Ist Gott eine Dreieinigkeit?

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Vorwort

Jeder „Christ“ scheint zu „wissen“, dass Gott eine Dreieinigkeit ist –drei Personen in einer Person, in einem Gott, nämlich „Vater, Sohn und der Heilige Geist“. Die Mehrheit bekennender Christen würde es nicht einmal in Erwägung ziehen, diese Doktrin zu hinterfragen. Sie behauptet, man könne kein wahrer Christ sein, solange man diese Lehre nicht glaubt.

Haben Sie sich jemals gefragt, ob diese Lehre aus dem Wort Gottes, der Bibel, stammt? Wir haben profunde Beweise dafür, dass der Vater und der Sohn zum einen eigene Personen oder Gott-Wesen und zum anderen Gott selbst sind. In zahlreichen Passagen der Bibel werden der Vater und Jesus Christus als Personen und als Gott bezeichnet – im Gegensatz zum Heiligen Geist, der in der Bibel weder als Gott noch als eine eigenständige göttliche Person dargestellt wird.

 

Was ist die biblische Wahrheit zu diesem lebenswichtigen, jedoch völlig missverstandenen Thema?

Jeder „Christ“ scheint zu „wissen“, dass Gott eine Dreieinigkeit ist –drei Personen in einer Person, in einem Gott, nämlich „Vater, Sohn und der Heilige Geist“. Die Mehrheit bekennender Christen würde es nicht einmal in Erwägung ziehen, diese Doktrin zu hinterfragen. Sie behauptet, man könne kein wahrer Christ sein, solange man diese Lehre nicht glaubt.

Aber was ist mit Ihnen?

Haben Sie sich jemals gefragt, ob diese Lehre aus dem Wort Gottes, der Bibel, stammt? Wir haben profunde Beweise dafür, dass der Vater und der Sohn zum einen eigene Personen oder Gott-Wesen und zum anderen Gott selbst sind. In zahlreichen Passagen der Bibel werden der Vater und Jesus Christus als Personen und als Gott bezeichnet – im Gegensatz zum Heiligen Geist, der in der Bibel weder als Gott noch als eine eigenständige göttliche Person dargestellt wird.

Doch warum? Wenn die Dreieinigkeit eine derart wichtige Glaubenslehre ist, weshalb wird sie in der Bibel dann nicht einmal erwähnt?

Wussten Sie, dass diese „Kernlehre“ des „orthodoxen Christentums“ in der Frühzeit des Neuen Testaments noch völlig unbekannt war und für mehrere hundert Jahre nach Gründung der Kirche keine allgemeine Anerkennung fand? Und wussten Sie auch, dass die Trinitätslehre eigentlich die Wahrheit darüber verhüllt, wer und was Gott tatsächlich ist – und weshalb Gott Sie erschaffen hat, und mit welchem unglaublichen Potenzial Sie ausgestattet sind?

Verschaffen wir uns einen kurzen Überblick, was uns jene darüber erzählen, die an die Trinitätslehre glauben und sie lehren. Allein dies könnte bereits Ihre Augen öffnen.

Was uns Theologen über die Dreieinigkeit sagen

Der Schweizer und protestantische Theologe Karl Barth verfasste eine Schrift über den Gedanken der Trinitätslehre. Laut Funk and Wagnall’s New Encyclopedia (Funk und Wagnalls Neue Enzyklopädie) „zählt Karl Barth zu den bedeutendsten christlichen Denkern des 20. Jahrhunderts“. Auf Seite 437 seines Werks „Die Lehre vom Wort Gottes“ heißt es: „Der Bibel mangelt es an einer ausdrücklichen Erklärung, dass der Vater, der Sohn und der Heilige Geist gleichen Wesens sind und daher in einem gleichwertigen Sinne Gott selbst sind. Zum anderen fehlt es an der Ausdrücklichkeit, dass Gott nur aus jenem Grund Gott ist, weil er aus Vater, Sohn und Heiligem Geist besteht. Diese beiden ausdrücklichen Erklärungen, die über das Zeugnis der Bibel hinausgehen, sind dualer Bestandteil der Dreieinigkeitslehre der Kirche“ (Hervorhebung durch den Verfasser, eig. Übersetzung aus dem Englischen).

Mit anderen Worten muss Professor Karl Barth einräumen, dass in der Bibel nirgendwo angegeben ist, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist seien alle zusammen Gott.

Und er war nicht die einzige Person, die darauf hinwies, dass die Heilige Schrift diese angebliche Trinität nicht ausdrücklich lehrt. Schauen wir uns ein Zitat aus einem Buch mit dem Titel „An Outline of Christian Theology“ („Eine Einführung in die Christliche Theologie“) von Dr. William Newton Clarke an. Als er sich auf Seite 167 mit den einleitenden Versen des ersten Kapitels des Johannesevangeliums beschäftigt, schreibt er hierzu beispielsweise: „Es gibt keine Trinität (im Johannes-Prolog); dennoch ist eine Unterscheidung in der Gottheit vorhanden, eine Dualität Gottes.“

Nachdem Clarke zur Feststellung gelangt ist, dass das Neue Testament die Gottheit Jesu Christi lehrt, fährt er auf Seite 168 fort: „Das Neue Testament beginnt das Werk, beendet es jedoch nicht; da es keine ähnliche Lehre in Bezug auf den Heiligen Geist beinhaltet. Die einmalige Wesensart und Mission Christi bestätigen sein Gott-Wesen; eine analoge Basis für eine Göttlichkeit des Geistes ist nirgends gegeben. Gedanken im Neuen Testament werden nie in dieser Richtung zu Ende geführt“ (Hervorhebung durch den Verfasser).

Mit anderen Worten: William N. Clarke betont in seinem Werk, dass die Bibel an keiner Stelle den Heiligen Geist als Gott-Wesen identifiziert.

Karl Rahner, ein deutscher Theologe und gemäß Funk and Wagnall’s New Encyclopedia „der führende römisch-katholische Theologe des 20. Jahrhunderts“, schrieb auf Seite 22 seines Buchs mit dem Titel „Die Dreieinigkeit“: „(…) tatsächlich präsentiert die Heilige Schrift keine klare… Trinität (selbst der Johannes-Prolog stellt keine solche Lehre dar)“ (Hervorhebung durch den Verfasser; eig. Übersetzung aus dem Englischen).

Bemerkenswerterweise unterstützt die New Catholic Encyclopedia (Neue katholische Enzyklopädie) Professor Rahners und Prof. Barths Haltung. In einem Beitrag mit dem Titel „Trinity“ („Dreieinigkeit“) erläutert sie auf Seite 574 in Band XIII: „Die Dreieinigkeit ist (…) die Wahrheit darüber, dass sich in der Gottheit drei Personen einen (…). Der Vater ist Gott, der Sohn ist Gott, und der Heilige Geist ist Gott. Und dennoch bilden diese drei nicht drei Götter, sondern einen ewigen Gott (…): alle gleich, nicht erzeugt und allmächtig.“

Nach dieser umfassenden Erklärung fährt sie fort einzugestehen: „Das (Alte Testament) sieht den Geist Gottes nicht als eine Person, weder im streng philosophischen Sinne, noch im semitischen Sinne. Der Heilige Geist Gottes ist einfach die Kraft Gottes. Wenn es manchmal als ein von Gott verschiedenes Wesen dargestellt wird, dann aus dem Grund, dass Jahwes Odem nach außen wirkt (…). Die Mehrheit der (neutestamentlichen) Schriften offenbart Gottes Heiligen Geist als etwas, nicht als jemanden; dies wird besonders im Parallelismus zwischen dem Heiligen Geist und der Macht Gottes deutlich (…)“ (Hervorhebung durch den Verfasser).

So müssen wir uns dann mit der Frage beschäftigen, weshalb in der heutigen Christenheit die Dreieinigkeit allgemein akzeptiert und gelehrt wird, wenn die Bibel sie nicht ausdrücklich lehrt. Wie wurde sie Teil des christlichen Dogmas?

Wie die Dreieinigkeit zum „christlichen“ Dogma wurde

In Band 14 erklärt die New Catholic Encyclopedia auf Seite 295 des Artikels „Trinity“:

„(…) wenn jemand von einer unqualifizierten Dreieinigkeitslehre spricht, ist er von der Zeit der christlichen Anfänge abgerückt und bei dem letzten Viertel des 4. Jahrhunderts angekommen. Erst zu dieser Zeit wurde das möglicherweise endgültige Dogma der Trinitarier ‚ein Gott in drei Personen’ uneingeschränkt in das christliche Leben und die Lehre übernommen.“

Wie konnte das passieren?

Wie so oft der Fall, ist nichts so grotesk wie die Wahrheit an sich. Auf den Seiten 117 und 118 ihres Buchs „A History of God” (“Eine Geschichte Gottes”) gibt uns die ehemals katholische Nonne Karen Armstrong einen interessanten Einblick, wie die Dreieinigkeitslehre ihren Weg von der griechischen Orthodoxie in die westliche Welt fand: „(…) die Dreieinigkeit machte lediglich Sinn als eine mystische oder spirituelle Erfahrung (…). Sie war keine logische oder verstandesgemäße Formulierung, vielmehr ein Phantasiegebilde, das Verwirrung stiftete (…). Für viele westliche Christen (…) ist die Dreieinigkeitslehre nichts als rätselhaft (…).

Aus logischer Sicht machte sie natürlich überhaupt keinen Sinn (…). Gregor von Nazianz erklärte einst, dass die große Unverständlichkeit der Trinitätslehre uns gegen das absolute Geheimnis Gottes aufbringt: sie erinnert uns stets daran, dass wir nicht hoffen brauchen, ihn zu verstehen (…). Es war zum Beispiel zwecklos verstehen zu wollen, wie die drei Hypostasen (griechisch für „Personen“) der Gottheit völlig identisch und zugleich doch verschieden sein konnten. Dies ist nicht mit Worten auszudrücken und liegt außerhalb des menschlichen Verstandes.“

Karen Armstrong erläutert weiter, der katholische Kirchenvater Augustin führte in der westlichen Zivilisation einen leicht abgeänderten Entwurf der Dreieinigkeitslehre ein. Anstelle von „einem Gott in drei Personen“, kreierte er den Ausdruck „ein Gott in drei Erscheinungsformen“.

Weiter heißt es, dass der berühmte Theologe, Thomas von Aquin, die Lehre der Griechen, wie z.B. von Platon und Aristoteles, im Westen verbreitete. Und so haben westliche Christen gelernt, dass auch Aristoteles eine Dreifaltigkeit gelehrt hat – jedoch nannte er die drei Personen oder Erscheinungsformen „Denker, Gedanke und unbewegter Beweger“.

Während der Reformation wurde das Dogma der Dreieinigkeitslehre von einigen Reformern abgelehnt, jedoch nicht von Luther und Calvin. Laut Karen Armstrong waren „diese traditionellen Glaubenslehren Gottes zu tief in der christlichen Erfahrung verwurzelt, um von Luther oder Calvin hinterfragt zu werden“ (Seite 277).

Und wegen dieser unbedachten Folgsamkeit von menschlich erdachten Lehren, begann Calvin all jene, die die Dreieinigkeitslehre in Frage stellten, zu verfolgen. Auf Seite 280 lesen wir weiter: „Im Jahre 1553 ließ Calvin den spanischen Theologen Michael Servetus für seine ablehnende Haltung gegenüber der Dreieinigkeitslehre hinrichten.

