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Einführung
Krankheit ist etwas, womit sich jeder Mensch im Laufe seines Lebens auseinandersetzen muss, und das in unterschiedlichem Ausmaß – manche scheinen nicht sonderlich oft krank zu werden, während andere an chronischen Krankheiten leiden. Wieder andere leiden an einer unheilbaren tödlichen Krankheit.
Haben Sie sich jemals gefragt, ob es „normal“ ist, krank zu sein? Haben Sie sich gefragt, ob es einen Zusammenhang zwischen Sünde und Krankheit gibt? Ist Krankheit die Strafe, die Gott uns der Sünde wegen auferlegt?
Wie sieht es mit Heilung aus? Kennen Sie jemanden, der tatsächlich von einer Krankheit geheilt worden ist? Womöglich haben Sie selbst in ihrem Leben Heilung erfahren. Was hat Ihrer Meinung nach diese Heilung bewirkt? War es ein kompetenter Arzt oder ein geeignetes Medikament? Sollen wir unser Vertrauen in Ärzte und Medikamente setzen, um unseren Körper zu heilen? Hatte Gott etwas mit dieser Heilung zu tun? Und heilt Gott heute überhaupt noch?
Wenn wir von einer gegenwärtig bestehenden Krankheit nicht geheilt wurden, liegt das dann an mangelndem Glauben? Und wenn dem so ist, an welcher Art von Glauben würde es uns mangeln? Wenn der Glaube an Gott notwendig ist, wie erlangen wir dann diesen Glauben? Und angenommen, wir setzen unser Vertrauen in Gott, um Heilung zu erfahren, gibt es irgendetwas, das wir selbst tun sollten, um vollständig geheilt zu werden? Oder könnte es andere Gründe geben, die eine Heilung verzögert oder verhindert haben?
Es existieren zahlreiche Konzepte und tief verwurzelte Vorstellungen, wenn es um das Thema Krankheit und Heilung geht. Manche sind der Meinung, dass es falsch ist, zu Ärzten zu gehen. Andere gehen davon aus, dass Gott jede Krankheit in diesem Leben heilen wird, wenn man nur genügend Glauben hat, und dass der Gang zum Arzt oder die Einnahme von Medikamenten immer ein Zeichen von mangelndem Glauben ist. Einige glauben, dass ALLEIN Gott heilen kann. Manche sind der Meinung, dass jedwede Krankheit die Folge persönlicher Sünde ist und somit eine direkte Bestrafung durch Gott darstellt. Andere wiederum meinen, dass Krankheit nur eine Frage von Zeit und Zufall ist, vergleichbar mit dem Werfen einer Münze.
Das ist es, was manche Menschen „empfinden“ mögen. Aber menschliche Gefühle und menschliche Schlussfolgerungen können nicht die Grundlage sein, auf der wir unsere Entscheidung treffen. In dieser Broschüre werden wir diese Themen erörtern und diese und andere Fragen beantworten, die zu übertriebener Sorge und Missverständnissen geführt haben mögen. Wir sind nicht an menschlichen Meinungen oder Traditionen interessiert; vielmehr stützen wir unsere Diskussion ausschließlich auf die offenbarten Bibelstellen der Heiligen Schrift. Gott zeigt uns in seinem Wort deutlich, was Krankheit ist, und wie wir mit ihr umgehen sollen.
Kapitel 1
Was IST Krankheit?
Wo wird das Konzept der „Krankheit“ zum ersten Mal in der Heiligen Schrift erwähnt? Es mag viele überraschen, aber die erste Erwähnung des Konzeptes der „Krankheit“ findet sich im dritten Kapitel des ersten Buches Mose.
Nachdem Adam und Eva vom Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen gegessen hatten, sprach Gott sein Urteil über die beiden und auch über Satan aus, der Eva dazu verführt hatte, Gottes Gebot zu missachten. Gott hatte Adam und Eva gesagt, dass sie NICHT von diesem Baum essen sollten. Sie haben Gott nicht gehorcht und sich Satan unterworfen, als sie von dem Baum aßen. Das bedeutet, dass sowohl Satan als auch Adam und Eva GESÜNDIGT hatten.
Konzentrieren wir uns nun auf das Urteil, das Gott über Eva ausgesprochen hat. In 1.Mose 3,16 wird berichtet, dass Gott ein Urteil verhängte, das nicht nur Eva, sondern auch die weibliche Nachkommenschaft betraf. Wir lesen: „Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären…“ (Lutherbibel 1912).
Schmerz und Leid während Schwangerschaft und Geburt
Die Schmerzen und das Leid während der Schwangerschaft werden in der Bibel in der Tat als „Krankheit“ bezeichnet. Diese „Krankheit“ hat ihren Ursprung in der Sünde einer Frau und wurde durch sie verursacht, und diese Krankheit hat seit Eva alle Frauen betroffen. Die Frauen haben selbst jedoch nichts getan, was zu ihren Schmerzen und ihrem Leid während der Schwangerschaft und der Geburt geführt hat.
Beachten Sie die folgenden zusätzlichen Bibelstellen, die sich mit Schwangerschaft und Geburt befassen. In Jesaja 26,17 heißt es in der neuen Lutherbibel 2009: „Wie eine Schwangere kurz vor der Geburt sich ängstigt und schreit in ihren Wehen: So geht es uns, Herr, in deiner Gegenwart.“
In Johannes 16,21 bestätigt Jesus Christus die allgemein bekannte Tatsache, dass Frauen in der Schwangerschaft und bei der Geburt Schmerzen erleiden: „Eine Frau, wenn sie gebiert, so hat sie Schmerzen, denn ihre Stunde ist gekommen. Wenn sie aber das Kind geboren hat, denkt sie nicht mehr an die Angst um der Freude willen, dass ein Mensch zur Welt gekommen ist.“
Jeremia 4,31 fügt an: „Denn ich höre ein Geschrei wie von einer Gebärenden, Angstrufe wie von einer, die in den ersten Kindsnöten ist…“
Die hebräischen Worte für „Gebärenden“ bedeuten wörtlich: „Frau in Krankheit.“ In der Authorized Version heißt es: „Frau in Geburtswehen.“ Das hebräische Wort für „Wehen“ oder „Mühsal“ ist das Wort „chalah.“ Es sollte mit „krank oder schwach sein“ übersetzt werden.
Beachten wir die folgenden Beispiele, um diese Tatsache zu belegen. In 1.Samuel 19,14 heißt es: „Da sandte Saul Boten, um David zu holen. Sie aber sprach: Er ist krank [hebräisch: ‚chalah‘].“
1.Samuel 30,13 besagt: „David sprach zu ihm: Zu wem gehörst du? Und woher bist du? Er sprach: Ich bin ein junger Ägypter, eines Amalekiters Knecht, und mein Herr hat mich zurückgelassen; denn ich wurde vor drei Tagen krank [hebräisch: ‚chalah‘].“
In 1.Mose 48,1 wird das Wort „chalah“ auf die gleiche Weise verwendet: „Danach wurde Josef gesagt: Siehe, dein Vater ist krank [hebräisch: ‚chalah‘]. Und er nahm mit sich seine beiden Söhne Manasse und Ephraim.“
Lesen wir in diesem Zusammenhang Jesaja 33,24 in der Einheitsübersetzung 1980, wo wir eine Prophezeiung für die Zukunft finden: „Kein Mensch in der Stadt wird mehr sagen: Ich bin krank [hebräisch: ‚chalah‘]. Dem Volk, das in Zion wohnt, ist seine Schuld vergeben.“ Die meisten Übersetzungen haben hier: „Ich bin schwach“, aber das ist nicht die eigentliche Bedeutung. Die Zürcher Bibel 1970 sagt: „Ich bin krank!“ Und die Hoffnung für Alle schreibt: „Ach, ich bin schwach und krank!“
Wir werden diese Schriftstelle später in dieser Broschüre ausführlicher besprechen. Bis hierher können wir festhalten, dass das hebräische Wort „chalah“ wörtlich „krank“ bedeutet. Wir haben gesehen, dass dieses Wort auf eine Frau in Wehen angewendet wird.
Daraus lernen wir wichtige Konzepte im Zusammenhang mit Krankheit: 1) Krankheit ist nicht notwendigerweise das Ergebnis individueller Sünde, und 2) nicht jede Krankheit wird in diesem Leben geheilt.
Zuallererst SIND Schmerzen, Qualen und Mühen in der Schwangerschaft das Resultat der Sünde, aber es war Evas Sünde. Evas weibliche Nachkommen haben diese „Krankheit“ nicht aufgrund einzelner, von ihnen selbst begangener Sünden über sich gebracht.
Und zweitens hat Gott die Schmerzen und Qualen der Schwangerschaft und der Wehen, die heute alle schwangeren Frauen erleiden, nicht beseitigt oder geheilt.
Begreifen wir, was das bedeutet?
Die Bibel bezeichnet Schmerzen und Qualen während der Schwangerschaft als „Krankheit.“ Diese „Krankheit“ trifft alle schwangeren Frauen, wenn sie Kinder zur Welt bringen. Aber diese „Krankheit“ ist KEINESWEGS das Resultat einer individuellen Sünde der schwangeren Frau, und diese „Krankheit“ wird in diesem Leben nicht „geheilt“, solange die Frau in der Lage ist, Nachkommen zur Welt zu bringen.
Die Menstruation der Frau
Lassen Sie uns einen weiteren wichtigen Zustand betrachten, der in der Bibel als „Krankheit“ beschrieben oder damit in Verbindung gebracht wird. Dies wird in Jesaja 30,22 erwähnt: „Und ihr werdet eure versilberten Götzen und die goldenen Kleider eurer Bilder entweihen und werdet sie wegwerfen wie Unreines und werdet sagen: ,Weg damit!‘“ (neue Lutherbibel 2009).
Der deutsche Begriff „Unreines“ wird in der Authorized Version mit „menstruöses Tuch“ übersetzt. Das hebräische Wort für „menstruös“ lautet „daveh“ und bedeutet „krank.“ Wörtlich wird dieses Tuch im Hebräischen also als „krankes Tuch“ bezeichnet. Der Hinweis bezieht sich hier auf das Blut der Frau, welches das Tuch während ihrer Menstruation bedeckt.
3.Mose 20,18 bestätigt dies und beschreibt die Zeit der Menstruation der Frau als „Krankheit.“ In der Elberfelder Bibel 1985 lesen wir: „Und wenn ein Mann bei einer kranken [hebräisch ‚daveh‘; die Anmerkung fügt hier hinzu: ‚menstruierenden‘] Frau liegt und ihre Blöße aufdeckt, so hat er ihre Quelle enthüllt, und sie hat die Quelle ihres Blutes aufgedeckt. Sie sollen beide ausgerottet werden aus der Mitte ihres Volkes.“
3.Mose 15,32-33 fügt folgendes an: „Dies ist das Gesetz über den, der einen Ausfluss hat, und über den, der einen Samenerguss hat, sodass er durch ihn unrein wird, und über die, welche an ihrer Unreinheit leidet…“ (Schlachterbibel).
Die Authorized Version übersetzt „ihrer Unreinheit“ mit „krank an ihrer Blüte.“ Die Elberfelder Bibel 2016 schreibt: „die krank ist in ihrer Unreinheit.“
Dass das hebräische Wort „daveh“ wörtlich „krank“ bedeutet, geht auch aus zwei Passagen im Buch der Klagelieder hervor.
In Klagelieder 1,13 heißt es: „Er hat ein Feuer aus der Höhe in meine Gebeine gesandt und lässt es wüten. Er hat meinen Füßen ein Netz gestellt und mich rückwärts fallen lassen; er hat mich zur Wüste gemacht, dass ich für immer siech bin.“
Im Hebräischen steht für „siech“ das Wort „daveh.“ Die Elberfelder Bibel 2016, die Zürcher Bibel 1970, und die Schlachterbibel übertragen es korrekt mit „krank.“
Beachten Sie auch Klagelieder 5,16-17: „Die Krone ist von unserm Haupt gefallen. O weh, dass wir so gesündigt haben! Darum ist auch unser Herz krank („daveh“), und unsre Augen sind trübe geworden.“
Die Tatsache, dass die Bibel die Menstruation der Frau mit Krankheit in Verbindung bringt, mag plausibler erscheinen, wenn man das folgende Zitat aus dem „Großen Brockhaus“ betrachtet: „Menstruation, auch Periode: Es ist sehr selten, dass Frauen zu Beginn oder während ihrer Menstruation keine Schmerzen haben… Schmerzen in der Wirbelsäule oder ein allgemeines Krankheitsgefühl sind die häufigsten Begleiterscheinungen, die noch als ‚normal‘ bezeichnet werden können.“
Was können wir aus der Tatsache, dass die Menstruation einer Frau mit „Krankheit“ („daveh“ auf Hebräisch) verbunden ist, über das Konzept von Krankheit und Heilung im Allgemeinen erfahren?
Jede Frau bekommt ihre Menstruation. Sie ist NICHT das Ergebnis einer individuellen Sünde, die von der Frau begangen wurde. Wir müssen ebenfalls anerkennen, dass Gott diese „Krankheit“ nicht heilt, zumindest nicht vor dem Zeitpunkt der Menopause der Frau, die ihre Periode und ihre Fähigkeit beendet, Kinder zu gebären.
Es mag uns ein wenig verwundern, dass die Bibel Krankheit mit Schmerzen in der Schwangerschaft und beim Gebären, oder mit der Periode von Frauen in Verbindung bringt, da dies als „normal“ angesehen wird. Wenn wir uns jedoch an den biblischen Bericht halten, dann müssen wir anerkennen, dass die Bibel das Wort Gottes ist, und dass ihre Lehren nicht „gebrochen“ werden können und nicht widerlegbar sind (Johannes 10,35).
Unfruchtbare Frauen
Dies führt uns zu einem weiteren interessanten Konzept. Nicht jede Frau ist in der Lage, Kinder zu gebären, selbst vor dem Erreichen der Menopause. (Wir könnten an dieser Stelle anfügen, dass auch die Menopause mit „Krankheit“ verbunden sein kann und es oftmals auch ist. Der „Große Brockhaus“ erklärt, dass viele Frauen in den Wechseljahren unter körperlichen und psychischen Schmerzen leiden).
Lassen Sie uns einige biblische Beispiele von Frauen betrachten, die zumindest zeitweise keine Kinder bekommen konnten.
In 1.Mose 11,30 lesen wir: „Aber Sarai war unfruchtbar und hatte kein Kind.“ Abrams Ehefrau Sarai war nicht in der Lage, Nachkommen zu gebären. Sie glaubte, dass Gott dies verhindert hatte (vergleichen Sie 1.Mose 16,1-2).
Zwei Fragen müssen gestellt und beantwortet werden: Bezeichnet die Bibel die Unfähigkeit einer Frau, Kinder zu gebären, als „Krankheit“? Und wenn dem so ist, lehrt die Bibel, dass diese „Krankheit“ das Ergebnis der individuellen Sünden der unfruchtbaren Frau ist?
In 1.Mose 20,17-18 lesen wir, dass Gott den Mutterschoß aller Frauen im Haus des Abimelech wegen der SÜNDE verschlossen hatte. Wir lesen ebenfalls, dass Gott Abimelech HEILTE, ebenso seine Frau und seine Dienerinnen. Wir wissen nicht, von welcher Krankheit Abimelech selbst befallen war, aber wir erfahren, dass die Frauen keine Kinder gebären konnten und dass diese Unfähigkeit in der Bibel mit Krankheit in Verbindung gebracht wird, denn die Bibel betont, dass die Frauen davon geheilt wurden.
Diese „Krankheit“ – die Unfähigkeit der Frauen, Kinder zu gebären – war nicht das Resultat individueller Sünden der Frauen. Sie könnte durch Abimelechs Absicht verursacht worden sein, Sara zur Frau zu nehmen, auch wenn er schuldlos handelte, weil er Abrahams Lüge glaubte, der ihm gesagt hatte, Sara sei seine Schwester. Wir sehen also, dass die Unfähigkeit der Frauen, Kinder zu gebären, durch Abrahams sündhaftes Verhalten verursacht worden sein könnte, und nicht durch etwaiges sündhaftes Verhalten der Frauen, die unfruchtbar waren.
Die Unfähigkeit einer Frau, Kinder zu gebären, sowie ihr Unglück, eine Fehlgeburt zu erleiden, oder dass das Baby vorzeitig stirbt, wird in der biblischen Begrifflichkeit zumindest teilweise mit „Krankheit“ in Verbindung gebracht. Neben dem, was wir gerade im ersten Buch Mose gelesen haben, wird diese Tatsache auch in 2.Mose 23,25-26 angedeutet, wo wir lesen: „Aber dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr dienen, so wird er dein Brot und dein Wasser segnen, und ich will alle Krankheit von dir wenden. Es soll keine Frau in deinem Lande eine Fehlgeburt haben oder unfruchtbar sein, und ich will dich lassen alt werden.“ Das beweist, dass Gott diese „Krankheiten“ heilen KANN und auch HEILT, oder dass er ihr Auftreten verhindern kann und verhindert.
Wir müssen hier noch einmal betonen, dass Unfruchtbarkeit nicht notwendigerweise das Resultat einer individuellen Sünde sein muss, auch wenn dies natürlich der Fall sein kann. Sarai war ursprünglich unfruchtbar, bis Gott eingriff und sie heilte. Wir erfahren, dass auch Rebekka, die Frau von Isaak, ursprünglich unfruchtbar war, dass Gott jedoch die Gebete Isaaks erhörte, und Rebekka daraufhin schwanger werden konnte (1.Mose 25,21). Auch Jakobs Frauen, Lea und Rahel, waren beide ursprünglich unfruchtbar, bis Gott den Schoß beider Frauen öffnete (1.Mose 29,31 und 30,22).
Sicherlich haben Jakob, Rahel und Lea gesündigt (ebenso wie Sarai), als die Frauen ihren Ehemännern ihre Mägde anboten, um durch sie Nachkommen zu zeugen. Aber die Bibel zeigt nicht, dass sie WEGEN dieser Sünde unfruchtbar geworden waren. Im Gegenteil, sie waren BEREITS unfruchtbar, als sie die Idee vorbrachten, durch ihre Mägde Nachkommen zu zeugen. Auch hier sehen wir erneut, dass ihre „Krankheit“, unfruchtbar zu sein, NICHT notwendigerweise das Ergebnis ihrer individuellen Sünden war. Zumindest sagt uns die Bibel nicht, dass dies der Fall gewesen wäre.
Betrachten wir ein Beispiel aus dem Neuen Testament. In Lukas 1,6-7 lesen wir über Zacharias und Elisabeth, die zukünftigen Eltern von Johannes dem Täufer: „Sie waren beide gerecht vor Gott und lebten untadelig in allen Geboten und Satzungen des Herrn. Aber sie hatten kein Kind; denn Elisabeth war unfruchtbar, und beide waren hochbetagt“ (neue Lutherbibel 2009).
Uns wird ausdrücklich gesagt, dass Elisabeth gerecht war und untadelig in allen Geboten Gottes lebte, aber sie war unfruchtbar. Nichts deutet darauf hin, dass Elisabeths „Krankheit“ – ihre Unfähigkeit, Nachkommen zu zeugen – das Ergebnis individueller Sünden ihrerseits war, für die Gott sie bestraft hatte, indem er ihren Schoß verschloss.
Kapitel 2
Krankheit ist nicht immer eine Bestrafung für individuelle Sünde
Im Zusammenhang mit der Tatsache, dass Krankheit nicht immer das Ergebnis einer Bestrafung für Sünde ist, wenden wir uns nun Johannes 9,1-3 zu. Jesus und seine Jünger begegneten einem Mann, der von Geburt an blind war. Seine Jünger, die offenbar davon ausgingen, dass seine Blindheit die Folge von Sünde war und von daher die Bestrafung für die Sünde, stellten eine gezielte Frage in Vers 2: „Meister, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren ist?“ Jesus entgegnete darauf in Vers 3: „Es hat weder dieser gesündigt noch seine Eltern, sondern es sollen die Werke Gottes offenbar werden an ihm.“ Daraufhin heilte er den Blinden.
Christus machte deutlich, dass die Blindheit der Person NICHT das Ergebnis einer individuellen Sünde des Blinden oder seiner Eltern war. Diese Passage beweist zweifelsfrei, dass die Lehre, dass jede Krankheit das Ergebnis einer individuellen Sünde des Kranken ist, offenkundig verkehrt und unbiblisch ist.
Lektionen aus Davids Leben
Für weitere Beweise wenden wir uns 2.Samuel 12 zu. Wie wir wissen, hatte David schwer gesündigt, indem er mit Batseba Ehebruch beging und dann die Ermordung von Batsebas Mann im Kampf arrangierte. Gott war äußerst verärgert über Davids schändliches Verhalten und verkündete ihm durch den Propheten Nathan, dass sein Sohn von Batseba – der Nachkomme ihrer ehebrecherischen Beziehung – sterben würde (2.Samuel 12,13-14). Obwohl David Gott anflehte und um das Leben des unschuldigen Kindes bat, war Gottes Absicht in dieser Angelegenheit unabänderlich – das Kind wurde zunächst krank und verstarb danach (2.Samuel 12,15.18).
Es ist eindeutig, dass die Krankheit und der Tod des Kindes NICHT die Folgen der individuellen Sünde des Kindes waren. Zwar war Sünde im Spiel, aber es war nicht die Sünde des Kindes, die dazu führte, dass das Kind krank wurde und schließlich starb.
Ein weiterer Fehler, den David beging, war, dass er Gottes Gesetz gegen Mord und Krieg übertrat. Er zeigte mangelndes Vertrauen in Gott, indem er seine Armee zählte, um festzustellen, wie stark er im Kampf sein würde. Wiederum war Gott sehr verärgert über Davids sündhaftes Verhalten (vergleichen Sie 2.Samuel 24,10). „Da ließ der HERR die Pest über Israel kommen … sodass von dem Volk starben von Dan bis Beerscheba siebzigtausend Mann“ (Vers 15). David setzte sich für das Volk ein und sagte daraufhin: „Siehe, ich habe gesündigt, ich habe die Missetat getan; was haben diese Schafe getan?“ (Vers 17).
Die Plage war nicht die unmittelbare Folge der individuellen Sünden des Volkes. Obwohl sich das Volk, wie wir in Vers 1 lesen, eines Fehlverhaltens schuldig gemacht hatte, so war es doch Davids Sünde und seine anschließende Entscheidung für eine Plage, die den Tod des Volkes durch diese Plage verursachte.
