu wunderbar und zu hoch, ich kann sie nicht begreifen.“
In Vers 4 lasen wir: „Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht schon wüsstest.“ Einige Übersetzungen geben diesen Vers folgendermaßen wieder: „[D]enn ehe ein Wort auf meiner Zunge liegt, kennst du, o HERR, es schon genau.“ (Menge Bibel). [Diese Übersetzung erinnert uns an das, was Christus uns in Matthäus 6,8 sagt: „Denn euer Vater weiß, was ihr bedürft, bevor ihr ihn bittet.“]
In 1.Samuel 16,7 heißt es, dass ein Mensch zwar das sieht, was vor Augen ist, der Herr aber sieht das Herz an. In 1.Könige 8,39 sagt König Salomo zu Gott: „[D]enn du allein kennst das Herz aller Menschenkinder…“ Psalm 44,22 fügt hinzu: „[W]ürde Gott das nicht erforschen? Er kennt ja die Geheimnisse unseres Herzens“ (neue Lutherbibel 2009). In Jesaja 66,18 wird Gott mit den Worten zitiert: „Ich kenne ihre Werke und ihre Gedanken…“ Und Hiob sagt in Hiob 42,2 zu Gott: „[Ich weiss, daß du alles vermagst, und dass kein Gedanke vor dir verborgen ist“ (Authorized Version).
Wir stellen auch fest, dass Jesus als auferstandenes Gottwesen die Fähigkeit hat, die Gedanken der Menschen zu erkennen und zu wissen (Lukas 24,37-38; Hebräer 4,12-13; Offenbarung 2,23).
Auch an anderen Stellen des Neuen Testaments wird sehr deutlich, dass Gott der Vater unsere Gedanken kennt (Lukas 16,15; vergleichen Sie 1.Korinther 3,20). In Apostelgeschichte 1,24 baten die Jünger den Vater, ihnen zu offenbaren, wer von zwei Jüngern den Platz von Judas Iskariot einnehmen sollte: „…Herr, der du aller Herzen kennst, zeige an, welchen du erwählt hast von diesen beiden.“ In Apostelgeschichte 15,8 sagte Petrus, dass Gott, „der die Herzen kennt“, die Heiden in die Kirche aufnahm, indem er ihnen den heiligen Geist gab.
Gott wird zu gegebener Zeit die innersten Gedanken und Absichten oder die Beweggründe und das Trachten unseres Herzens offenbaren und enthüllen (1.Korinther 4,5; Lukas 2,35). Unsere Herzen können uns zwar aufgrund falsch verstandener Schuldkomplexe verurteilen, aber Gott ist größer als unsere Herzen und erkennt alle Dinge (1.Johannes 3,20). Gleichzeitig können wir unsere Herzen zwar betrügen, nicht aber Gott (Jakobus 1,26).
Darüber hinaus wird uns gesagt, dass Gott alle Haare auf unserem Kopf gezählt hat (Matthäus 10,30). In Psalm 147,4-5 erfahren wir, dass Gottes „Verstand… unermesslich“ ist (Vers 5 in der Schlachterbibel).
Diese biblischen Beweise zeigen, dass Gott jedes Wort, das David und andere sprachen, KANNTE und hörte, und dass er ALLES, was sie taten, genau zu dem Zeitpunkt sah, als sie es taten. Gott sieht die Person nicht an—was Gott David offenbarte und zu ihm sagte, gilt auch für das ganze Volk Gottes; das heißt, Gott sieht alles, was wir heute tun, wenn wir es tun, und er hört jedes Wort [einschließlich unserer Gebete], das wir sagen, sobald wir es aussprechen. Wenn beispielsweise Hunderte von Christen gleichzeitig zu ihm sprechen, dann hört Gott jedes einzelne Gebet von ihnen ZUR SELBEN ZEIT.
Aber wie ist das möglich, wenn man bedenkt, dass Gott als Person zum Beispiel nicht gleichzeitig an verschiedenen Orten sein kann?
Gottes Allgegenwart
Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass David nicht zu dem Schluss kommt, dass Gottes wundersame Allgegenwart darauf zurückzuführen ist, dass Gott überall wie eine form- und gestaltlose „Wolke“ ist. Aber er erklärt in Psalm 139, WIE Gott allgegenwärtig ist und WIE Gott mehrere Gebete zur selben Zeit erhören kann. Er beginnt mit Vers 7: „Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?“
Wie wir bereits dargelegt haben, sind Gott der Vater und Jesus Christus beide Geistwesen, aber Gottes heiliger Geist existiert nicht in einer körperlichen Form. Gottes heiliger Geist ist überall. Gott, ein Geistwesen, das Form und Gestalt hat, ist überall [und gegenwärtig] durch seinen (form- und gestaltlosen) Geist.
Es ist natürlich zutreffend, dass Gott zu bestimmten und außergewöhnlichen Zeiten seinen Geist auf physische Weise manifestiert hat, wie etwa als „Taube“ oder „Feuerflammen“, aber diese physischen Manifestationen bedeuten natürlich keineswegs, dass sein Geist tatsächlich die (geistige) Form und Gestalt einer Taube oder von feurigen Flammen hat.
Und so fährt David in den Versen 8-12 fort, über die Allgegenwart Gottes zu meditieren:
„Führe ich gen Himmel, so bist du da [durch den Geist Gottes]; bettete ich mich bei den Toten [hebr. sheol, das Grab], siehe, so bist du [durch den Geist Gottes] auch da. Nähme ich Flügel der Morgenröte und bliebe am äußersten Meer, so würde auch dort deine Hand mich [durch Gottes heiligen Geist] führen und deine Rechte mich halten. Spräche ich: Finsternis möge mich decken und Nacht statt Licht um mich sein—, so wäre auch Finsternis nicht finster bei dir, und die Nacht leuchtete wie der Tag. Finsternis ist wie das Licht.“
Der heilige Geist Gottes
Gottes Geist kann mit Atem oder Wind verglichen werden. Gottes heiliger Geist strömt von Gott aus, und durch den heiligen Geist ist Gott überall und zu jeder Zeit gegenwärtig.
Wenn man an den Atem denkt, so strömt dieser von einer Quelle aus, etwa von einem Tier, einem Menschen oder von Gott. Im Fall von Gott ist er die Quelle seines Atems (oder Geistes). Wir lesen, dass Gott Adam den Lebensatem in die Nase blies, und Adam wurde eine lebendige Seele. Diese Passage kann sich auf den wirklichen Atem beziehen oder auf den Geist im Menschen, durch den Gott Adam mittels seines heiligen Geistes Leben einhauchte, oder auf beides. (Dies bezieht sich jedoch nicht auf Gottes heiligen Geist, da Adam und Eva den heiligen Geist niemals empfangen haben und ihnen der Zugang zu ihm, symbolisiert durch den Baum des Lebens, verwehrt blieb).
Man könnte den heiligen Geist auch mit Elektrizität vergleichen, die von einer Quelle ausgeht, wie etwa einem Generator oder einem Kraftwerk. Wenn wir einen stromführenden Draht berühren, erkennen wir, dass es eine Quelle für den Strom geben muss. Einzelne Elektronen bewegen sich „langsam“ durch den Draht und müssen sich ihren Weg durch eine Vielzahl von Atomen im Draht bahnen. Die Geschwindigkeit elektrischen Stroms ist gleichzusetzen mit der Lichtgeschwindigkeit.
Eine andere Analogie wäre das Wunder der Rundfunkübertragung. Fernseh- oder Radioprogramme werden auf der ganzen Welt ausgestrahlt, aber jedes Programm hat eine Quelle—einen Fernseh- oder Radiosender, von dem die Sendung ausgestrahlt wird.
Die Bibel vergleicht den Geist Gottes auch mit lebendigem, fließendem Wasser. Ein Bach oder ein Fluss hat eine Quelle, aus der das Wasser entspringt, die „Wasserquelle.“ Diese Quelle ist Gott. In Offenbarung 21,6 heißt es: „Und er sprach zu mir: Es ist geschehen. Ich bin das A und das O, der Anfang und das Ende. Ich will dem Durstigen geben von der Quelle des lebendigen Wassers umsonst.“
In Johannes 4,10.14 wird der Geist Gottes mit Wasser verglichen. Jesus sagt zu der Frau am Brunnen: „…Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn und er gäbe dir lebendiges Wasser … wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“
Die Bibel macht sehr deutlich, dass Christus den heiligen Geist mit lebendigem Wasser vergleicht, das ausgegossen werden soll. Wir lesen in Johannes 7,37-39: „Aber am letzten Tag des Festes, der der höchste war, trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten…“
Christus vergleicht den heiligen Geist mit lebendigem WASSER. Gott gießt von seinem heiligen Geist aus [vergleichen Sie Apostelgeschichte 2,17]—auch hier wird die gleiche Analogie des Wassers verwendet, das auf oder in Menschen ausgegossen wird.
Dies bezieht sich auf die Quelle des Wassers, Gott, der bereit ist, uns von seinem Geist zu geben. Bitte beachten Sie Jesaja 58,10-12, wo es um die Zukunft derjenigen geht, die Gottes heiligen Geist vor der Wiederkunft Christi empfangen haben. In Vers 11 heißt es: „du wirst sein … wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt“ (oder: „dessen Fluten nicht trügen oder versiegen“; so die Menge Bibel).
Wir müssen begreifen, dass Gott durch seinen heiligen Geist in bekehrten Christen lebt. Auf DIESE Weise kann Gott in Tausenden von Christen gleichzeitig wohnen (Johannes 14,23)—durch seinen Geist (vergleichen Sie Römer 8,9-11.14-15; Galater 4,6). Und wenn er durch seinen Geist in Tausenden von Christen wohnt, kann er durch seinen Geist auch die Gedanken dieser Christen sehen, erkennen, hören und lesen—und das alles gleichzeitig. Auch wenn Christus Adam und Eva oder Abraham oder Mose zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer physischen Manifestation erschienen ist, so war er dennoch zur selben Zeit durch seinen Geist überall.
Gott erhört heute nicht Milliarden von Gebeten
Aber wir sollten auch berücksichtigen, dass Gott, selbst wenn er es könnte, nicht Milliarden von Gebeten zur selben Zeit erhört.
Die erstaunliche Wahrheit der Bibel ist, dass Gott im Allgemeinen nicht die Gebete eines jeden Menschen erhört oder beantwortet. Tatsächlich hatte und hat nur ein kleiner Teil der Menschen in dieser Zeit und in der gesamten Menschheitsgeschichte eine solche Art von Beziehung zu Gott, dass ihre Gebete von ihm erhört wurden! Gott erhört die Gebete derer, die durch Jesus Christus Zugang zu ihm haben! Jesus lehrte, dass nicht jeder, der betet, von Gott erhört wird! Für diejenigen jedoch, die berufen wurden und eine Beziehung zu Gott aufgebaut haben, ist das Gebet die entscheidende Kommunikation mit Gott, um seine Führung zu erhalten—seine Leitung in unserem Leben!
Das Neue Testament lehrt nachdrücklich, dass Satan der Gott dieser Welt ist (2.Korinther 4,4). Die ganze Welt ist von ihm verführt worden (Offenbarung 12,9), und diejenigen, die verführt sind, beten womöglich sogar zu Satan, ohne es zu wissen—und nicht zu Gott dem Vater! Jesus Christus dient weder als ihr Hohepriester, noch erhört Gott im Allgemeinen ihre Gebete.
Gott versucht derzeit nicht, diese Welt zu retten! Vielmehr hat er einige dazu berufen, „Erstlinge“ seiner Erlösung zu sein (vergleichen Sie Jakobus 1,18)—sie werden als seine „Auserwählten“ bezeichnet (vergleichen Sie Matthäus 24,22.24.31). Gott erhört die Gebete seiner „Heiligen“ (vergleichen Sie Offenbarung 8,3-5) aufgrund dessen, was Jesus Christus vollbracht hat, indem er unser Erlöser wurde.
Die Auserwählten sind zu dieser gegenwärtigen Zeit für das Heil berufen worden, und sie haben die Möglichkeit, dass Gott ihre Gebete erhört. Sie sind diejenigen, die Gott in wahrer Demut suchen, um ihm gehorsam zu sein. Sie haben Zugang zu Gott erlangt.
Bedenken Sie ebenfalls, dass Gott bereit ist, denjenigen zu antworten, die sich aufrichtig an ihn wenden: „Ich will aber den ansehen, der demütig und zerbrochenen Geistes ist und der zittert vor meinem Wort.“ (Jesaja 66,2; Schlachterbibel). Traurigerweise beschreibt dies keineswegs im Großen und Ganzen die Menschen unserer heutigen Zeit—nicht einmal die unzähligen Millionen, die für sich beanspruchen, Nachfolger Christi zu sein!
Das reduziert die Zahl der Menschen, die zur selben Zeit zu Gott beten und von ihm erhört werden, drastisch auf allenfalls ein paar Tausend … auf jeden Fall weit weniger als eine Million, ganz zu schweigen von über 8 Milliarden, die heute schätzungsweise auf der Erde leben sollen.
Gott erhört „Sünder“ nicht
In Johannes 9 heilte Christus am Sabbat einen Mann, der blind geboren worden war. Die Pharisäer und die Juden beschuldigten Christus, den Sabbat zu brechen, und schlossen daraus, dass er nicht von Gott kam (Vers 16) und ein „Sünder“ war (Vers 24, griechisch hamartolos). Daraufhin sagte der geheilte Mann: „Wir wissen, dass Gott die Sünder nicht erhört; sondern den, der gottesfürchtig ist und seinen Willen tut, den erhört er … Wäre dieser nicht von Gott, er könnte nichts tun“ (Verse 31, 33).
Die Pharisäer hatten schreckliche Anschuldigungen gegen Jesus erhoben. Sie hatten ihn beschuldigt, Dämonen mit Hilfe von Beelzebul auszutreiben, dem „Obersten“ der Dämonen—eine andere Bezeichnung für Satan (Matthäus 12,24). Einige behaupteten sogar, er sei vom Satan besessen (Markus 3,22). Christus warnte sie in diesem Zusammenhang, dass sie Gefahr liefen, die „ewige“ oder unvergebbare Sünde zu begehen, die nicht vergeben werden kann, denn sie lästerten Gottes heiligen Geist, der in Christus wohnte (Matthäus 12,31-32; Markus 3,28-30). Die Implikation ist, dass Jesus, als er ein „Sünder“ genannt wurde, beschuldigt wurde, in Unzucht gezeugt worden zu sein (Johannes 8,41), und dass er beeinflusst und besessen von Satan dem Teufel und seinen Dämonen war (Johannes 7,20; 8,48.52; 10,20). Der Mann, der von seiner Blindheit geheilt wurde, erwiderte, dass Jesus sich solcher Vorwürfe nicht schuldig gemacht haben könne, denn wenn er ein solcher „Sünder“ gewesen wäre, dann hätte Gott ihn nicht erhört und ihn gebraucht, um seine Augen zu heilen.
Die Bibel lehrt nicht, dass Gott uns nicht hört, wenn wir gelegentlich ausrutschen und fallen und aus Schwäche oder Nachlässigkeit eine Sünde begehen. Wir alle sündigen gelegentlich (1.Johannes 1,8). Uns wird gesagt, dass wir, wenn wir sündigen, unsere Sünde bereuen und zu Gott bekennen und ihn um Vergebung bitten können, denn er ist „treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und reinigt uns von aller Ungerechtigkeit“ (1.Johannes 1,9). Das zeigt, dass Gott uns ERHÖREN WIRD, wenn wir zu ihm beten, auch wenn wir gesündigt und sodann bereut haben.
Jesaja 59,2-3 sagt uns jedoch, dass Gott uns nicht erhört, wenn wir in Ungerechtigkeit leben und nicht bereit sind, sie zu bereuen. In Jesaja 1,15 sagt Gott: „[W]enn ihr auch viel betet, höre ich euch doch nicht; denn eure Hände sind voll Blut.“
Gott erklärt es in Micha 3,4 ganz deutlich: „Darum, wenn ihr nun zum HERRN schreit, wird er euch nicht erhören, sondern wird sein Angesicht vor euch verbergen zur selben Zeit, wie ihr mit eurem bösen Treiben verdient habt.“ David wusste, dass der Herr seine Gebete nicht erhören würde, wenn er „Unrechtes vorgehabt hätte“ in seinem Herzen (Psalm 66,18).
Gott sagte Jeremia, dass er diejenigen nicht erhören würde, die sich gegen Gott auflehnten und weiterhin in Rebellion lebten (Jeremia 14,11-12). Gott wird KEINE Gebete von Menschen ERHÖREN, die sich WEIGERN, sein Gesetz und die inspirierten Worte seiner Prediger zu hören (Sacharja 7,11-13).
Wenn wir weiterhin offen gegen Gott rebellieren, wenn wir uns weigern, auf ihn und sein Wort zu hören, unsere Sünden nicht bereuen, sein Gesetz nicht halten und ihm nicht gehorsam sein wollen, dann wird Gott unsere Gebete nicht erhören. Wenn wir „Sünder“ bleiben wollen, obwohl wir die Wahrheit gelehrt bekommen haben—wenn wir uns dafür entscheiden, weiterhin dem Diktat und den hinterlistigen Plänen unseres eigenen bösen Herzens zu folgen—, dann können wir nicht erwarten, dass wir in der Höhe erhört werden.