Servetus war aus dem katholischen Spanien geflohen und fand Zuflucht in Calvins Genf (…) er behauptete, er sei zum Glauben der Apostel und der frühsten Kirchenväter zurückgekehrt, die aber niemals von dieser außergewöhnlichen Lehre gehört hatten (…).

(Servetus behauptete:) Die Dreieinigkeitslehre war eine menschliche Erfindung, die die Köpfe der Menschen von der Weisheit des wahren Christus entfremdet (…).

Sein Glauben wurde von zwei italienischen Reformern geteilt – Giorgio Blandrata (…) und Fausto Sozzini (…)“ (Hervorhebung durch den Verfasser).

Kritik an dieser Lehre hielt an. 1699 schrieb Gottfried Arnold ein Buch, in welchem er seine Auffassung vertrat, die Dreieinigkeit, obwohl orthodox angesehen, könne nicht auf die ursprüngliche Kirche zurückgeführt werden (vgl. Seite 306). Dem puritanischen Dichter John Milton „erschienen solche traditionellen Lehren wie die Trinität zweifelhaft“ (siehe Seite 308).

Karen Armstrong fuhr fort auszuführen: „Das Christentum (…) behielt viele heidnische Elemente in seiner Beschreibung Gottes bei (…). Das Christentum (…) hat seinen jüdischen Wurzeln den Rücken gekehrt und auf die Unvernunft und den Aberglauben des Heidentums zurückgegriffen (Seite 369) (…). Origenes und Clemens von Alexandria waren liberale Christen (…), (die) den Platonismus in die semitische Religion Jahwes einführten“ (Seite 383 f.) (Hervorhebung durch den Verfasser).

Wir sehen also, dass das Glaubensgebilde der Dreieinigkeitstheorie („ein Gott in drei Personen“ oder „drei Personen in einer Person“) sich nicht von der Bibel, sondern von heidnischen Griechen herleiten lässt, und später seinen Weg in das Christentum fand.

Dieses Glaubensgebilde bleibt eine verwirrende Angelegenheit, so dass viele Christen, die an die Dreifaltigkeit glauben, sie nicht verstehen. Auf Seite 201 schreibt Karen Armstrong in ihrem Buch: „Im Grunde sind viele westliche Christen keine wirklichen Trinitarier. Sie klagen über die Unverständlichkeit der Lehre von drei Personen in einem Gott, ohne zu verstehen, dass dies der springende Punkt für die Griechen war“ (die nicht wollten, dass man Gott „begreifen“ könne.)

Doch Gottes Wahrheit ist klar und eindeutig. Sie darf seinen Jüngern nicht unverständlich sein. Paulus mahnte zur Vorsicht, nicht unsere „Gedanken (abwenden zu lassen) von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus“ (2. Korinther 11,3). Wenn jemand eine der Hauptlehren nicht versteht, ist aller Wahrscheinlichkeit nach etwas falsch mit ihr. Wir müssen darauf achten, dass die Bibel stets die beweisführende Grundlage für unseren Glauben bildet.

Die Grüße des Paulus an die Gemeinden

Eines der stichhaltigsten Beweise in der Bibel dafür, dass der Heilige Geist KEIN göttliches Wesen und die Dreieinigkeitstheorie somit unbiblisch ist, ist die Tatsache, dass keiner der Verfasser Grüße des Heiligen Geistes sendet. Der Apostel Paulus sendet beispielsweise Grüße von Gott, dem Vater, und Jesus Christus, jedoch nicht ein einziges Mal sind Grüße des Heiligen Geistes inbegriffen.

Beachten wir, wie Paulus in 1. Korinther 1,1-3 die Korinther grüßt: „Paulus, berufen zum Apostel Christi Jesu durch den Willen Gottes, und Sosthenes, unser Bruder, an die Gemeinde Gottes in Korinth, an die Geheiligten in Christus Jesus, die berufenen Heiligen samt allen, die den Namen unsres Herrn Jesus Christus anrufen an jedem Ort, bei ihnen und bei uns: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater, und dem Herrn Jesus Christus!“

In nahezu allen Schriften des Paulus findet sich dieselbe Einleitung (vgl. 2. Korinther 1,1.2; Galater 1,1-3; Epheser 1,1.2; Philipper 1,1.2; Kolosser 1,1.2; 1. Thessalonicher 1,1; 2. Thessalonicher 1,1.2; 1. Timotheus 1,1.2; 2. Timotheus 1,1.2; Titus 1,1-4 und Philemon 1,1-3). Nirgendwo ist der Heilige Geist in den Grüßen, die Paulus von Gott, dem Vater, und Jesus Christus sendet, enthalten. Dies zeigt uns deutlich, dass Paulus von Gott nicht eingegeben wurde, die Persönlichkeit des Heiligen Geistes zu offenbaren. Welch ein Irrtum und Beleidigung für den Heiligen Geist, wenn er einer von drei Personen und ein Gottwesen wäre!

Der Heilige Geist ist nicht Gott

Ein weiterer Beweis gegen die Dreieinigkeitstheorie stellt die Tatsache dar, dass der Heilige Geist an keiner Stelle in der Bibel als Gott identifiziert wird. Niemand ist in den Aufzeichnungen festgehalten, der je zum Heiligen Geist gebetet hätte. Ferner wird der Heilige Geist nie als ein einzelnes Wesen erwähnt; vielmehr wird gesagt, dass der Heilige Geist  Gott, dem Vater, und Jesus Christus entspringt. Man könnte sagen, der Heilige Geist ist ein Teil Gottes, wie zum Beispiel der Arm, das Auge oder die Hand ein Teil des Menschen oder, was dies betrifft, Gottes ist. Der Arm an sich ist jedoch kein Wesen, noch ist der Arm eine Person. Man könnte daher auch nicht sagen, der Arm eines Menschen ist ein weiterer Mensch, oder der Arm des Herrn ist ein weiteres Gottwesen. Ebenso ist der Heilige Geist Gottes weder ein gesondertes Gottwesen noch eine weitere Person in der Gottheit.

Bedenken wir, wie Moses die Zehn Gebote von Gott erhielt, mit Gottes eigenem Finger auf Steintafeln geschrieben (vgl. Exodus 31,18). Gott gebrauchte seinen Finger, um Moses Erkenntnis zu geben. Dies heißt aber nicht, dass der Finger Gottes eine verschiedene Person oder ein eigenständiges Gottwesen ist. Der Finger ist ein Teil Gottes, aber nicht getrennt von Gott. Dasselbe gilt für den Heiligen Geist. Er ist ein Teil Gottes, der von Gott ausgeht, selbst aber weder Gott ist noch ein göttliches Wesen.

Wer zeugte Christus?

Jesus betete ausschließlich zum Vater. Niemals hat er den Heiligen Geist angebetet. WÄRE der Heilige Geist eine Person und ein separates Gottwesen, hätte der menschliche Jesus Christus zur falschen Person gebetet. Wie wir das behaupten können?

Jesus Christus wurde der Sohn Gottes genannt, nicht der Sohn des Heiligen Geistes, obwohl er durch den Heiligen Geist gezeugt wurde. Beachten wir Matthäus 1,18: „Die Geburt Jesu Christi geschah aber so: Als Maria, seine Mutter, dem Josef vertraut war, fand es sich, ehe er sie heimholte, daß sie schwanger war von dem heiligen Geist.

Das inspirierte Wort Gottes teilt uns deutlich mit, dass Maria vom Heiligen Geist schwanger war. Schenken wir den an Josef gerichteten Worten eines Engels in Matthäus 1,20 Aufmerksamkeit: „Josef, du Sohn Davids, fürchte dich nicht, Maria, deine Frau, zu dir zu nehmen; denn was sie empfangen hat, das ist von dem heiligen Geist.

Wenden wir uns nun Lukas 1,32 und 35 zu, wo wir weitere inspirierte Worte eines Engels an Maria finden: „Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben. … (…) Der heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden.“ Betrachten wir die Schriftstellen in Matthäus und Lukas im Zusammenhang, so ergibt sich folgende Schlussfolgerung: WÄRE der Heilige Geist eine Person und Gott, so wäre Christus der SOHN des Heiligen Geistes gewesen, und NICHT des Vaters.

Johannes 1,14 bestärkt aber die Tatsache, dass der Vater Christus zeugte: „Und das Wort ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes vom Vater, voller Gnade und Wahrheit.“

Finden wir hier zwischen den Aufzeichnungen des Lukas, die uns sagen, dass der Heilige Geist Jesus zeugte, und denen des Johannes, die erklären, dass es Gott, der Vater, war, nun einen Widerspruch? Nicht im Geringsten! Vielmehr zeigt uns dies, dass GOTT, der VATER, Christus durch die Kraft seines Geistes zeugte. Dies belegt, dass der Heilige Geist keine Person sein kann – andernfalls würde sich hier ein Widerspruch auftun, indem Christus zwei Väter hätte – den „Vater“ und den „Heiligen Geist“.

Beachten wir zudem das Buch Lukas, in dem der Engel zu Maria sagte, dass Christus Sohn des Höchsten genannt werden würde. Wäre der Heilige Geist eine Person, wäre er der HÖCHSTE in der Gottheit. Das ist natürlich absurd! Niemand, der an die Dreieinigkeit glaubt, hat JEMALS behauptet, der Heilige Geist sei der Höchste! Ganz im Gegenteil erklären sie, dass der Vater, der Sohn und der Heilige Geist alle GLEICHEN Status und gleiche Autorität haben; keiner sei angeblich höher als der andere. Insoweit der Vater und der Sohn angesprochen werden, ist diese Idee jedoch auch verkehrt.

Die Tatsache, dass der Heilige Geist keine göttliche Person oder Gott sein kann, erscheint spätestens dann logisch, wenn man bedenkt, wer in der Gottheit der „Höchste“ genannt wird. Die Bibel lässt keinen Zweifel daran, dass der Vater (und nicht der Heilige Geist) der Höchste in der Gottheit ist: „(E)in Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen“ (Epheser 4,6).

Diese Textstelle besagt, der VATER ist der Höchste, „über allen“. Der Vater ist höher als Christus (vgl. Johannes 10,29: „Mein Vater (…) ist größer als alles (…).“). Als Christus der Sohn des Höchsten genannt wurde, wurde er auch Sohn Gottes, des Vaters, genannt – nicht des Heiligen Geistes. Gott, der Vater, befruchtete Maria durch seinen Heiligen Geist. Sie hatte ein Kind VON oder DURCH den Heiligen Geist. Gott, der Vater, der Höchste innerhalb der Gottheit, bewirkte Marias Schwangerschaft durch die Kraft seines Heiligen Geistes. (Nehmen wir zur Kenntnis, dass der Heilige Geist in Lukas 1,35 als „die Kraft des Höchsten“ definiert wird.)