Das soll keineswegs bedeuten, dass Krankheit niemals die Folge einer individuellen Sünde sein kann. Es GIBT eine ganze Reihe von Beispielen, bei denen individuelle Sünde die Ursache für Krankheit IST. Gleichzeitig müssen wir aber auch erkennen, dass Krankheit nicht notwendigerweise die Folge individueller Sünde ist. Wir müssen die Heilige Schrift lesen und studieren, um die Lektion zu verstehen, die wir aus den Beispielen lernen können.
Blindheit
Um den wichtigen Aspekt, dass Krankheit nicht notwendigerweise die Strafe für individuelle Sünde ist, weiter zu untermauern, lesen wir 1.Mose 27,1: „Und es begab sich, als Isaak alt geworden war und seine Augen zu schwach zum Sehen wurden…“ Aus dieser Bibelstelle erfahren wir, dass Isaak blind wurde. Beachten Sie jedoch, dass es nicht heißt, dass er blind wurde, weil er gesündigt hatte und Gott ihn daraufhin zur Strafe mit Blindheit schlug. Vielmehr wurde er blind, weil er alt geworden war. Es ist ein normaler Vorgang des Alterns, dass die Augen älterer Menschen schwächer werden.
Manchmal, aber nicht immer, greift Gott ein und heilt die Augen eines Menschen oder beendet den Prozess der Verschlechterung des Sehvermögens, wie er es im Fall von Mose tat: „Und Mose war hundertundzwanzig Jahre alt, als er starb. Seine Augen waren nicht schwach geworden, und seine Kraft war nicht verfallen“ (5.Mose 34,7). Die meisten Menschen, einschließlich der rechtschaffenen Diener Gottes, leiden jedoch im Alter an schlechter werdendem Sehvermögen, und einige mögen sogar blind werden.
Wir lesen zum Beispiel, dass der Priester Eli in seinem hohen Alter erblindet war (1.Samuel 3,2; 1.Samuel 4,15). Natürlich ist es zutreffend, dass Eli gesündigt hat, als er es versäumte, seine bösen Söhne zu zügeln. Aber wir lesen nicht, dass seine Blindheit eine direkte Strafe für diese Sünde war.
In 1.Könige 14,4 erfahren wir auch, dass der Prophet Ahija blind war – nicht wegen einer individuellen Sünde, sondern „seine Augen waren infolge seines hohen Alters erblindet“ (Menge Bibel).
Herbert W. Armstrong, der verstorbene menschliche Leiter der Kirche Gottes in dieser gegenwärtigen Endzeit, war beinahe blind, als er starb. In seinen späteren Jahren musste er in großen Buchstaben schreiben, bis sein Augenlicht schließlich so schlecht wurde, dass er nicht einmal mehr diese großen Buchstaben lesen konnte. Wir haben keinen Grund zu der Annahme, dass seine Blindheit durch etwas anderes als durch sein hohes Alter verursacht wurde (er war 93 Jahre alt, als er starb).
Es scheint, dass die Augen von Paulus, einem Apostel Jesu Christi, ebenfalls sehr schwach waren, weshalb er in großen Buchstaben schrieb, damit er sie noch lesen konnte, wie uns Galater 6,11 sagt.
Das soll wiederum nicht heißen, dass Blindheit niemals das Resultat individueller Sünde und die Folge von Gottes unmittelbarer Bestrafung für Sünde sein kann. Denken Sie daran, dass Saulus, bevor er zu Paulus wurde, von Jesus Christus wegen seiner Sünden geblendet wurde. Gott ließ es zu, dass Saulus dies widerfuhr, um ihm zu helfen, über seine Notwendigkeit zur Reue und Änderung nachzusinnen (vergleichen Sie Apostelgeschichte 9,1-9.17-18).
Weitere Lektionen aus dem Leben des Paulus
Paulus scheint eine weitere Krankheit gehabt zu haben, die zu seinen Lebzeiten nicht von Gott geheilt wurde. In 2.Korinther 12,7-10 lesen wir: „Und damit ich mich wegen der hohen Offenbarungen nicht überhebe [Paulus hatte gerade beschrieben, wie Gott ihn in einer Vision den Dritten Himmel oder das Paradies sehen ließ, wo Gott wohnt], ist mir gegeben ein Pfahl ins Fleisch [Hoffnung für Alle: „Deshalb hat er mir ein quälendes Leiden auferlegt“; Gute Nachricht: „ein schweres Leiden“], nämlich des Satans Engel, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. Seinetwegen habe ich dreimal zum Herrn gefleht [er bat Gott dreimal in sehr formeller Art und Weise darum, dass er von dieser Krankheit geheilt werden möge], dass er von mir weiche. Und er hat zu mir gesagt: Lass dir an meiner Gnade genügen; denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig [oder: „meine Kraft wird in Schwachheit vollbracht“ oder „vollendet“, vgl. Elberfelder Bibel 2016]. Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit [oder meiner Krankheit], damit die Kraft Christi bei mir wohne. Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit, in Misshandlungen, in Nöten, in Verfolgungen und Ängsten, um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark.“
Aus dieser Passage geht hervor, dass die Krankheit des Paulus – manche vermuten, es war Malaria – NICHT das Ergebnis einer individuellen Sünde des Paulus war. Wir erkennen ebenfalls, dass diese spezielle Krankheit nicht von Gott, sondern von Satan verursacht wurde, aber Gott hat es zugelassen. Ferner entschied Gott, Paulus zu seinen Lebzeiten nicht von dieser Krankheit zu heilen. Der Grund, warum Gott diese Krankheit zuließ, war, dass Paulus NICHT sündigen sollte. Und er sollte besser verstehen und erkennen, was es bedeutet, zu leiden, so wie Christus gelitten hat. Als er Paulus berief, sagte Christus, dass Paulus erfahren müsse, was es heißt, für den Namen Christi zu leiden (Apostelgeschichte 9,16). Paulus erklärte später, dass er „die Malzeichen Jesu“ an seinem Leib trug (Galater 6,17).
Die gerechte Tabita
In Apostelgeschichte 9,36 wird uns Tabita vorgestellt. Der Name bedeutet „Reh“ (Lutherbibel 1984) „Gazelle“ (revidierte Lutherbibel 2017). Von dieser Jüngerin lesen wir: „Die tat viele gute Werke und gab reichlich Almosen.“ Diese gerechte Frau wurde krank und starb (Vers 37). Es ist offensichtlich, dass sie nicht aufgrund einer Sünde krank wurde und dass Gott ihr die Krankheit nicht als Strafe auferlegt hat. In der Tat macht die Bibel sehr deutlich, dass ihre Krankheit KEINE Strafe für die Sünde war, wenn in Vers 40 berichtet wird, dass Petrus kam und sie von den Toten auferweckte.
Der gerechte Daniel
Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel dafür, dass Krankheit nicht notwendigerweise das Ergebnis individueller Sünde ist, finden Sie im 8. Kapitel des Buches Daniel. Ab Vers 15 sah Daniel in einer sehr kraftvollen und bildhaften Vision einen mächtigen Engel in seiner Herrlichkeit, der von Gott gesandt wurde, um Daniel besondere geistliche Offenbarungen und Erkenntnisse zu geben. Dieser Engel war niemand anderes als der Engel Gabriel (Vers 16). Als Daniel diesen Engel sah und seine Stimme hörte, war er „erschöpft und lag einige Tage krank“ (Vers 27). Die Erscheinung war zu überwältigend für Daniel. Wie wir deutlich erkennen sollten, war die Krankheit Daniels nicht darauf zurückzuführen, dass er gesündigt hatte, und es war keine Strafe, die ihm von Gott auferlegt worden war. Vielmehr erhielt Daniel folgendes Zeugnis von Gott durch den Mund des Engels Gabriel: „… denn du bist von Gott geliebt“ (Daniel 9,23; vergleichen Sie ebenfalls Daniel 10,11.19).
Der gerechte Israel
In 1.Mose 47,29 lesen wir, dass „die Zeit herbeikam, dass Israel sterben sollte.“ Später in 1.Mose 48,1-2.10 lesen wir, dass Israel krank und blind wurde, und dass er starb. Uns wird an dieser Stelle nicht gesagt, dass seine Erblindung sowie seine Krankheit und sein daraus resultierender Tod eine Strafe für von ihm begangene individuelle Sünden waren. Und wir lesen auch nicht, dass Gott Israel von seiner Krankheit geheilt und ihn am Leben erhalten hat. Vielmehr lehrt die Bibel, dass es dem Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben (Hebräer 9,27).
Im 32. Kapitel von 1.Mose finden wir eine weitere bemerkenswerte Episode in Israels Leben. Am Rande seiner Bekehrung rang Israel, der auch Jakob genannt wurde, mit einem Mann, der, wie andere Schriftstellen offenbaren, Jesus Christus war. Als Christus – der Gott des Alten Testaments, der unmittelbar und in spezifischer Weise mit den Menschen umging – Jakobs Beharrlichkeit und Ausdauer sah, „schlug er ihn auf das Gelenk seiner Hüfte, und das Gelenk der Hüfte Jakobs wurde über dem Ringen mit ihm verrenkt“ (Vers 26). Nachdem Gott Jakob gesegnet hatte und fortgegangen war, „hinkte [Jakob] an seiner Hüfte“ (Vers 32).
Die Bibel sagt uns nicht, ob diese Verletzung jemals geheilt wurde. In jedem Fall war sie nicht das Resultat einer individuellen Sünde Jakobs. Ganz im Gegenteil, Gott segnete Jakob für seine Beharrlichkeit.
Der Tod von Rahel
Wir erfahren auch, dass Rahel – Jakobs geliebte Ehefrau – bei der Geburt ihres Kindes Benjamin verstarb (1.Mose 35,16-19). Hier wird nichts darüber gesagt, dass Rahel aufgrund einer individuellen Sünde starb. Weiterhin stellen wir fest, dass Gott sie nicht geheilt oder am Leben erhalten hat.
Der gerechte Elisa
Es ist interessant, über die Krankheit und den Tod des Propheten Elisa zu lesen, einem der gerechten und treuen Diener Gottes. In 2.Könige 13,14 lesen wir, dass „Elisa an der Krankheit erkrankte, an der er sterben sollte.“ In Vers 20 heißt es weiter, dass „Elisa gestorben war und man ihn begraben hatte.“ Ein Ereignis nach seinem Tod beweist jedoch, dass Elisa nicht krank wurde und starb, weil Gott ihn für seine Sünden bestrafte, die er begangen hatte. In Vers 21 lesen wir: „Und es begab sich, dass man einen Mann zu Grabe trug. Als man aber einige Leute von ihnen sah, warf man den Mann in Elisas Grab. Und als er die Gebeine Elisas berührte, wurde er lebendig und trat auf seine Füße.“
Obwohl Elisa tot war, wirkte Gott dieses Wunder, um den Menschen zu zeigen, dass Elisa im Glauben gestorben war und sicher in Gottes Händen ruhte. Er war nicht gestorben, weil Gott ihn wegen seiner Sünde verlassen und bestraft hatte. Vielmehr hatte Gott beschlossen, ihn sterben zu lassen, anstatt ihn von seiner Krankheit zu heilen.
Jesus Christus
Wie wir aus der Bibel wissen, hat Jesus Christus niemals gesündigt. Dennoch verstehen wir, dass er mit Krankheiten vertraut war und sie als Mensch erfahren hat. Natürlich ist es zutreffend, dass er unsere Krankheiten trug, damit wir heute davon geheilt werden können, aber wir stellen dennoch fest, dass Christus krank wurde, obwohl er niemals gesündigt hat. Dies zeigt einmal mehr, dass nicht jede Krankheit die Folge einer individuellen Sünde ist. In Jesaja 53,3-4 lesen wir: „Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit… Fürwahr, er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen.“ Darüber hinaus lesen wir in Vers 10: „So wollte ihn der HERR zerschlagen mit Krankheit.“
Wie wir bereits erwähnt haben, bedeutet das nicht, dass Krankheit niemals das Resultat individueller Sünde ist oder dass Gott niemals kranke Menschen heilt. Das Gegenteil ist der Fall. Die Bibel lehrt ganz eindeutig, dass Gott Menschen heilt; dass Krankheit die Folge individueller Sünden sein kann; und dass Gott, wenn Sünden im Spiel sind, die Sünden auf Reue hin vergibt, und dass er auch die Folgen der Sünden – ihre Krankheit – zu diesem Zeitpunkt oder später beseitigen kann.
Wir müssen uns absolut im Klaren darüber sein, dass diese Dinge nicht notwendigerweise miteinander gleichzusetzen sind – das bedeutet, nicht jeder Kranke hat gesündigt und ist als Folge seiner Sünde erkrankt, und nicht jeder Geheilte musste individuelle Sünden bereuen, die ihn scheinbar krank gemacht haben.
Viele Menschen, die dieses falsche Konzept angenommen haben, fügten sich selbst viel unnötigen Schmerz und unangebrachte Schuldgefühle zu, weil sie glaubten, Gott würde sie für irgendwelche schrecklichen Sünden bestrafen, die sie begangen haben müssten, wobei sie versuchten herauszufinden, welche schrecklichen Sünden das sein könnten. Gleichzeitig sind einige Menschen, die an dieses falsche Konzept glauben, sehr voreingenommen gegenüber kranken Menschen, die nicht geheilt wurden. Sie verurteilen sie in der Annahme, dass sie gesündigt haben müssen und dass Gott ihnen die Vergebung verweigert haben muss. Diese voreingenommenen Menschen hätten besser daran getan, wertvolle Lektionen aus dem Buch Hiob zu lernen, wo wir lesen, dass die drei Freunde Hiob zu Unrecht verurteilten.
Wir müssen darauf bedacht sein, nicht über die Krankheit anderer zu urteilen – uns nicht selbst eine Position anzumaßen, die Gott allein zusteht – und zu meinen, dass wir WISSEN, warum diese Person krank ist und auch WISSEN, warum sie nicht geheilt wird. Menschen mit einer solchen Denkweise wäre es sicher ein Leichtes gewesen, Paulus dafür zu verurteilen, dass er nicht geheilt wurde, und zu glauben, dass Gott ihn für schlimme individuelle Sünden bestraft hatte. Sie hätten den wesentlichen Sinn völlig missverstanden, denn Paulus wurde nicht wegen seiner Sünden mit einer Krankheit bestraft. Vielmehr ließ Gott zu, dass Paulus von einer Krankheit heimgesucht wurde und dass sie bestehen blieb, um ihn davon abzuhalten, zu sündigen.
Der gerechte Epaphroditus
Schließlich wollen wir in diesem Zusammenhang das Beispiel des Jüngers Epaphroditus betrachten, wie es in Philipper 2,25-30 beschrieben wird. Paulus berichtet, dass dieser treue Diener „todkrank“ geworden war. Auch in diesem Fall war die Erkrankung nicht eingetreten, weil er für eine individuelle Sünde bestraft worden war. Vielmehr lesen wir in Vers 30: „Denn um des Werkes Christi willen ist er dem Tode so nahe gekommen, da er sein Leben nicht geschont hat, um mir zu dienen an eurer Statt.“ Er wurde krank, als er versuchte, Gottes Werk so gut wie möglich zu verrichten; nicht, weil Gott ihn für seine Sünden bestrafte. Paulus mahnt uns in Vers 29, „solche Menschen in Ehren“ zu halten, und sie nicht zu verurteilen – auch nicht in unseren Gedanken –, weil wir durch falsche Vorstellungen und Überzeugungen motiviert werden.
Kapitel 3
Was ist mit Medikamenten?
Während einige glauben und lehren, dass jede Krankheit das Ergebnis persönlicher und individueller Sünde ist, behaupten andere, dass wir niemals Medikamente einnehmen dürfen, wenn wir krank sind. Sie behaupten, dass die Verwendung von Medikamenten immer ein Zeichen von mangelndem Glauben an Gott ist, denn, so ihr Argument, Gott hat die Krankheit über die Person gebracht und nur Gott kann sie wieder beseitigen.
Unabhängig davon, was die Menschen glauben und lehren, was sagt uns die Bibel über die Verwendung von Medikamenten? Lehrt die Bibel, dass es Sünde ist, sie zu verwenden, oder dass ihre Verwendung einen Mangel an Glauben darstellt?
Beginnen wir unsere Untersuchung mit 1.Mose 37,25, wo wir lesen, dass die Ismaeliter mit „Balsam“ handelten. Was ist mit dem Wort „Balsam“ gemeint? Worum handelt es sich und wie wird es verwendet?
2.Mose 30,34-35 liefert uns einen Teil der Antwort. In dieser Bibelstelle heißt es, dass Gott Mose anwies, Balsam als eine der Zutaten für Räucherwerk zu verwenden, das als „dem HERRN geheiligt“ gelten sollte (Vers 37). Balsam wurde also für einen heiligen Zweck in Verbindung mit dem heiligen Salböl verwendet.
Aber das war nicht seine einzige Verwendung. Wir lesen Jeremias klagende Worte in Jeremia 8,22: „Gibt es denn keinen Balsam mehr in Gilead, und ist kein Arzt mehr dort? Ach, warum ist der Tochter meines Volkes noch keine Heilung zuteil geworden!“ (Menge Bibel).
Jeremias Frage ist sehr aufschlussreich. Er wusste, dass Balsam als Medizin verwendet wurde, um Linderung und Heilung zu bringen. Er bedient sich hier einer Analogie und fragt sich, warum sein Volk keine geistliche Heilung erfährt. Die Folgerung ist allerdings eindeutig: Kranke Menschen können durch Balsam und einen Arzt Hilfe erhalten.
Wenn wir unsere biblische Untersuchung zu Medikamenten fortsetzen, dann müssen wir Jeremia 46,11 zur Kenntnis nehmen, wo es heißt: „Geh hinauf nach Gilead und hole Balsam, Jungfrau, Tochter Ägypten! Aber es ist umsonst, dass du viel Heilmittel gebrauchst; du wirst doch nicht heil.“
Zunächst sehen wir, dass Balsam in der Bibel in der Tat als „Heilmittel“ bezeichnet wird. In dieser speziellen Bibelstelle sagt Jeremia jedoch, dass das Volk durch keine Medizin geheilt werden kann, auch nicht durch Balsam. Manche haben aus dieser und ähnlichen Passagen den Schluss gezogen, dass wir keine Medikamente wie Balsam verwenden sollten, da sie keine Genesung, keine Linderung und keine Heilung bewirken können. Der Zusammenhang dieser Passage lässt jedoch im Lichte anderer Schriftstellen, die in dieser Broschüre behandelt werden, eine solche Schlussfolgerung keineswegs zu. Vielmehr sagt Gott lediglich, dass in DIESEM speziellen Fall Medikamente wie Balsam nicht helfen würden, weil es nicht Gottes Wille war, dass diese Menschen (geistlich) geheilt werden, da sie keine Reue zeigten. (Erinnern Sie sich daran, dass Paulus Gott dreimal um körperliche Heilung gebeten hatte, aber in diesem speziellen Fall war Gott nicht bereit, Paulus zu heilen; aus diesem Grund wurde er nicht geheilt. Auch wenn Paulus Medikamente verwendet hätte, um Heilung zu erlangen, wäre er dennoch nicht geheilt worden, da dies gegen Gottes Willen war.) Das bedeutet jedoch keineswegs, dass Medikamente wie Balsam niemals verwendet werden sollten.
Zum Beweis lesen Sie Jeremia 51,8-9: „Wie plötzlich ist Babel gefallen und zerschmettert! Heulet über Babel, bringt Balsam für seine Wunden, ob es vielleicht geheilt werden könnte. [Menge Bibel: ‚vielleicht ist noch Heilung möglich‘] Wir wollten Babel heilen; aber es wollte nicht geheilt werden [revidierte Lutherbibel 2017: ‚aber es war nicht zu heilen‘]. So lasst es fahren und lasst uns ein jeder in sein Land ziehen! Denn seine Strafe reicht bis an den Himmel und langt hinauf bis an die Wolken.“
Selbstverständlich ist das eine symbolische und figurative Aussage. Wenn Babylon bereit gewesen wäre, Reue zu zeigen und von seinen Sünden abzulassen, dann hätte es geistlich geheilt werden können. Aber Babylon weigerte sich und es gab nichts, was getan werden konnte, um es zu heilen. Gott gebraucht diese Analogie, um auf ein physisches Prinzip hinzuweisen. Es veranschaulicht, dass Gottes Diener die Anweisungen Gottes befolgten und bereit waren, Babylon mit Balsam zu heilen, aber Babylon weigerte sich, solche Medikamente zu akzeptieren, um Heilung zu erfahren. Das wäre in der Tat eine seltsame Aussage, wenn es eine Sünde wäre, Medizin wie Balsam zu verwenden, und wenn eine solche Medizin den Heilungsprozess nicht unterstützen könnte.
Wir sehen also, dass das Babylon der Endzeit (das hauptsächlich aus Deutschland, Österreich, Italien, Frankreich, Spanien, Polen und anderen europäischen katholischen Nationen besteht) „nicht zu heilen“ ist, oder dass ihr keine Hilfe zuteilwerden kann. Aber das gilt nicht nur Babylon. Gott sagt dasselbe über das endzeitliche Israel (die verlorenen zehn Stämme des alten Hauses Israel, zu denen hauptsächlich die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Kanada, Australien, Neuseeland, Südafrika und einige andere europäische Nationen gehören) und Juda (hauptsächlich der Staat Israel und die modernen Juden). Wir finden die folgende eindringliche und ernste Warnung in Jeremia 30,12-13: „Denn so spricht der HERR: Dein Schaden ist verzweifelt böse und deine Wunde unheilbar. Niemand führt deine Rechtssache; es gibt kein Heilmittel für die eiternde Wunde, kein Verband ist für dich da!“ (Schlachterbibel).
Da das moderne Israel und Juda nicht in der Lage sind, „Heilmittel“ zu verwenden, und da alle ihre „Liebhaber“ oder politischen Verbündeten sie in ihrer Not „vergessen“ haben (Vers 14), muss Gott selbst eingreifen und sie „gesund machen“ und ihre „Wunden heilen“ (Vers 17).
Auch hier handelt es sich um eine bildhafte Sprache. Gott verwendet oft physische Konzepte, um die geistliche Bedeutung zu vermitteln. Seine Verwendung des Begriffs „Heilmittel“ ist bemerkenswert. Es ist offensichtlich, dass es in Gottes Augen „Heilmittel“ gibt und dass es nicht falsch ist, sie zu verwenden, wenn sie verfügbar sind. Im Falle des modernen Israel und Juda ist eine geistliche Anwendung dieser „Heilmittel“ jedoch nicht gegeben.