Gott mag auf unbekehrte Menschen hören
Dadurch verringert sich die Zahl der Menschen, die Gott gleichzeitig erhört und denen er zuhört, noch weiter. Selbst wenn eine Person zum Heil berufen ist und auf die Berufung reagiert, so wird er oder sie nicht erhört, wenn er oder sie von der Wahrheit abweicht. Andererseits mag Gott die Gebete von Menschen erhören, die echte Reue für ihre Taten zeigen, auch wenn sie in der heutigen Zeit vielleicht nicht zum Heil berufen sind. Gott erhörte das Gebet der Niniviten und verschonte ihre Stadt (Jona 3,5-10). Jesus bestätigte später, dass ihre „Umkehr“ ausreichte, damit Gott von dem Unheil abließ, das er über sie bringen wollte (Matthäus 12,41).
Christus erhörte das Gebet einer heidnischen Frau und heilte ihre kleine Tochter, indem er einen Dämon austrieb, als er ihren Glauben sah (Markus 7,25-30). In diesem Fall wissen wir nicht einmal, ob sie sich ihrer Sünden bewusst war und ob sie sie bereut hatte, aber Gott würdigte ihren Glauben an ihn. Gott sagt, dass er die Zeit der Unwissenheit übersieht, bis er jemanden zur Umkehr beruft (Apostelgeschichte 17,30), aber selbst dann wünscht er sich, dass die Menschen „Gott suchen sollen, ob sie ihn wohl fühlen und finden könnten; und fürwahr, er ist nicht ferne von einem jeden unter uns“ (Apostelgeschichte 17,27).
Jemand, der auf Gott schaut und versucht, das Richtige zu tun, so gut er oder sie es versteht, kann sehr wohl von Gott erhört werden. Christus hat viele Menschen geheilt, die an ihn geglaubt haben, obwohl sie vieles über Gott und seine Lebensweise nicht verstanden haben. Aber wenn Gott uns dann zum Heil beruft, dann erwartet er von uns, dass wir seinem Ruf folgen, bereuen, ihn und seinen Weg besser kennen lernen wollen und ihm gehorchen. Wir müssen die Wege dieser Welt verlassen und uns dafür entscheiden, Gottes Weg des Lebens zu beschreiten.
Kinder von bekehrten Eltern
Dies gilt insbesondere für die Kinder, die in der Wahrheit aufwachsen und mindestens einen bekehrten Elternteil haben. Kleine Kinder sind sich im Grunde genommen nicht bewusst, was Sünde ist. Aber sie verfügen womöglich über ein demütiges und belehrbares Herz. Wenn sie zu Gott beten, mag er ihre Gebete beantworten. Machen wir uns bewusst, was Christus in Matthäus 18,3-4 über kleine Kinder sagte: „Wahrlich, ich sage euch: Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen. Wer nun sich selbst erniedrigt und wird wie dies Kind, der ist der Größte im Himmelreich.“ Kleine Kinder haben keine Hintergedanken. Sie sind schnell bereit, zu vergeben. Sie sind offen für Belehrungen. Oft erhört Gott ihre Gebete, wenn sie auf ihre begrenzte Art und Weise an Gott „glauben“, denn die Christen müssen so werden „wie“ sie, um in Gottes Reich eingehen zu können.
Doch wie wir aus dem Vorangegangenen ersehen können, ist die Zahl der Gebete, die Gott gleichzeitig hören und erhören würde, erheblich geringer als Millionen oder gar Milliarden von Gebeten. Wenn wir wollen, dass Gott unsere Gebete erhört und uns die Bitten unseres Herzens gewährt, dann müssen wir ihm gehorchen. Schließlich gibt es einen engen Zusammenhang zwischen Gehorsam und erhörten Gebeten, wie wir in 1.Johannes 3,22 lesen: „[U]nd was wir bitten, werden wir von ihm empfangen; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist.“
Es ist natürlich wahr, dass Gott die ganze Menschheit beobachtet, um zu sehen, ob jemand nach ihm fragt (Psalm 11,4; 14,2-3). Aber im Allgemeinen weiß er, dass die überwältigende Mehrheit in der heutigen Zeit nicht nach ihm sucht, und deshalb erhört er auch ihre Gebete nicht, die zum größten Teil ohnehin nicht an ihn gerichtet sind.
Es gibt zahlreiche Schriftstellen in der Bibel, die nach Meinung mancher etwas anderes zu besagen scheinen; nämlich, dass Gott die Gebete aller Menschen gleichzeitig erhört, da er angeblich jede Sekunde die Herzen aller Menschen erforscht. Aber das lehrt die Bibel keineswegs. Wir haben bereits gesehen, dass Gott Davids Herz erforscht hat und dass er die Herzen der Menschen kennt und prüft. Aber das bedeutet nicht notwendigerweise, dass Gott dies in jeder Sekunde des Bewusstseins eines jeden Menschen tut. Es gilt ganz sicher nur für diejenigen, die Gott zum Heil berufen hat und denen er seinen heiligen Geist verliehen hat oder bei denen sein Geist wirkt und sie zur Umkehr führt (Apostelgeschichte 15,8; Römer 8,27; 1.Thessalonicher 2,4; Offenbarung 2,23).
Aber wie bereits erwähnt, das trifft heute nur für einige wenige zu. Die Bibel möchte mitnichten sagen, dass Gott die Gebete von Milliarden von Menschen gleichzeitig hören muss, um ihre Gedanken und Herzen zu kennen. Schließlich werden sie nicht heute gerichtet, sondern erst zu einem späteren Zeitpunkt. Niemand kann zu Christus kommen, wenn der Vater ihn nicht zieht (Johannes 6,65; 6,44). Gott weiß, dass alle anderen unter der Herrschaft Satans stehen und dass sie im Allgemeinen den Willen ihres Vaters, des Teufels, erfüllen (Johannes 8,44).
Obwohl Gott ganz sicher in der Lage ist, Milliarden von Menschen gleichzeitig zuzuhören, lehrt uns die Bibel nicht, dass er das tut; und auch nicht, dass er das tun muss.
Gott ist nicht nur ein Wesen
Es mag dem menschlichen Verstand leichter fallen, die Tatsache zu begreifen, dass Gott mehrere Gebete gleichzeitig erhören kann und dies auch tut, und dass er gleichzeitig auf sie reagiert, wenn wir uns vor Augen führen, dass Gott nicht nur ein Wesen ist, sondern eine Familie, die aus zwei Gottwesen besteht—dem Vater und Jesus Christus, dem Sohn. Es wird uns gesagt, dass wir, wenn wir zum Vater beten, dies „im Namen Christi“ tun dürfen und sollen (vergleichen Sie Johannes 14,13; 16,23-24.26). Dieses Konzept muss in seiner ganzen Tragweite und Anwendung verstanden werden.
Wenn wir etwas im Namen Christi tun, dann erkennen wir seine große Macht an, durch die er wirkt. In Apostelgeschichte 3,6 steht, dass Petrus einen Lahmen heilte, indem er ihm sagte, er solle „im Namen Jesu Christi von Nazareth“ aufstehen und umhergehen. In Apostelgeschichte 3,16 heißt es, dass „durch den Glauben an seinen Namen“ der Name Christi einen Menschen geheilt hat—der Glaube, der durch ihn kommt, hat es bewirkt. In Apostelgeschichte 4,7 wird der Hohepriester zitiert, der Petrus fragt: „Aus welcher Kraft [dunamis auf Griechisch; ein Hinweis auf die Kraft des Geistes Gottes] oder in welchem Namen habt ihr“ diesen Mann geheilt? In Apostelgeschichte 4,10 wird die Antwort des Petrus zitiert: Ich habe es getan „…im Namen Jesu Christi von Nazareth…, durch ihn steht dieser hier gesund vor euch.“
Johannes 14,13-14 sagt, dass Christus alles tun wird, worum wir in seinem Namen bitten. Der Commentary on the Whole Bible von Jamieson, Fausset and Brown erklärt: „…was ihr bitten werdet in meinem Namen—als Mittler—, das will ich tun.“ Wenn der Vater uns den heiligen Geist in Christi Namen verleiht, dann gibt er uns den Geist durch Christus. Der Vater gibt ihn an Christus, und Christus gibt ihn an uns weiter.
Wenn wir im Namen Christi zum Vater beten, dann erwarten wir von Christus, dass er etwas tut, während wir beten. Der Commentary on the Whole Bible von Jamieson, Fausset and Brown erklärt, dass Christus der lebendige Mittler des Gebets nach oben und der Antwort nach unten ist. Wenn wir im Namen Christi zum Vater beten, dann bitten wir in gewissem Sinne Christus, vor dem Vater für uns einzutreten.
Christus lebt in uns, und wenn wir im Namen Christi beten, dann ist es in der Tat Christus, der uns befähigt, die richtigen Dinge zu sagen. Und er ist es auch, der dem Vater mitteilt, was wir vielleicht sagen wollten, aber nicht die richtigen Worte gefunden haben, es auszudrücken. Wir lesen, dass der Geist uns vor Gott mit unaussprechlichen Seufzern vertritt, wenn wir beten (vergleichen Sie Römer 8,26-27). Römer 8,34 verdeutlicht, dass es tatsächlich Christus ist, der uns durch seinen Geist vertritt oder für uns eintritt. Er ist der Geist, der lebendig macht (1.Korinther 15,45).
Es findet also eine Kommunikation zwischen dem Vater und Christus statt. Beide sind beteiligt, wenn es darum geht, die Gebete von Gottes Volk zu hören und zu beantworten. Dieses Konzept könnte uns auch helfen, besser zu verstehen, was geschehen wird, wenn Milliarden von Menschen im Großen Weißen Throngericht auferstehen werden, die alle gleichzeitig zu Gott beten werden. Dann wird die Gottfamilie aus Millionen von Wesen bestehen, die alle Gott sein werden—allesamt fähig und willens, jenen zuzuhören und zu antworten, die beten. Natürlich werden wir immer unter der Autorität des Vaters und des Sohnes stehen, und wir werden niemals ihren Platz einnehmen und in einer Weise handeln, die nicht im Einklang mit dem Willen des Vaters und des Sohnes steht. Wir lesen, dass wir Lehrer sein werden, die die Menschen leiten und sie davon abhalten, den falschen Weg zu gehen. Jesaja 30,20-21 lautet in der Menge Bibel: „…deine Lehrer werden sich nicht abermals verbergen (müssen), sondern deine Augen werden deine Lehrer sehen, und deine Ohren hinter dir den Zuruf vernehmen: ‚Dies ist der Weg, wandelt auf ihm!‘, mögt ihr zur Rechten gehen oder zur Linken abweichen.‘
So werden wir ihnen auch zuhören, wenn sie beten.
Die Funktion von Engeln
Es gibt jedoch noch einen weiteren Aspekt im Zusammenhang mit dem Konzept des Hörens und Erhörens von Gebeten; nämlich die Funktion der Engel, die wir keineswegs übersehen dürfen.
Der Mensch hat keinerlei Vorstellung davon, wie viele Engel es gibt. Die offenbarte Zahl ist in der Tat verblüffend. In Offenbarung 5,11 wird die Zahl der Engel, die sich vor dem Thron Gottes versammelt hatten, von der Schlachterbibel mit „… zehntausendmal zehntausend und tausendmal tausend“ angegeben. Hebräer 12,22 geht sogar noch weiter: „Ihr seid gekommen zu … Myriaden von Engeln “ (Elberfelder Bibel 2016). Das griechische Wort für „Myriaden“ ist anarithmethos, was wörtlich „ungezählt“ oder „ohne Zahl“ bedeutet. Sicherlich weiß Gott, wie viele Engel er geschaffen hat, aber für den Menschen sind die Engel „ohne Zahl.“
Was, wenn überhaupt, haben Engel mit menschlichen Gebeten zu tun?
Zwei interessante Bibelstellen zeigen einen Zusammenhang auf. Sie finden sich in Offenbarung 5,8 und in Offenbarung 8,3-5:
„Und als es [das Lamm, Jesus Christus] das Buch nahm, da fielen die vier Gestalten und die vierundzwanzig Ältesten [allesamt Engelwesen] nieder vor dem Lamm, und ein jeder hatte eine Harfe und goldene Schalen voll Räucherwerk, das sind die Gebete der Heiligen…“
„Und ein anderer Engel kam und trat an den Altar und hatte ein goldenes Räuchergefäß; und ihm wurde viel Räucherwerk gegeben, dass er es darbringe mit den Gebeten aller Heiligen auf dem goldenen Altar vor dem Thron. Und der Rauch des Räucherwerks stieg mit den Gebeten der Heiligen von der Hand des Engels hinauf vor Gott. Und der Engel nahm das Räuchergefäß und füllte es mit Feuer vom Altar und schüttete es auf die Erde. Und da geschahen Donner und Stimmen und Blitze und Erdbeben.“
Es ist klar, dass diese Passagen uns keineswegs gestatten, zu Engeln zu beten. Die Anbetung von Engeln ist in der Heiligen Schrift ausdrücklich verboten. Es wird auch viel diskutiert, was die Passagen genau bedeuten. In vielen Kommentaren heißt es, dass Offenbarung 8,3 wie folgt wiedergegeben werden sollte: „… damit er es zu den Gebeten aller Heiligen opfere…“ Ein Autor schreibt: „Das Räucherwerk sollte mit den Gebeten der Heiligen vermengt werden. Das Räucherwerk [Weihrauch] wurde hinzugefügt, um den Gebeten der Heiligen einen Duft zu verleihen und sie vor Gott annehmbar zu machen.“ In einem anderen Kommentar heißt es: „Die Gebete sollen mit Weihrauch geräuchert werden, um sie… rein und gottgefällig zu machen.“
Andererseits werden in Offenbarung 5,8 die Gebete mit Räucherwerk identifiziert. Aber unabhängig von der genauen Bedeutung ist es offensichtlich, dass ein gewisser Zusammenhang zwischen den Gebeten des Volkes Gottes und dem Wirken der Engel besteht, einschließlich der Erhörung dieser Gebete, die durch den Engel bewirkt wurde, indem er das Räuchergefäß auf die Erde warf und damit „natürliche“ Katastrophen auslöste.
Dieses Wirken der Engel wird noch deutlicher, wenn man die folgenden Tatsachen berücksichtigt:
In 1.Mose 18,20-21 lesen wir, dass Gott sagte: „Und der HERR sprach: Es ist ein großes Geschrei über Sodom und Gomorra, dass ihre Sünden sehr schwer sind. Darum will ich hinabfahren und sehen, ob sie alles getan haben nach dem Geschrei, das vor mich gekommen ist, oder ob’s nicht so sei, damit ich’s wisse.“ Es scheint, dass Gott von einigen seiner Engel darüber informiert wurde, wie sündig die Menschen in Sodom und Gomorra waren. Wir lesen aber auch, dass der gerechte Lot von Tag zu Tag gequält wurde durch die bösen Werke der Menschen (2.Petrus 2,7-8). Also hatte auch er zu Gott über ihre Missetaten gebetet. Folglich wollte Gott diese Menschen prüfen, um zu sehen, wie böse sie waren, und sandte zu diesem Zweck zwei Engel zu ihnen. Die Engel hatten eine gewisse Verantwortung und Funktion in Verbindung mit dem Gebet der Menschen.
In Daniel 10,12-13.20-21; 11,1 wird ein verblüffender und furchterregender Kampf in der Geistwelt offenbart. Ein mächtiger Engel—vielleicht Gabriel, der Daniel schon zweimal zuvor erschienen war— wurde mit einer Botschaft zu dem Propheten gesandt. Der Engel sagte zu Daniel: „… Fürchte dich nicht, Daniel; denn von dem ersten Tage an, als du von Herzen begehrtest zu verstehen und anfingst, dich zu demütigen vor deinem Gott, wurden deine Worte erhört, und ich wollte kommen um deiner Worte willen. Aber der Engelfürst des Königreichs Persien [ein mächtiger Dämon, der über Persien herrschte] hat mir einundzwanzig Tage widerstanden; und siehe, Michael, einer der Ersten unter den Engelfürsten, kam mir zu Hilfe, und ihm überließ ich den Kampf mit dem Engelfürsten des Königreichs Persien … Und jetzt muss ich wieder hin und mit dem Engelfürsten von Persien kämpfen; und wenn ich das hinter mich gebracht habe, siehe, dann wird der Engelfürst von Griechenland [ein weiterer mächtiger Dämon, der über Griechenland herrschte] kommen… Und es ist keiner, der mir hilft gegen jene, außer eurem Engelfürsten Michael… Und ich stand auch bei ihm im ersten Jahr des Darius des Meders, um ihm zu helfen und ihn zu stärken.“
Der Dämon von Persien kämpfte einundzwanzig Tage lang mit dem Engel Gottes—höchstwahrscheinlich Gabriel—und versuchte, ihn daran zu hindern, Daniel zu erreichen und ihm seine Botschaft zu überbringen, die Gott ihm aufgetragen hatte. Mit anderen Worten: Gott sandte den Engel zu Daniel, um ihm die Antwort auf sein Gebet zu bringen. Der Erzengel Michael musste Gabriel helfen, indem er an seiner Stelle mit dem Dämon von Persien kämpfte, so dass Gabriel Daniel in einer Vision erscheinen konnte.
Schutzengel
Die Bibel spricht auch von Schutzengeln, die Gott speziell für den Schutz seines Volkes eingesetzt hat. In 1.Mose 48,15-16 bestätigte Jakob die Anwesenheit seines Schutzengels während seines ganzen Lebens. Wir lesen: „Und er segnete Josef und sprach: Der Gott, vor dem meine Väter Abraham und Isaak gewandelt sind, der Gott, der mein Hirte gewesen ist mein Leben lang bis auf diesen Tag, der Engel, der mich erlöst hat von allem Übel, der segne die Knaben.“ Jakob war davon überzeugt, dass Gott sein ganzes Leben lang bei ihm gewesen war, und dass er durch einen bestimmten Engel besonders gegenwärtig war, den er beauftragt hatte, über Jakob zu wachen.