Der Vater erschuf alles durch Christus

Es ist zudem bemerkenswert, dass der Heilige Geist nicht in einer Passage wie 1. Korinther 8,6, in der die Gottheit beschrieben ist, erwähnt wird. Man würde sicherlich erwarten, dass der Heilige Geist hier genannt werden würde, wenn er eine Person wäre. Aber lesen wir diese Passage: „(S)o haben wir doch nur einen Gott, den Vater, von dem alle Dinge sind und wir zu ihm; und einen Herrn, Jesus Christus, durch den alle Dinge sind und wir durch ihn.“

WENN der Heilige Geist eine Person wäre, weshalb ist er hier dann nicht aufgeführt? Wir lesen, dass es nur einen Gott – den Vater – und einen Herrn – Jesus Christus – gibt. Des Weiteren lesen wir, dass alle Dinge DURCH Christus entstanden sind. Es war also Christus, der alles erschuf. Oder man könnte auch sagen, dass Gott, der Vater, alles DURCH Christus erschaffen hat. Nichts anderes steht in Epheser 3,9 geschrieben: „(I)n (Gott), der alles geschaffen hat.“ Nicht nur Kolosser 1,16 bekräftigt dies: „(E)s ist alles durch ihn (…) geschaffen“, sondern auch weitere Textstellen wie zum Beispiel Johannes 1,1-3; 1. Korinther 8,5.6 und Hebräer 1,1.2. Doch wie hat Christus das gemacht? Zwar durch die Kraft seines Heiligen Geistes, dennoch war es Christus selbst. Wäre der Heilige Geist eine eigene Person, hätte Gott nicht alles durch die Person des Christus geschaffen, sondern eben durch die Person des Heiligen Geistes. Diese Tatsache zeigt, dass der Heilige Geist keine Person sein kann.

Der Geist verglichen mit Wasser

Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf eine Passage in der Apostelgeschichte, die die Tatsache untermauert, dass der Heilige Geist keine Person sein kann. Sie lautet: „‚Und es soll geschehen in den letzten Tagen, spricht Gott, da will ich ausgießen VON meinem Geist auf alles Fleisch’“ (Apostelgeschichte 2,17). Der Heilige Geist kann keine Person sein, da man eine Person weder „ausgießen“ noch teilen kann, indem man etwas VON dieser Person in jemanden sendet.

Wenden wir uns auch Johannes 4,10.14 zu, wo ein Vergleich zwischen Geist und Wasser stattfindet. Jesus spricht zur Frau am Brunnen: „Wenn du erkenntest die Gabe Gottes und wer der ist, der zu dir sagt: Gib mir zu trinken!, du bätest ihn, und der gäbe dir lebendiges Wasser. … wer aber von dem Wasser trinken wird, das ich ihm gebe, den wird in Ewigkeit nicht dürsten, sondern das Wasser, das ich ihm geben werde, das wird in ihm eine Quelle des Wassers werden, das in das ewige Leben quillt.“

Später verdeutlicht die Bibel, dass Christus hier über den Heiligen Geist sprach, den er mit lebendigem Wasser verglich, das ausgegossen wird. In Johannes 7,37-39 heißt es: „Aber am letzten Tag des Festes, der der höchste war, trat Jesus auf und rief: Wen da dürstet, der komme zu mir und trinke! Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, von dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen. Das sagte er aber von dem Geist, den die empfangen sollten, die an ihn glaubten (…).“

Christus vergleicht den Heiligen Geist mit lebendigem WASSER. Wir haben weiter oben gelesen, dass Gott von seinem Heiligen Geist ausgießt – und wieder wird dasselbe Gleichnis von Wasser, das in Menschen ausgegossen wird, verwendet. Wie kann eine Person mit ausgegossenem Wasser verglichen werden? Einige sagen, dies sei lediglich ein Gleichnis, wie beispielsweise der Vergleich von Gott mit verzehrendem Feuer in Hebräer 12,29—dennoch ist er kein Feuer.

Allerdings sieht Gott sehr nach einem verzehrenden Feuer aus, wenn er sich selbst dem menschlichen Auge offenbart. Vergleiche Exodus 24,17. Gott wird NIRGENDWO bildhaft als ausgegossenes Wasser dargestellt. Eine solche Beschreibung passt einfach nicht zu einer Person, was wiederum beweist, dass der Heilige Geist keine Person ist.

Der Geist des Vaters und des Sohnes wohnt in uns

Apostelgeschichte 2,33 lehrt: „Da er nun durch die rechte Hand Gottes erhöht ist und empfangen hat den verheißenen heiligen Geist vom Vater, hat er (Christus) diesen ausgegossen, wie ihr hier seht und hört.“

Dieses Zitat verlautet, dass Christus den Heiligen Geist vom Vater empfangen und Christus diesen Geist vom Vater dann ausgegossen hat. Dies findet auch in den Worten Christi Bestätigung: „Wenn aber der Tröster kommen wird, den ich euch senden werde vom Vater, der Geist der Wahrheit, der vom Vater ausgeht, der wird Zeugnis geben von mir“ (Johannes 15,26). Abermals heißt es, dass uns Christus den Geist vom Vater sendet (vgl. ebenso Johannes 16,7).

Ziehen wir weitere Worte Christi heran: „Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit: den Geist der Wahrheit, (…) denn er bleibt bei euch und wird in euch sein“ (Johannes 14,16.17). Aus dieser Passage können wir erkennen, dass uns der Vater den Heiligen Geist gibt. Das tut er – wie wir bereits erfahren haben – DURCH Christus.

Titus 3,5.6 bekräftigt erneut, dass der Vater den Heiligen Geist durch Christus spendet: „(Gott) machte (…) uns selig (…) durch das Bad der Wiedergeburt (besser: Wiederzeugung) und Erneuerung im heiligen Geist, den er über uns reichlich ausgegossen hat durch Jesus Christus, unsern Heiland.“

Anhand Johannes 14,26 können wir feststellen, dass der Vater seinen Heiligen Geist im Namen Christi sendet, d.h. durch Christus. Christus sprach: „Aber der Tröster, der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe.“

Beachten wir, dass nicht nur der Heilige Geist des Vaters in uns wohnt, sondern auch der Geist Christi: „Weil ihr nun Kinder seid, hat Gott den Geist seines Sohnes gesandt in unsre Herzen, der da ruft: Abba, lieber Vater“ (Galater 4,6). Hier erfahren wir, dass Gott, der Vater, den Geist seines Sohnes, Jesus Christus, in unsere Herzen gesandt hat. Und weil es der Geist seines Sohnes ist, vermögen wir Gott unseren Vater zu nennen. Philipper 1,19 besagt: „(D)enn ich weiß, daß mir dies zum Heil ausgehen wird durch euer Gebet und durch den Beistand des Geistes Jesu Christi.“ Der Geist Christi ist es, nicht eine dritte Person, die in uns wohnt!

Dass der Geist des Vaters und Christi in uns wohnt, wird klar, wenn wir Römer 8,9 heranziehen: „Ihr aber seid nicht fleischlich, sondern geistlich, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“ Hier lesen wir, dass Gottes Geist in uns wohnt, und wenn der Geist Christi nicht in uns wohnt, sind wir keine Christen.

Aus der gemeinsamen Betrachtung all dieser Textpassagen ergibt sich die Erkenntnis, dass der Geist Gottes des Vaters und des Sohnes, Jesu Christi, in uns wohnt und dass beide – Gott, der Vater, und Jesus Christus – den Heiligen Geist senden bzw. ausgießen. Doch wie kann das sein? Gibt es nicht nur EINEN Geist?

Ein Geist

Es gibt eindeutig nur einen Geist, so wie es nur eine Taufe, einen Glauben, eine Hoffnung und einen Leib gibt (vgl. Epheser 4,4.5). Doch beachten wir eines: Wenngleich es nur eine Taufe gibt, existieren viele zu taufende Personen. Und auch wenn es nur einen Leib gibt, besteht dieser aus vielen Gliedern (siehe 1. Korinther 12,14). Wir wissen ebenso, dass der EINE Gott aus dem Vater und dem Sohn besteht, d. h. Gott ist nicht nur eine Person.

Dasselbe gilt für den Heiligen Geist. Es gibt EINEN Geist, allerdings sind sowohl Gott, der Vater, als auch Jesus Christus Geistwesen, und von beiden geht der Heilige Geist aus. Darum lesen wir nicht nur vom Geist des Vaters, sondern auch vom Geist Christi. Wenn von einem Geist die Rede ist, so findet eine Bezugnahme auf die vollkommene Harmonie oder Einheit zwischen Gott, dem Vater, und Jesus Christus statt. Es ist genau dasselbe, wenn Christus sagt: „Ich und der Vater sind eins“ (Johannes 10,30). Christus meinte damit nicht, dass er und sein Vater „ein“ Wesen seien, sondern „eins“ in ihren Absichten, Zielen, ihren Gedanken und im Charakter. Als Christus diese Worte sprach, war er zweifelsohne eine von Gott, dem Vater, gesonderte Person. Christus ermahnt uns in Johannes 17,11, dass seine Jünger alle eins im Geiste sein sollten, wie der Vater und Christus eins sind. Jedoch nicht in dem Sinne, dass wir alle ein Wesen werden sollten, sondern vielmehr, dass wir gleichen Geistes sein sollen. Wir sollen – wie Gott, der Vater, und Christus es sind – eins im Geiste werden.

Schenken wir an dieser Stelle weiteren Worten Christi Beachtung: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten; und mein Vater wird ihn lieben, und wir werden zu ihm kommen und Wohnung bei ihm nehmen“ (Johannes 14,23). Sowohl der Vater als auch Jesus Christus wohnen in uns. Johannes 14,16-18 bekräftigt unsere Feststellung, dass nicht nur der Vater, sondern auch Jesus Christus durch den Heiligen Geist in uns wohnen: „Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben (…): de(r) Geist der Wahrheit (…) wird in euch sein. Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch.“ Gott, der Vater, und Jesus Christus sind beide zu uns gekommen, und beide haben Wohnung bei uns genommen. Dies vollbringen sie durch den Heiligen Geist, der, von beiden ausgehend, in uns hineinströmt. Wie wir gleich feststellen werden, belegt dies eindeutig, dass der Heilige Geist keine Person sein kann.

Wenden wir uns für einen Moment Johannes 7,37-39 zu. Diese Bibelstelle stellt einen direkten Bezug zu Johannes 14,23 her und ist ebenfalls ein Beweis dafür, dass der Heilige Geist keine Person ist. In der Einheitsübersetzung lautet sie: „Am letzten Tag des Festes, dem großen Tag, stellte sich Jesus hin und rief: Wer Durst hat, komme zu mir, und es trinke, wer an mich glaubt. Wie die Schrift sagt: Aus seinem Inneren werden Ströme von lebendigem Wasser fließen. Damit meinte er den Geist, den alle empfangen sollten, die an ihn glauben; denn der Geist war noch nicht gegeben, weil Jesus noch nicht verherrlicht war.“

Das Wort „gegeben“ ist in kursiver Schrift dargestellt, da es im griechischen Urtext nicht vorhanden ist – es wurde bei der Übersetzung hinzugefügt. Andere Übersetzungen dieser Passage lauten:

Die Revidierte Luther-Bibel: „(…) denn der Geist war noch nicht da; denn Jesus war noch nicht verherrlicht.“

The Good News Bible: „Damals war der Geist noch nicht gekommen (…).“

Die Neue Jerusalemer Bibel: „(…) denn da war kein Geist bisher (…).“

Moffatts Übersetzung: „(…) bisher war da kein Geist (…).“

Wenn wir diese Bibelstelle aus dem griechischen Original wortwörtlich übersetzen, kommt folgende Formulierung zustande: „(…) denn noch nicht war der Geist heilig, denn Jesus noch nicht war verherrlicht.“

Deutsche Übersetzungen stimmen in ihrer Wiedergabe meist überein. Sowohl in der revidierten Luther-Bibel, der Elberfelder-Bibel als auch in der Menge-Bibel lautet es: „(D)er Geist war noch nicht da (…).“

Die Zürcher Bibel schreibt sogar: „(…) den Heiligen Geist gab es noch nicht (…).“ In den Anmerkungen wird betont, dass einige übersetzten: „’der heilige Geist war noch nicht verliehen,’ jedenfalls, weil sie an dem wirklich vorliegenden Wortlaut Anstoss nahmen.“

Doch wie kann das sein? Wie ist es möglich zu sagen, der Heilige Geist existierte noch nicht oder war noch nicht da, weil Christus noch nicht verherrlicht war?