In Hesekiel 47,12 finden wir eine interessante Prophezeiung, welche die friedliche Situation während des Millenniums beschreibt, wenn Jesus Christus auf dieser Erde regieren wird. Wir lesen: „Und an dem Strom werden an seinem Ufer auf beiden Seiten allerlei fruchtbare Bäume wachsen; und ihre Blätter werden nicht verwelken, und mit ihren Früchten hat es kein Ende. Sie werden alle Monate neue Früchte bringen; denn ihr Wasser fließt aus dem Heiligtum. Ihre Früchte werden zur Speise dienen und ihre Blätter zur Arznei.“
Die Elberfelder Bibel 1985 übersetzt das Wort für „Arznei“ mit „Heilmittel.“ Die Elberfelder Bibel 2016 schreibt: „zur Heilung.“ Das hebräische Wort, das mit „Arznei“ übersetzt wird, vermittelt die Bedeutung von „Heilung“ oder „heilender Medizin.“ Der Zusammenhang der Bibelstelle zeigt, dass sowohl physische Krankheit als auch physische Heilung angesprochen werden (vergleichen Sie insbesondere die Verse 8-11). In Offenbarung 22,2 wird etwas Ähnliches beschrieben, aber in diesem Fall geht es um eine geistige Welt mit einer Art geistiger Heilung oder Erquickung. Die Lutherbibel 1964 schreibt: „die Blätter…dienten zur Gesundheit der Heiden.“ Zu dem Zeitpunkt gibt es keine physischen Menschen mehr. Doch auch Geistwesen können „erquickt“ werden, wie 2.Mose 31,17 zeigt.
Aber wie kann es sein, dass es im Millennium „Medikamente“ für körperliche Heilung geben wird? Steht das nicht im Widerspruch zu Bibelstellen wie Jesaja 33,24 (siehe oben), die besagen, dass Gott im Millennium alle Menschen heilen wird, da ihnen ihre Sünden vergeben werden? Es besteht keinerlei Widerspruch, wenn wir verstehen, wie Gott sich heute oft für Heilung entscheidet. Das wird in dieser Broschüre deutlich werden.
Um mit unserer Untersuchung zum Thema „Medikamente“ fortzufahren, wenden wir uns nun Sprüche 17,22 zu. Dort heißt es: „Ein frohes Herz ist die beste Medizin, aber ein niedergeschlagener Geist lässt die Glieder verdorren“ (Zürcher Bibel 2007). Die Authorized Version schreibt: „Ein fröhliches Herz tut gut wie eine Medizin…“
Wenn wir Gottes Wort so verstehen, wie er es klar und deutlich zum Ausdruck bringt, dann gibt es hier kein Argument gegen den Einsatz von Medikamenten an sich.
Kapitel 4
Sollen wir nichts tun?
Die Vorstellung, dass wir nichts tun dürfen, wenn wir krank sind, und einfach darauf warten müssen, dass Gott alles für uns tut, wird von der Heiligen Schrift nicht unterstützt. Beachten wir die Worte Gottes in Hesekiel 30,21: „Du Menschenkind, ich habe den Arm des Pharao, des Königs von Ägypten, zerbrochen, und siehe, er ist nicht verbunden worden, dass er wieder heilen könnte, auch nicht mit Binden umwickelt, dass er wieder stark würde und ein Schwert fassen könnte.“
Diese Passage vermittelt zwar ein geistliches Konzept, bedient sich aber eines physischen Prinzips: Wenn wir verletzt sind, dann können wir etwas gegen unsere Verletzung unternehmen, um Heilung zu erlangen.
Wir finden dasselbe Prinzip in Jesaja 1,5-6 beschrieben, wo Gott sich an die modernen Stämme der Häuser Israel und Juda wendet: „Wohin soll man euch noch schlagen, die ihr doch weiter im Abfall verharrt? Das ganze Haupt ist krank, das ganze Herz ist matt. Von der Fußsohle bis zum Haupt ist nichts Gesundes an euch, sondern Beulen und Striemen und frische Wunden, die nicht gereinigt noch verbunden noch mit Öl gelindert sind.“
Wir haben zuvor gelesen, dass die modernen Häuser Israel und Juda geistlich nicht geheilt werden können, weil sie ihren Gott abgelehnt haben. Gott wird diese Völker jedoch zu einem späteren Zeitpunkt heilen, NACH der Wiederkunft Christi. Gott sagt an dieser Stelle, dass die normalen medizinischen Verfahren, einschließlich des Wundverschlusses, des Verbindens oder des Linderns der Wunden mit Salbe, um Linderung zu spenden und den Heilungsprozess zu unterstützen, im Fall des modernen Israel und Juda sinnlos und nutzlos sind, weil sie „unheilbar“ sind [vgl. erneut Jeremia 30,12-13]. Aber auch hier ist das Prinzip klar: Es ist keineswegs verkehrt, selbst etwas zu unternehmen, wenn wir krank sind.
Der barmherzige Samariter
Dieses Prinzip kommt auch in dem berühmten Gleichnis des „barmherzigen Samariters“ zum Ausdruck, der einem Mann, der unter die Räuber gefallen war, Barmherzigkeit und Mitgefühl erwies. Die Räuber hatten den Mann verwundet und halbtot zurückgelassen. In Lukas 10,34-35 lesen wir: „[U]nd er ging zu ihm, goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie ihm, hob ihn auf sein Tier und brachte ihn in eine Herberge und pflegte ihn. Am nächsten Tag zog er zwei Silbergroschen heraus, gab sie dem Wirt und sprach: Pflege ihn; und wenn du mehr ausgibst, will ich dir’s bezahlen, wenn ich wiederkomme.“
Der barmherzige Samariter tat etwas für die verletzte Person. Er betete nicht nur, dass Gott ihn heilen möge, ohne selbst den Heilungsprozess des halbtoten Menschen aktiv zu unterstützen.
König Hiskia
Es gibt noch einen weiteren sehr überzeugenden Beweis dafür, dass Gott uns nicht dafür verurteilt, wenn wir selbst etwas unternehmen, wenn wir krank sind. In der berühmten Passage im 38. Kapitel des Buches Jesaja bediente sich Gott des Propheten Jesaja, um dem schwerkranken König Hiskia anzukündigen, dass er sterben würde (Vers 1). Hiskia wendete sich in einem innigen Gebet an Gott, und flehte ihn um Heilung und Genesung an. Gott antwortete, dass er Hiskias Leben um 15 Jahre verlängern würde (Verse 2-5). Gott gab ihm sogar ein Zeichen, um die Wahrhaftigkeit seiner Verheißung zu beweisen (Verse 7-8). In Vers 9 erfahren wir dann, dass Hiskia „von seiner Krankheit gesund geworden war.“
Aber beachten Sie nun, was Jesaja tat, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Vers 21 informiert uns darüber: „Und Jesaja sprach, man solle ein Pflaster von Feigen nehmen und auf sein Geschwür legen, DASS ER GESUND WÜRDE.“ (Vergleichen Sie ebenfalls die Parallelstelle in 2.Könige 20,7).
Gott wollte Hiskia heilen. Er hatte ihm bereits versprochen, dass er ihn heilen würde. Wenn Gott Hiskia nicht hätte heilen wollen, dann wäre er auch nicht geheilt worden. Dennoch erwartete Gott von Jesaja, etwas für den König zu tun, indem er eine Art „Heilmittel“ verwendete, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Jesaja selbst war sich bewusst, dass er etwas tun musste. Es gibt in der Bibel nicht den geringsten Hinweis darauf, dass seine Anweisung, den Feigenklumpen als Pflaster zur Unterstützung des Heilungsprozesses anzuwenden, gegen Gottes Willen war oder einen Mangel an Vertrauen in Gottes Heilkräfte darstellte.
Aber, so könnte man fragen, hätte Gott Hiskia auch ohne das Pflaster aus Feigen heilen können? Natürlich HÄTTE er das TUN KÖNNEN! Gott hat diese Begebenheit jedoch niederschreiben lassen, um uns eine Lektion zu erteilen. Die Lektion lautet, dass WIR ein Teil des Prozesses sein und tun können, was in UNSERER Macht steht, vorausgesetzt, wir wissen, was zu tun ist, dann wird Gott den Rest erledigen. Manchmal müssen wir uns selbst darum bemühen, mittels Nachforschungen oder Gespräche mit kompetenten Gesundheitsberatern, um herauszufinden, was wir tun können. Es ist interessant zu bemerken, dass Jakobus sagt, dass der Glaube ohne Werke tot ist (vergleichen Sie Jakobus 2,17).
Timotheus
Das gleiche Prinzip kommt in den Worten zum Ausdruck, die Paulus in 1.Timotheus 5,23 an Timotheus richtet: „Trinke nicht mehr nur Wasser, sondern nimm ein wenig Wein dazu um des Magens willen, und weil du oft krank bist.“ Paulus sagte Timotheus nicht, er solle NUR zu Gott um Heilung für seine häufigen Krankheiten beten, und dass er selbst nichts tun solle. Er riet ihm, ein wenig Wein zu trinken, um den Heilungsprozess zu unterstützen und sein Immunsystem zu stärken. In Bezug auf Wein veröffentlichte die Kalifornische Staatszeitung am 5. März 1998 einen Artikel über die gesundheitlichen Vorteile von Wein. In dem Artikel hieß es: „Wir haben es schon immer gewusst – Wein ist gut für unsere Gesundheit… Ein maßvoller Weinkonsum verringert die Gefahr, an einem Herzinfarkt oder an Krebs zu sterben.“
Laodizäer
In Offenbarung 3,18 finden wir eine weitere Passage, die physische Prinzipien gebraucht, um ein geistliches Konzept zu verdeutlichen – die laue Haltung der Laodizäer. Die Worte Christi bezüglich der physischen Prinzipien sind aufschlussreich. Wir lesen: „Ich rate dir, dass du Gold von mir kaufst, das im Feuer geläutert ist, damit du reich werdest, und weiße Kleider, damit du sie anziehst und die Schande deiner Blöße nicht offenbar werde, und Augensalbe, deine Augen zu salben, damit du sehen mögest.“
Wenn es verkehrt wäre, unsere Augen mit Augensalbe zu behandeln oder andere Methoden anzuwenden, die unseren Augen zugutekämen, dann hätte Christus diese Analogie wohl kaum verwendet. Außerdem würde niemand aus diesem Beispiel schließen, dass es für einen nackten Menschen falsch ist, sich zu bekleiden, oder für einen armen Menschen, Gold anzunehmen, wenn es ihm rechtmäßig und ordnungsgemäß angeboten wird.
Kapitel 5
Was ist mit Ärzten?
Manche räumen zwar ein, dass es bestimmte „Medikamente“ gibt, die von kranken Menschen eingenommen werden können, ohne dass dies einen Mangel an Glauben darstellt. Aber sie behaupten gleichzeitig, dass wir niemals Ärzte konsultieren, geschweige denn, uns von ihnen behandeln lassen sollten, da dies eindeutig bedeuten würde, dass wir unser Vertrauen in Ärzte setzen, und nicht in Gott. Dennoch scheinen sie kein Problem damit zu haben, jene zu konsultieren, die vorgeben, sich mit „gesunden Lebensmitteln“, Kräutern oder anderen „natürlichen“ Substanzen auszukennen, und sie um ein „Rezept“ für zahlreiche Vitamine oder Nahrungsergänzungsmittel zu bitten.
Dann gibt es diejenigen, die einem Arzt zwar gestatten würden, eine „Reparaturoperation“ [wie die Behandlung eines Knochenbruchs] durchzuführen, jedoch strikt gegen jede Operation wären, die über eine solche „Reparaturoperation“ hinausgeht. Wenn man diese Menschen fragt, was sie unter einer „Reparaturoperation“ verstehen, dann fallen die Antworten unterschiedlich aus und hängen oft von der „Notwendigkeit“ des Befragten ab. Während sie vielleicht zustimmen würden, dass medizinische Hilfe bei der Heilung eines gebrochenen Knochens eine „Reparaturoperation“ sein könnte, so würden sie womöglich vehement bestreiten, dass eine „Laseroperation“ eines beeinträchtigten Auges in diese Kategorie fallen würde—solange bis sie selbst mit der Frage konfrontiert werden, ob sie sich einer solchen Operation unterziehen sollten oder nicht.
Zunächst einmal müssen wir kategorisch feststellen, dass die Bibel nirgendwo über das Konzept der „Reparaturoperation“ spricht. Dieser Begriff ist eine reine Erfindung des Menschen, für die es keine biblische Grundlage gibt. Und wenn die Inanspruchnahme der Hilfe von Ärzten, die über die „Reparaturoperation“ hinausgehen, einen Mangel an Glauben an Gott darstellt, warum ist dann eine „Reparaturoperation“ oder die Hilfe eines „Beraters für natürliche Heilmittel“, der Vitamine und Nahrungsergänzungsmittel anpreist, kein Mangel an Glauben an Gott? Wer zieht hierbei die Grenze?
Wenn wir uns bei der Suche nach Antworten auf unsere Fragen ausschließlich auf die Bibel stützen, dann werden wir an Jeremia 8,22 erinnert (siehe oben). Diese Bibelstelle befasst sich, wie wir gesehen haben, mit dem Einsatz von Medikamenten sowie mit der Inanspruchnahme von Ärzten oder Medizinern. Jeremias Fragen lauteten: „Ist denn keine Salbe in Gilead, oder ist kein Arzt da? Warum ist denn die Tochter meines Volks nicht geheilt?“
Das hebräische Wort für „Arzt“ ist das Wort „rapha.“ Es bedeutet wörtlich: „der, der heilt.“ Es ist dasselbe Wort, das in 2.Mose 15,26 gebraucht wird, wo Gott zu dem alten Volk Israel sagt: „[I]ch bin der HERR, dein Arzt [Hebräisch: ‚rapha‘].“ Die Elberfelder Bibel 1987 übersetzt: „[I]ch bin der HERR, der dich heilt.“ Dieses Wort wird ebenfalls in der berühmten Passage in Jesaja 53,5 verwendet, in der es um das Opfer von Jesus Christus geht. Dort heißt es: „… und durch seine Wunden sind wir geheilt [Hebräisch: ‚rapha‘].“
Wir stellen ebenfalls fest, dass dieses Wort in 1.Mose 50,2 verwendet wird, wo wir lesen: „Und Josef befahl seinen Dienern, den Ärzten, dass sie seinen Vater zum Begräbnis salbten. Und die Ärzte salbten Israel…“ Beide Male wird im Hebräischen das Wort „rapha“ (also „jene, die heilen“) verwendet, das mit „Ärzte“ übersetzt wird.
Dasselbe hebräische Wort wird in Hiob 13,4 verwendet, wo Hiob seine „Freunde“ tadelt, ihm in seiner Prüfung weiteres Leid zuzufügen, anstatt ihm zu helfen. Er rief aus: „Aber ihr seid Lügentüncher und seid alle unnütze Ärzte [Hebräisch: ‚rapha‘ also ‚jene, die heilen‘].“ In diesem speziellen Fall erhoffte sich Hiob geistliche „Heilung“ von seinen Freunden, aber sie waren „unnütz“, da sie ihm keine solche Heilung anboten.
Wir können aus diesen Passagen ableiten, dass Ärzte „heilen“ können, wenn wir richtig verstehen, was die Bibel mit diesem Begriff meint. Wir haben gesehen, dass die Bibel „Ärzte“ als diejenigen beschreibt, „die heilen“, aber wir müssen genau betrachten und verstehen, auf welche Weise sie „heilen.“
Kapitel 6
Der Heilungsprozess
Um zu analysieren, wie Ärzte „heilen“, wollen wir uns auf den „Heilungsprozess“ eines kranken Menschen konzentrieren, wie er in der Heiligen Schrift offenbart wird. Wir alle wissen aus Erfahrung oder Beobachtung, dass ein Finger, wenn man sich mit einem Messer geschnitten hat, mit der Zeit heilt, zumindest unter normalen Umständen. Dies zeigt, dass Gott einige „Naturgesetze“ in Kraft gesetzt hat, die auf den menschlichen Körper einwirken und dazu beitragen, den kranken oder verletzten Menschen zu heilen.
Beachten Sie ebenfalls 2.Mose 21,18-19, wo wir einen Beweis für die Existenz solcher aktiven Gesetze der „Heilung“ oder Genesung finden: „Wenn Männer miteinander streiten und einer schlägt den anderen mit einem Stein oder mit der Faust, dass er nicht stirbt, aber im Bett liegen muss: Wenn er so weit wiederhergestellt wird, dass er auf einen Stock gestützt ausgehen kann, so soll der, welcher ihn geschlagen hat, straflos bleiben; nur soll er ihn für das Versäumte entschädigen und für seine völlige Heilung sorgen“ (Schlachterbibel).
Der Angreifer hatte dafür zu sorgen, dass der Verletzte vollständig geheilt wurde. Auch hier geht es darum, irgendeine Art von Maßnahme zu ergreifen, um den Heilungsprozess zu unterstützen. Beachten Sie außerdem, dass das hebräische Wort für „geheilt“ auch in dieser Passage das Wort „rapha“ ist.
Aus diesen Passagen können wir erkennen, dass Gott für einen Heilungsprozess gesorgt HAT. Gott hat physische Gesetze geschaffen und in Gang gesetzt, die Heilung bewirken. Wenn ein Mensch mit einem Messer verwundet wird, dann heilt die Wunde nach einer gewissen Zeit. Wenn eine Person an einer Erkältung oder Grippe erkrankt, dann wird das Immunsystem der Person schließlich die Ursache der Krankheit überwinden und unter normalen Umständen wird die Person geheilt werden. Natürlich besteht immer die Möglichkeit, dass es zu Komplikationen kommen kann; insbesondere, wenn das Immunsystem geschwächt ist, aber wir sprechen hier von normalen Umständen. Gott hat den menschlichen Körper in einer solchen Weise geschaffen, dass dieser in gewissem Maße und unter normalen Umständen geheilt wird, wenn er krank oder verletzt ist.
Es gibt mehrere Bibelstellen, die sich mit Lepra und dessen anschließender Heilung befassen. In 3.Mose 13,18.37; 14,2-3 lesen wir: „Wenn jemand auf der Haut ein Geschwür bekommt und es heilt wieder… Ist es aber vor Augen, dass der Grind stehengeblieben und schwarzes Haar dort aufgegangen ist, so ist der Grind heil, und er ist rein. Darum soll ihn der Priester rein sprechen… Dies ist das Gesetz über den Aussätzigen, wenn er gereinigt werden soll. Er soll zum Priester kommen, und der Priester soll aus dem Lager gehen und feststellen, dass die kranke Stelle am Aussätzigen heil geworden ist…“ Sodann musste die Person eine rituelle Reinigung über sich ergehen lassen, die heute nicht mehr in Kraft ist. (Eine ausführliche Erörterung der Gesetze des Alten Testaments, die heute noch in Kraft sind, und derjenigen, die es nicht mehr sind, finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre „Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt…“).
Nachdem die Israeliten unter Josua beschnitten worden waren, „blieben sie an ihrem Ort im Lager, bis sie genesen waren“ (Josua 5,8). Die Beschneidung wurde im Alten Testament von Gott verordnet (im Neuen Testament ist sie für Christen nicht mehr vorgeschrieben), aber die Bibel bezeichnet sie als eine „Krankheit“ oder „Verletzung“, die „geheilt“ werden muss. Die Wunde heilte auf „natürlichem“ Wege, ohne dass Gott direkt eingreifen musste, auch wenn möglicherweise lindernde „Medikamente“ auf die Wunde aufgetragen wurden.
In 2.Könige 8,29 sehen wir, dass eine Wunde in der biblischen Terminologie als „Krankheit“ bezeichnet wird. Wir lesen: „Da kehrte der König Joram zurück, um sich in Jesreel von den Wunden heilen zu lassen, die ihm die Aramäer bei Rama geschlagen hatten, als er mit Hasaël, dem König von Aram, kämpfte. Und Ahasja, der Sohn Jorams, der König von Juda, kam hinab, um in Jesreel Joram, den Sohn Ahabs, zu besuchen; denn er lag krank.“
Die Übersetzung „von den Wunden heilen“ ist korrekt, da das hier verwendete hebräische Wort „rapha“ sowohl „heilen“ als auch „genesen“ bedeuten kann. Wir sehen also, dass die Bibel sagt, dass der König „krank“ war und darauf wartete, von seinen Wunden geheilt zu werden.
Die Tatsache, dass Gott physische Gesetze in Kraft gesetzt hat, um unter normalen Umständen die Heilung bestimmter Krankheiten herbeizuführen, bedeutet wie gesagt nicht, dass wir einen solchen Heilungsprozess nicht mit heilenden Medikamenten unterstützen können. Gleiches gilt auch für Ärzte, die Gottes Gesundheitsgesetze verstehen, und daher den Heilungsprozess in angemessener Weise unterstützen können.
Ist Gott gegen Ärzte?
Wenn wir uns die Beispiele der übernatürlichen Heilung durch Christus im Neuen Testament genau ansehen, dann stellen wir fest, dass die Ärzte in vielen Fällen nicht helfen konnten.
In Lukas 8,43-44 lesen wir: „Und eine Frau hatte den Blutfluss seit zwölf Jahren; die hatte alles, was sie zum Leben hatte, für die Ärzte aufgewandt und konnte von keinem geheilt werden. Die trat von hinten an ihn heran und berührte den Saum seines Gewandes; und sogleich hörte ihr Blutfluss auf.“
Dieses Beispiel zeigt die große Macht und Kraft Gottes in der Person Jesu Christi, die alles übersteigt, was Menschen bewirken können. Aber diese Passage sagt keineswegs, dass Ärzte generell nicht „heilen“ oder helfen können, oder dass sie niemals konsultiert werden dürfen. Vielmehr wird deutlich gemacht, dass die Ärzte damals nicht wussten, wie sie der Frau bei ihrer speziellen Krankheit helfen konnten. Es ist natürlich wahr, dass dieser Abschnitt eine ähnliche Warnung für uns heute enthält.
Wir müssen bei der Wahl eines Arztes, den wir konsultieren möchten, sehr umsichtig vorgehen. Leider haben auch heute viele „alles, was sie zum Leben hatte[n], für die Ärzte aufgewandt und konnte[n] von keinem geheilt werden.“ In vielen Fällen konnten sie nicht einmal angemessen über die Ursache oder die Art ihrer Krankheit beraten werden. Die gleichen Überlegungen sollten bei Impfungen angestellt werden. Man sollte sich fragen: Helfen sie? Sind sie wirksam? Haben sie negative Nebenwirkungen? Sind sie überflüssig oder sogar schädlich?