Apostelgeschichte 12,15 zeigt, dass die Jünger dachten, der Engel des Petrus sei erschienen, da sie glaubten, Petrus selbst sei im Gefängnis. Sie sagten ausdrücklich: „Es ist sein Engel.“ Mit anderen Worten, sie dachten, es sei der bestimmte Engel, den Gott beauftragt hatte, über Petrus zu wachen.
Jesus Christus bestätigte die Existenz von Schutzengeln in Matthäus 18,10, als er von kleinen Kindern sprach, die an ihn glauben, sowie von wahren Christen, die „wie“ kleine Kinder werden müssen: „Seht zu, dass ihr nicht einen von diesen Kleinen verachtet. Denn ich sage euch: Ihre Engel im Himmel sehen allezeit das Angesicht meines Vaters im Himmel.“ Die offensichtliche Schlussfolgerung lautet, dass sie in all diesen Fällen in irgendeiner Weise mit den Gebeten der Menschen zu tun haben, die sie beschützen sollen.
Kurz vor seiner Verhaftung betete Christus zu Gott dem Vater und sagte: „Vater, willst du, so nimm diesen Kelch von mir; doch nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Es erschien ihm aber ein Engel vom Himmel und stärkte ihn. Und er rang mit dem Tode und betete heftiger. Und sein Schweiß wurde wie Blutstropfen, die auf die Erde fielen“ (Lukas 22,42-44). Als Antwort auf das Gebet Christi sandte Gott einen seiner Engel, um Jesus Christus zu ermutigen. Wir wissen nicht genau, was der Engel tat, aber es heißt, dass er Christus „stärkte.“ Außerdem beschränkt die Bibel den Schutz Gottes für sein Volk keineswegs auf einen einzigen Engel. Christus sagte zu Petrus, er könne den Vater bitten, ihm mehr als zwölf Legionen oder mehr als 6.000 Engel zu seinem Schutz zu schicken (Matthäus 26,53).
Engel wachen über uns
In Daniel 4 erzählte König Nebukadnezar Daniel von einem Traum. Der König sah, wie „ein heiliger Wächter“ vom Himmel herabfuhr (Vers 10). Dieser „Wächter“ verkündete eine Entscheidung, die „im Rat der Wächter beschlossen“ wurde und die „Gebot der Heiligen“ war, „damit die Lebenden erkennen, dass der Höchste Gewalt hat über die Königreiche der Menschen“ (Vers 14). Daniel legte dem König den Traum aus und erklärte ihm, dass er wegen seines Stolzes sieben Jahre lang mit den Tieren leben müsse. In den Versen 20-22 erklärte er: „Dass aber der König einen heiligen Wächter gesehen hat vom Himmel herabfahren … das, König, bedeutet—und zwar ergeht es als Ratschluss des Höchsten über meinen Herrn, den König—: man wird dich aus der Gemeinschaft der Menschen verstoßen… und sieben Zeiten werden über dich hingehen…“
Diese Wächter waren heilige Engel Gottes. Einer von ihnen sprach in seinem Traum mit dem König, was Daniel erkannte und bestätigte. Die interessante Offenbarung ist, dass diese Wächter oder Engel an Gottes Entscheidungsprozess im Himmel bezüglich Nebukadnezar beteiligt waren. In 1.Könige 22,19-23 wird von einer ähnlichen Begebenheit berichtet, in der Gott mit seinen Engeln darüber sprach, wie er ein bestimmtes Ergebnis herbeiführen könnte: „… Ich sah den HERRN sitzen auf seinem Thron und das ganze himmlische Heer neben ihm stehen zu seiner Rechten und Linken. Und der HERR sprach: Wer will Ahab betören, dass er hinaufzieht und vor Ramot in Gilead fällt? Und einer sagte dies, der andere das. Da trat ein Geist vor [womöglich ein Dämon oder ein Engel, der jetzt zu einem Dämon wurde] und stellte sich vor den HERRN und sprach: Ich will ihn betören. Der HERR sprach zu ihm: Womit? Er sprach: Ich will ausgehen und will ein Lügengeist sein im Munde aller seiner Propheten. Er sprach: Du sollst ihn betören und sollst es ausrichten; geh aus und tu das! Nun siehe, der HERR hat einen Lügengeist gegeben in den Mund aller deiner Propheten; und der HERR hat Unheil gegen dich geredet.“
Gottes Engel wachen über die Guten und über die Bösen, und sie berichten Gott über ihre Erkenntnisse. In Offenbarung 5,6 lesen wir über das Lamm Jesus Christus, das „sieben Augen [hat], das sind die sieben Geister Gottes, gesandt in alle Lande.“ Diese „sieben Geister“ sind sieben Engelwesen, die auch in Sacharja 3,9; 4,10 erwähnt werden: „Siehe, auf dem einen Stein … sind sieben Augen … Jene sieben sind des HERRN Augen, die alle Lande durchziehen.“ Einige von Gottes Engeln werden als „Augen des Herrn“ oder als „Wächter“ bezeichnet, die über die Menschen wachen. In Sprüche 15,3 heißt es: „Die Augen des HERRN sind an allen Orten, sie schauen auf Böse und Gute.“ In 2.Chronik 16,9 heißt es weiter: „Denn des HERRN Augen schauen alle Lande, dass er stärke, die mit ganzem Herzen bei ihm sind.“
Einige dieser sieben Engelwesen werden in Sacharja 6,1-7 beschrieben: „Und ich hob meine Augen abermals auf und sah, und siehe, da waren vier Wagen, die kamen zwischen den zwei Bergen hervor; die Berge aber waren aus Kupfer. Am ersten Wagen waren rote Rosse, am zweiten Wagen waren schwarze Rosse, am dritten Wagen waren weiße Rosse, am vierten Wagen waren scheckige Rosse, allesamt stark. Und ich hob an und sprach zum Engel, der mit mir redete: Mein Herr, wer sind diese? Der Engel antwortete und sprach zu mir: Es sind die vier Winde [richtig: „Geister“, so die Authorized Version] unter dem Himmel, die hervorkommen, nachdem sie gestanden haben vor dem Herrscher aller Lande. Die schwarzen Rosse ziehen nach Norden, die weißen ziehen nach Westen und die scheckigen ziehen nach Süden. Und die starken Rosse wollten sich aufmachen, um die Lande zu durchziehen. Und er sprach: Geht hin und durchzieht die Lande! Und sie durchzogen die Lande.“
Ein zusätzlicher Bericht findet sich in Sacharja 1,8-11: „Ich sah in dieser Nacht, und siehe, ein Mann saß auf einem roten Pferde, und er hielt zwischen den Myrten im Talgrund, und hinter ihm waren rote, braune und weiße Pferde. Und ich sprach: Mein Herr, wer sind diese? Und der Engel, der mit mir redete, sprach zu mir: Ich will dir zeigen, wer diese sind. Und der Mann, der zwischen den Myrten hielt, antwortete: Diese sind’s, die der HERR ausgesandt hat, die Lande zu durchziehen. Sie aber antworteten dem Engel des HERRN, der zwischen den Myrten hielt, und sprachen: Wir haben die Lande durchzogen, und siehe, alle Lande liegen ruhig und still.“
Gottes Engel beobachten und überwachen uns aufmerksam. Sie erstatten Gott Bericht und bringen ihm ihre Gefühle zum Ausdruck—und nehmen so an Gottes Entscheidungen und Beschlüssen teil. Engel freuen sich, wenn ein Sünder bereut (Lukas 15,10).
Engel sind dazu beauftragt, uns zu helfen
Zwischen Engeln und Menschen besteht eine ganz besondere Beziehung. Die Bibel zeigt uns, dass sie von Gott beauftragt sind, denen zu helfen, die Gott zum Heil beruft. In Hebräer 1,14 heißt es über Engel: „Sind sie nicht allesamt dienstbare Geister, ausgesandt zum Dienst um derer willen, die das Heil ererben sollen?“ Psalm 34,8 fügt hinzu: „Der Engel des HERRN lagert sich um die her, die ihn fürchten [das heißt, „die das Heil erben sollen“], und hilft ihnen heraus.“ Gott sendet seine Engel aus, um zu „dienen“; das bedeutet, dem Menschen zu dienen und ihm zu helfen, sein Potenzial zur Erlangung des Heils—des ewigen Lebens in der Familie Gottes—zu erreichen. Die heiligen Engel sind in der Tat eng mit unserem Heil verbunden. Sie sind keine Roboter, die mechanisch dem Wort Gottes gehorchen. Sie erfüllen freudig und eifrig ihre Aufgabe, denjenigen zu dienen, die das Heil erben werden.
Dazu gehört, dass sie uns beobachten, unseren Worten und Gebeten zuhören, Gott berichten, was sie bemerkt haben, und in irgendeiner Weise daran beteiligt sind, unsere Gebete als Räucherwerk vor Gott zu bringen. Das schmälert keineswegs die Rolle Jesu Christi, der unser einziger Mittler ist, aber irgendwie sind die Engel daran beteiligt, das Räucherwerk unserer Gebete „darzubringen.“ Und sie sind ganz sicher an dem praktischen Aspekt der Ausführung von Gottes Antworten auf unsere Gebete beteiligt—wobei wir nochmals betonen, dass es Christus ist, der die Antworten vom Vater empfängt. Diese erstaunliche „interaktive Beziehung“ wird in Offenbarung 1,1 erklärt, wo wir lesen: „Dies ist die Offenbarung Jesu Christi, die ihm Gott gegeben hat, seinen Knechten zu zeigen, was in Kürze geschehen soll; und er hat sie durch seinen Engel gesandt und seinem Knecht Johannes kundgetan…“ Vergleichen Sie auch Offenbarung 22,6: „…und der Herr… hat seinen Engel gesandt, zu zeigen seinen Knechten, was bald geschehen muss.“
Es ist also kein Problem für die Gottfamilie, viele Gebete gleichzeitig zu hören und zu beantworten. Wir sollten niemals denken, dass Gott zu beschäftigt ist, um uns zuzuhören. Vielmehr mögen wir manchmal denken, dass wir zu beschäftigt sind, um zu ihm zu beten. Aber wo wären wir ohne ihn und seine Hilfe? Und noch wichtiger ist: Was wären wir? Wir wären ganz sicher nicht das, was wir heute sind oder was wir werden können, wenn wir richtig getauft sind: Geistgezeugte Kinder Gottes, in denen der heilige Geist des Vaters und des Sohnes wohnt.
Kapitel 17
Wer erhört unsere Gebete?
In Johannes 16,26-27 lesen wir:
„An jenem Tage werdet ihr bitten in meinem Namen. Und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten will; denn er selbst, der Vater, hat euch lieb, weil ihr mich liebt und glaubt, dass ich von Gott ausgegangen bin.“
Wir haben bereits zuvor festgestellt, dass Christus uns sagt, dass wir im „Namen Christi“ zum Vater beten sollen (vergleichen Sie zum Beispiel Johannes 16,23: „…Wenn ihr den Vater um etwas bitten werdet in meinem Namen, wird er’s euch geben“), und dass Johannes 14,13-14 sagt, dass Christus alles tun wird, worum wir in seinem Namen bitten. Wir lesen auch, dass Christus unser Mittler ist, der in unserem Namen vor den Vater kommt und für uns eintritt.
Sagt Johannes 16,26-27 also, dass Christus NICHT für uns zum Vater beten wird? Wohl kaum, denn dann hätten wir einen eklatanten Widerspruch.
Der Commentary on the Whole Bible, von Jamieson, Fausset and Brown, erklärt: „Christus bittet den Vater für sein Volk, aber nicht mit dem Ziel, ein unwilliges Ohr zu gewinnen… Es ist nicht so, dass der Vater nicht von sich aus bereit wäre, euch zu helfen.“
Christus wollte im Grunde genommen damit Folgendes sagen: Es ist nicht so, dass der Vater euch nicht liebt. Er liebt euch, weil ihr mich geliebt habt. Gleichzeitig IST Christus unser Mittler, und es ist seine Aufgabe, als derjenige, der ein MENSCH GEWESEN IST und daher mit unseren Schwächen mitfühlen kann, in unserem Namen zum Vater über unser Anliegen zu sprechen. Christus lebt in uns (2.Korinther 13,5). Christus lebte in Paulus, und Paulus lebte im Glauben Christi—des Sohnes Gottes. Galater 2,20 lautet gemäß der neuen Lutherbibel 2009: „Ich lebe, doch nicht mehr ich, sondern Christus lebt in mir. Denn was ich jetzt im irdischen Leib lebe, das lebe ich im Glauben des Sohnes Gottes, der mich geliebt und sich selbst für mich dahingegeben hat.“
Auch wenn er zu Menschen sprach und zu Gott betete, wusste er, dass Christus in ihm dazu motivierte. Beachten Sie 2.Korinther 13,3: „Ihr verlangt ja einen Beweis dafür, dass Christus in mir redet…“ Da Christus in Paulus lebte, sprach er durch und für Paulus.
Wenn wir im Namen Christi zum Vater beten, dann bitten wir Christus, dem Vater unsere Gebete in der von uns beabsichtigten Weise zu übermitteln. Hebräer 9,24 sagt uns, dass Christus JETZT in der Gegenwart Gottes des Vaters für uns erscheint—jedes Mal, wenn wir in seinem Namen beten.
Diese Schlussfolgerung ist von einigen in Frage gestellt worden. Mit Verweis auf Johannes 16,26-27 wurde behauptet, dass Christus nur für uns eintritt, wenn wir gesündigt haben und Gott um Vergebung bitten; oder dass Christus überhaupt nicht aktiv für uns eintritt; und wenn wir die Worte „in Christi Namen“ verwenden, so wird behauptet, dass Gott der Vater dadurch nur an das höchste Opfer Christi denkt, und das ist alles, was notwendig ist, ohne irgendeine aktive Rolle oder buchstäbliche Intervention oder Fürsprache Christi.
Diese Konzepte sind fehlerhaft. Die Rolle Christi, für uns einzutreten, ist HÖCHST aktiv, direkt und unmittelbar.
Gottes Liebe zu uns
Schauen wir uns einige weitere Aussagen aus Kommentaren an, die versuchen, die Bedeutung von Johannes 16,26-27 zu erklären.
Im Expositor’s Greek Testament heißt es:
„Die Absicht dieser Aussage ist es, die Gewissheit zu vermitteln, dass ihre Gebete erhört werden. Die Liebe des Vaters bedarf keiner Aufforderung. Dennoch wird die Fürbitte Christi, die im Hebräerbrief und in Römer 8,34 so nachdrücklich dargestellt wird, keineswegs ignoriert. Jesus sagt: ‚Ich gründe die Erwartung der Erhörung nicht allein auf meine Fürsprache, sondern auf die Liebe des Vaters… Ich führe sie nicht als einzigen Grund an, warum ihr erwarten könnt, erhört zu werden’…“
Ähnlich bringt es Calvin’s Commentary on the Bible zum Ausdruck:
„Johannes nennt [Christus] unseren Fürsprecher (1.Johannes 2,1). Auch Paulus bezeugt, dass Christus jetzt für uns eintritt (Römer 8,34); und dasselbe bestätigt der Verfasser des Hebräerbriefs, der erklärt, dass Christus für immer lebt, um für uns zu bitten (Hebräer 7,25) … Christus sagt an dieser Stelle nicht, dass er nicht Fürsprecher sein wird, sondern er meint lediglich, dass der Vater den Jüngern so wohlgesonnen sein wird, dass er ohne jede Schwierigkeit alles geben wird, worum sie bitten werden…“
Ein sehr aufschlussreicher Kommentar findet sich auch in Coffman’s Commentaries on the Bible:
„Dies ist eine weitere Ermahnung an die Apostel, im Namen Jesu direkt zu Gott zu beten, weil sich die Liebe Gottes zu Christus auf die Jünger Jesu erstreckt. Diese Liebe Gottes war nicht nur das Ergebnis ihres Glaubens an Christus…, sondern beruhte auch auf ihrer Liebe zu Christus selbst…, denn… eine solche Liebe bedeutet, Jesu Worte zu halten und seine Gebote zu befolgen (Johannes 14,15).“
Der Wycliffe Bible Commentary führt dies weiter aus:
„In Zukunft würde das Gebet zwar im Namen Christi gesprochen werden, aber nicht in dem Sinne, dass der Sohn die Funktion hätte, irgendeine Art von Zögern oder Widerstand beim Vater zu überwinden, auf den die Gläubigen sonst stoßen würden. Im Gegenteil, der Vater liebt sie und ist bereit, sie wegen ihrer Haltung gegenüber seinem geliebten Sohn anzunehmen.“
Expository Notes with Practical Observations on the New Testament führt aus:
„Wenn Christus sagt: ‚Und ich sage euch nicht, dass ich den Vater für euch bitten will’, dann bedeutet das nicht, dass er sein Amt als Fürsprecher für die Gläubigen niederlegt, sondern dass sie nicht nur seine Fürsprache, sondern auch die Liebe des Vaters haben, auf die sie ihre Hoffnung auf Erhörung gründen können… Die Gebete der Christen, die im Namen Christi vorgebracht werden, können um der Fürsprache des Mittlers und der Liebe des Vaters willen nicht ungehört oder unerwidert bleiben … In unseren Gebeten sollten wir so auf die Fürsprache Christi blicken, dass wir die Liebe des Vaters nicht übersehen und vergessen, sondern wir müssen unsere Hoffnung auf Erhörung auf beides gründen.“
Wir können aus der Bibel ersehen, wie auch die oben zitierten Kommentatoren anerkennen, dass Christus weiterhin sehr aktiv für uns eintritt; und wenn wir im Namen Christi zum Vater beten, dann betonen wir die Tatsache, dass wir uns der ganz persönlichen und individuellen Fürsprache Christi für uns bewusst sind. Gleichzeitig müssen wir uns auch der großen Liebe bewusst sein, die der Vater zu uns hat, so dass die Liebe des Vaters und Christi zu uns, die „eins“ in Gesinnung und Absicht sind (Johannes 10,30), garantieren wird, dass unsere Gebete erhört werden, wenn wir das tun, was vor ihm wohlgefällig ist (1.Johannes 3,22), und dass wir empfangen werden, was wir nach Gottes Willen erbitten (1.Johannes 5,14).