Die Antwort ergibt sich, wenn wir bedenken, dass nur ein verherrlichtes Gottwesen jemanden seinen Heiligen Geist geben kann. Als Christus diese Worte sprach, war der Heilige Geist des Vaters eindeutig zugegen und wohnte in Christus – doch Christus verwies hier auf sich selbst. Als er sagte: „Wen da dürstet, der komme zu MIR“, war Christus ein Mensch, der seine Herrlichkeit aufgegeben hatte. Daher hätte er den Heiligen Geist, der aus einem verherrlichten Gottwesen entspringt, nicht spenden können. Beachten wir: es war der Heilige Geist des VATERS (vom Heiligen Geist Christi zu unterscheiden), der in Christus wohnte und durch welchen er wunderbare Werke vollbringen konnte (vgl. Apostelgeschichte 10,38.39).

Um seinen Heiligen Geist auf andere übertragen zu können, musste Christus zuerst verherrlicht sein. Dies geht eindeutig aus seiner Rede in Johannes 16,7 hervor: „Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch. Wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden.“ Dies belegt gleich mehrere Dinge: Es beweist, dass Christus während seines Daseins auf der Erde ein Mensch war, aus Fleisch und Blut. Er war NICHT völlig Mensch und völlig Gott zugleich. Diese Textstelle belegt auch eindeutig, dass der Heilige Geist keine Person ist. Vielmehr entspringt der Heilige Geist verherrlichten Gottwesen. Christus hatte keinen eigenen Heiligen Geist, den er hätte anderen spenden können. Darum war der Heilige Geist des verherrlichten Christus noch nicht da – anwesend war NUR des Vaters Heiliger Geist, der in Christus wohnte.

Nach der Auferstehung und Verherrlichung Christi können sowohl der Vater als auch der Sohn durch den Heiligen Geist, der von beiden ausgeht, in uns wohnen.

Beide Passagen, Johannes 14,23 und 7,37-39 (wie oben besprochen), zeigen uns, weshalb der Heilige Geist keine gesonderte Person oder kein separates Wesen innerhalb der Gottheit sein kann. Da der Geist des Vaters und Christi in uns wohnen, würden somit zwei Personen in uns wohnen, und die Gottheit würde nicht nur aus drei Personen bestehen, sondern aus vier – Gott, der Vater; Gott, der Sohn; Gott, der Heilige Geist des Vaters; und Gott, der Heilige Geist des Sohnes. Unserem Wissen nach verbreitet aber niemand die Lehre, Gott bestehe aus vier Personen. Und so erkennen wir: Ganz gleich, aus welcher Sicht wir es betrachten; die Theorie über den Heiligen Geist als einer eigenständigen Person stützt sich nicht auf die Bibel!

Ein Mittler

Jesus ist unser Mittler, unser einziger Mittler zwischen uns und Gott, dem Vater: „Denn es ist ein Gott und ein Mittler zwischen Gott und den Menschen, nämlich der Mensch Christus Jesus“ (1. Timotheus 2,5).

Gott, der Vater, wurde im Gegensatz zu Christus nie zum Menschen. Daher kommt nur Christus als Mittler zwischen Gott und den Menschen in Frage, da er in der Lage ist, all unsere Schwächen nachzuempfinden, denn er ist in allen Punkten versucht worden, als er – wie wir heute – ein Mensch war. Hebräer 4,15 sagt uns: „Denn wir haben nicht einen Hohenpriester, der nicht könnte mit leiden mit unserer Schwachheit, sondern der versucht worden ist in allem wie wir, doch ohne Sünde.“

Kehren wir uns Römer 8,26 zu, wo uns gesagt wird, was der Heilige Geist für uns tut: „Desgleichen hilft auch der Geist unsrer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; sondern der Geist selbst vertritt uns mit unaussprechlichem Seufzen.“

Hier lesen wir, dass der Geist für uns eintritt. Mit anderen Worten: Er ist ein „Mittler“ zwischen Gott und den Menschen. WÄRE der Heilige Geist eine Person, hätten wir zwei Mittler, Jesus Christus und den Heiligen Geist.

Schauen wir uns an, was es mit der Aussage auf sich hat, der Geist setze sich für uns ein, indem wir mit Römer 8,27 fortfahren: „Der aber die Herzen erforscht, der weiß, worauf der Sinn des Geistes gerichtet ist; denn er vertritt die Heiligen, wie es Gott gefällt.“ Doch wer genau ist es, der die Herzen erforscht und der uns vertritt?

Die Antwort dazu steht in Römer 8,34: „Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja vielmehr, der auch auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und uns vertritt.“

Beachten wir 2. Korinther 3,17: „Der Herr IST der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.“

So erkennen wir nun, dass Christus, der Herr, uns durch seinen Geist vertritt (vgl. Hebräer 9,15; 7,25; 1. Johannes 2,1). Sowohl der Vater als auch der Sohn sind Geistwesen. In Johannes 4,24 heißt es, dass GOTT ein Geist IST. Und 1. Korinther 15,45 verrät uns, dass Jesus Christus nach seiner Auferstehung „zum Geist, der lebendig macht“, wurde. Jesus Christus war Gott. Er war ein Geistwesen, bevor er ein Mensch wurde, und wurde wieder zu Gott, zu einem lebendig machenden Geistwesen, bei seiner Auferstehung (vgl. Titus 2,13).

Fassen wir kurz zusammen, wie Christus uns durch seinen Geist vertritt. Obwohl Gott, der Vater, und Jesus Christus Geist SIND, haben sie dennoch Form und Gestalt: einen Körper, Hände, Arme, Augen und so weiter; bloß bestehen sie aus Geist und nicht aus Materie. Des Weiteren lesen wir, dass Gott, der Vater, und Christus auf einem himmlischen Thron sitzen. Doch Christus befindet sich nicht immer im Himmel. Er ist den Menschen sowohl vor seiner Geburt als auch nach seiner Wiederauferstehung erschienen. Er wird sichtbar auf einem weißen Pferd reitend zurückkehren. In diesem Sinne ist er zu einer bestimmten Zeit an einem bestimmten Ort; trotzdem IST er omnipräsent, d. h. er befindet sich zu jeder Zeit an jedem Ort, doch nur durch seinen Geist, wohlgemerkt. Der Geist kann mit der den Globus umgebenden Luft verglichen werden, denn Luft ist überall. So auch Christus durch seinen Geist. Und es ist sein Geist, durch den Christus zu jeder Zeit Fürsprache für uns vor seinem Vater halten kann, ungeachtet dessen, wo er sich befinden mag.

Wir erkennen also, dass Christus durch seinen Geist für uns vermittelt. Dies zeigt, dass der Heilige Geist keine Person kein kann, da Christus andernfalls nicht der alleinige Mittler zwischen Gott und den Menschen wäre – der Heilige Geist wäre ein weiterer oder zweiter Mittler.

Beweise für die Dreieinigkeit?

Es gibt einige Schriftstellen, die die Dreieinigkeitstheorie zu „belegen“ scheinen. Doch bei näherer Betrachtung offenbart sich, dass dies nicht der Fall ist. Werfen wir einen Blick auf diese Schriftstellen.

Ist 1. Johannes 5,7.8 ein Beweis für die Dreieinigkeit?

1. Johannes 5,7.8 dürfte wohl die am häufigsten zitierte Textstelle zum „Beweis“ der Dreieinigkeit Gottes sein. Die Pattloch-Bibel überträgt sie folgendermaßen: „Denn drei sind es, die Zeugnis geben (im Himmel: der Vater, das Wort und der Heilige Geist; und diese drei sind eins. Und drei sind, die Zeugnis geben auf Erden): der Geist und das Wasser und das Blut, und diese drei beziehen sich auf das Eine.“

Diese Passage in der Pattloch-Bibel wird von einigen zum Beweis für die Persönlichkeit des Heiligen Geistes herangezogen. Doch dies entspricht keinesfalls der Wahrheit. Mit derselben Argumentation zu Vers 7 („drei sind es, die Zeugnis geben (im Himmel: der Vater, das Wort, und der Heilige Geist, und diese drei sind eins“), müssten wir aus Vers 8 („drei sind, die Zeugnis geben auf Erden): der Geist und das Wasser und das Blut, und diese drei beziehen sich auf das Eine“) schlussfolgern, dass „Wasser“ und „Blut“ ebenso Personen sind. Doch niemand würde dies ernsthaft behaupten.

Darüber hinaus sind sich die meisten Experten einig, dass die in eckigen Klammern gesetzten Worte von Vers 7: „im Himmel: der Vater, das Wort, und der Heilige Geist, und diese drei sind eins“, von der katholischen Kirche im Nachhinein hinzugefügt worden sind, um das Dreifaltigkeitsdogma „beweisen“ und stützen zu können, und dass diese Worte nicht in den ursprünglichen Bibeltexten vorhanden sind. Viele Bibelübersetzungen und –kommentare erklären, dieser spezielle Satz, das sogenannte „Comma Johanneum“, ist „in den besten Textzeugen nicht überliefert und eine spätere Ergänzung, die sich im lateinischen Text verbreitet hat“ (Pattloch-Bibel, Anmerkungen auf Seite 85).

Die Zürcher Bibel bemerkt in einer Fußnote, dass diese Passage im vierten Jahrhundert in den lateinischen Text und einzig im fünfzehnten Jahrhundert in einige griechische Texte aufgenommen wurde. Die New International Version ergänzt in einer Fußnote, dass diese gesonderten Worte lediglich „in späten Manuskripten der lateinischen Bibel“ enthalten und sie “in keinen griechischen Manuskripten vor dem sechzehnten Jahrhundert“ zu finden sind. Weitere Anmerkungen betonen ausdrücklich die Falschheit dieses Satzteils und befürworten, dass er in modernen Übersetzungen nicht einmal mehr als Fußnote auftaucht. Aus diesem Grund kann diese Passage nicht als Beweis jener These dienen, der Heilige Geist sei eine eigene göttliche Person.

Ist Matthäus 28,19 ein Beweis für die Dreieinigkeit?

Neben dem 1. Johannesbrief (5,7.8) zählt Matthäus 28,19 zu den meist zitierten Bibelstellen, um die vermeintliche Trinitätslehre zu „beweisen“. Lesen wir sie im Kontext, mit Vers 18 beginnend:

„(18) Und Jesus trat herzu und sprach zu ihnen: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. (19) Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker: Taufet sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des heiligen Geistes (20) und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe. Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende.“

Auch diese Worte von Jesus bekunden keine Trinität. Die Rolle Christi in der Taufzeremonie ist von größter Bedeutung (vgl. Römer 6,1-4; Galater 3,27), wie auch die Rolle des Vaters. Der Vater opferte seinen Sohn, um uns das ewige Leben zu ermöglichen. Sobald wir bereuen und glauben, müssen wir getauft werden als ein äußeres Zeichen der inneren Reue, um „unser altes Ich zu begraben“. Nach unserer Taufe müssen wir ein neues Leben führen, wozu wir die Hilfe des Heiligen Geistes benötigen.