Geistliche Heilung von Depressionen
Das Gleiche gilt für jene, die behaupten, sie könnten einem Patienten bei geistigen Schwierigkeiten helfen oder ihn heilen. Die heutige „Wissenschaft der Psychologie“ geht vielfach von einer grundlegend falschen Annahme aus, und daher wird durch eine solche Behandlung nur sehr wenigen, falls überhaupt, dauerhafte Hilfe zuteil.
Uns wird gesagt, dass fünf bis zehn Prozent aller Menschen in der westlichen Welt an Depressionen leiden. Allein in Deutschland begehen Berichten zufolge jedes Jahr mehr als 10.000 Menschen aufgrund von Depressionen Selbstmord, und 100.000 Menschen werden angeblich wegen depressionsbedingter Selbstmordversuche ins Krankenhaus eingeliefert.
Eine klinische Depression kann neben anderen Ursachen das Endergebnis einer Entwicklung sein, die mit vorübergehenden Frustrationsgefühlen und Selbstmitleid beginnt. Anstatt gegen diese Gefühle anzukämpfen und sie zu überwinden, wird den Betroffenen von medizinischen „Experten“ oft geraten, sich auf sich selbst zu konzentrieren und ihr Ego – ihr inneres Selbst – zu stärken und aufzublähen, um so ein besseres „Selbstwertgefühl“ zu entwickeln. Gleichzeitig wird ihnen gesagt, dass sie die Schuld für ihren Zustand bei anderen suchen sollen, darunter bei Eltern, Freunden, Verwandten oder der Gesellschaft. DAS ist jedoch der sicherste Weg, um Depressionen NICHT zu überwinden!
Das Gefühl des Selbstmitleids, das „Armer-Tropf-Syndrom“, kann sogar zum Selbstmord führen, wenn es nicht rechtzeitig überwunden wird. Judas beging Selbstmord, als er erkannte, was er getan hatte. Anstatt auf wahrhaft gottgefällige Weise Reue zu zeigen und GOTT um Hilfe anzuflehen, weitermachen zu können, erlag er seinem eigenen Kummer und nahm sich das Leben (siehe Matthäus 27,3-5).
Paulus hatte, ebenso wie Judas, vieles zu bereuen. Als Saulus verfolgte er die Kirche mit großem Eifer und sorgte dafür, dass wahre Christen getötet wurden. Aber im Gegensatz zu Judas bereute er auf gottgefällige Weise. Er vergaß weder, was er getan hatte, noch gab er anderen die Schuld für seine Taten. Vielmehr bat er Gott um Gnade und Vergebung und begann, ein neues Leben zu führen (vergleichen Sie Apostelgeschichte 26,9-18).
Wir ALLE haben gesündigt (siehe Prediger 7,20; 1.Könige 8,46; Römer 3,23). Wir ALLE haben in unserem Leben Dinge getan, auf die wir nicht stolz sind. Wir ALLE könnten die Schuld bei anderen suchen und sie für das verantwortlich machen, was aus uns geworden ist, aber ein solches Verhalten ist weder produktiv noch gesund. Wir sind, was wir sind, aber wir ALLE müssen uns ändern, und diese Änderung muss kontinuierlich erfolgen, um zu besseren Menschen zu werden. Dazu müssen wir Gott um Hilfe bitten, und wir müssen Liebe für andere entwickeln—die gleiche Art von Liebe, die Gott für die Menschheit hat.
Christus sagte, dass es seliger ist, zu geben als zu nehmen (Apostelgeschichte 20,35). Die Hoffnung für Alle schreibt: „Geben macht glücklicher als Nehmen.“ Wenn wir uns auf andere konzentrieren und darauf, wie wir ihnen helfen können, dann sind wir weniger mit uns selbst beschäftigt – damit, was WIR sind und was WIR von anderen bekommen können. Wenn wir anderen geben, dann sind wir „gesegneter“ und glücklicher. Christus sagt uns, dass es lohnender, gewinnbringender, wichtiger, produktiver und gesünder ist, zu versuchen, andere glücklich zu machen, als zu versuchen, uns selbst glücklich zu machen. Es mag wie ein Widerspruch erscheinen, aber wenn wir uns auf andere konzentrieren und darauf, wie wir ihnen helfen können, dann WERDEN wir selbst zu glücklicheren Menschen. Das ist der göttliche Weg zur Überwindung von Depressionen. Dazu gehört auch, anderen zu vergeben, was sie uns angetan haben mögen, und zu erkennen, dass auch wir anderen Unrecht getan haben (vergleichen Sie Epheser 4,32 und Kolosser 3,13). Hierzu gehört das Verständnis, dass wahre Liebe „alle Übertretungen“ zudeckt (Sprüche 10,12).
Gott wird nicht depressiv. Er ist eine sehr glückliche Persönlichkeit, denn ER IST DIE LIEBE (1.Johannes 4,16). Und Liebe – wahre göttliche Liebe – ist über- und ausströmend. Sie teilt mit anderen, sorgt sich um das Wohlergehen und den Vorteil anderer, und strebt danach, andere glücklich zu machen. Wir müssen die Vergangenheit hinter uns lassen (vergleichen Sie Philipper 3,13) und ein neues Leben der Hoffnung und des Vertrauens in Gott beginnen, in dem Bewusstsein, dass Gott weiß, was er tut.
Depressive oder frustrierte Menschen, die diese Grundsätze als Lebensweise praktizieren, werden bald feststellen, dass die Gefühle der Depression und Frustration von ihnen weichen, und sie werden erkennen, dass es Hoffnung für die Zukunft gibt (Jeremia 31,17: „Hoffnung ist da für deine Zukunft“; neue Lutherbibel 2009). Sie werden erkennen, dass wir andere ebenso lieben können und müssen, wie uns selbst (Matthäus 19,19). Sie werden lernen, dass das Interesse für andere zu einer neuen Lebensweise werden kann, einschließlich des Gebets für Feinde (Matthäus 5,44), mit dem Verständnis, dass Christus für die gesamte Menschheit starb, als WIR noch seine Feinde waren (Römer 4,25; 5,10; Kolosser 1,21-22). Somit werden sie letztendlich wahres Glück und Freude erleben, und Gefühle der Frustration und Hoffnungslosigkeit werden der Vergangenheit angehören.
Depressionen haben ihren Ursprung bei Satan. Wir sollen Satan widerstehen, dann wird er – mitsamt seinen zerstörerischen Emotionen – von uns fliehen (Jakobus 4,7). Wir müssen uns Gott unterwerfen und er wird uns aufrichten (Jakobus 4,7-10). Das bedeutet, er wird uns trösten, ermutigen, glücklich machen und Hoffnung für die Zukunft geben. Christus hat uns gezeigt, wie man das macht. Als Satan sich anschickte, Christus zur Sünde zu versuchen, damit er den Zweck seines ersten Kommens aufgibt, sagte Christus zu ihm: „Weg mit dir, Satan!“ (Matthäus 4,10). Als Konsequenz daraus musste der Satan von ihm weichen. Sodann traten die Engel Gottes hinzu, um Christus zu dienen (Matthäus 4,11). Später dann, im Garten Gethsemane, betete Christus zu Gott dem Vater um geistliche Hilfe, und ein Engel kam, um ihn zu stärken (Lukas 22,41-44). Die ganze Zeit über hatte Christus sein großes Ziel vor Augen – dass er gekommen war, um sein Leben für ANDERE zu geben, damit ANDERE leben können. Gott der Vater und Jesus Christus haben uns so sehr geliebt, dass sie bereit waren, dieses höchste Opfer für SIE und für mich zu bringen (Johannes 3,16-17; Galater 2,20; Epheser 5,2). Christus gestattete niemals, dass Satans Emotionen der Frustration, der Hoffnungslosigkeit und der Depression einen Platz in seinem Geist finden. Satan bot ihm alle Reiche dieser Welt an und versuchte, Christus dazu zu bringen, dass er sich wichtiger fühlte, als es angemessen war (vergleichen Sie Matthäus 4,5-9). Im Grunde genommen sagte Satan zu Christus: „Beweise mir, dass DU der Sohn Gottes bist! Du musst nicht durch all diese Prüfungen gehen, die vor dir liegen. Alles, was Du tun musst, ist, mich anzubeten und alles wird Dir gehören! Wähle den einfachen Ausweg!“
Aber Christus wies all diese Gefühle und Versuchungen von sich, die zu Depression und Frustration hätten führen können. Christus hielt stets an seiner Liebe zu Gott und den Menschen fest und bewahrte diese, und widerstand so dem Teufel. Er gab nicht anderen die Schuld an seiner Situation und rechtfertigte damit „den einfachen Ausweg.“ Er kam, um für uns zu sterben, weil er uns so sehr liebt. Er kam, um seine Liebe mit uns zu teilen, damit wir Depressionen überwinden und zu glücklicheren Menschen werden können, und um schließlich in das Reich Gottes selbst einzugehen, ein Reich unaussprechlichen Glücks und der Freude in Fülle (Matthäus 25,21; Psalm 16,11). Und so musste der Teufel von ihm weichen. Wir müssen genauso handeln.
Dies ist jedoch nicht der Rat, den wir von den meisten Psychologen erhalten würden, die behaupten, sie könnten uns von Depressionen und Frustration heilen. Gott möchte, dass diejenigen, welche die Fähigkeit haben, physisch und – was noch wichtiger ist – geistlich zu „heilen“, diese Fähigkeit auch nutzen. Aber sie muss auf die richtige Weise eingesetzt werden, und sie muss auf Gottes Prinzipien und Gesetzen beruhen.
Die Rolle der Prediger im Heilungsprozess
In Hesekiel 34,4 lesen wir, dass die Prediger, die Gottes kranke Herde „heilen“ sollten, sich weigerten, dies zu tun: „Die Schwachen stärkt ihr nicht, und die Kranken heilt ihr nicht, das Verwundete verbindet ihr nicht, das Verirrte holt ihr nicht zurück, und das Verlorene sucht ihr nicht; sondern streng und hart herrscht ihr über sie“ (neue Lutherbibel 2009). Da seine Prediger dies nicht getan haben, wird Gott es selbst tun, wenn er in der Person von Jesus Christus wiederkommt: „Ich will selbst meine Schafe weiden, und ich will sie lagern, sagt der Herr HERR. Ich will das Verlorene wieder suchen und das Verirrte wiederbringen, das Verwundete verbinden und das Schwache stärken; aber was fett und stark ist, will ich vernichten und will es weiden mit Recht“ (Hesekiel 34,15-16; neue Lutherbibel 2009).
Weiterhin stellen wir fest, dass Sacharja 11,16 prophezeit, dass sich ein sehr einflussreicher und mächtiger Hirte im Land erheben wird, „der nach dem Verlorenen nicht sehen, das Verlaufene nicht suchen, der das Zerbrochene nicht heilen und das Gesunde nicht versorgen wird…“
Gott missfällt es, dass seine Hirten seine Herde nicht geheilt haben. Gott WILL, dass die wahren Hirten die Kranken geistlich heilen und die Verwundeten verbinden. Aber da sie es nicht getan haben, wird Gott es selbst tun, und nur sehr wenige der Hirten werden sich als würdig erweisen, indem sie die ihnen übertragene Aufgabe tatsächlich erfüllen.
Etwas Ähnliches lässt sich in gewissem Maße sagen, wenn wir uns die Beispiele für körperliche oder physische Heilung durch Christus ansehen. Es ist natürlich richtig, dass wir jedes Mal, wenn wir körperlich krank sind, unser Vertrauen in Gott setzen müssen, um geheilt zu werden – aber das bedeutet keineswegs, dass es verkehrt ist, sich von Ärzten helfen zu lassen, und dass das Suchen nach solcher Hilfe zwangsläufig einen Mangel an Glauben in Gottes Macht darstellt, zu heilen. Das gilt auch für den geistlichen Bereich. Wenn wir geistliche Heilung benötigen, dann müssen wir begreifen, dass Gott allein eine solche Heilung bewirken kann, aber in vielen Fällen bedient er sich seiner vertrauenswürdigen und treuen Diener (Jakobus 5,14). Wir sollen jedoch nicht auf Gottes getreue Predigerschaft vertrauen, sondern auf Gott selbst. Dennoch hat Gott, wie wir sehen werden, bestimmte Vorgehensweisen festgelegt, die angewandt werden müssen, und die seine Predigerschaft miteinschließen, wenn es um körperliche und ebenso um geistliche Heilung geht. So ist es beispielsweise erforderlich, von einem der Prediger Gottes getauft zu werden, um den heiligen Geist zu empfangen. Unser Glaube gilt nicht dem Prediger, der die Taufe durchführt, sondern Gott, der uns nach Reue, Glaube, Taufe und Handauflegung seinen heiligen Geist verleiht (vergleichen Sie hierzu unsere kostenlose Broschüre „Die Taufe –Voraussetzung für das Heil?“).
Die Kranken brauchen Ärzte
Im Gegensatz zu dem, was einige Menschen glauben, hat Christus keineswegs gelehrt, dass kranke Menschen keine Ärzte aufsuchen dürfen. Indem er das physische Konzept von Krankheit und Genesung auf den geistlichen Bereich anwandte, erklärte Christus in Matthäus 9,12: „Die Starken bedürfen des Arztes nicht, sondern die Kranken.“
Paulus bezeichnete Lukas, den Verfasser des dritten Evangeliums, später als „den geliebten Arzt“ (Kolosser 4,14; Schlachterbibel). Das bedeutet, dass Lukas zu der Zeit, als Paulus dies niederschrieb, als praktizierender Arzt bekannt war. Es wurde nicht geglaubt, dass Lukas gegen das Gesetz Gottes verstieß, als er praktizierte. Wenn Lukas viele Jahre vor Paulus‘ Niederschrift aufgehört hätte, als Arzt zu praktizieren, dann wäre er nicht als „geliebter Arzt“ bezeichnet worden. Da Paulus sich an die Gemeinde in Kolossä wandte, kann es zudem gut möglich sein, dass Lukas auch den Geschwistern dieser Gemeinde medizinische Dienste leistete und dass auch sie ihn als ihren „geliebten Arzt“ kannten.
Das griechische Wort für „Arzt“ ist „iatros“ und hat dieselbe Bedeutung wie das hebräische Wort „rapha“, nämlich „Heiler.“ Im Expository Dictionary of New Testament Words von W.E. Vine heißt es, das Wort „iatros“ sei „verwandt mit iaomai, heilen.“ Das griechische Wort „iaomai“ wird viele Male verwendet, um die Heilung von Menschen durch Christus zu beschreiben (vergleichen Sie, in der Elberfelder Bibel 2016, die Passagen in Matthäus 8,8.13 und in Lukas 5,17; 8,47). Es beschreibt auch geistige Heilung (vergleichen Sie Johannes 12,40; neue Lutherbibel 2009).
Werden Ärzte in 2.Könige 1 verurteilt?
Manche Menschen, die behaupten, dass die Konsultation von Ärzten oder Medizinern grundsätzlich falsch sei und einen Mangel an Glauben in Gott darstelle, haben 2.Könige 1 herangezogen, um ihren Standpunkt zu untermauern. Die sorgfältige Analyse dieser Schriftstelle zeigt jedoch, dass eine solche Schlussfolgerung biblisch keineswegs gerechtfertigt ist.
In 2.Könige 1,2-6 lesen wir: „Und Ahasja fiel durch das Gitter in seinem Obergemach in Samaria und wurde krank. Und er sandte Boten und sprach zu ihnen: Geht hin und befragt Baal-Sebub, den Gott von Ekron, ob ich von dieser Krankheit genesen werde. Aber der Engel des HERRN redete mit Elia, dem Tischbiter: Auf und geh den Boten des Königs von Samaria entgegen und sprich zu ihnen: Ist denn nun kein Gott in Israel, dass ihr hingeht, zu befragen Baal-Sebub, den Gott von Ekron? Darum spricht der HERR: Du sollst nicht mehr von dem Bett herunterkommen, auf das du dich gelegt hast, sondern sollst des Todes sterben. Und Elia ging. Und als die Boten zum König zurückkamen, sprach er zu ihnen: Warum kommt ihr zurück? Sie sprachen zu ihm: Es kam ein Mann herauf uns entgegen und sprach zu uns: Geht wieder hin zu dem König, der euch gesandt hat, und sprecht zu ihm: So spricht der HERR: Ist denn kein Gott in Israel, dass du hinsendest, zu befragen Baal-Sebub, den Gott von Ekron? Darum sollst du nicht mehr herunterkommen von dem Bett, auf das du dich gelegt hast, sondern sollst des Todes sterben…“
In Vers 16 warnt Gott den König wiederum, direkt durch Elia, aber wir erfahren nicht, dass der König bereute. In Vers 17 lesen wir dann: „So starb Ahasja nach dem Wort des HERRN, das Elia geredet hatte.“
Baal-Sebub, der „Gott von Ekron“ – wörtlich der „Herr der Fliegen“ – wird später in der Bibel mit Satan dem Teufel, dem Obersten der Dämonen, identifiziert (vergleichen Sie Matthäus 12,24, dort als „Beelzebul“ beschrieben). König Ahasja starb an seiner Krankheit, weil er sich an Baal-Sebub wandte, den Gott von Ekron, der kein anderer als Satan der Teufel war, um zu erfahren, ob er von seiner Krankheit genesen würde. Hier geht es nicht notwendigerweise um Heilung, sondern um die Vorhersage der Zukunft und die Befragung Satans und seiner Dämonen (vergleichen Sie eine ähnliche Passage, wo die Konsultation einer Hexe in 1.Samuel 28,7 beschreiben wird). Würde man diese Schriftstelle auf „Methoden“ der Heilung ausdehnen, so könnte man den abergläubischen Glauben an „heiliges Wasser“ von angeblich „wunderwirkenden“ Orten anführen, oder das Vertrauen in „Hexendoktoren“, die möglicherweise dämonisch beeinflusst sind. Ebenso in die Liste aufnehmen könnte man weitere angebliche „Heiler“ und deren trügerische und dämonisch unterstützte öffentliche Auftritte in sogenannten Zeltversammlungen und Bekehrungsveranstaltungen, und jedem objektiven christlichen Beobachter mit gesundem Menschenverstand sollte dies klar sein.
Werden Ärzte in 2.Chronik 16 verurteilt?
Einige haben die folgende Bibelstelle als Beweis dafür angeführt, dass es verkehrt sei, Ärzte zu konsultieren. In 2.Chronik 16,12-13 lesen wir: „Und Asa wurde krank an seinen Füßen im neununddreißigsten Jahr seiner Herrschaft, und seine Krankheit nahm sehr zu; und er suchte auch in seiner Krankheit nicht den HERRN, sondern die Ärzte. So legte sich Asa zu seinen Vätern und starb im einundvierzigsten Jahr seiner Herrschaft.“
Das Problem war, dass Asa sich NICHT an Gott wandte. Er setzte sein Vertrauen in Ärzte und ließ Gott außer Acht. Wir lesen, dass Asa in seiner Krankheit NICHT den Herrn suchte, sondern stattdessen die Ärzte – „diejenigen, die heilen.“ Gott zu ignorieren ist ein fataler Fehler! Die Schrift sagt zwar nicht, dass es verkehrt ist, Ärzte zu konsultieren, aber sie sagt, dass es verkehrt ist, unser Vertrauen in Ärzte zu setzen, anstatt in Gott. Ärzte können nur dann „heilen“, also den Heilungsprozess unterstützen, wenn sie sich innerhalb der Parameter von Gottes Gesundheitsgesetzen und dem Willen Gottes bewegen. Wie bereits zuvor gesagt, kann uns keine Medizin und kein Arzt helfen, wenn es nicht Gottes Wille ist, dass wir geheilt werden. Uns wird gesagt, dass wir uns bei allem, was wir tun, zuerst an Gott wenden müssen (Philipper 4,6).
Auf der anderen Seite besagt die Passage in 2.Chronik 16 aber auch nicht, dass Asa starb, WEIL er zu Ärzten ging. Er starb eindeutig, weil er in seiner Krankheit NICHT NACH GOTT SUCHTE. Das Problem war, dass er offenbar die Rolle Gottes in seinem Leben vergessen hatte. Gott stand nicht mehr an erster Stelle in seinem Leben. Christus sagte, dass wir ihm nicht folgen können, wenn wir ihn nicht als das Wichtigste in unserem Leben betrachten. Wir können nicht gleichzeitig Gott dienen und dem Mammon – dem materiellen Reichtum. Das soll natürlich keineswegs bedeuten, dass wir keinen Gebrauch von Geld machen dürfen; vorausgesetzt, es wird für uns nicht wichtiger als oder genauso wichtig wie Gott. Dasselbe gilt für die Verwendung von Medikamenten und die Konsultation von Ärzten. Es ist keine Sünde, sich dieser Möglichkeiten zu bedienen, solange wir nicht vergessen, dass alles, was wir in physischer Hinsicht tun, dem Willen Gottes unterworfen sein MUSS.
Wir sollen NICHTS in unserem Leben tun, ohne Gott mit einzubeziehen (1.Thessalonicher 5,18). Wenn wir glauben, dass uns Ärzte oder Medikamente „heilen“ oder helfen können, ohne Gott zuerst darum zu bitten, dass sein Wille und seine Heilung in unserem Leben geschehen, dann haben wir den Sinn verfehlt und unser Vertrauen auf das Falsche gesetzt.
Weder IRGENDJEMAND noch IRGENDETWAS kann uns helfen, wenn es GEGEN Gottes Willen ist. Und wenn wir zu der Erkenntnis kommen, dass es dem Willen Gottes widerspricht, uns sofort zu heilen, dann müssen wir die Situation analysieren und unser Leben einer sorgsamen Prüfung unterziehen. Wir tun dies, um herauszufinden, warum es gegen Gottes Willen ist – ob die Krankheit vielleicht eine direkte Strafe Gottes für eine geistliche Sünde ist – und wir müssen in unserem Leben Wiedergutmachung leisten, um von dem Segen der Heilung durch Gott zu profitieren.