Nur ein Mittler
Die katholische Vorstellung, dass die Menschen zur „Jungfrau Maria“ beten müssen, die als Mutter Christi angeblich mehr Liebe für uns hat als der Vater, ist absurd. Ebenso absurd ist die Vorstellung, dass, wenn man zur „Jungfrau Maria“ betet, sie für uns Fürsprache einlegen wird, indem sie mit Christus spricht; und dass er auf seine Mutter hören und dann für uns Fürsprache einlegen wird, indem er den Vater anfleht, der als grausamer und strenger Gott des Alten Testaments dargestellt wird.
Zunächst einmal gibt es nur EINEN Mittler zwischen Gott und den Menschen—Jesus Christus (1.Timotheus 2,5). Er ist der EINZIGE, der zum ewigen Leben auferstanden ist; diejenigen, die in Christus gestorben sind, werden zum Zeitpunkt seiner Wiederkunft zum ewigen Leben auferweckt werden… nicht vorher (1.Korinther 15,20-23). Die „Jungfrau Maria“ ist damit keine Fürsprecherin… sie ist nicht in den Himmel aufgefahren und sie ist auch nicht lebendig; sie liegt tot in ihrem Grab und wartet auf die Auferstehung von den Toten.
Außerdem ist die falsche Vorstellung, der Vater sei der strenge Gott des Alten Testaments, während Christus der liebende Gott des Neuen Testaments sei, ebenfalls ziemlich blasphemisch, denn wie wir gesehen haben, war es Jesus Christus, der sich als Gott des Alten Testaments direkt mit den Israeliten befasste (1.Korinther 10,4)—aber er war keineswegs hart und grausam; als zweites Mitglied der Gottfamilie ist er derselbe „gestern und heute und derselbe auch in Ewigkeit“ (Hebräer 13,8).
Deshalb betont Christus in Johannes 16,26-28, dass der Vater uns liebt. Gott ist die Liebe (1.Johannes 4,8) und seine Liebe zu uns wird auch in 1.Johannes 4,9-10 bestätigt. Christi Fürsprache dient nicht dazu, Gottes Liebe zu erwecken oder aufzurütteln; sie dient jedoch gelegentlich dazu, die Tatsache zu verdeutlichen, dass wir Menschen aus Fleisch und Blut sind, die schwach und kraftlos sind, und dass Jesus als Mensch lebte und erlebte, wie es ist, in allen Dingen im Fleisch versucht zu werden, während er die Sünde im Fleisch überwand und sündenlos blieb (Römer 8,3; Hebräer 4,15).
Genau aus diesem Grund ist Jesus auch der Richter aller Menschen, denn er ist der MENSCHENSOHN (Johannes 5,22.27). Er hat als Mensch gelebt (Johannes 1,1.14; Philipper 2,5-8) und die Schwäche des Fleisches erfahren (Matthäus 26,41). Wir lesen, dass Gott den Sohn liebt, und wegen seines Sohnes liebt er auch uns mit DERSELBEN Liebe (Johannes 17,23), wenn wir bereit sind, seine Liebe zu manifestieren. 1.Johannes 5,2-3 lautet in der Elberfelder Bibel 2016: „Hieran erkennen wir, dass wir die Kinder Gottes lieben, wenn wir Gott lieben und seine Gebote halten. Denn dies ist die Liebe Gottes, dass wir seine Gebote halten…“
Und diese Liebe Gottes ist „ausgegossen in unsre Herzen durch den heiligen Geist, der uns gegeben ist“ (Römer 5,5).
Kapitel 18
Wer wird die Toten auferwecken?
Die Auferstehung der Toten ist eine der zentralen und grundlegenden Lehren (Hebräer 6,1-2). Die Bibel lehrt, dass es mehr als nur eine Auferstehung gibt. So ist in Offenbarung 20,5 von der ERSTEN Auferstehung die Rede, was mindestens eine Zweite Auferstehung voraussetzt. In der Tat wird es drei Auferstehungen geben.
Die Erste Auferstehung wird stattfinden, wenn Christus wiederkommt, und diejenigen, die in Christus gestorben sind, werden zum ewigen Leben auferweckt. Die Zweite Auferstehung oder das Große Weiße Throngericht ist eine Auferstehung zum physischen Leben und schließt diejenigen mit ein, die gestorben sind, ohne jemals die Gelegenheit gehabt zu haben, Jesus Christus als ihren persönlichen Erlöser anzunehmen. Diese Möglichkeit wird ihnen dann gegeben, und am Ende der Gerichtszeit wird ihnen das ewige Leben geschenkt, wenn sie sich dafür qualifiziert haben. Die Dritte Auferstehung ist ebenfalls eine Auferstehung zum physischen Leben, aber sie umfasst diejenigen, welche die unvergebbare Sünde begangen haben, bevor sie starben. Sie werden in den feurigen Pfuhl geworfen, wo sie verbrannt werden.
Wer genau wird diejenigen auferwecken, die gestorben sind? Wer wird sie wieder zum Leben erwecken?
Die kurze Antwort lautet: Gott wird es tun. Es gibt keinen biblischen Beweis dafür, dass Engel, geschweige denn Satan und seine Dämonen, die Macht hätten, die Toten auferstehen zu lassen.
Aber da Gott eine Familie ist, die aus dem Vater und dem Sohn besteht, stellt sich die Frage, wer innerhalb der Gottfamilie die Auferstehung bewirken wird.
Wir lesen und wissen aus der Bibel, dass es der Vater war, der Christus von den Toten auferweckt hat.
Um dies noch einmal zu wiederholen, schauen wir uns Galater 1,1 an, wo es heißt:
„Paulus, ein Apostel nicht von Menschen, auch nicht durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und Gott, den Vater, der ihn auferweckt hat von den Toten…“
Beachten Sie, dass es der Vater war, nicht der Sohn oder die „Person“ des heiligen Geistes, der Jesus Christus von den Toten auferstehen ließ. Auch hat der tote Jesus sich nicht selbst auferweckt. Die Lehre, dass Gott eine Dreieinigkeit ist, die aus drei Personen besteht, ist verkehrt. Die Lehre, dass der Sohn Gottes als Teil der „unveränderlichen Dreieinigkeit“ im Himmel weiterlebte, als Jesus starb, ist ebenso verkehrt und stellt einen Teil der Lehre des Geistes des Antichristen dar. Die Vorstellung, dass der Sohn Gottes Jesus auferweckt hat, ist blasphemisch, denn Jesus WAR und IST der Sohn Gottes (vergleichen Sie 1.Johannes 4,15). Als Jesus starb, starb der Sohn Gottes. Und es war der Vater, der den Sohn Gottes—Jesus Christus—von den Toten auferweckt hat.
Wie Gott der Vater Christus auferweckt hat, so wird er auch uns auferwecken.
Gott der VATER wird uns auferwecken
In 1.Korinther 6,14 heißt es ganz eindeutig: „Gott aber hat den Herrn auferweckt und wird auch uns auferwecken durch seine Kraft“—durch die Kraft seines heiligen Geistes.
Römer 8,11 fügt hinzu: „Wenn nun der Geist dessen, der Jesus von den Toten auferweckt hat, in euch wohnt, so wird er, der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber lebendig machen durch seinen Geist, der in euch wohnt.“
In 2.Korinther 1,2.9 lesen wir: „Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus! … Das geschah aber, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt…“ Paulus spricht in dieser Stelle klar von Gott dem Vater, der die Toten auferweckt.
2.Korinther 4,14 fügt hinzu: „… wir wissen, dass der, der den Herrn Jesus auferweckt hat, wird uns auch auferwecken mit Jesus und wird uns vor sich stellen samt euch.“
Einige Kommentatoren haben erhebliche Schwierigkeiten mit dieser letzten Passage, da sie besagt, dass der Vater uns „mit“ Jesus auferwecken wird. Da die meisten die Dreieinigkeit lehren, haben sie ein Problem mit der Aussage, dass der Vater und der Sohn die Toten auferwecken werden, da der heilige Geist nicht erwähnt wird. Daraus schließen sie, dass diese Stelle gar nicht von der kommenden Auferstehung der Toten spricht, sondern dass sie hier eine bildliche Auferstehung zu einem neuen Leben und der Gemeinschaft mit Christus heute beschreibt. In 2.Korinther 4,14 ist jedoch von unserer Zukunft die Rede (er „wird uns auch auferwecken“), nicht von unserem gegenwärtigen Zustand.
Manche meinen, dass 2.Korinther 4,14 folgendermaßen übersetzt werden sollte: „… wissend, dass der, der den Herrn Jesus auferweckt hat, auch uns durch Jesus auferwecken wird…“ (Authorized Version). Die Schlachterbibel und die Lutherbibel sowie die neue Lutherbibel 2009 sagen hier auch, dass Gott der Vater uns „durch Jesus“ auferwecken wird.
Wird Jesus Christus uns auferwecken?
Bevor wir uns mit dieser alternativen Übersetzung befassen, wollen wir untersuchen, ob es biblische Beweise dafür gibt, dass Jesus uns auferwecken wird.
In Johannes 6,39-40.44.54 wird Jesus wie folgt zitiert:
„Das ist aber der Wille dessen, der mich gesandt hat, dass ich nichts verliere von allem, was er mir gegeben hat, sondern dass ich’s auferwecke am Jüngsten Tage. Denn das ist der Wille meines Vaters, dass, wer den Sohn sieht und glaubt an ihn, das ewige Leben habe; und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage… Es kann niemand zu mir kommen, es sei denn, ihn ziehe der Vater, der mich gesandt hat, und ich werde ihn auferwecken am Jüngsten Tage… Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das ewige Leben, und ich werde ihn am Jüngsten Tage auferwecken.“
Nach dieser Schriftstelle ist es der Wille des Vaters, dass Christus die Menschen auferweckt oder auferstehen lässt… was mit der Ersten Auferstehung beginnen wird. Christus hat wiederholt deutlich gesagt, dass ER diejenigen auferwecken wird, die gestorben sind.
Johannes 11,23-25 ergänzt Folgendes, wenn es um den Tod von Lazarus und die Reaktion seiner Schwester Martha geht: „Jesus spricht zu ihr: Dein Bruder wird auferstehen. Marta spricht zu ihm: Ich weiß wohl, dass er auferstehen wird—bei der Auferstehung am Jüngsten Tage. Jesus spricht zu ihr: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der wird leben, auch wenn er stirbt…“
In vollendeter Harmonie
Jesus beschreibt in dieser Stelle diejenigen, die zum ewigen Leben auferweckt werden. Aber die Worte Jesu dürfen nicht missverstanden werden, indem man daraus schließt, dass er allein es ist, der uns auferwecken wird. Dies würde im Widerspruch zu den oben zitierten Stellen stehen, die uns zeigen, dass der Vater an der Auferstehung des Menschen beteiligt ist. Die Wahrheit ist vielmehr, dass der Vater und Christus in völliger Harmonie handeln werden. Ihr Wille, den Menschen aufzuerwecken, und wen zu welchem Zeitpunkt, ist völlig identisch. Der Vater und der Sohn sind ja „eins“ (Johannes 10,30; 17,11). Sie haben eine vollkommen identische Gesinnung (vergleichen Sie Johannes 5,19).
Johannes 5,21 sagt uns: „Denn wie der Vater die Toten auferweckt und macht sie lebendig, so macht auch der Sohn lebendig, welche er will.“
Wenn wir all diese zitierten Bibelstellen richtig verstehen, dann kommen wir zu dem Schluss, dass Christus die Person innerhalb der Familie Gottes sein wird, die den Menschen von den Toten auferwecken wird, aber er wird dies in völliger Harmonie und Übereinstimmung mit dem Vater und seinem Willen tun.
Tatsächlich wird es immer noch der Vater sein, der uns als der Höchste in der Gottfamilie (Johannes 10,29) durch Jesus Christus auferwecken wird.
Wir erinnern uns daran, dass es der Vater war, der alles durch Jesus Christus geschaffen hat (Offenbarung 4,11; Apostelgeschichte 4,24; 14,15; 17,24-31; Hebräer 1,1-2; 2,10; Johannes 1,3.10; Kolosser 1,15-16; Epheser 3,9).
In Johannes 5,25.28-29 ist von der Auferstehung die Rede:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Es kommt die Stunde und ist schon jetzt, dass die Toten hören werden die Stimme des Sohnes Gottes, und die sie hören werden, die werden leben … Wundert euch darüber nicht. Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern sind, seine Stimme hören werden, und werden hervorgehen, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die aber Böses getan haben, zur Auferstehung des Gerichts.“
Gill’s Exposition of the Bible erklärt diese Stelle folgendermaßen: „Es wird die Stimme des Sohnes Gottes sein, welche die Toten beleben und auferwecken wird.“
Durch und mit Jesus
Der Vater ist größer als Christus (Johannes 14,28). Alles, was Christus tut, geschieht in Unterordnung unter Gott dem Vater. (Vergleichen Sie in diesem Zusammenhang auch 1.Korinther 15,24-28, wo es heißt, dass Jesus am Ende das Reich—die Regierung und die Herrschaft sowie alle wiedergeborenen Söhne und Töchter, einschließlich sich selbst—an Gott den Vater übergeben wird). Christus würde niemals etwas tun, was dem Willen des Vaters widerspricht. Wenn er also jemanden zum ewigen Leben auferweckt, so geschieht dies ebenfalls im Einklang mit dem Willen des Vaters. Es ist immer noch der Vater, der dies leitet und bewirkt, aber er tut es durch oder mit der Hilfe von Jesus Christus.
So wie der Vater den Menschen durch Jesus erschaffen hat, wird er auch den Menschen durch Jesus auferwecken.
Kehren wir zu 2.Korinther 4,14 und der Frage zurück, ob der Vater uns „mit“, „durch“ oder „mithilfe von“ Jesus auferwecken wird, und beachten wir einige Konzepte, die in mehreren Kommentaren hervorgehoben werden.
Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown sagt: „… wird uns auch auferwecken—bei der Auferstehung (1.Korinther 6,13.14) durch Jesus. Die ältesten Handschriften haben ‚mit Jesus.‘“
Der Pulpit Commentary stimmt dem zu und stellt fest: „Durch Jesus. Die Lesart, die von nahezu allen der besten Manuskripten unterstützt wird, ist ‚mit Jesus.‘“
Selbst eine solche Übersetzung („mit Jesus“) würde weder die Rolle Christi noch die Rolle des Vaters bei der Auferstehung negieren. Vielmehr käme der Gedanke zum Ausdruck, dass uns Gott der Vater zusammen mit Jesus [also beide zusammen] auferwecken wird.
Barnes Notes on the Bible erklärt diese Stelle wie folgt: „Durch Jesus. Durch die Macht oder das Wirken Jesu. Christus wird die Toten aus ihren Gräbern auferwecken, Johannes 5,25-29.“
Wir sind geneigt, diesen Schlussfolgerungen zuzustimmen, da es in der Tat der Vater ist, der den Menschen durch Jesus Christus auferwecken wird, wie es der Vater war, der den Menschen durch Jesus Christus geschaffen hat.
Kapitel 19
Was werden wir bei der ersten Auferstehung sein?
Die Bibel lehrt, dass diejenigen, die sterben und sich als „Erstlinge“ qualifiziert haben, in der Ersten Auferstehung auferweckt werden (1.Korinther 15,20-26; Offenbarung 20,4-6). Es gibt zahlreiche verkehrte Vorstellungen über das Wesen der Ersten Auferstehung. Die Bibel lehrt, dass die Erste Auferstehung eine Auferstehung zu ewigem, unsterblichem Leben ist—zu einer Existenz in der geistigen Welt, wenn bekehrte Männer und Frauen wiedergeborene Mitglieder im Königreich und in der Familie Gottes sein werden.
Es wird uns gesagt, dass Fleisch und Blut das Reich Gottes nicht ererben können (1.Korinther 15,50), und dass wir bei der Ersten Auferstehung einen unvergänglichen „geistlichen“ Leib haben werden, wenn wir „in Herrlichkeit auferweckt“ werden (Verse 42-44). Wir werden im nächsten Kapitel erklären, was mit „geistlichen“ Körpern gemeint ist.
Jesus Christus war der Allererste, der in der Ersten Auferstehung auferweckt wurde (Apostelgeschichte 26,23)—er ist der Erstgeborene unter vielen Brüdern (Römer 8,29). Seine Nachfolger werden auf dieselbe Weise auferweckt werden wie er selbst auferweckt wurde. Ihre Auferstehung wird zur Zeit seiner Wiederkunft erfolgen (1.Thessalonicher 4,14-17).