Wir sollen Jünger hervorbringen, indem wir sie taufen und in der Lehre Christi unterweisen. Wir taufen jemanden „auf den“ oder „im“ (griechisch: eis) Namen (griechisch: onoma; dies kann auch „Besitz“ oder „Eigentum“ bedeuten) des Vaters und des Sohnes, die beide durch den Heiligen Geist anwesend sind. Diese Worte, „auf den Namen des … taufen“, auf griechisch „eis (to) onoma tinos“, vermitteln überdies auch die Bedeutung: unter die „Kontrolle“ oder „Gewalt“ des Vaters und des Sohnes kommen (siehe Strong’s, #3836, und William Arndt und F. Wilbur Gingrich, Seite 575). Und wie wir im nächsten Abschnitt sehen werden, haben wir durch den Heiligen Geist, der vom Vater und vom Sohn ausgeht, Gemeinschaft mit dem Vater und Jesus Christus.

Wenn wir auf den, oder im, Namen oder Besitz von Jesus getauft werden, werden wir in seinen Tod getauft (Römer 6,3). Wenn wir uns aus dem Taufwasser erheben, legt ein ordinierter Diener Gottes seine Hände auf unseren Kopf und bittet Gott, den Vater, um den Heiligen Geist, der von ihm und dem Sohn ausgeht. Dann wird der Heilige Geist Gottes in uns hineinfließen und uns dazu befähigen, ein neues Leben zu beginnen. Zur selben Zeit werden wir auch erkennen, dass wir als gezeugte, wenn auch noch nicht als geborene Kinder Gottes, des Vaters, und als Brüder und Schwestern unseres älteren Bruders Jesu Christi in die Gottfamilie eintreten. In diesem Sinne werden wir zum Besitz oder auch „Eigentum“ der Gottfamilie, und all das wird durch den in uns wohnenden Heiligen Geist Gottes möglich gemacht. Anstatt die Persönlichkeit des Heiligen Geistes zu lehren, handelt Matthäus 28,19 vielmehr davon, wie Gott es uns durch seinen Geist in uns ermöglicht, ein Teil der Gottfamilie werden zu können.

Ist 2. Korinther 13,13 ein Beweis für die Dreieinigkeit?

2. Korinther 13,13 lautet: „Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des heiligen Geistes sei mit euch allen!“ Wir müssen verstehen, mit wem die Gemeinschaft oder Mitgliedschaft besteht, die wir durch den Heiligen Geist erlangen. Im 1. Korintherbrief (1,9) heißt es: „Denn Gott ist treu, durch den ihr berufen seid zur Gemeinschaft seines Sohnes Jesus Christus, unseres Herrn.“ (Beachten wir hierbei Philipper 2,1, wo die Gleichstellung zwischen der „Ermahnung in Christus“, dem „Trost der Liebe“ und der „Gemeinschaft des Geistes“ betont wird.) Und 1. Johannes 1,3 ergänzt: „(W)as wir gesehen und gehört haben, das verkündigen wir auch euch, damit auch ihr mit uns Gemeinschaft habt; und unsere Gemeinschaft ist mit dem Vater und mit seinem Sohn Jesus Christus.

Unsere Gemeinschaft mit dem Vater und Jesus Christus kommt durch den von Gott ausströmenden Heiligen Geist zustande, der uns mit Gott und unseren Geschwistern verbindet. Die Passage im 2. Korintherbrief (13,13) vermittelt also nicht, dass der Heilige Geist ein Gottwesen sei.

Ist Apostelgeschichte 5 ein Beweis für die Dreieinigkeit?

Einige ziehen Apostelgeschichte 5,1-9 als Beweis für die Dreieinigkeit in Erwägung. Diese Textstelle handelt von Hananias und seiner Frau Saphira, die sich einmütig dazu entschieden, ein Besitztum zu verkaufen und einen Teil des Erlöses den Aposteln zu geben, jedoch unter dem Vorwand, den ganzen Erlös gegeben zu haben. Petrus erwiderte: „Hananias, warum hat der Satan dein Herz erfüllt, daß du den heiligen Geist belogen (…) hast (…). Du hast nicht Menschen, sondern Gott belogen“ (Vers 3f.). Später sagt er auch zu Saphira: „Warum seid ihr euch denn einig geworden, den Geist des Herrn zu versuchen?“

Es wird irrtümlicherweise vermutet, dass Petrus den Heiligen Geist hier mit Gott gleichsetzt. Dies ist falsch. Vielmehr hat er Hananias und Saphira dargelegt, dass der Geist Gottes – der „Geist des Herrn“ – in ihm und den anderen Aposteln wohnte, und Gott durch den Heiligen Geist präsent war. Hananias und Saphira haben nicht nur Menschen belogen, sondern auch den Heiligen Geist Gottes, der in diesen Menschen wohnte. Und da Gott, der Vater, und Jesus Christus durch den Heiligen Geist in uns wohnen, haben sie in der Tat Gott, den Vater, und Gott, den Sohn, belogen. Petrus hat nicht gesagt, der Heilige Geist sei Gott, sondern dass Gott durch seinen Heiligen Geist präsent ist.

Denken wir daran – Gott ist durch seinen Geist allgegenwärtig. David verdeutlicht auch in Psalm 139,7, dass Gott durch seinen Geist überall ist: „Wohin soll ich gehen vor deinem Geist, und wohin soll ich fliehen vor deinem Angesicht?“ Der Heilige Geist ist kein einzelnes, gesondertes Gottwesen, sondern entspringt Gott, so dass Gott trotz seiner (geistigen) Form und Gestalt allgegenwärtig ist.

Wir haben dargestellt, wie die Heilige Schrift verdreht werden kann, um sogenannte Beweise für etwas zu liefern, was nicht der Wahrheit entspricht. Wenn wir willens genug sind, werden wir die Antworten auf schwierige Fragen finden, die nur die Bibel offenbart–die wahren Beweise also.

Sind Personifizierungen ein Beweis für die Dreieinigkeit?

Was hat es mit der Personifizierung von oder der Zuerkennung menschlicher Eigenschaften auf etwas, das keine Person ist, auf sich? Stellt dies ein Beweis für die Dreieinigkeit dar? Es wird oftmals versucht, die Trinität und besonders die bewusste, göttliche Individualität des Heiligen Geistes anhand der Bibel nachzuweisen, indem Bibelstellen zitiert werden, die scheinbar dem Heiligen Geist Tätigkeit, Denkvermögen oder Sprache verleihen. Erlauben wir uns einen näheren Blick auf einige dieser Beispiele von Personifizierung.

Der Heilige Geist im Vergleich zum Geist des Menschen

Ein solches Beispiel findet sich in 1. Korinther 2,10. Der Kontext hier verrät uns, dass etwas nicht Physisches in jedem Menschen wohnt. Die Bibel nennt diese nicht physische Komponente in jedem Menschen den „Geist im Menschen“ oder „Geist des Menschen“. Dieser Geist unterscheidet den Menschen vom Tier in Bezug auf Intelligenz, Gedanken und Fähigkeiten. Paulus erklärt weiter, dass jede bekehrte Person in sich den Heiligen Geist trägt, der den bekehrten Verstand vom natürlichen, unbekehrten unterscheidet, und zwar in Bezug auf geistliches Verständnis und Erkenntnisvermögen sowie die Befähigung, mit geistlichen Prinzipien zu leben. Vers 10 lautet: „Uns aber hat es (die geistlichen Dinge) Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit.“

Das klingt, als sei der Geist Gottes ein bewusstes und aktives Wesen. Stellen wir uns jedoch die Frage – ist der „Geist im Menschen“ auch ein bewusstes, aktives und eigenständiges Wesen? Wir wissen, dass der „Geist des Menschen“ zu Gott zurückkehrt, wenn der Mensch stirbt, und dass weder dieser „Geist“ des Toten, noch der tote Mensch selbst, irgendein Bewusstsein haben (Für die Beweisführung, siehe unsere kostenlose Broschüre: „Evolution – Ein Märchen für Erwachsene?“).

Beachten wir Psalm 77,7: „Ich denke und sinne des Nachts und rede mit meinem Herzen, mein Geist muß forschen.“ Während beide, sowohl der Heilige Geist in uns als auch der „Geist im Menschen“, forschen, ist der „Geist im Menschen“ kein eigenständiges Wesen. Noch besagt 1. Korinther 2,10, dass der Heilige Geist ein eigenständiges Wesen ist.

Setzen wir bei 1. Korinther 2,11 im letzten Satz an: „(…) So weiß auch niemand, was in Gott ist, als allein der Geist Gottes.“ Auch dies klingt wieder nach einem eigenständigen, bewussten Wesen. Doch lesen wir den ersten Teil dieser Passage: „Denn welcher Mensch weiß, was im Menschen ist, als allein der Geist des Menschen, der in ihm ist?“

Also sowohl der Geist Gottes als auch der „Geist des Menschen“ „wissen“ etwas. Dieser Ausdruck rechtfertigt in keinster Weise das Fazit, der Heilige Geist sei ein Gottwesen – sonst müsste der „Geist im Menschen“ ebenso ein Wesen sein, was jedoch nicht der Fall ist.

Nehmen wir hierzu Römer 8,16 zur Kenntnis: „Der (Heilige) Geist selbst gibt Zeugnis: (mit) unserm Geist, daß wir Gottes Kinder sind.“

Wenn der Heilige Geist aus dem Grund eine Person sein soll, weil er Zeugnis gibt, ist der „Geist im Menschen“ dann auch eine Person, weil er Zeugnis gibt? Definitiv nicht, „der Geist im Menschen“ ist keine Person neben dem Menschen, in dem er wohnt. Das heißt, es lebt keine Person in jedem Menschen. Jedes menschliche Wesen besitzt einen „Geist im Menschen“, ungeachtet dessen, ob dieser Mensch bekehrt ist oder nicht. Doch ist der Mensch einmal bekehrt, so wohnt in ihm überdies der Heilige Geist Gottes. Dies wird in 1. Korinther 6,17 zusammengefasst: „Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm.“ Mit anderen Worten, man wird oder ist eins im Verstand und in den Absichten geworden. Und daher bezeugen sowohl der Heilige Geist als auch unser Geist, dass wir Kinder Gottes sind. Doch dies macht weder den Heiligen Geist noch unseren Geist zu Personen. Vielmehr ist es bildlich zu verstehen, dass Gott uns aufgrund des in uns lebenden Heiligen Geistes, der unseren Geist formt und leitet, seine Kinder nennt.