Kapitel 7
Krankheit als Folge von Gottes Strafe
Ein sehr eindringliches Beispiel für Gottes unmittelbares Eingreifen und die Auferlegung einer tödlichen Krankheit als Strafe für die Sünde finden Sie in 2.Chronik 21,12-20: „Es kam aber ein Brief zu ihm [König Joram von Juda] von dem Propheten Elia, der lautete: So spricht der HERR, der Gott deines Vaters David: Weil du nicht gewandelt bist in den Wegen deines Vaters Joschafat und nicht in den Wegen Asas, des Königs von Juda, sondern wandelst in dem Wege der Könige von Israel und verleitest Juda und die Bewohner von Jerusalem zur Abgötterei nach der Abgötterei des Hauses Ahab und weil du dazu erschlagen hast deine Brüder, deines Vaters Haus, die besser waren als du, siehe, so wird dich der HERR mit einer großen Plage schlagen an deinem Volk, an deinen Kindern, an deinen Frauen und an aller deiner Habe. Du aber wirst viel Krankheit haben in deinen Eingeweiden, bis über Jahr und Tag deine Eingeweide vor Krankheit heraustreten… Und nach dem allen plagte ihn der HERR mit einer Krankheit in seinen Eingeweiden; die war nicht zu heilen. Und als das über Jahr und Tag währte, bis die Zeit von zwei Jahren um war, traten in seiner Krankheit seine Eingeweide heraus und er starb unter schlimmen Schmerzen. Und man machte keinen Brand ihm zu Ehren, wie man seinen Vätern getan hatte. Zweiunddreißig Jahre alt war er, als er König wurde; und er regierte acht Jahre zu Jerusalem und ging dahin unbedauert…“
Gott verkündete die Krankheit und den Tod dieses bösen Königs, und er belegte ihn zur Strafe für seine Sünden mit einer UNHEILBAREN KRANKHEIT. Gott sagte, dass er an seiner Krankheit sterben würde und dass kein menschlicher Arzt und keine Medizin diesen Ausgang hätten abwenden können. Der Einzige, in dessen Macht es gestanden hätte, dies zu ändern, wäre Gott gewesen, und Gott hätte das womöglich auch getan, WENN der König seine bösen Taten bereut und damit begonnen hätte, sich vor Gott zu demütigen. Es gibt jedoch keinerlei Anzeichen dafür, dass er Reue zeigte.
In einem größeren Maßstab hat Gott vor Tausenden von Jahren verkündet, dass er die modernen Häuser Israels und Judas wegen ihrer individuellen und kollektiven Sünden mit UNHEILBAREN KRANKHEITEN heimsuchen würde, wenn sie nicht umkehren würden. Wir erleben gerade, wie sich diese Flüche an unseren modernen Nationen entfalten, und kein Impfstoff, kein Antibiotikum und keine andere medizinische Maßnahme wird diese Krankheiten eindämmen oder heilen können. Der Grund dafür ist, dass Gott selbst unmittelbar beteiligt ist und keine menschliche Weisheit, kein Wissen und keine Wissenschaft etwas gegen den Willen Gottes ausrichten kann.
Beachten wir in 5.Mose 28,27-28.35 eine aufrüttelnde Prophezeiung Gottes für uns heute: „Der HERR wird dich schlagen mit ägyptischem Geschwür, mit Pocken, mit Grind und Krätze, dass du nicht geheilt werden kannst. Der HERR wird dich schlagen mit Wahnsinn, Blindheit und Verwirrung des Geistes… Der HERR wird dich schlagen mit bösen Geschwüren an den Knien und Waden, dass du nicht geheilt werden kannst, von den Fußsohlen bis zum Scheitel.“
Aber obwohl Gott nationale Bestrafungen, Krankheiten und Seuchenepidemien prophezeit hat, müssen SIE nicht davon betroffen sein. Die Bibel sagt uns, dass Gottes getreues Volk von der kommenden schrecklichen Zeit verschont bleiben kann (vergleichen Sie Lukas 21,34-36).
Kapitel 8
Von Dämonen verursachte Krankheit
Im Zusammenhang mit Krankheit und Heilung müssen wir ein weiteres geistiges Element anerkennen, das einen großen Einfluss auf die Ursache von Krankheit, und/oder die Befreiung davon haben kann, und das in unserer westlichen zivilisierten Welt leider völlig ignoriert und übersehen wird. Ohne ein Verständnis für dieses Element und die Notwendigkeit, bei Gott nach Antworten zu suchen, kann keine menschliche Hilfe dauerhafte „Heilung“ bewirken. Wir sprechen hier die Tatsache an, dass Satan und seine Dämonen in der Lage sind, Krankheiten zu verursachen, und dass diese Krankheiten nur geheilt werden können, wenn der dämonische Einfluss beseitigt wird.
Zum Beispiel lesen wir in Lukas 13,10-13: „Und er lehrte in einer Synagoge am Sabbat. Und siehe, eine Frau war da, die hatte seit achtzehn Jahren einen Geist, der sie krank machte; und sie war verkrümmt und konnte sich nicht mehr aufrichten. Als aber Jesus sie sah, rief er sie zu sich und sprach zu ihr: Frau, sei frei von deiner Krankheit! Und legte die Hände auf sie; und sogleich richtete sie sich auf und pries Gott.“ Hier hat ein Dämon die Krankheit der Gebrechlichkeit verursacht. Christus selbst bestätigte, dass „Satan“ diese Frau achtzehn Jahre lang gebunden hatte (vergleichen Sie Vers 16).
Wie bereits erwähnt, war es im Fall des Paulus anscheinend ein Dämon oder sogar Satan selbst, der sein Leiden verursachte. Es sollte offensichtlich sein, dass kein Arzt und keine Medizin einer solchen Person helfen oder sie von einer durch Satan verursachten Krankheit „heilen“ könnte. Allein Gott kann das bewirken, denn Gott ist mächtiger als Satan und seine Dämonen.
Kapitel 9
Gottes übernatürliche Heilungen
Die Bibel sagt uns, dass Gott heilt! Wir müssen uns bei unserer Heilung auf Gott verlassen, auch und besonders hinsichtlich übernatürlicher Heilung, und daran glauben, dass Gott die Macht und die Kraft hat, die Naturgesetze außer Kraft zu setzen oder ihre natürlichen Heilswirkungen zu beschleunigen, falls notwendig. Und wir müssen uns an Gott wenden, damit er von Satan und seinen Dämonen ausgehende geistige Einflüsse auf unsere Gesundheit und unseren Körper einschränkt und beseitigt.
Wenn wir uns jedoch mit der Bitte um Heilung an Gott wenden (was wir immer tun sollten, wenn wir krank sind), dann sollten wir nicht in passiver Untätigkeit verharren, wenn wir in der Lage sind, etwas tun zu können. Dazu später mehr.
Zahlreiche biblische Beispiele belegen, dass, wenn wir krank sind, Gott von uns erwarten mag, etwas zu tun, um uns selbst zu helfen, wieder gesund zu werden. Wir finden ein sehr interessantes und aufschlussreiches Beispiel in 2.Könige 5. Wir erfahren, dass Naaman, der Befehlshaber der Armee des Königs von Syrien, am Aussatz erkrankt war. Man legte ihm nahe, dass Elisa, der Prophet Israels, ihn womöglich heilen könne. Naaman reiste nach Israel, um sich mit Elisa zu treffen, aber Elisas Antwort auf Naamans Bitte um Heilung entsprach nicht dem, was der Befehlshaber erwartet hatte.
Wir lesen in 2.Könige 5,10-14: „Da sandte Elisa einen Boten zu ihm und ließ ihm sagen: Geh hin und wasche dich siebenmal im Jordan, so wird dir dein Fleisch wieder heil und du wirst rein werden. Da wurde Naaman zornig und zog weg und sprach: Ich meinte, er selbst sollte zu mir herauskommen und hertreten und den Namen des HERRN, seines Gottes, anrufen und seine Hand hin zum Heiligtum erheben und mich so von dem Aussatz befreien. Sind nicht die Flüsse von Damaskus, Abana und Parpar, besser als alle Wasser in Israel, sodass ich mich in ihnen waschen und rein werden könnte? Und er wandte sich und zog weg im Zorn. Da machten sich seine Diener an ihn heran, redeten mit ihm und sprachen: Lieber Vater, wenn dir der Prophet etwas Großes geboten hätte, hättest du es nicht getan? Wieviel mehr, wenn er zu dir sagt: Wasche dich, so wirst du rein! Da stieg er ab und tauchte unter im Jordan siebenmal, wie der Mann Gottes geboten hatte. Und sein Fleisch wurde wieder heil wie das Fleisch eines jungen Knaben, und er wurde rein.“
Gott heilte Naaman durch den Propheten Elisa, aber Gott verlangte von Naaman auch, dass er seinen Teil dazu beitrug. Obwohl Naaman dies zunächst nicht tun wollte, befolgte er schließlich Gottes Anweisung und wurde vollständig geheilt. Manchmal verlangt Gott von uns, dass wir mehr tun, als nur passiv zu warten. Gott hätte Naaman mit Sicherheit heilen können, ohne dass dieser sich im Fluss waschen musste, aber er entschied sich dagegen, genauso wie er auch Jesaja dazu inspirierte, ein Pflaster aus Feigen zu gebrauchen, als er Hiskia heilte.
Heilung durch Christus und die frühen Apostel
Es ist interessant zu untersuchen, wie Jesus Christus und seine Jünger Menschen geheilt haben. Die biblischen Aufzeichnungen zeigen uns, dass die „Methoden“, die sie anwandten, je nach den individuellen Umständen variierten. Oft waren kranke Menschen bereits in dem Moment geheilt, als Jesus nur „ein Wort“ zu ihnen sprach (vergleichen Sie Markus 2,10-12; Markus 3,5; Lukas 7,2-3.7.10). Manchmal kam es zu Heilungen, wenn Menschen einfach den „Saum seines [Christi] Gewandes“ berührten (vergleichen Sie Markus 6,56).
Wir stellen fest, dass Kranke geheilt wurden, wenn sie die Jünger Christi mit Öl salbten (vergleichen Sie Markus 6,12-13). Um heute den Segen von Gottes Heilung zu erfahren, werden Gottes Prediger von Gott angewiesen, kranke Menschen mit Öl einzusalben (Jakobus 5,14).
Wir lesen, dass Gott scheinbar kranke Menschen heilte, als nur der Schatten des Petrus auf sie fiel (Apostelgeschichte 5,12-16).
Uns wird gesagt, dass Menschen geheilt wurden, als sie Schweißtücher oder andere Tücher berührten, die Paulus auf seiner Haut getragen hatte (Apostelgeschichte 19,12). Auf der Grundlage dieses biblischen Beispiels wenden Gottes Prediger heute eine Abwandlung dieser „Methode“ an – sie salben ein Tuch mit Öl, beten darüber und schicken es der kranken Person zu, wenn diese zu weit von einem Prediger entfernt lebt.
Viele Male hat Christus Kranke berührt und sie geheilt, indem er sie einfach bei der Hand nahm (Markus 1,31.41-42; Markus 5,40-42).
Es wird auch berichtet, dass er kranken Menschen die Hände auflegte, wenn er sie heilte (Markus 6,5; Lukas 4,40). Gottes Prediger legen heutzutage dem Kranken die Hände auf den Kopf und salben ihn mit Öl, damit er ausgesondert wird, um Gottes heilende Kraft zu empfangen. Christus sagte in Markus 16,18, dass kranke Menschen wieder gesund werden, wenn seine Prediger ihnen die Hände auflegen. Wenn sie ein Einsalbungstüchlein versenden, dann legen sie zunächst ihre Hände auf das mit einem Tropfen Öl gesalbte Tüchlein und beten zu Gott um Heilung für den Kranken.
Bei einer anderen Gelegenheit legte Christus seine Finger in die Ohren einer Person, die weder hören noch sprechen konnte, und er berührte deren Zunge mit Speichel (Markus 7,32-35). Es wird uns ebenfalls berichtet, dass er Speichel auf die Augen eines Blinden tat und ihm zweimal die Hände auflegte, bis der Blinde alles scharf sehen konnte (Markus 8,22-25).
Bei einer weiteren Gelegenheit machte er aus seinem Speichel und Erde einen Brei, bestrich die Augen eines Blinden damit und befahl ihm, sich im Teich Siloah zu waschen. (Denken wir an die Anweisung Gottes durch Elisa an Naaman, sich im Jordan zu waschen.) Nachdem der Blinde das getan hatte, konnte er sehen (Johannes 9,6-7.10-11.14-15).
Wir sehen an den vorherigen Beispielen, dass Christus nicht immer auf genau dieselbe Weise heilte. In manchen Fällen musste die Person, die geheilt werden sollte, etwas tun.
Unsere Verantwortung
Wir können nicht erwarten, von Gott geheilt zu werden, wenn wir uns weigern, das zu tun, was wir für uns selbst tun KÖNNEN und sollten. Jemand, der zum Beispiel Diabetiker ist und Insulin benötigt, würde töricht handeln, wenn er oder sie sagen würde: „Ich glaube, dass Gott mich heilen wird, also werde ich von diesem Moment an damit aufhören, Insulin zu nehmen.“ Vielmehr sollte ein Diabetiker beständig darauf hoffen, dass Gott diese schreckliche Krankheit in diesem Leben heilen wird. Und er sollte Gott bitten, dass er verhindern möge, dass langfristige Komplikationen auftreten. In der Zwischenzeit muss er oder sie tun, was notwendig ist, um am Leben zu bleiben. Jeder Arzt wird Ihnen sagen, dass eine Person, die zum Beispiel wegen Jugenddiabetes Insulin nimmt, lediglich versucht zu simulieren, was die Bauchspeicheldrüse eines gesunden Menschen auf natürliche Weise erzeugt. Die Einnahme von Insulin stellt keineswegs eine Heilung dar. Sie regeneriert die Bauchspeicheldrüse nicht und veranlasst sie auch nicht dazu, wieder Insulin zu produzieren. Aber die Einnahme von Insulin ist notwendig, um das Leben dieser Person zu erhalten, und es wäre gefährlich, es nicht einzunehmen.
Obwohl es nicht grundsätzlich verkehrt ist, Medikamente einzunehmen, und auch nicht von mangelndem Glauben zeugt, müssen wir bei der Wahl der Medikamente sehr vorsichtig sein. [Eine Studie aus dem Jahre 2000 offenbarte, dass ein Drittel aller in Deutschland angebotenen Medikamente keineswegs halfen und in vielen Fällen schädliche Nebenwirkungen hatten. Das Journal of the American Medical Association wies sogar im Juli 2000 darauf hin, dass Ärzte die dritthäufigste Todesursache in den Vereinigten Staaten sind und jedes Jahr dadurch 250.000 Todesfälle verursachen, dass sie Medikamente verschreiben, die von der ärztlichen Wissenschaft im jeweiligen Fall als „korrekt“ angesehen wurden.]
Ob man Ärzte oder Medikamente in Anspruch nimmt oder nicht, wirft auch Fragen des Gewissens auf. Wie weit man in Bezug auf Ärzte, Medikamente und Operationen gehen will, muss eine individuelle Entscheidung sein. Wenn jemand der Meinung ist, dass er oder sie sich keiner Operation oder Organtransplantation unterziehen oder ein bestimmtes Medikament nicht einnehmen sollte, dann ist das seine oder ihre Entscheidung. Wenn wir darüber hinaus noch erfahren, dass die zu transplantierenden Zellen von abgetriebenen Föten gewonnen wurden, dann stellt sich insoweit eine weitere Gewissensfrage.
Im Hinblick darauf, was wir tun können, um gesund zu bleiben oder eine schlechte Gesundheit zu korrigieren, erwartet Gott von uns, dass wir im Leben gesunde Entscheidungen treffen, sowohl in Bezug auf unsere Ernährung als auch auf unsere Lebensweise. Eine falsche Ernährung ist eine der Hauptursachen für viele Krankheiten. Es ist zutreffend, dass Gott in 5.Mose 7,15 und in 2.Mose 15,25-26 verheißen hat, dass keine der Krankheiten, die die Ägypter plagten, die antiken und modernen Israeliten heimsuchen würde, sofern sie rechtschaffen leben und ihm gehorchen würden. Wir haben jedoch bereits gesehen, dass er schreckliche und unheilbare Krankheiten über die modernen Häuser Israels und Judas bringen wird, weil sie ihm nicht gehorsam sind. Dabei geht es vor allem um geistlichen Ungehorsam, aber in gewissem Maße auch um Verstöße gegen physische Gesundheitsgesetze, die Gott zu unserem Besten erlassen hat.
Manche mögen denken, dass Gott uns in Psalm 103,2-3 ein bedingungsloses Versprechen gibt, alle unsere Krankheiten zu heilen, ob wir nun selbst etwas dagegen tun oder nicht. Gott sagt in Psalm 103,3, dass er „alle deine Sünden vergibt“ und „alle deine Gebrechen“ heilt. Dies ist jedoch KEINE bedingungslose Verheißung.
Gott erwartet von uns, dass wir in unserem physischen Leben gewisse Dinge tun, um nicht krank zu werden. Und wenn wir dennoch erkranken, dann erwartet er von uns, dass wir tun, was wir KÖNNEN, um unsere Genesung zu unterstützen. Gott wird Ihnen das, was Sie selbst tun könnten, NICHT abnehmen! Das gilt sowohl für physische als auch für geistliche Angelegenheiten. Gott hat uns nicht ohne Grund mit Intelligenz ausgestattet! Er erwartet von uns, dass wir wie intelligente Wesen handeln und denken. Wenn wir wissen, dass unser Auto nur noch wenig Benzin hat, dann sollten wir es besser auftanken, anstatt einfach loszufahren und dann um ein Wunder zu beten, dass Gott das Benzin irgendwie „vermehrt“ und uns an unser gewünschtes Ziel bringt. Wir müssen tun, was wir mit gesundem Menschenverstand zu tun in der Lage sind, um uns selbst zu helfen.
Wir können nicht erwarten, dass Gott uns jedes Mal heilt, wenn wir krank sind, wenn wir gleichzeitig weiterhin gegen Gesetze verstoßen, die Gott zur Regulierung unserer Gesundheit und unseres Wohlbefindens geschaffen hat. Einige haben eine Analogie zur geistlichen Sünde und der Strafe für die geistliche Sünde – dem Tod – gezogen und darauf hingewiesen, dass die Verletzung von Gottes physischen Gesundheitsgesetzen mit „physischer Sünde“ verglichen werden könnte, welche die „physische Strafe“ der Krankheit nach sich zieht. Aber das ist lediglich eine Analogie.
Es gibt jedoch bestimmte „Nahrungsmittel“, die nicht verzehrt werden dürfen, weil sie nicht für den menschlichen Verzehr bestimmt sind. Das offensichtlichste Beispiel ist Schweinefleisch, aber auch andere unreine Tiere wie Hummer, Schalentiere und andere Meeresfrüchte gehören dazu. Eine vollständige Liste solcher „unreiner“ Tiere finden Sie in 3.Mose 11,1-47 und 5.Mose 14,3-21.
Einige behaupten, dass es sich dabei um rituelle Gesetze handelte, und dass diese heutzutage nicht mehr in Kraft und wirksam seien. Andere wiederum sagen, dass diese Gesetze ausschließlich den Israeliten gegeben wurden, um sie von anderen Völkern zu unterscheiden, jedoch keine allgemeingültigen Gesundheitsgesetze sind, die regeln, was gut und was schlecht für die menschliche Gesundheit ist. All dies sind verkehrte Aussagen, die in Widerspruch zur Heiligen Schrift stehen. Gleichwohl der Verzehr von unreinem Fleisch eine physische Angelegenheit ist und als „physische Sünde“ bezeichnet werden könnte, die letztendlich die physische Strafe der Krankheit nach sich zieht, so stellt er doch eine „geistliche“ Sünde – oder allgemein „Sünde“ dar, weil es gegen Gottes klares Gebot verstößt, das diesen Verzehr verbietet. Weitere Informationen über die Gültigkeit dieser Gesundheitsgesetze finden Sie in unserer kostenlosen Broschüre „Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt…“
Viele Ärzte wissen heute, dass Schweinefleisch und andere „Nahrungsmittel“, die von unreinen Tieren wie Hummer oder Muscheln stammen, nicht gesund sind. Aber anstatt dies allgemein publik zu machen, warten sie, bis eine Person krank wird und raten ihr dann, Schweinefleisch oder Schalentiere oder andere unreine Lebensmittel zu meiden, wobei sie es manchmal einfach als Allergie bezeichnen.
Süchtig machende Laster wie Rauchen, übermäßiger Alkoholkonsum oder der Gebrauch von illegalen Drogen oder Freizeitdrogen wie Haschisch führen mit Sicherheit zu Krankheiten. Wenn eine Person, die raucht, an Krebs erkrankt, dann kann diese Person keineswegs erwarten, dass Gott ihn oder sie heilt, wenn er oder sie entschlossen ist, weiterhin zu rauchen. Dasselbe gilt für jemanden, der übermäßig viel Alkohol konsumiert und bei dem Leber- oder Nierenprobleme diagnostiziert worden sind. Warum sollten wir von Gott erwarten, dass er unsere Bitte um physische Heilung erhört, wenn wir unseren Körper weiterhin misshandeln?
Einige Ärzte oder „Gesundheitsexperten“ sind ins andere Extrem verfallen und verbieten Lebensmittel, die gemäß der Bibel eindeutig für den menschlichen Verzehr geeignet sind. So lehren manche, dass wir kein Fleisch – einschließlich Fisch oder Eier – verzehren, kein Salz konsumieren, oder keine Molkereiprodukte wie Milch, Käse oder Butter essen sollten. Sie empfehlen, ausschließlich Margarine zu verwenden, anstatt Butter, während andere behaupten, dass der Verzehr von Margarine krebserregend ist. Dann gibt es einige, die jeglichen Konsum von Alkohol verbieten, einschließlich dem mäßigen Konsum von Bier oder Wein. Wem kann man glauben?
Gott hat dafür gesorgt, dass in der Bibel Grundsätze für eine gesunde Lebensweise enthalten sind. Wenn wir seine Anweisungen studieren, dann können wir erkennen, dass ein wenig Wein, ein wenig Salz sowie reines Fleisch für den menschlichen Verzehr geeignet sind. Die Bibel lehrt auch, dass der maßvolle Genuss von Honig gesund ist. Die Kalifornische Staatszeitung schrieb am 23. April 1998, dass Honig in der Tat Bakterien zerstört und abtötet, und Menschen bei Verdauungsstörungen und Durchfall Linderung verschaffen kann.
Einige Ärzte mögen diese biblischen Anweisungen in Frage stellen, daher müssen wir bei der Bewertung beziehungsweise Akzeptanz der Forschungsergebnisse von Ärzten sehr vorsichtig sein. Wir sollten immer versuchen, die zugrunde liegende Philosophie oder die Natur der Unternehmen, in deren Auftrag sie arbeiten, zu ermitteln. Man kann kaum erwarten, dass ein Arzt, der für die „Zuckerindustrie“ arbeitet, Ergebnisse veröffentlicht, die besagen, dass es schädlich sein kann, viel Zucker zu konsumieren. Es gibt andere Ärzte, die lehren, dass wir zum Frühstück besser Müsli als Eier oder Fleisch essen sollten. Sicherlich ist der Verzehr von Müsli gesund, aber wenn wir feststellen, dass einige dieser Ärzte der Evolutionstheorie glauben und ihre Vorstellungen einer angemessenen und gesunden Ernährung auf das Konzept stützen, dass Affen und Menschenaffen ursprünglich kein Fleisch verzehrt haben (was eine falsche Annahme ist), und demzufolge die Menschen, die sich angeblich aus den Affen entwickelt haben, auch kein Fleisch essen sollten, dann können wir die fehlerhafte Grundlage für ihre Schlussfolgerungen deutlich erkennen.