Schreckliche Missverständnisse
Die christliche Welt ist voll von schrecklichen Missverständnissen über die Erste Auferstehung. In einem christlichen Buch über die Auferstehung Jesu Christi wurde die folgende Beschreibung des AUFERSTANDENEN Christus gegeben:
„[Maria Magdalena] trat aus dem Grab zurück… und fand ihren Weg teilweise versperrt durch einen schrecklich entstellten Mann, von dem sie annahm, dass er der Hüter des Gartens sein musste… Da war eine Verletzung an dem einen Auge—das andere schien fast geschlossen zu sein mit schrecklichen Quetschungen und dunkelvioletten Wunden, die Lippen waren aufgerissen und blau, und die Haut war blass. Es war Jesus!“
Diese Beschreibungen negieren völlig die Tatsache, dass Jesus Christus als verherrlichtes Geistwesen auferstanden ist, das keinen physischen Körper hatte und hat. Die Bibel unterstützt keineswegs das Konzept, dass er als physisches Wesen auferstanden ist, das später verherrlicht wurde, als er in den Himmel auffuhr. Vielmehr lesen wir in 1.Korinther 15,42-44:
„So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft. Es wird gesät ein natürlicher Leib und wird auferstehen ein geistlicher Leib. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib.“
Als Christus auferstand, nachdem er drei Tage und drei Nächte lang tot und im Grab war, wurde er ALS ein verherrlichtes Geistwesen auferweckt. Er wurde nicht als physisches menschliches Wesen auferweckt und anschließend verherrlicht. Vielmehr wurde sein physischer Leib, der weder Verwesung noch Verfall erfahren hatte, genau zum Zeitpunkt und im Augenblick seiner Auferstehung in einen „geistlichen“ Leib verwandelt. Christus wurde in Herrlichkeit auferweckt. Er fuhr in Herrlichkeit in den Himmel auf. In 1.Timotheus 3,16 lesen wir, dass Christus mit einem verherrlichten „geistlichen Leib“ in die Herrlichkeit aufgenommen wurde. Als ein Geistwesen hatte er keinen entstellten Körper.
Wir verstehen natürlich, dass der verherrlichte Jesus sich selbst nach seiner Auferstehung als Mensch MANIFESTIERT hat, aber MITNICHTEN in einer Gestalt, wie es in dem oben zitierten Buch beschrieben wird. Er hat sich Maria nicht in einem entstellten Zustand gezeigt. Es stimmt zwar, dass er später den Aposteln und dem „ungläubigen Thomas“ mit Wunden an den Händen und an der Seite erschien, um sie davon zu überzeugen, dass er es war (Johannes 20,24-29; Lukas 24,39-40), aber es gibt nicht den geringsten Hinweis darauf, dass er dies bei anderen Gelegenheiten tat. Und es ist natürlich absurd zu denken, dass er als Geistwesen die körperlichen Wunden, die ihm als Mensch zugefügt wurden, noch immer an seinem geistlichen Körper trägt.
Die Verwirrung in Bezug auf die Natur der Ersten Auferstehung wird noch verstärkt durch Aussagen in anderen Kommentaren, wie etwa dem „Compact Bible Commentary“ der „Nelson’s Compact Series“, der zu 1.Thessalonicher 4,16 folgendes feststellt:
„Es ist klar, dass die [Erste] Auferstehung eine PHYSISCHE Auferstehung sein wird, bei der die KÖRPERLICHE Existenz wiederhergestellt wird… Die auferstandenen Körper der Christen werden wie der von Christus sein… unvergänglich und unsterblich, und doch werden sie Körper aus FLEISCH und KNOCHEN sein…“
Diese Aussage ist furchtbar verkehrt und offen gesagt blasphemisch, aber viele Christen glauben daran, weil sie die klare Lehre der Bibel nicht verstehen.
Wie bereits erwähnt, ist die Erste Auferstehung KEINE physische Auferstehung, und die auferstandenen Körper der Christen werden KEINE Körper aus FLEISCH und KNOCHEN sein. Schon diese Vorstellung ist absurd. Stattdessen lesen wir, dass sie mit einem unsterblichen GEISTLICHEN Körper auferstehen werden. Gott wird sie zum geistlichen, unsterblichen und ewigen Leben auferwecken. Gott wird nicht zuerst ihre toten „physischen Körper“ auferwecken und sie dann in geistliche Körper „verwandeln.“ Vielmehr wird Gott die Christen mit geistlichen Körpern auferwecken oder auferstehen lassen.
Als Gott der Vater Jesus Christus auferweckte, verwandelte er seinen physischen Körper (der sich noch im Grab befand) in einen geistlichen Körper. Deshalb konnte Christus später durch verschlossene Türen gehen und sich nach Belieben sichtbar und unsichtbar machen. Wir sollten auch beachten, dass sich Christus, als er wieder ein Geistwesen wurde—das für das menschliche Auge unsichtbar ist—, als menschliches Wesen manifestieren konnte, sogar in solchem Maße, dass er Fleisch und Knochen zu haben schien (Lukas 24,39-40). Natürlich hatte er als Geistwesen nicht wirklich Fleisch und Knochen, aber er war in der Lage, sich auf diese Weise zu manifestieren. Jesus sprach zwar davon, dass „ein Geist“ kein Fleisch und keine Knochen hat (Vers 39). Er sprach jedoch von dämonischen Geistern, die sich nicht im Fleisch manifestieren können. Wir haben das Beispiel von Christus und zwei Engeln, die zur Zeit Abrahams als Menschen erschienen und eine Mahlzeit einnahmen (1.Mose 18,1-8). Dieses Beispiel zeigt, dass Gott (Christus im Alten Testament) und treue Engel sich in der physischen Welt als Menschen manifestieren konnten.
Als Christus auferstand, wurde er mit einem Körper auferweckt, der aus GEIST besteht, nicht aus Materie. Er wurde NICHT mit einem physischen Körper wiedererweckt. Das wäre vollkommen unmöglich gewesen, denn mit einem physischen Körper hätte er weder durch verschlossene Türen gehen noch sich unsichtbar machen können. Er hat sich nur gelegentlich als physisches Wesen manifestiert.
An zahlreichen Stellen in der Bibel wird der auferstandene Christus in seinem verherrlichten Zustand beschrieben, und keine dieser Beschreibungen deutet an, dass er einen physischen Körper hat. So lesen wir zum Beispiel in Offenbarung 1,14-16: „Sein Haupt aber und sein Haar war weiß wie weiße Wolle, wie der Schnee, und seine Augen wie eine Feuerflamme und seine Füße wie Golderz, das im Ofen glüht, und seine Stimme wie großes Wasserrauschen … und sein Angesicht leuchtete, wie die Sonne scheint in ihrer Macht.“ (Vergleichen Sie auch Offenbarung 2,18). Eine ähnliche Beschreibung Christi, wie er in seiner Herrlichkeit erschien, bevor er vorübergehend als Mensch existierte, findet sich in Hesekiel 1,26-28. Diese Beschreibung bezieht sich auch auf seinen heutigen verherrlichten Zustand, da der Vater Christus bei seiner Auferstehung mit der Herrlichkeit verherrlicht hat, die er bei dem Vater hatte, ehe die Welt war (Johannes 17,5).
Und es ist dieselbe Herrlichkeit, die uns bei der Ersten Auferstehung zuteilwerden wird (1.Johannes 3,1-2; Römer 8,18; 1.Korinther 15,49).
Bei der Ersten Auferstehung werden wir einen unvergänglichen geistlichen Leib haben, wenn wir „auferstehen in Herrlichkeit“ (1.Korinther 15,42-44).
Wir werden wie Christus sein und sein Bild oder Ebenbild tragen (1.Korinther 15,49), und Christus ist das genaue Ebenbild von Gott dem Vater (2.Korinther 4,4). Wir werden verherrlichte Gottwesen sein, so wie der Vater und Jesus Christus verherrlicht sind. In diesem Sinne werden wir wie Christus aussehen. Es ist dieselbe Herrlichkeit, die uns bei der Ersten Auferstehung zuteilwird (1.Johannes 3,1-2; Römer 8,18). Jesus Christus war der Allererste, der in der Ersten Auferstehung auferweckt wurde (Apostelgeschichte 26,23)—er war der Erstgeborene unter vielen Brüdern (Römer 8,29). Seine Jünger werden auf dieselbe Weise auferweckt werden wie er selbst auferweckt wurde, zur Zeit seiner Wiederkunft.
Menschenähnliches Erscheinungsbild
Wenn wir Christus sehen könnten, wie er in seinem verherrlichten Zustand ist, dann würden wir sein Aussehen als das eines verherrlichten Menschen erkennen. Auch Gott der Vater wird mit einem menschenähnlichen Erscheinungsbild beschrieben (vergleichen Sie Offenbarung 5,1; Daniel 7,9). Sie werden nicht als Tiere beschrieben. (Christus wird in der Offenbarung zwar als Lamm bezeichnet, aber nur im figurativen Sinne, denn er ist das Lamm Gottes, das Passalamm, das die Sünden der Welt hinweggenommen hat).
Sie werden auch in keiner Weise als Frauen beschrieben. Gott ist unser Vater, nicht unsere Mutter; und Christus ist der Sohn Gottes, nicht die Tochter Gottes.
Diejenigen, die in der Ersten Auferstehung sind, werden Söhne und Töchter Gottes genannt (2.Korinther 6,18). Sie werden ein verherrlichtes Erscheinungsbild haben, wie Gott es hat. Aber während Gott wie ein „Mann“ aussieht, werden diejenigen, die Männer oder Frauen waren, in ihrem verherrlichten Zustand so aussehen, dass sie für die Menschen mit ihren individuellen und einzigartigen Merkmalen (die sie in diesem Leben hatten) erkennbar sind, wenn sie sich ihnen offenbaren; es gibt keinen biblischen Beweis dafür, dass alle Menschen, die unsterblich gemacht werden, wie „Männer“ aussehen werden, oder dass „Frauen“ sich in ihrem verherrlichten Zustand in „Männer“ verwandeln oder verwandelt werden.
Obwohl Gott männlich ist, hat er den Menschen in seiner physischen Erscheinung als Mann und Frau geschaffen (1.Mose 1,27). Sie wurden nach dem Ebenbild Gottes geschaffen (1.Mose 5,1-2). Sie wurden nicht als Ebenbild der Tiere geschaffen. Sie hatten ein Haupt, einen Körper, Hände, Füße usw., womit Gott in seiner verherrlichten Gestalt widergespiegelt wird.
Das menschliche Auge kann das verherrlichte Antlitz Gottes nicht sehen und am Leben bleiben; aber Mose sah Gottes verherrlichte Rückseite, als dieser an ihm vorbeiging (2.Mose 33,18-23).
In 1.Johannes 3,2 lesen wir, dass wir, wenn wir verherrlicht sind, den wiederkommenden Christus SEHEN werden, WIE ER IST. Dies ist interessant, denn es besagt, dass andere, die nicht verherrlicht sind, die nicht im Reich Gottes sind, Christus ebenfalls sehen werden, aber NICHT, WIE ER IST.
Sie werden ihn sehen, sogar in seiner Herrlichkeit, aber nicht in einem solchen Ausmaß, dass sie sofort sterben würden. Wir [die bei seiner Wiederkunft Auferweckten oder Verwandelten] werden ihn SEHEN, wie er ist, aber die Welt wird ihn nicht in seiner vollen Herrlichkeit sehen. In Offenbarung 1,7 lesen wir zum Beispiel, dass ihn „alle Augen“ derjenigen, die über die Wiederkunft Christi wehklagen, „sehen“ werden, „und alle, die ihn durchbohrt haben.“ Nun, diese Menschen, die über die Wiederkunft Christi wehklagen, werden nicht im Reich Gottes sein—zumindest nicht zu dem Zeitpunkt. Aber es heißt, dass sie ihn SEHEN werden.
In Matthäus 24,30 lesen wir auch, dass alle Völker der Erde wehklagen werden, wenn sie Christus „auf den Wolken des Himmels“ kommen SEHEN, „mit großer Kraft und Herrlichkeit“ (vergleichen Sie auch Offenbarung 19,11-16). Wiederum, die Völker werden nicht im Reich Gottes sein, aber sie werden ihn dennoch als den König des Reiches sehen. Sie werden ihn als den Herrn der Herren und den König der Könige erkennen. Und denken Sie daran: Christus kommt in Herrlichkeit wieder, die auch in Offenbarung 1,10-18 beschrieben wird. Und er, der SOHN Gottes, sieht aus wie ein Mann. In seinem verherrlichten Zustand oder in seiner physischen Erscheinung sieht er nicht wie eine Frau (oder ein Tier) aus.
Weder männlich noch weiblich?
Eine der am meisten missverstandenen Schriftstellen besagt nicht, dass es bei der Auferstehung zum ewigen Leben weder Männer noch Frauen geben wird. Dies ist ein falsches Zitat. Die Schriftstelle sagt, dass die Menschen in der Ersten Auferstehung nicht heiraten oder sich heiraten lassen werden, da sie sein werden wie die Engel im Himmel (Markus 12,25). Dieser Hinweis auf die Engel besagt keineswegs, dass wir Engel sein werden; auch nicht, dass wir alle „männlich“ sein werden, weil viele glauben, dass Engel angeblich nur „männlich“ sind (tatsächlich sehen viele Engel wie Tiere aus); sondern vielmehr, dass wir nicht mehr heiraten werden und dass wir nicht mehr sterben können, da Engel nicht heiraten und auch unsterblich sind (Lukas 20,35-36).
Auch wenn wir wie Christus aussehen werden, was unser äußeres, verherrlichtes Erscheinungsbild betrifft (das heißt als verherrlichte Gottwesen werden wir immer noch ein verherrlichtes Gesicht, Augen, einen Mund, Ohren, die Form eines menschenähnlichen Körpers mit Armen und Füßen usw. haben), wie werden wir dann aussehen, wenn wir uns den Menschen offenbaren?
Wie werden wir bei der Ersten Auferstehung aussehen?
Auch hier finden wir viele Beispiele, die uns zeigen, wie Christus den Menschen erschien, damit sie ihn sehen konnten (wir können ein verherrlichtes Gottwesen nicht mit unseren menschlichen Augen sehen, außer in einer Vision). Daraus können wir ableiten, wie wir aussehen werden, wenn wir uns manifestieren.
In 1.Mose 14,18-21 lesen wir, dass Christus als Melchisedek dem Abraham, der damals Abram hieß, erschien, der ihm den Zehnten von allem gab. Hebräer 7 bestätigt, dass Melchisedek tatsächlich Jesus Christus war, der damals als Hohepriester unter den Menschen lebte (vergleichen Sie Verse 3 und 8). Er war nicht Mensch geworden, aber er lebte eine Zeit lang „als“ Mensch; das heißt, er manifestierte sich als ein Mensch. Abram wusste, wer Melchisedek war, und es mag sein, dass dies das erste Mal war, dass er ihn in seiner physischen Manifestation sah.
Vor diesem Ereignis lesen wir, dass der Herr zu Abram „sprach“ oder ihm „erschien“, aber nicht so, wie er ihm in 1.Mose 14 und später in 1.Mose 18 „erschien“. Dort „erschienen“ Christus und zwei Engel dem Abraham als „Männer“ (Vers 2), als sie im Begriff waren, Sodom und Gomorra zu zerstören. Sie aßen und sprachen mit ihm (1.Mose 18,1-15). Das bedeutet aber nicht, dass sie tatsächlich Menschen WAREN, also Menschen aus Fleisch und Blut. Sie haben sich nur ALS Menschen manifestiert.
Abraham wusste sofort, dass einer der drei Persönlichkeiten Christus war, denn er nannte ihn in Vers 3 „Herr“ (vergleichen Sie auch Verse 27, 30, 32). Das Wort, das Abraham hier in Bezug auf Gott verwendete, ist Adonai (vergleichen Sie 1.Mose 15,2). Er erkannte Christus, denn er hatte ihn schon einmal gesehen, als dieser ihm als Melchisedek erschien. (Nebenbei bemerkt ist das Wort Adonai eigentlich ein Pluralwort, das „meine Herren“ bedeutet; die Singularform ist adon. Dies ist ein weiterer Beweis dafür, dass Abraham wusste, dass Gott aus mehr als einer Person besteht.)
Melchisedek
Sah Christus wie Melchisedek aus, als er als Mensch geboren wurde? Man würde denken, dass dies nicht der Fall war, da er aus dem Stamm Juda stammte und seine Mutter Jüdin war, und da Christus schon existierte, lange bevor es einen Menschen, geschweige denn einen Juden gab. Dabei wird jedoch die Tatsache übersehen, dass Gott und Christus wussten, dass es Menschen geben würde, und dass Christus aus dem Stamm Juda geboren werden würde, und zwar von Anbeginn der Welt an, bevor es die Zeit gab. Das gilt für alle, die Gott dazu vorherbestimmt hat, in dieser Zeit berufen zu werden; und das gilt ganz sicher für Jesus. Sie sahen also beide in die Zukunft und wussten, wie Christus als Mensch aussehen würde, und wir können daraus schließen, dass er Abraham, Mose und den anderen Alten in der Antike in dieser Gestalt erschienen ist.
Bei näherer Betrachtung werden wir feststellen, dass dies auch für sein Erscheinen als Mensch nach seiner Auferstehung gilt. Er erschien nicht als kleines Kind, auch nicht als Tier oder Frau, sondern als Mann.
Aber manchmal wurde er von seinen Jüngern nicht sofort erkannt—nicht, weil er so aussah, dass man ihn nicht erkennen konnte, sondern, wie wir weiter unten erörtern werden, aufgrund ihrer Angst oder anderer Einschränkungen.
Als er den Aposteln nach seiner Auferstehung begegnete, hielten sie ihn zunächst für einen Geist oder eine Erscheinung (Lukas 24,36-42). Christus offenbarte sich den Jüngern als ein Wesen mit Fleisch und Knochen. Er speiste sogar in ihrer Gegenwart, um die Jünger zu überzeugen, dass er es war und nicht ein Geist oder ein Dämon, der sich nicht manifestieren kann.