Die menschliche Weisheit und der Verstand Christi

Fahren wir mit Vers 13 des zweiten Kapitels des 1. Korintherbriefs fort, woraus hervorgeht, dass bestimmte Lehren für jene, die von Gott berufen sind, verständlich sind, während hingegen andere über das Wort der Bibel stolpern: „Und davon reden wir auch nicht mit Worten, wie sie menschliche Weisheit lehren kann, sondern mit Worten, die der Geist lehrt, und deuten geistliche Dinge für geistliche Menschen.“ Sowohl dem Heiligen Geist als auch der Weisheit des Menschen wird hier Lehrfähigkeit verliehen. Nichtsdestotrotz ist die Weisheit des Menschen genauso wenig eine Person wie der Heilige Geist. „Denn wer hat des Herrn Sinn erkannt, oder wer will ihn (den Herrn) unterweisen? Wir aber haben Christi Sinn“ (Vers 16).

Der Heilige Geist in uns, der uns lehrt und geistliche Dinge für uns aufspürt, ist der Sinn Christi. Da Christus durch seinen Geist in uns lebt, haben wir nun einen anderen Sinn. Wir besitzen nicht mehr den fleischlichen, natürlichen Sinn des Menschen. Und um es auf den Punkt zu bringen: Paulus personifiziert den Heiligen Geist in uns – wie er auch sowohl den menschlichen Geist als auch die menschliche Weisheit personifizierte. Er wollte damit zeigen, welch großen geistlichen Einfluss sie auf uns haben, nicht aber, dass sie allesamt Personen sind.

Der Gebrauch des Wortes „Geist“ durch Paulus

Richten wir unsere Aufmerksamkeit auf das Wort „Geist“, wie es Paulus in seinen Schriften verwendet. 1. Korinther 5,4: „(W)enn ihr in dem Namen unseres Herrn Jesus versammelt seid und mein Geist samt der Kraft unseres Herrn Jesus bei euch ist, (soll dieser Mensch dem Satan übergeben werden ….)“

Stellen wir uns nochmals die Frage – War der Geist des Paulus, der mit der Gemeinde in Korinth zugegen war, eine Person, die Paulus, der währenddessen abwesend war, verlassen hatte? Natürlich nicht – Andernfalls hätte Paulus diesen Brief nicht schreiben können, wenn ihn sein Geist verlassen hätte. An anderer Stelle heißt es nämlich, dass der Mensch ohne Geist tot ist (vgl. Jakobus 2,26). Was Paulus meinte, war, dass sein Sinn mit den Korinthern war. Gleichermaßen ist der Geist Gottes keine Person, sondern der Sinn Gottes, den Gott mit uns teilen möchte.

Wir müssen beim Lesen solcher Abschnitte, die den Heiligen Geist aktiv handelnd erscheinen lassen, vorsichtig sein, dass wir daraus nicht versehentlich die bewusste Persönlichkeit des Heiligen Geistes herleiten. In den meisten Fällen entlarvt die Wahrheit sich, wenn wir im Kontext lesen und nicht nur wahlweise aus einer Passage zitieren.

Prüfen wir ein weiteres Beispiel, dieses Mal in 1. Korinther 14,14: „Denn wenn ich in Zungen bete, so betet mein Geist; aber was ich im Sinn habe, bleibt ohne Frucht.“ Ist der betende Geist des Paulus eine Person? Wenn nicht, weshalb folgern manche aus Römer 8,26, in der ebenso ein „betender Geist“ beschrieben wird, der Heilige Geist sei eine Person (Im Hinblick auf unsere vorangehende Erörterung haben wir ohnehin festgestellt, dass Jesus Christus für uns betet)? Weiter heißt es in 1. Korinther 14,15: „Wie soll es denn nun sein? Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand; ich will Psalmen singen mit dem Geist und will auch Psalmen singen mit dem Verstand.“

Wenn der Geist des Paulus eine Person ist, ist sein Verstand dann eine weitere Person? Letztendlich betet Paulus mit dem Geist und dem Verstand. Doch die richtige Antwort lautet, dass hier der Sinn und der Verstand des Menschen personifiziert werden. Dasselbe gilt, wenn die Bibel über den Heiligen Geist spricht.

Schauen wir uns noch ein weiteres Beispiel an:

„Sie haben meinen und euren Geist erquickt“ (1. Korinther 16,18). Das bedeutet natürlich nicht, dass der Geist des Paulus und der aller Korinther Personen waren. Vielmehr wurden ihr Sinn und ihr gesamtes Wesen erquickt und belebt.

Der Buchstabe, der tötet

Kommen wir zu einer interessanten Schriftstelle in 2. Korinther 3,4-6, die sich unmittelbar mit dem Geist Gottes befasst. Aus dem Kontext heraus lässt sich erkennen, dass es sich dabei um eine Personifikation handeln muss: „Solches Vertrauen aber haben wir durch Christus zu Gott. (…) daß wir tüchtig sind, ist von Gott, der uns auch tüchtig gemacht hat zu Dienern des neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.“ Einige behaupten, das sei ein Beweis für die Person des Heiligen Geistes, da er lebendig macht. Doch wenn das so ist, ist der Buchstabe dann auch eine Person, weil er tötet? Es sollte vielmehr klar sein, dass beide Begriffe in einer personifizierenden Art und Weise gebraucht werden.

Das Fleisch bringt uns den Tod

Ein ähnliches Beispiel findet sich in Galater 6,8: „Wer auf sein Fleisch sät, der wird von dem Fleisch das Verderben ernten; wer aber auf den Geist sät, der wird von dem Geist das ewige Leben ernten.“ Wer aufgrund dieser Passage sagt, der Heilige Geist sei eine Person, weil er uns das ewige Leben geben kann, muss sich die Frage stellen, ob das Fleisch dann auch eine Person ist, weil es uns den Tod beschert. Abermals werden beide Begriffe in einer personifizierenden Weise benutzt. In diesem Abschnitt wird lediglich gesagt, dass wir sterben, wenn wir nach Befriedigung unserer fleischlichen Begierden streben. Doch wenn wir die Lehren Gottes befolgen, die er uns durch seinen Geist in uns vermittelt, werden wir leben.

Beachten wir, was das alles bedeutet. Da all diese personifizierten Begriffe, die eindeutig KEINE Personen darstellen, wie zum Beispiel der Buchstabe, der tötet, und das Fleisch, das uns den Tod bringt, mit dem Heiligen Geist verglichen werden, liegt es sehr nahe, dass der Heilige Geist ebenso keine Person ist, sondern auch personifiziert wird, um einen bestimmten Gedanken eindrucksvoll und unmissverständlich zu vermitteln.

Wir haben ohnehin anhand weiterer Passagen herausgefunden, dass der Heilige Geist natürlich keine Person ist. Doch jene, die Abschnitte heranziehen, in denen der Heilige Geist personifiziert wird, um zu zeigen, dass er eine Person ist, erkennen nicht, dass ihre Argumente einen Widerspruch in sich tragen und jene zitierten Abschnitte sogar das Gegenteil andeuten.

Der Heilige Geist spricht zu uns

Lesen wir Hebräer 3,7-11 sorgfältig durch: „Darum, wie der heilige Geist spricht: ‚Heute, wenn ihr seine Stimme hören werdet, so verstockt eure Herzen nicht, wie es geschah bei der Verbitterung am Tage der Versuchung in der Wüste, wo mich eure Väter versuchten und prüften und hatten doch meine Werke gesehen vierzig Jahre lang. Darum wurde ich zornig über dieses Geschlecht und sprach: Immer irren sie im Herzen! Aber sie verstanden meine Wege nicht, so daß ich schwor in meinem Zorn: Sie sollen nicht zu meiner Ruhe kommen.’“

Wie aus der Formulierung hervorgeht, ist es der Heilige Geist, der spricht, dass die Väter sich gegen ihn auflehnten und ihn das erzürnte, so dass sie nicht zu seiner Ruhe kommen würden. Doch wer hat diese Worte eigentlich gesprochen? Wer war derjenige, der über den Aufstand und die Übertretungen der Väter zornig wurde?

Numeri 14,20-23 gibt Aufschluss: „Und der HERR sprach: Ich habe vergeben, wie du es erbeten hast. Aber so wahr ich lebe und alle Welt der Herrlichkeit des HERRN voll werden soll: alle die Männer, die meine Herrlichkeit und meine Zeichen gesehen haben, die ich getan habe in Ägypten und in der Wüste, und mich nun zehnmal versucht und meiner Stimme nicht gehorcht haben, von denen soll keiner das Land sehen, das ich ihren Vätern zu geben geschworen habe; auch keiner soll es sehen, der mich gelästert hat.“

Es war der Herr (Jahwe), der dies gesagt hat. Und wie wir aus anderen Stellen ersehen, ist der Herr des Alten Testaments, der unmittelbar zu Moses und anderen gesprochen hat, Jesus Christus und nicht der Vater. Christus erklärte in Johannes 1,18, dass niemand je den Vater gesehen hat. Doch Moses zum Beispiel hat „den HERRN in seiner Gestalt“ gesehen (Numeri 12,8). Moses hat also das zweite Gottwesen in der Gottfamilie gesehen – jenes Wesen, das später als Jesus Christus bekannt werden würde. Und so war Christus durch seinen Geist bereits beim Volk des alten Israels.

Beachten wir 1. Korinther 10,4.9: „(U)nd haben alle (die Israeliten unter Moses) denselben geistlichen Trank getrunken; sie tranken nämlich von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte; der Fels aber war Christus. … Laßt uns auch nicht Christus versuchen, wie einige von ihnen ihn versuchten und wurden von den Schlangen umgebracht.“

Beachten wir des Weiteren 1. Petrus 1,10.11: „Nach dieser Seligkeit haben gesucht und geforscht die Propheten, die von der Gnade geweissagt haben, die für euch bestimmt ist, und haben geforscht, auf welche und was für eine Zeit der Geist Christi deutete, der in ihnen war und zuvor bezeugt hat die Leiden, die über Christus kommen sollten, und die Herrlichkeit danach.“

Demzufolge ist der Heilige Geist, der im Hebräer-Brief „spricht“ oder die Leiden und die Herrlichkeit Christi bezeugt, der Geist Christi. Der Heilige Geist ist keine Person, doch die Person Christus war durch seinen Geist unter den Israeliten anwesend und sprach durch seinen Geist zu ihnen. Dass der Heilige Geist, der sowohl vom Vater als auch vom Sohn ausgeht, keine Person sein kann, wird spätestens dann deutlich, wenn man bedenkt, dass der Heilige Geist Christi (sich vom Heiligen Geist des Vaters unterscheidend!) nicht zugegen war, als Christus auf der Erde ein Menschenleben führte. Es war der Heilige Geist von Christus, der den alten Propheten innewohnte, doch als Christus seine Herrlichkeit aufgab, um ein Mensch zu werden, existierte der Heilige Geist Christi nicht mehr. Daher kann der Heilige Geist Christi, des Sohnes, keine Person sein.

Der Heilige Geist bezeugt

„Das bezeugt uns aber auch der heilige Geist. Denn nachdem der Herr gesagt hat: ‚Das ist der Bund, den ich mit ihnen schließen will nach diesen Tagen’, spricht er: ‚Ich will mein Gesetz in ihr Herz geben und in ihren Sinn will ich es schreiben, und ihrer Sünden und ihrer Ungerechtigkeit will ich nicht mehr gedenken’“ (Hebräer 10,15-17).

Zuerst lesen wir hier, dass der Heilige Geist etwas zu sagen hat; dies spricht er aus, nachdem der Herr gesprochen hat. Der Bibeltext gebraucht hier die beiden Begriffe „der Herr“ und „Heiliger Geist“ abwechselnd. Offensichtlich ist es der Heilige Geist Jesu Christi, der bezeugt – mit anderen Worten: Christus spricht mittels seines Heiligen Geistes. Dies macht den Heiligen Geist nicht zu einer Person.