Die bloße Tatsache, dass die Bibel die Inanspruchnahme von Ärzten oder Medikamenten nicht grundsätzlich verbietet, bedeutet also keineswegs, dass wir jedes beliebige Medikament einnehmen können oder dass wir zu jedem Arzt gehen sollten, den wir finden können, unabhängig von seiner Kompetenz oder seinem philosophischen Hintergrund. Man ist stets gut beraten, die Ärzte und die Medikamente sehr sorgfältig zu prüfen und in einem schwerwiegenden Fall mehr als eine einzige medizinische Meinung einzuholen.
Verantwortung der Eltern
Wenn Sie als Elternteil aufgrund ihrer persönlichen Überzeugung keine Ärzte konsultieren oder keine Medikamente einnehmen möchten, dann sollten Sie nicht gegen Ihre Überzeugung verstoßen (vergleichen Sie Römer 14,23). Aber es ist immer ratsam, die eigene Überzeugung anhand der Bibel zu überprüfen, um sicherzustellen, dass sie nicht das Produkt menschlicher Überlegungen oder vorgefasster Meinungen ist. Außerdem ist es in den meisten Ländern gesetzlich vorgeschrieben, dass Sie als Elternteil für Ihr krankes Kind ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen müssen. Wenn Sie das nicht tun, dann kann es sein, dass die Regierung Ihnen das Sorgerecht entzieht oder Sie im Falle des Todes des Kindes wegen fahrlässiger Tötung oder Schlimmerem angeklagt werden.
Außerdem ist der Glaube notwendig, um geheilt zu werden. Was aber, wenn Ihr Kind nicht den erforderlichen Glauben hat? Gott überträgt Ihren Glauben nicht auf Ihr Kind. Die Bibel sagt eindeutig, dass Gott die Gerechtigkeit der Eltern nicht auf die Kinder anwendet (Hesekiel 14,19-20). Römer 14,22 fragt: „Hast du Glauben? Habe ihn für dich selbst vor Gott!“ (Elberfelder Bibel 2016).
Das soll keineswegs bedeuten, dass Eltern ihren Kindern nicht beibringen sollen, dass es notwendig ist, an Gott zu glauben, wenn sie krank sind. Vielmehr sollten Eltern ihre Kinder dazu ermutigen, Gott um Heilung zu bitten, indem sie die Ältesten der Kirche ersuchen, sie mit Öl einzusalben und über ihnen zu beten. Wir sprechen diejenigen Eltern an, die sich aus Gewissensgründen weigern würden, Ärzte zu konsultieren und mit ihnen zu arbeiten und medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Auch wenn Eltern ihre Kinder lehren sollen, auf GOTT zu vertrauen, um Heilung zu erlangen, so sollten sie ihnen medizinische Hilfe doch keineswegs vorenthalten, wenn diese notwendig ist (vergleichen Sie Sprüche 3,27).
Kapitel 10
Geistige Gesundheit
Gott hat uns in der Bibel weitere Prinzipien offenbart, die wir befolgen müssen, wenn wir ein gesundes und vitales Leben führen wollen. Diese Prinzipien zeigen den Zusammenhang zwischen einer gesunden geistigen Einstellung und körperlicher Gesundheit und umgekehrt.
Ein berühmter deutscher Sportler und Trainer sagte einmal: „Ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper.“ Diese Aussage entspricht nicht notwendigerweise der Wahrheit und kann, wenn sie falsch angewendet wird, viel Kummer und Leid nach sich ziehen. Es ist jedoch wahr, dass ein ungesunder oder kranker Geist einen Körper krank machen kann. Wir alle wissen, dass Stress uns körperlich krank machen kann. Viele Ärzte sind der Meinung, dass bestimmte Allergien oder Hautprobleme die Folge von Stress sind und dass zahlreiche Krankheiten psychosomatisch bedingt sind. Tests haben gezeigt, dass sich der Magen eines wütenden Menschen rot einfärbt und zu schrumpfen beginnt. Es ist daher auch für unser körperliches Wohlbefinden von großer Wichtigkeit, dass wir geistig gesund werden und dafür sorgen, dass wir es bleiben. Geistige Frustration und Depression können unser körperliches Wohlbefinden beeinträchtigen und tun dies auch. Auch die Wirksamkeit unseres Immunsystems kann dadurch in Mitleidenschaft gezogen werden. Ebenso können die Auswirkungen eines schlechten Gewissens wegen nicht bereuter Sünden unsere körperliche Gesundheit definitiv beeinträchtigen.
Gottes Wort gehorchen
In Sprüche 3,7-8 lesen wir in der Schlachterbibel: „Halte dich nicht selbst für weise; fürchte den HERRN und weiche vom Bösen! Das wird deinem Leib Heilung bringen und deine Gebeine erquicken!“
Sprüche 4,20-22 fügt hinzu: „Mein Sohn, merke auf meine Rede und neige dein Ohr zu meinen Worten. Lass sie dir nicht aus den Augen kommen; behalte sie in deinem Herzen, denn sie sind das Leben denen, die sie finden, und heilsam ihrem ganzen Leibe.“
Gebrauch und Missbrauch der Zunge
Die Bibel lehrt uns, dass wir durch den unkontrollierten Gebrauch unserer Zunge anderen sogar Krankheiten zufügen können, wenn wir nicht achtgeben. Umgekehrt können wir anderen helfen und sogar zu ihrem „Heilungsprozess“ beitragen, indem wir freundliche und tröstende Worte gebrauchen. In Sprüche 12,18 lesen wir: „Wer unvorsichtig herausfährt mit Worten, sticht wie ein Schwert; aber die Zunge der Weisen bringt Heilung.“
Sprüche 15,4 fügt hinzu: „Eine heilsame Zunge ist ein Baum des Lebens, ist aber Verkehrtheit an ihr, verwundet sie den Geist“ (Schlachterbibel). Eine heilsame Zunge kann ermutigen und wird in der Tat dazu beitragen, dass es einem Menschen besser geht. Andererseits kann eine verdorbene Zunge einen Menschen krank machen – psychisch und physisch –, denn die Psyche wirkt sich auf den Körper aus. Wenn wir in einen wütenden Streit mit anderen verwickelt sind, dann können wir uns als Resultat körperlich krank fühlen.
In Sprüche 16,24 wird die positive Wirkung betont, die unsere Zunge auf andere und auf uns selbst haben kann: „Freundliche Reden sind Honigseim, süß für die Seele und heilsam für die Glieder“ (revidierte Lutherbibel 2017). Auch hier sagt uns Gott ganz eindeutig, dass angenehme Worte einem kranken Menschen Gesundheit oder Heilung bringen können.
Aus diesen Bibelstellen können wir die folgenden Prinzipien ableiten:
(1) Vermeiden Sie verletzende Worte, die anderen Wunden zufügen könnten.
(2) Verwenden Sie tröstende Worte, die anderen bei der Heilung helfen oder dazu beitragen können.
(3) Meiden Sie Menschen, die verdorbene Worte sprechen, denn diese können uns körperlich krank machen.
Depression
Wir haben bereits über die furchtbare Krankheit der Depression und Frustration gesprochen. Eine mögliche Ursache für Depressionen sind Sorgen – Sorgen über die Zukunft, Sorgen über die Gegenwart, Sorgen über die Vergangenheit. Solche Sorgen sind unklug und können uns körperlich krank machen. Sprüche 12,25 warnt uns: „Sorge im Herzen macht krank; aber ein freundliches Wort erfreut“ (neue Lutherbibel 2009) Die New King James Bible schreibt: „Sorge im Herzen führt zu Depression…“ Wir müssen also darauf achten, uns nicht grundlos um Dinge zu sorgen, auf die wir keinen Einfluss haben. Die meisten unserer Sorgen bewahrheiten sich erst gar nicht. Es gibt tatsächlich einige Menschen, die nur dann „glücklich“ sein können, wenn sie sich über etwas Sorgen machen können. Diese negative Einstellung zum Leben ist ungesund und verstößt gegen die klaren Anweisungen Christi in Matthäus 6,25-34.
Die Wirkung eines „schweren“ oder „zerschlagenen“ oder „depressiven“ Geistes auf den Körper wird auch in Sprüche 17,22 betont: „Ein fröhliches Herz fördert die Genesung, aber ein niedergeschlagener Geist dörrt das Gebein aus“ (Schlachterbibel). Sprüche 18,14 führt dies noch weiter aus: „Der Geist eines Mannes erträgt seine Krankheit; aber ein zerschlagener Geist, wer richtet ihn auf?“ (Elberfelder Bibel 2016). Die Einheitsübersetzung 1980 schriebt sogar: „Der Geist des Menschen überwindet die Krankheit…“ Hier wird deutlich, dass ein gesunder und starker Geist zum Heilungsprozess eines Kranken beitragen kann, während ein gebrochener oder deprimierter Geist die Heilung verzögern oder sogar verhindern kann.
Neid
Gott sagt uns durch sein Wort, dass bestimmte gottlose Gefühle und Begierden uns körperlich krank machen können. In Sprüche 14,30 heißt es zum Beispiel: „Ein gütiges Herz hält den Körper gesund, aber Neid ist Eiter in den Gebeinen“ (neue Lutherbibel 2009). Neid kann buchstäblich krank machen. Wir müssen also den Neid bekämpfen, der gegen Gottes Gesetz verstößt, und ihn durch die göttliche Charaktereigenschaft ersetzen, das Beste für andere zu wollen und zu wünschen.
Wir sehen also, dass Gott von uns erwartet, alles zu tun, was wir tun können, und belastende Situationen oder Menschen zu vermeiden, die wir vermeiden können, damit wir nicht krank werden oder damit unsere Genesung schneller voranschreitet.
Kapitel 11
Gott heilt heute!
Ja, Gott heilt auch heute! Er ist unser Heiler! Wir haben aufgezeigt, dass dies mitnichten bedeutet, dass Gott alles für uns tut, während wir uns zurücklehnen und nichts dabei tun. Wir haben ebenfalls gesehen, dass Krankheit nicht notwendigerweise das Ergebnis individueller Sünde ist und dass sich Gott aus einem sehr guten Grund dafür entscheiden mag, eine kranke Person nicht sofort zu heilen. Dieser Grund ist nicht notwendigerweise mangelnder Glaube auf Seiten der kranken Person.
Wenn jemand krank ist, dann ist es NICHT unsere Aufgabe, diese Person zu verurteilen, indem wir sagen: „Er oder sie ist krank, WEIL er oder sie gesündigt haben muss; oder, er oder sie wird jetzt NICHT geheilt, WEIL er oder sie seine oder ihre Sünde nicht bereut; oder, er oder sie hat nicht genug Glauben, um geheilt zu werden.“ Allein GOTT hat das Recht, zu verurteilen. Wir sind NICHT der Richter über andere; das schließt insbesondere unsere geistlichen Geschwister mit ein.
Die Bibel gibt uns in dieser Hinsicht sehr eindringliche Warnungen. In Jakobus 4,11-12 lesen wir: „Verleumdet einander nicht, liebe Brüder. Wer seinen Bruder verleumdet oder verurteilt, der verleumdet und verurteilt das Gesetz. Verurteilst du aber das Gesetz, so bist du nicht ein Täter des Gesetzes, sondern ein Richter. Einer ist der Gesetzgeber und Richter, der selig machen und verdammen kann. Wer aber bist du, dass du den Nächsten verurteilst?“
Römer 14,4 fügt hinzu: „Wer bist du, dass du einen fremden Knecht [Gottes] richtest? Er steht oder fällt seinem Herrn [Gott]. Er wird aber stehen bleiben; denn der Herr kann ihn aufrecht halten.“
Der Leser muss sich folgende Fragen stellen und für sich selbst beantworten, ob das auf IHN oder SIE zutrifft: „Bin ich krank, weil ich gesündigt habe, oder weil ich nicht bereut habe, oder weil ich nicht genug Glauben habe?“ Wir dürfen NICHT unseren Nächsten ansehen und davon ausgehen, wir wüssten, was sein Problem ist, und ihn deshalb verurteilen. Denken Sie daran, dass nicht jede Krankheit die Folge von Sünde ist (auch wenn eine bestimmte Krankheit die Folge von Sünde sein kann), und dass Gott NICHT jede Krankheit in diesem Leben sofort heilt, selbst wenn man „vollkommenen“ Glauben daran hätte, dass er es tun wird.
Kapitel 12
Individuelle Sünde mag die Ursache für Krankheit sein
Vor diesem Hintergrund werden wir uns einige weitere Bibelstellen ansehen, in denen Krankheit als Folge der individuellen Sünde des Kranken beschrieben wird.
Die Krankheit von Mirjam
In 4.Mose 12,1-2.9-15 lesen wir, dass Mirjam und Aaron gegen Mose murrten, indem sie seine Rechtschaffenheit in Frage stellten und sein Verhalten verurteilten. Mirjam war offenbar die tonangebende Wortführerin, wie wir aus der Reaktion Gottes erfahren können. Gott wurde zornig auf Mirjam und ließ sie aussätzig werden. Aus dem Bericht geht eindeutig hervor, dass Mirjam aufgrund ihrer Sünde an Aussatz erkrankte. Nachdem Mose und Aaron für Mirjam gefleht hatten, und zweifellos auch, weil Mirjam Reue zeigte, heilte Gott diese Krankheit nach kurzer Zeit, indem er den Aussatz wegnahm.
Die Krankheit Davids
In Psalm 31,10-11 ist sich David seiner eigenen Sünden sehr bewusst, die ihn krank gemacht haben. Wir lesen: „HERR, sei mir gnädig, denn mir ist angst! Mein Auge ist trübe geworden vor Gram, matt meine Seele und mein Leib. Denn mein Leben ist hingeschwunden in Kummer und meine Jahre in Seufzen. Meine Kraft ist verfallen durch meine Missetat, und meine Gebeine sind verschmachtet.“
David erkannte, dass er aufgrund einer Missetat krank geworden war. Es wird nicht eindeutig offenbart, worum es sich bei dieser Missetat handelte, aber aus Davids Worten geht klar hervor, dass er aufgrund von Sünden, die er begangen hatte, krank wurde.
David gibt uns weitere Einzelheiten über die Ursache und die Beseitigung seiner Krankheit in Psalm 32,1-5: „Wohl dem, dem die Übertretungen vergeben sind, dem die Sünde bedeckt ist! Wohl dem Menschen, dem der HERR die Schuld nicht zurechnet, in dessen Geist kein Trug ist! Denn als ich es wollte verschweigen, verschmachteten meine Gebeine durch mein tägliches Klagen. Denn deine Hand lag Tag und Nacht schwer auf mir, dass mein Saft vertrocknete, wie es im Sommer dürre wird. SELA. Darum bekannte ich dir meine Sünde, und meine Schuld verhehlte ich nicht. Ich sprach: Ich will dem HERRN meine Übertretungen bekennen. Da vergabst du mir die Schuld meiner Sünde. SELA.“
Solange David versuchte, seine Sünde zu verbergen, solange er sie nicht bereuen wollte, wurde er auch nicht gesund. Wir verstehen natürlich, dass David hier von geistlicher Sünde spricht, nicht unbedingt von physischen Verstößen gegen bestimmte Gesundheitsgesetze. Aber von dem Moment an, als er seine Sünde oder Missetat bereute, vergab ihm Gott, und die Implikation hierbei ist, dass Davids Krankheit ebenfalls von Gott weggenommen wurde, da die geistliche Ursache für seine physische Krankheit beseitigt wurde!
Weitere Details offenbart David in Psalm 38,4-19: „Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe wegen deines Drohens und ist nichts Heiles an meinen Gebeinen wegen meiner Sünde. Denn meine Sünden gehen über mein Haupt; wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden. Meine Wunden stinken und eitern um meiner Torheit willen. Ich gehe krumm und sehr gebückt; den ganzen Tag gehe ich traurig einher. Denn meine Lenden sind ganz verdorrt; es ist nichts Gesundes an meinem Leibe. Ich bin matt geworden und ganz zerschlagen; ich schreie vor Unruhe meines Herzens… Meine Lieben und Freunde scheuen zurück vor meiner Plage, und meine Nächsten halten sich ferne… Aber ich harre, HERR, auf dich; du, Herr, mein Gott, wirst erhören… So bekenne ich denn meine Missetat und sorge mich wegen meiner Sünde.“
David erkrankte erneut an einer Plage aufgrund seiner persönlichen Missetat. In diesem Psalm bekennt er seine Missetat und bittet Gott, ihm zu vergeben. Wir wissen nicht genau, um welche Plage es sich handelte, und dieser Psalm sagt nicht ausdrücklich, dass er davon geheilt wurde, aber auch hier ist wiederum die zuvor beschriebene Implikation gegeben, wenn man bedenkt, warum David überhaupt krank wurde.
In Psalm 39,9-12 wirft David, der wegen einer individuellen Sünde krank wurde, ein zusätzliches Licht auf den Grund, warum Gott ihn mit Krankheit schlug: „Errette mich aus aller meiner Sünde und lass mich nicht den Narren zum Spott werden. Ich will schweigen und meinen Mund nicht auftun; denn du hast es getan. Wende deine Plage von mir; ich vergehe, weil deine Hand nach mir greift. Wenn du den Menschen züchtigst um der Sünde willen, so verzehrst du seine Schönheit wie Motten ein Kleid. Wie gar nichts sind doch alle Menschen. SELA.“
Dieser Psalm enthält ein weiteres Beispiel für Krankheit aufgrund von Sünde. Aber David sagt uns auch, dass Gott einen sündigen Menschen krank macht, um ihn für seine Sünde zu „züchtigen.“ Auf diese Weise versucht Gott, den Menschen „wachzurütteln“, damit dieser seine Sünde erkennt und bereut, so dass er von seiner Krankheit geheilt werden kann.
Krankheit als Instrument der Zurechtweisung durch Gott
In Psalm 107,17-21 finden wir einen deutlichen Zusammenhang zwischen Krankheit als Zurechtweisung und Strafe für individuelle Sünde, wie auch Vergebung der Sünde und Heilung: „Die Toren, die geplagt waren um ihrer Übertretung und um ihrer Sünde willen, dass ihnen ekelte vor aller Speise und sie todkrank wurden, die dann zum HERRN riefen in ihrer Not und er half ihnen aus ihren Ängsten, er sandte sein Wort und machte sie gesund und errettete sie, dass sie nicht starben: Die sollen dem HERRN danken für seine Güte und für seine Wunder, die er an den Menschenkindern tut…“
In dieser Passage wird ein eindeutiger Zusammenhang zwischen Krankheit als Folge individueller Sünde und Heilung und Vergebung der Sünde als Folge von Reue hergestellt. Wir haben bereits auf eine bemerkenswerte Passage in Jesaja 33,24 hingewiesen, wo wir lesen: „Kein Mensch in der Stadt wird mehr sagen: Ich bin krank. Dem Volk, das in Zion wohnt, ist seine Schuld vergeben“ (Einheitsübersetzung 1980).
Hier wird beschrieben, was im Millennium geschehen wird. Es bezieht sich auf individuelle und kollektive Schuld. Beachten Sie, dass das Wort „seine“ im hebräischen Urtext nicht vorkommt. Die Einheitsübersetzung 2016 schreibt, ebenso wie die Mehrzahl der deutschen Bibeln: „… ist die Schuld vergeben.“ Der inspirierte Urtext sagt lediglich, dass die Ungerechtigkeit oder Missetat vergeben werden wird. Dies gilt also für die individuelle und/oder kollektive Schuld der Sünde. Alle kollektiven Folgen der Sünde von Adam und Eva werden ebenso beseitigt wie die individuellen Folgen der persönlichen Sünde. Beachten Sie ebenfalls, dass das Wort für „krank“ hier dasselbe Wort ist, das an anderen Stellen mit „schwach“ übersetzt wird. Aber die beabsichtigte Bedeutung ist eindeutig „Krankheit“ und nicht nur „Müdigkeit.“
Christus vergab Sünden und heilte
Wie wir gesehen haben, kann Krankheit die Folge von Sünde im Allgemeinen sein, und unter bestimmten Umständen mag es die Folge individueller persönlicher Sünden der kranken Person sein. Ein weiteres Beispiel finden wir in Matthäus 9,1-8: „Da stieg er in ein Boot und fuhr hinüber und kam in seine Stadt. Und siehe, da brachten sie zu ihm einen Gelähmten, der lag auf einem Bett. Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem Gelähmten: Sei getrost, mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben. Und siehe, einige unter den Schriftgelehrten sprachen bei sich selbst: Dieser lästert Gott. Als aber Jesus ihre Gedanken sah, sprach er: Warum denkt ihr so Böses in euren Herzen? Was ist denn leichter, zu sagen: Dir sind deine Sünden vergeben, oder zu sagen: Steh auf und geh umher? Damit ihr aber wisst, dass der Menschensohn Vollmacht hat, auf Erden die Sünden zu vergeben – sprach er zu dem Gelähmten: Steh auf, hebe dein Bett auf und geh heim! Und er stand auf und ging heim. Als das Volk das sah, fürchtete es sich und pries Gott, der solche Macht den Menschen gegeben hat.“
Wir müssen beachten, dass Christus dem Gelähmten zunächst seine Sünden vergab. In diesem Moment war er physisch noch nicht von seiner Krankheit geheilt. Es scheint jedoch, dass seine Krankheit in irgendeiner Weise durch einzelne Sünden, die er früher in seinem Leben begangen hatte, verursacht worden war oder damit zusammenhing. Um zu beweisen, dass Christus die Macht hatte, Sünden zu vergeben, heilte er den Mann und sagte ihm, er solle aufstehen. Das soll natürlich keineswegs bedeuten, dass die Sünden kranker Menschen nur dann vergeben werden, wenn sie gleichzeitig auch physisch geheilt werden, und dass ein Ausbleiben der Heilung ein Beweis dafür ist, dass ihre Sünden nicht vergeben sind. Erstens ist nicht jede Krankheit die Folge einer individuellen Sünde. Zweitens kann Gott Sünden vergeben, ohne die körperliche Strafe oder Konsequenz, die eine Sünde mit sich gebracht haben könnte, sofort zu beseitigen. In diesem speziellen Fall hat Christus jedoch die individuelle Sünde vergeben UND er hat die Folge oder Strafe der Sünde – die Krankheit des Mannes – beseitigt.