Nicht erkannt
Als die Jünger nach der Auferstehung Christi zum Fischen gingen, befanden sie sich auf dem See und Jesus war am Ufer (Johannes 21,1-4), so dass die Entfernung so groß war, dass sie ihn zunächst nicht erkennen konnten. Selbst vor seinem Tod gab es Zeiten, in denen sie ihn nicht erkannten und ihn zunächst für einen Geist oder eine Erscheinung hielten (Markus 6,47-50; „Gespenst“ ist eine fehlerhafte Wiedergabe).
Als Maria Magdalena ihn nach seiner Auferstehung am Grab zunächst nicht erkannte, lag das vielleicht daran, dass sie ihn nicht genau ansah oder betrachtete (Johannes 20,11-16; beachten Sie Verse 14 und 16: „…wandte sie sich um…“). Sie hielt ihn für den Gärtner, und als unverheiratete Frau war es damals üblich (was Jesus nicht aufrechterhielt oder lehrte), einen anderen Mann nicht zu genau anzusehen oder sich öffentlich mit ihm zu unterhalten, wie wir aus dem Bericht über das Gespräch Jesu mit der samaritanischen Frau ersehen können, das seine Jünger überraschte (Johannes 4,27).
In anderer Form
Nach seiner Auferstehung zeigte sich Christus gelegentlich als physisches Wesen, aber zumindest einmal tat er dies „in anderer Gestalt“ (Markus 16,12). Was ist mit dieser Formulierung gemeint?
Einige sind zu dem Schluss gekommen, dass diese Formulierung beweist, dass Christus in jeder beliebigen Form erscheinen kann oder könnte. Einige haben sogar behauptet, dass er heute in der Gestalt einer Frau oder eines Tieres erscheinen könnte, oder dass er in seinem verherrlichten Zustand Brüste wie eine Frau hat. Dies ist eine absurde und blasphemische Vorstellung.
In der Nelson Study Bible heißt es: „Das Erscheinen Jesu in einer anderen Gestalt könnte darauf hindeuten, dass er den beiden auf der Straße anders erschien, als er seinen Anhängern zuvor erschienen war.“ Diese Erklärung ist jedoch falsch, und das richtige Verständnis zeigt uns auch, wie WIR als Mitglieder der Familie Gottes den Menschen erscheinen oder uns ihnen offenbaren werden.
„Anders“ erscheinen
Zunächst wollen wir betonen, dass die Jünger auf dem Weg nach Emmaus Christus unter anderem deshalb nicht erkannten, weil ihre Augen geschlossen waren und erst geöffnet werden mussten (Lukas 24,31), und dass sie nicht damit rechneten, ihn überhaupt zu sehen, weil sie ihn für tot und im Grab hielten. Wir lesen, dass die Jünger den Frauen nicht glaubten, die behaupteten, sie hätten ihn lebend gesehen (Lukas 24,11).
Das griechische Wort für „Gestalt“ lautet morphe und bedeutet „Gestalt, Form, äußere Erscheinung.“ Im Benson Commentary heißt es: „Er erschien in einer anderen Form oder Kleidung, nämlich anders als die, die er früher hatte, als er mit ihnen sprach.“
Gill’s Exposition of the Entire Bible fügt die folgenden Gedanken hinzu:
„… er erschien in einer anderen Gestalt: es scheint die Gestalt oder die Kleidung eines Gärtners gewesen zu sein, in der er Maria erschien; denn sie hielt ihn für einen solchen und für den Gärtner, der zu dem Garten gehörte, in dem sich das Grab befand; nun aber erschien er in einer anderen Gestalt oder Kleidung; sehr wahrscheinlich in der Kleidung eines Schriftgelehrten oder Arztes; denn er nahm es auf sich, den Personen, denen er erschien, die Heilige Schrift zu erklären; wie er auch das Brot nahm und es segnete, als er mit ihnen zu Abend aß…
„Dies ist keineswegs als Veränderung der Körperform oder der Gesichtszüge zu verstehen; denn sobald sie ihre Augen öffneten, die vorher zugehalten waren, erkannten sie ihn sehr wohl; wäre aber eine solche Veränderung an ihm eingetreten, dass er nicht mehr als derselbe erkannt werden konnte, hätte es keine Notwendigkeit gegeben, ihre Augen zu verschließen, damit sie ihn nicht erkannten, Lukas 24,16.“
Jesus Christus offenbarte sich selbst in der Art und Weise, wie er als Mensch aussah. Aber er wurde nicht immer sofort erkannt, weil die Menschen nicht wussten, worauf sie blicken sollten, und weil ihre Augen noch nicht geöffnet waren.
Wenn Christus sich offenbarte, tat er dies in einer Weise, dass diejenigen, die ihn kannten, ihn auch erkennen konnten. Manchmal erkannten sie ihn an seiner Stimme, bevor sie ihn genau ansahen, um ihn an seinem Aussehen zu erkennen; ein anderes Mal erkannten sie ihn an bestimmten Verhaltensweisen, mit denen sie vertraut waren, während er im Fleisch war.
Wir können erkannt werden
In gleicher Weise werden wir uns den Menschen offenbaren, die uns vor unserem Tod gekannt haben, so dass sie uns erkennen können. Wenn wir männlich waren, werden wir uns als Mann manifestieren. Sogar als verherrlichtes Wesen wird ein Mann immer noch eine verherrlichte „männliche“ Erscheinung haben, nicht ein verherrlichtes weibliches Aussehen. Diejenigen, die in diesem Leben weiblich waren, werden bei der Auferstehung nicht plötzlich zu „Männern“, noch werden sie sich als Männer manifestieren, wenn sie den Menschen erscheinen. Außerdem, und das sollte selbstverständlich sein, werden sie nicht als Tiere oder mit tierähnlichen Merkmalen erscheinen, die viele der Engel besitzen.
So wie Christus sich offenbar als der Mann manifestierte, den die Menschen kannten, als er starb, so liegt es nahe, dass wir dasselbe tun werden, aber wir werden uns auch denen zu erkennen geben können, die uns nur in unseren jüngeren Jahren kannten. Wir können dies durch unsere Stimme, unser Verhalten oder durch die Schilderung anderer besonderer und einzigartiger Umstände oder Erfahrungen tun, so dass sie keinen Zweifel daran haben werden, dass wir diejenigen sind, die sie gekannt und mit denen zu tun hatten, als wir noch im Fleisch waren.
Kapitel 20
Was sind geistliche Körper?
Ob Sie es glauben oder nicht, in der „christlichen“ Welt herrscht in dieser Frage große Verwirrung, und die meisten Kommentare und Bibelexperten haben insoweit ein total falsches Verständnis. Und als Folge davon verstehen sie nicht, was unser Potenzial wirklich ist und welche Körper wir bei der Ersten Auferstehung haben werden.
Es beginnt mit einem völligen Missverständnis dessen, was Paulus im so genannten Auferstehungskapitel in 1.Korinther 15 sagt.
Wir lesen in den Versen 35-49:
„Es könnte aber jemand fragen: Wie werden die Toten auferstehen und mit was für einem Leib werden sie kommen? Du Narr: Was du säst, wird nicht lebendig, wenn es nicht stirbt. Und was du säst, ist ja NICHT DER LEIB, DER WERDEN SOLL, sondern ein bloßes Korn, sei es von Weizen oder etwas anderem. Gott aber GIBT IHM EINEN LEIB, wie er will, einem jeden Samen seinen eigenen Leib. Nicht alles Fleisch ist das gleiche Fleisch … Und es gibt himmlische Körper und irdische Körper … Einen andern Glanz hat die Sonne, einen andern Glanz hat der Mond, einen andern Glanz haben die Sterne; denn ein Stern unterscheidet sich vom andern durch seinen Glanz. So auch die Auferstehung der Toten. Es wird gesät verweslich und wird auferstehen unverweslich. Es wird gesät in Niedrigkeit und wird auferstehen in Herrlichkeit. Es wird gesät in Armseligkeit und wird auferstehen in Kraft. Es wird gesät ein natürlicher Leib und WIRD AUFERSTEHEN EIN GEISTLICHER LEIB. Gibt es einen natürlichen Leib, so gibt es auch einen geistlichen Leib. Wie geschrieben steht: Der erste Mensch, Adam, ‚wurde zu einem lebendigen Wesen’ [wörtlich: ‚eine lebendige Seele‘], und der letzte Adam [Jesus Christus] zum Geist, der lebendig macht. Aber der geistliche Leib ist nicht der erste, sondern der natürliche; danach der geistliche. Der erste Mensch ist von der Erde und irdisch; der zweite Mensch ist vom Himmel. Wie der irdische ist, so sind auch die irdischen; und wie der himmlische ist, so sind auch die himmlischen. Und wie wir getragen haben das Bild des irdischen (Adam), so werden wir auch tragen das Bild des himmlischen [Jesus Christus].“
Paulus sagt uns in der obigen Passage, dass der physische Körper, der stirbt, NICHT derselbe Körper ist, „der werden soll.“ Vielmehr GIBT Gott uns einen geistlichen Leib, „wie er will.“ Er lässt unseren physischen Körper nicht auferstehen und verwandelt ihn dann in Geist. Paulus sagt sogar, dass wir bei der Auferstehung zum ewigen Leben „den [physischen] Leib verlassen“ haben werden (2.Korinther 5,8). In 2.Korinther 5 wird weiter erklärt, dass Gott den Christen eine neue Art von Leib geben wird (Verse 1-4). Nur die Körper derer in Christus, die bei der Wiederkunft Christi leben, werden in Geist verwandelt, während die Toten in Christus „UNVERWESLICH AUFERSTEHEN“ werden (1.Korinther 15,52).
Wenn wir in Christus sterben, dann verwesen unsere Körper. Die Körper derer, die vor Tausenden von Jahren in Christus gestorben sind, sind vollkommen verwest. Sie wurden zu Staub und Erde, wie Gott es gesagt hatte (1.Mose 3,19). Die einzige Ausnahme war die Auferstehung Jesu Christi zum ewigen Leben, der lediglich drei Tage und drei Nächte lang tot war und dessen physischer Körper nicht verweste, bevor er zur Unsterblichkeit auferweckt wurde (Apostelgeschichte 2,25-27). Als Gott der Vater Jesus Christus auferweckte, verwandelte er seinen physischen Körper (der sich noch im Grab befand) in einen geistlichen Körper. Deshalb konnte Christus später durch verschlossene Türen gehen und sich nach Belieben sichtbar und unsichtbar machen.
Wie bereits zuvor ausgeführt, konnte sich Christus als Mensch offenbaren, nachdem er wieder zu einem Geistwesen geworden war, das für das menschliche Auge unsichtbar ist. Er konnte sich in einer Weise offenbaren, dass er sogar Fleisch und Knochen zu haben schien (Lukas 24,39-40). Natürlich hatte er als Geistwesen nicht wirklich Fleisch und Knochen, aber er war in der Lage, sich auf diese Weise zu zeigen. Jesus sprach zwar davon, dass „ein Geist“ kein Fleisch und keine Knochen hat, wie er sie hatte (Vers 39). Er sprach jedoch von dämonischen Geistern, die sich nicht als Wesen mit Fleisch und Blut oder Knochen manifestieren können.
In seinem Buch „Das unglaubliche Potential des Menschen“ (The Incredible Human Potential) erklärt Herbert W. Armstrong die Auferstehung zum ewigen Leben wie folgt (Seite 101-103):
„Hat man den heiligen Geist empfangen, so wird bei der Auferstehung das auferweckte Wesen aus Geist bestehen, nicht mehr aus Materie…
„Wer im Besitz des heiligen Geistes Gottes gestorben ist, wird auferweckt in der ersten Auferstehung (Offb. 20,4-5)—unsterblich, in einem verklärten Geist-Leib, das Antlitz strahlend wie die Sonne.“
In Römer 8,29-30 lesen wir, dass Gott diejenigen verherrlichen wird, die er in diesem Zeitalter berufen hat. In Vers 29 wird erklärt, dass diejenigen, die er vorherbestimmt hat, „gleich sein sollten dem Bild seines Sohnes…“
Wenn wir in Herrlichkeit verwandelt oder auferweckt werden, dann werden wir das Bild des verherrlichten Jesus Christus tragen.
Wir lesen auch in 1.Johannes 3,2: „Wir wissen aber: wenn es offenbar wird, werden wir ihm gleich sein; denn wir werden ihn sehen, wie er ist.“
Christus wird in Herrlichkeit wiederkommen—in der Herrlichkeit des Vaters und in seiner eigenen Herrlichkeit. Wenn wir ihm gleich sein werden, werden wir auch verherrlicht werden. Wir werden offenbar werden in Herrlichkeit, wie Kolosser 3,4 sagt. Wir werden ihn sehen, wie er ist—und wir können den verherrlichten Christus nicht sehen, wie er ist, wenn wir nicht selbst verherrlichte Geistwesen sind.
Wenn wir in Christus gestorben sind, dann werden wir in Herrlichkeit auferweckt werden. Wir werden mit ihm verbunden und ihm gleichgeworden sein—wir werden ihm in der Auferstehung gleich sein (Römer 6,5; die neue Lutherbibel 2009 schreibt, dass wir zu der Gleichheit seiner Auferstehung gelangen werden). Wenn wir zur Zeit der Wiederkunft Christi noch am Leben sind, dann werden wir in die Herrlichkeit verwandelt werden—und zwar in einem Augenblick, im Handumdrehen, zur Zeit der letzten Posaune, wie wir in 1.Korinther 15 lesen.
Philipper 3,21 sagt uns, dass Christus unseren nichtigen Leib verwandeln wird, damit er seinem verherrlichten Leib gleich sein wird.
Die Auferstehung Christi
ABER, es gibt eine schreckliche Verwirrung unter „christlichen“ Autoren in Bezug auf die Auferstehung von Jesus Christus.
Wie bereits erwähnt, heißt es beispielsweise im „Compact Bible Commentary“ der „Nelson’s Compact Series“ zu 1.Thessalonicher 4,16:
„Es ist klar, dass die [Erste] Auferstehung eine PHYSISCHE Auferstehung sein wird, bei der die KÖRPERLICHE Existenz wiederhergestellt wird… Die auferstandenen Körper der Christen werden wie der von Christus sein… unvergänglich und unsterblich, und doch werden sie Körper aus FLEISCH und KNOCHEN sein…“
Geistliche Körper
Ein Großteil dieser Verwirrung hat mit einem völligen Missverständnis dessen zu tun, was die Bibel über den „geistlichen Leib“ lehrt, den wir gemäß 1.Korinther 15 haben werden.
In Gill’s Exposition of the Entire Bible heißt es:
„Er wird als geistlicher Leib auferweckt; nicht der Substanz nach, sondern seiner Beschaffenheit nach; er wird nicht zu Geist verwandelt werden; der auferstandene Leib unseres Herrn, dem der unsere gleichgestaltet werden wird, war kein Geist, sondern bestand wie zuvor aus Fleisch und Knochen; aber der Leib wird dann dem Geist und der Seele des Menschen unterworfen sein; er wird im geistlichen Dienst eingesetzt werden …
„… es gibt einen geistlichen Leib, wie der Leib Christi jetzt ist und wie die Leiber der auferstandenen Heiligen sein werden…“
Das ist totaler Unsinn. Dieser Unfug kommt auch im folgenden Kommentar zum Ausdruck:
Der Pulpit Commentary schreibt:
„Ein geistlicher Leib. Der scheinbare Widerspruch in den Begriffen ist unvermeidlich. Gemeint ist ein Leib, der nicht unter der Herrschaft körperlicher Begierden oder intellektueller und leidenschaftlicher Impulse steht, sondern ganz vom Geist beherrscht wird und daher weder das Verlangen noch die Fähigkeit hat, die Begierden des Fleisches zu erfüllen.“
Natürlich KANN sich das Wort „geistlich“ auch auf Konzepte beziehen, die nicht aus Geist bestehen. Zum Beispiel sprechen wir von geistlichem Wachstum; dem geistlichen Juden; dass das Gesetz geistlich ist; von geistlichem Verständnis; einem geistlichen Organismus; einer geistlichen Verlobung; einem geistlichen Schleier; dem geistlichen Segen; von geistlichen Gaben; geistlicher Finsternis; dass wir geistlich sind und geistlich gesinnt sind; von Abrahams geistlichen Samen; geistlichen Brüdern; geistlicher Gemeinschaft; dem geistlichen Israel; oder von geistlicher Heilung.
Aber „geistlich“ kann AUCH etwas bedeuten, das aus Geist besteht.
Aus Geist bestehen
Wenn in 1.Korinther 15,44 davon die Rede ist, dass wir einen geistlichen Körper haben werden, definiert Strong (Nr. 4152) das griechische Wort pneumatikos, das mit „geistlich“ übersetzt wird, als von pneuma [Strong (Nr. 4151)] abgeleitet und sagt, dass es sich auf „einen Geist, einen Engel, Dämon oder (heiligen) Gott“ beziehen kann.
Infolgedessen geben mehrere deutsche Übersetzungen den Ausdruck „geistlicher Leib“ mit „geistiger Leib“ wieder, vergleichen Sie u.a. die Zürcher Bibel 1970; die Pattloch Bibel 1979; die Schlachterbibel 1951 und die Elberfelder Bibel 2016.
Dies ist das richtige Verständnis. Wir werden Körper haben, die aus Geist bestehen.
Gott hat keinen physischen Körper, der irgendwie aus Fleisch und Knochen besteht und dem Geist unterworfen ist. Auch Jesus Christus hatte keinen solchen „Körper“, bevor er Mensch wurde, und er hat die gleiche Herrlichkeit erhalten, die er hatte, BEVOR er Mensch wurde. Und da wir so sein werden, wie der Vater und der Sohn sind, werden wir auch keine solchen Körper haben. Es ist korrekt festgestellt worden, dass wir Gott sein werden, so wie Gott selbst Gott ist.