Die Tatsache, dass im Buch der Offenbarung der Heilige Geist zu den verschiedenen Kirchen zu sprechen vermag, stellt für einige Leute den Beweis dar, dass der Heilige Geist eine Person sein muss. Doch bedenken wir zunächst, dass das Buch der Offenbarung durchweg von dem Vater und dem Lamm, Jesus Christus, handelt, dass jedoch der Heilige Geist nicht ein einziges Mal als eine Person oder ein Wesen beschrieben wird. Der Vater und das Lamm werden im Neuen Jerusalem leben – doch kein Wort über den Heiligen Geist.

Wenn der „Geist“ zu den Kirchen spricht, müssen wir erkennen, dass die Offenbarung von Gott, dem Vater, stammt, der sie Jesus Christus weitergab (siehe Offenbarung 1,1). Also ist der Geist, der zu den Kirchen spricht, abermals der Heilige Geist Christi, durch den Christus die Botschaften des Vaters offenbart und weitergibt.

Dasselbe geht aus der Apostelgeschichte hervor. In Apostelgeschichte 16,6 und 7 lesen wir, dass es den Aposteln durch den „Heiligen Geist“ verwehrt war, in Asien zu predigen und an bestimmte Orte zu reisen. In den Versen 22 und 23 des 20. Kapitels bezeugt der Heilige Geist in allen Städten, dass Fesseln und Bedrängnisse auf Paulus warteten. Wie aber hat der Heilige Geist dies getan?

Apostelgeschichte 21,4.11 gibt uns einen Hinweis: „Als wir nun die Jünger fanden, blieben wir sieben Tage dort. Die sagten Paulus durch den Geist, er solle nicht nach Jerusalem hinaufziehen. … Und als er (ein bestimmter Prophet) zu uns kam, nahm er den Gürtel des Paulus und band sich die Füße und Hände und sprach: Das sagt der heilige Geist: Den Mann, dem dieser Gürtel gehört, werden die Juden in Jerusalem so binden und überantworten in die Hände der Heiden.“

Wir sehen, dass Menschen von dem Heiligen Geist inspirierte Worte gesprochen haben. In Apostelgeschichte 23,11 erfahren wir, wer diese Weissagungen in den Mund der Propheten gelegt hat: „In der folgenden Nacht aber stand der Herr bei ihm und sprach: Sei getrost (, Paulus)! Denn wie du für mich in Jerusalem Zeuge warst, so musst du auch in Rom Zeuge sein.“

Jesus Christus hat die Menschen durch seinen Geist dazu inspiriert zu reden. All diese Stellen, die wir gelesen haben, geben in keinster Weise zu verstehen, dass der Heilige Geist eine Person sei.

Der Heilige Geist lehrt uns

Oftmals wird argumentiert, der Heilige Geist müsse eine Person sein, da die Bibel einen lehrenden Geist präsentiert. Schauen wir uns dazu 1. Johannes 2,27 an. Diese Textstelle lautet: „Und die Salbung, die ihr von ihm empfangen habt, bleibt in euch, und ihr habt nicht nötig, daß euch jemand lehrt; sondern, wie euch seine Salbung alles lehrt, so ist’s wahr und ist keine Lüge, und wie sie euch gelehrt hat, so bleibt in ihm.“

Wir wissen, dass die Salbung, von der hier die Rede ist, einen Bezug auf den Heiligen Geist darstellt. Doch wenden wir uns 1. Thessalonicher 4,9 zu, um zu erfahren, wer uns tatsächlich lehrt: „Von der brüderlichen Liebe aber ist es nicht nötig, euch zu schreiben; denn ihr selbst seid von Gott gelehrt, euch untereinander zu lieben.“

Wenn nicht anders angegeben, ist im Neuen Testament der Bezug auf „Gott“ in der Regel ein Bezug auf den Vater. (Wie in Titus 2,13 der Fall ist, kann „Gott“ auch für Jesus Christus stehen.) Beachten wir 1. Korinther 3,23 sowie Johannes 6,45: „Es steht geschrieben in den Propheten: ‚Sie werden alle von Gott gelehrt sein.’ Wer es vom Vater hört und lernt, der kommt zu mir.“

Gott, der Vater, lehrt uns. Da jedoch Gott, der Vater, und Jesus Christus eins und beide Gottwesen sind, und Christus nur das lehrt, was er vom Vater gehört hat (vgl. Johannes 8,28), hat es seine Richtigkeit zu sagen, dass auch Christus uns lehrt (siehe 1. Johannes 5,20). Beide tun dies durch den von ihnen ausgehenden Heiligen Geist. Sie lehren uns durch den Heiligen Geist – doch dies macht den Heiligen Geist nicht zu einem Gottwesen.

Der Heilige Geist – eine männliche Person?

Eine weitere Argumentation, die von einigen Leuten zur Untermauerung ihrer Auffassung, dass der Heilige Geist eine Person sein muss, aufgestellt wird, ist die Bezugnahme auf den Geist durch ein „Er“ an zahlreichen Stellen der Bibel. Wie wir noch feststellen werden, ist dieses Argument eines der haltlosesten überhaupt. Doch zuallererst müssen wir uns klarmachen, dass etliche Bibelübersetzungen bestimmte Passagen vorsätzlich manipuliert wiedergeben, so dass eine Person des Heiligen Geistes unterstellt wird, während andere Übersetzungen hingegen viel exakter arbeiten und sich im Allgemeinen näher am Originaltext halten. So lesen wir beispielsweise in Römer 8,16 der Einheitsübersetzung: „So bezeugt der Geist selber (…).“ Diese Darstellung könnte allerdings den Eindruck vermitteln, der Heilige Geist sei eine Person. Ganz im Gegensatz zur Übersetzung dieser Stelle in der Luther-Bibel, wo es heißt: „Der Geist selbst gibt Zeugnis (…).“ Diese Übersetzung steht mehr im Einklang mit der griechischen Grammatik.

In vielen Sprachen hat das Substantiv ein grammatisches Geschlecht, das entweder männlich, weiblich oder sächlich ist. Es ist lediglich eine Frage der Grammatik. In der deutschen Sprache zum Beispiel ist das Wort „Pferd“ sächlich, wobei „Hund“ männlich und „Katze“ weiblich ist. Das Geschlecht des Wortes „Baum“ sowie „Wagen“ ist männlich, während die „Tanne“ weiblich und das „Schwein“ sächlich ist. Noch verwirrender, auch die Wörter „Atem“, „Wind“ und „Geist“ sind allesamt männlich. Wir erkennen, dass das Geschlecht des Substantivs uns nichts über das Wesen des Substantivs verrät – ob es eine Person, ein Tier, eine Pflanze, ein Objekt oder eine Sache ist.

Dasselbe lässt sich aufs Griechische übertragen. Das griechische Wort für „Geist“ lautet „pneuma“ und ist sächlich. Wollte man sinngemäss übersetzen, müsste man alle Pronomen für „pneuma“ im Deutschen korrekterweise mit „es“ übersetzen. Sodann sind viele Pronomen im Hebräischen, die sich auf den Geist beziehen, feminin.  Sinngemäss müssten die Wörter mit „sie“ übertragen werden. Doch grammatisch muss es natürlich im Deutschen „er“ heissen, da das deutsche Wort für Geist maskulin ist.

Es gibt nur ein bestimmtes Substantiv, das auf den Heiligen Geist verweist und im Griechischen männlich ist. Es lautet „parakletos“ und wurde mit „Tröster“ (Luther-Bibel), „Beistand“ (Einheitsübersetzung und Elberfelder-Bibel) oder auch „Helfer“ (Gute Nachricht Bibel) ins Deutsche übertragen (siehe jeweils Johannes 14,16). Da dieses Substantiv im Griechischen männlich ist, sind auch die sich darauf beziehenden Pronomen im Griechischen männlich. Dies ist grundsätzlich eine Frage der Grammatik, jedoch nicht der Bedeutung.

Von der griechischen oder hebräischen Grammatik auf den Sinn der Worte schliessen zu wollen, ist schlichtweg unehrlich.

Grammatik und Geschlecht von Substantiven einer Sprache bestimmen nicht, ob ein Substantiv eine Person, eine Pflanze, ein Ding oder ein Objekt ist. Falsche oder irreführende Übersetzungen dürfen nicht für Glaubenslehren verwendet werden.

Personifizierungen toter Objekte

Wir haben gesehen, dass die Bibel manchmal den Heiligen Geist personifiziert. Die Bibel schreibt häufig leblosen Objekten, gewissen Begrifflichkeiten oder sprachlosen Tieren Sprache, Gefühle, Handlungen oder andere bewusste Verhaltenweisen zu. Es sollte daher keine Überraschung sein, dass der Heilige Geist Gottes manchmal auf diese Weise dargestellt wird. Wie wir jedoch festgestellt haben, ist dies kein Beleg dafür, dass der Heilige Geist ein verschiedenes Wesen oder gar ein Gottwesen innerhalb einer Dreieinigkeit wäre.

Nehmen wir einige weitere dieser vorhandenen Beispiele von Personifizierungen in der Bibel genauer unter die Lupe.

Göttliche Weisheit – eine Person?

Im ersten Kapitel der Sprüche Salomos ist die „göttliche Weisheit“ beschrieben. Die Weisheit ist gewiss keine Person, doch lesen wir, was in den Versen 20 und 21 steht: „Die Weisheit ruft laut auf der Straße und läßt ihre Stimme hören auf den Plätzen. Sie ruft im lautesten Getümmel, (…) sie redet ihre Worte (…).“ Ab Vers 22 lesen wir, was uns die „Weisheit“ in direkter Rede zu sagen hat. Hier ist die Weisheit Gottes personifiziert, aber eindeutig keine Person.

Dasselbe wiederholt sich im achten Kapitel, einleitend mit dem ersten Vers: „Ruft nicht die Weisheit, und läßt nicht die Klugheit sich hören? … (Vers 3) am Eingang der Pforte ruft sie ….“ Ab Vers 4 dann kommt jene Weisheit zu Wort. Für sich selbst ausrufend wird die Weisheit zitiert: „(Vers 22) Der HERR hat mich schon gehabt im Anfang seiner Wege … (27) Als er die Himmel bereitete, war ich da … (30) da war ich als sein Liebling (Werkmeister) bei ihm … (32) So hört nun auf mich, meine Söhne! Wohl denen, die meine Wege einhalten!“

Auch Sprüche 9,1-6 verkörpert wieder die Weisheit und lässt sie zu uns sprechen, als wäre sie ein gesondertes Wesen, was jedoch nicht zutrifft. Die Weisheit ist eines der charakteristischen Merkmale Gottes, der uns seine Weisheit schenken muss, um uns ein an seine Anforderungen angepasstes Leben zu ermöglichen: „Denn der HERR gibt Weisheit, und aus seinem Munde kommt Erkenntnis und Einsicht“ (Sprüche 2,6). Ist bei der Beziehung zwischen Gott und der Weisheit und jener zwischen Gott und dem Heiligen Geist eine Parallele erkennbar? Letztendlich empfangen wir die göttliche Weisheit durch den Geist Gottes. Sowohl die Weisheit als auch der Heilige Geist sind personifiziert, aber keines von beiden ist wirklich eine Person.