Hier vergab Christus individuelle geistliche Sünde. Einige haben argumentiert, dass Christus nur bestimmte Verstöße gegen physische Gesundheitsgesetze vergab, die in irgendeiner Weise zu der Verletzung und Krankheit der Person geführt hatten. Diese Interpretation, die auf einem verkehrten Verständnis der Analogie der „physischen Sünde“ beruht, wird von der Heiligen Schrift nicht unterstützt. Christus sprach davon, dass Sünde die Übertretung des Gesetzes ist (vergleichen Sie 1.Johannes 3,4; Zürcher Bibel 1970), und zwar des geistlichen Gesetzes Gottes (vergleichen Sie Römer 7,14). Mitnichten sprach Christus hier nur von Vergebung physischer Verstöße gegen die Gesetze der physischen Gesundheit, während er die Vergebung geistlicher Sünden außer Acht ließ.
Beachten wir in Johannes 5,1-9.14 ein weiteres Beispiel für den Zusammenhang zwischen individueller (geistlicher) Sünde und der daraus resultierenden Krankheit als Strafe: „Danach war ein Fest der Juden, und Jesus zog hinauf nach Jerusalem. Es ist aber in Jerusalem beim Schaftor ein Teich, der heißt auf Hebräisch Betesda. Dort sind fünf Hallen; in denen lagen viele Kranke, Blinde, Lahme, Ausgezehrte [Hier sollte ergänzt werden, vgl. die neue Lutherbibel 2009: „… die auf die Bewegung des Wassers warteten. Denn ein Engel kam zu gewissen Zeiten in den Teich herab und bewegte das Wasser. Wer nun nach der Bewegung des Wassers zuerst hineinstieg, der wurde gesund, an welcher Krankheit er auch litt.“] Es war aber dort ein Mensch, der lag achtunddreißig Jahre krank. Als Jesus den liegen sah und vernahm, dass er schon so lange gelegen hatte, spricht er zu ihm: Willst du gesund werden? Der Kranke antwortete ihm: Herr, ich habe keinen Menschen, der mich in den Teich bringt, wenn das Wasser sich bewegt; wenn ich aber hinkomme, so steigt ein anderer vor mir hinein. Jesus spricht zu ihm: Steh auf, nimm dein Bett und geh hin! Und sogleich wurde der Mensch gesund und nahm sein Bett und ging hin. Es war aber an dem Tag Sabbat… Danach fand ihn Jesus im Tempel und sprach zu ihm: Siehe, du bist gesund geworden; sündige hinfort nicht mehr, dass dir nicht etwas Schlimmeres widerfahre.“
Dies scheint anzudeuten, dass der Mann aufgrund einer individuellen Sünde krank geworden war, und als Christus ihn heilte, vergab er ihm gleichzeitig seine Sünden. Später warnte er ihn jedoch davor, weiterhin zu sündigen, da sonst eine schlimmere Krankheit über ihn kommen könnte. (Beachten Sie ebenfalls, dass Christus der Ehebrecherin in Johannes 8,11 sagte: „…geh hin und sündige hinfort nicht mehr“ – er sprach hier eindeutig nicht von „physischer“ Sünde oder Verstößen gegen physische Gesundheitsgesetze.) Ebenso wie Krankheit die Folge von Sünde sein KANN, so KANN Gerechtigkeit auch ein Schutz gegen Krankheit und Plagen sein (vergleichen Sie Hesekiel 14,12-14). Bedenken Sie jedoch ebenfalls, dass dies nicht immer der Fall ist. Krankheit, oder die Abwesenheit von Krankheit, darf nicht als Maßstab dafür angesehen werden, ob jemand gerecht ist oder nicht. Wir haben gesehen, dass sogar rechtschaffene Menschen krank wurden.
Kapitel 13
Das Opfer Christi beinhaltet physische Heilung
Wir verstehen, dass Christus für unsere Sünden gestorben ist und dass wir Vergebung unserer Sünden erlangen können, indem wir bereuen, an Gott glauben und das Opfer Christi als notwendige und ausreichende Bezahlung für unsere Sünden annehmen. Das Opfer Christi ermöglicht die Vergebung der Sünden. Es stellt auch die Beziehung zwischen Gott dem Vater und uns wieder her; eine Beziehung, die durch unsere Sünden entfremdet wurde, und uns im Wesentlichen von Gott abgeschnitten hat. Wir verstehen, dass Sünde Strafen und Konsequenzen nach sich zieht. Wenn wir sündigen – und damit gegen Gottes Gesetz verstoßen –, dann ernten wir, was wir gesät haben (Galater 6,7). Die Sünden des Diebstahls oder des Ehebruchs zum Beispiel würden höchstwahrscheinlich das Glück unserer Beziehung zu einem Freund oder unserem Ehepartner zerstören.
Wie wir gesehen haben, kann geistliche Sünde zu physischer Krankheit führen. Die Vergebung unserer Sünden durch Gott kann die Beseitigung der Strafe für unsere Sünden beinhalten. Auch wenn wir vielleicht nicht persönlich gesündigt und die Krankheit über uns gebracht haben mögen, so könnten doch andere gesündigt haben. Zum Beispiel machen sich diejenigen, die aus Habgier unsere Umwelt verschmutzen, der Sünde gegen Gott schuldig, wenn sie durch ihre Handlungen dazu beitragen, dass Menschen krank werden. Ebenso könnten jene, die durch vorehelichen oder außerehelichen Sex, übermäßigen Alkohol- oder Drogenkonsum oder Rauchen gegen ihren Körper gesündigt haben, Kinder mit angeborenen Fehlbildungen gezeugt haben.
Erinnern Sie sich an das Beispiel von Adam und Eva, die von Gott aus dem Garten Eden vertrieben wurden, nachdem sie gesündigt hatten. Gott verhinderte daraufhin, dass die Menschen vom Baum des Lebens essen und ewig leben konnten. Die physische Menschheit würde physisch bleiben und letztendlich sterben. Mit einem physischen Körper würden physische Schwächen erworben und an künftige Generationen weitergegeben werden, so dass sich mit der Zeit „ganz normale“ Krankheiten entwickeln würden, weil der von Gott abgeschnittene Mensch weiterhin in einer von Satan inspirierten Welt leben würde – einer Welt, der das Wissen um Gottes Gesundheitsgesetze – einschließlich gesunder Ernährung – weithin unbekannt ist.
Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass die physische Krankheit durch die Sünde von Adam und Eva in die Welt gebracht wurde. Das Opfer Christi, das angewendet werden kann, um Vergebung für geistliche Sünden zu erlangen, kann auch angewendet werden, um von den Folgen der Sünde befreit zu werden, zu denen auch physische und psychische Krankheiten gehören.
Die Bibel lehrt, dass das Opfer Jesu Christi eindeutig auch physische Heilung beinhaltet. Die Behauptung, das Opfer Christi beziehe sich ausschließlich auf die Vergebung geistlicher Sünden, um geistliche Heilung zu bewirken, übersieht und negiert tatsächlich den äußerst wichtigen Aspekt des gebrochenen Leibes Christi. Jesus Christus hat sein Blut zur Vergebung unserer Sünden vergossen, aber er wurde auch gegeißelt und gefoltert, bevor er starb. Am Abend des Passafestes „nahm Jesus das Brot, dankte und brach’s und gab’s den Jüngern und sprach: Nehmet, esset; das ist mein Leib“ (Matthäus 26,26). In 1.Korinther 11,24 heißt es weiter: „[Christus] dankte und brach es und sagte: ‚Nehmt, esst, das ist mein Leib, der für euch gebrochen wird; dies tut zu meinem Gedächtnis‘“ (neue Lutherbibel 2009). Genau wie der Wein, den die Jünger während der Versammlung am Passaabend trinken sollten, das Blut Christi darstellte, „das vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden“ (Matthäus 26,28), so stellte das gebrochene Brot den Leib Christi dar, der für uns gebrochen werden sollte.
Die Tatsache, dass der Leib Christi für uns gebrochen werden würde, ist von besonderer Wichtigkeit und Relevanz. Wir haben bereits Jesaja 53,3-5 angesprochen, eine Bibelstelle von zentraler Bedeutung. Lesen wir also die wichtigsten Aussagen im Zusammenhang: „Er war… voller Schmerzen und Krankheit… er trug unsre Krankheit und lud auf sich unsre Schmerzen… er ist um unsrer Missetat willen verwundet [„durchbohrt“; Zürcher Bibel 1970] und um unsrer Sünde willen zerschlagen. Die Strafe liegt auf ihm, auf dass wir Frieden hätten, und durch seine Wunden sind wir geheilt.“
Dieser Aspekt des Opfers Christi, dass sein Körper brutal geschunden und zerschlagen, durchbohrt und grausam verwundet wurde, hat mit unserer physischen Heilung zu tun. Diese Tatsache wird in Matthäus 8,16-17 bestätigt, wo wir lesen: „Am Abend aber brachten sie viele Besessene zu ihm; und er trieb die Geister aus durch sein Wort und machte alle Kranken gesund, damit erfüllt würde, was gesagt ist durch den Propheten Jesaja, der da spricht: ‚Er hat unsre Schwachheit auf sich genommen, und unsre Krankheit hat er getragen.‘“
Wir finden in 4.Mose 21,6-9 einen bemerkenswerten Vorläufer oder Typus des Opfers Christi. Aufgrund der Sünde sandte Gott feurige Schlangen, die die Israeliten beißen und töten sollten. Die Israeliten bekannten ihre Sünden, zeigten Reue und baten Mose, Gott darum zu bitten, die Strafe von ihnen zu nehmen. Gott wies Mose an, eine eherne Schlange anzufertigen und sie auf einen Pfahl zu setzen, und „wenn eine Schlange jemanden biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb am Leben“ (Vers 8; neue Lutherbibel 2009).
Wir sehen in diesem Bericht, dass die Krankheit der Israeliten eine Folge ihrer persönlichen individuellen Sünden war. Wenn sie jedoch Reue zeigten, wurden sie geheilt und starben nicht. Diese Episode war ein Vorbote auf die Kreuzigung von Jesus Christus (vergleichen Sie Johannes 3,14-15; 8,28). Wenn wir heute im Geist mit tiefer und aufrichtiger Reue auf das Leiden und den Tod Christi am Kreuz blicken, dann können wir Vergebung und Heilung erlangen. Wir müssen nicht länger in Krankheit und Todesangst verharren, weder in physischer Beziehung noch – was umso wichtiger ist – in geistlicher Hinsicht.
Der geistliche Aspekt der „Heilung“ darf keineswegs übersehen werden. Christus hat für uns gelitten und ist für uns gestorben, damit wir sowohl physische als auch geistliche Heilung erlangen können. In 1.Petrus 2,21-25 wird der Aspekt unserer geistlichen Heilung besonders hervorgehoben. Wir lesen: „Denn dazu seid ihr berufen, da auch Christus gelitten hat für euch und euch ein Vorbild hinterlassen, dass ihr sollt nachfolgen seinen Fußtapfen; er, der keine Sünde getan hat und in dessen Mund sich kein Betrug fand; der nicht widerschmähte, als er geschmäht wurde, nicht drohte, als er litt, er stellte es aber dem anheim, der gerecht richtet; der unsre Sünde selbst hinaufgetragen hat an seinem Leibe auf das Holz, damit wir, der Sünde abgestorben, der Gerechtigkeit leben. Durch seine Wunden seid ihr heil geworden. Denn ihr wart wie die irrenden Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof [‚Aufseher‘ siehe Elberfelder Bibel 2016] eurer Seelen.“
Es besteht ein eindeutiger Zusammenhang zwischen physischer und geistlicher Heilung. Kolosser 1,21-22 sagt uns: „Auch euch, die ihr einst entfremdet wart und Feinde nach der Gesinnung in bösen Werken, hat er nun versöhnt in dem Leib seines Fleisches durch den Tod, um euch heilig, untadelig und unsträflich vor sich hinzustellen“ (neue Lutherbibel 2009). Außerdem lesen wir in Hebräer 10,10: „Nach diesem Willen sind wir geheiligt ein für allemal durch das Opfer des Leibes Jesu Christi.“
Was also ist die Verbindung zwischen physischer und geistlicher Heilung? Wie wir gesehen haben, symbolisiert das gebrochene Brot unsere physische Heilung von Krankheit. Gleichzeitig müssen wir aber auch geistlich mit Gott versöhnt sein und von Gott geistliche Heilung erlangen (Apostelgeschichte 28,25-27; neue Lutherbibel 2009). Darüber hinaus müssen wir mit unseren Mitmenschen versöhnt sein. Wie Paulus erklärt, können wir, insbesondere in der Kirche, dem „Leib Christi“ (vergleichen Sie Kolosser 1,18), keine physische Heilung erwarten, wenn wir uns gegenseitig fressen (1.Korinther 10,16-17; Galater 5,15). Aus diesem Grund werden wir von Jakobus dazu aufgefordert, einander unsere „Übertretungen“ zu „bekennen“ (Jakobus 5,16; Schlachterbibel).
Das Opfer Christi – sein zerbrochener Leib und sein vergossenes Blut – hat mehr für uns getan, als uns nur physisch zu heilen und unser physisches Leben zu erhalten. Indem er sich auf die eherne Schlange in der Wüste als Sinnbild bezog, erklärte Christus den letztendlichen Zweck seines Opfers am Kreuz. Johannes 3,14-15 sagt uns: „Und wie Mose in der Wüste die Schlange erhöht hat, so muss der Menschensohn erhöht werden, damit alle, die an ihn glauben, das ewige Leben haben.“
Christus WILL uns ewiges Leben schenken. Das ist das Endziel! Dies bedeutet, dass es, wenn wir von einer Krankheit geplagt werden, die in diesem Leben nicht geheilt werden kann, möglicherweise notwendig für uns ist, zu leiden, um Eingang in das Reich Gottes zu erlangen. Wenn das der Fall ist, dann müssen wir das akzeptieren. Denken Sie daran, dass Paulus nicht geheilt wurde, weil Gott befürchtete, dass er stolz und hochmütig werden und es in der Tat sonst vielleicht nicht in das Reich Gottes schaffen könnte.
Kapitel 14
Ist Heilung ein uneingeschränktes Versprechen von Gott?
An dieser Stelle müssen wir uns eingehend mit der Frage befassen, ob Gott uns ein uneingeschränktes, bedingungsloses Versprechen gibt, uns von JEDER Krankheit in diesem Leben zu heilen, wenn wir nur unsere Sünden bereuen, an das Opfer Christi glauben und auf Gottes Heilung vertrauen. Einige behaupten, dass ein solches bedingungsloses Versprechen in Psalm 103,1-3 enthalten ist, den wir bereits kurz erwähnt haben. In den Versen 2 und 3 fordert David seine Seele auf, all die Wohltaten Gottes nicht zu vergessen, „der dir alle deine Sünde vergibt und heilet alle deine Gebrechen…“ Diese Passage beinhaltet keine uneingeschränkte und bedingungslose Verheißung, weder für die Vergebung der Sünde noch für die physische Heilung; vielmehr enthält sie ganz eindeutig Bedingungen.
Gott vergibt unsere Sünden oder Missetaten KEINESWEGS bedingungslos. Gott verlangt, dass wir bestimmte Bedingungen erfüllen, wie etwa Früchte zu bringen, die der Reue würdig sind, an das Opfer Christi zu glauben und jenen zu vergeben, die uns Unrecht getan haben. Eine absolute Voraussetzung für Heilung ist heute der Glaube, aber der Glaube ist nicht die einzige Bedingung.
Einige meinen, wenn wir nur genug Glauben an Gott haben, um geheilt zu werden, dann haben wir in jedem einzelnen Fall ein bedingungsloses Versprechen auf Heilung. Aber auch das ist nicht richtig. Wenn dem so wäre, warum wurde dann der Apostel Paulus nicht geheilt? Warum wurden gerechte Propheten, wie Elisa, nicht geheilt? Schauen wir uns genauer an, was die Bibel hierzu sagt.
Die Bedeutung von Psalm 103
Wenn wir Psalm 103,3 sehr sorgfältig lesen, dann stellen wir fest, dass Gott hier nicht das übliche Wort für „Krankheit“ verwendet. Er gebraucht ein anderes hebräisches Wort, das mit „Krankheiten“ übersetzt wird. Das hebräische Wort lautet „tachaluim.“ Es wird im gesamten Alten Testament nur fünfmal verwendet. Eine Verwendung findet sich hier in Psalm 103,3.
Lassen Sie uns die anderen vier Verwendungen dieses hebräischen Wortes betrachten:
(1) Eine Stelle findet sich in 2.Chronik 21,18-19, wo Gott direkt und gezielt eine Krankheit („tachaluim“) über König Joram brachte, weil der König ein sündiger, reueloser Mann war (vergleichen Sie Verse 4-6, 11-15).
(2) Eine weitere Stelle ist 5.Mose 29,20-21. Wir lesen, dass Gott „Krankheiten“ über Israel bringen würde, wegen ihrer Sünden und ihrer mangelnden Bereitschaft zur Reue (vergleichen Sie die Verse 22-26). Das hier verwendete hebräische Wort für „Krankheiten“ lautet „tachaluim.“ Wir sehen also erneut, dass diese Krankheiten unmittelbar von Gott aufgrund nicht bereuter Sünde auferlegt wurden.
(3) Eine weitere Verwendung des Wortes findet sich in Jeremia 14,18 („… Und wenn ich in die Stadt komme, siehe da: Hungerkrankheiten!“; Elberfelder Bibel 1985). Das Wort „krank“ in der Formulierung „Hungerkrankheiten“ ist wiederum eine Übersetzung des hebräischen Wortes „tachaluim.“ Gott hat diese Krankheit über das Volk gebracht, weil es sich gegen ihn versündigt hatte (vergleichen Sie Verse 19-20).
(4) Schließlich findet sich das Wort „tachaluim“ auch in Jeremia 16,4 („Sie sollen an bösen Krankheiten sterben“). Der mit Krankheit einhergehende Tod trat aufgrund von nicht bereuten Sünden ein (vergleichen Sie Verse 10-12).
Vor diesem Hintergrund sollten wir zu Psalm 103 zurückkehren. Wir stellen fest, dass David in Vers 2 Gott für das GUTE lobt, das ER, David – Davids Seele –, von Gott empfangen hat und noch empfangen wird. David sagte nicht genau, wann er die Wohltaten Gottes erhalten hatte oder erhalten würde. Er sagte zu seiner Seele, also sich selbst, dass er Gott für diese Wohltaten danken sollte. Aber hat David von Gott Heilung für JEDE Krankheit erhalten, die er in seinem Leben hatte? Die Antwort lautet NEIN!
Beachten Sie zum Beispiel 1.Könige 1,1: „Als aber der König David alt war und hochbetagt, konnte er nicht warm werden, wenn man ihn auch mit Kleidern bedeckte.“ Die mangelnde Blutzirkulation, die zu dem Gefühl der Kälte führte, wurde nicht geheilt! Aber auch hier lesen wir nicht, dass David an diesem Mangel an Blutzirkulation erkrankte, weil er gesündigt hatte. Vielmehr konnte ihm aufgrund seines hohen Alters nicht mehr warm werden.
Wir haben gesehen, dass das Wort, das in Psalm 103 mit „Krankheit“ übersetzt wird, mit einer Krankheit zu tun hat, die Gott aufgrund der nicht bereuten Sünde direkt über den Menschen gebracht hat. Es bestand ein direkter Zusammenhang. Nicht jede Krankheit ist die Folge einer persönlichen Sünde, aber jene, auf die das zutrifft, werden von Gott nach der Reue weggenommen, sofern die Krankheit von Gott zu dem ausdrücklichen Zweck über die Person gebracht wurde, diese zu wahrer Reue zu führen.
Es ist interessant, dass die Ryrie Studienbibel „Krankheiten“ hier als „geistliche Gebrechen, parallel zur Sünde“ definiert. So wie Gott uns alle unsere Missetaten vergibt, wenn wir Reue zeigen, so nimmt er im Falle aufrichtiger Reue auch alle Krankheiten von uns, die er aufgrund von Missetaten über uns gebracht hat, um uns zur Reue zu führen. David zeigte Reue, als er erkannte, dass er Unrecht getan hatte, und so nahm Gott jene Krankheiten von ihm, die er über David gebracht hatte, um ihn zur Reue zu führen. Mit anderen Worten: Wenn der einzige Zweck einer Krankheit, die Gott einem Menschen aufgrund seiner Sünden auferlegt, darin besteht, die Person zu wahrer Reue zu führen, und wenn diese Person dann Reue zeigt, dann wird Gott die Krankheit beseitigen, da der Zweck der Krankheit erfüllt wurde.
Diese Passage lässt sich nicht auf jede einzelne Krankheit anwenden. Wir erfahren aus dieser Passage auch nicht, WANN Gott diese Krankheiten von uns nimmt. Gott KÖNNTE auch bis zu unserer Auferstehung warten, um uns von diesen Krankheiten zu befreien; andernfalls bestünde womöglich die Gefahr, dass unsere „Reue“ nicht von Dauer ist und wir unseren Eintritt in das Reich Gottes verwirken.
Kapitel 15
Heilung erfordert Glaube
Gott kann sehr wohl in diesem Leben heilen, und zwar schnell. Auch wenn Gott Menschen heilen kann, die wenig oder gar nicht an ihn glauben, so tut er dies im Allgemeinen nur, wenn wir glauben, dass er uns heilen kann und uns heilen wird. Aber ohne Glauben gibt es keinen Grund davon auszugehen, dass Gott uns heilen wird.
Christus heilte einen blinden Mann und sagte zu ihm: „Euch geschehe nach eurem Glauben!“ (Matthäus 9,29). Er heilte die von Dämonen besessene Tochter einer heidnischen Frau, als er den Glauben der Frau sah. Er sagte zu ihr: „Frau, dein Glaube ist groß. Dir geschehe, wie du willst!“ (Matthäus 15,28). Er heilte einen blinden Mann und sagte zu ihm: „Dein Glaube hat dir geholfen“ (Lukas 18,42).
Sarah wurde geheilt und empfing ein Kind, „denn sie hielt den für treu, der es verheißen hatte“ (Hebräer 11,11).