Wir haben zuvor gesehen, dass Gott Form und Gestalt hat. Er hat einen Körper, der aus Geist besteht. Das Gleiche gilt für Jesus Christus.
Christus ist ein lebendig machender Geist (1.Korinther 15,45; Zürcher Bibel 1970). Er ist der Geist (2.Korinther 3,17-18: „Der Herr ist der Geist… wir werden verklärt in sein Bild… von dem Herrn, der der Geist ist“). Gott der Vater ist nicht nur Geist, sondern auch „ein Geist“ (Johannes 4,24; Elberfelder Bibel 2016; vergleichen Sie auch die Lutherbibel 1545, Authorized Version, American Standard Version, English Revised Version, Webster’s Bible Translation, Geneva Bible und Young’s Literal Translation).
Gott der Vater und Jesus Christus sind Geistwesen. Sie haben keine physischen Körper, aber sie haben Körper, die aus Geist bestehen. Das Gleiche gilt für die Engel.
Engel sind Geister oder Geistwesen (Hebräer 1,7.14; Offenbarung 1,4). Wir werden ihnen in dem Sinne gleich sein, dass wir auch Geister oder Geistwesen sein werden (Lukas 20,35-36; Matthäus 22,30). Wir werden die Herrlichkeit des Vaters, des Sohnes und der heiligen Engel haben (Lukas 9,26).
Und so wie der Vater ein Geist ist und der Sohn ein Geist ist, so werden auch wir „Geister“ oder „Gottwesen“ sein (Johannes 3,6)—nicht „Gespenster“, die herumspuken—so wie Gott der Vater und Jesus Christus Geistwesen sind.
Wenn wir in 1.Korinther 15 lesen, dass wir „geistliche“ Leiber haben werden, ist damit eindeutig gemeint, dass wir geistige Leiber haben werden—Körper, die aus Geist bestehen.
Kapitel 21
Woran werden wir uns erinnern?
Wenn wir Gottwesen sind, werden wir uns dann an unsere eigenen vergangenen Sünden und die Sünden anderer erinnern, auch an die Sünden unserer engen Freunde und Familienmitglieder? Das wird davon abhängen, ob sie rechtschaffen oder böse sind (vergleichen Sie Psalm 34,16-17). Einfach ausgedrückt: Diejenigen, die in Gottes Reich sind, werden einander kennen, aber diejenigen, die rebellieren, werden aufhören zu existieren oder in Erinnerung zu bleiben.
Wir glauben nicht an ein ewig brennendes Höllenfeuer, das die Bösen bis in alle Ewigkeit quält, während die „Geretteten im Himmel“ ständig ihre Schreie hören werden. Gleichzeitig ist es schwer vorstellbar, dass wir uns ständig an geliebte Menschen oder enge Freunde erinnern werden, die sich von Gott abgewandt und die unvergebbare Sünde begangen haben. Im Allgemeinen werden wir die Erinnerungen an diese Menschen aus unserem Gedächtnis streichen; es wird so sein, als hätten sie nie existiert (Obadja 16: „[sie] sollen sein, als wären sie nie gewesen.“). [Im Fall von König Saul, der offenbar die unvergebbare Sünde begangen hat, sind seine Taten der Rebellion, seine Konsultation einer Hexe und seine Begegnung mit einem Dämon, der sich als Samuel ausgab, in der Bibel festgehalten, sodass jeder sie als abschreckendes Beispiel lesen kann.]
Sündenerinnerung?
Dies führt uns zu der nächsten Frage, ob wir uns an unsere eigenen Sünden erinnern, die wir bereut haben, oder an die Sünden anderer, denen Gott aufgrund ihrer Reue vergeben hat.
Davids Sünden
In 1.Könige 15,5 lesen wir: „David [hat] getan…, was dem HERRN wohlgefiel, und nicht gewichen war von allem, was er ihm gebot, sein Leben lang, außer in der Sache mit Uria, dem Hetiter.“ Die Übertretungen Davids „in der Sache mit Uria, dem Hetiter“ finden sich in 2.Samuel, Kapitel 11 und 12. Zunächst beging David Ehebruch mit Urias Frau Batseba; dann versuchte er, seine Sünde auf verschiedene Weise zu vertuschen, und als ihm das misslang, ließ er Uria im Krieg ermorden, damit er Batseba zur Frau nehmen konnte. Wir lesen: „Aber dem HERRN missfiel die Tat, die David getan hatte“ (2.Samuel 11,27).
Davids Verhalten in „der Sache mit Uria“ war eine große Sünde. Das bedeutet jedoch nicht, dass dies die einzige Sünde war, die David je begangen hat. Die oben zitierte Stelle in 1.Könige 15,5 muss im Zusammenhang mit allen anderen Bibelstellen zu diesem Thema gelesen werden. Beachten Sie zum Beispiel die folgende Aussage in 1.Könige 14,8: „Du aber bist nicht gewesen wie mein Knecht David, der meine Gebote hielt und mir von ganzem Herzen nachwandelte, dass er nur tat, was mir wohlgefiel.“ Für sich genommen würde diese Schriftstelle besagen, dass David überhaupt nicht gesündigt hat—nicht einmal in „der Sache mit Uria.“
Die Wahrheit ist natürlich, dass David auf viele verschiedene Arten gesündigt hat. Die Bibel macht sehr deutlich, dass jeder Mensch sündigt—auch nach seiner Bekehrung—und dass es keinen Menschen gibt [mit der einzigen Ausnahme von Jesus Christus, als er hier auf der Erde war], der nicht sündigt (vergleichen Sie 1.Könige 8,46).
In der Heiligen Schrift wird uns auch gesagt, dass Gott uns unsere Sünden vergibt und nicht mehr an sie denkt, wenn wir Gott unsere Sünden bekennen (1.Johannes 1,9). In diesem Fall reinigt uns Gott von aller Ungerechtigkeit (gleicher Vers). Er wird nicht mehr unserer Sünden „gedenken“ (vergleichen Sie Jeremia 31,34). Was damit gemeint ist, wird weiter unten näher erklärt.
David hatte ein treues Herz. Wenn er sündigte, bereute er und bat Gott um Vergebung. Er versuchte nicht, seine Sünden zu verbergen, sondern war wirklich gebrochenen Herzens. Er sehnte sich ernsthaft danach, dass ihm vergeben wurde. Als Gott David vergab, nahm er seine Sünden weg—damit sie nicht mehr in Erinnerung blieben. Deshalb konnte Gott sagen: „… mein Knecht David, der meine Gebote hielt und mir von ganzem Herzen nachwandelte, dass er nur tat, was mir wohlgefiel“ (vergleichen Sie wiederum 1.Könige 14,8).
Wir verstehen natürlich auch, dass Gott David seine Sünden in „der Sache mit Uria“ vergab. Doch an einer Stelle, in 1.Könige 15,5, macht Gott uns ein weiteres Mal auf diese Sache aufmerksam. Nicht, weil Gott David nicht vergeben hätte, sondern weil dies eine Sünde war, die in eine etwas andere Kategorie gehörte. Es war jedoch mit Sicherheit nicht die unvergebbare Sünde, denn David wird im Reich Gottes sein (vergleichen Sie Jeremia 30,9; Hosea 3,5).
Was den Mord an Uria anging, war es keine Sünde, die „in Unwissenheit“ begangen wurde—aufgrund einer vorübergehenden, flüchtigen Schwäche, die David „überkommen“ hatte. Es war eine geplante, vorsätzliche, sorgfältig ausgearbeitete Sünde. David überlegte sich sehr genau, wie er seine Sünde mit Batseba vertuschen konnte, bis er willens war und den Befehl dazu gab, Uria zu ermorden. Gott bringt die „Sache mit Uria“ noch einmal zur Sprache, weil er furchtbar betrübt darüber war, dass David so gehandelt hatte—und er wollte dem Leser die schrecklichen Folgen dieser Sünde für David und seinen ganzen Haushalt vor Augen führen.
Wenn wir sündigen und Gott anschließend unsere Sünde bekennen, ist Gott treu und vergibt uns. Wenn uns vergeben und die Sünde weggenommen wurde (vergleichen Sie Römer 11,27), wird Gott unserer Sünden nicht mehr „gedenken“ (vergleichen Sie Hebräer 8,12). Das sollte uns zeigen, dass wir uns bemühen müssen, dasselbe zu tun. Wenn wir vergeben, müssen wir auch versuchen zu vergessen. David sündigte auf viele verschiedene Arten—wie wir alle—, aber er erlangte von Gott vollständige Vergebung, weil sein Herz aufrichtig war. In Gottes Augen hielt David Gottes Gebote und folgte Gott von ganzem Herzen, um NUR das zu tun, was in Gottes Augen richtig war.
Gott wird unserer Sünden nicht mehr „gedenken“
Was genau ist mit dem Satz gemeint, dass Gott unserer Sünden nicht mehr gedenken wird?
Bitte beachten Sie, dass Gott dafür gesorgt hat, dass bestimmte Sünden Davids aufgezeichnet wurden, damit jeder sie lesen kann. Zusätzlich zu Davids Sünde in der Sache mit Uria wurden auch einige seiner anderen Sünden aufgezeichnet, wie etwa seine Kriegsführung und die Zählung seiner Soldaten. Außerdem wurden die Sünden anderer gerechter Männer und Frauen aufgezeichnet: Moses Sünde des Mordes und sein späterer Zornesausbruch vor Israel, der ihn daran hinderte, das Gelobte Land zu betreten; Aarons und Mirjams Murren gegen Moses; Abrahams und Isaaks Lügen; Abrahams und Saras Ehebruch aufgrund von mangelndem Glauben; Jakobs Betrug gegenüber seinem Vater Isaak; Rahels Diebstahl der Hausgötzen ihres Vaters; die Sünden des Petrus, dreimal zu lügen und Christus zu verleugnen, und seine Heuchelei gegenüber nichtjüdischen Christen; und die Christenverfolgung des Paulus, als er noch Saulus hieß. Die Liste ließe sich endlos fortsetzen. Wir gehen auch davon aus, dass Salomo am Ende seines Lebens zur Reue kam, aber seine früheren schrecklichen Sünden wurden in der Bibel festgehalten.
Wie können wir dies angesichts der Tatsache verstehen und erklären, dass Gott Sünden vergibt und vergisst, sobald sie bereut sind? Die Sünden dieser Menschen wurden vergeben (wir gehen davon aus, dass alle oben genannten Männer und Frauen als Gottwesen im Reich Gottes sein werden), aber ihre früheren Sünden wurden nicht aus dem niedergeschriebenen Wort Gottes—der Bibel—gelöscht, und uns wird gesagt, dass sie als Warnung oder Beispiel für uns heute aufgezeichnet wurden (1.Korinther 10,11), und dass die GESAMTE Heilige Schrift von Gott eingegeben oder inspiriert und zur Lehre, zur Zurechtweisung, zur Besserung und zur Erziehung in der Gerechtigkeit nütze ist (2.Timotheus 3,16).
Darüber hinaus gehen wir nicht davon aus, dass Adam und Eva oder Judas Iskariot die unvergebbare Sünde begangen haben, da sie niemals Gottes heiligen Geist hatten, was bedeutet, dass sie bei der Zweiten Auferstehung die Möglichkeit haben werden, Gottes Lebensweise anzunehmen; dennoch wird jeder von (einigen) ihrer Sünden wissen, die sie begangen haben, da sie in Gottes Wort aufgezeichnet sind. Jesus sagte sogar über Judas, dass es besser gewesen wäre, wenn er nicht geboren worden wäre. Wir glauben nicht, dass diese Aussagen jemals aus der Bibel entfernt werden. Aber Adam, Eva und Judas werden wieder zum Leben erweckt werden und ihnen wird wahre Reue angeboten werden, die sie hoffentlich annehmen werden. Aber auch ihre Sünden sind in der Bibel aufgezeichnet, und die Bücher der Bibel werden für alle aufgetan, die im Großen Weißen Throngericht sein werden (Offenbarung 20,12).
Wenn wir sündigen und nicht bereuen, dann werden unsere Sünden gegen uns stehen. Gott wird sie nicht vergeben und vergessen. Das Gleiche gilt für unsere Freunde und Verwandten. Wenn sie in diesem Leben sündigen, ohne zu bereuen, wird Gott (und wir als Gottwesen im Reich Gottes) diese Sünden vor ihrer Reue nicht vergeben und vergessen, aber die Reue wird ihnen in der Zeit des Großen Weißen Throngerichts angeboten werden, damit ihre Sünden vergeben werden können.
Vergeben und Vergessen?
Aber was ist mit Sünden, die man bereut hat? Wie wir gesehen haben, vergisst Gott (und wir als Gottwesen) diese Sünden im Allgemeinen, indem er sie vollständig aus unserem Gedächtnis löscht, aber es gibt Ausnahmen.
Eine Ausnahme bilden natürlich die Sünden, die in der Bibel aufgezeichnet sind. Auch wenn Gott diese nach aufrichtiger Reue vergeben hat, so hat er sie nicht völlig aus dem Gedächtnis gelöscht, sondern sie wurden zu unserem Nutzen aufgezeichnet, damit wir aus den Fehlern anderer lernen können und sie nicht selbst begehen. Aber in jedem Fall wirft Gott alle bereuten Sünden hinter sich und in die Tiefen des Meeres, so dass sie, wenn sie gesucht werden, nicht gefunden werden, IN DEM SINNE, dass Gott uns niemals für sie anklagen wird. Er behält sie nicht in seinem Gedächtnis in dem Sinne, dass er das Vergangene nicht wieder aufgreifen wird.
Wenn Gott in Jeremia 31,34 und in Jesaja 43,25 sagt, dass er ihrer Sünden nicht mehr „gedenken“ und ihre Übertretungen tilgen wird, zieht er auch einen Vergleich zwischen den Tieropfern im Alten Testament, die kontinuierlich dargebracht werden mussten und die niemals Sünden vergeben konnten, sondern nur eine Erinnerung oder ein „Gedenken“ an Sünden waren (Hebräer 10,3), und das Opfer Christi, das die vollständige und umfassende Vergebung und die Befreiung vom ewigen Tod bewirkt, so dass Gott die Sünden tilgt oder austilgt und ihrer nicht mehr gedenkt (vergleichen Sie Apostelgeschichte 3,19).
Gill’s Exposition of the Entire Bible fügt diesen Kommentar zu Jesaja 43,25 hinzu: „Gott wird der Sünden seines Volkes nicht mehr gedenken; nachdem er ihnen vergeben hat, wird er sie nicht dafür bestrafen, was mit ‚nicht mehr gedenken’ zum Ausdruck gebracht wird; siehe Jeremia 14,10.“
Der Kommentar von Jamieson, Fausset and Brown stimmt dem zu und stellt fest: „Wenn Gott vergibt, vergisst er; das heißt, er behandelt den Sünder so, als hätte er seine Sünden vergessen.“
Unter dem Neuen Bund wird Gott unsere Sünden „wegnehmen“ (Römer 11,27)—er wird sie uns nicht vorhalten, wenn wir sie bereuen. In Jeremia 50,20 heißt es: „Zur selben Zeit und in jenen Tagen wird man die Missetat Israels suchen, spricht der HERR, aber es wird keine da sein, und die Sünden Judas, aber es wird keine gefunden werden; denn ich will sie vergeben denen, die ich übrigbleiben lasse.“
In Gottes Augen sind die vergebenen Sünden nie begangen worden. Die Scheidewand oder Mauer der Trennung zwischen Gott und uns, die aufgrund der Sünde errichtet wurde (Jesaja 59,1-2), wird niedergerissen, wenn wir bereuen, und der Zugang zu Gott ist wieder ungehindert. In den meisten Fällen wird Gott jede Erinnerung an bereute Sünden vollständig aus seinem Gedächtnis löschen, aber wie wir gesehen haben, wurden in einigen Fällen Sünden aufgezeichnet, um uns eine Lehre zu erteilen. In keinem Fall jedoch wird einer bereuten Sünde jemals „gedacht“ werden in dem Sinne, dass der Mensch dafür angeklagt werden könnte. Da wir die Gesinnung Christi haben (1.Korinther 2,16), müssen auch wir uns bemühen, die Sünden anderer, die bereuen, zu vergeben und zu vergessen… und das schließt unsere eigenen Sünden mit ein, die wir bereuen und für die wir Vergebung empfangen haben. Aber selbst wenn wir in diesem Leben nicht in der Lage sein sollten, jegliche Erinnerung an vergangene Sünden vollständig auszulöschen, so müssen wir anderen, die bereuen, doch immer aufrichtig vergeben, ohne jemals Groll gegen sie zu hegen oder ihnen Vorwürfe zu machen.
Kapitel 22
Was werden wir tun?
Diejenigen, die in dieser Zeit berufen und auserwählt sind, müssen sich für den Eintritt in das Reich Gottes qualifizieren, das errichtet werden wird, wenn Jesus Christus auf diese Erde zurückkehrt. Aber was genau werden sie sein? Und welche Kräfte werden sie haben?
Die Bibel sagt uns, dass wir, die wir heute berufen sind, das sein werden, was Christus heute ist. Wir werden sein wie er; so, wie er ist. Wir werden Anteil am Wesen des Vaters und an seiner göttlichen Natur haben (2.Petrus 1,4). Die einzige Ausnahme ist, dass wir nicht die gleiche Autorität wie Christus haben werden, ebenso wie Christus nicht die gleiche Autorität wie der Vater hat. Gott ist—und wird es immer sein—eine hierarchische Familie, mit Gott dem Vater an der Spitze, unter ihm Jesus Christus und unter Christus diejenigen, die in die Familie Gottes hineingeboren werden.