Die Liebe Gottes – eine Person?

Da wir von den charakteristischen Eigenschaften Gottes sprechen, die die Bibel bisweilen personifiziert, um uns ihre Bedeutung vor Augen zu führen, müssen wir ein weiteres Beispiel aus 1. Korinther 13,4-7 heranziehen. Denn in dieser Textpassage ist auch die Liebe Gottes auf eine Weise beschrieben, die sie als eine Person erscheinen lässt, was natürlich auch hier wieder nicht der Fall ist:

„Die Liebe ist langmütig und freundlich, die Liebe eifert nicht, die Liebe treibt nicht Mutwillen, sie bläht sich nicht auf, sie verhält sich nicht ungehörig, sie sucht nicht das Ihre, sie läßt sich nicht erbittern, sie rechnet das Böse nicht zu, sie freut sich nicht über die Ungerechtigkeit, sie freut sich aber an der Wahrheit, sie erträgt alles, sie glaubt alles, sie hofft alles, sie duldet alles.“

Nur eine Person oder ein Wesen kann es ablehnen zu eifern, sich auf eine bestimmte Art zu verhalten, zu denken, sich zu freuen oder zu glauben. Doch hier ist die Liebe in einer Weise beschrieben, als wäre sie eine denkende, fühlende Person. Das ist sie natürlich nicht, vielmehr ist die Liebe die wesentlichste Eigenschaft Gottes, die uns durch den uns innewohnenden Geist Gottes zuteil wird. So ist weder die Liebe noch der Heilige Geist Gottes ein eigenes Wesen, es werden beide lediglich personifiziert.

Der Glaube Gottes – eine Person?

In 2. Timotheus 1,5 finden wir ein weiteres Charakteristikum Gottes personifiziert: „Denn ich erinnere mich an den ungefärbten Glauben in dir, der zuvor schon gewohnt hat in deiner Großmutter Lois und in deiner Mutter Eunike; ich bin aber gewiß, auch in dir.“

Der Glaube Gottes wird hier mit dem Wohnen in einer Person gleichgesetzt. Andere Übersetzungen konstatieren sogar, dass jener Glaube in ihnen lebt. Nur eine Person, nicht aber eine Begrifflichkeit oder gar eine Eigenschaft, ist in der Lage zu wohnen oder zu leben. Daher wurde hier der Glaube Gottes personifiziert, denn der Glaube ist – wie der Heilige Geist – eindeutig keine gesonderte Person und kein weiteres Wesen in der Gottheit—und doch heisst es oft, dass der Heilige Geist (wie der Glaube) in uns wohnt oder lebt.

Die Sünde – eine Person?

Nicht nur die Eigenschaften Gottes werden auf eine personifizierte Weise dargestellt, sondern auch falsche Moralvorstellungen, die wir bewältigen müssen. Lesen wir in Römer 6,12.14: „So laßt nun die Sünde nicht herrschen in eurem sterblichen Leibe, und leistet seinen Begierden keinen Gehorsam. … Denn die Sünde wird nicht herrschen können über euch (…).“

Die Sünde wird als ein Herrscher oder Feind dargestellt, der uns nicht besiegen darf. Im Gegenteil, wir müssen ihn besiegen, als würden wir einer Person gegenüberstehen. Das erinnert uns an eine Ermahnung in Genesis 4,7, die Gott einst an Kain richtete: „Ist’s nicht also? Wenn du fromm bist, so kannst du frei den Blick erheben. Bist du aber nicht fromm, so lauert die Sünde vor der Tür, und nach dir hat sie Verlangen; du aber herrsche über sie.“

Das Blut – eine Person?

Eine interessante Mischung von bewussten Wesen und unbewussten Begrifflichkeiten, Eigenschaften oder Vorstellungen finden wir in Hebräer 12,22-24. Während einige dieser hier genannten Dinge eindeutig keine Personen sind, werden sie alle scheinbar als Personen beschrieben: „Sondern ihr seid gekommen zu dem Berg Zion und zu der Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem, und zu den vielen tausend Engeln, und zu der Versammlung und Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel aufgeschrieben sind, und zu Gott, dem Richter über alle, und zu den Geistern der vollendeten Gerechten und zu dem Mittler des neuen Bundes, Jesus, und zu dem Blut der Besprengung, das besser redet als Abels Blut.“

Beispielsweise redet weder das Blut der Besprengung an sich, noch das Blut Abels. Dennoch stellt die Bibel es so dar, als wäre das Blut ein Wesen mit Bewusstsein. Und dieser Gedanke wird uns schon in Genesis 4,10 nahe gebracht: „Er (der HERR) aber sprach: Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde.“ Erneut wurde das Blut personifiziert und mit einer Stimme ausgestattet, um das Ausmaß und die Bedeutung dessen zu verdeutlichen, was Kain angerichtet hatte.

Die Himmel, Erde, Flüsse und Hügel – allesamt Personen?

Es gibt eine ganze Menge von Bibelstellen, die Dingen eine Reihe von Eigenschaften, Persönlichkeit und Bewusstsein zuschreiben, die sie in Wahrheit nicht besitzen – sie wurden personifiziert, als ob sie sich wie Menschen verhalten würden.

Siehe Römer 8,22 in der Einheitsübersetzung: „Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen Tag seufzt und in Geburtswehen liegt.“ Die Schöpfung wird hier als eine in Wehen liegende Frau dargestellt. Es fand eine bildliche Verkörperung bzw. Personifizierung statt, doch es ist lediglich ein Bildnis.

Siehe ebenso Jesaja 49,13: „Jauchzet, ihr Himmel; freue dich, Erde! Lobet, ihr Berge, mit Jauchzen! Denn der HERR hat sein Volk getröstet und erbarmt sich seiner Elenden.“ Erneut lässt sich feststellen, wie der Schöpfung Gottes eigene Gefühle, Emotionen und menschliches Verhalten zugeschrieben werden.

Jesaja 55,12: „(…) Berge und Hügel sollen vor euch her frohlocken mit Jauchzen und alle Bäume auf dem Felde in die Hände klatschen.“ Das ist ein unmissverständlich klares Bildnis, denn weder können Bäume in die Hände klatschen noch können Hügel singen. Doch wenn es heißt, der Heilige Geist Gottes spricht etwas, vermuten einige Leute sogleich, dass der Heilige Geist eine Person sein muss.

Die Psalter sind angefüllt mit solchen personifizierenden Darstellungen. Schauen wir uns einige von ihnen an:

Psalm 96,11-13: „Der Himmel freue sich, und die Erde sei fröhlich (…); das Feld sei fröhlich und alles, was darauf ist; es sollen jauchzen alle Bäume im Walde vor dem HERRN; denn er kommt, denn er kommt, zu richten das Erdreich.“

Psalm 148,2-4,7-11: „Lobet ihn, alle seine Engel, lobet ihn, all sein Heer! Lobet ihn, Sonne und Mond, lobet ihn, alle leuchtenden Sterne! Lobet ihn, ihr Himmel aller Himmel und ihr Wasser über dem Himmel! … Lobet den HERRN auf Erden, ihr großen Fische und alle Tiefen des Meeres, Feuer, Hagel, Schnee und Nebel, Sturmwinde, die sein Wort ausrichten, ihr Berge und alle Hügel, fruchttragende Bäume und alle Zedern, ihr Tiere und alles Vieh, Gewürm und Vögel, ihr Könige auf Erden und alle Völker, Fürsten und alle Richter auf Erden“.

In diesem Textabschnitt werden Engel, Menschen, Tiere und Pflanzen sowie leblose Objekte ohne Bewusstsein, wie Wasser, Planeten und Sterne, aufgefordert, den Herrn zu loben, als wären sie alle Personen. Kein denkender Mensch würde annehmen, dass beispielsweise Wasser eine Person mit Gefühlen, Emotionen oder Denkvermögen sein könnte. Es ist offensichtlich, dass die Psalmen die Größe des Schöpfer-Gottes hervorheben sollen.

Der Gott-Familie ist es bestimmt zu wachsen

Die falsche Dreieinigkeitstheorie vermittelt nicht nur ein verfälschtes Bild von Gott, sie hält auch den wahren Sinn der menschlichen Existenz verdeckt. Die meisten verstehen und glauben nicht, dass es das Schicksal des Menschen ist, Gott zu werden.

Gott ist eine Familie, die zurzeit aus dem Vater und dem Sohn besteht. Kraft seines Heiligen Geistes in uns haben wir die Möglichkeit, ein Teil der Gott-Familie zu werden. Anstatt ewig eine in sich abgeschlossene Dreieinigkeit zu sein, vergrößert Gott seine Familie vielmehr, indem er sich in und durch uns vermehrt. Wahre Christen sind bereits die Geist-gezeugten Kinder Gottes, wenn sein Geist in ihnen wohnt. Noch sind wir nicht verherrlicht oder durch den Geist wiedergeboren, und es ist auch noch nicht offenbar oder für andere erkennbar, was wir sein werden. Wir wissen jedoch, dass wir bei der Rückkehr Jesu Christi wiedergeborene Kinder Gottes sein werden. Wir werden dann sein, wie Christus ist—wir werden ihm gleich sein, und wir werden ihn sehen können, wie er wirklich ist – denn Christus ist der Erstgeborene unter vielen Brüdern (vgl. 1. Johannes 3,1.2; Römer 8,29).

Die Lehre von der Dreieinigkeit, die Gott als eine Person beschreibt, die aus drei Personen besteht—dem Vater, dem Sohn und dem Heiligem Geist—und die sodann auch noch behauptet, dass Gott nur so und nicht anders sein kann, immer so war, und immer so sein wird, täuscht über die Tatsache hinweg, dass Gott eine Familie ist.

Im Anfang existierten zwei Gott-Wesen, zum einen das Wort oder der Sprecher, zum anderen Gott der Vater (siehe Johannes 1,1). Doch das Wort war auch Gott, da „Gott“ ein Familienname ist. Das Wort wurde Fleisch und als Jesus Christus bekannt (siehe Johannes 1,14), während hingegen das andere Gott-Wesen, das „höchste“ innerhalb der Gottheit, als der „Vater“ offenbar wurde. Christus wurde bei seiner Auferstehung als Sohn Gottes wiedergeboren (vgl. Römer 1,1-4). Er ist der Sohn Gottes—der Erstgeborene unter vielen Brüdern.

Auch Sie können ein vom Heiligen Geist gezeugter, und bei der Auferstehung ein wiedergeborener „Sohn Gottes“ werden. Die falsche Lehre einer in sich abgeschlossenen Dreieinigkeit verbirgt diese großartige Wahrheit. Wenn Sie mehr über Ihr unglaubliches Potenzial wissen möchten, lesen Sie unsere kostenlose Broschüre: „Gott ist eine Familie.“

In dieser Broschüre haben wir dargelegt, dass Gott keine in sich abgeschlossene Dreieinigkeit ist. Gott, der Vater, und Jesus Christus, der Sohn, bilden vielmehr eine liebevolle Familie. Der Vater gab seinen auf einzigartige Weise gezeugten Sohn, so dass Sie und ich seiner Familie beitreten und ewiges Leben erlangen können. Gott will, dass wir „ihn im Geist und in der Wahrheit anbeten“ (Johannes 4,24). Stellen wir sicher, dass wir es tun.