Noch einmal: Das bedeutet nicht, dass es, wenn wir nur genug Glauben haben, ein absolutes, bedingungsloses Versprechen gibt, dass Gott uns sofort heilen wird. Es kann mehr erforderlich sein als Glaube allein. Gott mag entscheiden, dass es das Beste für uns ist, nicht sofort geheilt zu werden. Wir müssen uns immer dem Willen Gottes unterwerfen und wie Christus im Garten Gethsemane sagen: „Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst!… Mein Vater, ist’s nicht möglich, dass dieser Kelch an mir vorübergehe, ohne dass ich ihn trinke, so geschehe dein Wille!“ (Matthäus 26,39.42). Christus zweifelte keineswegs an der Macht Gottes, einzugreifen; ebenso dürfen wir niemals Gottes Macht anzweifeln, uns zu heilen. Dennoch war Christus bereit, sich dem Willen des Vaters zu unterwerfen. Christus betete zum Vater, wie es in Markus 14,36 heißt: „Abba, mein Vater, alles ist dir möglich; nimm diesen Kelch von mir; doch nicht, was ich will, sondern was du willst!“
Christus hat am eigenen Leib erfahren, was es heißt, zu leiden, damit er unser barmherziger Hohepriester werden konnte (Hebräer 2,17; 4,14-16; 5,6-8). Wir alle müssen anderen gegenüber mitfühlend und barmherzig sein. Wenn wir Prüfungen und Leiden durchleben, einschließlich einer [langwierigen] Krankheit, dann entwickeln wir Empathie für andere, die ebenfalls von einer Krankheit betroffen sind (vergleichen Sie 2.Korinther 1,3-7). Dies mag manchmal einer der Gründe sein, warum Gott sich entscheidet, uns nicht sofort zu heilen.
Ohne Glauben haben wir jedoch absolut keine Garantie, dass Gott uns heilen wird, auch wenn er es andernfalls womöglich getan hätte. Beachten Sie die folgenden aufschlussreichen Beispiele: Wir lesen, dass Christus in Nazareth „nicht viele Wunder [tat] wegen ihres Unglaubens“ (Matthäus 13,58; neue Lutherbibel 2009). In Markus 6,5-6 wird uns sogar gesagt, dass er wegen ihres Unglaubens dort nicht eine einzige Machttat tun konnte (neue Lutherbibel 2009).
Wenn wir nicht genug Glauben an Gott haben, dann müssen wir beten und fasten, um von Gott den erforderlichen Glauben zu erhalten und um im Glauben zu WACHSEN. Christus sagte, wenn wir genug Glauben haben, dann „wird [uns] nichts unmöglich sein“ (Matthäus 17,20). Gleichzeitig erklärte er seinen Jüngern, dass sie MEHR beten und fasten müssten, um die Art Glauben zu erlangen, die notwendig ist, um einen mächtigen Dämon auszutreiben (Vers 21; neue Lutherbibel 2009).
Kapitel 16
Wir müssen Gott wohlgefällig sein
Glaube ist für die Heilung notwendig, aber der Glaube allein reicht nicht aus. Unsere Lebensweise hat großen Einfluss darauf, ob Gott sich entscheidet, uns zu heilen oder nicht. In 1.Johannes 3,22 lesen wir: „[U]nd was wir bitten, werden wir von ihm empfangen; denn wir halten seine Gebote und tun, was vor ihm wohlgefällig ist“ (Vergleichen Sie ebenfalls Matthäus 21,22).
Wenn wir vor Gott wohlgefällig sind, indem wir seine Gebote halten, dann KÖNNEN wir darauf vertrauen, dass Gott uns heilen WIRD, und zwar zu SEINER Zeit und wenn es für uns am BESTEN ist.
Wenn wir Gott WAHRHAFTIG lieben, dann werden wir eine so enge Beziehung zu ihm entwickelt haben, dass wir die Tatsache verstehen und akzeptieren werden, dass Gott auf unsere Bitte um Heilung mit den Worten „Noch nicht, mein Kind“ antworten mag. Gott wird uns seinen Willen offenbaren, so wie er es bei Christus im Garten Gethsemane getan hat, und wie er es bei Paulus getan hat, und wir werden ihn akzeptieren, weil wir wissen, dass Gott niemals etwas tun wird, das schlecht für uns ist. Wir werden verstehen, dass „denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen“ (Römer 8,28). Als Paulus verstand, dass Gott ihn in diesem Leben nicht von seiner Krankheit heilen würde, sagte er: „Darum will ich mich am allerliebsten rühmen meiner Schwachheit, damit die Kraft Christi bei mir wohne. Darum bin ich guten Mutes in Schwachheit… um Christi willen; denn wenn ich schwach bin, so bin ich stark“ (2.Korinther 12,9-10).
Gleichzeitig dürfen wir aber nicht aufgeben. Im Fall von Paulus offenbarte Gott es ihm sehr deutlich und ließ keinen Zweifel daran, dass er ihn nicht heilen würde. Aber selbst Paulus bat dreimal um Heilung, bevor Gott ihm seinen Willen kundtat. Wir müssen daher im Glauben weiterhin zu Gott um Heilung beten, wenn wir krank sind, und dürfen niemals daran zweifeln, dass er uns heilen kann und es auch tun wird (vergleichen Sie Jakobus 1,6-8), es sei denn, es gibt wichtige Gründe, aufgrund derer er es nicht tun kann. Die Einstellung „Ich werde Gott um Heilung bitten, aber ich bin mir nicht sicher, ob er mich heilen wird, da er es vielleicht nicht kann oder will“ dürfen wir uns niemals zu Eigen machen. Vielmehr müssen wir davon überzeugt sein, dass Gott uns heilen WIRD, und wir müssen ihn im Glauben darum bitten, während wir gleichzeitig sicherstellen, dass wir alles tun, was wir tun können, damit Gott nicht durch unser Verhalten daran gehindert wird, uns zu heilen (etwa durch mangelnden Glauben oder die Weigerung, eine Sünde zu bereuen usw.).
Aus diesem Grund sagt Jakobus in Jakobus Kapitel 5, Verse 13-16: „Leidet jemand unter euch, der bete … Ist jemand unter euch krank, der rufe zu sich die Ältesten der Gemeinde, dass sie über ihm beten und ihn salben mit Öl in dem Namen des Herrn. Und das Gebet des Glaubens wird dem Kranken helfen, und der Herr wird ihn aufrichten; und wenn er Sünden getan hat, wird ihm vergeben werden. Bekennt also einander eure Sünden [besser: ‚Übertretungen‘; siehe Schlachterbibel] und betet füreinander, dass ihr gesund werdet. Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist.“
In Jakobus 5,16 wird uns gesagt, dass wir einander unsere „Sünden“ bekennen und füreinander beten sollen, damit wir gesund werden. Das von der Mehrzahl der deutschen Bibeln in diesem Vers mit „Sünden“ übertragene griechische Wort lautet paraptoma. Es findet in zahlreichen weiteren Schriftstellen Verwendung, zum Beispiel in Galater 6,1; Epheser 2,1; 2,5; oder 2.Korinther 5,19. In der New King James Bible wird es in diesen Versen durchgängig und korrekt mit „Übertretungen“ übersetzt. In Kolosser 2,13 wird uns gesagt, dass Gott uns alle unsere „Übertretungen“ vergibt (Schlachterbibel), wenn wir bereuen. Es wird uns ebenfalls gesagt, dass, wenn wir den Menschen ihre „Verfehlungen“ vergeben, unser Vater auch unsere „Verfehlungen“ vergeben wird. Wenn wir den Menschen ihre „Verfehlungen“ jedoch nicht vergeben, dann wird unser Vater unsere „Verfehlungen“ auch nicht vergeben (Matthäus 6,14-15; vergleichen Sie Matthäus 18,35; Schlachterbibel).
In allen obigen Bibelstellen sollte durchgehend das Wort „Übertretung“ gebraucht werden; die in der Lutherbibel und in anderen Übersetzungen unterschiedlich verwendeten Begriffe wie „Sünde“ oder „Verfehlung“ sind in diesem Zusammenhang verwirrend und inkonsequent.
Die „Übertretungen“, die wir unserem Bruder oder unserer Schwester bekennen müssen, um deren „Vergebung“ zu erlangen, sind diejenigen, die wir gegenüber unserem Bruder oder unserer Schwester begangen haben. Markus 11,25-26 sagt uns: „Und wenn ihr steht und betet, dann vergebt, wenn ihr etwas gegen jemanden habt, damit auch euer Vater im Himmel euch eure Fehler [besser: „Übertretungen“] vergibt. Wenn ihr aber nicht vergebt, dann wird euch euer Vater, der im Himmel ist, eure Fehler [„Übertretungen“] auch nicht vergeben“ (neue Lutherbibel 2009).
Ungelöste Probleme zwischen Geschwistern können sogar die Heilung physischer Krankheiten verhindern. Jakobus 5,16 sagt uns: „Bekennt einander die Übertretungen [mit dem Ziel, „reinen Tisch“ zu machen] und betet füreinander, DAMIT ihr geheilt werdet!“ (Schlachterbibel). Schließlich sagte Christus zu Petrus, er solle seinem reuigen Bruder „siebzigmal siebenmal“ vergeben (Matthäus 18,22). In der Frage des Petrus hatte der Bruder gegen Petrus gesündigt und war zu ihm gekommen, um ihm sein Bedauern darüber auszudrücken – mit anderen Worten, um Petrus gegenüber seine Übertretung oder Sünde gegen ihn zu „bekennen.“
Wir lesen auch in Lukas 17,3: „…Wenn aber dein Bruder gegen dich sündigt, so weise ihn zurecht; und wenn es ihn reut, so vergib ihm“ (Schlachterbibel). Auch hier ist die Übersetzung „sündigt“ inkorrekt. Richtig sollte es lauten: „Wenn dein Bruder an dir eine Übertretung begeht…“ (vgl. Authorized Version).
Beachten Sie auch Matthäus 5,23-24: „Darum: wenn du deine Gabe auf dem Altar opferst und dort kommt dir in den Sinn, dass dein Bruder etwas gegen dich hat, so lass dort vor dem Altar deine Gabe und geh zuerst hin und versöhne dich mit deinem Bruder, und dann komm und opfere deine Gabe.“
Wenn wir gegenüber jemand anderem eine Sünde, oder besser, eine Übertretung begehen, die zu einem Ärgernis und einem Problem in unserer Beziehung zu dieser Person führt, dann müssen wir dieser Person unsere Sünde oder Übertretung „bekennen“, die wir an ihr und ihr gegenüber begangen haben, und sie um Vergebung bitten, mit dem Ziel, unsere Beziehung wiederherzustellen. Gleichzeitig sollen wir unsere Sünde oder Übertretung NICHT anderen „bekennen“ oder mit ihnen darüber sprechen, es sei denn, es entwickelt sich eine Situation, wie sie in Matthäus 18,15-17 beschrieben ist. Beachten Sie jedoch den allerersten Schritt des in Matthäus 18,15 beschriebenen Prozesses: „Sündigt aber dein Bruder an dir [besser: „… begeht dein Bruder eine Übertretung dir gegenüber“; vgl. Authorized Version], so geh hin und weise ihn zurecht zwischen dir und ihm ALLEIN. Hört er auf dich, so hast du deinen Bruder gewonnen.“ In diesem Moment sollte der Prozess ein Ende finden und die Sünde oder besser Übertretung gegen den Bruder soll vergeben, begraben und vergessen sein. Sie soll von den Betroffenen nicht „wiederbelebt“ werden und ganz sicher soll nicht mit anderen darüber gesprochen werden.
Gleichzeitig lehrt die Bibel nicht, dass wir Sünden, die wir möglicherweise gegen Gott begangen haben, anderen „bekennen“ oder anderen (einschließlich einem Prediger) mitteilen sollten. Gott kann vergeben und vergessen (Hebräer 8,12) – wir Menschen haben jedoch oft ein allzu gutes Gedächtnis, wenn es um die Sünden anderer geht.
Die Schriftstelle in Jakobus 5,14-16 ist ein Gebot für uns, dass wir, wenn wir krank sind, die wahren Prediger Gottes bitten sollen, uns mit Öl einzusalben [ein Symbol für Gottes heiligen Geist der Kraft] und über uns zu beten. Wir müssen im Glauben beten und wir müssen unsere Sünden bereuen, wenn unsere Krankheit eine Folge der Sünde ist. Dies zeigt, dass nicht jede Krankheit die Folge von Sünde ist, jedoch KANN Sünde die Ursache dafür sein. Außerdem müssen wir unsere Übertretungen gegenüber anderen bereuen, und wir müssen anderen die Übertretungen vergeben, die sie an uns begangen haben. Dann, so wird uns gesagt, wird Gott uns heilen, wenn wir krank sind. Er mag dies sofort oder innerhalb kurzer Zeit bewerkstelligen. Aber es kann auch sein, dass er es in diesem Leben nicht tut. Er wird es jedoch zweifellos zum Zeitpunkt unserer Auferstehung tun. Wir lesen in Jakobus 5,15, dass Gott die kranke Person aufrichten wird. Das Wort für „aufrichten“ ist dasselbe griechische Wort, das verwendet wird, wenn Gott über die Auferstehung von den Toten spricht.
Der Zusammenhang ist klar: WENN wir die in Jakobus 5 genannten Bedingungen erfüllen, DANN WERDEN wir an der Auferstehung teilhaben, da uns unsere Sünden und Übertretungen vergeben und unsere Krankheiten geheilt wurden. Wenn wir hingegen unsere Sünden UND unsere Übertretungen gegenüber unseren Brüdern und Schwestern NICHT bereuen und ihnen ihre Übertretungen nicht vergeben, dann werden wir NICHT an der Auferstehung teilhaben und auch keine physische Heilung von Gott erhalten.
Im Grunde sagt Gott damit: „Ich werde Sie aufrichten, womöglich schon jetzt, um Ihren Glauben an mich zu würdigen, aber ganz sicher zur Zeit der Wiederkunft Christi, WENN Sie an mich glauben und WENN Sie Ihre Sünden bereuen und WENN Sie ihrem Bruder und ihrer Schwester, gegen die Sie gesündigt haben, ihre Übertretung bekennen und so eine Versöhnung zwischen ihnen beiden herbeiführen.“ Wir sollten anderen Menschen keine Sünden bekennen, die wir gegenüber Gott verübt haben, aber wenn wir einem anderen Menschen Unrecht getan haben, dann müssen wir zu dieser Person gehen und Versöhnung mit ihr herbeiführen.
Kapitel 17
Heilt Gott auch außerhalb seiner Kirche?
Manche mögen sich fragen, ob Gott versprochen hat, lediglich bekehrte Mitglieder seiner Kirche zu heilen, und ob die Prediger der Kirche des Ewigen Gottes und ihrer angegliederten Organisationen, der Church of the Eternal God, der Church of God, a Christian Fellowship in Kanada, und der Global Church of God im Vereinigten Königreich, nur kranke Mitglieder ihrer Organisationen einsalben werden. Die Antwort lautet in beiden Fällen „Nein.“ Die Bibel sagt ganz eindeutig, dass Gott kranke Menschen heilt, die versuchen, Gott zu gehorchen und die daran glauben, dass er sie heilen wird. Er sagt uns in 2.Mose 15,26: „Wirst du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen und tun, was recht ist vor ihm, und merken auf seine Gebote und halten alle seine Gesetze, so will ich dir keine der Krankheiten auferlegen, die ich den Ägyptern auferlegt habe; denn ich bin der HERR, dein Arzt.“
Es wird uns ebenfalls gesagt, wie die Heilung von Krankheiten möglich wurde. Wir werden durch die Wunden Jesu Christi geheilt, der sein Leben für uns gab und der gegeißelt und geschlagen wurde, damit wir Vergebung unserer Sünden und Heilung von unseren Krankheiten und Gebrechen erlangen können (Matthäus 8,16-17; 1.Petrus 2,21-25; Jesaja 53,5).
Grundsätzlich sagt Gott uns, dass wir, wenn wir krank sind, die Ältesten der Kirche Gottes – des Leibes Christi, einem geistlichen Organismus – bitten sollen, für uns zu beten und uns mit Öl einzusalben (ein Symbol für den heiligen Geist) und uns die Hände aufzulegen, damit wir geheilt werden können (Jakobus 5,14-15; Markus 16,18).
Oftmals ist ein Besuch durch einen Prediger nicht möglich, weil die kranke Person vielleicht in einer abgelegenen Gegend lebt. In diesem Fall ist es den Ältesten gestattet, über einem Tüchlein zu beten, es mit einem Tropfen Öl als Symbol des heiligen Geistes zu salben und Gott zu bitten, die kranke Person, die dieses Tüchlein erhält, zu heilen. Dies stützt sich auf zahlreiche Bibelstellen, die uns zeigen, dass Menschen geheilt wurden, als sie das Gewand Christi (Markus 6,56) oder die Schweißtücher oder andere Tücher berührten, die Paulus auf seiner Haut getragen hatte (Apostelgeschichte 19,12).
Wir verstehen natürlich, dass einem Einsalbungstüchlein keine magische Bedeutung zukommt. Es kann und wird niemanden heilen. Vielmehr werden wir durch die Wunden geheilt, die Christus erlitten hat.
Wenn eine kranke Person das Einsalbungstüchlein erhält, dann soll sie es auf ihr Haupt legen und zu Gott beten (wie es der Prediger bereits bei der Salbung des Tüchleins getan hat), dass Gott ihn oder sie von der Krankheit heilt. Da unser Glaube sich auf Gott und nicht auf einen Menschen oder ein Einsalbungstüchlein richten muss, sollte das Tüchlein sofort nach der Verwendung entfernt werden.
Wie die Bibel zeigt, muss der Kranke kein getauftes Mitglied der Kirche des Ewigen Gottes, einer ihrer angegliederten Organisationen, oder des geistlichen Leibes Christi sein (von dem die Kirche des Ewigen Gottes und ihre angeschlossenen Organisationen ein Teil sind). Es ist jedoch notwendig, dass die kranke Person an das Opfer Christi glaubt und daran, dass sie von Gott geheilt wird, eingedenk dessen, was Christus für uns getan hat.
Wir sehen, dass Christus viele Menschen geheilt hat, die nicht bekehrt waren. Tatsächlich offenbart die Bibel, dass nach der Zeugung Christi auf Erden, und vor seinem Tod und seiner Auferstehung, NIEMANDEM der heilige Geist gegeben worden ist. Nach der Gründung der neutestamentlichen Kirche im Jahr 31 n. Chr., wie in Apostelgeschichte 2 berichtet wird, gebrauchte Gott die Apostel und Ältesten weiterhin, um Menschen zu heilen, die nicht zum Leib Christi gehörten und von denen einige sogar von Dämonen besessen waren (Apostelgeschichte 5,12-16; 8,5-8; 28,7-9). Ein aufgezeichneter Vorfall zeigt, dass eine Person geheilt wurde, ohne um Heilung zu bitten, damit die Macht Gottes des Vaters und Jesu Christi verherrlicht würde (vergleichen Sie Apostelgeschichte 3,1-10.12-16). Später heilte Paulus einen Mann, der von Mutterleib an gelähmt war, nachdem er ihn „fest ansah und erkannte, daß er den Glauben hatte, der zu seiner Heilung nötig war…“ (Apostelgeschichte 14,9; Menge Bibel 1994).
In vielen Fällen kann Heilung eines der Mittel sein, mit denen Gott eine Person zur völligen Hingabe an ihn führt – oder sie kann ein Zeugnis für andere sein, sich Gott zuzuwenden (vergleichen Sie Apostelgeschichte 9,32-35). Insbesondere Kinder von Eltern, die der Kirche angehören, aber auch unbekehrte Mitmenschen können Heilung erfahren—manchmal auf außergewöhnliche Weise, so dass ihr Glaube an Gott den Vater und Jesus Christus gestärkt werden kann. (Vergleichen Sie 1.Korinther 7,14. Beachten Sie, dass beide, sowohl die Kinder als auch die unbekehrten Partner, „geheiligt“ oder „heilig“ sind, d.h. sie haben Zugang zu Gott und können auf Gottes Ruf reagieren. Vergleichen Sie auch 1.Petrus 3,1-2.)
Wenn ein kranker Mensch einen unserer Prediger um Einsalbung oder ein Einsalbungstüchlein bittet, weil er daran glaubt, dass Gott ihn heilen wird, dann wird er erhalten, worum er bittet. Gott hat seinen Dienern befohlen, das Evangelium vom Reich Gottes zu verkünden und „die Kranken zu heilen“ (Matthäus 10,7-8; Lukas 9,1-2; 10,9).
Wenn ein kranker Mensch den Glauben an Gott hat, geheilt zu werden, dann sollte er von diesem enormen Vorteil Gebrauch machen, den Gott uns gewährt, um uns von unseren Krankheiten und Gebrechen zu heilen. Unsere Krankheiten sind in den Augen Gottes von Bedeutung. Wenn wir an einer Krankheit leiden, dann sollten wir Gott um sein Eingreifen bitten. Schließlich ist er der Gott, der uns heilt!
Schlussbemerkung—Gottes Wille geschehe!
Egal, welche Prüfungen oder Krankheiten wir in unserem Leben zu bewältigen haben, wir sollten uns IMMER dem Willen Gottes unterwerfen und ihm die Ehre, das Lob und den Dank für alles erweisen, was er für uns tut. Gott hat uns erschaffen, und er weiß genau, was das Beste für uns ist. Als Hiob von Krankheit geplagt wurde, dankte er Gott dafür, denn er wusste, dass Gott es nicht zugelassen hätte, wenn es nicht einen Grund dafür gegeben hätte. Hiob verstand den Grund dafür lange Zeit nicht, und auch wir sind vielleicht nicht in der Lage, Gottes Absicht während einer bestimmten Krankheit klar zu erkennen. Aber Gott weiß es ganz sicher, und das sollte uns letztendlich genügen.
Wenn erst einmal alles in Gottes Plan für die gesamte Menschheit vollbracht ist, dann werden Krankheit und Tod der Vergangenheit angehören. Lassen Sie uns diese Hoffnung auf eine bessere Zukunft immer vor Augen behalten, wenn wir durch Prüfungen und Krankheiten gehen, denn die Zeit wird kommen, in der ALLES anders sein wird.
Offenbarung 21,3-4 prophezeit über diese zukünftige Zeit: „Und ich hörte eine große Stimme von dem Thron her, die sprach: Siehe da, die Hütte Gottes bei den Menschen! Und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden sein Volk sein und er selbst, Gott mit ihnen, wird ihr Gott sein; und Gott wird abwischen alle Tränen von ihren Augen, und der Tod wird nicht mehr sein, noch Leid noch Geschrei noch Schmerz wird mehr sein; denn das Erste ist vergangen.“