Aber auch wenn Christus unter dem Vater steht, so hat er—und hatte als Gottwesen schon immer—noch die unbegrenzte Macht, Leben zu schaffen. Gott der Vater hat alles—sowohl das Sichtbare als auch das Unsichtbare—durch und mit Jesus Christus geschaffen (Hebräer 1,1-2; Kolosser 1,15-16).
Christus wird dieses Königreich, das Reich Gottes, auf dieser Erde errichten. Es ist ein Reich, das von Gott regiert wird. Es ist ein Reich, das aus Gott—dem Vater und Jesus Christus—besteht. Aber denken Sie daran: Auch wir werden in diesem Reich sein. Die Bibel sagt ganz eindeutig, dass jeder, der im Reich Gottes ist, in der Tat Gott ist. Wir müssen zu Gott werden und an der Herrlichkeit Christi teilhaben, dem Erstgeborenen unter vielen Brüdern. Wir werden bereits Gottes Kinder genannt, aber wir sind noch nicht verherrlicht worden. Und wenn wir bei unserer Auferstehung zum ewigen Leben verherrlicht werden, dann werden wir in das Reich Gottes eingehen, als buchstäbliche Gottwesen, als verherrlichte Söhne und Töchter Gottes, die unsterblich geworden sind.
„Ihr seid Götter“
Wie wir in dieser Broschüre gesehen haben, lehrt uns die Heilige Schrift eindeutig, dass wir Mitglieder der Gottfamilie oder Gottwesen werden sollen. Christus selbst bestätigte dieses menschliche Potential in Johannes 10,31-36: „Da hoben die Juden abermals Steine auf, um ihn zu steinigen. Jesus sprach zu ihnen: Viele gute Werke habe ich euch erzeigt vom Vater; um welches dieser Werke willen wollt ihr mich steinigen? Die Juden antworteten ihm und sprachen: Um eines guten Werkes willen steinigen wir dich nicht, sondern um der Gotteslästerung willen, denn du bist ein Mensch und machst dich selbst zu Gott. Jesus antwortete ihnen: Steht nicht geschrieben in eurem Gesetz: ‚Ich habe gesagt: Ihr seid Götter’? Wenn er die Götter nennt, zu denen das Wort Gottes geschah—und die Schrift kann doch nicht gebrochen werden—, wie sagt ihr dann zu dem, den der Vater geheiligt und in die Welt gesandt hat: Du lästerst Gott—, weil ich sage: Ich bin Gottes Sohn?“
Was sagt Jesus Christus uns an dieser Stelle? Dass er, der Sohn Gottes, der zu einem Menschen geworden war, wieder ein Gottwesen sein würde. Aber auch, dass es das Potenzial des Menschen ist, ebenfalls Gott zu werden. Obwohl in der Gegenwartsform formuliert, bezog sich Christus hauptsächlich auf die Zukunft und sprach über zukünftige Dinge, als ob sie bereits existierten (vergleichen Sie Römer 4,17: „welcher… das noch nicht Vorhandene benennt…, als wäre es schon vorhanden“; Menge Bibel). Gott schuf den Menschen, damit der Mensch Gott werden konnte—ein Mitglied der Gottfamilie. So wie Christus der Sohn Gottes ist, werden auch wir Söhne und Töchter Gottes sein. Natürlich wird Gott der Vater immer der Höchste von allen sein, und Christus wird immer höher sein als wir. Aber dennoch—wir werden Gottwesen in der Familie Gottes sein, buchstäbliche Kinder unseres liebenden Vaters und Brüder und Schwestern unseres älteren Bruders Jesus Christus. Was für ein großartiges Potenzial—was für eine Bestimmung!
Die Tatsache, dass wir als Gottwesen natürlich die Fähigkeit haben werden, zu erschaffen, so wie Gott der Vater und Jesus Christus erschaffen können, wird in der Heiligen Schrift ausdrücklich bestätigt.
Leben spendende Geister
In 1.Korinther 15,45 heißt es, dass Christus „ein Leben spendender Geist“ ist (Zürcher Bibel 2007). Das heißt, er ist ein Geistwesen, das LEBEN geben und schaffen kann. Die Menge Bibel schreibt, Christus wurde zu einem „lebensschaffenden Geisteswesen.“ Genau das hat er getan, bevor er ein Mensch wurde. Das ist es, was er heute tut und was er auch nach seiner Wiederkunft tun wird. Aus dem Buch der Offenbarung wissen wir zum Beispiel, dass alle Lebewesen in den Ozeanen und Flüssen vor seiner Wiederkunft gestorben sein werden (Offenbarung 16), aber wir lesen auch an mehreren Stellen, dass es im Millennium lebende Fische geben wird (Hesekiel 47). Das zeigt, dass Gott LEBEN schaffen wird—in diesem Fall physische Fische. Er schuf Leben, als die Oberfläche der Erde erneuert wurde, und die New King James Bible schreibt, dass Gott einen großen Fisch bereitet hatte, um Jona zu verschlingen (Jona 2,1).
Wenn Christus wiederkommt, um die Regierung Gottes auf der Erde zu errichten, wird die Erde in einem schrecklichen Zustand sein und immer noch unter den Folgen von Atomkriegen und radioaktiven Abfällen leiden. Deshalb lesen wir, dass die Ruinen wieder aufgebaut werden und dass die Erde ein wunderschönes Paradies werden wird. Wir werden Jesus Christus dabei helfen, sie zu verschönern, was auch bedeutet, dass wir physisches Leben erschaffen werden.
Bitte beachten Sie Jesaja 58,11: „Und du wirst sein wie ein bewässerter Garten und wie eine Wasserquelle, der es nie an Wasser fehlt.“ In erster Linie geht es hier um unsere Rolle im Millennium, wo wir den Wiederaufbau alter Orte anleiten werden, die verwüstet wurden. ABER es gibt auch eine übergeordnete Bedeutung, die auf unser ultimatives Potenzial hinweist—eine ständige Quelle lebendigen, frischen Wassers für andere zu sein, die ihnen Gesundheit und ECHTES Leben schenkt.
Beachten Sie noch einmal die Worte Christi in Johannes 7,37-38, wo wir lesen, dass aus unseren Leibern Ströme lebendigen Wassers fließen werden. Das heißt, Gottes Geist wird aus uns herausfließen, um LEBEN zu erschaffen. Christus ist ein Leben spendender Geist, und das werden wir auch sein, denn wir werden ebenfalls Gott sein, und wir werden sein wie Christus; so, wie er ist. Als Gottwesen werden wir die Macht und das großartige Privileg haben, zu heilen und zu erschaffen, UNTER der Führung von Gott dem Vater und Jesus Christus. Gottes lebendiges Wasser in uns wird aus unseren Leibern fließen wie Ströme von lebendigem Wasser.
Bitte denken Sie auch daran, dass Christus in Johannes 4,14 in Bezug auf den heiligen Geist sagte, dass „das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“ Wir werden Quellen des lebendigen Wassers sein, die zum Leben führen.
Eine interessante Schriftstelle findet sich auch im Buch der Sprüche. Obwohl sie in erster Linie von unserem eigenen Geist und seiner Wirkung auf unseren eigenen Körper spricht, kann sie auch so verstanden werden, dass sie sich auf den Geist anderer und die Wirkung auf andere bezieht. Beachten Sie Sprüche 14,30: „Ein gesundes Herz ist Leben für den Körper“ (New King James Bible)—nicht nur für unseren eigenen Körper, sondern auch für den Körper anderer. Ein gesunder Geist ist eine Folge des heiligen Geistes, der ein Geist der Gesundheit ist. Und mit Gottes heiligem Geist werden wir in der Lage sein, der physischen Welt echtes „Leben“ zu verleihen.
Die biblische Wahrheit ist überwältigend. Wenn wir einmal als unsterbliche Gottwesen Eingang in die Familie Gottes gefunden haben, werden wir mit denselben Fähigkeiten und Möglichkeiten ausgestattet sein, wie sie Gott der Vater und Jesus Christus haben. Wir werden über Engel richten und herrschen. Gott der Vater und Jesus Christus können uns gebrauchen, um Menschen zu heilen. Wir werden Christus dabei helfen, die Menschheit zu richten. Natürlich werden wir niemals unabhängig handeln, sondern immer in völliger Harmonie mit und unter der Autorität und Führung von Gott dem Vater und Jesus Christus.
Unsere Rolle bei der Zweiten Auferstehung
Dies könnte eine interessante Frage aufwerfen. Wie wir in dieser Broschüre gesehen haben, hat Gott der Vater Jesus Christus auferweckt und ihm ewiges Leben und die Herrlichkeit gegeben, die er hatte, bevor er Mensch wurde; und der Vater wird die Toten durch Jesus auferwecken. Könnte dies dann in der Folge bedeuten, dass wir, die wir vom Vater durch Jesus auferweckt werden und das ewige Leben in der Familie Gottes erhalten, auch an der Auferstehung anderer in der Zweiten Auferstehung beteiligt sein werden, insbesondere an der Auferweckung unserer Angehörigen, die gestorben sind, ohne die Gelegenheit zur Erlangung des Heils erhalten zu haben? Natürlich werden wir immer dem Willen Gottes des Vaters und dem Willen Jesu Christi unterworfen sein, so wie auch Christus immer dem Willen des Vaters unterworfen ist. Anders ausgedrückt: Der Wille Christi ist identisch mit dem Willen des Vaters, und wird es auch immer sein. Ebenso wird unser Wille—der Wille der unsterblichen Gottwesen in Gottes Familie—immer völlig identisch mit dem Willen des Vaters und des Sohnes sein. Und so wie der heilige Geist wie lebendiges Wasser aus dem Vater und dem Sohn fließt, so wird der heilige Geist—Gottes Kraft—auch aus uns fließen (vgl. erneut Johannes 4,13-14; 7,37-39).
Die Bibel sagt nicht, welchen Anteil wir an der Zweiten Auferstehung haben werden, falls überhaupt; aber es ist sicherlich ein faszinierender Gedanke, dass wir womöglich zugegen sein könnten, um unsere Verwandten und Freunde zu begrüßen, wenn sie bei der Zweiten Auferstehung aus ihren Gräbern kommen. Nichts in der Bibel würde diese Möglichkeit in irgendeiner Weise ausschließen, aber wir müssen abwarten, bis Gott uns offenbart, was er für uns vorgesehen hat.
Die Bibel sagt uns ganz klar, dass wir für immer und ewig herrschen werden. Wenn wir Mitglieder der Familie Gottes werden, dann werden wir, wie wir gesehen haben, eintausend Jahre lang über diese Erde herrschen, zusammen mit und unter Christus, der seine Autorität und Macht von Gott dem Vater erhalten hat. Aber was kommt danach? Was wird geschehen, wenn die tausend Jahre abgelaufen sind? Unsere Herrschaft wird niemals enden. Beachten Sie Offenbarung 22,4-5, die von einer Zeit lange nach den 1000 Jahren spricht: „[Sie werden] sein Angesicht sehen, und sein Name wird an ihren Stirnen sein [der Name Gottes—ein FAMILIENNAME—wird auch ihr Name sein] … Gott der Herr wird sie erleuchten, und sie werden regieren von Ewigkeit zu Ewigkeit.“
Was werden wir in alle Ewigkeit tun? Worüber werden wir herrschen, für immer und ewig?
Neue Himmel und eine neue Erde
Schließlich wird Gott „nach seiner Verheißung neue Himmel und eine neue Erde [schaffen], in denen Gerechtigkeit wohnt“ (2.Petrus 3,13; Elberfelder Bibel 2016). Die neuen Himmel (einschließlich des gesamten Universums) und die neue Erde werden nicht länger physischer Natur sein; das heisst, aus Materie bestehen, sondern sie werden geistig sein; das heisst, aus Geist bestehen. Das himmlische Jerusalem wird vom Himmel herabkommen, nachdem die physische Erde und die physischen Himmel verbrannt sind und nachdem Gott neue Himmel und eine neue Erde geschaffen hat (2.Petrus 3,7.10-13), die auf ewig Bestand haben werden (Jesaja 65,17; 66,22. Beachten Sie, dass in beiden Stellen „neue Himmel“ übersetzt werden muss, nicht „einen neuen Himmel“; vgl. New King James Bible). In 2.Korinther 4,18 heißt es: „Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“
Lamsa übersetzt Hebräer 12,27 wie folgt: „Und diese Worte bedeuten wiederum die VERÄNDERUNG der Dinge, die erschüttert werden können, denn sie sind gemacht, damit die Dinge, die nicht erschüttert werden können, bestehen bleiben.“
Römer 8,18-23 sagt uns sehr deutlich, was diese unsichtbaren Dinge sein werden: „Denn ich bin überzeugt, dass dieser Zeit Leiden nicht ins Gewicht fallen gegenüber der Herrlichkeit, die an uns offenbart werden soll. Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden. Die Schöpfung ist ja unterworfen der Vergänglichkeit—ohne ihren Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat—, doch auf Hoffnung; denn auch die Schöpfung wird frei werden von der Knechtschaft der Vergänglichkeit zu der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes. Denn wir wissen, dass die ganze Schöpfung bis zu diesem Augenblick mit uns seufzt und sich ängstet. Nicht allein aber sie, sondern auch wir selbst, die wir den Geist als Erstlingsgabe haben, seufzen in uns selbst und sehnen uns nach der Kindschaft, der Erlösung unseres Leibes.“
Wir haben in der obigen Schriftstelle gesehen, dass die Schöpfung von der Vergänglichkeit „zu“ (eis im Griechischen) der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes gelangen wird. Diese physische Schöpfung, die Gottes geistiger Schöpfung nachgebildet ist, wartet darauf, von der Vergänglichkeit befreit zu werden, um die herrliche Freiheit der Kinder Gottes zu erlangen. Die herrliche Freiheit, die das Universum erhalten wird, schließt die Freiheit vom Tod mit ein. In diesem neuen Universum wird der TOD unbekannt sein, ebenso wie Verfall und Vergänglichkeit. Um diese Freiheit von Tod und Vergänglichkeit zu erlangen, muss dieses Universum zu GEIST verwandelt werden, so wie auch wir zu Geistwesen verwandelt werden. Auf diese Weise werden die neuen Himmel und die neue Erde Bestand haben, denn nur die Dinge, die das menschliche Auge nicht sehen kann, werden bleiben.
Was bleiben wird, ist die neue Erde und das neue Universum, die aus Geist bestehen (was das menschliche Auge nicht sehen kann). Die physische Existenz wird nicht ewig bestehen bleiben; das heißt, die physische Erde und das physische Universum, die vom menschlichen Auge gesehen werden können, werden zu Geist (der vom menschlichen Auge nicht gesehen werden kann) verwandelt werden.
Wir wissen nicht, wie viel Zeit nach dem Ende der Zeitspanne der Dritten Auferstehung vergehen wird, bevor die physische Erde und die Himmel zergehen werden (2.Petrus 3,11-12), neue Himmel und eine neue Erde geschaffen werden (2.Petrus 3,13; Offenbarung 21,1) und das himmlische Jerusalem auf die Erde herabkommt (Offenbarung 21,2). Als Geistwesen wird die Zeit für uns keine Rolle spielen. Für Gott sind 1.000 Jahre wie ein Tag (2.Petrus 3,8) und „wie eine Nachtwache“ (Psalm 90,4).
Wir müssen uns daran erinnern, dass die geistige Welt zuerst da war und dass Gott zuerst geistige Wesen und „Dinge“ in der geistigen Welt geschaffen hat. Wir lesen von einer himmlischen, geistigen Stadt, einem geistigen Tempel, einem geistigen Berg, einem geistigen Altar und einer geistigen Stiftshütte, sowie von geistigen Posaunen, geistigen Kleidern usw. Nach dieser geistigen Schöpfung wurden das physische Universum und die Erde erschaffen—zuerst das Geistige und dann das Physische.
Aber in ferner Zukunft wird sich dieser Prozess umkehren—zuerst das Physische und dann das Geistige (1.Korinther 15,46). Als der Mensch erschaffen wurde, wurde er physisch erschaffen mit dem Potenzial, ein Geistwesen zu werden. Und so werden auch die physische Erde und das Universum schließlich so verändert werden, dass sie ebenfalls aus Geist bestehen werden.
Was genau Gott mit uns vorhat, nachdem die neuen Himmel und die neue Erde geschaffen worden sind, wissen wir nicht. Aber wir wissen, dass Gott sagt, dass wir für immer und ewig herrschen werden, und dass sein Friede und seine Herrschaft über die neue Erde und das gesamte neue Universum kein Ende haben werden. Gott der Vater wird auf der neu geschaffenen Erde wohnen, die aus Geist bestehen wird, und das neue Jerusalem, das aus Geist besteht, wird aus dem dritten Himmel herabkommen, nachdem die physische Erde und das physische Universum aufgelöst worden sind. Zweifellos wird die neue Erde Gottes Hauptquartier über das gesamte (neue) Universum sein, und es scheint, dass wir Gott in der von ihm bestimmten Weise unterstützen werden.
Schlussbemerkung
In dieser Broschüre wurde viel über das Wesen Gottes und die Bestimmung des Menschen offenbart, aber es gibt noch so viel mehr zu sagen. Für zusätzliche Informationen empfehlen wir insbesondere das Studium der folgenden kostenlosen Broschüren:
Das Evangelium vom Reich Gottes
Gott ist eine Familie
Ist Gott eine Dreieinigkeit?
Jesus Christus—ein großes Geheimnis
Kennen Sie den Jesus der Bibel?
Die Mysterien im Buch der Offenbarung!
Engel, Dämonen und die geistige Welt
Himmel und Erde…vor und nach dem ersten Menschen!
Sind Sie bereits wiedergeboren?
Die Bedeutung von Gottes Heiligen Frühjahrsfesten
Die Bedeutung von Gottes Heiligen Herbstfeiertagen
